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Thomas Hofmanns Phantastische Ansichten



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LBM2024 Nietzsches Badehose* und Horror in den Pittlerwerken

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 24 Mrz 2024 · 288 Aufrufe
LBM2024, Elmar Schenkel und 1 weitere...

Samstag. Auf der Messe ist das der Großkampftag. Das vermeide ich dann doch lieber. Aber „Leipzig liest“ ja überall…
…z.B. im Hugendubel. Das Haus wurde gerade frisch renoviert. Dort werden im Halbstundentakt in der Reihe „Sächsische Büchermenschen stellen sich vor“ Veranstaltungen abgehalten. Mich interessierte hier einer von diesen „Büchermenschen“. Ein anderer hätte mich auch interessiert, aber den sollte ich eigentlich abends noch einmal erleben. Daher verzichtete ich hier, was sich dann als Fehler herausstellte. Ach, und Volly Tanner, der mich kürzlich für die Andromeda Nachrichten interviewte, konnte ich auch kurz die Hand drücken. (Beste Grüße!)

 

Jetzt aber erst einmal: Elmar Schenkel, der ein Büchlein im Tauchaer Verlag rausbrachte, in dem er „Wahre Geschichten um Friedrich Nietzsche“ zusammentrug.
(Auf dem Foto links von ihm sein Verleger beim Tauchaer Verl., Herr Müller)

 

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War wieder ein Fest. Der emeritierte Professor für Anglistik kann – so mein Eindruck – über alles faszinierend sprechen. Aus der Kalten, einfach so. Und jetzt hat er auch wieder mehr Zeit, sich seinen zahlreichen literarischen, philosophischen u.a. Interessen zu widmen, u.a. seiner lang gepflegten großen Liebe Nietzsche.
Er brach gleich eine Lanze für die Nietzsche-Gedenkstätte in Röcken / Lützen, nahe Leipzig, wo N. geboren wurde und verstarb. Dort ist auch sein Grab. Ich glaube, da müssen wir vom ASFC Halle auch mal hin, natürlich mit Führung durch Herrn Schenkel! (das macht er nämlich)

 

Abends sollte es noch mal morbid werden.

 

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Die Lokation war es schon mal: Die Pittlerwerke, eine Industriebrache, die nun auch kulturell genutzt wird. Dort gibt es die „Galerie Analog Art Photography“, in deren schönen, mit Fotos verzierten Räumlichkeiten die Lesung stattfinden konnte.
Der Ort faszinierte mich und ich werde wohl in Zukunft mehr Ausschau halten nach kulturellen Events an diesem Ort. Zumal der Ort an der Ausfahrt Leipzigs Richtung Halle liegt; also, besser könnte ich es gar nicht haben.
„Berlin morbid“ ist der dritte Teil der „Lokalen Horror-Reihe“ im Lychatz-Verlag. Es gab schon Leipzig und Wien; jetzt also Berlin. Uwe Schimunek versammelt darin Autoren und Autorinnen, die sich etwas Grusliges zu den jeweiligen Städten einfielen ließen. Eine schöne Reihe, wie ich finde. Zu Leipzig morbid siehe hier.
Angekündigt war allerdings u.a. Roman Israel. Ich finde den ja richtig gut, vor allem als Vorleser, Interpret seiner eigenen Texte. (Selbst gelesen habe ich noch nicht so viel von ihm.) Leider kam er aber gar nicht. Das war für mich, wie oben angedeutet auch doppelt „tragisch“, weil ich ja, na ja, steht ja oben…
Fünf Leutchen lasen dafür. Sehr unterschiedliche Sachen. Zwei Krimiautorinnen, Zwei (auch-) Krimiautoren und ein Märchenerzähler und Gundermann-Archiv-Verwalter aus Hoyerswerda mit Künstlernamen Pfeffi. Na ja, um ehrlich zu sein, hat mir dieser Beitrag am wenigsten gefallen. Er hat seinen sehr langen Text auch nur partiell gelesen. Was dazwischen geschah, hat er dann immer kurz zusammen gefasst. Der märchenhaft-antiquierte Ton hatte ja was für sich, in so einer modernen Gruselstory – wenn man sich dran gewöhnt hat. Außerdem kamen schön Spitzen und ironische Bemerkungen zu Ereignissen der Gegenwart. Aber die Vortragsweise war nicht optimal.

 

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Uwe Schimunek hatte den Reigen angeführt und auch immer mal was zu seinen Kolleg*innen erzählt. Sein Beitrag war der deftigste; hatte extra gefragt, ob niemand unter 18 dabei wäre.
Der beste Betrag kam nach meinem Dafürhalten von Wolfgang Schüler, einem schreibenden Rechtsanwalt. Seine ziemlich menschlich-persönliche Geistergeschichte, die natürlich etwas an „The sixth Sence“ erinnerte, hat mich gerührt zurück gelassen.
Also, ein schöner LBM-Tag, mit „alten Bekannten“ und neuen, tollen Eindrücken. So muss LBM (für mich)!

 

*) Nietzsches Badehose? Was das heißt, weiß Herr Schenkel…




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LBM2024, der FKSFL & ein Anthologieprojekt - mein Messetag 22.März

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 23 Mrz 2024 · 349 Aufrufe
LBM2024

LBM2024 & FKSFL am Freitag, 22. März

 

Der Freundeskreis SF Leipzig lud – auch schon wie gewohnt für die Messezeit – ins Ambrosia, in der Prager Straße, zur Lesung ein. Diesmal stand eine neue Anthologie aus dem Hirnkost-Verlag im Zentrum der Aufmerksamkeit:

 

„Strandgut“. Eine SF-Anthologie, die sich um das Thema Migration, Flucht etc. dreht.
Hier im SF-Netzwerk gibt es bereits einen Diskussionsfaden. Da geht es u.a. auch um das Titelbild, das nicht bei allen gut ankommt. Nun, ich muss gestehen, bei mir auch nicht. Es wird ein bekanntes Motiv verwendet, das quasi zum Meme für das Elend der Migration geworden ist – das tote Kind am Strand.
Ich finde es etwas pietätlos, das Bild hier so zu verwenden. Es wird vor eine fiktive, moderne, städtische Kulisse / Skyline gesetzt, die wohl den SF-Bezug darstellen soll.
Ich habe die Anthologie nicht gelesen, werde es wohl auch nicht. Das Thema ist mir einfach noch zu nahe, zu akut. Vor dem Hintergrund der Diskussionen um korrekte Sprache und korrektes Denken und Handeln, um kulturelle Aneignung, von Wahrnehmung und Wahrung von Identitäten finde ich es z.B. komisch, dass hier ausschließlich "wohlstandsdeutsche"* SF- und Phantastikautor*innen zu Wort kommen. Warum keine Betroffenen? Und würden sie ihre Geschichten auch in ein fiktives Umfeld setzen wollen / gesetzt sehen wollen?

 

Aiki Mira und Vincent Voss haben aus ihren Beiträgen zur Anthologie gelesen. Beide haben mich nicht wirklich überzeugen können. Lesungen sind nicht leicht zu bewältigen, wie ich immer mehr erkennen muss. Beide können ihre Texte durchaus sehr schön, flüssig, mit Verve interpretieren. Aber eignen sich die Texte zum Vor-Lesen? Kam mir bei beiden nicht so vor.
Bei Aiki Miras Text kommt es, glaube ich, auf die Zwischentöne an. Ansonsten ist es eine Migrant*innen-Liebesgeschichte. Zum Schluss spürte ich die Sehnsucht der Protagonistin nach ihrer Liebe, aber das hat echt gedauert, bis ich mich da einhören konnte.
Die Geschichte von Vincent Voss war zum Vortragen einfach zu lang. Sie besteht auch aus erkennbar drei Teilen, wobei wir zum dritten Tell nicht mehr kamen. Die Teile driften dermaßen auseinander, dass ich erst mal dachte, das wären völlig unterschiedliche Stories, die er da liest. Auch hier nützt es mehr, wenn man sie selber liest, denke ich.
Beiden Lesenden kann man aber bescheinigen, dass sie durchaus „bei sich blieben“. So hat Aiki Mira ihre Protas bewusst queer angelegt und Vincent Voss hat beruflich mit Migrations-Hilfe zu tun, er weiß also durchaus, wovon er schreibt. Das „mindert“ meine oben gemachte Kritik etwa.
Wer wird diese Anthologie lesen? Leute, die man vielleicht davon überzeugen möchte, mehr Empathie für die Problematik und vor allem für die betroffenen Menschen zu wecken? Das wurde so in etwa in der kurzen anschließenden Diskussion zum Ausdruck gebracht. Aber wird man die erreichen, die dem Thema Migration skeptisch bis feindlich gegen über stehen? Glaube ich nicht. Es sei denn, es handelt sich um SF-Fans, die ein Faible für toll aufgemachte und teure SF-Anthologien haben. Die mag es geben. Ich wünsche es dem Buch sehr, habe aber so meine Zweifel.
Die Veranstaltung war leider nicht gut besucht. Dafür waren mit dem Verleger und den beiden Lesenden insgesamt fünf an der Antho Beteiligte vor Ort.
Ansonsten hatte ich mich etwas in der Zeit vertan, war im Grunde zu früh da; ärgerlich nur, dass im offiziellen „Leipzig liest“-Programm auch 18 Uhr als Startzeit stand, aber auf der FKSFL-Seite 19 Uhr. So was sollte man vielleicht in Zukunft vermeiden.

 

Handyfoto von mir: links Vincent Voss und rechts im Bild Aiki Mira

 

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*) man möge mir den sarkastischen Ausdruck verzeihen, zumal ich ja gar nicht alle Autor*innen kenne, schon gar nicht, in welchen Lebensumständen sie sich befinden. Aber nach dem Inhaltsverzeichnis auf der Verlagsseite (click) sind keine Migrant*innen dabei, oder?




