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Leseattacke



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Energiesparlampen - die Dämmerung der Menschheit beginnt

Geschrieben von Jürgen , 13 November 2010 · 1.536 Aufrufe

"Dunkel die eine Seite ist", philosophiert Yoda in Star Wars - und Recht hat er, denn wenn man nicht mehr den wütenden Blicken der Energiespar-Fraktion ausgeliefert sein möchte, sich letztendlich ohnmächtig der Beleuchtungsindustrie ergeben hat und seine Lichtquellen durch Energiesparlampen ersetzt, bekommt die philosophische Wahrheit des kleinen Yedi-Ritters eine praktische Komponente. Dunkel wird es! Im Gegensatz zu Yodas Bemerkung allerdings auf jeder Seite. Auch da, wo es eigentlich NICHT dunkel sein sollte - in der Leuchtrichtung.

Wo früher eine 60 Watt "Birne" in der Leselampe freundlich und mit warmen Farbton lediglich 12 Prozent Lichtleistung aus dem Verbrauch umsetzte, funzelt jetzt eine 11 Watt Energiesparlampe und versucht verzweifelt, das angenehme Licht einer Leuchtfadenquelle zu emulieren. Gelingt nicht einmal ansatzweise. Und wenn, dann erst nach einer gefühlten halben Stunde.

Und das Ganze als Deckenbeleuchtung? "Gar kein Problem", meint der Leuchtmittelfachverkäufer im heimischen Baumarkt und reibt sich die Hände. Für den Preis eines gebrauchten Kleinwagens ist so eine Deckenbeleuchtung auch bei Raumhöhen von mehr als drei Metern machbar. Okay, die 2200 Watt der bisherigen Beleuchtungsanlage mag in Zeiten von Strompreiserhöhungen im Bereich von 250 Prozent in den letzten zehn Jahren (ist kein Witz, rechnet das mal an Hand eurer Rechnungen nach) vielleicht ein kleiner Anachronismus sein, aber mehr als 1500 Euro für neue Beleuchtungsschienen und 16 Leuchtkörper? Echt krass! "Man müsse sich mal vor Augen halten, wieviel Energie man mit einer zeitgemäßen Deckenbeleuchtung spare", argumentiert der Verkäufer und weist auf die Haltbarkeit der Energiesparlampen hin. Mein Gegenargument, dass sich seit Installation der bisherigen Leuchtanlage vor 15 Jahren lediglich zwei Leuchtkörper der acht Halogenstrahler den Geist aufgegeben und Kosten in Höhe von 30 Euro verursacht haben, überhört er einfach mal.
Dafür fühlt er uns gezielt in einen Regalbereich mit Kartons, die schon von der Aufschrift her an Verkaufsprospekte der Firma Rolls Royce erinnern. Sehr edel, sehr gediegen und... sehr teuer. "Licht, wie das einer Glühlampe", verspricht die Beschreibung,"aber mit zehnfach geringerem Energiebrauch". Daneben die Grafik eines Umweltengels, der besser in leuchtendem Rot gedruckt worden wäre und eher dem roten Kreuz gleichen sollte, weil das nebenstehende Preisschild mit aufgedrucktem Betrag erst einmal zu einer ausgedehnten Herzattacke einlädt. Und der Preis gilt nur für einen Meter Schiene mit zwei Strahlern!
Ich rechne kurz das Ganze auf zwei Schienensysteme mit je drei Metern Länge durch und sehe im Geiste giftgrüne Banknoten abfackeln. Kurz das Smartphone (Ernergiesparfunktion aktiviert!) aus der Jackentasche gezogen und nachgerechnet, wann sich solch eine Investition finanziell lohnt. Das Ergebnis macht Hoffnung. Bei einer jährlichen Nutzung der Deckenbeleuchtung von ca. 1500 Stunden im Jahr und einem Kilowatt-Preis von rund 18 Cent lohnt sich der Wechsel schon nach... etwa sechs Jahren!

Okay, der Planet geht vor die Hunde, wenn wir weiterhin die Energie so verschwenden, wie bisher und eine blaue Ersatzkugel liegt nicht mal eben im Weltall so rum. Als durchaus informierter Mensch weiß ich aber, dass es so etwas wie eine Energiegleichung gibt, die auch die Produktionsenergie eines Leuchtmittels berücksichtigt und die ist bei Herstellung von Energiesparleuchten im Gegensatz zur normalen Glühlampe fast zehn mal so hoch. Global betrachtet bringt das unserem geliebten Planeten prinzipiell gar nichts. Entsetzen im Gesicht des Verkäufers macht sich breit. Doch nicht in der Energiebilanz von Deutschland, versichert er glaubwürdig, sondern lediglich in Asien, da die Leuchtmittel hauptsächlich dort gefertigt würden. Ich verzichte auf einen Vortrag, der Sinn und Unsinn von Energiebilanzen in willkürlich gezogener Landesgrenzen in Bezug auf ein weltweites Klima behandelt und denke nur noch daran, was ich, steigende Strompreise vorausgesetzt, an Stromkosten sparen kann.

