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Deadpool

Geschrieben von Armin , in Film 13 Februar 2016 · 2.122 Aufrufe

„Ich bin super, aber kein Held“, sagt Deadpool und gibt damit konsequent die Marschrichtung vor. Der Söldner mit der großen Klappe agiert, wie er das in den Marvel-Comics seit 1991 tut, auch auf der Leinwand weder politisch korrekt noch auch nur ansatzweise jugendfrei. Damit wird „Deadpool“ unter der Regie von Tim Miller zu einer Comicverfilmung der erfrischend anderen, allerdings manchen Zuschauer sicher extrem irritierenden Art: Ungeschminkte Gewalt, zotige Sprüche und Humor unter der Gürtellinie bestimmen das Geschehen (die FSK-Freigabe ab 16 Jahren hat ihre Gründe), zu dem sich aber auch geschickt platzierte Anspielungen auf viele andere Filme, gut gemachte Action-Szenen, die nicht durch übertriebene Effektspielereien zerstört werden, und zahlreiche ebenso geniale wie wirklich lustige Einfälle gesellen.

Wade Wilson (Ryan Reynolds), ehemaliges Mitglied einer Spezialeinheit der US-Armee, der sich jetzt als Söldner für eine Handvoll Dollar verdingt, scheint sein Glück mit der Prostituierten Vanessa (Morena Baccarin) gefunden zu haben. Doch anstelle eines Happy Ends gibt es für Wilson die Diagnose Krebs im Endstadium. Als letzter Ausweg eröffnet sich ihm ein obskures Geheimprogramm (Comic-Kennern als „Weapon X“ bekannt), das ihn nicht nur heilen, sondern auch mit übernatürlichen Fähigkeiten ausstatten soll. Foltermeister Ajax (Ed Skrein) quält Wilson so lange, bis aus diesem der Mutant Deadpool wird: äußerlich extrem entstellt, aber mit Selbstheilungskräften ausgestattet, die selbst das Nachwachsen einer abgetrennten Hand zu einem Kinderspiel machen. Zu Vanessa will er so nicht zurückkehren und auch die Anwerbungsversuche der X-Men in Gestalt von Colossus (Stefan Kapicic) lassen Deadpool kalt: Lieber schneidert er sich sein Anti-Superheldenkostüm, schnallt sich zwei Schwerter auf den Buckel und macht Jagd auf Ajax.

Nach Deadpools erstem Kino-Gastspiel in „X-Men Origins: Wolverine“ (2009) hat es zwar immer wieder Gerüchte um einen Solofilm, aber auch viele Zweifel gegeben, ob wirklich etwas daraus werden könnte; zumal mit Ryan Reynolds als Hauptfigur, der als „Green Lantern“ (2011) bereits in einem Superhelden-Kassenflop mitgewirkt hat. Doch wider alle Befürchtungen funktioniert „Deadpool“ prächtig: auch weil „Wolverine“ (wo ihm der Mund zugenäht wurde) komplett ignoriert wird und Reynolds seine Sache wirklich gut macht. Das liegt ganz sicher an den vielen Freiheiten, die ihm das Drehbuch gestattet: Deadpool darf wie in den Comics mit dem Publikum reden, respektlose Witze über alles und jeden reißen und natürlich vor allem Bösewichte in großer Zahl töten. Es liegt in der Natur der Sache, dass es dabei zwischen den vielen lichten Momenten immer mal wieder auch ziemlich geschmacklos zugeht, deshalb sollten sich zart besaitete Zuschauer den Film besser schenken. Alle anderen werden von diesem ungewöhnlichen, abgedrehten Ausflug ins X-Men-Universum bestens unterhalten. Und dürfen sich auf Nachschlag freuen: 20th Century Fox hat bereits grünes Licht für eine Fortsetzung gegeben, während die Marvel-Konkurrenz DC mit der „Suicide Squad“ (5. August) gleich ein ganzes Antihelden-Team auf die Leinwand schickt.



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yiyippeeyippeeyay
Feb 14 2016 22:43

Ich versteck mal folgendes Kommentar zur Comicfigur "Deadpool" hier: Ich kannte die Figur bisher gar nicht, hab sie evtl. unterbewusst vermieden - und seit dem Wikipedia-Besuch ihres engl. Beitrags dort, kann ich mir auch eine Erklärung rekonstruieren: Das ist Spider-Man in seiner alten frechen Form, als Stan Lee ihn noch schrieb, allerdings "jacked up" - & in punkto Rücksichtslosigkeit beim Töten - angepasst auf aktuelle Erwartungen des (männlichen?) Publikums. Das ewige Durchbrechen der "4. Wand" wurde wiederum von She-Hulk geklaut.

 

Scheint mir also ganz wenig Originelles an ihr zu sein, und für eine humoristische Dekonstruktion der Hauptfiguren bzw. ihrer Macher (damals) hab ich linienzeichnender Biedermann offensichtlich keinen Sinn. Wirkt auf mich zu sehr wie bemühtes (& wie gesagt: unoriginelles) Coolsein um jeden Preis.

 

Tja, lasse ich also wohl eher aus jetzt & in Zukunft... q:p

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Ich hätte jetzt auch eher gedacht, dass Deadpool nichts für dich ist. Und der Spider-Man-Vergleich passt.

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TheFallenAngel
Feb 21 2016 09:22

ich fürchte, der deadpool-humor ist genau mein ding - ich hab quasi von anfang bis ende durchgelacht, echt irrer film! (was nat. ne menge über mich aussagt O:O)

 

mich würde ja nun interessieren obs in den comics auch so ist, also - haben wir im kinofilm den 'originalen' oder authentischen deadpool gesehen?

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In Sachen Comics habe ich leider überhaupt keine Ahnung. Vielleicht verirrt sich ja mal ein Experte in die Tiefen dieses Blogs ...

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