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LBM2024 - der Donnerstag

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 22 Mrz 2024 · 337 Aufrufe
LBM2024

Donnerstag, 21. März – der Messetag

 

Donnerstag ist bei uns – also im familiären Rahmen – immer DER Messetag. Da gehen wir auf die Messe, klappern die Stände ab. Ich weiß, das ist immer so bei vielen meiner SF-Freunde und -Bekannten die Gelegenheit, sich dort zu treffen. Na ja ich habe das auch schon mal in all den Jahren mitunter versucht. Aber das ist immer ein logistisches Problem, denn man muss sich ja auf einen Tag einigen, den Ort und Zeitpunkt absprechen. Das ist mir zu mühselig und – klingt zwar echt doof in dem Zusammenhang – auch zu ineffektiv. Man kann sich in dem Trubel nicht wirklich gut unterhalten, so meine Erfahrung – die aber auch durch wirklich schöne und auch intensive Treffen in der Vergangenheit relativiert wurde. Das auf jeden Fall.
Doch wir haben unseren „Plan“ und zu dem gehört halt der halbe Tag auf dem Messegelände und dann der Besuch von Veranstaltungen, die uns interessieren; gern auch schon auf dem Messegelände.
Trotzdem kam es zu einem spontanen Treffen, mit einer SF-Stammtisch-Bekannten aus Halle, die mich auch zu den Ständen von zwei Verlagen mitnahm, wo sie Veröffentlichungen hat. Einer davon ist ein recht neuer Verlag, der für uns Phantasten sicher in Zukunft einiges bereithält: WaterProofCoast Verlag (ja ja, aus Deutschland, auf Deutsch…). Wir wohnten einer frischen Vertragsunterzeichnung mit einem jungen Autor bei; war ja irgendwie spannend. Ich drücke dem Verlag für die Zukunft alle verfügbaren Daumen!
Auch wenn man nur einfach so durch die Gänge schlendert, sich von – vor allem – Kleinverlegern ansprechen lässt, in den Büchern blättert und an den Ständen nach Interessantem und Inspirierendem Ausschau hält, vergeht die Zeit wie im Fluge.

 

Ach, beim kul-ja! Publishing Verlag von Julia Kulewatz wollte ich ja noch vorbei. Musste etwas suchen, ehe ich den Stand fand und dann traf ich sie gar nicht an. Aber die Leute vom Verlag waren sehr freundlich und das gerade frisch herausgekommene Fortsetzungsbuch ihrer dystopischen Trilogie, „Disfunctional“, konnte ich dort erwerben. Musste sein.

 

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Eine schöne Lesung hatte ich dann dort noch: Am Stand des Tschechischen Staates. Dort stellten (v.l.n.r.) eine die Passagen aus dem Roman lesende Schauspielerin, Steffi Böttger, die Autorin Markéta Pilátova und ihr Übersetzer Mirko Kraetsch das neue Buch „Die dunkle Seite“ vor.
Ein paranormaler Thriller – sozusagen. Der tschechische Titel lautet „Senzibil“ – ein Wort, so der Übersetzer, das man nicht ins Deutsche übersetzen kann, auch nicht ins Polnische z.B., nur ins Italienische. Die Person, die damit bezeichnet wird, besitzt verschiedene Eingeschalten, für die es Entsprechungen im Deutschen gibt, aber wohl nicht in der Gesamtheit.
Im Verlag hatte man gegrübelt, wie man den Roman im Deutschen betitelt. Also, so aus meiner Sicht: Man hätte ruhig den Titel so belassen können. Klingt doch gut, oder?
Es geht also um Leute, die sozusagen paranormale, parapsychologische Eigenschaften haben. Sie können Wasseradern finden, haben aber auch ein Faible für Geister. Interessant fand ich den Hinweis, dass es in der sozialistischen CSSR mal ein paranormales Institut gab, das für den Geheimdienst gearbeitet hat. Also die X-Akten? Wow!*

 

Nachmittags gings dann noch in die „Runde Ecke“, dem Stasi-Museum, in dessen altem Kinosaal ja auch immer Klasse-Veranstaltungen zur LBM stattfinden. Natürlich meist eher politischer Natur.
Ich lernte dort Thomas Urban kennen – einen Kenner der osteuropäischen Politik und Gesellschaften, seit den 80ern, bis vor kurzem wohl. Er war in Warschau und Moskau und anderswo als „leitender Journalist“ – und der Mann hat Ahnung, echt.
Sein Buch heißt – etwas ironisch: „Lexikon für Putinversteher“. Habe es mir im Anschluss gleich gekauft – und signieren lassen, klar.
Er hat Insiderwissen und einen interessante und klare Sicht auf die Verhältnisse in Russland. War erfrischend und erhellend. Tolle Veranstaltung!

 

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Moderator R. Bohse und der Autor

 

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*) Und wenn man danach im Netz sucht, stößt man auf eine ganz frische TV-Serie, eine Koproduktion des tschech. Fernsehens und des ZDF: „To se vysvětlí, soudruzi!“ (Wir sind dran, Genossen! ) eine Mystery-Comedy-Fernsehserie, laut tschech.- Wikipedia. Noch ein Wow! Will ich sehen? Wo kann man? - Läuft wohl erst einmal im tschechischen TV. Wohl leider kein Erfolg, wie es scheint (Info auf der tschech. Wikipedia-Seite)… Schade.




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Liebes Messetagebuch - LBM2024 - 20.März

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 21 Mrz 2024 · 272 Aufrufe
LBM2024

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Was für eine tolle Bühne!

 

Kaum zu glauben, dass die Leipziger Buchmesse drei Jahre lang nicht stattgefunden hatte. Inzwischen ist es nach Corona das zweite Mal, dass sie wieder durchgeführt wird – und es fühlt sich so normal an.
Als im Gewandhaus noch die große Eröffnung stattfand, gab es schon erste Veranstaltungen. Das Programm von „Leipzig liest“ ist so übervoll, dass man da nicht erst am Donnerstag mit anfangen kann. Gut so.
Also, Mittwoch, 20. März, 19 Uhr, im Lindenfels:

 

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v.l.n.r.: Die Vorleserin Jasmin Galonski, Lisa Weeda, Dimitrij Kapitelman und Moderatorin Bettina Baltschev

 

Tanz, tanz, Revolution! – eigentlich läuft im Lindenfels alles zu Flandern & Niederlande, aber die Beiden - Lisa Weeda und Dimitrij Kapitelman - haben ukrainische Wurzeln und genau das spielt in den Büchern, die sie hier vorstellen, die Hauptrolle. Aber egal, war trotzdem sehr interessant – wahrscheinlich genau wegen des Themas.
Warum ich es aber auch noch mal extra hier in dem Blog Phantastische Ansichten erwähne? Ja, ich hätte es in jeden Fall erwähnt, aber wie der Zufall es will – und ich wusste es vorher nicht – ist das Buch, das der Veranstaltung den Namen gab, von Lisa Weeda, so ganz nebenbei auch ein phantastisches!
Ich weiß nicht, jetzt, wo ich davon so viel gehört habe, ob diese Art der Herangehensweise dem Thema – Krieg in der Ukraine – angemessen ist.
Es geht erst einmal gar nicht wirklich um die Ukraine, sondern um ein fiktives osteuropä. Land, das von einem großen Nachbarn überfallen wird.
Das Phantastische daran: Die Toten des Krieges werden von einem mystischen Wesen in die Bade- und Schlafzimmer anderer Länder, in denen Frieden ist, verbracht. Dort können die Bewohner der Häuser, die die Toten bei sich vorfinden, sie zum Leben zurücktanzen. Ja, so verrückt, wie das klingt, ist es auch. Na ja und ich weiß nicht, ob … aber interessant ist es allemal. Und die beiden Autor*innen haben ihre Sache ohnehin sehr gut gemacht. Das waren eineinhalb spannende Stunden über das Leben als und mit osteuropäischen Bürgern im Westen – in Holland und in Deutschland (Kapitelman – als Kind aus der Ukraine nach D. gekommen, lange Zeit in Leipzig, hier bei uns im Grunde aufgewachsen – aber nie richtig angekommen.)

 

Okay, heute geht es auf die Messe selbst, rein ins Getümmel. Ich lass mal wieder alles auf mich wirken und vielleicht lass ich mich auch inspirieren…




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Constantin Dupien zu Gast beim Freundeskreis SF Leipzig e.V.

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013, Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 18 Februar 2024 · 520 Aufrufe

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Foto © Volker Adam. Rechts zu sehen: Constantin Dupien, links der Moderator

 

Constantin Dupien zu Gast beim Freundeskreis SF Leipzig e.V.
Im Literaturhaus Leipzig
Am 15.02.2024

Moderation: ich – daher hier nur ein kleiner Report.

 

Wie das so ist, wenn man selbst mitmacht, kann man sich hinterher nicht so über eine Veranstaltung auslassen, als würde man nur zuhören und Notizen machen.
Notizen habe ich ja, aber da stehen Fragen drauf und das, was ich sagen wollte. In den 1,5 Stunden kam ich nicht zu all den Stichworten, die ich mir notiert hatte. So was ist aus meiner Sicht immer ein gutes Zeichen, denn das heißt, es lief gut: der Autor gab alles, erzählte viel, so dass ich gar nicht so viel fragen musste. Das Publikum hat auch prima mitgemacht. Ca. 30 Leute kamen ins Literatur-Café, immerhin (es gab schon Veranstaltungen des SF-Clubs mit weniger Beteiligung).
Constantin macht seine Sache aber auch wirklich gut, er ist sehr unterhaltsam, eloquent und erteilt gern Auskünfte über sich und sein Schreiben. Ein paar „Geheimnisse“ konnte ich ihm entlocken – wir wissen jetzt, wie sein richtiger Namen lautet, denn „Dupien" ist nicht rein zufällig der Name des Detektives bei E.A. Poe, den der Autor sich ja sehr zum Vorbild nahm und den er verehrt.
Wir wissen auch, wer welche Teile in der Horrornovelle „Das Vermächtnis“ geschrieben hat – siehe meinen kurzen Leselisteneintrag in Folge.
Wir wissen nun auch, wie die erweiterte und aktuelle Version dieser Novelle zustande, bzw. vollendet wurde. Hat mit einem Kind zu tun, wenn auch auf anderer Art als man vielleicht denken könnte.
Nein, ich verrate dies alles hier nicht, sondern empfehle, ruhig mal eine Lesung des Autors zu besuchen, oder mein Tipp an die SF- u.a. Literaturclub: Einladen, selber ausfragen.

 

Gelesen hat er:
Story aus dem „Best Of” der MÄNGELEXEMPLARE. Das Familienvermächtnis - „Uroma Klaras Veranda“ und aus „Das Vermächtnis. Ruf der Dunkelheit“ – zusammen mit Vincent Voss geschrieben, der übrigens am 22. März zu Gast beim FKSFL sein wird (u.a.)

