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Thomas Hofmanns Phantastische Ansichten



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F.A.N. wird 100

Geschrieben von T.H. , in News 05 Oktober 2012 · 924 Aufrufe
APA FAN
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© Bild: Thomas Hofmann
Bald ist es soweit: Die APA F.A.N. erreicht ihre 100. Ausgabe...
Bin gerade beim Coverentwurf. Und habe im "Archiv" gekramt und einen Werbetext zu FAN vom Februar 1995 gefunden (im SOLAR-X 59)

"F. A. N. - Futurian Amateur News
Eine deutschsprachige APA (Amateur Press Assoziation)
Kurz vorgestellt von Thomas Hofmann

Was hat die zahnmedizinische Versorgung mit Science Fiction zu tun? Gab es vernunftbegabte Raubsaurier? Welche Musik hört ein Liebhaber der Romane Malzbergs? Was haben Gustav Meyrink, Frank Tovey, Murray Leinstner und ein "Pionier der deutschen Raumschiffahrt" gemein? Nichts? Doch, sie alle sind Gegenstand in einem Fanzine, das gar keines ist!
Die APA als Diskussionsforum der Science Fiction Fans ist so alt wie das Genre selbst; schon der Meister der schwarzen Phantasie, Lovecraft, schrieb in einer APA mit. In ihr tobte er sich ideell aus, diskutierte mit anderen Mitgliedern dieser seltsamen Form eines Fanzines seine und andere Theorien und tauschte Gedanken aus. Genau das geschieht in dieser deutschsprachigen APA noch immer. Die Mitglieder verfassen ihre eigenen Zines, schreiben über Dinge, die sie bewegen, wobei dies nicht nur die SF sein muß, aus deren Fandom die APA eigentlich stammt, schicken ihre Beiträge in erforderlicher Stückzahl zum Ordentlichen Herausgeber, der alle Beiträge bündelt und die so fertiggestellte APA an die Mitglieder und Interessierten schickt, woraufhin diese sich ans Werk machen können, den Diskussionsfaden aufzugreifen und weiterzuspinnen.
Zum BärCon im Herbst 1991 wurde F.A.N. aus dem Reich der Scheintoten zurückgeholt - von zwei Mitgliedern F.A.N.s, die bereits in den 80er Jahren dabei waren - um erneut ein Podium für verbalen Streit, angeregte Diskussionen und ambitionierte Beiträge, die vielleicht in "normale" Fanzines nicht hineinpassen würden, zu liefern.
Worin liegt nun der Vorteil einer APA? Leserbriefe kann ich doch auch zu anderen Fanzines schicken! Doch kann ich nie gewiß sein, ob sie auch unzensiert abgedruckt werden; auf eine Reaktion darauf habe ich erst Recht keine Garantie. In der APA ist dies aber grundlegender Inhalt. Der Aufwand für den Fanzinegestalter bleibt dabei in einem verträglichen Rahmen, ist wesentlich geringer als bei einem eigenen, selbständigen Fanzine.
Natürlich gibt es Spielregeln, so sollte jedes Mitglied pro Jahr wenigstens acht Seiten beitragen, jeder Interessierte (auf der Warteliste) zwei Leserbriefe pro Jahr schreiben.
Was bisher im wiederbelebten F.A.N. diskutiert wurde, bestimmten allein die Mitglieder: Gewalt in den Medien, SF und Religion, "persönliche Vergangenheitsbewältigung" (klar, bleibt bei einem Ost-West-Gemisch nicht aus), prähistorische Vernunft (reine Spekulation), satirische Beiträge, Musik und SF, viel Persönliches (Menschliches, Allzumenschliches), Conberichte, Grafiken und und und...
Die Form der Beiträge variiert vorn maschinegeschriebenen "Brief an alle" bis zum durchgestylten, computerlayouteten Egozine; von einer "Zwei-Seiten-Anregung" bis zum "52-Seiten-Tagebuchauszug", vom saloppen Plauderton bis zum engagierten Essay, für jeden ist Platz!
Zur Zeit sind noch Plätze frei auf diesem Schlachtfeld der Worte, Interessierte sind immer willkommen! Lust bekommen?


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Leseliste - September 2012

Geschrieben von T.H. , in Leseliste 2012 30 September 2012 · 1.113 Aufrufe
James Blish
31) Michael Bishop: „Die Cygnus Delegation“, Heyne 1980.
Der Hammer - für mich, in meiner privaten AHA-SF-Erlebnis-Welt: „†™Sie gebrauchen eines von den Büchern aus Newmans Seminar über spekulative Theologie als Vorlage für die Zeremonie†™, sagte Billy. †˜Erinnerst du dich, das ist der Kurs, der vorletztes Jahr eingeführt wurde?†™
†˜Der Gewissensfall†™, sagte Margot“ (S. 145)
Was? Ist das Ernst gemeint? Doch! Gemeint ist das Buch von James Blish! - Wow! DAS ist für mich ein tolles Aha-Erlebnis! Irgend ein Kreis schließt sich - oder öffnet sich da etwas?
Als ich begeistert das Buch „Die Einhorn-Berge“ aus den Händen legte, wollte ich mehr von Bishop lesen. Bei einer ersten Recherche wurde mir klar, dass der Mann kein unbeschriebenes Blatt ist; es gibt bereits eine Menge Bücher auch im Deutschen von ihm.
Schon bald stieß ich auf die sog. „Atlanta-Trilogie“ (auch: Urban Nucleus). Welche Bücher dazu zählen, kann ich so 100%ig nicht erkennen. Phantasitk-Couch und Wiki zählen dazu:
- „Die Cygnus Delegation“ (A Little Knowledge)
- „Die Jahre in den Katakomben“ (Catacomb Years)
- „Under Heaven†™s Bridge“ (zusammen mit Ian Watson)

Der Autor zählt auf seiner Homepage noch „Flammenaugen“ (A Funeral for the Eyes of Fire) zu seiner Urban Nucleus of Atlanta [UrNu] dazu. So will ich es auch halten, dann habe ich tatsächlich eine Trilogie zum Lesen (in Deutsch) zur Verfügung...

Interessant, wie der Autor dem Zyklus aufbaute - von hinten nach vorne...
Nach ihrem Entstehungsdatum sortiert:
„Flammenaugen“ - 1975
„Die Cygnus Delegation“- 1977
„Die Jahre in den Katakomben“- 1979
Er beginnt in der fernen Zukunft (Flammenaugen), zeigt, wie in Atlanta der Kuppal-Stadtaat funktioniert (Cygnus-Delegation, spielt um 2072), und zeigt zuletzt, wie die USA zerfiel (Katakomben).

Und gleich noch ein Aha-Erlebnis: Derzeit (2012) haben Dystopien Konjunktur, auch solche, in denen die USA zurück- oder zerfällt. Habe da Dan Simmons „Flashback“ und vor allem Elliott Halls Felix Strange-Reihe im Auge. Religiöser Fundamentalismus und Zerfall der westlichen Demokratie in den USA werden prognostiziert. Das Thema liegt sozusagen in der weltpolitischen Luft. Doch die Atlanta-Bücher von Bishop bauen genau darauf auf: Die USA ist in Stadtstaaten zerfallen, die sich auch baulich abkapseln. In Atlanta etabliert sich ein strenges, christlich-fundamentalistisches Regime, repressiv gegen Andersdenkende und vor allem Atheisten (Moslems und Hare-Krishna-Leute werden gerade noch so toleriert) - doch die Bücher stammen aus den 70er Jahren...

Gleichzeitig erkenne ich in dem hier zu besprechenden Buch ein Motiv aus den Einhorn-Bergen wieder: Bishop hat eine Affinität zu den amerikanischen Ureinwohnern. Zwei seiner Protags sind Indianer, wobei beide recht unterschiedliche, ambivalente Positionen einnehmen.

Atlanta ist im Jahre 2071 eine Kuppelstadt, beherrscht wird sie von der ortho-urbanistschen Staatskirche. Atheisten haben gefälligst die Fresse zu halten, wenn sie keine rein bekommen wollen. Intellektuelle Auseinandersetzungen sind nur noch vorsichtige, mir albern erscheinende, theologische Debatten (Was haben Bonsai-Planzen und die Dreifaltigkeit gemeinsam?).
Leute, die Atlanta verlassen konnten, kehren zurück und bringen Aliens mit, die in Nordeuropa „landeten“, sich als geistig überlegene Wesen von 61 Cygni, man könnte sie biomechanisch bezeichnen. Ihre Lebensweise ist etwas bizarr. Sie mögen es kühl, essen Katzen und Äpfel (Hey, gibt es da nicht noch einen Außerirdischen, der auf Katzen steht?). Einer der Protags, der sich als Hauptfigur heraus kristallisiert, wird engagiert, sich um die Delegation von Cygnus in Atlanta zu kümmern. Das bedeutet in erster Linie, in einem verwahrlosten Stadtbezirk streuenden Katzen zu fangen...
Bishop ist ein Magier beim Charakterisieren von Personen, auch der Fremden. Sie haben ein Geheimnis, das wenigen Menschen (und dem Leser) am Ende offenbart wird. Da es sehr viel in dem Roman um Religion und religiöse Vorstellungen geht, hat diese Offenbarung auch etwas mit dem Seelenheil zu tun...
Vielleicht ist der Plot hier etwas mau und das Ende - nun ja - zu aufgesetzt, dafür fasziniert Bishop durch seine großartige, plastische, eindrucksvoll Welt-Beschreibung und Personencharkteresierungen. Muss aber sagen, dass ich länger brauchte, um mit dem Roman und auch den Figuren „warm“ zu werden als bei „Die Einhorn-Berge“. Hat sich aber allemal gelohnt!
9 / 10 Punkte

32) Michael Bishop: „Flammenaugen“
Zwei Menschen aus Atlanta, Planet Erde, einem Kuppelstadtstaat, sind diesem Gefängnis entflohen. Auf dem Planeten Glaparca bekommen sie einen Job. Sie sollen von einem Nachbarplaneten, Trope, ca. 300 Leute nach Glaparca umzusiedeln, die Quemartsee. Sie bilden eine Sekte, die sich dem streng logischen und rationalen Regime auf Trope widersetzen.
Die Evolution auf Trope hat einen seltsamen Sprung gemacht; die nunmehr vernunftbegabte Art hat innerhalb einer Generation den Sprung von der Steinzeit zur weltraumfahrenden Intelligenz gemacht. Allerdings ist hier der Begriff „Generation“ anders zu verwenden als auf der Erde, denn eine Person erlebt viele Generationen. Die Tropianer wechseln in Persona von einer Generation zur nächsten, vergessen aber ihr vorheriges Leben, es sei denn, sie machten sich Aufzeichnungen und können nachlesen hinterher. Die Quemartsee sind da traditioneller und sie beugen sich nicht der rationalen Doktrin.
Die Tropianer brauchen nicht viel Nahrung, haben keine Münder, kommunizieren direkt über Anregung des Gehirns, auch mit Fremden, dann aber nur selektiv, oder wie die Quemartsee im Grunde fast gar nicht. Ihre Augen sind leuchtende Edelsteine (also, ich verkürze das mal so), die sie den Toten entnehmen und aufbewahren. Der letzte Blick eines Sterbenden ist außerordentlich bedeutsam. Diese atavistische Tradition haben auch die Anhänger des absolut Rationalen bewahrt.
Einer der beiden Menschen und 2 Glaparcianer sollen also die 300 Quemartsee umsiedeln. Die Umsiedlung ist sowohl im Interesse der Tropianer, als auch der Glaparcianer, die Leute benötigen, die auch am Äquator leben können, was ihnen hitzebedingt selbst schwer fällt.
Nun ja, Bishop macht aus dieser Story einen ganzen Roman. Ich hatte oft den Eindruck, dass er sich erzählerisch im Kreis dreht. Es wird auch schon klar, dass hier der Mensch, der über Vieles im Unklaren gelassen wird, damit er sich intuitiv der Angelegenheit nähern kann, ausgenutzt wird.
Das Unternehmen endet in einem Fiasko, und im Grunde in der Sklaverei für die Quemartsee.
Es geht um den Konflikt zwischen Fortschritt und Tradition, zwischen Ratio und Gefühl/Glaube. Ich denke, in den Quemartsee die Indianer Nordamerikas wieder zu erkennen.
Der Roman hat wirklich sehr schöne Passagen, eine faszinierende Sprache, hätte aber verdichtet werden können.
8 / 10 Punkte

Comic 6) Epidermophytie Ausgabe 17
Menschenskind, warum habe ich die nicht früher entdeckt? Große Klasse, sowohl inhaltlich, als auch gestalterisch. macht hochprofessionellen Eindruck. Sehr abwechslungsreich, urkomisch, und so sinnvoll :-)
Die Ausgabe 17 trägt den Untertitel „Der Sinn des Lebens“. Die Beitragenden halten sich sehr dolle am Thema, aber alle auf andere Art und Weise.
Da gibt es einen Hasen im historischen Detektivkostüm auf der Sinnsuche. Die Sinne entfleuchen den Kreaturen, man kann sie aber auch mieten, oder so...
Wenn ein TV-Moderator eine Talk-Runde zum Thema versammelt, kann man sich fast sicher sein, dass er von Aliens fremd gesteuert ist.
Ein Professor findet in einer Maya-Pyramide den Sinn des Lebens in Form von magnetischen Kugeln und seiner sexy Assistentin. (nicht Fräulein Schmidt... ?)
Was die Beatles im Jenseits als Sinn anbieten,ist dann eher - zu vernachlässigen.