Mit sechs edlen Kartons im Einkaufswagen gehts zur Kasse, wobei ich mir einbilde, dass sich die Scheckkarte beim abbuchen des Betrages vor Lachen verbiegt und zwei Tage später ist das Produkt deutscher Ingenieurkunst (Made in China) installiert. Es werde Licht, sprach ich, und es wurde... erst einmal nichts damit. Die 16 Leuchtkörper funzelten in üblicher Energiesparleuchten-Manier erst einmal vor sich hin, bis sie sich nach fast drei Minuten daran erinnerten, für was sie eigentlich gebaut waren. Es wurde heller. Im Vergleich zu der vorher installierten "Bühnenbeleuchtung" zwar äusserst bescheiden, aber einzelne Gegenstände im Wohnzimmer konnte man wieder erkennen. Nach zehn Minuten war dann die volle Leuchtkraft erreicht, wobei eines schnell klar wurde: lesen bei Deckenlicht geht nicht mehr! Zu dunkel. Mit einer zusätzlichen Leselampe (nochmal 150 Euro, weil es soll ja auch stylisch passen) geht es dann. Allerdings immer noch nicht so gut wie mit der ollen 60 Watt-Birne. Liegt wohl daran, dass ich dann lesen will, wenn ich dazu Lust habe und nicht nach zehn Minuten Aufwärmzeit. Vielleicht ist es ein Berufssportler-Leuchtmittel. Oder so.
Hinzu kommt, dass ich seit Kurzem eine Lesebrille benötige. Macht sexy, sagt mein Frau, wobei ich die Bemerkung äussere, dass Sex und dunkle Beleuchtung schon immer irgendwie zusammengehörten. Wahrscheinlicher ist aber, dass sie wegen der geringen Ausleuchtung meine Falten nicht so gut erkennen kann.
Ob mein Augenlicht wegen der Energiesparfunzeln nachlässt, ist aber nicht beweisbar. Auch nicht der Verdacht, dass Stromkonzerne (steigende Preise), Leuchtmittelindustrie (unverschämt steigende Anschaffungskosten) und Optiker (erhöhte Nachfrage nach Lesebrillen) eine geheime und wahrlich unheilige Allianz eingegangen sind.

Mittlerweile liegt der Umbau der Leuchtanlage ein halbes Jahr zurück und zwei, der, mit garantierten 5000 Stunden Lebensdauer ausgezeichneten, Leuchten sind defekt. Und sie sind nicht gerade billig. In 60 Watt Birnen gerechnet etwa 18 Stück. Oder in Halogenröhren: 4 Stück. Ich habe das nochmal ausgerechnet: in ihrer eher kurzen Lebenszeit haben sie mir ungefähr 80 Cent an Stormkosten eingespart. Bei einem Anschaffungspreis von knapp 18 Euro lohnt sich das nicht wirklich. Aber ich habe ja noch die Rechnung. Mal sehen, wie sich der Händler oder Hersteller eventuell aus der Garantie rauswinden möchte. Vielleicht mit dem Argument "unsachgemäß eingesteckt"?

Energiesparlampen sind ein gutes Geschäft - zumindest für die Industrie.


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Abwrackprämie - merkwürdige Dinge gehen vor

Geschrieben von Jürgen , 06 Februar 2009 · 224 Aufrufe

Sie ist da und sie trifft uns mit voller Wucht - die Wirtschaftskrise.
Wobei... irgendwie trifft sie nicht jeden. Zumindest nicht alle. Dabei berücksichtige ich noch nicht einmal gierige Firmenmanager, die trotz fallender Umsätze und kurz vor der Pleite stehende Firmen ihre Bonuszahlungen erhöhen (...könnten ja mal schlechte Zeiten kommen), sondern konzentriere meinen Fokus auf das öffentliche (Arbeiter)leben.
Es wird gekauft, was der Geldbeutel hergibt - und dazu gehört auch, dank Abwrackprämie, ein neues Auto. Vorzugsweise Kleinwagen. An Leute, die immerzu jammern, wie schlecht es ihnen geht. Woher, zum Teufel, haben die plötzlich Geld für ein neues Auto? Denn auch, wenn ihre in die Jahre gekommene Rostlaube plötzlich 2500 € wert ist - da bleibt ein nicht unerheblicher Differenzbetrag übrig. Der muß schließlich bezahlt werden. Wovon?
Ich habe die Aussagen meiner Freunde und Kollegen noch gut in Erinnerung - ....Neuwagen kann man sich heute doch gar nicht mehr erlauben ... viel zu teuer für einen Kleinwagen ... allein das Geld für die fälligen Inspektionen, ohne mich.
Die Hälfte derjenigen, die jene oder ähnliche Statements im Brustton der Überzeugung von sich gaben, erklärten in den letzten Tagen, sich ein neues Auto gekauft zu haben. Punkt UND Ausrufezeichen.
Hallo ? Was ist passiert ? Lottogewinn ? Erbtante verstorben ?
Nichts dergleichen. Lediglich die Tatsache, dass sie für ihren schrottreifen Benzinschlucker 2500 € bekommen (wobei, so richtig "bekommen" haben sie das Geld noch nicht - bitte das Kleingedruckte im Kaufvertrag beachten), lässt ihren Verstand kernschmelzen und die Logik außen vor.
Auf den ersten Einwand hin, dass trotzdem noch 10000 € draufgepackt werden müssen, reagieren sie mit Ignoranz. So einen "Deal" darf man sich doch nicht entgehen lassen. Auf den zweiten Einwand, dass man schon vor der Abwrackprämie beim Autohändler mit Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen einen "Preisnachlass" von locker 5000 € herausschlagen konnte (inkl. Verschiffung des Altwagens nach Afrika) reagieren sie dann etwas verärgert, denn... sie mussten den vollen Katalogpreis hinblättern! Nachweislich war ab November 2008 ein im Verkaufsraum beim Händler stehender Polo oder Corsa im Schnitt bis zu 2000 € billiger - MIT eingerechneter Abwrackprämie !!!
Gut für den Autoverkäufer, der schließlich von den Provisionen lebt und endlich mal wieder selbst etwas am Verkauf verdient - schlecht für den Käufer, der bisher immer irgendeine Form von Rabatt bekam; sei es für Sonderausstattung oder wegen einer Tageszulassung.
Abgesehen davon bleibt immer noch die Frage, wie die Differenz zum Neuwagen geschultert wird. Die meist vorgetragene Lösung: Nun, da gebe es ja... die Finazierung. Mooooment.
Finanzierung ? Ihr fahrt seit Jahren ne alte Dreckschleuder, weil ihr euch nie einen Kredit für ein Auto ans Bein binden wolltet und jetzt gleich einen fünfstelligen Betrag für einen Neuwagen?
Er wäre ja nun neu, lautet die lahme Antwort, und wird auch ein paar Jahre halten. Den Einwand, dass die halbjährlichen Inspektionen ungefähr so viel kosten, wie alle Reparaturen der alten Rostlaube in den letzten Jahren zusammen, will keiner hören.

