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Von Chaos bis Zukunft - Ninas Blog



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Meine Paketdienstabenteuer

Geschrieben von Nina , 27 November 2007 · 1.038 Aufrufe

Paketdienste sind einer der wenigen erfreulichen Gründen, warum es an der Tür klingelt. Es ist schon ein schönes Gefühl, wenn man ein Packerl an der Haustür entgegen nehmen kann und wenn man mal nicht zu Hause ist, dann wird es meistens irgendwo hinterlegt.
Bei mir sind es ja ausschließlich Bücher, die auf diese Weise eintrudeln - uns etwas Erfreulicheres gibt es für mich gar nicht!

Ich habe dadurch schon einige Geschäfte in meiner Gegend kennen gelernt. Es gibt beispielsweise bei mir in der Straße ein Geschäft, in dem es mehr Lampen gibt, als sich ein normaler Mensch überhaupt vorstellen kann! Es ist so hell da drinnen und wenn man durchgeht, kommt es einem fast vor, als wäre man im Wunderland!

An der Straßenecke gibt es noch einen Laden für Motorradzubehör. Gesehen habe ich es, aber ich würde nie auf die Idee kommen, da mal reinzuschauen. Aber eine interessante Erfahrungen ist es allemal, wenn man zwischen großen Kerlen in Lederkluften hindurchgeht.
"Ähm, entschuldigen Sie bitte, hier soll ein Bücherpaket für mich ...?"

Neulich brauchte mir ein Paketdienst eine Schachtel für eine Sabine Horvath. Die Adresse stimmte bis zur Türnummer und bestärkt vom Boten, habe ich mich schließlich entschlossen, das Paket anzunehmen. Mit dem Vornamen kann man sich ja schließlich auch mal irren. Der Absender war aus Deutschland und ich dachte mir, dass es vielleicht ja ein Verlag ist. Nicht jeder meldet es vorher, wenn er Belegexemplare und Co. sendet. Oder es hätte auch eine Bestellung sein können, die so lange zurückliegt, dass ich nichts mehr davon wusste. Ein-Mann-Betriebe sind ja nicht immer für ihre hohe Geschwindigkeit bekannt.
Oder ein Lektoratsauftrag - hätte auch sein können.
Eigentlich wollte ich ja gleich reinschauen, aber der Bote war auch schon schneller weg, als ich bis drei zählen konnte.

Das Paket war dann auch erstaunlich leicht für Bücher. Bei meinen Bücherkisten ist ja der Satz: "Was ist da drin? Steine!" ja praktisch der Klassiker.
Beim Aufmachen stellte sich heraus, dass es keine Bücher waren, sondern ein Sakko im Zebralook. Nun ja, über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten, jedenfalls war das definitiv nicht meins!

Ich habe mich daraufhin beim Paketdienst gemeldet um anzufragen, ob ich das Ding nicht in einem Partnershop zur Abholung hinterlegen könne.
Aber so einfach ging das dann auch wieder nicht!
Mir sollte ein Gutschein zugestellt werden und erst mit dem sollte es möglich sein, das Ding in einem der Shops abzuliefern.
Und der Gutschein kam und kam nicht ...

Inzwischen hat Frau Horvath bei mir an der Tür geklingelt. Eine sehr nette Frau mit kurzen, blonden Haaren, die mir damit auch sehr unähnlich schaut, aber deren Nachname sich so schreibt wie ich und die in meiner Straße wohnt.
Sie hat ihr Paket mitgenommen und ich fühle mich nun sehr erleichtert.

Heute um elf klingelt es wieder.
Dem gängigen Studentenklischee zufolge war ich tatsächlich noch im Pyjama. Aber ich wohne ja im fünften Stock, bis da wer oben ist, bin ich schon längst angezogen. So halbwegs jedenfalls, für Socken und BH reicht es zwar nicht, aber damit kann ich leben.

Wieder der Paketdienst, sogar die selbe Firma.
Wirklich für mich?
Ja, scheint so. Dieses Mal stimmt der ganze Name und innen drinnen sind drei Packen Papier. Zwei davon im Taschenbuchformat, nur statt von einem Umschlag mit Gummiringerl zusammengehalten.
Aber auf jeden Fall so was Ähnliches wie Bücher. Die zwei kleineren scheinen so eine Draufgabe zu sein, Hauptteil ist ein dickes Manuskript im A4-Format.
Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh! Das Gehirn hat seinen Betrieb inzwischen aufgenommen. Ja, das weiß ich noch. Der Lektoratsauftrag vom Atlantis Verlag. War ja wieder ausgemacht.
Also alles natürlich und erklärlich!

Gelesen habe ich noch nicht, mir ist nur momentan eine Zeile auf der ersten Seite ins Auge gesprungen, wo "Coitus interruptus" in einer wörtlichen Rede steht. Tja, schaut so als, als müsste ich heute Abend noch schauen, was es damit auf sich hat!

Spannend wird es aber sicher. Mir hat bisher noch alles aus dem Verlag gefallen - dass manches davon leichte Kost für zwischendurch ist, ist ja jetzt nicht unbedingt ein Nachteil.



Meinen letzten Lektoratsauftrag hatte ich mit Alles bleibt anders von Siegfried Langer, ein Buch, das 2008 erscheinen wird.


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Geschichten eines Krieges - meine Geschichte wurde ausgewählt!

Geschrieben von Nina , 18 November 2007 · 637 Aufrufe

Inzwischen wurde die Ausschreibung Geschichten eines Krieges aufgelöst, worüber auch in einigen Foren rege diskutiert wird. Es kamen ja fast 160 Beiträge rein und es gab sicher noch sehr, sehr viele Autoren, die eigentlich ja was einreichen wollte.

Ich gehöre ja zu denen, die eigentlich nichts einreichen wollten. Weil klassische Fantasy ja eigentlich nicht mein Genre ist. Aber irgendwann hat mich die allgemeine Forenbegeisterung dann angesteckt und ich habe es dann doch noch angepackt, zumal ich auch dann unerwartet eine Idee hatte.

Ich habe dann grade noch am letzten Tag die Kurve bekommen und eingesendet. Allzu viele Hoffnungen hatte ich mir nicht gemacht, immerhin bin ich wieder mal in Richtung Horror abgedriftet und die Geschichte ist auch relativ kompliziert. Da ist der Ich-Erzähler, der seine Gestalt wandeln kann. Die charismatischte Person ist nicht der Erzähler und bei ihr verdichten sich nach und nach die Beweise, dass sie ... nun gut, schreibe ich jetzt nicht, vielleicht will den Text ja noch wer lesen. Es gibt auch noch Rückblicke in der Handlung. Und als wäre das nicht genug, ist der Krieg gegen die Finsternis zwar im Gange, aber die Grenzen zwischen "gut" und "böse" sind darin sehr verwischt.
Ich hatte ja eigentlich angenommen, dass jemand, der die Bilder nicht so im Kopf hat wie ich, sich überhaupt nicht mehr auskennt!
Aber offensichtlich doch - immerhin haben die Drachenkinder meinen Beitrag für ihre Anthologie ausgewählt. Genug Auswahl hatten sie ja, also kann es auch keine Notlösung gewesen sein.

Nun ja, überrascht hat es mich doch. Aber dafür freue ich mich jetzt auch sehr!



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Wiener Buchwoche + Ausstellungseröffnung mit meinem Bild

Geschrieben von Nina , 15 November 2007 · 593 Aufrufe

Am Dienstag begann wieder die Wiener Buchwoche. Nachdem sie letztes Jahr für meinen Geschmack völlig uninteressant war, hatte ich dieses Jahr denkbar niedrige Erwartungen. Um Buchhandelsverkauf zu erleben und mich vom Novum-Verlag beschwatzen zu lassen, brauche ich keine Buchmesse. Ersteres kann ich an der nächsten Straßenecke erledigen, zweiteres wird auch gerne über E-Mail übernommen.

Nun gut, in letzter Sekunde habe ich noch bemerkt, dass der Otherworld Verlag auch auf der Wiener Buchwoche ist. Ja, tatsächlich, ein Fantasy-Kleinverlag traut sich her!
Der Verlagsstand ist zwar nicht sehr groß, eine Ecke, wo man nie genau weiß, wer von den Leuten, die ein paar Meter weiter einen Sitzplatz oder zumindest eine freie Standfläche gesucht haben, nun tatsächlich dazu gehört, aber ich darf vermuten, dass er sehr teuer war.
Kleinverlagsförderung wird in Österreich ja schließlich ganz klein geschrieben!

Jedenfalls gab es auch eine Lesung vom Verlag und zwar gleich zum Startschuss der Buchmesse, also Dienstag Vormittag. Zum Glück bin ich ja Studentin, da kann ich mir einen Besuch von Veranstaltungen zuweilen auch zu extravaganten Zeiten erlauben.

Gelesen hat Frank Schweizer aus seinem Roman Grendl. Es scheint darin um einen Mann zu gehen, der sich zwecks Weltrettung mit einem oder mehreren Teufeln verbündet. Die gelesene Szene war so herrlich absurd, Wittgenstein als höllischer Hilfsbibliothekar, der den Sinn des Lebens preisgeben soll. Der Teufel lauert schon mit dem Handy, um die neuen Erkenntnisse gleich weiterzugeben, aber Wittgenstein schwafelt stattdessen nur herum ...
Hat mir gefallen und ich habe nun wieder ein Buch mehr. Signiert.
Nun ja. Vielleicht sollte man auf der Buchmesse das nächste Mal billige Einbauregale gleich mitanbieten?