33) Louis-Ferdinand Céline: „Reise ans Ende der Nacht“
Hörspiel des BR, 5 CD
Ist nicht ganz ok, das ich dieses Werk hier als „gelesen“ eintrage. Ich hatte das Buch in der Hand, habe reingelesen, und es wieder weg gelegt. Kam nicht ran. Zu sperrig, zu .. unkonkret? Zu lyrisch. Und dafür zu umfangreich, als ich es durchgehalten hätte. Na, bin wohl doch eher der plot-orientierte Leser...
Also als langes Hörspiel gehört, das aber sicher bei nur 5 CDs komprimiert den Inhalt widerspiegelt. Da war es genießbar für mich!
Céline ist ja so eine Sache, bin aber gerade dabei, mich mit solchen Gestalten auseinander zu setzen; lese gerade auch die Limonow-Biografie. Da gibt es viele Parallelen.
Der Mann ist ein Loser und kultiviert es. Da sind sicher auch die Umstände - 1. Weltkrieg - Schuld dran. Dann schlug er sich durch die afrikanischen Tropen, dann den Dschungel der Großstadt New Yorks, um zurück in Frankreich seinen Abschluss als Arzt zu machen und sich niederzulassen. Da war er auch alles andere als erfolgreich.
Unterm Strich stellt er - profan ausgedrückt - fest, dass das Leben Scheiße ist. Nun, profan ausgedrückt. Das macht C. aber nicht, er ist ein Wortkünstler. Allerdings umschreibt er mehr, fasst seine Stimmung zusammen, bringt es auf den Punkt, erzählt aber nicht oder kaum. Somit berührte mich sein Schicksal und seine Tristesse nicht so sehr.
Bei diesem Buch frage ich mich, was ihn zur Ikon der (Neu) Rechten macht, die er ja wohl ist. - Nee, will ihn da nicht in diese Ecke stellen, aber da gibt es halt diese Affinität, ähnlich wie bei Jünger (den ich übrigens auch nicht mit Genuss lesen konnte...) Später kam sein zu seiner allgemeinen Misanthropie Antisemitismus hinzu, sein Liebäugeln mit den deutschen Faschisten. Dabei war er immer ein Verlierer, eine eher traurige Gestalt, die aber zugegebener Maßen gut schreiben konnte. Unterm Strich hat†™s mich nicht überzeugt.
6 / 10 Punkte

34) Emmanuel Carrère: Limonow“
Limonow ist ein Phänomen, das wusste ich ja schon. Habe die drei Bücher, die es von ihm auf Deutsch gibt, gelesen. Habe die Nachrichten um ihn und seine „Partei“ verfolgt - staune, bin mitunter entsetzt und verwirrt.
Schön, dass es dem französischen Autor auch so geht. Er bekundet an mehreren Stellen seines Buches, dass er sich nicht darüber im Klaren war, ob er denn diesen „Abenteuer-Roman“ so weiter schreiben könne. - Jetzt könnte ich schreiben. Es ist kompliziert. Aber das mache ich lieber nicht, denn das habe ich aus dem Buch gelernt, dass so eine Haltung Feigheit bedeutet. Man muss sich bekennen, so Limonow.
Also, der Typ ist der Sohn eines KGB-Mitarbeiters, ist in seiner ukrainischen Heimat in einem kleinkriminellen Milieu aufgewachsen und sozialisiert worden. Nach seiner Selbstauskunft wollte er im Grunde nur „berühmt“ werden. Er hat seine dichterische Ader entdeckt, Kontakt zum literarischen Underground Charkows, dann Moskaus aufgebaut und den Dandy gemimt.
Schon hier zeigt er, dass er in keine Schublade passt; einerseits macht er offizielle Sachen nicht mit, entzieht sich dem soz. Realismus, findet die Dissidenten aber auch doof: sie sind in seinen Augen träge, Nichtskönner, Maulhelden, im Grunde Lebensunfähige. Ihr „Erfolg“ neidet er ihnen jedoch. Ist aber erfrischend, was er so über die Groß-Dissidenten so denkt (Solschenizyn, Brodsky und so). Und er ist gar nicht antistalinistisch eingestellt; auch wenn er in seinem Vater sozusagen den unfähigen, lahmarschigen, schlappschwänzigen Staatsdiener erlebt, so wird er Zeit seines Lebens immer eine Affinität zum KGB und dem FSB haben. (Nee, ist kein IM)
Seine Jahre in Amerika, in Frankreich, dann das dunkle Kapitel in Serbien, Kroatien... Mit ein paar „Mythen“ darum räumt der Autor aber auf.
Die Nationalbolschewistische Partei. Das Kapitel hat mich besonders interessiert: Ist das nun wirklich eine faschistische Organisation? Oder doch nur eine Art künstlerische Live-Performance mit Shock-Appeal? Welchen Einfluss oder wenigstens Eindruck hat dieser Haufen auf die russische Gesellschaft?
Wirklich schön fand ich die Worte, die der Autor, in Anlehnung eines ihrer Mitglieder, dessen Buch jetzt auch im Deutschen erschienen ist (Zakhar Prilepin: Sankya), die für die Leute gefunden wurden, die diese Partei bilden, zumindest der Lomonow†™sche Flügel. Dugin lockte eher die Antisemiten an.
Die Charakterisierung erinnerte mich - kurioser Weise - an die „verlorenen Seelen“ aus Poppy Z. Brites „Lost Souls“. Nun ja, Russland scheint einige verlorene Generationen zu haben: Die einen flüchten in Geld- und andere Räusche, die hier in den Extremismus.
10 / 10 Punkte

35) Haruki Murakami: „Nach dem Beben. Teil 1“ Hörbuch, gelesen von Joachim Krol
Auf der Doppel-CD sind 3 Erzählungen, die ich nun zum 2. Mal gehört habe. Ein Gradmesser, wie ein Werk auf mich wirkt, ist die Menge dessen, was ich mir gemerkt habe davon. Nun, zwei der Stories hörte ich wie zum ersten Mal...
Nee, dieser Autor ist irgendwie nichts für mich. Ich weiß, das ist ein Sakrileg. Ich habe es redlich versucht, aber...
Also, die Groteske mit dem Frosch, der gegen einen unterirdischen Wurm kämpft, um ein neues Erdbeben in Tokio zu verhindert, hatte ja was. Das ist sicher typisch japanisch; der Frosch so was wie der kleine Bruder von Godzilla. Dazu der harte und gleichzeitig weiche, melancholische Bankangestellte, der bis zum Schluss nicht so richtig weiß, warum gerade er von Frosch (nur Frosch, ohne Herr) auserwählt wurde, ihm im Kampf gegen den Wurm zu unterstützen. Von dem Kampf hat er dann auch gr nichts mitbekommen.
In „Alle Kinder Gottes tanzen“ erfährt ein junger Mann, dass er ein Sohn Gottes ist. Dabei war er auf seine Mutter nicht so gut zu sprechen. Die dritte Story, ähm, habe ich schon wieder so gut wie vergessen. Nee, der Autor ist nichts für mich.
5 / 10 Punkte


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Wochenende eines Papiertigers

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 09 September 2012 · 585 Aufrufe

Das Wochenende war trotz so herrlichem Spätsommerwetters der Literatur gewidmet. Nun, nicht ausschließlich, aber das gesprochene und gedruckte Wort (und Bild) trat gehäuft auf.

Am Freitag Abend (7.9.2012) lud ein Großer der Gothic-Szene deutscher Zunge zur Lesung nach Leipzig, ins Kulturcafé Knicklicht: Oswald Henke. Er wird mit seinem Musikprojekt „Goethes Erben“ gerne in die Ecke „Neue deutsche Todeskunst“ gestellt. So habe ich ihn sozusagen auch kennen gelernt und war in den 90ern sehr begeistert von Konzerten der Gruppe. Was damals schon sehr auffiel, war der theatralische Auftritt, die vor allem von der Person Henkes getragen wurde. Er inszenierte seine Lieder regelrecht, intensiv, gänsehauterzeugend.
Es gab dann auch dieses Theaterstück. Weiß nicht mehr so genau, um 2000 (???) im Berliner Urania. Da gab er seinem Affen Zucker, wie man so schön sagt. Nun, war mir zu viel des Guten; ich fand es sogar etwas langatmig.
Neben Musik und Theater schieb und veröffentlichte er schon immer seine Lyrik, schreibt Kolumnen, nicht nur für Gothic-Magazine und liest eben auch öffentlich.
Ach, das Knicklicht. Nicht ganz im Zentrum Leipzigs gelegen, das Haus mit einer noch nicht sanierten Fassade, eine Mischung aus Neo-Barock und Neo-Klassizismus, wirkte auf mich wie ein riesiges Mausoleum. Na, passt, dachte ich.
Das derzeitige Lese-Programm Oswald Henkes, "Zwischengeist", umfasst etwa 2 Stunden, mit Pause. Nun wäre Henke nicht Henke, wenn auch so eine „Lesung“ weit mehr wäre als „nur“ eine Lesung.
Zuerst fiel mir seine Vortragsweise auf, die mir sehr bekannt vorkam, denn so exakt und wohlformuliert, so mit Atme-Einsatz und Verve interpretiert er auch seine musikalische Lyrik. Im Ãœbrigen erkannte ich zumindest ein Gedicht wieder, dass er musikalisch untermalt auf einer CD des Projektes ARTWORK interpretiert.
Er ist ein Gothic-Künstler, dem geschuldet sind die meisten Gedichte eher ... traurig. Es geht um den Sinn de Lebens, den Tod und die Erfüllung des Seins vor dem Tod. Um sein Publikum nicht in Depressionen abgleiten zu lassen, lockert er seine Lesung ordentlich auf, bis dahin, dass er zuvor eingekaufte Süßigkeiten verteilt und eine auserwählte Assistentin Seifenblasen machen lässt.
Neben getragener Lyrik sind es aber auch die sarkastischen und ironischen Artikel und das 1.Kapitel eines seeehr erst gemeinten Erziehungsberaters, die die Stimmung auflockerten und die sehr lange Lesung einfach abwechslungsreich gestalteten.
Eine Kolumne widmet sich de Frage, inwieweit die im Grundgesetz verankerte menschliche Würde im Alltag gelebt wird. Er muss feststellen, dass es daran sehr hapert. So richtig überzeugend fand ich seine Argumentation nicht, nun ja...
Eine andere Kolumne widmet sich der Intoleranz der Schwarzen Szene, die wohl inzwischen dermaßen aufgesplittert ist, so dass sich die Leute untereinander (bat cave, cyber, „richtige“ goth...) nichts mehr zu sagen haben und gegenseitig ausgrenzen. Richtig harsch ging er mit „seiner“ Szene zu Gericht. Seine Ausführungen wurden durch zustimmendes Gelächter quittiert. Hmm, bin mir nicht sicher, vielleicht war es auch peinliches Berührtsein, denn es waren j vornehmlich „Szene-Leute“ im Publikum...
Unterm Stich fand ich dieses Wiedersehen mit einer der markantesten und eindringlichsten Figuren der deutschen Alternativ-Pop-Szene großartig.

