Zum Inhalt wechseln


Thomas Hofmanns Phantastische Ansichten



Foto

Hofmann las bis kurz vor Ostern (2024)

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 28 Mrz 2024 · 56 Aufrufe
Gasbarra

Was, schon Ostern? Und im Grunde noch keine „richtige“ Leseliste vom Hofmann? Hat das überhaupt jemand gemerkt? Ach, egal, jetzt halt etwas massiver. Obwohl ja schon ein paar erste Bücher erwähnt wurden, jetzt hat sich doch was angesammelt; nur gut, dass ich gar nicht so schnell & viel lese.
Viele komische Sachen dabei – auch Kritik, die vielleicht ärgern wird? Siehe dazu meine Worte zu „Poor Things“ (das ich nicht gelesen, aber gesehen habe). Na, man (ich) kann ja nicht alles gut finden.
Also, hier mein Lektüresammelsurium:

 

Georgi Demidow: „Fone Kwas oder Der Idiot“
Harter Stoff aus Russland. Ein Buch, das lange nicht veröffentlicht wurde, weder auf Russisch, noch auf Deutsch. Auf Russisch nicht, weil es eine realistische Darstellung der „Haftbedingungen“ zur Zeit der „Großen Säuberungen“ um 1937 unter Stalin ist, die man auch nach Stalin nicht unbedingt so der sowjetischen Leserschaft zumuten wollte. Also, das ist ironisch…
Das Buch soll was Kafkaeskes haben. Ja, hat es, denn der Beschuldigte und Inhaftierte weiß, dass er unschuldig ist, weiß lange nicht, wessen man ihn beschuldigt und muss sich dann selbst eine Strategie überlegen, wie er sich selbst einer Straftat beschuldigt und die ermittelnden Behörden so lenken kann, damit sie a) ihm seine Strafe möglichst milde gestalten (was eigentlich sehr illusorisch ist), oder b), wenn das nicht klappt, ihm sein Leiden in der U-Haft abkürzt, die Folter beendet – Lagerhaft wäre in jedem Falle diesen viehisch-unmenschlichen Bedingungen in der U-Haft vorzuziehen, und c) seine Familie, Verwandten und Freunde nicht mit belastet werden (auch illusorisch). Man kann sich vielleicht seine eigenen Bedingungen etwas abmildern, wenn man andre verrät, damit die Behörden weiter was zu tun haben. Ja, das ist kafkaesk.
Was man hier liest, ist unglaublich. Ich weiß, ich würde das keine 24 Stunden aushalten. Und dabei ist alles so dermaßen sinnlos. Okay, kann jetzt um so mehr verstehen, dass Leute den Sozialismus abgrundtief hassen, wenn das Sozialismus sein soll. (War es aber nicht, hatte aber das Etikett, bezeichnete sich selbst so, und damit… Na ja, Schei#@e)
„Fone Kwas“ sind Idioten – die Ermittler sind welche. Warum sie es sind, kann man hier gut nachlesen. Das Buch wird durch eine kleine Biografie des Autors abgerundet (plus Nachwort), aus der hervorgeht, dass er selbst Lagerhaft erdulden musste, danach aber seine Biografie aufschrieb, weitere Lagerprosa, irgendwann hat man ihm seine Manuskripte abgenommen, was ihn in tiefe Verzweiflung stürzte. Soll er alles noch einmal aufschreiben? Erst seine Tochter konnte die Rückgabe und die Veröffentlichung erwirken.
10 / 10 Härtepunkte

 

„Kolonialgeschichten“ – Arbeitstitel, Manuskript in der Edition Dunkelgestirn
Das Buch ist noch nicht erschienen, wenn ich diese Zeilen schreibe. Wird noch etwas dauern, mindestens so lange, bis ich ein paar Zeichnungen dazu angefertigt habe. Das kann dauern, das weiß ich aus Erfahrung…
Aber ich kann das Buch schon mal wärmstens empfehlen! Ich war ja skeptisch: Ob das nicht irgendwelche Kolonalmacht-verherrlichende Machwerke sind? In denen die unterdrückten Völker auch noch verunglimpft werden und deren Unterwerfung irgendwie gerechtfertigt. Na ja, sicher kommen die Texte nicht ohne den Point Of View des Erzählers, also des Vertreters des Volkes, das hier ein anderes kolonial unterjocht hat, aus. Aber weit weniger, als ich dachte, oder herauslesen konnte. Mitunter nimmt der Erzähler die Position des „Eingeborenen“, gerade was alte Traditionen und Glaubensinhalte anbelangt, die gegen die allzu rationale und damit oberflächlich- arrogante Haltung der Europäer zu verteidigen sind.
Es geht viel um Gespenster, Rache aus dem Totenreich, unheimliche Begegnungen. Wir haben ein paar Krimis, ein wenig Archäologie-Abenteuer, viel Wüste und Wildnis. Dabei alles in einem meist flotten, modern anmutenden Ton erzählt. Ob das an den Übersetzungen liegt? Mir hat es jedenfalls großartig gefallen. Motive zum Zeichnen habe ich auch gefunden.
Satte 10 / 10 Punkte

 

Abbruch des Monats:
Alasdair Gray: „Einer, der Geschichte macht“
Ich habe „Poor Things“ sehen wollen. Der Film ist in aller Munde – also, zumindest in aller Munde von Leuten, die die gleichen kulturellen und künstlerischen Vorlieben mit mir teilen, also z.B. SF- & Phantastik-Fans. Inzwischen ist der Film auch beim Mainstream-Publikum und -Preis-Jurys angekommen. Bevor ich den Film sah, erfuhr ich, dass es sich um eine Romanverfilmung handelt. Die Vorlage gab es auf Deutsch, ist aber (immer noch) nicht zu bekommen (Stand: 24.02.24)
Aber was ich über den Autor und sein Werk las, machte mich neugierig, also las ich dieses Buch hier. Das ist sogar SF. Zumindest spielt es in der Zukunft, in Schottland, wo der Autor auch herkommt. Dass es SF ist, merkt man aber beim Lesen kaum. Im Grunde wird so eine alte schottische Stammesgeschichte erzählt. Mit Stammesfehden, Liebelein usw. Wobei der „Krieg“ und der Kampf zwischen den Stämmen nach festen Regeln ausgeführt werden muss (die man halt aber auch brechen kann), die im Grunde so einen Krieg ad absurdum führen.
Eigentlich leben die Menschen in dieser ländlichen Idylle in einem Utopie. Ominöse Pflanzen ermöglichen im Grunde ein sorgenfreies Leben, weil für die Befriedigung aller Grundbedürfnisse gesorgt ist. Es gibt keinen Grund für Zwist, so kommt es mir vor – und leider auch dafür, überhaupt so ein Buch zu schreiben. Für mich blieb es, so lange ich durchhielt, komplett irrelevant.
Wie der Film! Ja, liebe Leute, bitte mir nicht böse sein, aber ich kann in die allgemeine Euphorie über den Film „Poor Things“ nicht einstimmen. Das Setting, die Art des Erzählens ist mir nicht neu, ist halt so was zwischen Neil Gaiman, Terry Gillian, Wes Anderson. Ich mag die alle, aber auch hier müssen sie, für meine Begriffe, darauf achten, dass sie sich nicht immerzu selbst kopieren (die TV-Filme von Anderson, die es im Streaming derzeit gibt, konnten mich auch nicht mehr abholen, trotz der tollen Schauspieler, die da mitmachen).
Die Grund-Aussage von „Poor Things“, die auch so abgefeiert wird, kann ich auch nicht recht nachvollziehen. Die Protagonistin ist im Grunde sozial und gesellschaftlich unbedarft, muss alles lernen. Das ist okay. Sie geht mit einer Naivität an die Dinge heran und nimmt sie, wie sie sind, pur, ohne Kompromisse und Hintergedanken, auch Sex z.B. Alles okay. Aber diese naive Weltsicht hat mir schon in „Forrest Gump“ nicht gefallen. Ja, da hab ich meine Grenzen, sorry.
Die Protagonistin in „Poor Things“ wird als feministische Ikone stilisiert – habe ich das richtig verstanden? Aber wenn das so ist, muss dann ihre Emanzipation u.a. darin bestehen, dass sie sich prostituiert? Ich weiß, dieses Gewerbe kämpft darum, als normales Gewerbe anerkannt zu werden, und die sich Prosituierenden darum, nicht als halbkriminell und gesellschaftlich verachtenswert dazustehen. Aber ist die Prostitution wirklich ein „normales Geschäft“? Ist es Ausdruck von Emanzipation, also Befreiung, wenn man sich als Frau prostituiert? Vielleicht bin ich da konservativ, ich kann dem nichts abgewinnen.
Jetzt steht hier mehr zum Film als zum Buch – das ich aber auch nicht zu Ende las, weil es mir auch nichts gab. Keine Wertung.

 

John Higgs: „Einstein, Freud & Sgt. Pepper“
Hörbuch, gelesen von Frank Arnold (der das hervorragend machte!)
Das ist die Geschichte des 20. Jahrhunderts, wie ich sie tatsächlich noch nicht gehört / gelesen habe. Echt großartig. Vielleicht rümpft so der eine oder die andere Historiker*in die Nase über die „Erzählweise“ und vielleicht auch über die Sichtweise, die sehr speziell ist, mich aber absolut abholt und überzeugt.
Es ist eine eher kulturgeschichtliche Herangehensweise, keine alltagspolitische. Damit lässt sich ein größerer Rahmen ziehen, aber dennoch wird der Autor „persönlich“, macht das Große auch am Einzelnen fest, bzw. zeigt auf, warum Einzelne, Persönlichkeiten so agierten und argumentierten – bzw. warum sie vielleicht auch einfach zur rechten Zeit da waren.
Z.B. das Heranziehen von Leuten wie Aleister Crowley und Ayn Rand als Stichwortgeber für den Drang nach persönlicher Freiheit in der (Klassen-) Gesellschaft, also einem hohen Ideal und Wert eines Teils der Gesellschaft(en) der Welt. Ja, so kann man das halt auch sehen.
Usw., hier kommt keine Rezi. Dafür aber satte 10 / 10 Punkte

 

Friedrich Nietzsche: „Ecce Homo“
Hörbuch, gelesen von Konstantin Graudus
Mit Nietzsche habe ich es schon des Öfteren versucht. Kam nie weit, muss ich mal zugeben. Aber bei dem (gekürzten) Hörbuch konnte ich es ja noch mal versuchen, oder?
Ja, klappte. Fand es gut. Und überraschend. Warum, weiß ich nicht, dachte ich lange, N. wäre eher die Misanthrop. Nee, ist er nicht. Seine Kraft durch eigenes Leiden hat mich sogar angesprochen. Seine Zuwendung zum Leben! Und seine Kritik an (er schimpft eher ausgiebig auf) Deutschland fand ich auch überraschend. Für Deutschnationale bietet er aber wenige Anknüpfungspunkte, um es mal so auszudrücken.
Im 2. Teil nervte mich ein wenig sein permanentes Selbstlob. Aber ein paar Grundgedanken seines Schaffens und Denkens hat er mir durch seine Selbstdarstellung (Autorbiografie wäre zu hoch gegriffen) durchaus näher
8 / 10 Punkte

 

Jan Weiss: „Das Haus der tausend Stockwerke“
Faszinierendes Zeugnis früher tschechischer SF, die mal nicht von Capek stammt. In Tschechien muss der Autor durchaus eine größerer Rolle spielen, gilt als Begründer der tschechischen SF. Auf Deutsch gibt es kaum etwas. Aber dieses Buch, das in der DDR-Ausgabe erschien und der der damaligen (70er Jahre) Ausgabe in der CSSR gleicht. Das Buch ist ein Kleinod, ein ästhetisches Fest. Schon das macht Laune. Aber auch inhaltlich ist es interessant. Ich möchte es als märchenhafte Dystopie bezeichnen. Irgendwie gehört es in eine Reihe mit den großen Dystopien, von Samjatin bis Orwell.
Aber – wohl typisch für den Autor Weiss, der einst in russischer Kriegsgefangenschaft seit 1915 fast an Typhus starb und im Delirium wild träumte – dominieren seine Erzählungen Träume und traumatische Erlebnisse. So auch in diesem Roman, der vieles unwirklich, unlogisch, konstruiert wirken lässt.
Das Haus wurde von einem Multimillionär gegründet, der seinen Reichtum auf ein spezielles Material begründet, das er entdeckte, das fester als Beton und leichter als Luft ist. Das Zeug ist sehr kostbar und er hat Tonnen davon.
Der Mullerton ist eine Welt für sich – damit eine Metapher für die Welt, für eine geschlossene Gesellschaft, die durch Ausbeutung und Unterdrückung geprägt ist. Muller ist auch sowas wie der Vorläufer des Großen Bruders.
In diese Welt gerät – wie weiß er selbst nicht – der Privatdetektiv Brok, der Muller stellen will, den Revolutionären und einer von Muller entführten Prinzessin helfen möchte. Eine wilde Queste durch die 1000 Stockwerke beginnt und endet… im Traum?
Interessantes und tolles Buch – ich gebe mal 9 / 10 Punkte