Frank Schweizer liest auf der Wiener Buchwoche aus "Grendl"

Als wären es für heute nicht genug Abenteuer gewesen (immer das gleiche - entweder passiert ewig nichts oder alles auf einmal), hatte mein Papa am Abend noch eine Ausstellungseröffnung im Neuen AKH.
Dieses Mal war er mit drei Bildern vertreten und kein einziges davon war provokant. Ich frage mich echt, ob ich mir Sorgen machen soll!
Dafür war ein Bild von mir dabei!
Irgendwie kommt man sich da schon komisch vor, so als großes Ölbild dazuhängen ...


Das Ölbild von mir. Ich bestehe aus lauter Rosen. Wer hätte das gedacht?


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Mein Besuch in der Zeitungsredaktion

Geschrieben von Nina , 08 November 2007 · 905 Aufrufe

Ich war in der Früh schon recht aufgeregt wegen meines Termins bei der Wiener Bezirkszeitung. Als ich endlich so halbwegs angezogen war, stellte sich heraus, dass der Rock, den ich eigentlich hatte anziehen wollen, weg war.
Ja, tatsächlich. Der passende Gürtel war seltsamerweise da. Nun, dass sich ein Kleiderdieb eingeschlichen habe, glaube ich ja wohl doch nicht, vermutlich habe ich den nach meiner Lesung gleich bei meinen Eltern gelassen.
Also dann, auf Ersatzsuche †¦ hm, uralte Blue Jeans, ein Sommerkleidchen, ein altrosa Strickrock (wann verdammt noch mal habe ich denn den gekauft???) was mit Leopardenprint, damit hinterließe ich sicher einen sehr „seriösen“ Eindruck †¦
Ich wurde dann doch noch fündig, aber so viel zur Vorbereitung!

Dann bekam ich auch noch kalte Füße. Nein, nicht im übertragenen Sinne, so schlimm war es auch wieder nicht, sondern schlicht und einfach nur kalte Füße, die auch der halbe Liter heißer Kaffee, den ich immer morgens trinke, nicht vertreiben zu vermochte. Aber es gibt ja da noch den Stiefeltrick - da kann man ganz einfach dicke Socken über die Strumpfhose anziehen und keiner merkt es!

Ich war wieder mal eher verwirrt, habe zuerst nur schwer hingefunden und musste mir dann von einer Raumpflegerin erklären lassen, wie die Lifttüren aufgehen, da ich allein nicht auf die Idee gekommen wäre, einfach nur zu drücken.
In der Redaktion meldete ich mich mal vorne und man war gleich sehr freundlich und rief die zuständige Redakteurin, Frau Sabine Ivankovits, herbei.
Sie holte sich einen Notizblock und sagte dann, dass wir am besten in die Küche gehen.

Mir schoss in dem Zusammenhang unwillkürlich der Satz: „Gibt es dort auch Schnittchen?“ in den Kopf. Dabei ist Schnittchen ein Wort, das es in meinem Sprachschatz gar nicht gibt! So sagt auch niemand in Österreich, aber ich habe diesen seltsamen, hartnäckigen Gedankenblitz einem meiner Mitautoren zu verdanken, der über meinen Pressetermin rumgescherzt hat.

Wir setzen uns also einander gegenüber auf die Ledersofas, dazwischen war ein Glastisch. Die Redakteurin stellte einige Fragen zu mir und dem Buch. Zum Glück war es kein Live-Interview, sondern sie machte sich nur Notizen.
Ich hoffe auf jeden Fall, dass ich halbwegs gut rübergekommen bin und dass der Artikel auch nicht in Richtung „Sammlung der blödsinnigsten Aussagen von Nina Horvath“ geht.
Gleichzeitig versuche ich aber auch, mir nicht zu viele Gedanken zu machen. In der Zeitung sieht ja schließlich alles ganz gut aus, was drin steht.

Und zum Glück hat man in der Redaktion nicht mitbekommen, dass ich zwei Anläufe brauchte, um den Ausgang zu finden! Ich war dann zwischendurch auch im Keller, dachte mir aber dann doch, dass ich an einer Tür, wo Heizungsraum draufsteht, falsch bin.
Das ist echt mal wieder so typisch für mich!
Also wieder die Stufen rauf in den dritten Stock - irgendwie sah ich nirgendwo eine Tür, die so aussah, als würde sie auf die Straße gehen - und dann doch mit dem Lift wieder runter.


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Arbeitsbericht zu "Die Formel des Lebens" im Terracom 104

Geschrieben von Nina , 07 November 2007 · 764 Aufrufe
Terracom 104 und 2 weitere...
Inzwischen ist Terracom in der Ausgabe 104 erschienen - ich war freudig überrascht, dass es dieses Mal echt umfangreicher Lesestoff geworden ist.

Eingefügtes Bild

Mit dabei ist übrigens auch ein Arbeitsbericht von mir zur Formel des Lebens. Nachdem die erste Auflage tatsächlich schon seit einiger Zeit tatsächlich ausverkauft ist (klingt gut, an das Wort könnte ich mich gewöhnen!), dürfte das nun aktueller denn ja sein.
Ich habe ja immer wieder Anfragen in der Art von "Und wie habt ihr da getan?" und "Wie bist du an einen Verlag gekommen?", dass ich gleich mal die Möglichkeit genutzt habe, ausführlich darüber zu schreiben.

Wer neugierig geworden ist, braucht sich übrigens keine Sorgen zu machen: Der Wurdackverlag hat bereits nachgedruckt


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Termin bei der Zeitung und raus ins Literaturgetümmel!

Geschrieben von Nina , 06 November 2007 · 588 Aufrufe

An einem eigentlich durch und durch ruhigem Tag wie heute ist eigentlich erstaunlich viel los in der Autorenbude. Zuerst mal diverse Mails erfreulicher und weniger erfreulicher Natur (worauf ich auch nicht näher eingehen möchte), dann klingelt es noch an der Tür und da steht ein Mitarbeiter eines Paketunternehmens. Nun, Bücherkisten sind bei mir schon fast Alltag, aber wohin wirklich mit den Dingern? Ich habe jetzt im Wohnzimmer einen Kasten okkupiert, auf meinem Kasten stapelt es sich und an der hinteren Zimmerwand auch. Also mich wundert es nicht, wenn es bei einem so ausschaut wie mir und der kommt auf die Idee, einfach mal einen Buchladen aufzumachen!
Aber zuerst freut man sich erst mal und gibt seine Unterschrift her - ich bin nur versehentlich beim Display angekommen und dann war eine Kritzellinie quer durch alles. Der Bote meinte aber, man könnte das nicht mehr löschen und ich sollte doch einfach die Unterschrift fertig machen. Nun gut.

Kaum dass ich beim Auspacken bin, klingelt auch schon das Telefon. Zuerst denke ich, es ist wer von der Uni, nachdem ich schon ein SMS wegen eines Termins zum Abgeben unseres gemeinsamen Grabungsprotokolls bekommen habe, aber es ist eine völlig fremde Nummer.
Dran ist schließlich eine Redakteurin von der Wiener Bezirkszeitung - sie möchte, dass ich in die Redaktion komme, auch, um ein Foto von mir zu machen!
Am Donnerstag soll das sein und ich bin total aufgeregt. Ich war ja jetzt schon ein paar Mal in der Zeitung, aber immer nur mit Bildern Marke Eigenbau und die Redakteure kenne ich nur von E-Mail und Telefon.
Was bringt man mit? Wie bereitet man sich vor? Was zieht man an? Stellen die vielleicht schweren Fragen? Oder leichte, wo man in der Überraschung trotzdem nichts dazu sagen weiß? Kann man eine dünne Strumpfhose mit Stiefeln kombinieren?
Ja, genau diese Fragen schießen mir da durch den Kopf.
Aber ich denke mal, recht viel mehr, als ein Buch einzupacken und was Nettes anzuziehen (wobei ich wieder bei der Frage bin, was in dem Zusammenhang passend ist), kann ich vermutlich ohnehin nicht.

Aber ist auch an der Zeit, der Einsamkeit des Kurzgeschichtenautors ein Ende zu setzen. Immer nur für sich allein dahinschreiben bringt es irgendwie nicht. Also versuche ich auch immer mal, mich auch so der Öffentlichkeit zu zeigen und auch hier in Wien Anschluss an die Literaturszene zu finden.
Am Sonntag war ich wieder mal im Café Anno bei einer Lesung - was das Publikum betrifft, so kennt man immer wieder mal wen und dieses Mal auch alle drei Künstler - alle zusammen an einem Abend hatte ich aber noch nicht erlebt.
Aufgetreten sind die Autoren Thomas Fröhlich, Thomas Havlik und als Unterstützung noch Karl Kilianmit seinem Künstlernamen "fm Zombiemaus", der für die Geräuscheffekte gesorgt hat. Ich selber würde ja auch gerne mal eine Lesung mit einem originellen Extra dabei machen. Aber jetzt wenn dann auch wirklich eingebunden und nicht irgendwas, das eben abwechselnd mal kommt. Es soll ja insgesamt spannender für alle werden und nicht ein Kompromiss, bei dem einmal die musik- und einmal die literaturinteressierten Gäste schlafen.