Am Samstag (8.9.2012) ging es wieder nach Leipzig Mein Auto findet schon allein dorthin mittlerweile..
Ich besucht,e diesmal mit Familie, den Comic Garten. Ist ja in erster Linie so was wie eine kleine Comic-Verkaufsmesse, halt mit Sänden, an denen Comics feilgeboten werden. Tja, konnte mich nur schwer zurück halten. Auf dem Foto ist die Ausbeute zu sehen... - siehe Bild oben.

Überall saßen Comickünstler und zeichneten, oftmals als Widmung in gekaufte Alben und Bücher. Das habe ich mir auch gegönnt (Widmung, Zeichnung und Extra-Stempel...):

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Bild von Stephan Probst (**) (Foto von mir)


Von den wenigen Programmpunkten habe ich leider wenig mitbekommen. Am meisten tut es mir leid, den Vortrag zu israelischen Comics von Stefan Pannor verpasst zu haben. Leider war mir gar nicht bekannt, dass... Aber ich bin mir sicher, dass es irgendwann und -wo bekannt gegeben wurde; Werbung wurde ja im Vorfeld sehr viel gemacht.
Schön an dieser Veranstaltung ist, dass man mit Comics abseits der großen Verlage konfrontiert wird. Ich staune immer wieder, was für tolle Exponate die Fan-Clubs erstellen, ob nun die um die DDR-Comics MOSAIK, oder die „moderneren“, z.B. aus Berlin.

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(*) Ich freue mich auf die Lektüre von:
Infinity Black Art, 1 u. 2 von David Mack; BATMAN spezial, one million, Dino comics 99;MOSAX 6 u.9, Fanzines des Dresdner Mosaik Fanclubs; SWIFT. Burn baby burn, von Stephan Probst, undergroundcomix.de; Ted Naifeh: "Polly & die Piraten, Bd. 1" eidalon verlag, 2008; EPIDERMOPHYTIE. Ausgabe 17: Der Sinn des Lebens, aus Berlin
(**) Mehr von Stephan Probst gibt es hier: http://www.comic-killer.de/


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Neues von Frl. Schmidt

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 07 September 2012 · 913 Aufrufe
Lesung, Wilko Müller jr. und 1 weitere...
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Foto: Thomas Hofmann

„Wer ist Fräulein Schmidt?“, fragte Wilko Müller mal wieder. Die Frage prangte auf seinem T-Shirt. Im Hintergrund warf ein Beamer eine Bild mit dem Datum des Weltuntergangs an die Leinwand. Links unten konnte man ablesen, wie lange das noch dauert...
Nun wissen wir ja - dank Frl. Schmidt, also dank Wilko Müller jr. - dass der Weltuntergang eigentlich abgewendet werden wird. Insofern...
Insofern ist es nicht verwunderlich, dass die Serie um die Maya-Göttin und den altmodischen, etwas weltfremden, einsiedlerischen Antiquar fortgeführt wird.
Das Buch- und Kunsthaus Cornelius zu Halle lud zur Lesung, ca. 20 Leutchen kamen (ich glaube, so richtig zufrieden ob der Anzahl war der Autor nicht, doch für viel mehr waren gar keine Stühle da, insofern...). Wilko las aus den beiden fertigen Romanen und zur Freude der Fans, die natürlich die Bücher kennen, auch aus dem noch unveröffentlichten Heft, das hoffentlich noch dieses Jahr in der Reihe „bunTES Abenteuer“ bei Gerd-Michael Rose, Erfurt erscheinen wird UND aus den allerersten Seiten des dritten Romans. Dieser wird dem Einvernehmen nach nach Ägypten führen, auch wenn Frl. Schmidt feststellen muss, dass „sie gar nicht zuständig“ sei. Aber mit Pyramiden kennt sie sich ja aus - in Mittelamerika...
Lesung, Vortrag, Multimedia-Einsatz waren sehr gut. Insofern: Eine Empfehlung für Lesungsveranstalter! Wilko versteht es, kurzweilig zu unterhalten, ohne dabei zu viel zu verraten. Was die Bücher um sein Frl. Schmidt ausmacht, kommt dabei gut zur Geltung: nicht ganz ernst gemeinte Verschwörungstheorien, etwas schwarzer Humor, sympathische Protagonisten und eine Portion gehöriger Spannung.
Mir hat’s gefallen!


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Messe-Abenteuer 1926 und andere Exotica - Leseliste 08 / 2012

Geschrieben von T.H. , in Leseliste 2012 26 August 2012 · 1.151 Aufrufe
James Blish
26) Uwe Schimunek: „Mord auf der Messe“, 190 Seiten, Jaron Verlag, 2012
Ich kenne das aus der Fantasy & SF: Mehrere Autoren schreiben an einem Projekt; ihre Geschichten spielen zumindest auf einer Welt. Sie können sich auch die Protagonisten teilen.
Nun ja, das gibt es auch im Regional-Kimi. Hier ist der Held ein Reporter im Leipzig zwischen den Weltkriegen: Katzmann heißt er.
Als Fast-Leipziger (also Ex-Berliner und Wahl-Hallenser, der oft mit großer Hingabe ins nahe Leipzig fährt) stand diese Serie schon eine ganze Weile auf meiner Agenda - lag sozusagen auf meinem virtuellen SUB. Das jüngste Werk aus der Serie, geschrieben von Uwe Schimunek, der auch SF-Lesern mit Sicherheit schon mal über den Weg gelaufen ist, sollte mir Anlass zum Einstieg bieten.
Wir sind im Jahre 1926; die Leipziger Messe steht vor der Tür. Gleich zu Beginn erlebt der Leser aus der Perspektive des Mörders ein Verbrechen mit. Solche Szenen, in denen der Mörder selbst spricht, denkt, seine schändliche Handlung aus seiner Perspektive offenlegt, ohne natürlich seine Identität preis zu geben, haben etwas von Dr. Mabuse. Der Mörder und Führer einer Bande, die Falschgeld gegen echtes Geld eintauscht, ergötzt sich auch gerne an der Angst seiner Bandenmitglieder, denen er nie sein Gesicht zeigt und die er gerne mit elektrisch verstärkter Lautsprecherstimme verunsichert.
Aber ich möchte den potentiellen Leser hier nicht auf eine falsche Fährte locken: Der Roman ist sehr diesseitig, hat keine phantastischen Elemente. (Der Autor erwähnt lediglich Kurt Laßwitz als Lektüre für einen frühen SF-Fan.) Hingegen wirft die spannende Krimihandlung viele Schlaglichter auf die politische und wirtschaftliche Situation der „Goldenen 20er Jahre“. Katzmann arbeitet für die LVZ, eine sozialdemokratische Zeitung, deren Chefredakteur noch so ein richtiger Klassenkämpfer mit der „richtigen“ politischen Einstellung ist, der lieber theoretische Leitartikel schreibt als irgendwelche Sensationsmeldungen. Ja, ist interessant und fast unglaublich, wie SPDler mal drauf waren, kein Vergleich zum moderaten, bürgerlichen, vielleicht sogar neoliberalen Schröderianer von heute. Wenn der „Genosse“ seine Reden schwingt, ist das allerdings schon etwas albern; insofern hat der Krimi auch eine deutlich komische Note. Hat mir gefallen!
Zwar bietet der Autor keinen Abriss der deutschen Geschichte, zeigt aber mitunter auf, dass Aspekte unserer gegenwärtigen Lage gar nicht mal so neu und ungewöhnlich sind.
Die Kriminalhandlung ist geradlinig. Es gibt einen Mord, dann noch welche und es gibt die Sache mit dem Falschgeld. Katzmann wird involviert, mehr als ihm lieb sein kann und der Täter wird überführt. Der Autor erzählt sozusagen in klassischer Manier. Vielleicht wäre da mehr Raffinesse.. -also, beim nächsten Mal... vielleicht...
Für mich war das eine sehr gute Sommer-Balkon-Urlaubslektüre, die mir auf alle Fälle Lust auf die Serie gemacht hat.
9 / 10 Punkte

27) Joe Haldeman: „Herr der Zeit“, Mantikore-Verlag, Ffm., 2012 („The accidental Time Machine“, 2007)
Es ist ein recht junges Buch des Altmeisters, aber es liest sich wie ein altes Buch eines noch jungen Autors des Golden Age. Es ist eine komplexe, äußerst kurzweilige, komprimierte Zeitreise- und Welt-Geschichte.
Ein junger Physiker ohne Diplom „(er) findet“ eine Zeitmaschine - rein zufällig. Sollte eigentlich ein Messgerät werden, aber beim Aktivieren verschwindet es. Jedes Mal ist es (12 mal) länger weg. Nachdem eine Schildkröte den Hopser in die Zukunft überlebte, macht er sich selber auf den Weg.
Es folgt eine Reise durch verschiedene US-amerikanische Zukünfte (mittelalterlich anmutender Gottesstaat, ein Überfluss-Utopia, das jede Entwicklung ad absurdum führt, zu allmächtigen KIs und intelligenten Bären.
Dabei wächst einem über die 300 Seiten der Held sehr ans Herz und ich habe mich gefreut, dass es so was wie ein Happy End gibt und darüber, dass Mr. Haldeman noch gar nicht fertig ist mit seinem Lebenswerk.
(ein paar mehr Worte zum Buch in der nächsten Ausgabe von CHTULUH LIBRIA)
10/10 Punkte

28 ) Vladimir Sorokin: „Der Schneesturm“
Das Schlimme an Sorokin ist, dass man sich nicht über ihn beschweren kann. Der Mann macht sowieso was er will. Und meistens macht er das auch sehr gekonnt - auf jeden Fall oft überraschend, schockierend, jenseits herkömmlicher literarischer Pfade. Am ehesten ist es Dada, was ihn charakterisiert - finde ich... Auch wenn mir persönlich seine „konkreten“ Werke besser gefallen.
Lange Rede...
Das neue Buch wird zunächst mal auf der Wiki-Seite als Erzählung geführt, kommt im Deutschen aber als Roman und separat heraus. Es gehört in eine Reihe mit „Der Tag der Opritschniks“ und „Der Zuckerkremel“. Beide Bücher konnten mich ja sehr überzeugen. Es wird ein Russland der nahen Zukunft entworfen, dass der Autor direkt aus aktuellen Entwicklungen heraus ableitet und projiziert: alt-gläubg, zaristisch (ohne richtigen Zaren), von fremden Mächten teilweise dominiert (Chinesen), eine Mischung aus Mittelalter und Hightech (-Drogen, vor allem...).
Der Stil ist so etwas wie eine Verballhornung des Russischen Realismus des 19. Jh., oftmals aber versetzt mit vulgären Ausdrücken. Irgendwie wird schon durch die Sprache eine heile, wenn auch einfache Welt, vorgegaukelt.
Alles das trifft auch auf „Der Schneesturm“ zu (allerdings erstaunlicher Weise diesmal ohne Kraftausdrücke. Es sind eher altertümliche Sprachfetzen, die Sorokin einsetzt). Aber es kommt nicht wirklich was hinzu.
Ein einfacher Plot: Ein Arzt will im tiefsten Winter in ein Dorf, wo eine Seuche ausgebrochen ist, um zu helfen. Er bringt Impfstoff. Die Krankheit verwandelt offensichtlich die Leute in Zombies.
Es gibt keine vernünftige Erklärung für die Seuche; so wie es zu nichts eine vernünftige Erklärung gibt, einfach weil die Leute sich mit einfachen, simplen Floskeln zufrieden geben. Das hat wohl was mit der „russischen Seele“ zu tun. Und das geht mächtig auf die Nerven!!! Ich denke mal, DAS wollte Sorokin auch erreichen.
Also Winter... Kein Fahrzeug aufzutreiben, dass den Doktor dorthin bringt. Er findet einen Simpel, der sonst mit seinem Gefährt Brot ausfährt. Angetrieben wird das „Mobil“ von ca. 50 Pferden... 50? Ja, kein Tippfehler. Nur sind die Pferde nicht größer als Rebhühner („Pferdis“)...
Es gibt auch Riesenpferde und 6 Meter-Großmenschen. Irgendwas ist passiert mit Mütterchen Russland. Was, wird nicht erklärt.
Neben dadaistischen Sequenzen, die durch so eine neue Droge erzeugt werden, wir der Leser hier lediglich durch die andauernde Gleichgültigkeit der Protags schockiert. Das geht nicht gut aus, die Reise endet... im Nichts.
6 / 10 Punkte