 

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Leselistenauszug
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Vincent Voss und Constantin Dupien: « Das Vermächtnis: Ruf der Dunkelheit“
In Vorbereitung zu seiner – Constantin Dupiens – Lesung beim FKSFL im Februar, die ich ja moderieren soll, las ich endlich mal auch etwas von ihm. Sein Name war mir natürlich bekannt. Auch, dass er mit der MÄNGELEXEMPLARE-Reihe zu tun hat.
Diese Horror-Novelle erzählt von einem unheimlichen Erbe, das jemand antritt, von Tagebuchaufzeichnungen aus dem I. Weltkrieg. Ist dieser Krieg schon schlimm genug, so sucht etwas Unheimliches, Unnennbares aus einem finsteren Loch inmitten der Schützengräben die deutschen und englischen Soldaten heim. Dieses böse Etwas stört dann auch die historisch verbriefte gemeinsame Weihnachtsfeier der Verfeindeten.
Mich haben die Schilderungen der Erlebnisse in diesem fürchterlichen Krieg durchaus beeindruckt; für meine Begriffe hätte es des zusätzlichen übernatürlichen Gruselfaktors benötigt. Der konnte eigentlich das Unheilgar nicht verstärken. Aber als „Erbe“ ist es vielleicht greifbarerer, als das viel beschworene historische Erbe, dass eine Gesellschaft mit sich herumträgt und auch bis in die Gegenwart wirkt – ob wir das wollen oder nicht.
9 / 10 Punkte

 

Anthologie: „Mängelexemplare 5. Am Ende der Zeit“
Hier begann ich zu lesen mit dem Beitrag von Constantin Dupien. „Sechsunddreißig Stunden am Arsch“. Da lernte ich gleich das Dimensionstor des mad scientist Professor Groll kennen, dessen Erfindung / Entdeckung und Person die Rahmenhandlung füllt. Der schickt jemanden durch das Tor, hier auf eine Welt im Arsch. Die war nicht immer so, im Gegenteil. Einst fast das Paradies, denn alle uns bekannten sozialen und auch Klima-Probleme waren im Griff. Aber die Gegenwart der Fremden aus dem Dimensionstor hat das alles ins Ungleichgewicht gestoßen. Hmm, weiß nicht, ob das eine Metapher – für was? – sein kann? Ich fand die Begründung, dass die Herrschenden sich von den Leuten aus andren Dimensionen verunsichern ließen, etwas mager. Es wird aber auch noch ein handfesterer Grund für den Zerfall des Paradieses genannt. Aber nur am Rande.
Gefallen hat mir die Story von Vincent Voss noch sehr gut gefallen. Auch wenn sie klischeehaft beginnt: Ein Pärchen muss nach einer Art Zombieapokalypse überleben. Zombies gibt es zwar nicht, aber ähnliches: Alphas, Betas, Aliens, die Alphas ernsten, Plünderer. Die Dynamik ist ähnlich wie in 08/15-Zombie-Settings. Aber trotzdem vermochte der Autor mich mitzureißen. Ich habe mit den beiden mitgefiebert. Ein happy end gibt es obendrauf nicht.
Die Beiträge fand ich durchwachsen, auch bei der Prof.-Groll-Rahmenhandlung hätte man mehr machen können. Wobei hier Ideen der Stories zum Teil aufgegriffen und forterzählt wurden Was war gut. Viele Erzählungen hatten keinen wirklichen Bezug zu Grolls Dimensionstor. So auch der Beitrag von Arthur Gordon Wolf, dessen Story in seinem UMC-Universum spielte. Was mich daran erinnerte, dass ich mich mit diesem mal auch näher befassen muss.
Auf jeden Fall habe ich nun Stoff für das Gespräch mit dem Autor am 15.2. im Haus des Buches Leipzig. Bin gespannt und vergebe hier meine 8 / 10 Punkte.




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Carolin Gmyrek zu Gast beim Freundeskreis Science Fiction Leipzig e.V.

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 17 September 2023 · 1.064 Aufrufe

Carolin Gmyrek zu Gast beim Freundeskreis Science Fiction Leipzig e.V.

Eine gute Alternative
Carolin Gmyrek zu Gast beim Freundeskreis Science Fiction Leipzig e.V.
Am 14.09.2023, Literaturhaus Leipzig

 

Es fing damit an, dass der eigentliche Gast krank wurde. Aber die Leipziger reagierten schnell und fanden jemand anderes für den Termin. Insofern: Großen Dank an die Leipziger SF-Freunde und natürlich an Carolin Gmyrek!
Vor dem Hintergrund war es natürlich mal wieder etwas traurig, dass doch recht wenige Leutchen den Weg an diesem Donnerstagabend ins Literaturhaus fanden. Aber was soll’s? Mir hat es sehr gut gefallen; da haben die anderen halt was verpasst.
Als Hinweis auf das Durchschnittsalter des Auditoriums sei der Spruch der Autorin zitiert, die von ihren Einflüssen, u.a. in ihrer Kindheit sprach und Audiokassetten erwähnte: „Ich glaube, ich muss hier nicht erklären, was Kassetten sind.“
Das Thema lautete:
„Die Apokalypse als Neustart der Gesellschaft“
Ein dystopischer Vortrag? Eine Prepper-Veranstaltung? Nein, nein, es ging um Zombies in Deutschland. Carolin gehört zur Autorinnengarde, die die Zombie-Zone Germany mit Geschichten bestückt.
Selbst bin ich da überhaupt nicht auf dem Laufenden, und um es ehrlich zu sagen, mich hat das Überangebot an Zombies inzwischen auch abgehängt und lässt mich kalt. So ähnlich wie einst die Vampire. Daher wusste ich gar nicht, wie viele Bücher es z.B. um dieses Projekt Zombie-Zone Germany schon gibt. Es ist ein Spielsystem und ein Reigen von Anthologien und Novellen-Ausgaben.
Carolin las ihren Beitrag aus einer Anthologie. Und das kann sie sehr gut – ist ja auch nicht selbstverständlich, dass Autorinnen ihre Texte auch mit Verve und nicht stockend etc. vortragen können. Sie kann das!
Die Story selbst hat mich jetzt nicht vom Stuhl gehauen, Zombies halt, und wie die Menschen mit der Situation fertig werden. Das Besondere an diesem Geschichtenreigen ist, dass sie in Deutschland spielen und viel Lokalkolorit mitbringen.
Ihr Einstieg in diese Zombiewelt fand so 2012 statt. Damals begann die Planung an der Anthologie. Interessant, dass man damals die Handlung leicht in die Zukunft ansetze. Ein Virus würde Deutschland heimsuchen – im Mai 2020. Ja, so kann’s gehen…
Die Moderation übernahm Manfred Orlowski vom FKSFL und er machte das sehr gut, vor allem vor dem Hintergrund der sehr kurzen Vorbereitungszeit. Hut ab!
So, genug gelobt. Was zu meckern? Na ja, zum eigentlichen Thema hätte ich mir mehr versprochen. Welche neuen Gesellschaftskonzepte ließen sich denn nach so einer Apokalypse denken? Vor allem andere als sie in so vielen Zombie-Welten geboten werden und die meistens durch Diktatoren und Militär dominiert werden?




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Matthias Senkel zu Gast beim FKSFL e.V.

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 16 Juli 2023 · 1.111 Aufrufe
Matthias Senkel, FKSFL

Matthias Senkel zu Gast beim FKSFL e.V.
Am 29. Juni 2023
Im Literaturhaus Leipzig

 

Den Bericht hierzu müsste jemand anderes schreiben, denn ich war ja involviert, habe das Gespräch mit dem Autor geführt. Hier auch der Fotobeweis:
Links: Matthias Senkel / daneben: ich

 

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Wenn man mich fragt: Ja, war schön. Interessant und aufschlussreich. Wer die Bücher von Matthias Senkel kennt, kann vielleicht nachvollziehen, dass ich doch einige Fragen hatte. Alle konnte ich gar nicht loswerden. Dazu reichte die Zeit dann nicht. Dafür hat der Autor ausführlich Auskunft gegeben, wofür ich als Moderator sehr dankbar war.
Also, das wäre ja jetzt unpassend, wenn ich die Veranstaltung hier einschätze etc. Da setze ich jetzt hier lieber meinen Leselisten-Eintrag zu DUNKLE ZAHLEN von M. Senkel rein. Wer mehr über ihn aus meiner Sicht erfahren will, den muss ich mal wieder auf unseren NEUEN STERN verweisen. Auskünfte dazu gebe ich gern. Die anderen Einträge kann man hier finden - klick.

 

„Dunkle Zahlen“
In Vorbereitung des Treffen beim FKSFL Ende Juni habe ich nun auch den Großen Roman des Autors gelesen. Auch wieder schwierig zu lesen, da ein Lesen der Reihe nach, also von vorn bis hinten und von Kapitel zu Kapitel nicht funktioniert. D.h., kann man machen, aber das erhöht nicht die Durchsicht. Doch vorn ist ein Inhaltsverzeichnis, aus dem geht hervor, in welcher Reihenfolge man lesen sollte – oder könnte. Allerdings mit Abzweigungen. Wen das an einen Computerprogramm-Schaltplan erinnert, der ist schon mal auf dem richtigen Weg. Denn genau darum geht es, um die Entwicklung der EDV, der Computertechnik. Und zwar die des Ostens, der UdSSR. Von ersten Rechenmaschinen, über die Kybernetik, bis hin zu TETRIS, das ja aus Russland kommt – und darüber hinaus.
Selbst habe ich kein wirkliches Detailwissen zur Entwicklung der Computertechnologie der UdSSR, aber ich denke schon, dass der Autor hier vom wahren Realitätspfad ablenkt und uns eine alternative Geschichtsschreibung auftischt. Oder hat jemand schon mal was von einer Moskauer Programmierer-Spartakiade gehört? Ich nicht, was aber nichts zu bedeuten hat.
Ein faszinierender, sehr vielschichtiger Roman, mit vielen Handlungssträngen und Protagonisten. Und wieder Verzweigungen zu seinen anderen Werken, so taucht die Insel Warenz auf und der russische Dichter Teterewkin kommt auch vor, sogar recht exponiert. Ein Meisterwerk? Ich muss ihn am 29. Juni fragen (oder werde ihn gefragt haben).
10 / 10 Punkte




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Es wird mal wieder Zeit…

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 10 Juni 2023 · 827 Aufrufe
Helmut Krausser

…Helmut Krausser zu lesen!