Jedenfalls hat es mir recht gut gefallen, auch wenn ich vor lauter Reden vorher mit anderen Gästen und Autoren vergessen habe, mir ein Bier zu holen. Das geht ja dort recht locker zu, sogar die Autoren saufen und qualmen während der Lesung, also da brauche ich kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich zumindest ersteres als Gast auch mache.

Die Lesung war wieder super und es waren auch wieder hauptsächlich neue Texte. Obwohl mal einer, den man schon kennt, zwischendurch auch fein ist. Thomas Fröhlich las ja noch einmal die Geschichte, wo der Mann sich zum Heiligen Abend nackt auszieht, um seiner Frau - einer Religionslehrerin, die noch beim Nachtisch sitzt - ihr "Weihnachtsgeschenk" zu präsentieren.
Ja, ich gebs zu, genau so was merkt man sich halt ...
Aber es waren viele gute Texte dabei und vor allem die drei zusammen sind ziemlich lustig. Ich habe noch das Bild vor Augen, wie Karl gerade wieder am Geräusche produzieren ist, während Thomas Havlik liest und dabei gerade so auf dem Sessel hockt und rumzappelt, als würde er wieder mal überlegen, auf den Tisch zu klettern und der andere Thomas schon mal sein Bierglas umklammert - man kann ja bei lesungstechnischem Körpereinsatz schließlich nie wissen, ob nicht wieder mal was fliegt.




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Nachbericht Lesung in Haag

Geschrieben von Nina , 24 Oktober 2007 · 945 Aufrufe

Am Sonntag hatte ich zusammen mit meinem Kollegen Thomas Templ eine Lesung in Haag. Für mich war das eine ganz tolle Gelegenheit, an einem völlig neuen Ort vor anderem Publikum meine Werke zu präsentieren.
Eine genaue Vorstellung, wie der Veranstaltungsort aussehen würde, hatte ich nicht - als ich eintrat, erwartete mich eine seltsame Mischung aus Rustikalität und Moderne. Auf der einen Seite eine Soundmischanlage und auf der Bühne gewaltige Boxen, auf der anderen Seite war Thomas gerade dabei, den offenen Kamin mit Holz anzuheizen.

Natürlich war es noch viel zu früh, als ich ankam, aber immerhin wollte ich noch etwas zum Ablauf besprechen - und als lesender Autor gerade rechtzeitig reinzuschneien ist ohnehin nicht die feine englische Art.
Nach und nach trudelte dann die geradezu magische Zahl von dreizehn Gästen ein.

Thomas begann dann zuerst mit einer seiner Geschichten - ich war leider schon zu aufgeregt, um alles mitzubekommen. Er hat auf jeden Fall die junge Protagonistin eine Katze grillen lassen - bei dem Versuch, ihre - nichtvorhandenen - Batterien aufzuladen!


Ich bei meiner Lesung

Ich las als nächstes meine Kurzgeschichte "Hell dunkel, dunkel hell". Es sind an und für sich nur wenige Seiten, aber wenn ich da rangehe, werden es beim lauten Lesen etwa zwanzig Minuten. Dementsprechend möchte ich es natürlich auch ausnutzen und diesen Text vortragen, wenn mir jemand so viel Zeit zugesteht.
Dieses Mal habe ich auch mal meine Abneigung gegenüber Mikrofone überwunden und eines benutzt - oder besser gesagt, einfach darauf verzichtet, es wegzuräumen.
Möglich, dass es die gewaltige Soundanlage war, die mir derartiges Vertrauen eingeflößt hat.
Es war auf jeden Fall kein schlechtes Mikro, also es gab kein Pfeifen, ich glaube aber trotzdem, dass die Sprachqualität dadurch abnimmt. Aber dafür ist es wirklich weniger anstrengend - und bei zwanzig Minuten lesen gerate ich derzeit noch an die Grenze dessen, was ich noch leicht schaffe. Ich muss da sehr konzentriert sein und wirklich bei jedem Absatz eine Pause machen, damit mir dann nicht irgendwo zwischendurch, wo es gar nicht passt, die Puste ausgeht.


Ein Blick in das Publikum während der Lesung

Danach gab es aber dann Pause - und ich hatte Gelegenheit, mir mein wohlverdientes Freibier abzuholen.
Lange dauerte sie aber nicht, dann las Thomas eine weitere Geschichte. Nachdem er auch eher härten Tobak liest, beschloss ich dann spontan, statt "Die Spirale" - eigentlich meine eigene Lieblingsgeschichte - "Illusion und Perfektion" zu lesen. Vorbereitet hatte ich ohnehin für den Fall der Fälle beides - und ich fand es dann doch besser, weil die Geschichte eben kein tragisches Ende hat.

Ich fand es auf jeden Fall toll, eine Lesung an diesem ungewöhnlichen Veranstaltungsort halten zu dürfen!



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Schwere Lesungsentscheidungen

Geschrieben von Nina , 16 Oktober 2007 · 622 Aufrufe

So, jetzt ist also die BuCon ohne mich vorbei gegangen. Schon irgendwie schmerzlich, wenn die Welt auch ohne das Zentrum von Ninas Universum (das natürlich Nina selbst ist) sich einfach so weiterdreht ...

Ganz auf Literatur verzichten musste ich trotzdem nicht, immerhin war ich am Sonntag auf der Lesung von Andi Pianka im Café Anno. Die Lesung war übrigens sehr gut, schon allein, dass der Vortragende es schafft, auf dem schmalen Grat von Selbstbewusstsein und Ehrlichkeit zu balancieren, fasziniert mich. Aber die Texte sind größtenteils auch wirklich gut, vor allem von der Sprache her. Es gibt da eine Gedicht über zwei Liebende, die in einem Haus sind, das man nur bei Ebbe betreten kann ... also das ist so ähnlich wie ein Ohrwurm bei einem guten Lied.
Jedenfalls kannte ich diesen Veranstaltungsort für Literaturveranstaltungen noch gar nicht, was eigentlich seltsam ist, da er wirklich leicht von meiner Wohnung aus zu Fuß zu erreichen ist. Aber ich muss auch sagen, dass ich generell so meine Schwierigkeiten habe, in irgendeiner österreichischischen Literaturszene Fuß zu fassen, während ich in der deutschen Phantastikszene inzwischen relativ bekannt bin. Zwar vermutlich nicht für meine Kurzgeschichten, eher als "Forennervdings" oder so was in der Art. Nun ja, Hauptsache man kennt mich!
So im Umfeld von Führdichauf, Arena-Lesungen und Co., woraus sich auch dieses Mal das Hauptpublikum rekrutierte, kennt man mich zwar inzwischen auch ein bisschen, aber irgendwie komme ich mir da schon als ein Exot vor, da ich nicht das Gefühl habe, dass man so viel damit anzufangen weiß, was ich mache. Immerhin schreibe ich generell unexperimentell, nicht politisch und auch sonst irgendwie ... na ja, einfach irgendwie wie halt irgendwelche Freaks so schreiben. Denke ich mir halt.
Und umgekehrt fällt es mir schwer, die ganzen Leute der Phantastikszene zu treffen, weil das alles immer viel zu weit weg ist.
Aber immerhin habe ich ja nächsten Sonntag noch eine Lesung in Haag. Ich kenne nicht mal den Veranstaltungsort, aber ich denke mal, es wird so übel nicht sein. Was ebenfalls neu ist, ist, dass ich laut Organisator so lange lesen soll, wie es das Publikum freut.
Nun, der realistische Pessimist in mir raunt mir zu, ein Fünf-Minuten-Programm vorzubereiten.
Aber he, ich bin nicht immer so schlecht drauf (aber oft!) und da habe ich mir gedacht, ich fange mal mit was Längerem an, solange die Aufmerksamkeit noch hoch ist. Ich könnte ja wieder mal "Hell dunkel, dunkel hell" lesen, das wären zwanzig Minuten, das schaffe ich mit der Puste gerade noch. Dann liest Thomas was und danach was Kürzeres zur Erholung. Ich möchte ja unbedingt "Die Spirale" lesen, die in Überschuss im Wurdackverlag erschienen ist. Das ist unter den von mir geschriebenen Texten meine Lieblingsgeschichte. Habe ich schon zwei Mal vorgetragen, in der Puchenau und auch in Deutschland. In Wien seltsamerweise noch nie, weil ich immer auf die besondere Gelegenheit warte ... Aber nach Haag komme ich ohnehin nicht so schnell wieder - und besonders ist meine Premiere dort noch allemal!
Ich habe auch überlegt, ob ich nicht die Geschichte aus Die Formel des Lebens lesen sollte. Aber irgendwie ist die wirklich lang - meine absolut längste bisher! - und zum anderen wurde ich schon als Science-Fiction Autorin angekündigt. Vielleicht für später, wenn die Gäste unzählige Zugaben hören wollen (was ich wie gesagt für nicht so wahrscheinlich halte, normalerweise ist nach einer Stunde die Aufmerksamkeit bei den meisten Gästen dahin und spätestens nach zwei denkt jeder: "Wann ist es denn endlich aus?")
Aber eine dritte Geschichte brauche ich noch ... hm, was soll ich da nehmen? Rieseninsekten? (Siehe Tabula rasa) Oder noch ein bisschen graulicher wie in "Tod einer Puppe"?
Oder soll ich wieder mit meiner Androidengeschichte "Oxymoron" aufwarten, wo der Titel sich auch gleich schön sprachlich umgesetzt durch den Text zieht?
Oder die "Androidengeschichte andersrum", die mal wieder mit einem etwas positiveren Ende als sonst aufwarten kann?
Ach, das sind Entscheidungen! Da hilft alles nichts. Einfach proben, Zeit notieren, aufschreiben und dann überlegen ...