29) James Blish: „Das Rätsel von Xotha“
Der kurze Roman geht mehr in Richtung Fantasy. Vielleicht Science Fantasy. Ein passionierter Jäger wird aus der nordischen Kälte quasi beim Nachhauseweg in ein exotisches Gefilde geleitet. Er hat aber nicht nur die Klimazone, sondern gleich den Planeten gewechselt. Auf Xotha wird er als das „Schwert Marths“ begrüßt. was wie eine große Ehre klingt, ist aber ein echtes Problem für ihn.
Diese fremde Fantasywelt wird von riesigen kosmischen Kriegern bedroht und Marth ist ein bösartiger Gott, dessen „Messias“ (Schwert) die Xothianer erwarten.
Xotha hat was Besonderes: Alle Kreaturen sind telepathisch veranlagt, auch die Tiere. Schon deshalb ist unser irdischer Held eine Ausnahme, denn in seinen Kopf kann man nicht so richtig reingucken.
Was Marth (das Rätsel...) wirklich ist, wird am Ende schon klar und dieses Geheimnis hilft dann auch, die Invasion der „Day“ (so heißen komischer Weise die Krieger) abzuwehren. Die Typen haben es auf alle Welten abgesehen, die Erde wäre dann auch mal dran gewesen.
Kein großer Roman, aber hinreichend exotisch, spannend, wie für Blish typisch mit philosophischen Wendungen und Kurz-Exkursen aufgewertet (so tiefgründig ist das Ganze aber nicht) und angenehm kurzweilig.
8 / 10 Punkte

30) Richard David Precht: „Wer bin ich und wenn ja, wie viele?“
„Eine philosophische Reise“ (Untertitel), die ich mir von Caroline Mart und Bodo Primus vorlesen ließ. (4 CDs)
Das Buch ist eine kleine Geschichte der Philosophie, in Auswahl des Autors, populär erzählt. Schwerpunkt ist die Frage nach der menschlichen Persönlichkeit, nach dem Ich. Prechts Ansatz ist die Verbindung moderner Hirnforschung (Medizin) mit den Ergebnissen klassischer Philosophie. Dabei verfällt er nicht in billigen Biologismus, zeigt aber auch deutlich auf, in wie weit wir Vernunftbegabten in unserem biologische Erbe verhaftet sind. Das zeigt er auch bei solchen menschlichen Konstrukten wie Moral und Glück. Am Ende geht es dem Autor um die Frage, was Glück ist, wie es zu erreichen ist etc. So gesehen glaube ich für mich persönlich, ich könnte am liebsten Epikureer sein...Das Buch regt also auch deutlich zum Weiterlesen / -denken an. Prima!
8 / 10 Punkte

Immer noch nicht beendet, aber sporadisch weitergelesen: Howard: "Conan" und begonnen: die Atlanta-Trilogie von Michael Bishop....


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Thomas kramt in Erinnerungen: 80er Jahre-selbstgemachte-Comics

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 12 August 2012 · 799 Aufrufe

Urlaubszeit = Aufräumzeit. Kennt Ihr das? Habe einen Teil meiner Vergangenheit raus gekramt: Als Teeny habe ich Comics „gemalt“. Also, nur so für mich, bestenfalls noch Klassenkameraden zum Lesen gegeben.
Angefangen hatte ich mal während einer Krankenzeit, das weiß ich noch. Das wurde eine richtige kleine Manie und hat mich ein Weile begleitet, bis in die „Penne-Zeit“. Viele der Arbeiten sind verschwunden, ist sicher auch gut so. Doch die letzten habe ich noch. Vierfarbig, mitunter seltsam gebunden: Ein Buch habe ich mit Holzleisten und dicken Schrauben zusammen gesetzt. Das Ergebnis ist... - massiv.
Nun, die Comics entstanden, als ich noch gar keine Comics kannte. Wie das?
Also ich war natürlich MOSAIK-Fan und las auch ATZE und FRÖSI und ich hatte auch ein paar Standard-Funnys aus „dem Westen“. Aber „richtige“ Comics? Hmm... Also, es gab da die Pionierzeitung („Die Trommel“), darin war mal eine Serie zur Geschichte der Bildgeschichte / Comics, die ich mit großem Interesse las. So weit ich mich erinnere, ging die mit Wilhelm Busch los und endete bei den Digedags (MOSAIK), brachte aber auch Beiträge zu den einschlägigen Superhelden etc. Und es gab das „Westfernsehen“ und Kumpels, die mal so ein Heft hatten. Mein größter Schatz war ein halbes RAHAN-Album in Französisch. DAS war tatsächlich so etwas wie eine Initialzündung für mich. SO wollte ich auch zeichnen können, solche Stories faszinierten mich.
Und es gab meine (kindliche) Phantasie, in denen ich mein Faible vor allem für historische Abenteuer und dann auch das erwachende Interesse für SF ausleben konnte. Alles Handarbeit, auch die Schrift. Teilweise habe ich schon verwendetes Papier, halt die Rückseiten anderer Zeichnungen verwendet. Zerschnitten und neu zusammen geklebt, übermalt. Die Inspirationen sind immer deutlich erkennbar, abgekupfert habe ich natürlich auch schamlos...
Nun, künstlerisch sind die Sachen nicht so berühmt, aber irgendwie eine liebe Erinnerung. Hier mal ein Cover und eine Seite, die ich meiner Meinung nach noch vorweisen kann.
Ende 1982 - Anfang 1983.
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Bilder: Thomas Hofmann


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Urlaubslektüre - eine besondere "Pferde-Oper" (M. Bishop: Die Einhorn-Berge)

Geschrieben von T.H. , in Leseliste 2012 08 August 2012 · 1.058 Aufrufe

25) Michael Bishop: „Die Einhorn-Berge“
Wieder ein Autor „entdeckt“, von dem in der Vergangenheit in Deutsch sogar recht viel erschienen ist, den ich aber bis dato ignoriert habe.
Das Buch habe ich für 1 € auf dem Flohmarkt erworben; weiß gar nicht genau, warum ich es mitgenommen habe. Nun hatte ich es als Sommer-Urlaubs-Lektüre mitgenommen - und bin schlichtweg begeistert und auch gewillt, mehr von dem Autor zu lesen!
Das ist Fantasy, die aber in einem realistischen Gewand daher kommt. Sicher gehört das Buch mehr in die Ecke Urban Fantasy, auch wenn es nicht in de Stadt spielt.
Ein AIDS-Kranker, Bo, kurz vor seinem Tod wird von einer fernen Verwandten auf ihre Ranch gebracht, um dort seine letzten Tage zu verbringen. Die Ranch-Besitzerin, Libby, hat es nicht leicht, da sie sich von ihrem Mann getrennt hat und allein wirtschaftet. Lediglich ein Ute-Indianer, Sam, hilft ihr.
Sam hat es auch nicht leicht, da er seit vielen Jahren getrennt von seiner Familie und dem Indianerreservat lebt. Er hat nun eine fast erwachsene Tochter, die dank ihrer besonderen Fähigkeiten Schamanin werden soll.
Fantasy? Nein, bisher nicht... Bishop zeichnet eine sehr realistische, menschlich packende Kulisse. Seine Story greift den Leser.
Die Fantasyelemente werden fast eingeschmuggelt in die Handlung: Es gibt nämlich Einhörner auf der Weide, oben in den Bergen, die bisher nur Libby und Sam gesehen hat. Die Herkunft der Tiere wird geklärt; denn es gibt Zugänge / Übergänge zu einer Parallelwelt, die sich ganz am Ende noch als was anderes herausstellt. Aus dieser Parallelwelt empfangen die Ranch-Bewohner sogar TV-Sendungen und erfahren etwas über die Einhörner.
Die Einhörner sind krank, ähnlich wie Bo, doch kann man ihnen „hier“ helfen.
Neben den Einhörnern sind es noch ein seltsamer Hirsch, den Sam mitbrachte und der Geist der sich den Kopf weggeschossenen Mutter von Sams Tochter, die hier auftreten.
Tja, alles irgendwie seltsam, nicht wahr. Trotz der bizarren Szenerie stimmt alles, die Personen, die Story, es kommt immer wieder zu spannenden Höhepunkten, zu menschlichen Konflikten (die Eltern von Bo sind so streng gläubige US-Amerikaner, die Homosexualität für Teufelszeug halten und AIDS eher für die Strafe Gottes). Man erfährt sehr viel über die Lebens- und Denkweisen der modernen Indianer, auch von denen, die die Grenzen der Reservate überschreiten konnten.
Großes, emotionales Kino!
Für die Wirkung des Buches auf mich war beim Lesen sicher nicht unerheblich, dass ich es meist auf einem Balkon mit Sicht auf den Donnersberg in der Nord-Pfalz gelesen habe. Vor dem Berg, auf einer Wiese, grasten Pferde, also keine Einhörner, nein, nein..., aber dann so, in der Dämmerung, wenn der Mond aufging... Also mit ein wenig Phantasie...
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10 / 10 Punkte
© Bild: Thomas Hofmann


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Urlaubsimpressionen mit kulturellen Abschweifungen

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei..., Subjektive Eindrücke 05 August 2012 · 811 Aufrufe
Urlaub 2012
Da wandelte die Familie Hofmann diesen Sommer auf historischen Pfaden. Das hatte sie mir zu verdanken. Dabei hatte ich durchaus ein etwas schlechtes Gewissen. Aber neben „meinen Sehnsuchtsorten“ gab es auch Wanderungen durch den Pfälzerwald, Schwimmbadbesuche und ein Tag im Safari- und Freizeitpark (für den Jüngsten so viel Achterbahn, dass er irgendwann freiwillig meinte, das wäre genug - DAS war sozusagen auch ein historischer Moment).

Pfälzerwald: Nach einem TATORT-Krimi mit dem Duo Odenthal / Kopper wurden wir auf das größte Waldgebiet Deutschlands aufmerksam. Und tatsächlich, wenn sich auf den Wanderungen der Blick öffnete, war das einfach atemberaubend und ich fühlte mich an einen Heinlein-Storytitel erinnert: „Die grünen Hügel der Erde“!

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Ehe wir in der Pfalz landeten, am Pfälzer Höhenweg, im Angesicht des Donnersberg, machten wir einen Umweg über Paderborn. Dort konzentrieren sich drei Stätten, die mir schon lange durch den Kopf geistern:

Das Hermannsdenkmal.
Bin seit kleinauf Geschichtsfan, hatte ja dann sogar mal u.a. Geschichte studiert (ist lange her...). Nun endlich wollte ich doch mal das Denkmal sehen, das an die Schlacht im Teutoburger Wald erinnert. Mir ist schon klar, dass dieses Denkmal nicht nur an die Schlacht im Jahre 9 erinnert, sondern ähnlich wie das Völkerschlacht- und das Kyffhäuser Denkmal in meiner unmittelbaren Heimat noch ganz andere Funktionen hatte. Die Opulenz war dann auch überwältigend; zumindest aus der Ferne sehr beeindruckend.

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Die Externsteine.
Zwar nicht zur Sonnenwende, aber in praller Sonne fanden wir sie vor.
Ein sehr schöner Ort! Nun, besondere Strahlen, Wellen oder dergleichen spürte ich nicht, außer die Strahlen der Sonne auf der Haut. Dass man ihnen aber göttliche oder andere übernatürliche Präsenz zuspricht, kann ich zumindest nachvollziehen. - Das wäre dann noch mal so ein absurder Wunsch: hierher zur Sommersonnenwende - vielleicht würde es mich enttäuschen?
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Die Wewelsburg.
Interessiert man sich für Gothic & Dark Wave Musik, die Subkultur, die sich darum bildete, dann stößt man zwangsläufig auf das seltsame Symbol der „Schwarzen Sonne“. Was vielleicht anfänglich schwarz-romantisch erschient, hat natürlich einen ganz anderen Inhalt. Das sollte schnell klar werden. Nun ist mir in diesem Zusammenhang dieser berühmt-berüchtigte Ort des öfteren begegnet. Erinnern darf ich mit guten Gewissen an Pinternagels herrliche Satire „Und morgen der ganze Weltenraum“.
Die Burg selbst ist übrigens sehr schön! Die wohl einzige Dreiecksburg in Deutschland.
Hauptsächlich beherbergt sie ein Museum zur Geschichte der Region. In einem Nebenhaus aber gibt es eine thematische Ausstellung zur Geschichte der Burg in der NS-Zeit, als das Schloss (eine Burg war es längst nicht mehr) als Elite-Kader-Schule für die SS genutzt wurde. Von diesem Ausstellungsgebäude führt dann auch ein Weg in den Nordturm, den man vom Schloss selbst aus nicht erreichen kann, was etwas irritiert, wenn da nämlich Leute im Gang zu den Räumen des Nordturms durch die Gitter schauen und nicht weiter kommen.
Ab den 90ern wurde ein besonderes Fußboden-Ornament, die „Schwarze Sonne“, im Nordturm zum Identifikationssymbol bestimmter Kreise. Das Ornament ist einer alemannischen Fibel, die Kleidung zusammenhält, nachempfunden und war zumindest in der NS-Zeit nicht so wichtig.
Unter der Halle der Schwarzen Sonne befindet sich noch eine Halle, gruftartig, einem mykenischen Grab nachempfunden. Diese Halle jagt einem weit mehr kalte Schauer über den Rücken. Ja, das ist eindrucksvoll, wirkt aber vor allem einschüchternd.