 

Ein paar Gedanken nach der Lesung von
Helmut Krausser im Literaturhaus Leipzig am 7.Juni 2023

 

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Ich bin Krausser-Fan! Allerdings ist mein Fandom abgestumpft. Leider scheint das vielen anderen Krausser-Fans auch so zu gehen. Einst, so erinnere ich mich, hat der Literatur-Pop-Star Helmut Krausser echt Säle gefüllt. Ich erinnere mich an meine erste Krausser-Lesung in Leipzig. Ich war recht früh da, hatte einen guten Platz ergattert und staunte nicht schlecht, wie sich der in meiner Erinnerung recht große Raum dann füllte. Am Ende hatten nicht mal alle Leute einen Sitzplatz. Und auch eine nächste Lesung, zu einer Leipziger Buchmesse – wieder voller Saal (da erschien ich bewusst frühzeitig, weil ich mir schon dachte, es wird voll). Das war zu „UC“-Zeiten. Ich denke, das war sein Höhepunkt? Und wie es aussieht, sieht er es selbst auch so. Auf die Frage, welches von seinen Werken er selbst als das beste, bedeutendste ansieht, meinte er „UC“. Natürlich wird von den frühen Fans (von mir auch) „Melodien“ genannt. Dazu meinte er aber, dass er den Roman damals recht schnell abschloss und an den Verlag gab, weil er das Honorar dringend benötigte. Erst Jahre später konnte er den Roman so vollenden, wie er es sich vorgestellt hatte – und ich muss mir jetzt also den Author’s Cut besorgen und das Buch in vollendeter Form noch einmal lesen. Ja, muss ich, mach ich!
Diesmal kamen kaum 20 Leutchen zur Lesung ins Literaturcafé im Literaturhaus Leipzig. Heute 20, damals locker 200 würde ich mal behaupten. Leider habe ich keine Tagebuchnotizen dazu angefertigt. Warum eigentlich nicht? *
Das neue Buch – „Wann das mit Jeanne begann“ – könnte ein würdiger „Melodien“-Nachfolger werden. Thematisch schlägt es wieder eine großen, metaphysischen Bogen, ist historische Erzählung, besitzt eindeutig phantastische Elemente (wer wird schon Jahrhunderte alt?), widmet sich interessanten historischen Persönlichkeiten, die zum Teil sehr populär sind = Jeanne d’Arc, zum Teil komplett von der Geschichtsschreibung in die Fußnoten verbannt wurden = Jeanne de Belleville, eine Korsarin, die der französischen Krone recht lang erfolgreich die Stirn bot, um ihren Ehemann zu rächen. Glaube ich gern, dass sie überaus interessant ist, nachdem der Autor ein wenig über sie erzählte. Mich hat er absolut neugierig auf den Roman gemacht, der schon bereit liegt, und bald gelesen wird.
Der Autor wundert sich, dass ihn das Feuilleton quasi vergessen hat. Er war ein Popstar (das sagt er nicht selbst von sich, aber ich kann ihn nicht anders nennen = ein Literatur-Popstar, aber nicht zu verwechseln mit den Pop-Literatur-Stars; dazu zählt er nicht).
Übrigens ist es eine Wonne, ihm beim Lesen zuzuschauen (und natürlich auch zuzuhören), er liest gestenreich. Er hatte allerdings mit einer Erkältung zu kämpfen und brachte seine Papiertaschentücher so ganz nebenbei zum Tanzen. Am Ende verneigte er sich vor dem Publikum dankend, wie ein Schauspieler am Ende seiner Vorstellung.
Vielleicht hat er es sich bei den Kritikern mit seinen Texten in „Deutschlandreise“ verdorben?, meint er. Das Buch gehört zu denen, die ich nicht mehr mochte. Vielleicht sollte ich es doch noch mal hervorkramen, denn darin kritisiert er die Kritiker. Die haben ihm das übel genommen?
Ich möchte nicht glauben, dass „mein Star“ erloschen ist. Für mich persönlich ist das nicht wirklich ein Problem, denn ich werde auf jeden Fall seine Romane, die ich gern las, noch einmal lesen: „Thanatos“, „Fette Welt“, „Die wilden Hunde von Pompeji“, natürlich „Melodien“ (in der „richtigen“ Fassung!) und dessen Quasi-Fortsetzung „Alles wird gut“. Jetzt widmet er sich mehr der Musik. Na, auch gut. Aber ich muss gestehen, das ich doch mehr auf neue Literatur des Meisters erpicht bin; da wird mein Interesse, meine Neugier auf Neues von ihm, nicht so schnell erlahmen.

 

„Wann das mit…“ ist übrigens KEIN Vampirroman, auch wenn der Moderator das meinte. Dem widersprach der Autor vehement. Aber was sind das für Leute, die das Blut von jungen Leuten in einem Ritus (auf dem Ararat?) zapfen und trinken wollen? Und die zumindest sehr lange leben, länger als Methusalem? Nein, kein Vampire, niemals!

 

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Habe übrigens für das SOLAR-X recht oft Krausser-Romane besprochen; war mir gar nicht mehr so bewusst. Mal sehen, vielleicht stelle ich die Rezis hier Stück um Stück ein. Kann ja nicht schaden, oder?

 

*) Stimmt gar nicht. Ich hatte zwar nichts in meinem Tagebüchern gefunden, aber dafür einen Bericht über meine erste Krausser-Lesung im SOLAR-X 137. Ich stell die mal als Kommentar hier mit ein. (BTW: Für mich interessant, was mir aktiv in Erinnerung bleib und wie es sich tatsächlich zugetragen hatte.)




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Preußenpunk-Erfinder Sascha Macht zu Gast...

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei..., Phantastisches Halle & Le... 14 Mai 2023 · 628 Aufrufe
Sascha Macht

Sascha Macht zu Gast im FKSFL e.V. am 11. Mai 2023
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Das war meine 2. Lesung mit Sascha Macht! Das erste Mal erlebte ich ihn zur LBM2017, gelesen hatte er damals in einem Brillenladen. So wir der Lesungsort anmutete, war mir auch die Lesung in Erinnerung geblieben – schon was sehr Gediegenes, aber für mich blieben es surrealistische, unwirkliche Eindrücke, die mich dann nicht so packten und nicht ermunterten, mich näher mit dem Werk des Autors auseinander zu setzen.
Das sollte sich mit der neuerlichen Lesung eventuell ändern!
Moderiert hat übrigens FKSFL-Mitglied Sabine Seyfarth; und sie hat das sehr gut gemacht, auch wenn sie durchblicken ließ, dass ihr das aktuelle Buch des Autors auch einiges Kopfzerbrechen verursacht hat. Ja, kann ich nachvollziehen.
Die Lesung war quasi zweigeteilt. Im ersten Teil sprachen sie über seinen Roman „Spyderling“, in dem es um die Selbstfindung des Protagonisten im Rahmen einer Spielerentwickler-Künstler-Szene geht. Wahrscheinlich geht es aber um noch sehr viel mehr. Schon die gelesenen Stücke machen den Eindruck eines sehr, sehr vielschichtigen Romans, den man kaum mit wenigen Worten fassen kann.
Sabine hat natürlich nach dem Buch gefragt, warum geschrieben, was war sein Anliegen. Der Autor griff die Frage dankbar auf, erzählte sehr viel und ausführlich. Anlass war wohl der Gedanke, das Medium „Spiel“ (Computer-, oder wie hier eher Brettspiel) den Status einer „echten Kunst“, eines bitte wahrzunehmenden Kulturbestandteils zu verleihen. Die Spieler-„Szene“ wird dann wohl auch sehr Bohème-like geschildert. Bei seinen Recherchen (hat selbst sich exzessiv mit Brettspielen beschäftigt und eine Spielesammlung angehäuft, die die leidenschaftliche Spielerin Sabine deutlich beeindruckte) stieß er aber auf den Umstand, dass Spieleentwickler eher an Mathematik und vielleicht noch ein Grafik interessiert sind, weniger an den Geschichten, die ihre Werke erzählen. – Als Nicht-Spieler kann ich dazu weniger sagen.
Wobei ich ja sehe, dass Rollenspiele durchaus lange Handlungsfäden aufweisen – die aber – man möge mir meine Unkenntnis verzeihen – mir doch sehr stereotyp und schematisch erscheinen.
Dann der zweite Teil der Lesung:
Da erzählten Autor und Moderatorin über das Projekt, an dem Sascha Macht aktuell sitzt. Er las auch einen Teil, was halt auch schon fertig ist. Und was soll ich sagen? DAS Fand ich dann wirklich interessant! – Wobei der Autor auch einräumte, dass er noch nicht weiß, was alles in dem Buch vorkommen wird – ob er z.B. den „Preußen-Punk“-SF-Roman, den der eine Protagonist (der zufällig genau so heißt wie der Autor) während seiner Reise auf die Färöer-Inseln, die er zusammen mit seinem Freund, dem ungarischen Dichter Nemes (den es auch gibt – man schaue mal gern nach „Puschkins Brüste“!) unternimmt, auch ins Buch so einfügen kann. Er sei eben kein Genre-Autor und habe da Bedenken, ob ihn das nicht überfordert.
Ach, lieber Sascha Macht, ich bitte Sie inständig: Schreiben Sie den Roman so, wie Sie ihn uns gerade vorgestellt haben!
Ein paar Parameter des Plans kann man auch auf dem Infoblatt 156 nachlesen und ich darf mal draus zitieren?

 

Ø – ein opulenter Bericht über die Reise zweier absonderlicher, miteinander befreundeter Schriftsteller auf die Färöer-Inseln: Der eine schlägt sich mit seinem unfertigen Science-Fiction-Manuskript herum, mit dem er das literarische Genre des „Preußenpunk“ begründen will; der andere dichtet höllische Visionen über den Ursprung und den Untergang des ungarischen Volkes. Der eine hadert mit seinem Körper, seinen Gedanken und seiner Kunst; der andere hört zu, beobachtet, wartet ab. Entscheidet sich hier vielleicht die Zukunft Europas und der Literatur? Auf jeden Fall beginnt in der eisigen Kargheit der nordatlantischen Inseln schon bald die Zeit der traditionsreichen, aber blutigen Grindwaljagd …“

 

Die Veranstaltung war übrigens sehr gut besucht; das Lese-Café im Literaturhaus Leipzig (Haus des Buches) war leidlich gefüllt. Das hat mich natürlich auch sehr gefreut, denn die „Leipziger“ brauchen Zuspruch, finde ich – bei all den langjährigen Bemühungen um die phantastische Kultur.




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Herr Frenschkowski und die Zauberbücher

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 19 November 2022 · 690 Aufrufe

Herr Frenschkowski und die Zauberbücher

(Foto von mir; links Marco Frenschkowski, rechts im Bild Elmar Schenkel)
Da hab ich doch am 3.11.22 glatt die Veranstaltung des Freundeskreis SF Leipzig e.V. verpasst, in der Ellen Norten und Michael Siefener des leider viel zu früh verstorbenen Hubert Katzmarz gedachten. Leider, leider, aber wenn der Rücken… ach, will mal hier nicht rumjammern.
Leidlich besser ging es mir dann am 14. November und da trat doch auch in Leipzig tatsächlich ein „alter Kumpel“ von Michael Siefener, nämlich Marco Frenschkowski, auf. Er ist ja Beschäftigter der Universität in Leipzig, Universitätsprofessor am Instituts für Neutestamentliche Wissenschaft. Aber er ist auch sehr interessiert an phantastischen Themen. Gut und schön, wenn er Beruf und Hobby in Einklang bringen kann. Ich denke, der Vertrag, den er hielt, passt genau in dieses Spannungsfeld.