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Rezension im Terracom

Geschrieben von Nina , 06 Oktober 2007 · 636 Aufrufe

Ich habe wieder was Neues - aber nur was Kleines. Eine nette Rezension zum Fanzine Elfenschrift in der aktuellen Ausgabe des Terracom, eines Magazins im .pdf-Format. Und unsere Cthulhu-Ausschreibung ist auch drin - mal sehen, ob wir damit noch ein paar Autoren mobilisieren können!



Ich fand es ja schon witzig, dass mir sogar in einem Forum dazu gratuliert wurde (ohne dass ich selbst damit angetanzt wäre.) Leute, wenn ich mit jeder Rezension, die ich ins Netz stelle, um die Häuser ziehen würde und mir dann von der ganzen Userschaft gratulieren lasse, dann könntet ihr gleich mal die Speicherkapazität eurer Foren erhöhen! ;-)

Inzwischen bin ich sogar schon zu faul, mir die Dinger, die in verschiedenen Online-Magazinen erschienen sind und die fast alle Auftragsarbeiten sind, noch auf meine Homepage zu schaufeln.

Aber das hier ist schließlich mein eigenes Blog, da stelle ich das mal rein. Wenn´s sonst schon keine atmemberaubenden Neuigkeiten aus meinem Leben gibt ...



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Ich habe Geburtstag!

Geschrieben von Nina , 04 Oktober 2007 · 1.259 Aufrufe

Also jetzt bin ich wieder ein Jahr älter. Soll man jetzt mal ein Resümee ziehen, was man mit den Jahren seines Lebens gemacht hat?
Nein, besser nicht. Da wird man nur depressiv. Klar, man hat immer wieder mal ein bisschen was gerissen, aber es gibt auch einiges, was man gerne geschafft haben möchte und einfach nicht geschafft hat.
So weit, so schlecht. Und nun?
Ich weiß nicht so recht. Nachdem ich ohnehin schon ein wenig vorgefeiert habe - aufgrund geographischer Distanzen ist das besser so, ist heute auch ein relativ normaler Tag. Abgesehen mal von ein paar SMS und elektronischer Nachrichten - Papierkarten kamen schon vorher und werden sicher noch ein paar kommen. Immerhin hat schon um 7:00 jemand an mich gedacht!
Das ist schon erstaunlich. Um die Zeit habe ich noch nicht mal mit denken angefangen †¦



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Die Geschichtenweber sind umgezogen / Änderung Cthulhu-Ausschreibung

Geschrieben von Nina , 22 September 2007 · 659 Aufrufe

Die Geschichtenweber sind umgezogen - allerdings nicht freiwillig. Die Domain wurde zu verlängern vergessen, irgendjemand hat sich die freie Domain geschnappt (wobei ich meine Zweifel daran hege, dass das Zufall war - ganz ehrlich, so ein begehrter Ausdruck ist "Geschichtenweber" nun auch nicht, dass jeder ihn unbedingt in seiner url haben will) und damit haben wir den Salat.

Es geht leider eben nicht drum, irgendwo mal einen Link zu ändern. Das größte Problem für mich ist, dass sich unsere Cthulhu-Ausschreibung ändert. Und zwar nicht nur der Link dorthin, sondern auch die Mailadresse des Projekts.
Jetzt habe ich eine ganz "tolle" Abendbeschäftigung: Ich klappere Foren und Ausschreibungsseiten ab. Da nicht nur die drei Herausgeber in spe fleißig gepostet haben, sondern sich die Ausschreibung auch in einer unglaublichen Eigendynamik weiterverbreitet hat, sitze ich jetzt schon den ganzen Abend hinter Suchmaschinen und versuche möglichst viele ins Netz gestellte Kopien unserer Ausschreibung ausfindig zu machen. Posten, Mails schreiben, Leute über ICQ anhauen - man kann zwar nicht alles auf einmal machen, aber sich zumindest um eine größtmögliche Schadensbegrenzung bemühen.

Liebe Autoren, wir warten nach wie vor auf eure Geschichten - mehr Infos dazu hier. Natürlich wurde an dieser Stelle die Mailadresse bereits geändert.

Sollte jemand seine Geschichte bereits gesendet und keine Antwort von uns erhalten haben - bitte, unbedingt noch mal senden! Ich möchte auf keinen Fall, dass Texte wegen technischer Probleme nicht bei uns ankommen. Und natürlich hoffe ich, dass jeder, der Uannehmlichkeiten wie zurückkommende Mails hatte, Verständnis für unsere Situation hat ...


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Neue Bücher, Updates im Netz, Lesung am Sonntag

Geschrieben von Nina , 13 September 2007 · 1.018 Aufrufe

Eine Weile bin ich schon wieder im Land, allerdings noch nicht in Wien. Stört mich nicht, aber ich möchte einfach so gerne an meinen Briefkasten!
Da drin müssten bereits zwei Belegexemplare liegen: Zum einen der Horror-Band 57 von Hary Productions, worin meine erste und vermutlich auch letzte Vampirgeschichte „Die Allegorie des Todes“ erschienen sein soll. Ich weiß auch nicht, was alle so an Vampiren finden - die eine Geschichte habe ich anno dazumal bei einer Themenausschreibung des Lacrimaverlags eingereicht. Nun, der Verlag ist von uns gegangen, die Anthologie nie zustande gekommen. Klar, einmal wars ein witziger Versuch, aber ich denke nicht, dass ich weiter in die Richtung gehen werde. Dazu liegt mir auch die Science-Fiction zu sehr am Herzen, obwohl ich gestehen muss, dass ich sie zuletzt immer öfter mit dem Horrorgenre betrogen habe.



Das zweite ist Die Formel des Lebens, wo es schon die ersten Leserkommentare in Foren und eine Rezension bei Amazon gibt.

Der Leser "Phantastikfan" schreibt darin:

ZITAT
DIE FORMEL DES LEBENS ist für mich der bisher interessanteste und beste Band aus der PANDAIMONION-Reihe des Wurdack Verlages. Während die Vorgänger themenbezogene Storysammlungen waren, kann man DIE FORMEL schon eher als Episodenroman bezeichnen.

Diese Formel ermöglicht es der Familie Draganov, künstliches Leben zu erschaffen. Dabei handelt es sich aber nicht lediglich um eine Variation des Frankenstein-Themas, es geht hier um mehr. Der Leser begleitet die Draganovs über Generationen hinweg bis in unsere Zeit und macht dabei gleichzeitig einen Streifzug durch die europäische Geschichte der letzten Jahrhunderte. Die Formel wird aus den unterschiedlichsten Beweggründen angewandt. So wird etwa ein Ersatz für einen schmerzlichen Verlust oder für unerfüllte Liebe erschaffen. Oder aber eine Alibifrau für einen jungen homosexuellen SS-Offizier, der vor seinen arischen Freunden den Schein wahren will und muss. Oft erweist sich das Wissen um die Formel letztlich aber eher als Fluch, weniger als Glücksfall oder Segen.

Die einzelnen Episoden lassen sich alle der Phantastik zuordnen und loten dabei den Grenzbereich ins Horrorgenre aus, vereinzelt klingen gegen Ende auch dezente SF-Elemente an. Das Konzept geht auf - es ist ein abwechslungsreicher, unterhaltsamer PANDAIMONION-Band geworden, der Lust auf mehr macht, was in diese Richtung geht.


Klingt doch ganz gut, nicht wahr?

Nun, warum haben die alle das Buch schon, nur ich bloß nicht? - Ganz einfach, weil die Post wieder mal Mist gebaut hat und das gute Stück wegen einer angeblich falschen Adresse wieder dem Verlag zugestellt hat. Ich wette fast, dass die für diese nicht erbrachte Leistung auch noch kassieren. Eine bodenlose Frechheit!
Bei mir kommen auch oft Briefe wegen Unzustellbarkeit zurück. Natürlich mit entwerteten Marken. Als nächstes muss ich noch im Gasthaus für alles, was ich bestelle, zahlen - selbst wenn es gerade aus ist.
Hauptsache das Porto können sie dieser Tage wieder erhöhen - so etwas wie Büchersendungen gibt es in Österreich ohnehin nicht, vielleicht ist das auch der Grund, warum ich kaum interessante Kleinverlage kenne.

Aber genug der Schimpferei. Lieber der Vorfreude widmen. Oder anderen wichtigen Dingen. Ich bin beispielsweise die Tage endlich mal wieder dazugekommen, meine Homepagezu updaten. Es ist zwar immer noch nicht alles drauf, was ich wollte, aber es sieht immerhin schon besser aus.

Weiters habe ich dann meine Myspace-Seite endlich mal optisch halbwegs ansprechend aufgemöbelt. Das Ganze war eine echte Sisyphosarbeit. Dabei glaubt man das nicht - eine normale html-Seite habe ich sonst in null-Komma-nichts. Aber mit diesem eigenwilligen Editor, und dem praktisch „doppelten“ Hintergrund habe ich so meine ernsthaften Probleme.
Dafür bin ich für den Moment auch voll und ganz zufrieden. In letzter Zeit konnte ich auch einige wirklich interessante Kontakte herstellen, was ja anfangs nicht so gut aussah.