 

Constantin Dupien: „Der Spuk auf Lakewood Manor“
Ein handmade-book aus dem Hause KOVD (Novella), persönlich beim Autor nach seiner Lesung im Haus des Buches Leipzig am 15. Februar erworben. Seine Lesung und sein Auftritt waren mir Motivation genug, das kleine Büchlein zu erwerben und zu lesen. Und? Ja, hat sich gelohnt!
Eine fast schon klassisch anmutenden, britisch wirkende, geradlinig erzählte Gruselstory – die es am Ende offen lässt, ob es sich hier um ein psychologisches oder doch um ein metaphysisches Problem handelt.
Wir haben ein typisches Ermittlerpaar, das natürlich an Holmes und Watson erinnert, mich aber mehr noch an die „Denkmaschine“ Professor van Dusen und seinen Begleiter, der ähnlich wie Watson bei Sherlock Holmes, von den Großtaten des Meisters berichtet, Hutchinson Hatch – zumal das Wort „Denkmaschine“ tatsächlich im hier vorliegenden Text auftaucht!
Unser Meisterdetektiv hier heißt Preston Lennox und der „Schriftführer“ John Denton.
Ob es noch mehr Abenteuer von den beiden gibt, geben wird?
Diesmal müssen sie dem Hilferuf eines entnervten Adligen nachgehen, in dessen Villa es spukt. Es gibt dann sogar einen Toten, ehe der Meisterdetektiv dann doch recht schnell – eventuell aber nur vermeintlich – den Fall löst.
Für Stimmung, kurzweilige Unterhaltung und eine Story, die nicht so super tief in die Tiefe geht: 8 / 10 Punkte

 

László F. Földényi: „Die Orte des lebenden Todes“
Kafka, Chirico und die anderen, Fröhliche Wissenschaft 102 aus dem Hause Matthes & Seitz Berlin
Ich verzettle mich, aber was soll’s: Es gibt so viel zu entdecken. Zu diesem Essayisten habe ich mich regelrecht „hintreiben“ lassen – die Assoziationskette erspare ich mir und Euch hier. Mir macht solche Erkundungstour in der Regel immer wieder mal großen Spaß, aber leider komme ich da selber dann nicht mehr hinterher. Mal sehen, wie weit ich hier komme.
Es geht um traurige Orte, auf Bildern und im Leben von traurigen Schriftstellern. Kann man da so sagen? Ja, weiß nicht, ich habe den Eindruck, dass der Autor sich auch gern „treiben“ lässt und seinen eigenem assoziativem Gedränge* folgt.
Stellenweise klingen seine Sätze einfach toll, aber nicht immer kann ich ihm folgen. Er ermuntert mich auf jeden Fall, Gemälde mir wieder genauer zu betrachten. Dafür 7 / 10 Punkte
---
*) das ist ein Begriff, der mir sehr gefällt, den ich aber auch nur geklaut habe. Er stammt von Ernst Petz, den er für eine Essay-Buchreihe aus seiner Feder einst fand.

 

Gabriel Heim: „Wer sind Sie denn wirklich, Herr Gasbarra?“
Mein Lieblingsthema? Ja, muss wohl. Felix Gasbarra ist ein inzwischen eher vergessener Autor, vor allem von Theaterstücken. Aber auch von Artikeln, Gedichten – und einem Roman: Den hatte ich mal im Zusammenhang mit unserem Neuer-Stern-Projekt zu J. Swift gelesen: „Schule der Planeten“ – und den ich nach der Lektüre dieses Buches hier noch einmal lesen werde.
Wer war Felix Gasbarra? Die Frage stellte sich mir damals auch und ich fand auch was Faszinierendes, denn er changierte zwischen den politischen Systemen und Ideologien des 20. Jahrhunderts. Damit stelle ich ihn in eine Reihe mit Arnolt Bronnen und auch Franz Fühmann. Sie sind nicht direkt vergleichbar, aber was die Knicke in ihren Lebensläufen anbelangt durchaus. Und genau das ist sehr interessant für mich, daher habe ich diese Biografie des Sohns von Gasbarra mit großem Interesse gelesen.
Helm ist der uneheliche Sohn Gasbarras, der ihn auch nie richtig kennen lernen konnte. Gasbarra war nicht so der Familienmensch, um es mal so auszudrücken.
Er kam aus wohlhabender Familien, die mit und nach dem 1. Weltkrieg in die Armut schlitterte. G. musste sich dann als Handwerker verdingen, lernte die linke, kommunistische Bohme und Theaterszene in den 20er Jahren kennen. U.a. Brecht, aber vor allem Erwin Piscator.
Er war der elegante und lebenslustige kommunistische Propagandist – ehe er 1933, komplett von der linken Szene desillusioniert, auf die Gegenseite wechselte. Allerdings ging er nach Rom und schrieb u.a. für Mussolini die Reden.
Also so einer war das. Um 1944 wechselte er zu den Alliierten und war in Bozen / Tirol Pressezensor. Und Burgherr. Seinen Lebenslauf musste der Autor, sein Sohn, erst mühsam rekonstruieren, vor allem anhand der Aufzeichnungen der Ehefrau Gasbarras, Doris Hohmann, eine expressionistische Künstlerin, die in Südamerika landete.
Das Buch wäre sicher spektakulärer, wenn Gasbarra bekannter wäre – heute. Aber für sich genommen ist das ein Lebens-Polit-Krimi erster Klasse.
10 / 10 Punkte




Foto

LBM2024 Nietzsches Badehose* und Horror in den Pittlerwerken

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 24 Mrz 2024 · 278 Aufrufe
LBM2024, Elmar Schenkel und 1 weitere...

Samstag. Auf der Messe ist das der Großkampftag. Das vermeide ich dann doch lieber. Aber „Leipzig liest“ ja überall…
…z.B. im Hugendubel. Das Haus wurde gerade frisch renoviert. Dort werden im Halbstundentakt in der Reihe „Sächsische Büchermenschen stellen sich vor“ Veranstaltungen abgehalten. Mich interessierte hier einer von diesen „Büchermenschen“. Ein anderer hätte mich auch interessiert, aber den sollte ich eigentlich abends noch einmal erleben. Daher verzichtete ich hier, was sich dann als Fehler herausstellte. Ach, und Volly Tanner, der mich kürzlich für die Andromeda Nachrichten interviewte, konnte ich auch kurz die Hand drücken. (Beste Grüße!)

 

Jetzt aber erst einmal: Elmar Schenkel, der ein Büchlein im Tauchaer Verlag rausbrachte, in dem er „Wahre Geschichten um Friedrich Nietzsche“ zusammentrug.
(Auf dem Foto links von ihm sein Verleger beim Tauchaer Verl., Herr Müller)

 

Eingefügtes Bild

 

War wieder ein Fest. Der emeritierte Professor für Anglistik kann – so mein Eindruck – über alles faszinierend sprechen. Aus der Kalten, einfach so. Und jetzt hat er auch wieder mehr Zeit, sich seinen zahlreichen literarischen, philosophischen u.a. Interessen zu widmen, u.a. seiner lang gepflegten großen Liebe Nietzsche.
Er brach gleich eine Lanze für die Nietzsche-Gedenkstätte in Röcken / Lützen, nahe Leipzig, wo N. geboren wurde und verstarb. Dort ist auch sein Grab. Ich glaube, da müssen wir vom ASFC Halle auch mal hin, natürlich mit Führung durch Herrn Schenkel! (das macht er nämlich)

 

Abends sollte es noch mal morbid werden.

 

Eingefügtes Bild

 

Die Lokation war es schon mal: Die Pittlerwerke, eine Industriebrache, die nun auch kulturell genutzt wird. Dort gibt es die „Galerie Analog Art Photography“, in deren schönen, mit Fotos verzierten Räumlichkeiten die Lesung stattfinden konnte.
Der Ort faszinierte mich und ich werde wohl in Zukunft mehr Ausschau halten nach kulturellen Events an diesem Ort. Zumal der Ort an der Ausfahrt Leipzigs Richtung Halle liegt; also, besser könnte ich es gar nicht haben.
„Berlin morbid“ ist der dritte Teil der „Lokalen Horror-Reihe“ im Lychatz-Verlag. Es gab schon Leipzig und Wien; jetzt also Berlin. Uwe Schimunek versammelt darin Autoren und Autorinnen, die sich etwas Grusliges zu den jeweiligen Städten einfielen ließen. Eine schöne Reihe, wie ich finde. Zu Leipzig morbid siehe hier.
Angekündigt war allerdings u.a. Roman Israel. Ich finde den ja richtig gut, vor allem als Vorleser, Interpret seiner eigenen Texte. (Selbst gelesen habe ich noch nicht so viel von ihm.) Leider kam er aber gar nicht. Das war für mich, wie oben angedeutet auch doppelt „tragisch“, weil ich ja, na ja, steht ja oben…
Fünf Leutchen lasen dafür. Sehr unterschiedliche Sachen. Zwei Krimiautorinnen, Zwei (auch-) Krimiautoren und ein Märchenerzähler und Gundermann-Archiv-Verwalter aus Hoyerswerda mit Künstlernamen Pfeffi. Na ja, um ehrlich zu sein, hat mir dieser Beitrag am wenigsten gefallen. Er hat seinen sehr langen Text auch nur partiell gelesen. Was dazwischen geschah, hat er dann immer kurz zusammen gefasst. Der märchenhaft-antiquierte Ton hatte ja was für sich, in so einer modernen Gruselstory – wenn man sich dran gewöhnt hat. Außerdem kamen schön Spitzen und ironische Bemerkungen zu Ereignissen der Gegenwart. Aber die Vortragsweise war nicht optimal.

 

Eingefügtes Bild

 

Uwe Schimunek hatte den Reigen angeführt und auch immer mal was zu seinen Kolleg*innen erzählt. Sein Beitrag war der deftigste; hatte extra gefragt, ob niemand unter 18 dabei wäre.
Der beste Betrag kam nach meinem Dafürhalten von Wolfgang Schüler, einem schreibenden Rechtsanwalt. Seine ziemlich menschlich-persönliche Geistergeschichte, die natürlich etwas an „The sixth Sence“ erinnerte, hat mich gerührt zurück gelassen.
Also, ein schöner LBM-Tag, mit „alten Bekannten“ und neuen, tollen Eindrücken. So muss LBM (für mich)!

 

*) Nietzsches Badehose? Was das heißt, weiß Herr Schenkel…




Foto

LBM2024, der FKSFL & ein Anthologieprojekt - mein Messetag 22.März

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 23 Mrz 2024 · 340 Aufrufe
LBM2024

LBM2024 & FKSFL am Freitag, 22. März

 

Der Freundeskreis SF Leipzig lud – auch schon wie gewohnt für die Messezeit – ins Ambrosia, in der Prager Straße, zur Lesung ein. Diesmal stand eine neue Anthologie aus dem Hirnkost-Verlag im Zentrum der Aufmerksamkeit:

 

„Strandgut“. Eine SF-Anthologie, die sich um das Thema Migration, Flucht etc. dreht.
Hier im SF-Netzwerk gibt es bereits einen Diskussionsfaden. Da geht es u.a. auch um das Titelbild, das nicht bei allen gut ankommt. Nun, ich muss gestehen, bei mir auch nicht. Es wird ein bekanntes Motiv verwendet, das quasi zum Meme für das Elend der Migration geworden ist – das tote Kind am Strand.
Ich finde es etwas pietätlos, das Bild hier so zu verwenden. Es wird vor eine fiktive, moderne, städtische Kulisse / Skyline gesetzt, die wohl den SF-Bezug darstellen soll.
Ich habe die Anthologie nicht gelesen, werde es wohl auch nicht. Das Thema ist mir einfach noch zu nahe, zu akut. Vor dem Hintergrund der Diskussionen um korrekte Sprache und korrektes Denken und Handeln, um kulturelle Aneignung, von Wahrnehmung und Wahrung von Identitäten finde ich es z.B. komisch, dass hier ausschließlich "wohlstandsdeutsche"* SF- und Phantastikautor*innen zu Wort kommen. Warum keine Betroffenen? Und würden sie ihre Geschichten auch in ein fiktives Umfeld setzen wollen / gesetzt sehen wollen?