Es ist, wie es ist - der Begriff Abwrackprämie hat sämtliche Hirnzellen für Vernunft außer Kraft gesetzt. Und wer jetzt noch mit dem "Totschlagargument" kommt und was von umweltfreundliche Euro-Norm 4 faselt, der möge bitte zur Kenntnis nehmen , dass selbst 12 Jahre alte Kleinwagen locker die Euro-Norm 3 erreichten. Der Unterschied zur Vier ist kaum erwähnenswert ... zumindest, was den Schadstoffausstoß betrifft.

Eines ist klar - die Abwrackprämie ist ein wirtschaftspolitischer Volltreffer und deshalb sollte sie auch auf andere Industriezweige ausgedehnt werden. Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass die Neuanschaffung umweltfreundlicher ist. Mir fallen da auf Anhieb Waschmaschinen mit geringerem Wasser- und Stromverbrauch, Kühlschränke, Röhrenfernseher und stromsparende Notebooks ein. Wird aber nicht kommen. Einerseits, weil es im Bundestag keine Lobbyisten für Gebrauchstechnik und Unterhaltungselektronik gibt und zweitens, weil die Kreditlinie der Verbraucher beim Kauf des Neuwagens ausgeschöpft wurde. Aber schön, dass zumindest die Autoindustrie ihren angerosteten Lagerbestand minimieren kann - sozusagen als Lohn dafür, dass sie sich in den letzten 15 Jahren geweigert hat, über innovative Antriebstechnik nachzudenken.

Lediglich ein Gedanke geht nicht aus meinen Kopf... was passiert eigentlich, wenn durch die Wirtschaftskrise meine Bekannten und Freunde ihren Job verlieren? Wie bezahlen sie dann ihren Autokredit?
Hmmm. Ich glaube, ich sollte mir mal im nächstes Jahr den Gebrauchtwagenmarkt genauer anschauen. Kann durchaus sein, dass ich da ein feines Schnäppchen machen kann. Zum Beispiel einen Astra, 18 Monate alt, nur 12000 Kilometer gelaufen aus privater Insolvenz für 60 Prozent des Schwacke-Preises.
Überangebot macht es möglich... und natürlich die Abwrackprämie!

einen schönen Tag noch wünscht euch
Jürgen


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TV-Livestyle

Geschrieben von Jürgen , 29 März 2007 · 205 Aufrufe


Ich gebe zu, dieses Thema dürfte an diesem Ort vollkommen verfehlt sein, aber es entstand dadurch, daß ich beim zappen irgendwie im falschen Kanal hängen geblieben bin und dadurch Zeuge eines Lifestyle-Berichts in einem Lifestyle-TV-Magazin eines Lifestyle-Senders geworden bin.
Und weil mich eigentlich weder die Magazine, noch der dazugehörige Sender interessieren, halte ich es für eine gute Idee, diesen Artikel einem vollkommene an diesem Thema desinteressierten Publikum vorzustellen.
Es geht um... genau...Lifestyle, oder zumindest das, was einige wohlbetuchte Menschen, in der Mehrheit Frauen, darunter verstehen.

Wie gesagt, ich zappte so durch die Programme, als eine Vorankündigung für einen neuen Horrorfilm meine Aufmerksamkeit erregte. Da wurden mehrere Schauspieler in Masken gezeigt, die wirklich fürchterlich aussahen. Bekannte Filmgrößen wie Christopher Walken erschreckten mich zu Tode und ich wartete gespannt auf die Veröffentlichungsdaten des neuen Streifens, als mir klar wurde, daß es sich überhaupt nicht um einen Horrorstreifen-Teaser handelte... es war ein Bericht über die Künste der Hollywood-Schönheitschirurgen und ihre Opfer... ähm... Kunden.
Was ich da sah, machte mich wirklich sprachlos. Walken sah aus, als wenn jemand eine Frischhaltefolie über sein Gesicht gezogen hätte, den nahen Erstickungstod in Kauf nehmend.
DAS sollte eine Schönheitsoperation sein ?
Ich war echt erstaunt, musste aber nach weiteren 5 Minuten Schönheitslifestyle erkennen, daß ich nicht einmal annähernd dem realen Grauen ins Gesicht geschaut hatte. Da liefen Schauspielerinnen durchs Bild, deren aufgespritzte Mundpartien an einen auf dem Trockenem liegenden Fisch erinnern. Zwei Fragen durcheilten mein durch diese Bilder paralysiertes Gehirn... sind die Kolateralschäden an den Augen der "Patienten" so groß, daß sie ihr Spielegelbild nicht mehr erkennen können und zweitens... wie komme ich an die Telefonnummer des Schönheitschirurgen?
Nicht, weil ich seine "Fachdienste" in Anspruch zu nehmen gedenke, sondern aus dem Wissen heraus, daß ein Mensch, der einer reichen Klientel diese Verunstaltung als Verschönerung verkaufen kann, schlichtweg alles verkaufen kann, was die Menschheit nicht braucht.
Mein schon immer permanent vorhandener Zweifel, daß Schauspieler und Prominente nicht gerade zur geistigen Elite dieser Welt gehören, wurde nachhaltig bestätigt, als auch noch eine gewisse Frau O., mit der Mundpartie eines Karpfens, die Künste und Visionen ihres Schönheitschirurgen anpries.
Ein persönliches Wahrnehmungsproblem attestierte ich in Gedanken der Frau O., wurde aber eines besseren belehrt, als sich eine ganze Fischfamilie im Anschluss an Frau O.´s interlektuellen Ergüssen ins Bild schob... alles Karpfen!
Jeder Mund eine Kopie der anderen... geklont !... und als sie anfingen zu lächeln, steigerte sich mein Entsetzen in schwindelerregende Höhen.
DER JOKER TRIEB SEIN UNWESEN !
Ihr kennt noch den ersten Batman-Film mit dem unvergleichlichen Jack Nicholson als Gegenspieler des einzig waren Batman Michael Keaton ?
Nicholson verlor durch Säure sein Gesicht und der Schönheitschirurg konstruierte ihm ein clownartiges Lächeln. GENAU SO sahen die ganzen prominenten Damen, Schauspielerinnen und Starlets aus... Abbilder des Jokers !
Die eiskalte Angst kroch mir den Rücken herauf, als ich feststellen musste, daß der Joker mittlerweile auch in Deutschland aktiv ist. Die neureichen Damen aus der Republik präsentierten ebenfalls ein markantes Joker-Lächeln, welches sich programmgemäß nach dem Lächeln in einen karpfenartigen-Fischmund verwandelte.
Mein Atem setzte kurzzeitig aus und ich versuchte, mich von den Bildern des Fernsehers zu befreien. Ich schaute nach links, sah meine Frau an, und von einem Augenblick zum anderen setzte mein Beschützerinstinkt ein...