In der Pfalz.
Am Donnersberg bezogen wir ein Zimmer, das uns Aussicht auf den Berg bot. Auf einer Weide vor dem Berg weideten Pferde. Na ja, das klingt sicher kitschig: Meine Urlaubslektüre ist „Die Einhornberge“ von Michael Bishop - nun, was passt besser als Illustration?

Auch hier gibt es viele historische Orte, wie zum Beispiel diese Anhäufung von drei Burgen auf einem 200 m langen Felsen - Altdahn, Grafendahn und Tanstein.
Interessante Konstellation, wie ich finde. Vom Bergfried der mittleren Burg hat man dann auch so einen tollen Blick: den
Machu Picchu-Blick möchte ich ihn nennen...
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Worms.
Ach, die Städte im Westen... Paderborn, Kaiserlautern, Worms. Wenn man dort landet, kann man sie kaum voneinander unterscheiden. Man merkt, dass sie im Krieg weitestgehend zerstört wurden und danach eben zur gleichen Zeit aufgebaut; leider auch im nahezu gleichen Stil. Die Einkaufs-Zentrums-Straßen sehen sich zum Verwechseln ähnlich. (Als „Ossi“ fiel mir dies besonders auf, denn „unsere“ Neubaustädte sehen halt anders (gleich) aus und wurden wegen ihre eintönigen Architektur so sehr gescholten... nun ja...)
In Worms gibt es aber auf einem Rest der Stadtmauer eine ganz tolle Nibelungen-Austellung. Zwar bietet die „Ausstellung“ kaum richtige Ausstellungsstücke, aber einen akustischen Rundgang durch die Nibelungengeschichte. Das war richtig toll (und für mich auch noch mal der Anlass, etwas nachzulesen, davon später mehr). Hier schon mal vorab: Ich und Hagen, der gerade den Schatz im Rhein versenkt.

Strasbourg.
Als „Kontrast“ machten wir einen Ausflug nach Strasbourg. Dort waren wir schon mal vor ca. 15 Jahren. Aber auf das Gedächtnis ist ja Verlass: Man vergisst so schnell. Hier kann man einen herrlichen alten Stadtkern bestaunen; ganz toll der Blick auf den Dom. Der kommt nämlich überraschend, wenn man fast zufällig um eine Häuserecke kommt.
Tolle Läden entdeckt: Großer Comic-Laden (aber fast nur französische Autoren! ... allerdings auch die neusten Hellboy-Alben, die es in Deutsch noch nicht gibt und die auch großformatiger sind als bei uns...) und ein Weihnachtsschmuckgeschäft - im Hochsommer!

Kunst.
Auf dem Rückweg noch Halt in Kassel gemacht. Nach 1997 (10) nun die dOCUMENTA 13. Tja nun... jetzt könnte ich über Kunst und das Auge des Betrachters schwadronieren. Es sind beeindruckende Objekte dabei gewesen, aber vieles erschloss sich mir nicht. Zumindest nicht von selbst. Und einige „Objekte“ sind ein wenig wie des Kaisers neue Kleider: Wenn da große Räume leer bleiben und der Luftzug durch den Raum als Kunstobjekt „verkauft“ wird. Was soll das?

Fotos: Thomas Hofmann


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Sommerlektüre, aber keine leichte - Leseliste Juli 2012

Geschrieben von T.H. , in Leseliste 2012 23 Juli 2012 · 947 Aufrufe

Vielleicht nur eine Zwischenmeldung, vielleicht schon der Juli in Gänze, mal sehen... Lese derzeit an einen CONAN-Sammelband, was sich hinzieht.
Hier aber erst mal : Der Juli 2012:

24) Iain Banks: „Krieg der Seelen“
Ist schon gewaltig, was Banks uns da erzählt. Die Dimensionen seiner Kultur und der anderen Zivilisationen, die zeitlichen Dimensionen, in denen sie sich entwickelten, untergingen, die Spuren, die sie hinterlassen. Er kleckert nicht, sondern klotzt... aber nicht beim Plot...
Das, worum es geht, hätte meiner Meinung nach auch in eine Erzählung gepasst.
Die Heldin wird gleich zu Beginn ermordet. Wie sich herausstellt, ist ihr Mörder der bedeutendste Mann seines Planeten, der nicht zur Kultur gehört, daher ist so was wie „Bedeutung“ noch an monetärer Macht etc. gebunden, was in der Kultur wohl keine Rolle mehr spielt.
Allerdings ist der Tod nicht das Ende in vielen Welten des Bank’schen Universums. Besagte Heldin bekam von einem die Randgebiete seiner Gesellschaft suchenden Kultur-Mitglied, dem Avatar eines Schiffs, eine „Borte“, die ständig ein Backup ihres Bewusstseins erstellt, was ihr ein posthumes Leben ermöglicht, entweder in einer simulierten Welt oder in einem neuen Körper.
Nun sinnt sie auf Rache.
Parallel erfahren wir, dass religiöse Vorstellungen von Himmel und Hölle real geworden sind. Nach ihrem Tod können Personen in eine Art Super-Computer-Simulation in himmlische oder höllische Situationen versetzt werden. Es gibt aber Widerstand: Die Hölle als Ort der Folter und Verdammnis wird von vielen Leuten in Frage gestellt und bekämpft. Der Krieg im Himmel droht nun aber auf die reale Welt übertragen zu werden.
Natürlich sind beide Handlungsstränge am eEnde miteinander verwoben (da man den Ort sucht, wo die Höllen-Simulatoren stehen, entpuppt sich der Mörder als wichtige Person).
Banks verursacht einen WOW-Effekt nach dem anderen, was er da schildert, wie er es schildert. Dabei bleibt er nicht unbedingt immer ernst; nicht gar so deutlich wie in „Der Algebraist“ frage ich mich mitunter, ob man auch dieses Buch als Satire lesen sollte.
Banks hat zudem eine Vorliebe für drastische Gewaltschilderungen, die er in seiner Hölle ausleben kann. Ob das immer so notwendig ist, wage ich zu bezweifeln; offensichtlich setzt er seiner Kultur-Utopie den Hang zu Gewalt beim Menschen (u.a. Kreaturen mit Bewusstsein - natürlicher und künstlicher) entgegen.Faszinierend, wie er seine Welt greifbar macht, wo die Grenzen zwischen physischer Realität und Computer-Simulation nicht mehr besteht.
Im hinteren Drittel wird es etwas langweilig, weil ich den Eindruck hatte, dass der Plot gar nicht so viel hergibt, für 800 Seiten. Erst zum Schluss, wenn es an die Auflösung(en) geht, wird es wieder spannend.
9 / 10 Punkte

Comic 3) David Finch, Jason Fabok: „Batman. The Dark Knight. Dunkle Dämmerung“
DC*Premium 79
Bei DC werden die Uhren alle auf Null zurück gestellt. „New 52“ ist das Losungswort des Tages. Im Deutschen kommen die Neuen 52 als Einzelhefte so natürlich nicht an, nur ein Bruchteil davon. Aber es werden sicher Sammelalben erscheinen.
Irgendwie hat mich das Konzept überzeugt: Die DC-Geschichten werden neu erzählt. Das erleichtert den Einstieg. Die Qualität der Zeichnungen und Stories hat über die vielen Jahre ihre Geschichte deutlich zugelegt. Die Mischung aus Neuem und Bewährtem hat mich in ihren Bann gezogen, zumindest was den Dunklen Ritter anbelangt. Also beginne ich mit „Batman. The Dark Knight“ und „Batman (Detective Comics)“.
Nun ist es allerdings auch nicht so, dass wirklich alles bei Null beginnt. Wäre dann wohl zu langweilig und würde die Altleser vorn Kopp hauen.
Daher gibt es für „The Dark Knight“ einen Übergabe- Umsteigeband, eine Miniserie.
Nun ja, zeichnerisch ist der Band auf hohem Niveau (viel Regen, viel Düsternis), inhaltlich wird einfach zu viel reingepackt und daher nur angerissen.
Eine Bekannte, Golden Dawn (nomen est omen), aus Bruce Waynes Kindheitstagen wird entführt. Croc und der Pinguin stecken mit drin, aber auch Dämonen, die vom untoten Vater der Entführten beschworen werden, weil er so was schon immer machte und das Tor zu Hölle öffnen will.
Als Nebenhandlung bekommt unser Commissioner Gordon Konkurrenz aus Metropolis; ein Yuppie macht ihm seinen Rang streitig.
8 / 10 Punkte

Comic 4 & 5) Jodorowsky und Fructus: „Showman Killer“
Bd. 1: „Ein Held ohne Herz“
Bd. 2: „Das goldene Kind“
Tja, Jodorowsky. Irgendwie ist das ein armer Kerl. In seiner Biografie wird ja immer das am ausführlichsten beleuchtet, was er nicht geschafft hat (Stichwort: „Dune“). Das ist sicher bitter, finde ich, irgendwie...
Aber er ist auf alle Fälle interessant. Es gab auch eine kurze Phase, in der ich seine Filme, als die, die wirklich entstanden, toll fand. Doch wenn ich ehrlich bin: So richtig verstanden habe ich ihn nie.
Er machte ja viel in Comic, u.a. mit Moebius zusammen. Comic, resp. Graphic Novel, ist ja so was wie Film auf Papier. Graphic Novel hat oft mehr mit Film als mit Roman zu tun. Vielleicht ist das für Jodorowsky eine Ersatzbefriedigung? - OK, wie auch immer.
SHOWMAN KILLER hat mich als erstes durch seine grafischen Qualitäten angesprochen. Jedes Bild ist ein Gemälde, wenn auch expressiv und nicht immer bis ins letzte Detail ausgeführt. Auch erscheinen mir einige bildnerischen Kompositionen nicht wirklich rund zu sein. Aber das Auge bekommt viel geboten, keine Frage!
Die Story? Na ja, wenn man jegliche Logik ausschaltet und sich vorstellt, was der Erzähler alles so zu sich genommen haben könnte, damit er auf so was kommt, hat man seine Freude dran.
Unbegründete, seelenlose Gewalt ist das Hauptthema.
Der Showman Killer wurde von einem mad und bad scientist herbeigezüchtet, in dem er mit Hilfe seiner sadistischen Assistentin einer Gehinrtoten den Samen eingab, 9 Monate wartete und das Kind ohne Liebe aufzog, dem Kind zudem die Nerven raubte.
Das Ergebnis ist der gefährlichste Auftragskiller des Universums.
Seine Gegner sind aber auch nicht besser, insofern...
Ein Monster, herbeigeträumt von einem Robbengesichtigen Köinigsberater (das sagt schon alle, oder?), usurpiert den Thron der Galaxis und legt sich mit Showman Killer an. Der kümmert sich entgegen seiner Art um einen geretteten Thronfolger und erfährt am Ende des 2. Teils, dass er selbst auch ein Erbe des Throns ist.
Raumschiffe sind Riesenflöhe, Atombomben werden fleißig eingesetzt, Blut fließt in Strömen. Auf jeden Fall werde ich die Alben gut verstecken, ist schließlich ein Kind im Hause...
6 / 10 Punkte


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Reise in Blish's Universum fortgesetzt (Leseliste, Teil 2, Juni 2012)