Nach der Rückkehr aus meinem Urlaub musste ich feststellen, dass ich nächsten Sonntag schon wieder Lesung habe.
Klar, so was erfährt man normalerweise nicht so knapp und auch bei mir war es so. Nachdem ich aber jetzt ein paar Mal weg war und auch recht viel los war, hätte ich es beinahe übersehen, dass das ja jetzt schon so bald ist.
Nachdem aber eine Reihe von Autoren auftreten, mache ich mir deswegen jetzt auch nicht ins Hemd. Vermutlich werde ich sogar vorgestellt, was immer der schwierigste Teil für mich ist.
Lesen kann ich ja schon länger, wobei ich mich erst in letzter Zeit darum reiße, das laut zu tun. In der Schule war mir das ja immer furchtbar peinlich - und so mit sechs Jahren musste Mama sich was einfallen lassen, mich zum Vorlesen zu bringen. Ich bekam dann einen Schilling für eine Seite. Aber gut, damals war es ja auch noch ein mühseliges Runterbuchstabieren.
Trotzdem: Wenn ich es mir so recht überlege, habe ich damals mit meinen „Lesungen“ mehr verdient als heute. Schon irgendwie traurig ...
Aber Geld ist ja bekanntlich nicht alles. Ich denke mal, dass das Ganze wieder ziemlich cool wird, Austragungsort ist wieder das kultige Arena Beisl. Das ist jetzt auch so eine Art Jahresrückblick der Lesungen des letzten Jahres. Das wird natürlich auch schon allein deshalb super, weil ich ja auch abseits meiner Lesung ein paar Mal dort war und sicher auch alte Bekannte wiedertreffen werde.

Jedenfalls poste ich hier mal das Programm:

Arena-Lesung

1. Cornelia Travnicek
2. Andi Pianka
3. melamar
4. NikiTA
5. Manuela P. Forst
6. Christine Guthann

Pause (19:15-19:45?)

7. Nina Horvath
8. Kathrin Primetzhofer
9. Réka Tárkány Szücs
10. Magda Woitzuck
11. Thomas Havlik
12. Sara Wipauer

WANN?

Sonntag, 16.September 2007, 18:00

WO?

Wien (3.Bezirk), Arena Beisl, Baumgasse 80



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Nina auf Kreta

Geschrieben von Nina , 11 September 2007 · 613 Aufrufe

So, nun ist es so weit: Ich bin wieder im Land.
Hat sich was getan? Ja, einiges. Ich bin noch immer nicht durch mit dem Sichten meiner Mails und sonstigem Internet-Kleinkram. Jedenfalls gönne ich mir noch ein wenig Auszeit und die ist auch bitter nötig, um eben diese Kleinigkeiten ohne viel Stress erledigen zu können.

Man sieht es auch an meinem Blog, ich habe einige Neuigkeiten noch nicht eingetragen, werde es aber im Laufe der nächsten Tage dann einfach mal nachholen.

In der letzten Woche war ich auf Kreta auf Urlaub - eine Woche, länger würde ich es dort auch nicht aushalten. Es sind recht eigenartige Leute dort und vor allem viel Einschicht.

Mit dem Flieger ist man ja auch schnell unten. Das Essen war zwar nicht so toll, beim Hinflug habe ich es gänzlich verweigert, als man mir ein Käsesandwich andrehen wollte (Alternative gab es keine), beim Rückflug gab es wenigstens so ein komisches, aber immerhin genießbares warmes Eierbrot. Billigflieger!
Aber na ja, wenn ich dran denke, was sie bei meinem letzten Flug mit Lufthansa dahergebracht haben - eine einzelne Mehlspeise von so einer Größe, wie ich normalerweise nicht mal anfange. (Und dabei weiß jeder, der mich etwas kennt, dass ich ein sehr kleiner Esser bin.) Als Hauptgang eines Ein-Gänge-Menüs.



Und wenn das Essen wieder mal nicht geschmeckt hat, dann gibt†™s immer noch das, was man nach österreichischer Manier als Speibsackerl bezeichnet.

Die Woche war recht erholsam und das auch mit voller Absicht. Nach zwei Grabungen habe in Sachen Abenteuer erst mal genug und nach einer arbeitsamen Woche - was ich genau gemacht habe, muss ich noch später in meinem Blog erzählen! - Schlafmangel aufgrund eines Treffens von Science-Fiction Leuten (ich hoffe, dass ich dazu noch Fotos bekomme!) war mir zuletzt schon richtig übel.

Aber jetzt bin ich gut erholt, nach einer Woche mit viel Lesen, aufarbeiten meiner Post (ich habe ja jede Menge Brieffreunde) und Standbesuchen. Immerhin bin ich mit Wächter der Nacht jetzt fast fertig - ja, ich habe mich nach langer Zeit mal überreden lassen, dem Mainstream noch mal eine Chance zu geben, ansonsten lese ich ja fast nur noch Kleinverlagsbücher oder Science-Fiction Klassiker, wie auch eine weiteres Buch, wo ich im Urlaub dran war, nämlich Cordwainer Smiths „Die Untermenschen“. Das war vielleicht ein Kampf, dieses vergriffene Buch zu bekommen!



Cover von Cordwainer Smiths "Die Untermenschen"

Ich hätte es ja gerne neu gehabt, nachdem ich den Autor sehr schätze und man sich eigentlich schon vor dem Lesen sicher sein kann, dass man als Freund seiner seltsamen und ziemlich kranken Zukunftswelt sicher auf seine Kosten kommen wird.
Eher ein Kuriosität war das dritte Buch aus dem Atlantisverlag, das ich zum Lektorieren übernommen habe und auch noch fertig machen musste. Eine lose Blatt Sammlung - so ein Buch hat wirklich nicht jeder!
War aber erstaunlich spannend, so eine Parallelweltsgeschichten mit Physikern, einer ganz tollen Reisemaschine zwischen den Ebenen und jeder Menge böser Nazis. Also so lese ich, abgesehen davon, dass ich in Ausnahmefällen doch mal ins Wörterbuch schaue, bevor ich im Manuskript rummale, recht locker runterlesen.

Ansonsten gab†™s nicht viel, das Touristenprogramm der Gegend hatte ich schon von früheren Jahren durch, also das brauchte ich dann nicht.

Einmal war ich dann noch am Kournassee, das ist ein Süßwassersee, der gar nicht so weit weg ist und einmal shoppen in der nächstgelegenen größeren Stadt (Rethymon). Die Touristenläden sind zwar reichlich einfallslos, aber immerhin war schon wieder Schlussverkauf, da konnte ich in einem normalen Geschäft einen silbernen Rock als echtes Schnäppchen ergattern.
Ich selber liebe ja silberne Sachen total, trage silberne Schuhe und auch mein Zimmer ist in der Farbe gestrichen. Außerdem ist das super für Lesungen - nichts ist so schön, wie Klischeeerwartungen zu erfüllen. Und wenn ich schon kein Bestsellerautor bin, dann zumindest spacige Gewandung.


Und zum Abschluss ein Bild von mir im Meer



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Meine Grabung in St.Veit

Geschrieben von Nina , 20 August 2007 · 659 Aufrufe

So, nun kommt endlich der versprochene Nachbericht meiner Grabung in St.Veit in Niederösterreich. Niederösterreich? Ja, tatsächlich, Niederösterreich. Und das, nachdem ich allen, die es wissen wollten (oder auch nicht) erzählt hatte, dass es ins Burgenland geht.

Ich war selbst überrascht und wusste erst einige Minuten vor Abfahrt auf unsere Frage, in welchen Ort wir eigentlich fahren (so genau wusste das keiner) Bescheid. Überrascht war ich zwar, immerhin war ich ja bei der Vorbesprechung, aber im Grunde genommen war das ja egal.

Der Grabungsort lag in einem abgeernteten Kornfeld und - nächste Überraschung - es war schon gegraben! Und zwar gleich mit einem Bagger. Für mich war das natürlich sehr erfreulich, denn das Einzige, was mich bei Grabungen nicht gerade begeistert, ist schwere, körperliche Arbeit. Wer einen Blick auf meine Statur wirft, kann sich sicher gut vorstellen, wie alt ich aussehe, wenn ich mit einer Spitzhacke bewaffnet eine Lehm-Stein-Schicht beseitigen soll.

Aber zu tun gab es immer noch genug, die Feinarbeit an der Wand, vermessen, Profil zeichnen, Proben nehmen ... das bietet ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten für alle. Zumal wir ja auch nicht gerade eine riesige Gruppe waren, sondern nur sieben Leute für vier metertiefe Gruben.


So sah eine der Gruben aus, in denen wir praktisch den ganzen Tag verbrachten.

Ich werde ja dauernd gefragt, ob ich denn etwas (sprich: einen Dinosaurier und wenn schon nicht das mindestens ein Mammut, dass ich keine menschlichen Überreste oder alte Gebrauchsgegenstände, Gräber und Co. suche, habe ich hoffentlich endlich allen klar machen können) gefunden hätte. Ja, sicher findet man etwas, aber trotzdem stellen sich die meisten das falsch vor: Es geht nicht drum, einfach so lange runterzugraben, bis das eine, das ultimative Super-Überdrüber-Megafundstück zu Tage tritt, sondern wir betrachten die geologische Abfolge der Schichten in der Gesamtheit.
Und da gehören natürlich auch die Fossilien mit dazu. Und ja, ich habe mir durchaus die Taschen mit fossilen Schnecken vollgeräumt. Ganz ohne Freude geht es natürlich auch nicht. wink.gif
Außerdem haben wir auch noch eine meterdicke Austernschicht freigelegt.