Derzeit bin ich damit beschäftigt, am Reflektor der Taschenlampe meines Sohnes das bekannte Batman-Symbol aufzukleben, um den rettenden Strahl in den Himmel zusenden. Ich brauche Hilfe... und es gibt nur einen, der mit der Horde von Schönheitschirurgen, die in Diensten des Jokers stehen, fertig werden kann... Batman!

TV-Lifestylemagazine - jedem Horrorfilm vorzuziehen !



Verschlüsselung

Geschrieben von , 02 März 2006 · 271 Aufrufe

Verschlüsselung

Ein offener (und nicht abgeschickter) Brief an APS

Laut Berichten der NRZ will ein Tochterunternehmen der SAT-Betreiber ASTRA, APS, den Inhalt von Privatsendern verschlüsseln. Dies soll ab 2007 geschehen und betrifft die digitale Übertragung der Fernsehsender.

Eine Meldung, die uns (die Fernsehkonsumenten) aufschreckt ? Ãœberrascht ?

Oh nein, nicht wirklich, denn der Trend, zusätzliches Geld zu kassieren ohne eine echte Gegenleistung zu bieten, ist ja nun nicht unbedingt neu.
Natürlich argumentieren die Betreiber, daß zusätzliche Mittel für neue Formate wie HDTV benötigt werden und damit man das neue, digitale Fernsehen auch übertragen kann, braucht man erst einmal Geld.
So weit, so gut... oder auch nicht, denn in den tollen und innovativen neuen Formaten ist der Kopierschutz mit eingebaut !
Sollen wir also dafür zahlen, daß der Kopierschutz auch im TV seine Verbreitung findet ?

Glauben die denn wirklich, daß man bereit ist, für Dauerwerbesendungen, die durch kurze Filmauschnitte unterbrochen werden, zu zahlen ? Inklusive Kopierschutz !

Und überhaupt, wer bitte schön, will überhaupt HDTV haben ?
Ãœber DVD in DTS 6.1 werbeunterbrechungsfrei auf den Screen, das ist okay. Aber MIT Werbung ? Werbung in HDTV ?
Also ehrlich, wer braucht denn so was ?
Ausserdem wird es noch ein wenig dauern, bis es überhaupt eine ausreichende Anzahl von Sendungen geben wird, die das Format nutzen. Und wenn, dann welche ? CSI, Criminal Intent, Without a Trace, Cold case ? HACH, bestimmt nicht, zumindest nicht in den nächsten zehn Jahren.
Also... was gibt es kurzfristig in HDTV ?
Big Brother hochauflösend ? Oder GZSZ superscharf auf über 700 Pixel ?

Für so einen Schrott gebe ich doch kein zusätzliches Geld aus. Da kann ich locker drauf verzichten. Und meine Bekannten auch. Und die Kinder von mir und meinen Bekannten MÜSSEN es dann auch. Was eigentlich schade ist... nicht für die Kinder, sondern für die Werbeindustrie, die den Kindern und Jugendlichen was verkaufen will. Die sehen dann nämlich die Werbesendungen gar nicht mehr. Weil sie es nicht mehr können. Wegen Papa und Mama. Weil die sich stur weigern, für eine Entschlüsselung von TV-Ramsch etwas zu bezahlen. Im Gegenteil, die sind ja noch froh, wenn sich die Kinder mal wieder etwas kulturell wertvolles gönnen... abseits der "Kultur" von Sponge Schwammkopf.

Dumm gelaufen, wenn die potentiellen Kunden "Jugendliche", die wegen "Hotel Mama" enorme Mengen Geld zum ausgeben haben, nicht mehr ereichbar sind.
Oder vielleicht glaubt ihr tatsächlich, das die Jugendlichen für eine Entschlüsselung bezahlen ?
Dann habt ihr eindeutig den falschen Glauben ! Die hacken sich schneller in euer System rein, als ihr die Codecs wechseln könnt. Vertraut mir, ich weiß, wovon ich rede.
Was letztendlich lediglich dazu führt, daß auch die fürsorglichen Eltern dann endlich Werbung in HDTV schauen können... ein zweifelhafter Gewinn für soviel Computerkenntnisse.