Geschrieben von T.H. , in Leseliste 2012 01 Juli 2012 · 2.155 Aufrufe
James Blish
James Blish: „Der Hexenmeister“ (Black Easter)
Nach „Der Tag nach dem Jüngsten Gericht“ habe ich mir vorgenommen, alle Bücher aus der After Such Knowledge- Reihe zu lesen, zumindest die, die auch im Deutschen verfügbar sind. Das Buch „ Doctor Mirabilis“ wurde ja meines Wissen nach nicht übersetzt; und ist so nebenbei erwähnt wohl auch im Englischen eine Rarität, wenn man nach den Preise für antiquarische Ausgaben geht.
„Black Easter“ ist die unmittelbare Vorgeschichte zum „Tag nach...“ und im Gegensatz zu diesem eher selten publiziert worden. Einerseits ist das komisch, denn beide Stories gehören zusammen wie 2 Kapitel eines Romans. Andererseits kann ich es verstehen, denn was in „Black Easter“ passiert, wird im Vorwort von „Der Tag nach...“ vollinhaltlich zusammengefasst. Mehr als dort steht, ist in dem hier genannten Buch nicht los!
Um gleich mal beim Drumherum zu bleiben: Insofern ist der Backcover-Text von „Der Hexenmeister“ völlig daneben, wenn dort von der „greatest Horror-Story ever told“ und „überraschende(n) Schock-Pointen“ die Rede ist. All das ist das Buch nicht und hat es auch nicht.
Trotzdem ist es gut!
Es wird sehr ausführlich und gemächlich erzählt, wie es zur Heraufbeschwörung des Jüngsten Gerichts durch schwarzmagische Umtriebe kam. Der Rüstungsfabrikant Baines sucht einen bekannten Schwarzmagier, Theron Ware, auf, um ihn um gewisse Gefälligkeiten zu bitten. Zunächst sind es nur „kleine“ Dinge, wie die Ermordung des kalifornischen Gouverneurs. Das soll aber nur testen, in wie weit schwarze Magie auch funktioniert.
Dann sollen die Dämonen der Hölle beschworen werden. Davon erfahren die Mönche auf dem Weißen Berg (Monte Albino), die so eine Art Bruderschaft der Weißen Magie bilden, sich aber seit langem zurück gezogen haben aus den weltlichen Unbilden. Sie versuchen dort vor allem Geister zur Schatzsuche zu gewinnen. Das ist zwar eigentlich auch aus theologisch-ideologischen Gründen verwerflich, aber nun ja... Doch jetzt ist ja sozusagen die K... am Dampfen.
Dummer Weise geht dann aber das verabredete Datum für Amaggedon, nämlich Ostern, auf die Intervention des Weißen Magiers, Pater Domenico, zurück.
Das ist kein Action-Roman. Es geht mehr um die Beweggründe, Motive für das Handeln der Personen. Allerdings habe ich mir mehr Tiefgang, mehr Philosophie versprochen; da ergeht sich Blish eher in Andeutungen. Interessant ist noch, was Baines überhaupt für ein Motiv hat. Ob man (ich) das dann auch so nachvollziehen kann? Er ist unzufrieden mit dem status quo (der Welt), sieht im Heraufbeschwören von Chaos und Weltuntergang einen Neubeginn (?)
So kulminiert der kurze Roman zwar mit dem Beginn des 3. Weltkrieges (chinesische Wasserstoffbombe auf Taiwan) und im Aufmarsch aller möglichen, phantastisch beschriebener, höllischer Dämonen, aber auch in einem Versuch, den Sinn des Universums und die Kraft zu beschreiben, die Menschen vorantreibt und die sie zwischen Glauben und Wissenschaft pendeln lässt.
Es gibt ein paar eindringlich beschriebene Szenen, wie z.B. die Beschwörung eines Succubus als willige Liebhaberin für den sexbesessenen Assistenten von Baines.
Insgesamt ist auch dieses Buch eine anregende Lektüre, wenn auch kein Horror-Shocker.
8 / 10 Punkte

James Blish: „Der Gewissensfall“
Der Roman ist der erste aus der After Such Knowledge- „Reihe“. Reihe setze ich hier in Anführungsstriche, weil der Roman im Grunde mit den folgenden kaum etwas gemein hat, auf den ersten Blick.
Er spielt auch in einer fernen Zukunft, zum Teil auf einem anderen Planeten. Würde die Zusammengehörigkeit der Bücher nicht überall kolportiert werden, wäre ich selbst kaum darauf gekommen.
Der Planet Lilith, äh, ...Lithia ist eine Idylle. Es herrschen ideale Klimabedingungen, in denen seit Urzeiten eine intelligente Reptilien-Spezies (dem Aussehen nach eine Mischung aus Reptilien und Kängurus) gedeiht. Es gibt keine Klassen, keine Rassen, keine Religion, aber auch keine Kunst oder ähnliches, was besondere emotionale Reizungen hervorrufen könnte. Es gibt keinen Staat, aber auch keine Unordnung. Technologischer Fortschritt ist durchaus vorhanden, kommt aber weitestgehend ohne Metalle, ohne Raumfahrt, ohne Atomkraft etc. aus. Das mit der Raumfahrt würde die Echsen aber schon interessieren...
Es gibt auch keine Familien im irdischen Sinne. Wie das funktioniert, erfahren die irdischen Kundschafter auf dem Planeten erst fast zum Ende ihrer Mission. Da bekommt nämlich der mitgefahren Priester ein besonderes Gastgeschenk, ein Ei.
Aus dem schlüpft auf der Erde dann ein Junges, das den Planeten aufmischen wird - also die Erde!
Auf der Erde haben sich die Menschen in ihrer Angst vor dem Atomkrieg unter die Erde in Bunkerstädte zurückgezogen. Die richtigen Städte sind verwaist. Das Leben ist allgemein von Angst beherrscht.
Dieser Kontrast der Lebensentwürfe lässt den Priester denken, dass Lithia eine Schöpfung des Satans ist; denn was anderes soll das sein: Ein Utopia, das den Menschen zeigt, wie bescheuert sie sind? Die perfekte Welt vor dem Sündenfall stellt alles, was auf der Erde ist, in Frage. Unser Priester kniet sich so sehr in diesen Gedanken hinein, dass er die Lehre seiner katholischen Kirche verrät und zum Manichäer wird, der auch den bösen Mächten schöpferische Kräfte zubilligt. Dieses Dilemma führt dann auch zu seinem Kirchenausschluss.
Die Konsequenzen daraus sind apokalyptischer Art. Offen bleibt: Ist es der Exorzismus oder sind es die Atombomben, die zum Weltuntergang führen?
Das nun wiederum ist das verbindende Element zu „Der Tag nach dem Jüngsten Gericht“ und „Black Easter“. Für Blish ist dies der Aufhänger, zwar nicht sonderlich tiefgründig, aber unterhaltsam über Religion und Sinn des Lebens zu philosophieren.
Blish erzählt geradlinig, unterhaltsam, immer etwas kammerspielartig, also, der große Weltentwurf ist auch hier eher verborgen. Ich finde es aber genial, daher...
9 / 10 Punkte

James Blish: „Zeit der Vögel“
Wer das liest: Hier brauche ich Hilfe: In dem Roman werden physikalische, kosmologische (?) Theorien erwähnt; leider, wie so oft bei Blish, nicht viel mehr als nur erwähnt.
Er nennt Fred Hoyles Steady State Theorie. OK, da findet man ja was dazu. In dem Roman wird sie im Zusammenhang mit einer Theorie der permanenten Evolution gebracht, „im Sinne der sphärischen Trigonometrie“ (S. 28). Puh...
Irgendwie läuft dies auf einen Gegenentwurf zur Urknalltheorie hinaus; muss aber auch in Bezug zum Thema Evolution allgemein eine Rolle spielen.
In dem Roman geht es um Evolution.
Ein Mann fällt von einem Teleskop und trifft nie auf dem Boden auf, sondern erwacht 25.000 Jahre später ... irgendwo. Erst weiß er nicht, wo er ist, denn sein Zustand ist durchaus als bizarr zu bezeichnen. Er teilt sich ein Gehirn mit einem schon sehr altem Wesen. Das Gehirn ist in einem Behälter in einer Art Museum und wird von menschlichen Besuchern wie ein Orakel befragt. Die Menschen scheinen im Zustand der Steinzeit zu leben, haben sich offensichtlich zurück entwickelt.
Dafür haben sich die Vögel weiter entwickelt, sind leider auch sehr viel aggressiver geworden und drohen, die Menschheit auszurotten.
Aber es gibt noch Menschen, in der Antarktis, die sogar über Computertechnologie verfügen und die „alte“ Zivilisation erhalten.
Unser Held schlüpft zusammen mit dem Superbewusstsein aus dem Museumsgehirn zunächst in den Kopf eines Degenerierten, durchquert mit ihm das Land der Vögel. Nur der Umstand, dass er den Vögeln als was Besonderes erscheint (so ein Typ mit drei Ichs...) bewahrt ihn vor dem Tod. Dann gelangt er in den Zentralcomputer der Antarktiker.
Ach ja, die Theorien: Kennt jemand den Begriff „Juganität“? Wird im Zusammenhang mit der Höherentwicklung der Vögel und Rückentwicklung der Menschen benutzt. Und dann gibt es noch den Begriff des Lobachewskischen Univesums, den ich nur in einem mathematischen Zusammenhang finden konnte. Nochmal: puh...
Nun, es ist einfach interessant, was Blish hier erzählt, auch wenn sich mir auf Anhieb nicht alle Facetten erschließen. Muss ich mal recherchieren (oder Euch im Infos bitten). Aber er textet seine Leser nicht damit zu und erzählt einen schönen, spannenden, geradlinigen Plot, eine Queste durch eine ferne, zukünftige Erde, die nicht im Menschen die Krönung der Schöpfung trägt.
8 / 10 Punkte

Noch 2 Hörbücher:
T.C. Boyle: „Fleischeslust“, Szenische Lesung, Hörbuch.
2 Stories, für mich die erste Begegnung mit dem Autor (wenn man die amerikan. abgehaltene Lesung auf einer Leipziger Buchmesse mal nicht mitzählt).
Nun, so dolle ist das nicht. Kommt vielleicht drauf an, was man (ich) erwartet. In 2 Stories ging es um die Blödheit des Mannes, wenn er sich verliebt, einmal in eine Tierrechtsaktivistin, das andere Mal in eine Russin, die den reichen Amerikaner sucht. Im letzten Text geht es um einen alten, verwirrten Polarforscher, der dummer Weise in einem Obdachlosen die verabredete Kontaktperson sieht. Dummer Weise deshalb, weil er zum einen in der falschen Stadt aus dem Zug stieg und zum anderen, weil der Obdachlose ihn ausraubt.
6 / 10 Punkte

Tad Williams: „Der brennende Mann“ - Hörbuch, gelesen von Regina Lamnitz
Das ist nur ein kurzer Text, eine Novelle. Da ich bis dato Tad Williams nicht gelesen habe, war dies mein erster Eindruck. Nach dem will ich lieber Abstand halten. Sicher konnte ich hier nur bestätigen: Ich bin kein typischer Fan typischer Fantasy.
Da erzählt eine Frau ihre Lebensgeschichte, zumindest vom entscheidenden Teil ihres Lebens. Als sie als Tochter eines geschlagenen Adligen sich auf einer alten Burg einrichtet, wird sie mit der Vergangenheit des Landes und der Burg konfrontiert, die zunächst vage angedeutet als Geister die Burg heimsuchen.
Natürlich gibt es eine Liebesgeschichte, die in einer großen Enttäuschung endet
Ales wird aus der Sicht der Frau erzählt, was für den Autor bestimmt eine Herausforderung darstellt. Allerdings empfand ich dies als ein Manko der Erzählung. Ich hatte über weite Strecken den Eindruck, einen typischen „Frauenroman“ zu hören.
Zum Schluss wird es spannend. Eine Hexe wird gefangen genommen und gezwungen, einen Geist der elfischen Vergangenheit zu beschwören, den brennenden Mann. Das Feuer, das ihn quält, stammt aus dem Blut eines erschlagenen Lindwurms. Es kommt zu einem Showdown im Keller und geht tragisch aus, die Grundstimmung ist wehmütig. Aber das alles ist kein großer Wurf.
5 / 10 Punkte


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„Auf der Suche nach dem neuen großen Ding“ - ElsterCon 2012

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 24 Juni 2012 · 615 Aufrufe

Jürgen Lautner möge mir verzeihen, dass ich mir seinen Ausspruch klaue. Während des Steampunk-Forums hat er dies als Motivation seiner Beschäftigung mit Steampunk als Fan angegeben.