 

Aiki Mira und Vincent Voss haben aus ihren Beiträgen zur Anthologie gelesen. Beide haben mich nicht wirklich überzeugen können. Lesungen sind nicht leicht zu bewältigen, wie ich immer mehr erkennen muss. Beide können ihre Texte durchaus sehr schön, flüssig, mit Verve interpretieren. Aber eignen sich die Texte zum Vor-Lesen? Kam mir bei beiden nicht so vor.
Bei Aiki Miras Text kommt es, glaube ich, auf die Zwischentöne an. Ansonsten ist es eine Migrant*innen-Liebesgeschichte. Zum Schluss spürte ich die Sehnsucht der Protagonistin nach ihrer Liebe, aber das hat echt gedauert, bis ich mich da einhören konnte.
Die Geschichte von Vincent Voss war zum Vortragen einfach zu lang. Sie besteht auch aus erkennbar drei Teilen, wobei wir zum dritten Tell nicht mehr kamen. Die Teile driften dermaßen auseinander, dass ich erst mal dachte, das wären völlig unterschiedliche Stories, die er da liest. Auch hier nützt es mehr, wenn man sie selber liest, denke ich.
Beiden Lesenden kann man aber bescheinigen, dass sie durchaus „bei sich blieben“. So hat Aiki Mira ihre Protas bewusst queer angelegt und Vincent Voss hat beruflich mit Migrations-Hilfe zu tun, er weiß also durchaus, wovon er schreibt. Das „mindert“ meine oben gemachte Kritik etwa.
Wer wird diese Anthologie lesen? Leute, die man vielleicht davon überzeugen möchte, mehr Empathie für die Problematik und vor allem für die betroffenen Menschen zu wecken? Das wurde so in etwa in der kurzen anschließenden Diskussion zum Ausdruck gebracht. Aber wird man die erreichen, die dem Thema Migration skeptisch bis feindlich gegen über stehen? Glaube ich nicht. Es sei denn, es handelt sich um SF-Fans, die ein Faible für toll aufgemachte und teure SF-Anthologien haben. Die mag es geben. Ich wünsche es dem Buch sehr, habe aber so meine Zweifel.
Die Veranstaltung war leider nicht gut besucht. Dafür waren mit dem Verleger und den beiden Lesenden insgesamt fünf an der Antho Beteiligte vor Ort.
Ansonsten hatte ich mich etwas in der Zeit vertan, war im Grunde zu früh da; ärgerlich nur, dass im offiziellen „Leipzig liest“-Programm auch 18 Uhr als Startzeit stand, aber auf der FKSFL-Seite 19 Uhr. So was sollte man vielleicht in Zukunft vermeiden.

 

Handyfoto von mir: links Vincent Voss und rechts im Bild Aiki Mira

 

Eingefügtes Bild

 

*) man möge mir den sarkastischen Ausdruck verzeihen, zumal ich ja gar nicht alle Autor*innen kenne, schon gar nicht, in welchen Lebensumständen sie sich befinden. Aber nach dem Inhaltsverzeichnis auf der Verlagsseite (click) sind keine Migrant*innen dabei, oder?




Foto

LBM2024 - der Donnerstag

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 22 Mrz 2024 · 332 Aufrufe
LBM2024

Donnerstag, 21. März – der Messetag

 

Donnerstag ist bei uns – also im familiären Rahmen – immer DER Messetag. Da gehen wir auf die Messe, klappern die Stände ab. Ich weiß, das ist immer so bei vielen meiner SF-Freunde und -Bekannten die Gelegenheit, sich dort zu treffen. Na ja ich habe das auch schon mal in all den Jahren mitunter versucht. Aber das ist immer ein logistisches Problem, denn man muss sich ja auf einen Tag einigen, den Ort und Zeitpunkt absprechen. Das ist mir zu mühselig und – klingt zwar echt doof in dem Zusammenhang – auch zu ineffektiv. Man kann sich in dem Trubel nicht wirklich gut unterhalten, so meine Erfahrung – die aber auch durch wirklich schöne und auch intensive Treffen in der Vergangenheit relativiert wurde. Das auf jeden Fall.
Doch wir haben unseren „Plan“ und zu dem gehört halt der halbe Tag auf dem Messegelände und dann der Besuch von Veranstaltungen, die uns interessieren; gern auch schon auf dem Messegelände.
Trotzdem kam es zu einem spontanen Treffen, mit einer SF-Stammtisch-Bekannten aus Halle, die mich auch zu den Ständen von zwei Verlagen mitnahm, wo sie Veröffentlichungen hat. Einer davon ist ein recht neuer Verlag, der für uns Phantasten sicher in Zukunft einiges bereithält: WaterProofCoast Verlag (ja ja, aus Deutschland, auf Deutsch…). Wir wohnten einer frischen Vertragsunterzeichnung mit einem jungen Autor bei; war ja irgendwie spannend. Ich drücke dem Verlag für die Zukunft alle verfügbaren Daumen!
Auch wenn man nur einfach so durch die Gänge schlendert, sich von – vor allem – Kleinverlegern ansprechen lässt, in den Büchern blättert und an den Ständen nach Interessantem und Inspirierendem Ausschau hält, vergeht die Zeit wie im Fluge.

 

Ach, beim kul-ja! Publishing Verlag von Julia Kulewatz wollte ich ja noch vorbei. Musste etwas suchen, ehe ich den Stand fand und dann traf ich sie gar nicht an. Aber die Leute vom Verlag waren sehr freundlich und das gerade frisch herausgekommene Fortsetzungsbuch ihrer dystopischen Trilogie, „Disfunctional“, konnte ich dort erwerben. Musste sein.

 

Eingefügtes Bild

 

Eine schöne Lesung hatte ich dann dort noch: Am Stand des Tschechischen Staates. Dort stellten (v.l.n.r.) eine die Passagen aus dem Roman lesende Schauspielerin, Steffi Böttger, die Autorin Markéta Pilátova und ihr Übersetzer Mirko Kraetsch das neue Buch „Die dunkle Seite“ vor.
Ein paranormaler Thriller – sozusagen. Der tschechische Titel lautet „Senzibil“ – ein Wort, so der Übersetzer, das man nicht ins Deutsche übersetzen kann, auch nicht ins Polnische z.B., nur ins Italienische. Die Person, die damit bezeichnet wird, besitzt verschiedene Eingeschalten, für die es Entsprechungen im Deutschen gibt, aber wohl nicht in der Gesamtheit.
Im Verlag hatte man gegrübelt, wie man den Roman im Deutschen betitelt. Also, so aus meiner Sicht: Man hätte ruhig den Titel so belassen können. Klingt doch gut, oder?
Es geht also um Leute, die sozusagen paranormale, parapsychologische Eigenschaften haben. Sie können Wasseradern finden, haben aber auch ein Faible für Geister. Interessant fand ich den Hinweis, dass es in der sozialistischen CSSR mal ein paranormales Institut gab, das für den Geheimdienst gearbeitet hat. Also die X-Akten? Wow!*

 

Nachmittags gings dann noch in die „Runde Ecke“, dem Stasi-Museum, in dessen altem Kinosaal ja auch immer Klasse-Veranstaltungen zur LBM stattfinden. Natürlich meist eher politischer Natur.
Ich lernte dort Thomas Urban kennen – einen Kenner der osteuropäischen Politik und Gesellschaften, seit den 80ern, bis vor kurzem wohl. Er war in Warschau und Moskau und anderswo als „leitender Journalist“ – und der Mann hat Ahnung, echt.
Sein Buch heißt – etwas ironisch: „Lexikon für Putinversteher“. Habe es mir im Anschluss gleich gekauft – und signieren lassen, klar.
Er hat Insiderwissen und einen interessante und klare Sicht auf die Verhältnisse in Russland. War erfrischend und erhellend. Tolle Veranstaltung!

 

Eingefügtes Bild

 

Moderator R. Bohse und der Autor

 

------

 

*) Und wenn man danach im Netz sucht, stößt man auf eine ganz frische TV-Serie, eine Koproduktion des tschech. Fernsehens und des ZDF: „To se vysvětlí, soudruzi!“ (Wir sind dran, Genossen! ) eine Mystery-Comedy-Fernsehserie, laut tschech.- Wikipedia. Noch ein Wow! Will ich sehen? Wo kann man? - Läuft wohl erst einmal im tschechischen TV. Wohl leider kein Erfolg, wie es scheint (Info auf der tschech. Wikipedia-Seite)… Schade.




Foto

Liebes Messetagebuch - LBM2024 - 20.März

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 21 Mrz 2024 · 265 Aufrufe
LBM2024

Eingefügtes Bild

 

Was für eine tolle Bühne!

 

Kaum zu glauben, dass die Leipziger Buchmesse drei Jahre lang nicht stattgefunden hatte. Inzwischen ist es nach Corona das zweite Mal, dass sie wieder durchgeführt wird – und es fühlt sich so normal an.
Als im Gewandhaus noch die große Eröffnung stattfand, gab es schon erste Veranstaltungen. Das Programm von „Leipzig liest“ ist so übervoll, dass man da nicht erst am Donnerstag mit anfangen kann. Gut so.
Also, Mittwoch, 20. März, 19 Uhr, im Lindenfels:

 

Eingefügtes Bild

 

v.l.n.r.: Die Vorleserin Jasmin Galonski, Lisa Weeda, Dimitrij Kapitelman und Moderatorin Bettina Baltschev

 

Tanz, tanz, Revolution! – eigentlich läuft im Lindenfels alles zu Flandern & Niederlande, aber die Beiden - Lisa Weeda und Dimitrij Kapitelman - haben ukrainische Wurzeln und genau das spielt in den Büchern, die sie hier vorstellen, die Hauptrolle. Aber egal, war trotzdem sehr interessant – wahrscheinlich genau wegen des Themas.
Warum ich es aber auch noch mal extra hier in dem Blog Phantastische Ansichten erwähne? Ja, ich hätte es in jeden Fall erwähnt, aber wie der Zufall es will – und ich wusste es vorher nicht – ist das Buch, das der Veranstaltung den Namen gab, von Lisa Weeda, so ganz nebenbei auch ein phantastisches!
Ich weiß nicht, jetzt, wo ich davon so viel gehört habe, ob diese Art der Herangehensweise dem Thema – Krieg in der Ukraine – angemessen ist.
Es geht erst einmal gar nicht wirklich um die Ukraine, sondern um ein fiktives osteuropä. Land, das von einem großen Nachbarn überfallen wird.
Das Phantastische daran: Die Toten des Krieges werden von einem mystischen Wesen in die Bade- und Schlafzimmer anderer Länder, in denen Frieden ist, verbracht. Dort können die Bewohner der Häuser, die die Toten bei sich vorfinden, sie zum Leben zurücktanzen. Ja, so verrückt, wie das klingt, ist es auch. Na ja und ich weiß nicht, ob … aber interessant ist es allemal. Und die beiden Autor*innen haben ihre Sache ohnehin sehr gut gemacht. Das waren eineinhalb spannende Stunden über das Leben als und mit osteuropäischen Bürgern im Westen – in Holland und in Deutschland (Kapitelman – als Kind aus der Ukraine nach D. gekommen, lange Zeit in Leipzig, hier bei uns im Grunde aufgewachsen – aber nie richtig angekommen.)

 

Okay, heute geht es auf die Messe selbst, rein ins Getümmel. Ich lass mal wieder alles auf mich wirken und vielleicht lass ich mich auch inspirieren…




Foto

Der 99. NEUE STERN - für die Frauen in der SF

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 13 Mrz 2024 · 452 Aufrufe

Eingefügtes Bild

 

In den AN 284 schreibt Sabine Seyfarth über den „NEUEN STERN für die Götter“, also unsere 87. Ausgabe. Dafür ihr einen großen Dank! Sehr positiv, sehr umfangreich – was will das Doppelherz des Redaktions-Aliens mehr! Bin glücklich, wenn unser „Rundbrief“ so gut ankommt.
Sie merkt an, dass an einer Stelle, wo Fanzines aufgezählt werden, der NEUE STERN nicht erwähnt wir. Hmm, na ja, vielleicht habe ich das ja selbst provoziert, indem ich immer schreibe, dass es sich nur um einen Rundbrief handelt nicht um ein richtiges Fanzine. Irgendwie möchte ich dabei bleiben, aber natürlich ist es ein Fan-Zine, im besten Sinne des Wortes.
Und trotz niedriger Latte, die damit gehängt ist, geben wir uns alle Mühe und ich hoffe vor allem, dass die Lust & Laune, die wir beim Verfassen der Beiträge haben, gut rüberkommen. Das ist die Hauptsache.
Nun also die 99. Ausgabe. Hier haben wir dann sogar so viel Material zusammen getragen, dass es für 2 Hefte reicht. Insgesamt satte 100 Seiten.
Wir widmen uns dem Thema „Frauen in der SF“ – sicher nicht vollumfänglich, aber mit ganzem Herzen. Unser Frauentags-Spezial zum 8. März 2024.