 

Zauberbücher zwischen Realität und Imagination. In der Universitätsbibliothek Leipzig.

 

Veranstalter war der Arbeitskreis Vergleichende Mythologie, Leipzig. Die Vorstellung des Referenten übernahm dessen Leiter, Herr Elmar Schenkel und die Einleitung Prof. Thomas Fuchs (Leiter des Bereiches Sondersammlungen und Digitalisierung der Universitätsbibliothek Leipzig).
Herr Frenschkowski war voll in seinem Element! Auch wenn ich jetzt kaum wiedergeben kann, was er alles erzählt hat - zu sehr schwirrt mir der Kopf vor all den Informationen, Eindrücken - so bleibt mir der Esprit und der Eifer, mit dem er referierte, wohl noch lange im Gedächtnis.
Zuerst hat er erzählt, dass er gerade mit einem ZDF-Drehteam in Rom war. Dort hat man den Brunnen der Anna Perenna ausgegraben. Wer das ist? Wusste ich nicht: Eine kleine römische Göttin. Und an diesem Ort fand man alle möglichen „magischen Objekte“, die er sich ansehen und kommentieren sollte, inklusive eines Hexenkessels.
Das war ein guter Ausgangspunkt für seinen Vortrag, denn die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Hexen stehen wohl in einer Ahnenreihe mit antiken Göttinnen. Ich habe dabei gelernt, dass „Hexen“ in der Antike eher die Opfer waren, Frauen, die sich dem bösen Zauber von Magiern erwehren mussten, und dies mit Erfolg taten. Also, sie waren die Guten; die moralische Verdrehung kam dann erst im Mittelalter.
Im Zentrum des Vortrags stand natürlich die Sammlung magischer Texte, die sich in der Universitätsbibliothek Leipzig befindet. 2019/20 hatte er auch eine Ausstellung der Leipziger Codices magici kuratiert, der größten zusammenhängenden Zauberbuchsammlung in einer öffentlichen Bibliothek weltweit. Hab ich leider verpasst…
Die Sammlung von 140 magischen Handschriften kamen in Leipzig 1710 in quasi öffentliche Hand und wurde 1962 der Universitätsbibliothek Leipzig übergeben. An deren Sichtung, Erforschung etc. wird noch gearbeitet.




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Alles könnte gut werden! (2019; ergänzt 2022)

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 21 Oktober 2022 · 2.195 Aufrufe
Daniel Weißbrodt, BGE
Alles könnte gut werden! (2019; ergänzt 2022)

Endlich war Daniel Weißbrodt auch beim Freundeskreis SF Leipzig – immerhin ist er ja Leipziger!
Ich habe mich gefreut. Auch wenn es wie 2019 schon erlebt, noch einmal um sein Zukunfts-Sachbuch um das Thema BGE herum, ging.
Daher hole ich jetzt meinen alten Eintrag einfach noch mal aus der Versenkung hoch.

 

Also, am 20.10.22, Haus des Buches, Leipzig, Veranstaltung des FKSFL e.V., moderiert von Stefan Pannor. Der Autor hatte teilweise schon Schwierigkeiten, sich an alle Einzelheiten aus seinem Buch zu erinnern, da es ja schon mittlerweile Jahre zurückliegt, dass er damit durch die Lande tingelte, es vorstellte, darüber diskutierte. Jetzt arbeitet er bereits an einem anderen Buch, das aber dann doch „strenger“ historisch-konkret ist. Ein „echtes“ Sachbuch, kein fiktives, wie das hier.
Inhaltlich brauch ich gar nichts hinzufügen. Interessant war höchstens, dass ja jetzt bereits das Jahr 2022 heran ist, was ja zum Zeitpunkt des Erscheinen des Buches noch Zukunft war. Insofern könnte er sich daran messen lassen, was er damals „prophezeite“ und was davon eingetroffen ist. Natürlich klappt das so nicht, aber dennoch war seine Prognose gar nicht so falsch – erschreckender Weise…
Eine dufte Veranstaltung war das wieder. Und hier, was ich damals schrieb:

 

Daniel Weißbrodt las im Literaturhaus Halle, 11.09.2019
Sein Buch heißt: „Kurzer Abriss der deutschen Geschichte 2022-2050. Wie das bedingungslose Grundeinkommen unser Leben und unsere Gesellschaft verändert hat“ und erschien 2018 im Engelsdorfer Verlag, Leipzig. Der Titel sagt ja schon fast alles.
Doch was ist das eigentlich für ein Buch? Ein Roman, oder ein Sachbuch? Da der Autor sich nicht als Prophet und im Besitz einer zukunftsschauenden Glaskugel wähnt, ist es fiction. An anderer Stelle, so führte er eingangs aus, wurde das Buch als „Sachbuch“ einsortiert. Das muss nicht unbedingt zum Nachteil für den Autor sein, aber ist es richtig? Nun, nachdem er einige Passagen zu Gehör brachte, kann ich sagen, dass „Roman“ im Grunde auch falsch wäre. Es ist wie ein Sachbuch geschrieben, wie eine historische Abhandlung. Es besitzt, so weit ich das nach den gehörten Passagen einschätzen kann, keine originäre Romanhandlung. Aber natürlich ist es reinweg erfunden, Science Fiction. Leider, möchte ich hinzufügen, oder vielleicht: noch? Aber es könnte ja so werden, wie er es beschreibt! Ich bitte drum!
Der Start in die utopische Gesellschaft vollzieht sich über die Dystopie. Auch: leider. Soziale Verhältnisse, wie sie sich aber heute bereits abzeichnen, spitzen sich zu. Dummerweise ist im dystopischen Teil auch ein Vorfall in einem französischen Atomkraftwerk dabei - das wirkte in mir gerade besonders nach, da ich die TV-Serie „Chernobyl“ sah.
Nun, wer weiß, was das bewirken wird. Auf jeden Fall unterstellt der Autor den Verantwortlichen und Regierenden, dass sie aus den Fehlern lernen. Und deshalb lässt er die bundesdeutsche Regierung, voran den amtierenden Bundeskanzler, einen CDU-Mann, zum Schluss kommen, dass es keinen anderen Ausweg mehr gibt, um der sozialen Zuspitzung in der Gesellschaft zu entgegnen, um das Fass nicht zum Überlaufen zu bringen. Es kommt zur Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens. Dass es ausgerechnet ein CDU-Mann ist, erscheint vielleicht nur auf den ersten Blick unrealistisch. Der Autor verwies auf die Bismarck'schen Sozialgesetze nach 1871, die die Lage der Bevölkerung stark verbesserten. Na, und Bismarck war sicher auch kein Sozi.
Der Autor hat sich mit der Problematik sehr intensiv beschäftigt. Er kann wohl für sich in Anspruch nehmen, als Spezialist auf diesem Gebiet zu gelten. So wird er auch von interessierten Politikern behandelt. So spricht er auch - sehr eloquent, sehr engagiert. Ihm liegt was dran, an der Idee, das ist mehr für ihn als bloße Fiktion. Er hatte auch Antworten auf die vom Moderator und dem Publikum gestellten Fragen, nach dem Lebenssinn, nach dem Primat von Sozialfragen und Umwelt- u. Klimaschutz, nach der Finanzierbarkeit des Ganzen, nachdem was von der Haltung der Gewerkschaften dazu zu halten ist.
Die gelesenen Kapitel illustrieren sehr eindrucksvoll, was das BGE mit uns machen kann - zunächst, unmittelbar (durchaus anarchistische, chaotische Zustände), und in naher Perspektive (was Entschleunigung so z.B. alles bewirkt - es wird utopisch!).
Auch wenn finanzpolitische und wirtschaftliche Fragen an so einem eigentlich literarischen Abend deplatziert und langweilig wirken könnten, scheute er nicht, mit viel Elan an solche Fragen heranzugehen. Ist ja auch wichtig dabei, sonst bleibt die Idee ein Wolkenkuckucksheim.
Er benannte auch eine Schwachstelle seines Konzepts, die ihm von anderen Kritikern auch schon vorgeworfen wurde: Er knüpft unmittelbar am Hier&Jetzt an, d.h., er geht gar nicht auf die sich gerade abzeichnenden technologischen Veränderungen in der Arbeitswelt ein. Sein BGE-Konzept fußt auf dem Stand der Dinge, den wir gerade jetzt haben. Dabei - aus meiner bescheidenen Sicht - ist es ja gerade die technologische Revolution, in der wir uns gerade befinden, die es unumgänglich macht, sich darüber Gedanken zu machen, wie das Leben der Menschen in unserer von direkter produktiven Arbeit befreiten Welt gestaltet werden muss, ohne einen Kollaps zu riskieren.
Ein gelungener Abend - und aus meiner persönlichen Sicht lange überfällig. Das erste Mal wollte ich zur Leipziger Buchmesse, hatte es aber dann doch versäumt, das zweite Mal sollte er im Burggraben in Halle im Hochsommer lesen, aber die Hitze machte dem einen Strich durch die Rechnung. Das war also (mein) dritter Anlauf - und der war richtig gut.

 

Fotos: von mir geknipst, oben von 2019, unten von 2022

 

Eingefügtes Bild




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Und Science Fiction ist doch mehr als...

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 21 Mai 2022 · 1.512 Aufrufe

Und Science Fiction ist doch mehr als...

