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So ist Soter

Geschrieben von T. Lagemann , 22 November 2011 · 2.359 Aufrufe

In der Romananfangsarbeitsgruppe ging es bei meinem Text irgendwann auch darum, ob die Hauptfigur greifbar ist. Ich finde, sie ist, stand damit aber allein. Okay, beurteilt wurden nur die ersten 4 Seiten. Und (mir) Wichtiges über Soter folgte erst später. Wie auch immer, irgendwann warf ich in die Diskussion ein, dass Soter natürlich auch sein "düsteres" Geheimnis habe, später dann aber doch richtig handeln würde.

Düsteres Geheimnis? Nach Ende meiner zwei Tage kam die Frage, was es denn damit eigentlich genau auf sich habe. Es wurde gewitzelt, dass Soter ja vielleicht noch bei Mutti wohnt. Tut er natürlich nicht. Oder er vielleicht eine Leiche im Keller habe. Hat Soter einen Keller? Ich weiß es nicht. Ich kam aber gerne der Bitte nach, Soters "düsteres" Geheimnis zu enthüllen. Hier nun die kleine Geschichte.

Eine Leiche im Keller gibt es, die eines Vorgesetzten. Aber den hat er nicht zur Leiche gemacht, zumindest nicht unmittelbar. Jung zu den Space Rangern gekommen war Soter auch beim Entsatz von Deimos dabei. Unter hohen Verlusten - naja, für Ranger normal - hatten sie sich fast zu ihren eingeschlossenen Kameraden vorgekämpft, als sie in einer Turnhalle auf internierte Zivilisten stießen. Keine große Sache für Ranger, die lässt man links liegen und marschiert weiter. Bloß, die Zivilisten wollten nicht zurück bleiben (weil von hinten schon wieder der Feind nachrückte) und mischten sich unter die Ranger. Ein großes Chaos brach aus, der Entsatz drohte zu scheitern. Also befahl Soters Vorgesetzter, die Zivilisten aus dem Weg zu schaffen. Das nahmen einige Kameraden Soters wörtlich. Soter selbst war nicht an der Ermordung der Zivilisten beteiligt, er hat sie nicht mal gesehen.

Wie auch immer, der Entsatz gelang, die Ranger zogen mit den befreiten Kameraden aus der Deimos Station ab (samt einiger Beute). Die Ermordung der Zivilisten wurde den Deimos Rebellen angelastet, diesbezüglich hielten die Ranger echt prima zusammen. Soter schlug andere Schlachten, wurde verletzt, sah viele, viele Menschen und auch Kameraden sterben. Soldatenalltag.

Soter vergaß die Sache. Erst nach dem Ausscheiden bei den Space Rangers kam sie wieder hoch. Er erhielt den Anruf seines einstmaligen Kommandanten. Der Mann wollte mit ihm sprechen, sagte nicht warum. Soter erinnerte sich an Deimos und sagte "Kein Interesse, Sir. Darüber gibt es nichts mehr zu sagen."

Der Kommandant erschoss sich wenig später. Soter erfuhr davon, versuchte die Sache auf die leichte Schukter zu nehmen, aber es gelang ihm nicht. Die Deimos Sache hatte er schnell verdrängen können, der "Verrat" am Kommandanten saß tief. Rangers halten zusammen, was immer auch geschieht. Und helfen sich, wobei auch immer. Ein Leben lang. Auch wenn es das eigene Leben kostet.

Kinderkram? Für Soter nicht. Treue und Pflicht sind ihm ein hohes Gut. Und dass er wortbrüchig geworden ist, entsetzt ihn mehr, als der Selbstmord des ehemaligen Vorgesetzten.

Ja, er ist schon ein komischer Typ, der Soter. Die Ermordung vieler Zivilisten verdrängt er erfolgreich, ein gebrochener Treueeid verfolgt ihn.

Soter hat übrigens mit sechszehn sein Elternhaus (und damit Muttern) verlassen, um zu den Space Rangern zu gehen. Die nahmen ihn erst, als er achtzehn war. Die Jahre dazwischen jobbte er mal da, mal dort. Entsprechend unzureichend ist seine Schulbildung. Er ist nie verheiratet gewesen. Kinder hat er vielleicht. Wenn man wollte, könnte man ihn vieler Verbrechen anklagen, denn in seiner aktiven Zeit hat er selbst es nicht so genau mit der Haager Weltraumkriegsordnung genommen. Krieg ist eben Krieg.

Das ist eine von zwei Hintergrundgeschichten, die ich mir für Soter ausgedacht habe. Welche davon in Oberon einfliest, weiß ich noch nicht. Die andere variiert leicht, da gehört er mit zu den Soldaten, die die Zivilisten getötet haben.

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Ich gehöre nicht zu den Autoren, die sich Lebensläufe zu ihren Figuren basteln, damit sie sie besser verstehen. Ich wusste nur, Soter ist ein Ausbund ein Pflichterfüllung. Und dass es in der Hinsicht einen richtig fiesen, schwarzen Fleck gegeben haben muss, damit er in Oberon an der entscheidenden Stelle "richtig" handeln und damit zeigen kann, dass er sich geändert hat. Die Backgroundgeschichte dazu war schnell getippt. Und, hey, es hat Spaß gemacht. Vielleicht fertige ich mal just for fun für andere Figuren kleine Adventures an. Auch wenn sich die nicht in Oberon wiederfinden, es sind gute Fingerübungen Eingefügtes Bild


[snip]* = an dieser Stelle standen im Diskussionsforum der Arbeitsgruppe ein paar Absätze, die hier in aller Öffentlichkeit nix zu suchen haben, weil sie zu viel über den Plot verraten. Eingefügtes Bild



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