Einquartiert waren wir im Nachbarort Berndorf, bekannt durch die Geschirrmarke und den Kruppstahl.
Tatsächlich wohnten wir direkt am Kruppplatz im Bernschlössl, was aber wesentlich mondäner klingt als es eigentlich war.
Also von außen sah die Pension großartig aus und auch das Zimmer wirkte auf den ersten Blick nett, allerdings stellten sich bald diverse Mängel heraus. Auf dem durchgelegenen Bett konnte man schon fast seekrank werden, das Waschbecken rann unten aus, im Zahnputzbecher waren noch die Haare des Vorgängers und auch sonst war das Service nicht so der Hit. Der Frühstückskaffee war schon ziemlich grauslich - zuerst dachte ich, gut, ich bin halt verwöhnt. Zur Zeit reibe ich mir ja die Bohnen für jede Tasse extra mit einem Gerät, das jahrelang unbenutzt bei meinen Eltern rumstand und das ich mir einfach irgendwann unter den Nagel gerissen habe.
Aber wenn nach zwei Tagen alle (außer mir) einstimmig: „Tee, bitte!“ fordern, sogar Leute, die sich später ein paar Dosen verzuckerten Eiskaffee einwerfen, dann muss irgendwas faul sein.
Nachdem aber das Institut die Kosten übernahm, regte mich das Ganze aber dann doch nicht so auf †¦


Schönheitskorrekturen von mir an der Wand - damit man für das Profilzeichnen alles gut sehen kann! Über mir die sehr breite Austernschicht.

Auf jeden Fall war es eine tolle Woche. Eine erfolgreiche Grabung, sehr interessant, aber vor allem auch eine tolle Stimmung.
Ich hatte das ja mal auf einer Grabung, dass die anderen Studenten sich dauernd gegenseitig kritisieren mussten (und zwar völlig unnötig, wie ich meine), aber hier war es eine total lockere Stimmung.
Die Leute hatten Freude an dem Ganzen und es wurde sehr viel gescherzt.
Am besten kam ein - teils unfreiwilliger - Witz von mir beim Abbauen an. (Neben dem Versuch, ein geologisches Profil eines Tortenstücks zu erfassen.) Wir hatten ja alles eingezäunt, damit nicht irgendein ahnungsloser Wanderer in unsere Gruben fällt. Und das musste natürlich noch alles weg - die Zäune wurden eingerollt und oben musste eben jemand halten, damit er sich nicht von der anderen Seite einrollt.
„Musst du nicht beim Zauneinrollen helfen?“ - „Nein, ich wurde eben durch einen großen Stein ersetzt!“
Darauf von unten: „Wir haben dich doch nicht durch einen Stein ersetzt, das ist ein Lehmklumpen!“

Ach ja, so weit kann es gehen. Andere werden wenigstens durch Computer ersetzt †¦


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Die Formel des Lebens kann vorbestellt werden!

Geschrieben von Nina , 18 August 2007 · 984 Aufrufe

Nach meiner Rückkehr (über die Grabung werde ich bei Gelegenheit hier noch mehr schreiben) freut es mich sehr, dass unsere Anthologie Die Formel des Lebensbeim Verlag vorbestellbar ist.

Hier noch die allgemeinen Infos zu dem Buch:
Geschichtenweber (Autorengruppe)
Pandaimonion - Die Formel des Lebens
Horror & Phantastik
Paperback 214 Seiten
ISBN 3-938065-27-3
10,95 Euro

Was wäre wenn †¦ der alte Menschheitstraum von der Erschaffung künstlicher Existenzen längst Wirklichkeit wäre?
Über Jahrhunderte hinweg bestimmt die Formel des Lebens das Schicksal der Familie Draganov. Elf Episoden führen den Leser quer durch Europa, jede Erzählung widmet sich einer Generation der Draganovs. Ob geheimnisvolle Komtess oder ehrgeiziger Bühnenautor, englische Lady oder bulgarischer Adliger, SS-Untersturmführer oder Computerfreak - sie alle haben eines gemeinsam: Ihr Schicksal ist untrennbar mit dem eines künstlichen Menschen verknüpft.

Die Autoren:
Bernhard Weißbecker, Timo Bader, Maike Schneider, Michael Buttler, Dorothee Kaiser, Marion Charlotte Mainka, Claudia Hornung, Jörg Olbrich, Hannah Steenbock, Oliver Hohlstein, Nina Horvath.
Nachdem ich hier in meinem Blog ja schon über die Arbeit an der Anthologie berichtet habe, hat sich nun auch Michael Buttler dazu entschlossen, seine Sicht dazu mit der Öffentlichkeit zu teilen:

ZITAT
Kleiner Bericht zur Entstehung des Buches aus meiner persönlichen Sicht:

Nun, da demnächst das "Pandaimonion VIII - Die Formel des Lebens" erscheint, wird es Zeit, die Teamarbeit bei den Geschichtenwebern herauszustellen. Ernst Wurdack schrieb die Gestaltung des nächsten Pan-Bandes für Autorengruppen aus und Nina Horvath hat für uns die Chance genutzt. Sie war es, die in Windeseile ein Autorenteam zusammenstellte und eine thematische Vorgabe entwarf. Alles musste auch schnell gehen, da die Projektunterlagen inkl. Leseproben und Inhaltsangaben zu den einzelnen Geschichten während eines engen Zeitfensters beim Verlag eingereicht werden mussten.

Ich erinnere mich, die Gestaltung des Projekts irgendwie verschlafen zu haben. Erst beim gemeinschaftlichen Pizzaessen nach der BuchmesseConvention im Oktober 2006 trat ich dem Team bei. Es wurden noch Autoren gesucht und am Tisch saßen einige der Geschichtenweber, die an dem Projekt mitarbeiteten. Ich wurde gefragt und ich sagte zu. Und ich habe es nicht bereut.

Eigentlich wollte ich mich ja nicht in einen straffen Zeitplan einbinden lassen, denn die Geschichten mussten in der Projektvorbereitung schon miteinander verwoben werden. Schließlich reichten wir die Unterlagen ein und bekamen auch promt die Zusage, das Buch machen zu dürfen. Tja, nun ging es aber erst richtig los. Wir hatten einen weiteren Termin: Ende Juni sollte alles beim Verlag sein. Das hieß, wir schnürten uns im Team ein Korsett, denn nun waren die Geschichten zu schreiben und diverse Kommentierungsrunden durchzuführen.

Ich hatte das Glück, eine Geschichte zu schreiben, die im 19. Jahrhundert spielt und damit quasi als historisch gelten kann. Das erforderte natürlich Recherche. Was ich dabei alles gelernt habe, über Kutschen, Droschken und Landauer, über Kürrassiere und Adelsränge, über die frühe Zellforschung und den Zwischenkieferknochen, mit dem sich Goethe beschäftigt hat. Ähnlich ging es mir dann beim Lesen der anderen Geschichten. Von einer Elektrisiermaschine wusste ich z.B. bis dato nichts. Mittlerweile habe ich in Weimar sogar ein restauriertes Exemplar gesehen.
Und nun ist es bald soweit. Im September soll das Buch fertig sein. Der Klapptext steht und Vorwort/Prolog auch. Es war eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

Zur BuchmesseConvention 2007 werden die Geschichtenweber im Rahmen ihrer Lesung das Buch vorstellen. Weiterhin werde ich am 28.11.2007 um 20.00 Uhr im Kaffeehaus in Darmstadt Eberstadt das Buch vorstellen und daraus lesen www.spaet-lese-abend.de




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Ich bin anders geworden

Geschrieben von Nina , 10 August 2007 · 666 Aufrufe

Ich bin jetzt ganz offiziell anders. Aber nur ein bisschen.
Ich konnte mir jetzt meinen neuen Pass abholen und da habe ich mich amtlich sagenhafte zwei Zentimeter größer machen lassen! Jetzt bin ich ganze 1.65m groß - oder auch nicht groß, aber ich finde es ganz OK so.
Mein alter Pass war ja abgelaufen und seitdem bin ich noch etwas gewachsen - nicht viel, aber amtliche Korrektness muss sein.



Zunächst einmal hat mich aber, als ich den alten Pass mit dem über zehn Jahre alten Foto betrachtet habe, wirklich gewundert, dass ich eigentlich immer noch so aussehe wie auf dem Bild. Dieselbe Frisur, dieselbe Haarfarbe, zugenommen habe ich auch kaum - und das bisschen begrüße ich sogar, mit unter 47 Kilo ist man bei winterlichen Temperaturen echt dauernd nur am frieren! - es ist geradezu unheimlich.

Nur das Lächeln ist verschwunden.
Aber zum Glück nicht, weil sämtliche Lebensfreude von mir gewichen wäre, sondern das hat etwas mit dem biometrischen Passfoto zu tun. Da drauf ist lachen absolut verboten!
Dazu ist der Kopf drauf relativ groß und man muss direkt in die Kamera schauen - und es ist absolut unmöglich, unter diesen Bedingungen einen sympathischen Eindruck zu erwecken!
Ich wollte die schrecklichen neuen Passfotos, für die ich bei einer Ein-Euro-Sonderaktion mitgemacht habe und die aus dem Automaten kommen, eigentlich noch mal machen lassen. Aber der Vergleich macht sicher: Die Fotos von Familienmitgliedern vom Fotografen machen auch nicht wirklich mehr her.