 

Inhaltsverzeichnis:
FRAUEN 1
Editorial - Thomas Hofmann - Cover innen
Ina Elbracht: "The Shape of Murder", Story - S. 3
Ina Elbracht: Portrait - S. 7
Sabine Seyfarth über Pia Biundo: „Alle Zeit der Welt“ - S. 9
Thomas Hofmann über Emma Braslavsky: "Erdling" - S. 12
Volker Adam über Rochelle Singer: „Die Demeter Blume“ - S. 17
Volker Adam über Gerd Brantenberg: „Die Töchter Egalias“ - S. 19
Peter Schünemann über Nancy Farmer: „Drachenmeer“ - S. 24
Peter Schünemann über Nancy Farmer: „Elfenfluch“ - S. 25
Peter Schünemann über Nancy Farmer: „Nebelrache“ - S. 27
Volker Adam über Kurzgeschichten von Autorinnen in der Sammlung Luchterhand - S. 29
Volker Adam über Karen Duve: Macht - S. 33
Peter Schünemann über Stephen King: Holly - S. 37
Aus alten Bücherschränken - S. 40
Bernd Wiese über
... Friedrich Freksa: Das Geheimnis des Inders Praschna
... Robert Kraft: „Im Aeroplan um die Erde“
... Die letzte Macht: eine Utopie aus unserer Zeit von Paul G. Ehrhardt
Grenzgänger. Französische Häuser - S. 50
Thomas Hofmann über
... Roland Topor: "Der Mieter"
... Jean Pierre Andrevon & Philippe Cousin: "Das Haus gegenüber"
FRAUEN 2
Thomas Hofmann über Julia Kulewatz: „Dysfunctional Woman“ - S. 57
Interview mit Julia Kulewatz, geführt von Thomas Hofmann - S. 61
Julia Kulewatz: "Dysfunctional. Prolog" -S. 68
Julia Kulewatz, Portrait - S. 70
Peter Schünemann über Ursula K. Le Guin: "Das Wunschtal" - S. 72
Peter Schünemann über"Grenzflächen" - S. 74
Sarah Miriam Lutzemann: Aktuelle Science-Fiction – Diversity in Space oder Patriarchat im Weltall - S. 77
Sarah Miriam Lutzemann, Portrait - S. 81
Volker Adam über Dorothy Bryant: "Die Insel der Ata" - S. 82
Volker Adam über Wera Wendnagel: "Mama Moneta oder die Frauenfolge" - S. 86
Volker Adam über Marockh Lautenschlag: "Sweet America" - S. 88
Peter Schünemann über Nancy Kress: "Verico Target" - S. 93
Volker Adam über Phyllis Gotlieb: „Die Geissel des Lichts“ - S. 94
Volker Adam über Phyllis Gotlieb: "Oh, Meister Caliban!" -S. 97
Bernd Wiese über „Das Tier im Walde“. Seltsame Geschichten von L. Andro - S. 100




Foto

Constantin Dupien zu Gast beim Freundeskreis SF Leipzig e.V.

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013, Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 18 Februar 2024 · 515 Aufrufe

Eingefügtes Bild
Foto © Volker Adam. Rechts zu sehen: Constantin Dupien, links der Moderator

 

Constantin Dupien zu Gast beim Freundeskreis SF Leipzig e.V.
Im Literaturhaus Leipzig
Am 15.02.2024

Moderation: ich – daher hier nur ein kleiner Report.

 

Wie das so ist, wenn man selbst mitmacht, kann man sich hinterher nicht so über eine Veranstaltung auslassen, als würde man nur zuhören und Notizen machen.
Notizen habe ich ja, aber da stehen Fragen drauf und das, was ich sagen wollte. In den 1,5 Stunden kam ich nicht zu all den Stichworten, die ich mir notiert hatte. So was ist aus meiner Sicht immer ein gutes Zeichen, denn das heißt, es lief gut: der Autor gab alles, erzählte viel, so dass ich gar nicht so viel fragen musste. Das Publikum hat auch prima mitgemacht. Ca. 30 Leute kamen ins Literatur-Café, immerhin (es gab schon Veranstaltungen des SF-Clubs mit weniger Beteiligung).
Constantin macht seine Sache aber auch wirklich gut, er ist sehr unterhaltsam, eloquent und erteilt gern Auskünfte über sich und sein Schreiben. Ein paar „Geheimnisse“ konnte ich ihm entlocken – wir wissen jetzt, wie sein richtiger Namen lautet, denn „Dupien" ist nicht rein zufällig der Name des Detektives bei E.A. Poe, den der Autor sich ja sehr zum Vorbild nahm und den er verehrt.
Wir wissen auch, wer welche Teile in der Horrornovelle „Das Vermächtnis“ geschrieben hat – siehe meinen kurzen Leselisteneintrag in Folge.
Wir wissen nun auch, wie die erweiterte und aktuelle Version dieser Novelle zustande, bzw. vollendet wurde. Hat mit einem Kind zu tun, wenn auch auf anderer Art als man vielleicht denken könnte.
Nein, ich verrate dies alles hier nicht, sondern empfehle, ruhig mal eine Lesung des Autors zu besuchen, oder mein Tipp an die SF- u.a. Literaturclub: Einladen, selber ausfragen.

 

Gelesen hat er:
Story aus dem „Best Of” der MÄNGELEXEMPLARE. Das Familienvermächtnis - „Uroma Klaras Veranda“ und aus „Das Vermächtnis. Ruf der Dunkelheit“ – zusammen mit Vincent Voss geschrieben, der übrigens am 22. März zu Gast beim FKSFL sein wird (u.a.)

 

-------------------------
Leselistenauszug
-------------------------
Vincent Voss und Constantin Dupien: « Das Vermächtnis: Ruf der Dunkelheit“
In Vorbereitung zu seiner – Constantin Dupiens – Lesung beim FKSFL im Februar, die ich ja moderieren soll, las ich endlich mal auch etwas von ihm. Sein Name war mir natürlich bekannt. Auch, dass er mit der MÄNGELEXEMPLARE-Reihe zu tun hat.
Diese Horror-Novelle erzählt von einem unheimlichen Erbe, das jemand antritt, von Tagebuchaufzeichnungen aus dem I. Weltkrieg. Ist dieser Krieg schon schlimm genug, so sucht etwas Unheimliches, Unnennbares aus einem finsteren Loch inmitten der Schützengräben die deutschen und englischen Soldaten heim. Dieses böse Etwas stört dann auch die historisch verbriefte gemeinsame Weihnachtsfeier der Verfeindeten.
Mich haben die Schilderungen der Erlebnisse in diesem fürchterlichen Krieg durchaus beeindruckt; für meine Begriffe hätte es des zusätzlichen übernatürlichen Gruselfaktors benötigt. Der konnte eigentlich das Unheilgar nicht verstärken. Aber als „Erbe“ ist es vielleicht greifbarerer, als das viel beschworene historische Erbe, dass eine Gesellschaft mit sich herumträgt und auch bis in die Gegenwart wirkt – ob wir das wollen oder nicht.
9 / 10 Punkte

 

Anthologie: „Mängelexemplare 5. Am Ende der Zeit“
Hier begann ich zu lesen mit dem Beitrag von Constantin Dupien. „Sechsunddreißig Stunden am Arsch“. Da lernte ich gleich das Dimensionstor des mad scientist Professor Groll kennen, dessen Erfindung / Entdeckung und Person die Rahmenhandlung füllt. Der schickt jemanden durch das Tor, hier auf eine Welt im Arsch. Die war nicht immer so, im Gegenteil. Einst fast das Paradies, denn alle uns bekannten sozialen und auch Klima-Probleme waren im Griff. Aber die Gegenwart der Fremden aus dem Dimensionstor hat das alles ins Ungleichgewicht gestoßen. Hmm, weiß nicht, ob das eine Metapher – für was? – sein kann? Ich fand die Begründung, dass die Herrschenden sich von den Leuten aus andren Dimensionen verunsichern ließen, etwas mager. Es wird aber auch noch ein handfesterer Grund für den Zerfall des Paradieses genannt. Aber nur am Rande.
Gefallen hat mir die Story von Vincent Voss noch sehr gut gefallen. Auch wenn sie klischeehaft beginnt: Ein Pärchen muss nach einer Art Zombieapokalypse überleben. Zombies gibt es zwar nicht, aber ähnliches: Alphas, Betas, Aliens, die Alphas ernsten, Plünderer. Die Dynamik ist ähnlich wie in 08/15-Zombie-Settings. Aber trotzdem vermochte der Autor mich mitzureißen. Ich habe mit den beiden mitgefiebert. Ein happy end gibt es obendrauf nicht.
Die Beiträge fand ich durchwachsen, auch bei der Prof.-Groll-Rahmenhandlung hätte man mehr machen können. Wobei hier Ideen der Stories zum Teil aufgegriffen und forterzählt wurden Was war gut. Viele Erzählungen hatten keinen wirklichen Bezug zu Grolls Dimensionstor. So auch der Beitrag von Arthur Gordon Wolf, dessen Story in seinem UMC-Universum spielte. Was mich daran erinnerte, dass ich mich mit diesem mal auch näher befassen muss.
Auf jeden Fall habe ich nun Stoff für das Gespräch mit dem Autor am 15.2. im Haus des Buches Leipzig. Bin gespannt und vergebe hier meine 8 / 10 Punkte.




Foto

Im 12. Jahr des NEUEN STERNS

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern, Phantastische Grafik, Sternensplitter 27 Januar 2024 · 578 Aufrufe
Franz Fühmann

Eingefügtes Bild

 

Das neue Jahr in der Redaktion des NEUEN STERNs hat begonnen. Et voilà! Das sind sie – ja, „sie“, denn es sind gleich zu Beginn zwei Hefte, der NEUE STERN 98 und der STERNENSPLITTER 3, in dem (vor allem) ich einer literarischen Obsession nachgehe. Dort werde ich aber, wie immer im STERNENSPLITTER, tatkräftig unterstützt: Von Peter Schünemann, Volker Adam & Katharina Möbius.
Ich finde ja, die Hefte sehen wunderschön aus. Das Coverbild der 98 ist von Lina Marie Dragomirescu. 1000 Dank an Dich, liebe Lina!
Das griechisch-sagenhafte Cover auf SP3 ist von mir – mit Goldtalern? Nein, das ist der Schild des Helden…

 

Inhalte
STERNENESPLITTER 3
Franz Fühmann
Tagebuch einer Besessenheit, von Thomas Hofmann - S. 2
Mein unbekannter Fühmann, von Thomas Hofmann - S. 4
Franz Fühmann: SAIÄNS-FIKTSCHEN, von Peter Schünemann & Thomas Hofmann - S. 8
7860. sysiphosgedicht, von Peter Schünemann - S. 25
Mega.Mythen.Block, von Thomas Hofmann - S. 26
Der letzte Traum, von Thomas Hofmann - S. 33
----
Fundstücke, von Katharina Möbius - S. 41
über "Versunkende Kontinente" von L.S.de Camp, von Thomas Hofmann - S. 44
Eine denkwürdige Geburtstagsfeier oder warum sich manche Wappen ändern, von Volker Adam - S. 46

 

Grafiken von Thomas Hofmann
Der gespaltene Fühmann in seinem gespaltenen Jahrhundert mit Prometheus, Adler, Liebe & Tod (Collage) - S. 1
Galerie der ursprünglichen Alternativen - S. 14, 16, 18, 20
Träume / Alpträume - S. 34, 36, 38

 

NEUER STERN 98
Editorial von Thomas - S. 1
Rezi zu "Zeitgestrüpp" von Thomas - S. 2
Drei im Herbst v. Holger Marks - S. 7
...E.St.J. Mandel: Das Meer der endlosen Ruhe
...J.O.Morgan: Der Apparat
...Ilja Trojanow: Tausend und ein Morgen
Kurz zur Sache v. Thomas - S. 13
...SCHUND, Höreth: Denton
...SFN 666
Peter Schünemann: Die Flüsterlinge, Story - S. 16
Aus alten Bücherschränken v. Bernd Wiese - S. 25
...A.M. Frey: Das Haupt der Gorgo
...A. Machen: Ein Fragment des Lebens
...A. Machen: Der Schrecken
...Martin Atlas: Titan
...Abseits der Geographie
Grenzgänger - S. 35
...Peter über H. James: Schraubendrehungen
...Peter über Dieter Kühn: N
...Thomas über M. Senkel: Dunkle Zahlen
Volker Adam über N.K. Jemisin: Die Wächterinnen von New York - S. 44
Bernd Wiese über R. Marasco: Burnt Offerings. Das Haus der toten Seelen - S 47
Bernd Wiese über Dean Koontz: Qhinn Quicksilver - S. 49
Peter Schünemann über C.R. Zafon: Der Friedhof der vergessenen Bücher - S. 50

 

___________
Referenz: Lina ist bei Insta: Lina Marie Dragomirescu (@tintenfabrik.illustration) • Instagram-Fotos und -Videos

 

PS. Huch, da hatte ich mich bei dem Titel hier geirrt, wir sind ja seit 2013 dabei und daher im 12. Jahr.