Leute von der APS... die Sache geht schief, aber so richtig. Nicht unbedingt für euch, aber für die beteiligten Sender.

Wobei... wenn ich es mir recht überlege... was verliere ich eigentlich ?
Stundenlange Gerichtssendungen mit frei erfundenen Fällen und Laien-Schauspielern, die so schlecht agieren, daß sie nicht einmal glaubwürdig eine Tüte Pommes oder einen Hamburger verkaufen können. Herzzereissende Heulszenen mit Kai Pflaume, sekundengenau auf die Tränendrüse zugeschnitten. Die hundertzwanzigste Wiederholung von "Stirb langsam". Die ersten sechs Staffeln von "King of Queens" oder "Tim Taylor"... zum fünften Mal. Den selbstproduzierten und teilweise nicht einmal B-Movie Qualität ereichenden Kram von RTL oder SAT1.

Hmmmm....

Eigentlich ist die Idee mit der Verschlüsselung gar nicht so schlecht... da erspare ich mir im Schnitt 150 Werbeminuten pro Tag, mit denen ich sicherlich etwas vernünftiges anstellen kann. Zum Beispiel meine Lieblingsserien CSI & Co. auf DVD anzuschauen... OHNE Werbeunterbrechung. DAFÜR bezahle ich GERNE !

Tja, dann verschlüsselt mal ruhig... die Menschheit wird es euch danken.



Verschlüsselung - kann manchmal von Vorteil sein


Bedienungsanleitung

Geschrieben von , 09 Dezember 2005 · 413 Aufrufe

Gehört ihr auch zu den Technik-Erforschern, die ein neues technisches Gerät ohne Bedienungsanleitung erst einmal antesten ? Seid ihr nicht auch davon überzeugt, daß ihr weniger Zeit benötigt, das neue Gerät mit allen Funktionen in Betrieb zu nehmen, als die für Mars-Landungen luftdicht in unzerreißbaren Plastiktüten verschweißte Bedienungsanleitung aus ihrer Verpackung zu holen ? Gehört ihr auch zu der Gruppe Menschen, die die "Inbetriebnahme" eines Gerätes zu einem Event machen, um den Freunden, der Familie oder zufällig anwesenden anderen Personen beweisen zu wollen, wie souverän sie mit der heutigen Technik umgehen können ?
Dann wisst ihr, wovon ich spreche !
Bedienungsanleitungen sind für DAU´s geschrieben, einem im (Berufs)Leben stehenden Techniker einfach unwürdig und eine Armutserklärung für sein Fachwissen. Man nimmt die "Handbücher" höchstens mal in die selbige, um den in die Jahre gekommenen Familienangehörigen die Seite zu zeigen, wo was für welche Funktion erklärt ist. Man selbst weiß es sowieso besser, als in der Beschreibung festgehalten, wie was und wo funktioniert.
Und funktioniert es einmal nicht so, wie man denkt, ist es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Softwarefehler, ein Firmware-Bug, ein update-Problem oder das Gerät war schlichtweg bei Auslieferung schon kaputt.

Bedienungsanleitungen können aber auch zu unfreiwilligen Irritationen und Erkenntnissen führen. Wenn man schon einmal eine braucht, wie bei der neuen Multifunktions-Armbanduhr für den Filius, stellt man zwangsläufig fest, daß man A) neuerdings eine Brille braucht, um die Buchstaben in 2pct Größe zu entziffern und cool.gif nach Studium der ins Deutsche übersetzten Anleitung nicht mehr weiß, ob der taiwanesische Übersetzungcomputer einen schlechten Tag hatte oder der deutsche Importeur wegen der täglich fallenden Preise (und dadurch weniger Gewinn) für Produkte aus Fernost Rache nehmen will.

Beispiel gefällig ?
Da steht...

Sie drucken Knopf C und temporäre Zeitverschiebung wird im Speicher ausgelöst.
Mooooooment ! Was habe ich da gekauft ? Eine japanische Erfindung, die ein Hyperraumsprungtor öffnet ? Wenn ich Knopf C drücke, muß ich dann damit rechnen, daß ein von Aliens gesteuertes Raumschiff in mein Wohnzimmer reinkracht ?
Oder sorgt Knopf C dafür, daß die BFA vorzeitig meinen Pensionsantrag genehmigt und mich quasi mitten im Leben stehend mit Alterbezügen versorgt ?
Eine interessante Überlegung, deren Theorie in dem Augenblick zunichte gemacht wurde, als ich Knopf C mit geschlossenen Augen und laut schlagendem Herzen drückte... es machte Piep und es wurden zwei Zwischenzeiten der Stoppuhr addiert.
Nunja, es hätte schlimmer kommen können.

Auch bei preiswerten Multifunktionsfernbedienungen sollte man bis auf die Codetabellen den Rest der Bedienungsanleitung mit Vorsicht genießen, denn die Aufforderung, Taste SYNC und gleichzeitig Taste VIDEO ca. 3 Sekunden zu drücken, damit der Videorecorder in das TV-Gerät springt, lässt einen erst einmal stutzig werden. Wird so etwa der Verkauf von Fernsehgeräten in China erhöht... wegen defekter Bildschirme ? Ist aber nicht so, da diese Funktion lediglich den Kanal von Video und TV synchronisiert.