Dr. Willi Hetze zu Gast beim Freundeskreis SF Leipzig am 19. Mai 2022, Literaturhaus Leipzig

 

Endlich sagt es mal jemand: SF ist relevant! Oder kann es sein; besser: Sollte es sein! Sie sollte was über unseren Weg in die Zukunft aussagen, sich einlassen, mehr sein, als Reproduktion des Historischen und Gegenwärtigen.
Der Mann, der das behauptet und fordert, ist der - auch - SF-Autor Willi Hetze. Ich gestehe, dass ich den Namen und sein Buch „Die Schwärmer“ bisher nicht wahrnahm. Das muss ich wohl ändern, obwohl er heute meinte, dass seine damalige positive Sicht auf die Zukunft, die er in dem Roman zum Ausdruck brachte, etwas mehr eingetrübt ist.
Als ausgebildeter Soziologe hat er einen besonderen Blick auf die Zukunft und auf die SF. Daher der Titel seines Vortrages:
„Soziologische Aspekte der Gesellschaft der Zukunft“.
Nein, die Glaskugel hatte er nicht dabei, das betonte er gleich eingangs, also kann er nicht wirklich in die Zukunft schauen - aber er kann sich Gedanken machen. Etwas, was SF-Autoren und -Autorinnen wohl immer tun - oder tun sollten. Dass das auch nicht immer der Fall ist, hat er im Laufe seines Vortrages auch sehr schön rübergebracht.
Ich fand sogar seine Aussage recht radikal, in der er bestimmte SF-Werke, vornehmlich Filme, Blockbuster (oder solche, die es sein wollen), in denen technologischer Fortschritt als Feind der Menschheit gebrandmarkt wird und der Konflikt zwischen Mensch und (z.B.) Maschine durch die Vernichtung der „Maschinen“ (Roboter, KIs etc.) und damit ein deutlicher Rückschritt (in die gute alte Zeit - welche gute alte Zeit?) gelöst wird. Die Beispiele, der er anführte, sind allen wohlbekannt - und ich fand das ziemlich augenöffnend.
DAS kann die SF auch anders! Mein Wille Hetze. Und ich stimme ich zu.
Mit kleinem historischen Abriss und konkret formulierten Thesen zeigte er, dass der Ursprung der SF in der europäischen Aufklärung zu suchen ist; und die wissenschaftliche Methode zur Erkenntnisgewinnung ist Anstoß, sich Gedanken über Nochnichtgeschehenes, Wünschenswertes, Befürchtetes zu machen. Klar, kennen wir SF-Fans ja, aber so schön und rund und eloquent, so streitbar, dabei immer sehr freundlich, hat das selten jemand vorgetragen.
Sein Vortrag regte auch ein paar Zuschauerinnen zur Diskussion an. Nicht alles wurde unwidersprochen hingenommen, aber über alles konnte diskutiert werden. War sehr angenehm,
Was mir besonders gefiel: Seine positive Haltung gegenüber der KI-Entwicklung. Endlich mal jemand, der da auch mehr Chancen als Gefahren sieht!

 

Im NEUEN STERN gibt es dann einen Bericht zum Abend - nicht von mir, diesmal waren insgesamt 4 Leutchen aus Halle in Leipzig (na, vielleicht sogar mehr; ich meine jedenfalls aus dem Dunstkreis des ASFC; insgesamt erfreute sich die Veranstaltung mal wieder einer etwas größeren Zuhörerschaft) - also, nicht von mir, sondern von Peter Schünemann. Man möge lesen, wenn man möchte.

 

Foto © Thomas Hofmann, 19.05.2022




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Fantasy aus der DDR?

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 11 August 2021 · 1.625 Aufrufe
Waldtraut Lewin, Heinz Zander und 2 weitere...
Weil hier danach gefragt wurde und ich dort nicht diesen alten Text einfügen wollte, stelle ich ihn hier mal rein.
...und hier - bei uns - wird die Frage auch aufgeworfen: https://www.scifinet...itären-staaten/

Fantasy-Literatur der DDR
Ein Überblick von Thomas Hofmann
aus SOLAR-X 40 vom 18.6.1993

.
Das gab's doch gar nicht! hört man allenthalben, sobald die Frage nach der Fantasy der DDR gestellt wird. Ist die negative Antwort schnell heraus, kommt eine kurze Pause, nach der den meisten dann Hans Bachs unsägliche "Glastropfenmaschine" einfällt - so hausbacken der Titel, so schlimm der Inhalt... - ein übles Konglomerat meiner Meinung nach, scheinbar entstanden nach einem Griff in die Ideen-Kartei und einfach so zusammengefügt, wie die losen Zettel in ihr übereinander lagen. Ich beginne diesen Artikel über Die DDR-Fantasy mit so harten Worten zu einem Autor, den ich zu meinen Lieblingsautoren zähle, doch habe ich mich seinerzeit dermaßen über dieses Buch von ihm geärgert, daß ich einfach so schreiben muß. Man möge es mir nachsehen. Hans Bach hat für meine Begriffe mit "Sternendroge Tyrsoleen" und "Germelshausen 0.00 Uhr" und seinen mitunter sehr martialischen aber guten Stories echte Höhepunkte in der DDR-Phantastik-Szene geliefert - doch soll die jetzt nicht mein Thema sein.
Nach der "Glastropfenmaschine" wird dann noch oft das Buch von Uwe Grüning, "Das Vierstromland hinter Eden" genannt, das ob seiner überladenen Komplexität und schier undurchdringlichen philosophischen Dichte nicht gerade ein Renner in der Gunst der Fans ist. Auch hier gilt: nomen est omen; der Roman strömt eine gewisse Aura der Vollkommenheit, der Allumfassentheit aus und überfordert den Leser - mir ging es jedenfalls so...
Mir scheinen beide Werke an der gleichen Krankheit zu leiden, obwohl beide Autoren mit völlig verschiedenen Intentionen an ihr Schreiben herangingen. Sie scheinen sich zu unterscheiden wie ein Roman aus der Conan-Serie zu Tolkiens RING-Trilogie. Hans Bach ist ein brillanter Fabulierer und Unterhaltungskünstler, Uwe Grünig ein religiös motivierter Autor äsopscher Gleichnisse, die sich dem Hier und Heute auf phantastische Weise verpflichtet sehen. Beiden fällt aber die Tatsache auf die Füße, daß es in der DDR keine Tradition der Fantasy gab; insofern gebe ich jedem Recht, der von einer Nichtexistenz einer DDR-Fantasy-Literaturszene spricht.
Und dennoch gibt es sie, die Fantasy der DDR!
Zwei Beispiele habe ich bereits genannt, doch können dies ja einsame Ausnahmen sein, die weder Vorgänger noch Nachfolger hatten.
(†¦) Für die DDR trat in jedem Falle erschwerend hinzu, daß das Label "Fantasy" ein Tabu war; Fantasy ist eine Form imperialistischer Massenunkultur und ein Instrument, die Werktätigen von ihren Klassenkampfaufgaben abzulenken ... das muß doch noch mal gesagt werden!
Wie auch immer, auch ohne diese Bezeichnung (selbst die "Science Fiction" gab's ja lange Zeit nicht, nur "Utopische Romane" - wenn das Sir Thomas Morus gewußt hätte...) gab es Werke, die in diese Schublade gepaßt haben. Andererseits hätten es vielleicht aber mehr gegeben, wäre diese Form der Literatur zugelassen und gefördert worden.
Doch warum hat man sie unterdrückt? Müßte sie nicht eigentlich gefördert worden sein ob ihres ablenkenden Charakters? Warum gab es keine pro-sozialistische Fantasy, wie bei der SF? Oder überwog bei den hauptamtlichen Kulturfunktionären die Angst vor der subversiven Potenz der Phantasie, der Fabel, der phantastischen Verklärung?
Gerade in der SF fanden sich neben den eindeutig propagandistischen Zügen auch Kritik und Fragen, die vielleicht in einem belletristischen oder Sachbuch nur von Leuten geäußert werden konnten, die schon einen anderen Namen hatten, wenn überhaupt.
Hier bietet sich die Sicht auf ein paar weitere Beispiele an, die vielleicht die aufgeworfenen Fragen etwas beantworten.
Uwe Grüning wurde bereits genannt. Neben seinem schwer verdaulichen Mega-Werk, das mir übrigens entgegen der Meinung vieler anderer Fans durchaus gut gefiel - obwohl mir sicherlich genauso viel verborgen blieb in diesem schweren Text - schrieb er noch weitere Erzählungen, die man der Fantasy zurechnen kann.
Gesammelt erschienen sie 1981 in dem Band "Hinter Gomorrha".
"Die Hecke" erzählt von der Bedrohung eines Dorfes durch eine Hecke, die die Menschen vereinzelt und vereinsamt, so daß sie nichts mehr vom Leben erwarten. Na, was ist wohl damit gemeint?
In "Der Schatten" sitzen nach einem fiktiven Krieg der Polizeichef des einen ehemals kriegführenden Landes mit einem Mann aus dem anderen Land, dem Protagonisten, zusammen an einem Tisch und stoßen auf die gute alte Zeit an - eine Vorahnung der Nach-Wende-Zeit?
"Die Vollendung des Menschen" führt zum absoluten Stillstand. Die Übermenschen garantieren Unsterblichkeit und die Mitte des Lebens, doch gibt es keinerlei Entwicklung mehr - ein Absage an jede Form von Utopie?
"Der Wartesaal" ist ein Ort, wo man auf die Einbürgerung ins Reich Sun wartet; so lange, daß sich dort bereits eigene Regeln des Zusammenlebens herausbildeten - eine Fabel auf das Leben in der "Übergangsgesellschaft"?
Der Band enthält noch weitere Stories, einige sind in dem fiktivem Land Sun angesiedelt. Sie sind allesamt ähnlich zeit- und raumlos konzipiert wie der Plot des Romans "Vierstromland...".
Uwe Grünig schrieb weiterhin Gedichte, Essays und Miniaturen, die sich aber beim besten Willen nicht ins Genre einordnen lassen. Also wenden wir uns einem weiteren Vertreter zu, der vielleicht weniger bekannt sein dürfte.
Ähnlich wie Grünig schreibt auch Heinz Zander, seines Zeichens eigentlich Maler und Graphiker, der mir als Hobbyzeichner schon frühzeitig auffiel, weil er so zeichnete, wie ich es mir für mich wünschte. Er widmete sich literarischen, historischen u.a. fantastisch-surrealistischen Themen, ähnelt im Stil dem berühmten Tübke.
Einst lieferte er sogar - als DDR-Mensch - Zeichnungen für westdeutsche SF-Fanzines; damals in den 60ern...
Der Graphiker schrieb auch Bücher, die er selbstverständlich selbst illustrierte. Darunter das Buch "Stille Landfahrten", welches aus zwei Teilen Besteht: Zum einen der romantische Märchenroman "Johann Wagners Reise nach Venedig" und eine Reihe von Fantasystories.
Die Texte sind in einer barocken Sprache verfaßt und auch sehr überladen an philosophischen Deutungsmöglichkeiten und Metaphern. Der Roman erzählt die Geschichte des Dieners von Faust, angesiedelt im 16. Jahrhundert. Die Reiseerlebnisse des Wagner sind wahrlich nicht so sehr von realen Wahrscheinlichkeiten geprägt...
Auch in seinem zweiten Roman, "Das sanfte Labyrinth", 660 Seiten stark, überschreitet der Autor die Grenzen zwischen Wachen und Träumen, doch bleibt dieses Buch weitestgehend realistisch.
Eine große ostdeutsche Autorin, eine meiner Lieblingsautorinnen überhaupt, ist auf jeden Fall noch zu erwähnen: Waltraut Lewin. Ja, werden manche jetzt sagen, klar sie hat selbstverständlich auch Fantasy geschrieben: "Märchen von den Hügeln" und die Fortsetzung "Die Zaubermenagerie", beide in Zusammenarbeit mit ihrer Tochter Miriam Margraf. Doch sind sie irgendwie in Vergessenheit geraten, obwohl sie es wahrlich nicht verdient hätten.
In beiden Bänden treten gar Elben und Halbelben auf, im ersten Band wird sich namentlich auf Tolkien bezogen, doch bleiben beide Romane im Hier und Heute verwurzelt, verfremden diese aber auf wunderbare Weise - ein Lesevergnügen, insbesondere der poetischere erste Band, herrlich illustriert von Carl Hoffmann...
Historische und gegenwärtige Ereignisse aus der Umgebung Dresdens und um einen DDR-Opernsänger der Semperoper werden elbisch verfremdet, was zu manchem "Aha-Erlebnis" führt.
Der zweite Band ist "erwachsener", d.h., die Protagonistin, die im ersten Band ein Mädchen war, ist nun eine junge Frau. Der Stil ist weniger märchenhaft, dafür aber zunehmend surrealistisch, ähnelt dem von Grünig und Zander. Kann man hier vielleicht eine typische Ausprägung der DDR-Fantasy erkennen?
Von W. Lewin stammt auch eines meiner absoluten Lieblingsbücher, "FEDERICO", eigentlich keine Fantasy sondern ein historischer Roman, was ja das Metier der Lewin ist (neben der Musik: Biographie über Händel, Rockoper "Rosa" usw.). Es handelt von einer der faszinierendsten Herrschergestalten des Mittelalters, die viele Eigenschaften des Renaissancefürsten vorweg nahm.
Der Roman besitzt aber sehr ausgeprägte Fantasy-Elemente, so begegnet der junge Friedrich beim Alpenübertritt einer rothaarigen, bewaffneten Hexe. Sie ist wohl die Verkörperung der Autorin selbst und die Inkarnation des ewig Weiblichen, der Urmutter Ewwa.
Auch im Stil erinnert der Roman an moderne Fantasy.
Vielleicht fällt ja dem einen oder anderen noch ein weiteres Beispiel ein, so z.B. die Romane der Irmtraut Morgner, die ich leider noch nicht gelesen habe, oder auch das Spitzen-Buch "Germelshausen, 0.00 Uhr" von Hans Bach, in dem eigentlich eine absolut typische Fantasy-Story erzählt wird von einem Menschen unserer Welt und Zeit, der in eine fantastische Parallelwelt gerät und dort Abenteuer bestehen muß.
Gut, Schluß damit! Es muß reichen, obwohl man sicher noch einige Erzählungen von Rolf Krohn und von A. u. K. Steinmüller heranziehen könnte und andere "Grenzfälle" zwischen SF & Fantasy.
Als kurzer Ein- und Überblick soll dies jedoch genügen. Ich wünsche jedem der Lust dazu hat viel Spaß am Entdecken der fantastischen Fluchtwelten aus einem Land, das es nicht mehr gibt.