Foto

Was mir "Erdling" empfahl - 1/2: Yvan Goll

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 25 Januar 2024 · 240 Aufrufe
Emma Braslavsky, Yvan Goll

Eingefügtes Bild

 

Yvan Goll: „Sodom und Berlin“
Zu diesem Roman griff ich aufgrund der dringenden Empfehlung, die Emma Braslavsky mit der Stimme von „Erdling“ gab, also ihrer Stimme, denn Erdling heißt auch Emma und außerdem gibt es sogar für mich erkennbare biografische Übereinstimmungen zwischen den beiden Emmas (der echten und ihrem fiktiven alter ego).
Also, ich meine: Den Namen des Autors habe ich ihrem Roman „Erdling“. Dort taucht er als Nebenfigur auf und vor allem auch so ein Intellektuellen- und Boheme- und Lebemenschen-Salon in den „goldenen“ 20ern in Berlin, der in dem Roman von Yvan Goll beschrieben und auch im Zentrum der Aufmerksamkeit steht.
Ein wunderbarer kleiner Roman, sicher mit vielen Schwächen was Plot und Figurenzeichnung anbelangt, aber so wundervoll, dynamisch, reizvoll, blumig, expressiv formuliert. In der Kürze des Textes absolut gut verträglich und begeisternd.
Der Protagonist ist sowas wie die Verkörperung der Genration, die die Zwischenkriegszeit so in vollen Zügen miterlebte und mittrug. Er war vor dem Krieg in einer Schlagenden Vereinigung, hat seine Schmisse von einem von Thun und Taxis; später von den dämlichen Studentenvereinigten enttäuscht, wandet er sich einem Menschen zu, der ihn in mittelalterliche Mysterien einweihte, seinem Denken und Fühlen damit mehr Tiefe verlieh. Dann der Krieg und die Nachkriegszeit, die Revolution. Unser „Held“ wäre fast Minister geworden, hat dann eine Art Dachverein für alle obskuren und esoterischen Organisationen der Weimarer Zeit gegründet. Ein buntes (bis schwarz-braunes) Sammelsurium obskurer Gestalten und Ideen.
Durch die Inflation zu seltsamen Reichtum gekommen, inklusive eigener Insel und Adelstitel, was aber alles nix brachte. Insgesamt eine sicher unausgegorene „Geschichte“, aber ein absolut faszinierender Einblick in einen funkelnden und sprühenden und gefährlich brennenden Abschnitt deutscher Geschichte.
Für mich Anlass genug, mehr von Goll lesen zu wollen. Das Bild zeigt, dass dieses Buch Teil meiner kleinen Inspirationskette ist, die mit „Erdling“ begann.
10 / 10 Punkte + 1 Extra-Punkt für das wunderschöne Cover




Foto

Leseliste Januar 2024, Buch 2 - ein Hit!

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 21 Januar 2024 · 314 Aufrufe
Emma Braslavsky

Eingefügtes Bild

 

Emma Braslavsky: „Erdling“
Suhrkamp 2023
Was für ein Werk! Eine Art Geistesgeschichte des ausgehenden 19. Und beginnenden 20. Jahrhunderts – auf dem Weg zum Nationalsozialismus. Anhand der Phantasten dieser Zeit, von Kurd Laßwitz bis Hanns Heinz Ewers. Dabei auch eine Art Krimi – den man aber keineswegs ernst nehmen darf, denn es ist schon eher unwahrscheinlich, dass eine Privatdetektivin von Oskar Lafontaine damit beauftragt wird, nach seiner von Aliens entführten Frau zu suchen. Aber genau das ist der Aufhänger einer ergebnisreichen Zeit- und Raum-Reise durch den vor allem deutsch-sprachigen fiktiven Weltraum von vor 1940.
Ich lasse mich im NEUEN STERN breiter drüber aus. Also, wer will…
Ansonsten: Satte 10 / 10 Punkte – für den Mut, die Eloquenz, richtig gute Erkenntnisse und das Hinterfragen der eigenen Position. Kann ich alles nur teilen und für richtig gut befinden.
Das Buch ist auch gleichzeitig eine Lektüreempfehlungsliste – ich habe mir jedenfalls 2 Inspirationen herausgepickt, die hier im Bild als „Basis“ für den ERDLING fungieren (das sind sie ja auch gewesen).




Foto

Hofmann hat erstes Buch fertig: nix Neues unter der Sonne

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 07 Januar 2024 · 343 Aufrufe
Wolfgang Harich

Eingefügtes Bild

 

Wolfgang Harich: „Kommunismus ohne Wachstum?“
Das Jahr beginnt wie das vorherige, wie es scheint. Wieder einen Harich beim Wickel. Wobei ich an dem Buch hier wochen-, fast 1 Monat lang gelesen habe, immer mal ein Häppchen.
Es ist übrigens gar nicht so leicht aufzutreiben und das Exemplar, das ich hier habe, ist in keinem guten Zustand, war aber nicht gerade billig. Und es ist nur ausgeliehen. Aber nun gelesen.
Es ist die Aufzeichnung von Gesprächen, die der ostdeutsche Philosoph Wolfgang Harich mit Freimut Duve führte und die dann der westdeutsche Rowohlt-Verlag veröffentlichte. In der DDR erschien das Buch nie, dabei wendet es sich in erster Linie an „den Osten“.
Untertitel: „Babeuf und der ‚Club of Rome‘“. Es erschien 1975. Damals begann die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der drohenden totalen, menschheitszerstörerischen Umweltzerstörung, die heute in der Diskussion um den menschengemachten Klimawandel seine Fortsetzung findet. Was mich bei der Lektüre am meisten erstaunt, ist der Umstand, das damals, 1975, ziemlich genau die gleichen Problematiken auf die Tagesordnung gesetzt wurden wie heute. Damals schon wurde ultimativ formuliert, dass einen Wende im Denken und Handeln, vor allem im Wirtschaften essentiell sei und es um Leben und Tod der Menschheit geht.
Na und? Zynisch – sorry, anders kann ich da nicht mehr reagieren – muss man feststellen, dass alles Reden und Schreiben für die Katz ist.
Anfang 2023 begann ich mit Ulrike Herrmanns „Das Ende des Kapitalismus“ (click), jetzt habe ich mir dem Harich ein Déjà-vu. Herrmann schlägt z.B. vor, den Stand der Industrialisierung und der wirtschaftlichen Ausbeutung der Ressourcen etc. auf den Stand von Anfang der 70er d. 20.Jh, zurückzuführen. Also genau in die Zeit, in der der Club of Rome und hier auch Harich ihre Warnungen formulierten. Harich kolportiert einen ähnlichen Vorschlag 1975: Zurück zum Jahr 1910! (S. 54) Tja, nix Neues unter der Sonne.
Ich habe mir viel aus dem Buch abgeschrieben (weil ich es ja wieder abgeben muss) und oft den Vermerk dazu: „WIE HEUTE!“
So spricht Harich z.B. davon, wie in den westlichen und östlichen Medien die Warner verächtlich gemacht werden, um von den genannten Problemen abzulenken. Engagierter Umweltschützer wird als „dummer August“ hingestellt (S. 7) In der DDR, hat wohl ein Hermann Ley (kenne ich nicht) sie mit den „Pestpredigern des ausgehenden Mittelalters“ verglichen. Auch nicht nett.
Die Quintessenz der Forderung Harichs, wie des Club of Rome, besteht in der, das Wirtschaftswachstum zu beenden. Diese Forderung widerspricht nicht nur den Grundzügen der kapitalistischen / Markt-Wirtschaft, sondern auch der der sozialistischen Volkswirtschaften. Alle sind auf Wachstum orientiert, wenn auch aus unterschiedlichen Motiven heraus. Dummerweise sind es ja nicht unbedingt die persönlichen Wünsche einiger Protagonisten, die das bestimmen, sondern funktionierende „Systeme“, die so ausgerichtet sind. Die zu stoppen und umzukehren, ist das Problem. Daher heute sicher die moderate Forderung nach „grünem Wirtschafts-Wachstum“. Mir persönlich gefällt ja der „Ressourcen-basierte“ Ansatz; aber da schreien dann sicher auch gleich viele Leute: Das ist Kommunismus!
Apropos, Harich wendet sich ja an seine Ideologie-Genossen (die es im Grunde aber gar nicht sind). Er formuliert 2 Dinge, die ganz wesentlich der vorherrschenden Ideologie des realexistierenden Sozialismus widersprechen: Es sollte / wird nicht zum prophezeiten Absterben des Staates auf dem Weg zum Kommunismus kommen, das das lenkende und regulierende Moment des Staates unverzichtbar für die zukünftige kommunistische Gesellschaft sei und er meint, dass nicht unbedingt die existierenden, leider nicht sehr weit entwickelten sozialist. Staaten den Schritt zum Kommunismus machen werden, sondern die hochentwickelten kapitalist. Puh, das ist ja sicher ein Schlag ins Gesicht aller Ideologen – sowohl im Osten, wie auch im Westen. Schwer verdaulich damals, denke ich. Heute, wie schon angedeutet, kommt so ein Gedanke z.B. mit der Zeitgeist-Bewegung wieder auf die Agenda. Allerdings, auch nicht gerade so populär. Ulrike Hermann bemüht die britische Kriegswirtschaftsordnung der 40er Jahre. Auch ein Ansatz, der vielleicht nur auf den ersten Blick schmerzt.
Der Analogien von damals und heute gibt es noch mehr. So spricht Harich davon, dass zu seiner Zeit „die Experten“ sich nicht einig waren über bestimmte Detailfragen bei ihrer Einschätzung der Umweltfaktoren und deren Auswirkung etc. Das wird für die Öffentlichkeit so dargestellt, bzw. kommt dort so an, als wären sie sich grundsätzlich über den Fakt der Umweltzerstörung uneinig. Und so lange sie da diskutieren, muss und kann man ja auch noch nix machen. – Genau wie heute (ja, es gibt auch Wissenschaftler, die den „Klimawandel“ anzweifeln, aber das gros ist sich da schon einig, dass er stattfindet und verheerende Folgen haben wird).
Auch der Glaube an das „grüne Wachstum“ hatte 1975 schon seinen Vorläufer in Form an den Glauben, dass neue Technologien und Energiequellen unendlichen Wohlstandswachstum und Naturschutz garantieren. (S. 103)
Die Wirtschaft bekennt sich zu Naturschutz, bleibt aber allgemein, verschwommen und inkonsequent (S. 104), legt sich nicht fest und muss so nicht wirklich etwas tun. „Neue Energie- und technologische Faktoren werden so nicht genau unter die Lupe genommen, nicht als unzulänglich oder gar als Quelle neuer Gefahren erkannt.“ (ebenda)
Ein Faktor, der unser Überleben bedroht, wird hier immer wieder genannt, der inzwischen etwas aus dem Fokus geraten ist, weil er sicherlich nicht unbedingt humanitäre Konsequenzen suggeriert: Die „Bevölkerungslawine“ (S. 109 z.B.) Auch der Faktor Wettrüsten wird immer wieder genannt – wo – auch wenn es nicht zum Krieg kommt – Unmengen an Ressourcen sinnlos verballert werden. Ja, klingt für mich plausibel; ist aber aktuell z.B. Überhaupt kein Thema mehr, im Gegenteil: ich sag nur „100 Milliarden“ …
An der Stelle mache ich einen Punkt. Die Ausführungen wiederholen sich. Außerdem setzt sich Harich mit den Reaktionen seine vor allem sowjetischen „Kollegen“ zur Thematik auseinander. Ist mitunter nicht uninteressant, aber für heute kaum noch relevant. Außer, dass daraus die Erkenntnis gezogen werden kann: Leider nix Neues unter der Sonne.
8 / 10 Punke




Foto

NEUER STERN 2023

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 28 Dezember 2023 · 269 Aufrufe

Eingefügtes Bild

 

Bevor wir doch tatsächlich schon in unser 11. Jahr gehen, bitte ich einen Blick auf das gerade absolvierte Jahr zu werfen. 11 Hefte, also fast jeden Monat eins, gab es in 2023. Nicht übel, oder? Unser Enthusiasmus scheint also noch lange nicht erloschen zu sein. So geht es auch im neuen Jahr weiter – im Januar dann übrigens gleich mit zwei Heften, einem NEUEN STERN und einem STERNENSPLITTER (also, wer will…). Guter Zeitpunkt einzusteigen, oder?