Ein Tag volle Pulle SF liegt hinter mir. Der ElsterCon ging ja wieder vom Freitag Nachmittag bis Sonntag Mittag, aber der Samstag sollte mir reichen. Und es war ja auch genug los an diesem 2. Con-Tag!
Zunächst war es wieder schön, Bekannte zu treffen. Obwohl, unterm Strich: Irgendwie „lenkte“ das proppevolle Programm doch sehr ab. Mitunter ging die persönliche Begegnung über ein „Hallo!“ so im Vorübergehen und Nebenher nicht hinaus.
Als erstes traf ich auf Herrn Barnewald, der eine große Kiste vor sich her trug. Ich meinte, er will wohl auch einen Buchverkaufsstand eröffnen. Nee, das wären seine McDevitt-Bücher zum Signieren. Habe mich dann nicht erkundigt, ob er das viele Signieren überlebt hat - der Autor...
Im Café saß dann Eric aus dem Horroforum und - sicher eher bekannt - Herausgeber des Cthulhu Libria. Da gesellte sich Carsten Hohlfeld dazu. Sehr erfreut hörte ich von ihm, dass er immer noch künstlerisch aktiv ist, auch wenn man so in der „Öffentlichkeit“ (SF-Fandom) nichts davon hört. Aber zur Zeit hat er eine Ausstellung laufen, wobei die Exponate, nun... zumindest gewagt sind...
Dann begegnete ich dem ASFC*-Urgestein Andreas Hirn, der in seinem Berliner Exil irgendwie verschütt gegangen ist, es sich aber nicht nehmen ließ, in Leipzig aufzukreuzen.
Um den fannischen Teil hier abzurunden, möchte ich noch das kleine APAnauten-Treffen zur Mittagsstunde erwähnen. So viele Mitglieder der APA F.A.N. gab es selten auf einem Haufen. Das Treffen hatte lustige Momente, zu denen vor allem Assoziationen zu Tinas medizinischer Profession boten. EDM schwelgte in Erinnerungen und gab Fandom-Histörchen zum Besten. Schade, da hätte man ein Tonband mitlaufen lassen müssen.
Ich habe mich sehr gefreut, dass mir das Titelbild der #100, die bald ansteht, reserviert wurde. Ist ja viel der Ehre. Mach ich gerne; vielen Dank!

Vom Programm konnte ich naturgemäß nicht alles mitbekommen, ist fast zu viel und einiges lief parallel.
Es ging bei mir los mit der Military SF Lesung von Uwe Post und Dirk van den Boom, zu der ich zum Einlassdienst vergattert war. Immerhin, zu so früher Stunde kamen 20 Leutchen zu der Lesung.
Dirk entpuppte sich im Vorfeld (für mich) als wahrer Marktschreier, der den Buchverkaufssaal lautstark zum Besuch seiner Lesung einlud. Am Anfang der Lesung fragte er seinen Kompagnon aber erst mal, was er hier wolle. Uwe Post und MSF? Tatsächlich hat er nur eine Story zum Thema geschrieben und die ist eine Satire auf das Gerne.
Besagte Story gab Uwe dann auch zum Besten, sehr unterhaltsam und mit Verve vorgetragen; war ja faste ein Hörspiel.
Dirk legte mit einem tentakeligen Kapitel aus dem in Bälde erscheinenden Buch seiner Serie nach. Er betonte, dass ist keine Satire. Als er aber von den Nachkommen seiner superbösen Aliens erzählte, die in den Köpfen ihre Wirte (Menschen) sprießen wie Blumen im Blumentopf, wagte ich doch nachzufragen, ob man das nicht vielleicht doch als Satire verstehen könne.
Also, sehr unterhaltsamer Auftakt.

McDevitt sprach schnell. Mit meinem rudimentären English kam ich da nicht mit. Leider gab es dann die im Vorfeld versprochene Zusammenfassung der Story auf Deutsch nicht.
Das Gespräch war da aufschlussreicher. Er sprach über die Stärke der Frauen, denen er mehr zutraut als den Männern. Er sprach auch darüber, wie Kriege zu vermeiden sind. Seine Aussagen lassen den konkreten Utopisten unter dem unterhaltsamen SF-Autor erkennen. Seine „Massage“ war da sehr handfest, auch wenn er dann auf eine Frage nach den Messages seiner Bücher antwortet, er habe keine; man möge das Essen und den Tag genießen (so in etwa...).

In einer Runde, geleitet von Dirk v.d. Boom, mit Uwe Post (Boom: „Was er hier macht, weiß ich auch nicht.“), McDevitt, Peter F. Hamilton und Bernard Craw, wurde der Frage nach gegangen, was denn MSF sei, was die Autoren dazu bewegt, so was zu schreiben und die Leser, das zu lesen. Es wurde auch die Frage gestellt, ob Aliens die Erde mit Krieg überziehen würden, wenn sie zu uns kämen. Nun, es gab sogar recht gute Antworten darauf. - Keine Bange, ich gebe hier nicht den Wortlaut der Diskussion wieder. - Mit am interessantesten fand ich die Ansichten von B. Craw.
Ach ja, der Beitrag von Uwe Post, dem Nicht-MSF-Autor: Die MSF-Story, über die er sich nicht lustig machen kann, ist eine, die sich selbst nicht ernst nimmt.

Und dann: Ein kleiner Eklat:
Der Laßwitz-Preis.
Leider habe ich den Anfang verpasst. Als ich rein kam, saß neben den Laßwitz-Preis-Treuhändern Thomas Braatz, der Chef des FKSFL und damit Ausrichter des ElsterCons auf der Bühne und verlas etwas. Es ging darum, dass er sich als ElsterCon-Macher über die Nominierungspraxis des Preises beschweren muss. Der ElsterCon, als tatsächlich langjährigen und wohl für D sehr bedeutungsvollen SF-Con, wurde in den letzten sieben Jahren nicht für den Laßwitz-Preis nominiert, andere Cons durchaus (auch welche, gegen die der ElsterCon eindeutig hervorstach, im direkten Vergleich).
Ich fand das mutig, auch wenn so ein Statement sicher missverstanden werden wird.

Alle Preisträger waren leider nicht da, z.B. Andreas Eschbach. Nun ja, der kennt das ja schon... Frank W. Haubold (beste Story) hat sich sehr gefreut, obwohl oder vielleicht auch gerade weil er zu den Kritikern dieses Preiss gehört.
Helmuth Mommers (Sonderpreis für die Einrichtung der Villa Fantastica in Wien) und der sehr begnadete Grafiker Alexander Peuss waren sichtlich gerührt, als sie ihre Dankensreden hielten.

Mr. Hamilton im Gespräch mit Dirk Berger.
Hamilton ist ein Vollzeitautor. Als Autor so dicker Bücher muss er das wohl auch sein.
Für den Armageddon-Zyklus hat er 6 Jahre gebraucht, für sein jüngstes Buch 2 Jahre. Für Amaggedon machte er ca. 6-9 Monate nur Notizen und das Exposé. So einfach vor ein Blatt Papier setzen und eine Story runterschreiben, kann er nicht.
Einen guten Tipp für SF-Autoren hat er noch gegeben: Wenn man eine Erfindung, die für die Story wichtig ist, benötigt, dann solle man die quasi wie ein schwarzes Kästchen beschreiben, auf dem ein Knopf ist, auf das man drückt, und schon passiert es. Wenn man versucht, das Kästchen aufzumachen und zu beschreiben, was da drin ist, hat man verloren.
Welche Bücher er läse? - Zur Zeit Harry Potter! ... Was komischer Weise Gelächter erntete. Nun gut, er hat ja auch kleine Kinder und will sich auch im Schreiben von Kinderbüchern versuchen. Außerdem ist sein neuesten Buch eine Art Mystery-Thriller, über Morde auf der alten Römerstraße zwischen London und Newcastle und dem Verdacht, dass Aliens dahinter stecken, die zu einer existentiellen Bedrohung der Menschen werden können. Er bezeichnete das Buch als seine „Monster in the Dark“-Story.

Den Abschluss (für mich) bildet das Steampunk-Forum, geleitet von Myra Cakan. Ihr eigenes Buch, das sie für das Forum qualifizierte, bezeichnete sie selbst allerdings als „Tesla-Punk“; auch nicht übel!
Dabei waren noch George Mann, der eher zufällig das Label „Steampunk“ von seinem Verleger aufgedrückt bekam; selber bezeichnet er seine Werke als viktorianische Fantasy; dann Felix Mertikat, dessen Comic „Steam Noir“ vor allem mit der Ästhetik des 19. Jahrhunderts operiert, damit kommt er von den hier Versammelten wahrscheinlich am nächsten der Modererscheinung Steampunk; Jürgen Lautner, der umtriebige Fan, der sich von der Seite des Betrachters, aber auch Modellbauers dem Thema näherte. Seine Ausführungen waren dann auch fast am essentiellsten. Das mag dem Umstand geschuldet sein, dass Autoren sich nicht unbedingt hinsetzen, um dann was in die und die Richtung zu verfassen; meistens jedenfalls nicht.
Mann nannte den Steampunk „ehrliche Fantasy“, denn der SP gibt nicht vor, dass die Vergangenheit so war, wie er sie beschreibt, sondern macht deutlich, dass es eben nur Phantasie ist.
Vielleicht war die Diskussion desillusionierend und die Frage, ob es überhaupt (noch) Steampunk in der (SF-) Literatur gäbe, blieb am Ende etwas offen.

Was fehlte?
Wenn schon Steampunk, wo waren dann die Modellbauer, die Leute, die die Mode und die Accessoires der Szene kreieren? Es gibt ja auch Musikbands, die so eine Art Neo Folk spiele, was zur Szene passt.
Aber ok, der ElsterCon ist eine Literaturveranstaltung; soll auch so bleiben!

Mir hat es doch sehr gut gefallen und - wie nun schon seit einigen Jahren an dieser Stelle - ich kann mir nur wünschen, dass es weitergeht...

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*) Andromeda Science Fiction Club Halle


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Die Frg

Geschrieben von T.H. , in News 10 Juni 2012 · 1.243 Aufrufe

Toller Name, nicht wahr?
Dies ist ein Kürzel - für: Fandom Revival Group. Zu finden in Facebook.
Aber ich möchte auch auf die nagelneue Homepage aufmerksam machen:

(Homepage leider nicht mehr online; 15.6.15)

Schwerpunkt sind vor allem die grafischen Arbeiten von Phantastikfans aus den 80er und 90er Jahren; und was aus ihnen wurde. Noch ist die Seite im Aufbau. Ich habe mir auch vorgenommen, etwas beizutragen.

Es gibt aber ein sehr schönes erstes Ergebnis der Gruppe, eine Publikation mit Bildern, Biografien der Künstler und Infos.