Oder nehmen wir den koreanischen Reisefön, der nach "Anmach von Stufe 2" zu eventuellen "3 gradierten Verbrennungsstufen" führen kann, wobei freundlicher Weise am Ende der Beschreibung der Hinweis steht, daß "Minikinder" bis zu drei Jahren an den Zubehörteilen ersticken können, falls sie in "Planung" sind.

Man sieht, Bedienungsanleitungen mögen zwar hin und wieder einen hohen Unterhaltungswert besitzen, aber so wirklich nützlich sind sie nicht.

Nur in einem Fall in letzter Zeit zeigte sich der Vorteil, wenn man so ein Stück bedrucktes Papier zu einem Produkt besitzt. Als ich eine neue PCMCIA-W-Lan-Netzwerkkarte für das Notebook meines Sohnes kaufte, bastelte ich erst einmal souverän 4 Stunden rum und kurz bevor ich die Karte zum Händler wegen offensichtlichem Defekt zurückbringen wollte, nahm meine Frau lässig die Bedienungsanleitung in die Hand, schlug Seite 2 auf und fragte mich allen Ernstes, ob ich die Netzwerkkartentreiber der alten W-Lan-Karte deinstalliert hätte. Hatte ich natürlich NICHT... warum auch ? Netzwerkverbindungen werden unter W2k einfach neu eingerichtet und fettich ist.
Sie ließ nicht locker und wies mich in ihrer penetranten Art darauf hin, daß in der Bedienungsanleitung aber explizit drin stehe, auch unter W2k und XP die alten W-Lan Protokolle DANN zu deinstallieren, wenn vorher eine Karte des gleichen Herstellers eingesetzt wurde.
Das war der Fall.
Ich riss ihr die Bedienungsanleitung aus der Hand, studierte das Kapitel durch und mußte lesen, daß sich die Protokollsoftware incl. Verbindungsagent der älteren Karten oftmals in die Neuinstallation eingreift. Was für ein Mist !
Ich deinstallierte also die alte Software und vollkommen überraschend bekam das Notebook sofort Kontakt zum W-Lan.

Seitdem ist mein Ansehen als "Haustechniker" der Familie bis unter die Null-Grad Grenze gesunken und ich schleiche abends heimlich um Lampen in der Wohnung rum, in der Hoffnung, daß man mir bei einer defekten Glühbirne die Qualifikation zugesteht, sie auszutauschen.
Ohne Bedienungsanleitung.


Bedienungsanleitung - manchmal ganz nützlich !


wake up

Geschrieben von , 09 Dezember 2005 · 237 Aufrufe

Das "normale" Blog ist wieder online fun.gif




Produktplacement

Geschrieben von , 09 Dezember 2005 · 191 Aufrufe


Die Diskussion schwappte über, die Öffentlichkeit war geschockt. Es wurde verlautbart , dass in vielen, mit Gebührengeldern finanzierten Filmen, Fernsehspielen und Serien, Produkte geschickt in die Handlung platziert und werbewirksam in Szene gesetzt wurden.
Ein Aufschrei ging durch die Landesrundfunkanstalten und der interessierte Leser von Tageszeitungen nahm verblüfft zur Kenntnis, dass jede Fernsehproduktion, die als Wiederholung angesetzt ist, auf Schleichwerbung überprüft wird.

Eine Aufgabe, die im Nachhinein nicht gerade einfach und auch nicht billig ist.

Was macht man denn nun mit den Szenen, in denen Kommissare im BMW oder Mercedes zum Tatort fahren ? Retuschiert man die Markennamen weg und hofft, der Zuschauer hält einen 5er BMW für einen Lada oder Daihatsu ? Werden in einer Szene, die in einer Einkaufspassage spielt, zukünftig vor Drehbeginn sämtliche Reklamebeleuchtungen abgerissen oder in der Post-production geschwärzt ?
Kaum vorstellbar... und genau das dokumentiert die Scheinheiligkeit der Herren in den Landesrundfunkanstalten. Man kann nämlich gar nicht einen Film drehen, ohne Produkte dabei zu benutzen.
Okay, die Filmumsetzung von „Warten auf Godot“ käme eventuell ohne bzw. mit minimalen Produktplacement aus, aber ein Kracher an der Kinokasse wäre es wohl nicht.

Und überhaupt... so beeinflussbar sind Zuschauer gar nicht, oder haben sie etwas davon gehört, dass nach dem Film „Abwärts“ mit Götz George die Nachfrage nach Thyssen-Aufzüge sprunghaft angestiegen ist. Auch der Film „Katastrophenflug LH51“, in der eine Boing wirklich gut in Szene gesetzt wurde, löste keine erhöhtes Bestellaufkommen für diesen Flugzeugtyp beim Durchschnittsverbraucher in Deutschland aus.
Aber vielleicht regt man sich ja nur über kleine und unscheinbare Produkte auf.
Handys mit klitzekleinen Markenlogos, die der Fernsehkonsument nur dann erkennen könnte, wenn er mit 24facher Vergrößerung die Zoom-Funktion seines Fernsehers benutzt ?
Diese Art von Produktplacement ist mir noch nie in einer deutschen Serie aufgefallen (ganz im Gegensatz zu den amerikanischen Folgen der CSI-Serie, wo in jeder Folge mindestens zweimal der taffe Ermittler sein Motorola aufklappt und gut sichtbar benutzt.. tja, die haben´s halt drauf)

Oder handelt es sich bei der ganzen Aufregung um irgendwelche Hintergrundgegenstände, die werbewirksam positioniert wurden ?
Dann frage ich mich allerdings, wem diese aufgefallen sein sollen. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, was an Produkten in den letzten 20 Tatort-Folgen eingesetzt wurde... aber dafür könnte ich mindestens 100 Gegenstände aufzählen, die in Serien wie CSI, Cold Case oder Criminal Intent gut ins Bild gesetzt wurden.