Foto

Hofmanns Lektüreabrechnung für 2023

Geschrieben von T.H. , in Phantastische Grafik, Statistik 27 Dezember 2023 · 334 Aufrufe

Eingefügtes Bild

 

Diesmal mach ich es anders. Sonst wird hier ja streng nach Punktevergabe aufgelistet. Was ja sinnvoll ist, da ich selber auch noch mal sehen möchte, was mir übers Jahr am besten gefallen hat. (Klingt komisch, aber so genau weiß ich aus dem Gedächtnis am Ende des Jahrs gar nicht, welche Bücher ich genau in diesem Jahr alle gelesen habe. Zudem ist es für mich auch interessant, ob ich mit dem gewissen Abstand den Eindruck, den meine Punktvergabe dokumentiert, noch nachvollziehen kann. Ja, meistens klappt das; um das zu hinterfragen, muss schon etwas mehr Zeit vergehen.)
Aber diesmal sortiere ich hier anders, nach – hoffentlich nicht zu vielen – Unterkategorien. Mitunter lese ich gezielt zu einem Thema, das wir gerade redaktionell im NEUEN STERN beackern. Oder es geht mir persönlich um ein Thema, das ich gern vertiefen möchte – für mich, aber natürlich auch für den NEUEN STERN. Ja, der „Rundbrief“ dominiert schon sehr mein fannisches und Lese-Leben. Ist aber okay. Wird auch im nächsten Jahr so sein.
Was mir besonders gefiel, sollte aber dennoch erkennbar sein.

 

Gesellschafts-politische Themen u.a. Sachbücher (vor allem hatten mich Leben, Wirken von und die Kritik an den „umstrittenen“ Philosophen Wolfgang Harich interessiert. Ich finde ja – nach den Lektüren mehr als zuvor – dass man ihm Unrecht antat, mehrfach. Mit dem Thema bin ich auch noch nicht ganz durch)
Wolfgang Harich: „Keine Schwierigkeiten mit der Wahrheit“ - 10 / 10 Punkte
Anne Harich: „Wenn ich das gewusst hätte… Erinnerungen an Wolfgang Harich“ - 10 / 10 Punkte
Victor Klemperer: „LTI“ - 10 / 10 Punkte
Dirk Oschmann: „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“ - („ohne Wertung“… hatte ich vergeben, aber da das Buch im Nachhinein so stark in persönlichen Gesprächen etc. Bedeutung besaß, vergebe ich hier auch meine 10 Punkte)
Günter Schenk: „City-Trip Liverpool“ - 10 / 10 Punkte
Kurt Andersen: „Fantasyland. 500 Jahre Realitätsverweigerung“ - 9 / 10 Punkte
Ulrike Herrmann: „Das Ende des Kapitalismus“ - 8 / 10 Punkte
Ursula K. Le Guin: „Keine Zeit verlieren“ - 7 / 10 Punkte

 

Franz Fühmann – meine frühe und neu entfachte literarische Leidenschaft; wird in einem STERNENSPLITTER „aufgearbeitet“, der Anfang 2024 erscheint.
Franz Fühmann: „SAIÄNS-FIKTSCHEN“ - 11 / 10 Punkte
Franz Fühmann: „Unter den PARANYA. Traum-Erzählungen und -Notate“ – 10 / 10 Punkte
Franz Fühmann: „Marsyas. Mythos und Traum“ - 10 / 10 Punkte
Franz Fühmann: „Die Sage von Trojas Fall“ - 8 / 10 Punkte
Franz Fühmann: „Zweiundzwanzig Tage oder Die Hälfte des Lebens“ - 8 / 10 Punkte

 

Der Osten – SF, Mythenliteratur; einst und neu gelesen (teilweise auch für ein Projekt, dass erst 2024 in Erscheinung treten wird, wenn wir – der Andromeda SF Club Halle – 35 Jahre alt werden und uns halt erinnern)
Arkadi und Boris Strugazki: „Hotel ‚Zum Verunglückten Bergsteiger‘“ - 10 / 10 Punkte
Arkadi und Boris Strugazki: „Die gierigen Dinge des Jahrhunderts“ - 10 / 10 Punkte
Jeremej Parnow: „Das Tal der sieben Glückseligkeiten“ - 10 / 10 Punkte
Waldtraut Lewin: „FEDERICO“ - 10 / 10 Punkte
Anna Seghers: „Der Räuber Woynok. Sagen und Legenden“ - 9 / 10 Punkte
Arkadi & Boris Strugazki: „Milliarden Jahre vor dem Weltuntergang“ - 8 / 10 Punkte
Waldtraut Lewin: „Der Sohn des Adlers…“ - 8 / 10 Punkte
Waldtraut Lewin: „Kuckucksrufe und Ohrfeigen“ - 8 / 10 Punkte
Frank Geissler: „Tausend Jahre bis zur Morgendämmerung“ - 7 / 10 Punkte
C. U. Wiesner: „Die Geister von Thorland“ - 7 / 10 Punkte
Alexej Pludek: „Der Untergang der Atlantis“ Komplettausfall = 0/10 Punkte

 

Perlen der Phantastik – meist habe ich hier Buch und Verfilmung genossen (und meine Gedanken dazu für den NEUEN STERN formuliert)
Peter van Greenaway: „Bruder der Gorgonen” - 10 / 10 Punkte (Film: „Haupt der Medusa“)
Roger Zelazny: „Straße der Verdammnis“ - Buch: 10 / 10 Punkte
Paddy Chayefsky: „Die Verwandlung des Edward J.“ - 9 / 10 Punkte (aber vor allem für den Film! „Der Höllentripp“)
Ben Bova: „Das Drogen-Paradies“ - 8 / 10 Punkte (Film: „THX 1138“)

 

Neuere besondere deutsche Literatur (mitunter im Grenzgebiet zur Phantastik)
Clemens J. Setz: „Monde vor der Landung“ - 11 / 10 Punkte
Matthias Senkel: „Dunkle Zahlen“ - 10 / 10 Punkte
Christian Kracht: „1979“ - 9 / 10 Punkte
Matthias Senkel: „Winkel der Welt“ - 8 / 10 Punkte
Matthias Senkel: „Frühe Vögel“ - 8 / 10 Punkte
Jung Wien 14: „Die zerrissenen Zwanziger“ - 8 / 10 Punkte

 

Aktuelle Phantastik
Ned Beauman: „Der Gemeine Lumpfisch“ - 10 / 10 Punkte
Ellen Norten: „Jamila tanzt!“ - 9 / 10 Punkte
Helge Lange: „Café Meyrink“ - 9 / 10 Punkte
Julia Kulewatz: „Dysfunctional Woman“ - 9 / 10 Punkte
Anthologie: „Zeitgestrüpp, oder Die Räder von Himmel und Erde“, hg. v. Erik Simon - 9 / 10 Punkte
CARCOSA-Almanach: „Vor der Revolution“ - 9 / 10 Punkte
Samuel Hamen: „Wie die Fliegen“ - 8 / 10 Punkte
Maxime Weber: „Das Gangrän“ - 8 / 10 Punkte

 

„Das französische Haus“ (französische Phantastik, meine frische Entdeckung, sind aber schon Klassiker)
Jean-Pierre Andrevon und Philippe Cousin, „Das Haus gegenüber“ - 10 / 10 Punkte
Jean-Pierre Andrevon: „Neutron“ - 10 / 10 Punkte
Roland Topor: „Der Mieter“ - 9 / 10 Punkte
Roland Topor: „Der schönste Busen der Welt“ - 9 / 10 Punkte
Anthologie: „Das Lächeln am Abgrund“ - 8 / 10 Punkte
Roland Topor: „Kunstpause“ - 7 / 10 Punkte
Roland Topor: „Memoiren eines alten Arschlochs“ - Keine Wertung (denn das Buch hat sicher sein Ziel erreicht, aber ich fand es eben auch nicht gut)
Alphonse Brutsche: „Tödliche Kälte“ & „Der Totentanz“ - Keine Wertung (Romanhefte des renommierten Autor Andrevon)

 

Oldies & Klassiker des Phantastischen
Ray Bradbury: „Der illustrierte Mann“ - 10 / 10 Punkte
Stefan Grabinski: „Dunst“ - 8 / 10 Punkte
Anatol E. Baconsky: „Die schwarze Kirche“ - 8 / 10 Punkte
Emil Marius Requark: „Vor Troja nichts Neues“ - 4 / 10 Punkte
Dion Fortune: „Glastonbury“ - Ohne Wertung

 

Weitere Autoren
Erich Maria Remarque: „Der Weg zurück“ - 10 / 10 Punkte
Jörg Weigand: „Isabella oder Eine ganz besondere Liebe“ - 9 / 10 Punkte
Alex Garland: „Das Koma“ - 9 / 10 Punkte
Alex Garland: „Manila“ - 8 / 10 Punkte
Virginia Kidd (Hg.): „Futura“

  • Ursula K. LeGuin, „Das Auge des Reihers“ - 10 / 10 Punkte
  • Cynthia Felice, „Keiner hat gesagt, es sei für immer“. 4 / 10 Punkte
  • Diana L. Paxon: „Das Heldenlied des N’Sardi-el“ - nicht abgeholt.
  • Elisabeth A. Lynn: „Die Geschichte von Jubiläa“ - nicht abgeholt.
  • Cherry Wilder „Mab Gallein, Bordarzt a.D.“ - ganz gut
  • Joan D. Vinge, „Phönix aus der Asche“, recht gut.
Mamoru Oshii: „Blood. The Last Vampire. Die Nacht der Bestien” - 3 / 10 Punkte




Foto

Buchdeckel zu. Ende der Lektüreliste 2023

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 25 Dezember 2023 · 542 Aufrufe
Julia Kulewatz, Maxime Weber und 3 weitere...

Eingefügtes Bild

 

Zu guter Letzt, meine Lektüre-Eindrücke aus dem Spätherbst.
(Gleich kommt noch meine Jahres-Gesamt-Abrechnung & -Übersicht)
In diesen 2 Monaten hatte ich ein paar richtig tolle Überraschungen, aber auch leichte bis ziemlich schwere Enttäuschungen. Na ja, wie das ganze Jahr war, nicht nur lektüretechnisch.
In diesem letzten Zeitraum hatte ich auch ein "Problem", konnte gar nicht richtig am PC tippen. Daher habe ich ein paar Notizen mit der Hand geschrieben. Die sind dann hier als "Kommentar" und Grafik eingefügt.

 

Roland Topor: „Der schönste Busen der Welt“
Manche Texte sind kaum „richtige“ Stories, eher kurze Witze. Mitunter keine wirklich komischen Witze, ziemlich unkorrekte, zynische, aber auch vulgäre. Aber dann gibt’s wieder spannende und phantastische Geschichten, kleine Krimis oder bizarre, obskure Phantasien. Eine super-interessante Sammlung, die mir den Autor noch ein Stückchen näher brachte.
9 / 10 Punkte

 

Franz Fühmann: „Unter den PARANYA. Traum-Erzählungen und -Notate“
Ein Rezi? Hierzu? Nein, gibt’s nicht. Diese „Nicht-Rezension“ kann man dann im nächsten STERNENSPLITTER nachlesen, wenn man möchte. Da geht es ums Träumen, was denn sonst – und es gibt ein paar Grafiken von mir, nach Fühmann.
Wertung? Hach, schwierig, das Buch hat mich jetzt über Monate beschäftigt, immer mal zum Zeichnen bewegt, auch mein Scheitern, seine Traumbilder in Grafiken umzusetzen, provoziert. Was soll ich sagen: Schon großartig, also ruhig 10 / 10 Punkte

 

CARCOSA-Almanach: „Vor der Revolution“
Was für ein toller Verlag! Der da gegründet wurde (Maestros Kettlitz & Riffel) in diesem Jahr und richtig großartige Dinger raushaut. Hab auch zugeschlagen: DEN großen LeGuin-Roman, den es Jahrzehnte lang nicht auf Deutsch gab. Mal sehen, wann ich dazu komme. Derweil habe ich aber den begleitenden Almanach gelesen. Okay, ist sicher Werbung für die Verlagsprodukte, aber halt richtig gute „Werbung“ – also, Texte von und über die Helden (Autor*innen) des Verlagsprogramms: Le Guin, Delany, Leigh Brackett, Alan Moore, von Dath, Clemens J. Setz (sic!), aber auch von Karlheinz Steinmüller über Erik Simon.
Schade, dass mir der längste Beitrag, eine Story von Samuel R. Delany, „Imperiumsstern“, nicht gemundet hat. Ich glaube, ich komme an den Autoren einfach nicht ran. Aber interessant war es auf jeden Fall und in dieser Portionsgröße kann man auch nix falsch machen.
9 / 10 Punkte