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PEGASUS (Literatursalon in Halle) fliegt weiter

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 11 Februar 2021 · 916 Aufrufe
Salon PEGASUS, Ellen Norten

Zeit: 10.02.2021, 19:00
Ort: Irgendwo im Internet (eigentlich Halle/S.)

 

Literatursalon PEGASUS...
...ohne Salon, dafür im Wohnzimmer.
Der Literatursalon PEGASUS aus Halle / Saale existiert weiter. Das ist ja schon mal die gute Nachricht. Natürlich derzeit ohne Life- und Vor-Ort-Präsenz im Literaturhaus in Halle. Das hat zu, was kaum verwundert. Aber die PEGASUS-Leute machen weiter, seit geraumer Zeit online. Nun, auch das ist sicher nicht so überraschend, denn viele Stammtische, Lesungen etc. (und was weiß ich, was noch so alles gibt; ich sehe das aus dem Blickwinkel des SF- und Literaturinteressierten) sind dorthin verlagert worden.
Auch wenn das natürlich nicht dasselbe ist, und man als Büromensch derzeit vielleicht an so einem Mittwoch schon die dritte Video- / Telefonkonferenz hinter sich hat, so ist es ein Weg, so eine Sache nicht einschlafen zu lassen.
Am 10. Februar war es mal wieder soweit. Vier Mutige haben ihre Texte vor einem kleinen, interessierten Publikum vorgetragen. Da gab es z.B. zuerst Gedichte, stimmungsvoll und voller Wort-Bilder. Okay, nicht wirklich so mein Ding.
Danach eine für mich neue Stimme in der Runde. Frau Jeannette Drygalla las und provozierte zu ausführlichen Reaktionen des Publikums. Nun, dank Internet kann man schnell herausbekommen, dass sie quasi ein Wort-Profi ist. Fand ich ja gut, dass sie diesen Literatursalon gefunden und damit sehr bereichert hat.
Volker Adam, ein SF-Kumpel aus dem ASFC Halle, gelegentlich und gern gesehener Mit-Autor im NEUEN STERN, las auch - zum wiederholten Male. Dabei hält er sich nicht bei der Phantastik auf (wobei ich es natürlich sehr missen würde, wenn er sie vernachlässigen würde). Er hatte einen Text dabei, der aus einer Art Not geboren wurde. Ein Mitmensch bat ihn um eine Einschätzung seiner Person, eine Beurteilung für eine Bewerbung. Das Ansinnen missfiel dem Autor zuerst und er verfasste aus Frust einen Frust-Text, der - natürlich nicht auf die zu beurteilende Person gemünzt - eine moralisch zweifelhafte, sogar verwerfliche, dafür um so lustigere Einschätzung bot.
Da es ja ein Jahresheft des Lit.Salons gibt (Nr. 2 erscheint demnächst), würde ich mir wünschen, wenn diese Story (? - ist es überhaupt eine?) dort zu finden wäre.
Danach las Ellen Norten noch ihre Story aus dem NEUEN STERN 62: „Emil Blutrausch“. Eine humoristisch, ironische Space-Vampir-Story mit Lokal-Kolorit. (Habe ich schone erwähnt, dass die im NEUEN STERN 62 zu finden ist? Dort auch eine Story von Volker, übrigens, eine bösartig mädchenhafte; ich wollte es nur mal erwähnt haben.)

 

PS. Ich muss mal fragen, ob die Einladung zum virtuellen PEGASUS hier auch eingestellt werden kann. Ich denke aber, dass - sollte jemand Interesse am Zuhören, oder noch besser: Am Mitmachen, also am Vortragen eigener Texte haben - man sich gern an Ellen wenden kann, um eingeladen zu werden.
Der nächste Salon ist am 10. März.
PPS: Rückmeldung erhalten. Bei Interesse bitte melden bei: ellen.norten@gmx.de - Dann bekommt Ihr die Einladung (und Ellen klärt auch über die Modalitäten für das Lesen auf)




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Fast den Anfang vom 21. Leipziger Literaturherbst verpasst.

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 31 Oktober 2020 · 1.040 Aufrufe
Leipziger Literarischer Herbst
Fast den Anfang vom 21. Leipziger Literaturherbst verpasst. +++ der Beitrag sollte nur korrigiert werden (Bild ausgetauscht), irgendwie hab ich auf den falschen Knopf gedrückt, daher ist er jetzt "hoch gerutscht"... +++ gehört in den Oktober 2017 (nicht 2020) +++


Logbuch - 21. Leipziger Literarischer Herbst - 24.10.2017, 1900, Haus des Buches, Leipzig
(Nur eine Plauderei)

Da will man mal ganz spontan sein, schnell mal nach Leipzig, meiner Lieblingskultur-Literatur-Stadt, fahren, um an einer Lesung teilzunehmen und denkt sich nichts dabei und dann?
Etwas außer Atem, weil ich irgendwie die Fahrtzeit doch unterschätzt habe, aber noch deutlich vor Beginn der Veranstaltung frohgemut eingetroffen, und dann?

Ausverkauft! ++ Was? ++ Echt jetzt? ++ Kann nicht sein!!!

Die Damen am Empfang teilten uns mit, dass die Veranstaltung bereits seit Wochen ausverkauft sei, wenn ich sie richtig verstanden habe. Wow! Und da sagen die Leute, dass sich niemand mehr für Literatur interessiert. (Sagen sie das? Ist vielleicht auch nur so eine Meme = Internetente†¦)
Aber - um es mal abzukürzen - die Empfangsdame macht es möglich: Es waren ohnehin schon zusätzliche Klappstühle eingeräumt worden, und davon gab es dann doch noch ein paar freie. Wir waren überglücklich.

Ach ja, weshalb so ein Ansturm? Nun, offensichtlich ist der Philosoph Sloterdijk kein Unbekannter. Mir halt auch nicht, und daher war es fast egal, worum es eigentlich gehen sollte, DEN wollte ich mal live erleben. Habe ich dann auch.
Und? Ja, war gut! Der 70jährige sprach sicher nicht so flott, wie der Moderator, aber dafür war fast alles schon sehr gehaltvoll und wortreich und witzig, was er sagte.
Das Motto des Literaturherbstes diesmal lautet: Na? Wer kommt drauf? Ja, richtig: Luther†¦ „Martin Luther Superstar“, also etwas moderner. Aber so richtig kann mich das Thema nicht hinterm Ofen hervorlocken. Zumal es einen gewissen Übersättigungseffekt gibt. Aber Wir nähern uns (die Veranstaltung war am 24. Oktober 2017) dem Höhepunkt des Jubiläums, und danach wird es sicher wieder etwas ruhiger.
Im Zentrum des Gesprächs - eine Lesung fand gar nicht statt - mit dem Philosophen stand dessen letztes Buch „Nach Gott“. Na, das passt ja. S. Ist ja wohl kein einfacher A-, aber auch kein einfacher Theist (ehrlich gesagt könnte ich gar nicht sagen, wie er die Gretchenfrage wirklich beantwortet, eher atheistisch). Als Nietzsche-Fan ist er da eher daran interessiert, wie die Menschen ohne Gott auskommen.
Eingangs hat der Moderator ihn mit 2 Heinrich-Heine-Zitaten konfrontiert, einem kontra, einem eher pro Religion des älteren Heine.
Ich hielt da schon etwas den Atem an - fand die Frage spannend und wünschte mir eine Antwort - und wurde nicht enttäuscht†¦
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Das Foto: Hab ich über die Köpfe hinweg aufgenommen; es waren viele Köpfe, saß ganz hinten - aber ich saß!