Ist es denn wirklich die tausende Euros an Gebührengelder wert, jede Folge von Großstattrevier oder Polizeiruf 110 durchzusehen, um nicht genehmigtes Produktplacement herauszuschneiden ? Zumal es ja anscheinend keiner bemerkt hat.

Ich denke nicht.

Obwohl... die ganze Aufregung um Produktplacement hat zumindest einen Umstand den Zuschauern näher gebracht.
Deutsche Produktplacer sind so grottenschlecht, dass keiner in diesem Lande befürchten muß, dass die Dinge auch gekauft werden, die da "placementiert" wurden.

Ehrlich gesagt, gehöre ich sowieso nicht zu der Gruppe von Zuschauern, die sich durch Produktplacing beinflussen lassen.
Der Kauf meines Motorola-Handys, meines HP-Druckers, meiner Cornea-TFT-Monitore, den IBM-Thinkpads und der Casio Uhr (alles in CSI zu sehen) war eine rein willkürliche Entscheidung und hatte nichts mit irgendwelcher Werbung zu tun. Ehrlich nicht.

Produktplacing - mir doch egal



Telenova

Geschrieben von , 09 Dezember 2005 · 193 Aufrufe


Ist eigentlich schon jemandem aufgefallen, wie schlecht die Eigenproduktionen der Sat1/Pro7 Gruppe oder dem RTL-Clan sind ?
Und damit meine ich AUSNAHMSLOS alle. Selbst die hochgelobten Stunt-Shows wie Autobahnpolizei oder Der Clown.
Okay, ich gebe zu, es ist ein wenig unfair, Konzepte von Crichton, Bruckheimer oder den Scott-Brüdern mit denen von angelernten Werbeclip-Regiesseuren, die für die Privatsender arbeiten, zu vergleichen. Leider ist es aber so, daß sich Regiegrößen im agloamerikanischen Bereich bei den Fernsehsendern die Klinke in die Hand geben, während sich in Deutschland mehr die Jungs, die einmal die Klappe bedient haben, um Filmaufträge streiten.

Am grössten fällt einem der Unterschied auf, wenn man direkt nach einer CSI-Folge mit einer deutschen Produktion belastet wird. So geschieht es jeden Dienstag nach CSI-Miami. Die Nachfolgesendung ist eine Produktion mit dem Titel "Im Namen des Gesetzes". Aufgemacht wie die amerikanische Serie "Criminal Intent", stolpern da Laienschauspieler durch den Bildschirm, die nicht nur gekonnt falsch zur Stimmung der Szene ihren Gesichtsausdruck präsentieren, sondern auch noch ihren Text ohne Rücksicht auf einen eventuell vorhandenen Spannungsfaden runterleiern. Sorry, meine Damen und Herren Schauspieler, es reicht definitiv NICHT AUS, wenn man einmal in einer bei Zuschauern, deren IQ knapp über Raumtemperatur liegt, sehr beliebten Gerichtsshow den Angeklagten oder Zeugen gespielt hat.

Grundsätzlich sind fast alle RTL/SAT1/PRO7-Serienproduktionen talentfreie Zonen. Man fragt sich natürlich, wie es zu Serien wie GZSZ, Unter uns, HinterGittern (RTL) oder Verliebt in Berlin und Mein Chef und ich (Sat1) überhaupt kommen konnte. Nun, die Antwort ergibt sich aus der Addition von hirntoten TV-Konsomenten, die sich auch stundenlang ein Testbild anschauen würden, wenn es nur regelmässig von Werbeeinblendungen unterbrochen würde und leichtgläubigen Mitmenschen, die tatsächlich der Meinung sind, daß man mit einer Zahnspange so groß wie ein Bauzaun den gutaussehenden Chef einer Firma erobern kann.
Auch wenn Zahnspangen bei den Kiddies im Alter von 13-17 Jahren gerade angesagt sind (keine Angst, die Phase geht vorrüber... spätestens wenn ihr irgendwann mal in die dritte Klasse versetzt werdet), so kann man davon ausgehen, daß diese Zahnhilfen etwa so erotisch sind wie weiße Tennissocken in Sandalen.

Vielleicht sollte man diesen Leuten mitteilen, daß Telenovas, so nennt man dieses für Analphabeten geschaffene Fernsehformat, ursprünglich dazu diente, in armen Ländern des südamerikanischen und asiatischen Kontinents, die Hoffnung auf ein besseres (und reicheres) Leben aufrecht zu erhalten. Märchen und Wunder werden manchmal wahr, äusserst selten im wirklichen Leben, dafür umso öfter in Telenovas. Und wenn man an Wunder und Märchen glaubt, wird das eigene, manchmal erbärmlich schlechte Leben um vieles erträglicher.

Aber wie ist nun der scheinbare Erfolg von Telenovas in Deutschland zu erklären ? Geht es den Menschen wirklich schon so schlecht, daß sie ihr kleines Glück in einer drittklassigen Fernsehserie finden ? Ist die bildungspolitische Lage in Deutschland wirklich so übel, daß wir eine Generation von Menschen zu naiven Anhängern von Geschichten machen, die für Analphabeten erfunden wurden ?

Der Pisa-Test gibt eine Teilantwort. Bildungstechnisch auf Dritte-Welt-Niveau, haben sich die Deutschen mit der Rolle als Verlierer der Globalisierung abgefunden. Sie haben die Hoffnung, aus eigener Kraft ihre Situation zu verbessern aufgegeben. Nicht das Schulsystem ist schuld, daß heutige Teenager keine Integralrechnungen durchführen können, sondern auch Möchtegern-Schauspieler, die nicht einmal ansatzweise verstehen, was sie da gerade bei Abschluß ihres "Filmvertrags" überhaupt unterschrieben haben. Mit ihrer dummen Art, in einer sehr dummen Telenova, den Zuschauern die heile Welt vorzuspielen, haben sie ein dankbares Publikum gefunden.