 

Roland Topor: „Kunstpause“
Sein letzter. Musste ich auch noch lesen, zumal es ja nicht so viel von Topor auf Deutsch gibt. Okay, war okay. Ein Schriftsteller = der Autor in der Schreib-Blockade. Was soll er machen? Er weiß es nicht, lässt sich treiben, ärgert sich. Und beim Herumtreiben begegnet er komischen Menschen. Um mehr geht es nicht? Habe jedenfalls nicht mehr rausgelesen. War jetzt nicht so dolle…
7 / 10 Punkte

 

Alexej Pludek: „Der Untergang der Atlantis“
Im Zuge der Lese-Challenge, „das letzte Jahr in der DDR-SF“ las ich diesen tschechischen Fantasy-Roman. Der kam 1989 in der DDR raus.
Inzwischen haben wir ja das Internet, d.h., man kann schnell recherchieren. Und was man über diesen Menschen, den Autor, da lesen kann… oh je. Ist schon übel!. Gerade vor heutiger Nahost-Kriegskulisse und dem leider wieder weltweit aufbrausenden Antisemitismus. Der Typ ist einer, schon lange. Er hat nach 1968 eine “Aufarbeitung“ der Ereignisse in seinem Heimatland antisemitisch interpretiert, in einem Roman, der nicht in der DDR erschien, in der BRD, glaube ich, auch nicht. Was man aber im Netz über dieses Machwerk lesen kann, reicht mir.
Und nun dieser quasi-historische Fantasy-Roman? Eigentlich eine dolle Sache für osteuropäische Verhältnisse. Er spielt im sagenhaften Atlantis – und bedient volle Pulle ausländerfeindliche Stereotype. Dreimal darf man raten, wer u.a. am Untergang dieser famosen Superzivilisation Schuld trägt. Die Passagen dazu sind eindeutig. Ob ich die Code-Wörter damals schon so verstanden hätte, glaube ich nicht. Denn die als böse deklarierten Ausländer werden verbal so charakterisiert, wie in einschlägigen antisemitischen Hetzschriften. Dass „bei uns“ in der DDR sowas rausgebracht wurde – dafür schäme ich mich ja nachträglich noch.
Daher: Komplettausfall = 0/10 Punkte – in unserem NEUEN STERN zum „letzten Jahr…“ lasse ich mich näher dazu aus.

 

Franz Fühmann: „Marsyas. Mythos und Traum“
Wow, Fühmann satt! Mehr geht nicht – zumindest, was den Aspekt des Mythischen anbelangt. Ein fettes Reclam-Buch, keine Originalzusammenstellung. U.a. mit „Prometheus. Die Titanenschlacht“ (mein wohl allererstes Fühmann-Lese-Erlebnis als Kind, konnte ich wieder auffrischen und darin neue Aspekte finden, die ich in jungen Jahren mit Sicherheit nicht so las) und einem Essay, in dem F.F. seine Sicht auf den Mythos in der Literatur darstellt – absolut erhellend, auch wenn er zugeben muss, dass er keine abschließende Definition des Mythischen anbieten kann.
Satte 10 / 10 Punkte

 

Anthologie: „Zeitgestrüpp, oder Die Räder von Himmel und Erde“, hg. v. Erik Simon
In bewährter Manier sammelte Erik Simon wieder Texte, die zwar SF sind, aber in geschichtlichen Epochen angesiedelt sind, wobei die historischen Ereignisse in ihnen nicht immer so erzählt werden, wie wir sie ggf. aus den Geschichtsbüchern kennen. Alternative und Krypto-Historie. Das ist ja nicht das 1. Mal, dass sich Erik Simon damit befasst. Finde ich echt gut, dass er da am Ball bleibt. Diesmal aber nicht für Heyne, sondern den Verlag Torsten Low. Auch gut. (Obwohl mir das eklektische Titelbild nicht so dolle gefällt, wirkt zu unorganisch collagenhaft auf mich.)
Es sind viele „alte Bekannte“ dabei, die der Herausgeber sicher aus persönlicher Bekanntschaft heraus ansprechen konnte, viele deutsche Originalveröffentlichungen und ein paar internationale Namen – Lugin, Malinow, Tais Teng (von dem es so viel gibt, nur nicht auf Deutsch – warum?) u.a., insg. 18 Autorinnen und Autoren aus 7 Ländern. Näheres von meiner Seite dazu in einem NEUEN STERN. Auf jeden Fall so gut wie keine Ausfälle, ein paar viele so richtig gut!
9 / 10 Punkte

 

Anthologie: „Das Lächeln am Abgrund“
Hg.v. Jörg Weigand, Bastei Lübbe 1982 – siehe handschriftl. Notiz
8 / 10 Punkte

 

Anatol E. Baconsky: „Die schwarze Kirche“
Den Roman brauchte ich nicht selber lesen, hat mir jemand vorgelesen. Fand ich schon mal richtig gut. Inhaltlich ist das aber ein ziemlich schwieriger Brocken. Am ehesten erinnert mich Baconsky noch an Kafka. BTW: Es gibt in Rumänien eine Schwarze Kirche, in Siebenbürgen, Kronstadt. Ob die dem Autor als Vorbild diente?
Seine Schwarze Kirche ist jedenfalls in einer Stadt am Meer, im Winter und sie dient einem ominösen Bettler-Orden als Stätte für obskur-sexistische Rituale.
Unser Ich-Erzähler gerät komplett ahnungslos und eigentlich unbeteiligt in die Fänge der Bettler. Er ist melancholisch, weltabgewandt, er will seine Ruhe haben, ein normales Einkommen und eine Wohnstätte. Aber all das ist nicht so einfach zu bekommen, wenn man sich nicht zu dem Orden bekennt.
Das Regime der Bettler soll sicher an die Errichtung eines kommunistischen Staates, wie der Autor ihn in seiner Heimat Rumänien kennen gelernt hat, erinnern. Mich erinnerten die Machenschaften und Praktiken der Bettler auch an den Faschismus, aber das mag kein Zufall sein, wenn man sich den „Realsozialismus“ Rumäniens vor Augen führt.
Ein paar Figuren könnten Spiegel realer historische Personen sein (?), kann ich aber nicht dekodieren. Interessant fand ich "die Putzfrau“, die zunächst in der Unterkunft, in die unser Nicht-Held kam, reinigte. Die war ihm gleich nicht geheuer und tatsächlich entpuppt sie sich später.
Ein wenig ratlos lässt mich der kurze Roman zurück. Die Stimmung des Nicht-in-diese-Welt-gehörig-Sein, der Melancholie der Winterspaziergänge am Meer, das meistenteils komplette Unverständnis gegenüber den Ereignissen, die den Ich-Erzähler umgeben, behelligen, zu involvieren versuchen, auch wenn er das nicht will und nie weiß, wie er sich zu verhalten hat, bis hin zu echten Bedrohungen, weil er auch einmal auf den Listen der Feinde steht – all das hat mich schon ziemlich angesprochen. Ähnlich wie Kafka, oder auch Orwells 1984, lässt sich diese Geisteshaltung auch auf andere polit-gesellschaftliche Zustände „anwenden“, denke ich.
8 / 10 Punkte

 

Maxime Weber: „Das Gangrän“
Hab mir mehr von versprochen, nachdem ich den Autor auf der Leipziger Buchmesse 2023 in einer Veranstaltung luxemburgischer SF-Autoren lesen sah und hörte. Am Ende ist es eine durchaus gute, wenn auch nicht sehr gut erzählte Doomsday-Story über die Bedrohung durch ein alles verschlingendes Etwas, dem sich vor allem die Bewohner eines luxemburgischen Provinznestes ausgesetzt sehen. Es läuft der übliche gesellschaftliche Zerfall ab, dabei haben die jugendlichen Protagonisten eigentlich alle Hände mit sich selbst zu tun.
Möglicherweise haben junge Leute mehr vom Text als ich, weil sie die Anspielungen auf eher destruktive Musik-Kult-Formen verstehen und goutieren können. Aber das ist halt schon nicht mehr meine Generation, nicht mehr „meine“ Musik, obwohl ich inzwischen Have A Nice Life auch sehr gerne höre.
8 / 10 Punkte

 

Julia Kulewatz: „Dysfunctional Woman“
Eine lyrische Dystopie. Die Autorin begann mit Lyrik, und nun gibt es diesen 1. Roman von ihr; weitere sollen folgen, die dann auch in der gleichen Welt spielen.
Ihre Welt des 25. Jahrhunderts ist einen Dystopie, aber auch das Resultat der Rettung unserer Welt. Vielleicht ist es das, was uns erwartet, weil wir ja gerade unsere Zuhause massiv und nachhaltig zerstören. Am Ende leben wir in diesem streng-hierarchischen Ameisensaat, komplett enthumanisiert.
Bin nicht leicht in den Roman reingekommen, da mir die Versatzstücke dieser Welt zu fremd, die Sprache zwar schön, aber schwer zugänglich erschien. Aber ich las mich ein und bin am Ende echt entzückt! So freue ich mich auf die Fortsetzung, die da kommen soll.
9 / 10 Punkte




Foto

Zwei Weihnachtssterne?

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 13 Dezember 2023 · 358 Aufrufe

Zwei Weihnachtssterne?

Nein, natürlich nicht, wäre ja langweilig. Doch zum Ende des Jahres 2023 hat es sich bei uns in der Redaktionsstube des NEUEN STERNS ergeben, dass zwei Schwerpunkthefte entstanden. Das eine kam im November raus, wurde aber hier noch nicht erwähnt, das andere ist ganz frisch – vom Dezember 2023 – und hat ein fast weihnachtliches Thema. Also, wenn man so will.

 

Die 96 – ist „Ein Neuer Stern für Johanna & Günther Braun. Wir Andromedianer erinnern uns an das berühmte DDR-SF-Ehepaar. Die beiden waren sicher mehr als „nur“ SF-Autoren. Sie nutzten die SF, um ihre Gesellschaftskritik loszuwerden.
Im Heft erinnern sich Peter Schünemann, Bernd Wiese und Ellen Norten an sie; Ellen hatte sie vor der Wende ja sogar im Westen persönlich treffen können.
Auf 52 Seiten war aber noch Platz – z.B. für einen kleinen Rundumschlag zu einem Zeit- und Landes-Genossen der Brauns, der „lustige SF“ schrieb, über Gerhard Branstner. Dem widmet sich Volker Adam, der nicht in der DDR aufwuchs, aber sich inzwischen in Halle alle Branstner-Bücher schnappte und für uns noch einmal las (also, ehrlich, ich fand die ja nie lustig; ob das dem Autor des Artikels hier im Heft ähnlich erging?).
Das Heft rundet ein Con-Bericht von Armin Möhle und eine Rezi von Lars Dangel zur Wandler-Weird-Anthologie ab.
Ach halt, noch was: Bernd Wiese fand auch anlassgemäß zu dessen 120. Geburtstag etwas von Lasar Lagin, was er uns vorstellen musste.
Besonders stolz und glücklich bin ich über die Illustrationen, samt Titelbild. Die stammen von dem ukrainischen Künstler Volodymyr Moldavskyi, der bitte kein Geheimtipp mehr sein sollte! Irgendwie passen seine karikaturhaften Grafiken wunderbar zu den Brauns und vielleicht sogar zu Branstner.

 

Die 97 – ist „Ein Neuer Stern für die Götter“. Keine Bange, wir haben jetzt nicht auf unsere alten Tage zum Glauben gefunden (also, ich kann da ja eigentlich nur wirklich über mich sprechen). Doch mögen religiöse Texte, Sagen über Götter, Mythen zu den Urtexten der phantastischen Literatur gehören, zu ihren Wurzen und Inspirationen, und das bis heute. Ist sicher kaum von der Hand zu weisen.
Natürlich können wir auf 52 Seiten dieses Thema nicht abschließend behandeln. Angenähert, auf ihre Weise in erzählerischer Form, haben sich dem Nils Wiesner und Ulf Ragnar Berlin.
Peter, Volker und Bernd haben sich ein paar Beispiele zum Thema rausgesucht – ich finde ja, sehr interessante und auch besondere. Von Dan Brown bis Esther Vilar – ziemliche Bandbreite, nicht wahr.
Ich habe mir dann – nicht wirklich zum Thema passend, aber vielleicht doch? – ein sicher vergessenes Buch von Paddy Chayefsky rausgesucht. Dessen Verfilmung könnte da schon bekannter sein: Ken Russells „Der Höllentrip“. War für mich eine erhellende und inspirierende Lektüre.
Es folgen ein Bericht von Bernd Wiese über eine Veranstaltung im Rahmen des „Silbersalz“-Science & Media Festivals 2023, meine Rezi zur Hörbuchproduktion des BR, „Der Gemeine Lumpfisch“ und Bernds Rezis zu Wellmans „Der Schattensee“ und Mellick III „Spider Bunny“. Also, wenn das mal keine abwechslungsreiche Tour durch die Welten der Phantastik ist – zum Jahresausklang.