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„Die Welt der Kunst & Fantasie ist die wahre, the rest is a nigthmare.“ 
Arno Schmidt
 
Er weiß nun auch, was er gegen die … lauernde Stupidität, die sich als Realismus ausgibt, zu tun hat: das Bild von Wirklichkeit eingrenzen, sie mit ästhetischem Maß und nur mit diesem messen, den Schritt in surreale Reiche wagen."
(aus: Gunnar Decker: Franz Fühmann. Die Kunst des Scheiterns. Eine Biographie. S. 201)

 

 

Thomas Hofmann, ein Phantastik-Fan

Angehängtes Bild: Demiurg_g.jpg

© Thomas Hofmann

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Als Freund der phantastischen Künste artikuliere ich mich seit ca. 1988. Vielleicht kennen einige von Euch meine Zeichnungen. War auch als Rezensent im Fandom unterwegs, einst vor allem im leider nicht mehr existenten Fanzine SOLAR-X, neuerdings im NEUEN STERN (kein Fanzine, nur ein "Rundbrief...")
Dieses Blog soll den geneigten Leser auf Tipps und Termine in Sachen Phantastik aus dem Raum Halle / Leipzig hinweisen. Einer alten SOLAR-X-Tradition folgend möchte ich auch Berichte zu von mir besuchten SF / Phantastik-Veranstaltungen einstellen.
Ich will immer mal wieder auf die Stammtisch-Termine meines Heimat-SF-Clubs, des ANDROMEDA SF CLUB Halle und auf die Veranstaltungen des Freundeskreis SF Leipzig hinweisen.

 

Man wird hier auch die eine oder andere Rezension zur Phantastik aus alten Tagen von mir finden, von denen zumindest ich meine, dass sie nicht völlig dem Vergessen anheim fallen sollen.

 

Mehr als Merkhilfe für mich, aber vielleicht auch als Anregung für den einen oder die andere Leser/in wird hier meine kommentierte Leseliste zu finden sein.

 

 

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Bücher, die weitestgehend von mir illustriert wurden:
 Sagen der Oberlausitz, Nordböhmens und angrenzender Gebiete; Oberlausitzer Verlag A. Nürnberger, 1990
 Sagen der Oberlausitz..., Band II, ebd., 1991
 Oberlausitzer Kochbuch mit historischen Betrachtungen, ebd., 1991
  Märch. d. Bergwelt, ebd., 1991
 Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Solar-X-Prod., 1994
 Das große Dorfhasser-Buch, Aarachne, Wien, 2000
 Christian v. Aster: Nachmieter gesucht, midas 2000
 Von dunklen Kräften und alten Mächten, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2001
 Das große Verwandtenhasserbuch, Aarachne, Wien 2001
 N. Rensmann: Ariane, Bastian, Luzifee und Co., K&C Buchoase,Solingen, 2001
 Felten & Streufert: Gänsehautgeschichten, K&C Buchoase, Solingen, 2001
 Spinnen spinnen. Die Anthologie zu nützlichen Tieren, Aarachne, Wien 2002
 Peter Brandtstätter: Von Schmetterlingen und der Liebe..., Wien, 2002
 Feenmond, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2002
 Ruf der Ferne, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2003
 Frank Haubold: Das Geschenk der Nacht. Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2004
 Das Mirakel, Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2007
 Rose Noire, Anthologie im Voodoo-Press, 2009
 Michael Knoke: Das Tal des Grauens, Voodoo-Press, 2010
 Michael Siefener: Die Entdeckung der Nachtseite, Verlag Lindenstruth, 2011
 A.G.Wolf: Die weissen Männer, VP 2013
 Tobias Bachmann, "Liebesgrüße aus Arkham", Edition CL, 2016
 A.G.Wolf: Die weissen Männer, KOVD 2020 (Neuauflage)
 Peter Schünemann, "Nachtmahr", Ed. Dunkelgestirn, 2023
 Andreas Fieberg & Ellen Norten (Hrsg.): RÜCKKEHR NACH BLEIWENHEIM, p.machinery, 2023

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Bücher, an denen ich mich beteiligen durfte:
 Der Abenteuerwald. Phantastische Nachwuchsanthologie, Kreutziger Verlag, 1996
 Das Herz des Sonnenaufgangs, Eine Alien Contact Anthologie, 1996
 Liber XIII und andere unerwünschte Nachlässe, Goblin Press, 1999
 Lichtjahr 7, Freundeskreis SF Leipzig e.V., 1999
 Von kommenden Schrecken, Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2000
 Der Erstkontakt. Stories und Bilder aus dem Perry-Rhodan-Wettbewerb, Berlin, 2001
 Phantastik 2002, Taschenkalender, 2001
 Michael Lohr, Gemurmel aus dem Buch der Drachen, 2001
 Hysterisch funktionieren, Aarachne, Wien. 2002
 C. Bomann: Anthrins Kind, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
 C. Bomann, Parchimer Hexengeschichten, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
 Des Todes bleiche Kinder, Abendstern-Verlag, Parchim 2002
 Geschichten von Phönix und Sperling. Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2002
 Cover: Wilko Müller jr.: Operation Asfaras, Ed. Solar-X, 2003
 Alien Contact Jahrbuch 1 für 2002, Shayol, 2003
 Alien Contact Jahrbuch 2 für 2003, Shayol, 2004
 Alien Contact Jahrbuch 3 für 2004, Shayol 2005
 Cover: Carl Grunert: Der Marsspion, DvR, 2005
 G. Arentzen: Christoph Schwarz, Detektiv des Übersinnlichen, Bd. 1 bis 6, Romantruhe, 2005
 M. Borchard: Der Zeitarzt, SF Blues Bd. 4, edfc, 2005
 Cover: Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Ed. Solar-X, 2005
 Cover: Carl Grunert: Im irdischen Jenseits, DvR, 2005
 Cover: Carl Grunert: Zukunfts-Novellen, DvR, 2005
 Markus Kastenholz: Tiamat 1 - Asche zu Asche, VirPriV-Verlag, 2005
 Welt der Geschichten 1, Web-Site-Verlag, Mai 2006
 Cover: Wilko Müller jr.: Mandragora, Ed. Solar-X, 2006
 Kastenholz, Ippensen: Tiamat 2 - Die Stunde Null, VirPriV-Verlag, 2006
 Nocturno 6, VirPriV-Verlag, 2006
 Alien Contact Jahrbuch 4 für 2005, Shayol, 2006
 Welt der Geschichten 2, 2006 (alte Ausgabe; in der Nachauflage von 2008 sind keine Bilder von mir enthalten)
 Welt der Geschichten 3, 2008 (neue Ausgabe)
 Cover: Bernd Rothe & Astrid Pfister (hg.): Gequälte Seelen; Welt der Geschichten Sonderausgabe, 2008
 Robert N. Bloch: Michael Siefener. Eine kommentierte Bibliographie, Verlag Lindenstruth, 2011
 Frank W. Haubold: Der Puppenmacher von Canburg, Edition Lacerta(eBook) und CreateSpace Ind. Pub. Platform, 2012
 "Saramees Blut", Atlantis 2012
 M. Kastenholz: Projekt Hexenhammer, Printausgabe, 2013
 Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Shayol, 2014
  Richard Kühle: Alraune und der Golem, Goblin-Press, 2015
 Ine Dippmann und Uwe Schimunek: Leipzig mit Kindern, Jaron 2015
 Leipzig - Visionen. Gestern und heute, FKSFL & Edition Solar-X 2015
 Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Memoranda, 2017
 Simon & Steinmüller: Leichter als Vakuum, Memoranda, 2017
 Uwe Lammers, „Mein Freund, der Totenkopf“, Teil 1, 2017
 IF Magazin für angewandte Fantastik # 666, Okt. 2017
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Andymon, Memoranda, 2018
 Ferne Welten, Buch zum 14. ElsterCon, 2018
 Angela & Karlheinz Steinmüller: SPERA, Memoranda, 2018
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Sphärenklänge, Memoranda, 2019
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Der Traummeister, Memoranda, 2020
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Marslandschaften, Memoranda, 2020
 Fahrenheit 145, Buch zum 15. ElsterCon, 2020
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Pulaster, Memoranda, 2021
♦ (N)IRGENDWO (N)IRGENDWANN. Utopie und Humor. Begleitband zum ElsterCon 2022
♦ Goblin Press. Die frühen Jahre: 1990 - 2004. Eine illustrierte Dokumentation von Uwe Voehl, Lindenstruth 2022
♦ Hubert Katzmarz: Im Garten der Ewigkeit, p.machinery, 2022

 Angela & Karlheinz Steinmüller: Computerdämmerung, Memoranda, 2023

 Andreas Fieberg (Hrsg.): ABSCHIED VON BLEIWENHEIM. In memoriam Hubert Katzmarz MMXXIII, p.machinery, 2023

 Hubert Katzmarz: EIN MEISTERWERK DER WELTLITERATUR, p.machinery, 2023
 

 
Magazine und SmallPress
Alien Contact, Kopfgeburten, GOTHIC, The Gothic Grimoire, Vanitas, Tanelorn, Fleurie, Bonsai 6 / Zimmerit 5, 1995, Tumor (Sonderheft 8), Andromeda SF Magazin des SFCD 143 / 144, EXODUS 15 / 16 / 17 / 18 / 19 (mit Galerie v. mir, 2006) / 20 / 21 / 22 / 24 / 25 / 27
einblicke. Zeitschrift der Krebsforschung, August 2005,
Watchtower 8 / 9
Die Ruhrstadt-Zeitung 41
ARCANA 6 (2005)
Andromeda Nachrichten 216, 218 / 219, 220, 222, 223, 224
Nova 16 (2010)
Fantastic Artzine 1, Fantastic Artzine. Halb-Zeit, beide 2012

Nova 22 (2014)
Der lachende Totenschädel, Nr. 3 (10 / 2015)
Cthulhu Libria Neo, BuCon-Ausgabe 10/2015

Cthulhu Libria Neo 1, April 2016
Cthulhu Libria Neo 2, Oktober 2016
Cthulhu Libria Haunted Houses, März 2017
EXODUS 36, Juni 2017

Der lachende Totenschädel Nr. 4, Jan.2018
!Time Machine, Januar 2018
IF #7, März 2018

EXODUS 38, 09 / 2018
!Time Machine 2, Januar 2019
!Time Machine 3, April 2020
!Time Machine 4, Januar 2021
Der neue Pegasus Nr. 2, April 2021

!Time Machine 5, Oktober 2021
!Time Machine 6, Januar 2022
!Time Machine 7, Januar 2023

!Time Machine 8, Januar 2024
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Fanzines
aktuell & laufend NEUER STERN, Solar-X, Fiction Post, Goblin Press Hefte
TERRAsse 27 (zum 60. FörsterCon, April 2019)
TERRAsse zum PentaCon 2019
TERRAsse zum PentaCon 2021
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CD-Cover
 The Beat Of Black Wings: Nightfall; 1999
 Syngularity: The Four Horsemen; 2000
 Gothica: Within A Dream; 2000
 Gothica: Into The Mystic; 2000
 The Beat Of Black Wings: Black Love; 2000
 Gothica, Workbook 1995, 2003

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