Nun habe ich ihn also, die neue Identität. Und dann beginnt man sich zu fragen, wohin man im Leben gegangen ist und es tatsächlich so geworden ist, wie man sich zu der Zeit, wo man den alten Pass hat anfertigen lassen, vorgestellt hat.

Nun, teils teils. Ich bin leider nicht das Wissenschaftsgenie, für das ich mich so gerne halten wollte. Ich wurstle mich eher durch. Manchmal ödet es mich an, dann wieder macht es Spaß. Ich mag es beispielsweise total gerne, etwas Praktisches zu tun. Fossilien präparieren, auf Objektträgern unter dem Miskrop nach Interessantem zu suchen.
Als Kind wollte ich immer in den Regenwald gehen. Ich hätte nun im Rahmen von Exkursionen durchaus mal die Möglichkeit dazu gehabt, aber das ist mir dann doch zu wild. Dafür gehe ich auf Grabungen. Ist doch auch was!

Und ich schreibe. Ja, tatsächlich. Freiwillig. Hätte ich damals nicht gedacht. Und ich lese sogar vor. Auch freiwillig. War mir noch vor zehn Jahren total zuwider und furchtbar peinlich, wenn ich etwas vorlesen sollte.
Ja, Menschen ändern sich. Aber erstaunlich viel bleibt doch gleich.



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Ferienzeit ist Cthulhu-Zeit ...

Geschrieben von Nina , 08 August 2007 · 643 Aufrufe

Nun, ich habe Ferien und eigentlich könnte ich mich auch auf die faule Haut legen. Das tue ich auch: Teilweise. Ich sitze viel rum, bastle, sehe so „hochwertige“ Filme wie Armee des Jenseits (eine echt grottige Lovecraft-Verfilmung, aber das schreckt den wahren Fan ja bekanntlich nicht ab), nutze das Internet und und und.



Ich habe immer wieder wechselnde Phasen. Mitunter bin ich extrem demotiviert. Dann nervt mich einfach alles, inbesondere das Alltägliche, sei es nun zu Mittag was auf den Tisch zu bringen, Einkäufe erledigen oder zu den Mülltrennungscontainern zu gehen. Oder zu lernen, auch wenn das Thema interessant ist.

Dann wieder habe ich so viele Ideen, so viele Projekte, viel mehr, als ich überhaupt umsetzen kann.
Das Science-Fiction mit Humor-Projekt ("Toaster aus dem Weltraum") wirft zum Glück ja keine echte Arbeit mehr ab, wir warten einfach mal, dass die letzten Autoren die von uns lektorierten Geschichten zurücksenden.
Bei Die Formel des Lebens ist auch tatsächlich die inhaltliche Arbeit vollständig abgeschlossen. Das Manuskript ist beim Verlag, mehrfach lektoriert, fertig überarbeitet und irgendwie ist es auch noch gelungen, unseren umfangreichen Stammbaum unterzubringen. Es soll ja eine Klappseite werden und ich bin natürlich sehr gespannt darauf, wie das nun aussieht!
Das dauert aber noch †¦ das Buch ist derzeit in der Druckerei und muss sich dann erst noch auf den Weg nach Österreich machen.
Allerdings ist die Arbeit an sich noch längst nicht vorbei: Ich habe schon mal vorsorglich meine Werbemaschine angeworfen. Allzu große Sprünge werde ich wohl nicht machen, aber man soll sich ja bekanntlich auf das konzentrieren, was man tun kann.
Es hängt sich auch schon der Kleinkram zeitmäßig schon genug an †¦

Was Neues gibt es auch gleich und zwar bin ich wieder bei einer neuen Geschichtenweber-Ausschreibung mitverantwortlich. Wie ich bereits erwähnt habe, bin ich ja der ultimative Fan von H.P.Lovecrafts Werken und nun habe ich die einmalige Chance erhalten, bei einem davon inspirierten Anthologieprojekt mitzumischen.
Wir sind inzwischen so weit gekommen, eine Ausschreibung zu formulieren. Und das ist auch wieder etwas, das mich auf Trab hält: Nämlich diese zu verbreiten. Man muss das Ganze ja relativ weit streuen, um eine ausreichende Anzahl von Beiträgen zu erhalten, um dann eine vernünftige Auswahl treffen zu können.

Es ist natürlich wie immer so, dass sich dann in diversen Foren teils seitenweise Diskussionen entwickeln, die vor allem dadurch angestachelt werden, dass man einen Verantwortlichen in greifbarer Nähe weiß.
Das zieht natürlich auch ordentlich runter vom Zeitbudget, das ganze Meldungsknäuel mal wieder aufzudröseln. Das meiste sind dazu keine echten Fragen, sondern mehr in die Richtung, dass man halt auch was dazu sagen will. Natürlich ausschließlich öffentlich, die geradezu unglaubliche Mühe, uns trotz der Aufforderung eine Frage zu senden oder auf seine genialen Einwände oder Geschichtenideen per Mail aufmerksam zu machen, hat bislang noch keiner auf sich genommen.
Dabei verstehe ich es ja auch †¦ ich meine, es ist grade so lustig. Man ist in Plauderstimmung und es kann auch ordentlich Spaß machen, einen Herausgeber, der eine möglicherweise nicht ganz so exakte Formulierung verwendet hat, in die Enge zu treiben.
Aber ich denke auch, man kann es nachvollziehen, wenn ich grade nicht so gut gelaunt bin, dass ich auch mal die Augen verdrehe, wenn es Beschwerden hagelt, weil ich auf eine mehrseitige Diskussion auch mal etwas einen Punkt nicht so beantwortet habe, wie sich das andere Leute vorgestellt haben.
Sicher: Zwischendurch wird es auch wieder Spaß machen. Ja, bestimmt. Es macht sogar meistens Spaß - zu plaudern, zu planen, in Bewegung zu bleiben.
Nur lebe ich halt in Wien. Und in Wien jammert man halt gerne über dies und das und jenes und überhaupt †¦ am besten bei einer guten Tasse Kaffee †¦

Und für den Fall, dass gleich jetzt jemand etwas für unsere Anthologie einsenden will - nur zu!

Hier gibt es unsere Ausschreibung:

ZITAT
Geschichten zum Cthulhu-Mythos: Die großen Alten

Sie sehen aus wie wir, sie leben wie wir.
Sie denken sogar, sie sind wie wir.
Doch nur solange bis †¦

†¦ das Erbe erwacht.

Sie sind Teenager, Familienväter, Karrierefrauen. Sie machen ihren Job, gehen ihren Hobbys nach und treffen sich mehr oder weniger regelmäßig mit ihren Freunden. Sie lachen, sie weinen, sie gehen auf Konzerte oder in Fußballstadien.

Doch dann zeigt sich ihr dunkles Erbe. Etwas ist in ihnen und dieses Etwas will hinaus. Sie alle werden Opfer einer Verwandlung, die selbst die grausamsten Alpträume übertrifft.

Sie waren wie wir.
Doch jetzt sind sie anders.

Gesucht werden Geschichten über Menschen, die aus ihrem Alltag gerissen werden und sich einem Schicksal stellen müssen, das an Ekel und Bizarrerie ihre merkwürdigsten Vorstellungen übersteigt.

Sie sind die Auserwählten, die Wiedergeburt einer Rasse, die sich anschickt, den Planeten ein weiteres Mal zu erobern.

Wir wollen Kurzgeschichten, die mit dem Cthulhu-Mythos verknüpft sind und obiges Thema behandeln. Dabei sollen die Schicksale von Menschen betrachtet werden, die sich gewollt oder ungewollt einer monströsen Verwandlung unterziehen. Es liegt ganz im Ermessen des Autors, ob und wie diese Metamorphose vonstatten geht, wodurch sie ausgelöst wird, wie das Endprodukt aussieht (da gibt es ja verschiedene Möglichkeiten) und wie der Protagonist auf die Verwandlung reagiert. Das Verwenden bekannter Orte wie Arkham oder Miskatonic University ist gestattet, aber keine Bedingung.

Eine Länge von mindestens 12.000 Zeichen wäre wünschenswert, Geschichten mit mehr als 25.000 Zeichen werden gnadenlos aussortiert. Ihr könnt natürlich auch mehrere Geschichten einsenden, allerdings wird aller Voraussicht nach höchstens eine Geschichte pro Autor veröffentlicht.

Schickt eure fertigen Geschichten im .rtf- oder .txt-Format an arkham@edition-geschichtenweber.de, zusätzlich mit einer Kurzbiographie, in der ihr die Gelegenheit habt, euch kurz vorzustellen, eurem vollständigen Namen und eurer Postadresse. Bitte benennt die Datei nach folgendem Muster: Vorname-Nachname-Titel.rtf

Bitte Name, Postadresse und Email auch am Ende der Geschichte noch einmal angeben.

Sex und Gewalt sind in Maßen akzeptabel, pornografische oder gewaltverherrlichende Schriften lehnen wir prinzipiell ab.

Die Geschichten müssen unveröffentlicht, d.h. noch nicht in gedruckter Form in Anthologien, Zeitschriften, Fan-Zines etc. erschienen sein. Bei Internet-Veröffentlichungen wird im Einzelfall entschieden - ausgewählte Geschichten müssen vor dem Beginn des Lektorats aus dem Netz genommen werden.