 

Und 2024? Geht’s weiter!
Wir lesen uns, wenn Ihr wollt.








Datenschutzerklärung

Diese Blog-Seite ist Teil des www.scifinet.org. Die Datenschutzerklärung von www.scifinet.org:

 

http://www.scifinet....chutzerklärung/

Motto

„Die Welt der Kunst & Fantasie ist die wahre, the rest is a nigthmare.“ 
Arno Schmidt
 
Er weiß nun auch, was er gegen die … lauernde Stupidität, die sich als Realismus ausgibt, zu tun hat: das Bild von Wirklichkeit eingrenzen, sie mit ästhetischem Maß und nur mit diesem messen, den Schritt in surreale Reiche wagen."
(aus: Gunnar Decker: Franz Fühmann. Die Kunst des Scheiterns. Eine Biographie. S. 201)

 

 

Thomas Hofmann, ein Phantastik-Fan

Angehängtes Bild: Demiurg_g.jpg

© Thomas Hofmann

____________

.

Als Freund der phantastischen Künste artikuliere ich mich seit ca. 1988. Vielleicht kennen einige von Euch meine Zeichnungen. War auch als Rezensent im Fandom unterwegs, einst vor allem im leider nicht mehr existenten Fanzine SOLAR-X, neuerdings im NEUEN STERN (kein Fanzine, nur ein "Rundbrief...")
Dieses Blog soll den geneigten Leser auf Tipps und Termine in Sachen Phantastik aus dem Raum Halle / Leipzig hinweisen. Einer alten SOLAR-X-Tradition folgend möchte ich auch Berichte zu von mir besuchten SF / Phantastik-Veranstaltungen einstellen.
Ich will immer mal wieder auf die Stammtisch-Termine meines Heimat-SF-Clubs, des ANDROMEDA SF CLUB Halle und auf die Veranstaltungen des Freundeskreis SF Leipzig hinweisen.

 

Man wird hier auch die eine oder andere Rezension zur Phantastik aus alten Tagen von mir finden, von denen zumindest ich meine, dass sie nicht völlig dem Vergessen anheim fallen sollen.

 

Mehr als Merkhilfe für mich, aber vielleicht auch als Anregung für den einen oder die andere Leser/in wird hier meine kommentierte Leseliste zu finden sein.

 

 

ratte.gif

Neueste Kommentare

Archiv

pforte.jpg
 
Bücher, die weitestgehend von mir illustriert wurden:
 Sagen der Oberlausitz, Nordböhmens und angrenzender Gebiete; Oberlausitzer Verlag A. Nürnberger, 1990
 Sagen der Oberlausitz..., Band II, ebd., 1991
 Oberlausitzer Kochbuch mit historischen Betrachtungen, ebd., 1991
  Märch. d. Bergwelt, ebd., 1991
 Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Solar-X-Prod., 1994
 Das große Dorfhasser-Buch, Aarachne, Wien, 2000
 Christian v. Aster: Nachmieter gesucht, midas 2000
 Von dunklen Kräften und alten Mächten, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2001
 Das große Verwandtenhasserbuch, Aarachne, Wien 2001
 N. Rensmann: Ariane, Bastian, Luzifee und Co., K&C Buchoase,Solingen, 2001
 Felten & Streufert: Gänsehautgeschichten, K&C Buchoase, Solingen, 2001
 Spinnen spinnen. Die Anthologie zu nützlichen Tieren, Aarachne, Wien 2002
 Peter Brandtstätter: Von Schmetterlingen und der Liebe..., Wien, 2002
 Feenmond, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2002
 Ruf der Ferne, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2003
 Frank Haubold: Das Geschenk der Nacht. Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2004
 Das Mirakel, Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2007
 Rose Noire, Anthologie im Voodoo-Press, 2009
 Michael Knoke: Das Tal des Grauens, Voodoo-Press, 2010
 Michael Siefener: Die Entdeckung der Nachtseite, Verlag Lindenstruth, 2011
 A.G.Wolf: Die weissen Männer, VP 2013
 Tobias Bachmann, "Liebesgrüße aus Arkham", Edition CL, 2016
 A.G.Wolf: Die weissen Männer, KOVD 2020 (Neuauflage)
 Peter Schünemann, "Nachtmahr", Ed. Dunkelgestirn, 2023
 Andreas Fieberg & Ellen Norten (Hrsg.): RÜCKKEHR NACH BLEIWENHEIM, p.machinery, 2023

â– 
Bücher, an denen ich mich beteiligen durfte:
 Der Abenteuerwald. Phantastische Nachwuchsanthologie, Kreutziger Verlag, 1996
 Das Herz des Sonnenaufgangs, Eine Alien Contact Anthologie, 1996
 Liber XIII und andere unerwünschte Nachlässe, Goblin Press, 1999
 Lichtjahr 7, Freundeskreis SF Leipzig e.V., 1999
 Von kommenden Schrecken, Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2000
 Der Erstkontakt. Stories und Bilder aus dem Perry-Rhodan-Wettbewerb, Berlin, 2001
 Phantastik 2002, Taschenkalender, 2001
 Michael Lohr, Gemurmel aus dem Buch der Drachen, 2001
 Hysterisch funktionieren, Aarachne, Wien. 2002
 C. Bomann: Anthrins Kind, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
 C. Bomann, Parchimer Hexengeschichten, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
 Des Todes bleiche Kinder, Abendstern-Verlag, Parchim 2002
 Geschichten von Phönix und Sperling. Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2002
 Cover: Wilko Müller jr.: Operation Asfaras, Ed. Solar-X, 2003
 Alien Contact Jahrbuch 1 für 2002, Shayol, 2003
 Alien Contact Jahrbuch 2 für 2003, Shayol, 2004
 Alien Contact Jahrbuch 3 für 2004, Shayol 2005
 Cover: Carl Grunert: Der Marsspion, DvR, 2005
 G. Arentzen: Christoph Schwarz, Detektiv des Übersinnlichen, Bd. 1 bis 6, Romantruhe, 2005
 M. Borchard: Der Zeitarzt, SF Blues Bd. 4, edfc, 2005
 Cover: Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Ed. Solar-X, 2005
 Cover: Carl Grunert: Im irdischen Jenseits, DvR, 2005
 Cover: Carl Grunert: Zukunfts-Novellen, DvR, 2005
 Markus Kastenholz: Tiamat 1 - Asche zu Asche, VirPriV-Verlag, 2005
 Welt der Geschichten 1, Web-Site-Verlag, Mai 2006
 Cover: Wilko Müller jr.: Mandragora, Ed. Solar-X, 2006
 Kastenholz, Ippensen: Tiamat 2 - Die Stunde Null, VirPriV-Verlag, 2006
 Nocturno 6, VirPriV-Verlag, 2006
 Alien Contact Jahrbuch 4 für 2005, Shayol, 2006
 Welt der Geschichten 2, 2006 (alte Ausgabe; in der Nachauflage von 2008 sind keine Bilder von mir enthalten)
 Welt der Geschichten 3, 2008 (neue Ausgabe)
 Cover: Bernd Rothe & Astrid Pfister (hg.): Gequälte Seelen; Welt der Geschichten Sonderausgabe, 2008
 Robert N. Bloch: Michael Siefener. Eine kommentierte Bibliographie, Verlag Lindenstruth, 2011
 Frank W. Haubold: Der Puppenmacher von Canburg, Edition Lacerta(eBook) und CreateSpace Ind. Pub. Platform, 2012
 "Saramees Blut", Atlantis 2012
 M. Kastenholz: Projekt Hexenhammer, Printausgabe, 2013
 Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Shayol, 2014
  Richard Kühle: Alraune und der Golem, Goblin-Press, 2015
 Ine Dippmann und Uwe Schimunek: Leipzig mit Kindern, Jaron 2015
 Leipzig - Visionen. Gestern und heute, FKSFL & Edition Solar-X 2015
 Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Memoranda, 2017
 Simon & Steinmüller: Leichter als Vakuum, Memoranda, 2017
 Uwe Lammers, „Mein Freund, der Totenkopf“, Teil 1, 2017
 IF Magazin für angewandte Fantastik # 666, Okt. 2017
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Andymon, Memoranda, 2018
 Ferne Welten, Buch zum 14. ElsterCon, 2018
 Angela & Karlheinz Steinmüller: SPERA, Memoranda, 2018
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Sphärenklänge, Memoranda, 2019
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Der Traummeister, Memoranda, 2020
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Marslandschaften, Memoranda, 2020
 Fahrenheit 145, Buch zum 15. ElsterCon, 2020
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Pulaster, Memoranda, 2021
♦ (N)IRGENDWO (N)IRGENDWANN. Utopie und Humor. Begleitband zum ElsterCon 2022
♦ Goblin Press. Die frühen Jahre: 1990 - 2004. Eine illustrierte Dokumentation von Uwe Voehl, Lindenstruth 2022
♦ Hubert Katzmarz: Im Garten der Ewigkeit, p.machinery, 2022

 Angela & Karlheinz Steinmüller: Computerdämmerung, Memoranda, 2023

 Andreas Fieberg (Hrsg.): ABSCHIED VON BLEIWENHEIM. In memoriam Hubert Katzmarz MMXXIII, p.machinery, 2023

 Hubert Katzmarz: EIN MEISTERWERK DER WELTLITERATUR, p.machinery, 2023
 

 
Magazine und SmallPress
Alien Contact, Kopfgeburten, GOTHIC, The Gothic Grimoire, Vanitas, Tanelorn, Fleurie, Bonsai 6 / Zimmerit 5, 1995, Tumor (Sonderheft 8), Andromeda SF Magazin des SFCD 143 / 144, EXODUS 15 / 16 / 17 / 18 / 19 (mit Galerie v. mir, 2006) / 20 / 21 / 22 / 24 / 25 / 27
einblicke. Zeitschrift der Krebsforschung, August 2005,
Watchtower 8 / 9
Die Ruhrstadt-Zeitung 41
ARCANA 6 (2005)
Andromeda Nachrichten 216, 218 / 219, 220, 222, 223, 224
Nova 16 (2010)
Fantastic Artzine 1, Fantastic Artzine. Halb-Zeit, beide 2012

Nova 22 (2014)
Der lachende Totenschädel, Nr. 3 (10 / 2015)
Cthulhu Libria Neo, BuCon-Ausgabe 10/2015

Cthulhu Libria Neo 1, April 2016
Cthulhu Libria Neo 2, Oktober 2016
Cthulhu Libria Haunted Houses, März 2017
EXODUS 36, Juni 2017

Der lachende Totenschädel Nr. 4, Jan.2018
!Time Machine, Januar 2018
IF #7, März 2018

EXODUS 38, 09 / 2018
!Time Machine 2, Januar 2019
!Time Machine 3, April 2020
!Time Machine 4, Januar 2021
Der neue Pegasus Nr. 2, April 2021

!Time Machine 5, Oktober 2021
!Time Machine 6, Januar 2022
!Time Machine 7, Januar 2023

!Time Machine 8, Januar 2024
â– 
Fanzines
aktuell & laufend NEUER STERN, Solar-X, Fiction Post, Goblin Press Hefte
TERRAsse 27 (zum 60. FörsterCon, April 2019)
TERRAsse zum PentaCon 2019
TERRAsse zum PentaCon 2021
â– 
CD-Cover
 The Beat Of Black Wings: Nightfall; 1999
 Syngularity: The Four Horsemen; 2000
 Gothica: Within A Dream; 2000
 Gothica: Into The Mystic; 2000
 The Beat Of Black Wings: Black Love; 2000
 Gothica, Workbook 1995, 2003

7 Besucher online

Mitglieder: 0, Gäste: 2, unsichtbare Mitglieder: 0


Facebook (5)

Impressum

Thomas Hofmann

Kontakt: 
Telefon: 0345-7764072
E-Mail: phantastische.ansichten@web.de

Verantwortlich für den Inhalt

nach § 55 Abs. 2 RStV:
Thomas Hofmann 
Kurt-Freund-Str. 18
06130 Halle 

Haftungsausschluss: 

Haftung für Links
Unser Angebot enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Deshalb können wir für diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden wir derartige Links umgehend entfernen.