Schade für Deutschland, Glück für Tschechien, Polen oder den baltischen Staaten. Die Bewohner dort haben keine Zeit, sich so einen Schwachsinn im Fernsehen anzuschauen... sie sind damit beschäftigt, zu lernen. Unter sehr widrigen Umständen, aber sie lernen... und vielleicht so schnell und so gut, daß einige Menschen in 20 Jahren in einer Telenova mitfiebern, ob das arme, arme Mädchen aus dem verarmten Hamburg-Blankenese ihren Traumprinzen aus Litauen bekommt.

Telenovas sind echt doof


Personalisierung

Geschrieben von , 09 Dezember 2005 · 169 Aufrufe

Ich beschwere mich ja gar nicht über Musiksender wie Jamba oder ZED, die ab und zu mal von MTV oder VIVA-Einspielungen unterbrochen werden. Das ist nun mal heutiger Lifestyle und entspricht lediglich amerikanischen Vorstellungen von Wirtschaftskraft... produziere nichts und verkaufe es dann teuer.
Sollte sich irgendjemand bei Nike, Puma, Eastpack oder diversen Trend-Klamotten-Herstellern wundern, wo die Kaufkraft der 12-16jährigen Kids geblieben ist, fragt einfach bei den Klingeltonverkäufern nach.

Die Einstellung des Handys auf die persönlichen Vorlieben des Besitzers gehört zum schon erwähnten Lifestyle der mobilen Generation, selbst wenn es das komplette Taschengeld kostet und, im schlimmsten Fall, das halbe Einkommen der Eltern (falls sie so kurzsichtig waren und einen Handy-Vertrag auf ihren Namen für den Filius abgeschlossen haben). Das persönliche Handy ist "IN".

Egal, wo man sich heute aufhält... wenn jemand einen Anruf auf sein Mobile bekommt, schallt einem der neueste Hit oder im schlimmsten Fall die Mikey Mouse Stimme eines Frosches entgegen. Okay, manch schöngeistiger Handy-Besitzer hat als Klingelton Beethovens Fünfte oder Mozarts kleine Nachtmusik gespeichert, aber zumindest die Jugend beglückt uns pro Anruf mit irgendwelchen seltsam klingenden Musikstücken, die selbst Dieter Bohlens fünf-Akkorde Kompositionen unterbieten. Das tun sie aber über 64 stimmige Sythesizer-Chips in Dolby 7.1 und einer Lautstärke, daß man um die Durchsetzungskraft von Soundsystemen in Diskotheken fürchten muß.

Als letztens an der Schlange in der Supermarktkasse das Handy eines Teenagers plötzlich einen Rap der unmusikalischsten Art abspielte, hatte er umgehend die Aufmerksamkeit aller anderen Wartenden.
Die Hoffnung, das der jugendliche Angerufene dem Geplärre ein Ende bereitet und den Anruf entgegennimmt, erfüllt sich leider nicht. Im Gegenteil... das Handy spielt den Song ab, der Angerufenen wippt mit den Füßen und nach ca. 3 Minuten kehrte Stille ein. Während dieser Zeit ignorierte er böswillige Bemerkungen (... "da scheint der Lautsprecher kaputt zu sein") genauso lässig wie böswillige Blicke. Auf Nachfrage meinerseits klärte sich dann aber alles auf: Der Anruf war von jemandem, den er überhaupt nicht leiden könne, der aber öfters anrufen würde und deshalb hat er seinen Lieblingssong mit der Anruferkennung verbunden. Personalisierung, klärte mich der Teenager auf... alles klar ?
Auch wenn ich bis heute die Logik dieser Argumentation nur in Bruchteilen folgen kann, weiß ich nun durch weiteren Ausführungen des Teenagers, daß die "Personalisierung" von Handys eine Tätigkeit ist, die absolut unumgänglich ist und dafür sorgt, daß der Mensch eine eindeutige Identität erhält... zumindest kommunikationsmäßig.

Einfach toll, wie die heutige Jugend ihre pubertäre Identitätskrise meistert.

Diesen Gedanken nachhängend nahm ich abends mein Handy und personalisierte meine Telefonliste mit verschiedenen Anrufsongs. Weg mit dem eintönigem Klingeln, das auf meinem Handy für alle ankommenden Gespräche voreingestellt war. Wenn mein Sohn mich nach Schule anruft, strömt nun Alice Coopers "Schools Out" aus dem Lautsprecher und wenn meine Frau (die liebste Ehefrau von allen) mich nachmittags nach dem Dienst anruft, um mich für irgendwelche "Kleinigkeiten" in den Supermarkt zu schicken, intoniert AC/DC das allseits bekannte "Highway to Hell".
"Spiel mir das Lied vom Tod" bedeutet einen Anruf meiner Dienststelle nach Feierabend und "Verpiss dich" von Tic Tac Toe signalisiert, daß jemand ohne Anrufkennung meine Nummer angewählt hat.

In der Masse der Hintergrundrauschen erzeugenden Bevölkerung rage ich nun dank meines Handys deutlich heraus und stelle mich den anfallenden Problemen im Alltag mit einem Lächeln... was soll mir denn schon passieren, ich bin schließlich personalisiert und wenn eine SMS eintrifft, bezeugt das Handy durch lautes abspielen eines alten Fernschreibergeräusches, wie WICHTIG diese SMS ist und natürlich auch ich selbst bin.

Personalisierung find ich toll.






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