Bitte unbedingt die Silbentrennung ausschalten!

Die Regeln der Rechtschreibung und Grammatik sollten umgesetzt werden können. Orthographisch und grammatikalisch fehlerfreie und stilistisch korrekte Texte lassen sich leichter lesen.

Für Zuschriften und sonstige Korrespondenz mit der Projektleitung bitte nur „Realnamen“ verwenden. Für die Veröffentlichungen kann aber natürlich ein Pseudonym verwendet werden, das jedoch aus einem Vor- und einem Nachnamen bestehen sollte.

Inhaltliche Hervorhebungen im Text in Kursiv.

Die ausgewählten Geschichten werden vor der Veröffentlichung von uns lektoriert. Wer das nicht möchte, sollte von einer Einsendung Abstand nehmen.

Einsendeschluss ist der 31.12.2007.

Falls ihr noch Fragen zu der Ausschreibung habt, schreibt bitte an arkham@edition-geschichtenweber.de


Ach ja, und übrigens: Nächste Woche bin ich auf wieder auf Grabung! Na dann ... hoffentlich kommt dabei nichts nichts Altes, Tentakeliges zu Tage ... das sich danach sehnt, die Weltherrschaft wieder an sich zu reißen!


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Eigenes Hörspiel bei Thesaurus Librorum

Geschrieben von Nina , 26 Juli 2007 · 675 Aufrufe

Wie ich schon mal erwähnt haben, hat sich das Team von Thesaurus Librorum meiner Kurzgeschichte „Das Ding in der Höhle“, die bereits in der Wildes Land - einer Anthologie mit phantastischen Geschichten, die in Sümpfen, Wäldern oder Höhlen spielen - abgedruckt wurde, angenommen und sie zu einem Hörspiel verarbeitet.

Hier zum kostenlosen Download

Nun habe ich mir das Ganze natürlich selbst auch angehört. Und ich muss sagen: Ich bin echt beeindruckt!
Das Arge dran ist, dass ich gar nicht wusste, wo krude die Geschichte eigentlich ist, obwohl ich sie ja selbst geschrieben habe. Aber mit den Geräuscheffekte und Andreas „Ding-Stimme“ ist mir das jetzt selber total unheimlich †¦



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Die Formel des Lebens - ein Buchprojekt nimmt Formen an!

Geschrieben von Nina , 04 Juli 2007 · 940 Aufrufe

Inzwischen hat unsere Arbeit an Die Formel des Lebens deutliche Resultate gebracht. Natürlich gibt es noch immer viel zu tun: Bekanntlich hört die Arbeit an Buchprojekten erst lange nach dem Erscheinen auf. Aber trotzdem: Es ist schön zu sehen, dass etwas vorangeht. Inzwischen gibt es sogar einen Coverentwurf:



Finde ich auch recht schön. Vielleicht wäre etwas Blut am Goldrahmen noch ganz "nett", um dem Horroranteil des Buches gerecht zu werden, aber so passt es ja auch ganz gut. Immerhin haben schon ein paar gänzlich unbeteiligte das Titelbild gelobt. Und Ernst Wurdack, der es gemacht hat, ist wohl auch nicht ganz von ungefähr wieder als Grafiker für den Deutschen Phantastik Preis nominiert worden.

Aber ich merke jetzt auch, dass mein Beitrag jetzt etwas in der Luft hängt. Das hat natürlich seinen Grund: Ich wollte nicht allzu viele Worte über ungelegte Eier verlieren. Zumindest nicht allzu öffentlich.
Das hat vielleicht, aber doch eher nicht mit Aberglauben zu tun, sondern mehr aus Prinzip: Man weiß ja schließlich nie, wie sich etwas entwickelt und ob es überhaupt grundsätzlich klappt.
Inzwischen schaut es aber echt gut aus, und da kann ich etwas näher darauf eingehen.
Angefangen hat das ganze Projekt damit, dass der Wurdackverlag ein Buchprojekt für Autorengruppen ausgeschrieben hat. Nachdem mir der Verlag wegen meiner Veröffentlichungen in dreien seiner SF-Bände alles andere als fremd ist - außerdem durfte ich im Rahmen einer Verlagspräsentation letztes Jahr auf dem BuCon eine meiner Geschichten vor Publikum lesen - war ich von der Idee sofort begeistert!
Es war auch überhaupt nicht schwer, die anderen Autoren zu finden. Die Geschichtenweberrealisieren schließlich regelmäßig Buchprojekte. Ich selbst war schon bei einem mit von der Partie, und nachdem ich dort auch den Rang eines "Forengottes" (nein, das ist nicht mein Größenwahn, ab einer erklecklichen Anzahl von Beiträgen im Forum bekommt man diesen Rang!) bekleide, kennt man mich auch.
Trotzdem hat es mich überrascht, wie schnell feststand, dass wir es versuchen. Was mich wirklich erstaunt hat, war, dass es praktisch augenblicklich nicht nur Interessenten gab, sondern tatsächlich eine Reihe von Leuten, die bereit waren, tatsächlich daran zu arbeiten.
Aber ganz so einfach war es nicht. Immerhin sollte es keine Geschichtensammlung nach dem Prinzip "quer durch den Gemüsegarten" werden, sondern es gab konkrete Ausschreibungsbedingungen. Das Genre sollte klassische Phantastik sein.
Und wenn ich ganz ehrlich bin: Ich kann immer noch bestenfalls erahnen, was damit gemeint ist: Fantasy, aber keine typische Fantasy. Und auf keinen Fall SF. Und vielleicht doch ein wenig Horror.
Na ja. Da hat mir am meisten geholfen, als ich erfahren habe, dass das "so ähnlich wie die Werke von Poe und Lovecraft" sein soll. Zumindest zum praktischen Arbeiten mal ganz brauchbar.
Außerdem war ein Thema gefragt. Nachdem ich zwar Horror schätzte, aber nicht ganz von SF-Themen lassen kann, habe ich schließlich vorgeschlagen, über künstliche Menschen zu schreiben.
Gut, es gab mal zwischendurch ein Alternativthema, aber ehrlich gesagt habe ich mein möglichstes versucht, es niederzuprügeln. Immerhin hätte es alles verkompliziert, u.a. war das ursprüngliche Thema bereits akzeptiert und jede Änderung hätte möglicherweise auch die Zusammensetzung der Gruppe geändert.
Aber das war noch nicht alles: Die Geschichten sollten miteinander verknüpft sein. Puh. Mir selber fiel nur wieder die Null-Acht-Fünfzehn-Variante magischer Gegenstand ein. Und da war ich echt heilfroh, als in der Gruppendiskussion plötzlich neue Ideen aufkam: Zum einen sollte eine magische Formel dem künstlichen Menschen das Leben einhauchen, was auch den Titel erklärt. Zum anderen kam der geradezu geniale Vorschlag, das ganze wie eine Art Familiensaga aufzubauen.
Aber damit nicht genug: Problem war der enge Zeitplan, der wie ein Korsett um das ganze Projekt lag.
Inzwischen verstehe ich aber die Gründe dafür: Zum einen wurde die Zahl der Projekte drastisch reduziert. Es gab nicht zwanzig Vorschläge, sondern unseres mit einberechnet zwei. Und das, obwohl die Ausschreibung durch zahlreiche Foren geisterte.
Und vor allem: Autoren, die nur ein vages Interesse hatten, oder nicht schnell gute Arbeit liefern konnten, wurden gnadenlos ausgesiebt. Und zwar ohne einen Bescheid von oben herab, sondern einfach durch die Rahmenbedingungen. Das Konzept musste nämlich neben einer allgemeinen Erläuterung des gewählten Themas und geplanten Werbeaktivitäten auch schon Leseproben und Kurzinhalte aller Geschichten enthalten.
Letzteres ist mir erst während des fortgeschrittenen Arbeitsvorgangs so richtig klar geworden, dass das ein guter Weg ist, um sich sehr viele Ablehnungen zu sparen. Eigentlich ganz praktisch für beide Seiten.

Trotzdem: Inzwischen bin ich heilfroh, wenn das Ganze unter Dach und Fach ist. Es gibt immer noch Dinge zu erledigen und zu diskutieren. Immer mehr als man glaubt, mehr als man je glauben würde. Aber das Kopfzerbrechen geht auch in die andere Richtung, auch von den Autoren zum Verlag. Immerhin wünschen wir uns einen Stammbaum über unsere Familie aus dem Buch. Ja, leichter gesagt als getan: Das Ding ist ziemlich kompliziert geworden und passt beim besten Willen nicht mehr auf eine Seite.
Aber ich finde es ja recht interessant, was für Eigendynamik so ein Projekt entwickeln kann †¦
Es bleibt damit sicher weiterhin spannend!


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Terracom 100

Geschrieben von Nina , 03 Juli 2007 · 622 Aufrufe
Terracom 100, Arcana
Eben habe ich erfahren, dass die 100. Ausgabe von Terracom erschienen ist. Mir gefällt dieses Ezine ja recht gut, darum versuche ich auch jetzt regelmäßig eine Kleinigkeit beizusteuern. Dieses Mal ist es eine Rezension zum Phantastikfanzine Arcana.

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Die inzwischen bereits 100. (!) Ausgabe gibt es hier zum Herunterladen. Ich freue mich auf jeden Fall schon mal auf das Lesen!






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