Eingefügtes Bild
© Bild: Lutz Buchholz


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Von Gelifteten, Gänsen des Kapitols und Cthulhu in Atlantis - gelesen 06 /12 / 1

Geschrieben von T.H. , in Leseliste 2012 09 Juni 2012 · 896 Aufrufe

16) David Brin: „Sternenriff“
Auf der Suche nach DER space opera, nach richtig guten Weltraum-SF-Großwerken mit viel Aliens, Raumschlachten, sense of wonder und mit viel Nachholebedarf meinerseits auf diesem Gebiet, probiere ich ein Stückchen UPLIFT-Universum. Zumal dieses Jahr noch ein neues Buch von Brin angekündigt ist, das ich mir zumindest auf meine Wunschliste gesetzt habe.
Ach ja. Wie soll ich es ausdrücken? Es wird wohl vorerst bei diesem kleinen Stück aus dem Riesenzyklus bleiben.
Es ist zwar der erste Band des 2. Zyklus, aber der Einstieg fällt leicht. Was das UPLIFT-Universum ausmacht, wird schnell klar. Das Konzept, dass Brin da entwirft, ist absolut überwältigend und faszinierend. Auch die Vielfalt seiner Aliens und wie greifbar und anschaulich er sie schildert, hat mich fesseln können. Aber dafür fällt meiner Meinung nach der Plot absolut hinten runter. Im Grunde passiert zwar laufend etwas, aber aber die Handlung entwickelt sich sehr langsam.
OK, da sind also die Raumschiffe von 6 verschiedenen Kulturen auf diesem Planeten gestrandet, weil sie mal aus welchen Gründen auch immer aus ihren Kulturen ausbüchsten. Um ihre Spuren zu verwischen, haben sie die Schiffe zerstört und leben auch ansonsten möglichst „unauffällig“ auf diesem Planeten, den sie sich im Sinne des uralten galaktischen Gesetzes unberechtigt aneigneten. Der Planet sollte sich nach der letzten Zivilisation erholen. Die ersten Bewohner haben ihren Leasingvertrag erfüllt und den Planeten verlassen. Spuren von ihnen sind aber immer noch zu finden, was die neuen Bewohner durchaus fasziniert.
Und nun landet ein neues Raumschiff auf dem Planeten. Man vermutete die lang prophezeite Abrechnung seitens der galaktischen Gesetzeshüter. Aber es handelt sich im „Gen-Piraten“.
Am Ende des recht umfänglichen Romans gibt es gar kein Ende, denn was im Deutschen 2, ist im Original 1 Roman.
6 / 10 Punkte

17) Frank W. Haubold: „Götterdämmerung. Die Gänse des Kapitols“
Das Buch - ich habe die Hardcoverausgabe - ist zunächst eine Augenweide: gediegen, mit Lesebändchen, schönes Format.
Es beginnt mit einer Art Prolog, die mich an im Stil an den kürzlich verstorbenen Ray Bradbury erinnerte. Das mag kein Zufall sein, wenn man weiß, dass ihn Frank Haubold zu seinen literarischen Vorlieben zählt.
Das Buch ist nicht sonderlich dick - für eine space opera. Ist ja nur der erste Teil, aber meinem Eindruck nach ist dies auch dem Umstand geschuldet, dass der Autor sich nicht in langen Umschreibungen und Erklärungen verliert. Die Welt ist wie sie ist. Und man kommt im Grunde schon schnell klar.
Wir haben eine waltraumenfahrenden Menschheit in einer ferneren Zukunft. Es gibt Aliens, die aber eher scheu sind (Angels) und aggressive Bio-Raumschiffe, Fahrzeuge, die gleichzeitig Wesenheiten sind und die die Menschenwelten angreifen. Die Menschen leben u.a. gerne auf Habitaten, die an bewohnte Inseln mit Kuppeln im Weltraum erinnern. Diese Städte sind leider ein beliebtes Ziel für Überfälle der Burgons. Und sie scheinen übermächtig und den Menschen überlegen zu sein, bis da eine Art Superwaffe eingesetzt wird, deren Herkunft aber geklärt werden muss.
Am besten haben mir Beginn und Ende gefallen, ich mag diese „bradbury’sche“ Art sehr! Auch die Raumschlacht war großartig. Mit den Figuren bin ich irgendwie nicht warm geworden, ihre Schilderung erschien mir zu distanziert, sie sind nach meinem Eindruck ein wenig Opfer der verknappten Darstellungsweise geworden. Ein paar Versatzstücke erinnern auch an andere SF-Werke, wie z.B. die Bezeichnung „Föderation“ für die Gemeinschaft der Menschenwelten oder diese fliegenden Städte.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es zeigt, dass aus dem sehr guten Story-Erzähler nun ein sehr guter Romancier wird.
8 / 10 Punkte

18 ) Wilko Müller jr.: „Fräulein Schmidt und die Suche nach Atlantis“
Wir erinnern uns: Im Dezember 2012 ging doch nicht die Welt unter. Dafür ist die Antiquariats-Gehilfin, das schicke Fräulein Schmidt keine männermordende Blondine, sondern eine Maya-Göttin. Sie und „ihr“ Antiquar, der stellvertretend für den geneigten Leser staunend ihre Metamorphose miterleben darf, haben einen anderen durchgedrehten Maya-Gott an der Durchsetzung seines Weltuntergangslpans gehindert.
Ist nun alles in Ordnung? Nein, denn es werden Götter - fast - reihenweise gemeuchelt. Da steckt der Gott dahinter, der im ersten Teil schon sein Unwesen trieb. Übrigens ist das mit den Göttern so ähnlich wie in der „Unendlichen Geschichte“ von Michael Ende: So lange Manschen an Götter denken (also nicht nur glauben) gibt es sie. Woher die Spielregeln aber stammen, nach denen die Götter agieren, ist selbst ihnen unklar. Fakt ist - so konnte ich hier lernen - haben sie sie nicht in einer kindlichen Erziehung erlernt, denn sie waren ja nie Kinder...
Gott Thor erscheint in Lederklamotten und tätowiert im Buchladen und will Lovecraft kaufen. Wozu? Weil er weiß, was demnächst zu erwarten ist.
Es geht also in diesem vielschichtigen Universum um Cthulhu, um Atlantis und eine Insel im Schwarzen Meer. Das alles wird rasant und begleitet von kompetenten Erklärungen in mythologischen Fragen erzählt. Selten so was Kurzweiliges gelesen!
„Nicht jeden Tag erklärt einem eine Göttin die Welt!“ (S. 34)
10 / 10 Punkte


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LL* - April, Mai... Nachträge

Geschrieben von T.H. , in Leseliste 2012 31 Mai 2012 · 852 Aufrufe

*) Lese-Liste von mir (na ja, derzeit eher ein Leselistchen)
Bücher angefangen und nicht beendet bisher, dazu ein paar Comics (meine neue Entdeckung: DEADPOOL - cooool!), die Bücher, die ich sogar geschafft habe (mitunter schon hier kurz vorgestellt) in der Übersicht:

13) Martin v. Arndt: „Oktoberplatz oder Meine großen dunklen Pferde“
„Keine Lehrmittelsammlung. Nur meine Geschichte.“ - einige der letzten Worte des Romans und so was wie ein Motto: Der Roman eines Deutschzüngigen über das alte und neue Weißrussland ist nicht dozierend, belehrend, sondern eine Geschichte. Eine Geschichte der sexuellen und/oder Liebesbeziehungen des Erzählers zu seinen Tanten und auch eine Mordgeschichte.
Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass das Buch mir mehr über Weißrussland und über Ungarn nach der „Wende“ erzählt, wo es auch zum Teil spielt, hätte gerne mehr erfahren über diese seltsame Welt zwischen Diktatur und diesem wilden Kapitalismus. Gut, dafür wird man aber durch eine sehr schöne direkte Erzählweise beehrt. Liest sich richtig gut, ist spannend, die Figuren sehr interessant. Tolles Buch!
9 / 10 Punkte

14) Iain Banks: „Der Algebraist“
Irgendwann war ich mal Banks-Fan. Dann hat mich anderes abgelenkt und ich habe den Anschluss verloren. Seine Bücher machen es einem aber auch nicht einfach, werden immer umfangreicher. Das hier ist nun bei weitem nicht sein aktuellstes.
Nach dem eher lauen „Die Spur der toten Sonne“ und dem mir als angenehm in Erinnerung gebliebenen „Blicke windwärts“ hat mir dieser hier recht gut gefallen.
Was aber macht Banks hier? Zum einen lässt der Roman etwas an Komplexität vermissen, die man (ich) sonst bei ihm gewohnt bin und oftmals konzentriertes Lesen erfordert. Hier fabuliert er einen eher geradlinige Story mit viel Redundanz daher. Vorteil: Man kann dem Plot gut folgen. Wird aber mitunter etwas lau. Dafür entschädigt er durch ganz tolle Aliens.
Und dann habe ich mich aber gefragt, ob das Ganze eher satirisch gemeint war: Da werden Alien-Gesellschaften konstruiert, die mal schlappe 10 Milliarden Jahre Zivilisation hinter sich haben. Ist so was vorstellbar? Also - „vorstellbar“? Kann man überhaupt einen Hauch von Ahnung davon haben (mit unseren mal großzügig angesetzten 5000 Jahren Zivilisation, von denen wir die meiste Zeit aber auch nur auf dem terranischen Boden herumwerkelten), wie solche Typen ticken, wie sie organisiert sind? Da machte es sich der Autor m.M.n etwas einfach: Mitunter wirken die Dweller, die uralten Bewohner von Gasplaneten, wie übermütige Kinder, die nichts ernst nehmen (was wieder rum glaubwürdig ist, denn: was die schon alles gesehen, erlebt haben..).
Die Kurzlebigeren, also auch die Menschen, haben sich ebenso ziemlich weit entwickelt. Nun befinden sie aber in einer Nachkriegsphase, in der die Wurmlöcher-Portale zerstört wurden und die galaktische Zivilisation dadurch enorm gehemmt wurde. Insgesamt ist diese Zukunftswelt diesmal nicht so fortschrittlich, wie sonst bei Banks. Es gibt auch einen oberbösen Diktator, dessen Auftreten und Darstellung mich auch an eine Satire denken lässt. Schon er Name: Lusiferus, ist ja Programm. Auch wenn er ziemlich gemein und brutal auftritt, hat er was Operettenhaftes, was ich irgendwie nicht ernst nehmen konnte. Nun ja...
Held ist aber ein Mensch, der offiziell Kontakt zu den Dwellern unterhalten darf und zufällig in den Besitz eines großen Geheimnisses und damit in den Fokus aller galaktischen Mächte gerät. Das Geheimnis würde das Wumlochproblem lösen. Der Schlüssel sind natürlich die übermächtigen, albernen Dweller.
Die KIs, die in der Kultur Banks’ eine große Rolle spielen, haben hier einen Krieg verloren und werden von staatlicher, offizieller Seite aus verfolgt. Natürlich gibt es sie noch und das mit dem „Krieg verloren“ liest sich dann auch etwas anders.
Die 800 Seiten machen Laune, hat mich tatsächlich auf den space opera-Pfad geführt.
8 / 10 Punkte

15) James Blish: "Der Tag nach dem jüngsten Gericht“
10 / 10 Punkte


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Wider Erwarten wiederentdeckt: James Blish: "Der Tag..."

Geschrieben von T.H. , in Leseliste 2012 22 Mai 2012 · 1.346 Aufrufe
James Blish
Eine persönliche Vorrede
James Blish? Den Namen verband ich viele Jahre hindurch mit „Raumschiff Enterprise“-Geschichten. Von denen hatte ich um 1990 ein paar gelesen - und war enttäuscht.
Trotzdem hatte der Name, schon vor 1990, bei mir einen mysteriösen, geheimnisvollen Klang: Zum einen wird er in der SF-Sekundärliteratur als einer der Großen der Space Opera geführt; sein „Cities in Flight“ soll ja wegweisend gewesen sein. Noch mehr haben mich aber Titel wie „The Day After Judgement“ und „Black Easter“ fasziniert. Darüber hatte ich in diversen Quellen gelesen, immer wieder mal. Doch hat mich - so hatte ich es zumindest in Erinnerung - lange Zeit der Ruf dieser Bücher dann doch nicht dazu bewegt, sie mir mal zu beschaffen und zu lesen.

Nun aber!
In der Mitte des dünnen Bücherleins stieß ich auf folgende Passage: „Beim Anblick dieser verabscheuungswerten Kreatur erhob ich das Kruzifix, aber es zerschellte in meinen Händen.“ (Heyne-Ausgabe 3390 von 1974, S. 57). --- Ich stutze. Diese Szene kam mir sehr bekannt vor! Aber nicht als Text, sondern als Bild - ein Bild, das ich einst, so um 1990, gezeichnet hatte!
In meiner Sammelmappe wurde ich schnell fündig; ich gebe es hier mal zur Ansicht:
Eingefügtes Bild
© Bild: Thomas Hofmann

Das ist sicher nicht genau die Szene aus dem Buch, aber die Inspiration, denke ich, ist eindeutig erkennbar. Komisch ist nur, dass ich überhaupt keine Erinnerung daran habe, was mich zu dem Bild veranlasst hatte; aber dass ich es gezeichnet hatte, daran konnte ich mich gut erinnern.
Nun habe ich lange Zeit alles Mögliche an Informationen, Zeitungsartikeln, Mitschriften zu TV- und Radio-Sendungen etc. gesammelt. Auch zu James Blish hatte ich Einträge erstellt. Ich schlage dort nach und finde dies: Eine Notiz, dass ich das Buch im April 1990 bereits gelesen hatte!

Eingefügtes Bild
© Bild: Thomas Hofmann

Wow, so vergesslich kann man sein? Nichts blieb mir davon haften! --- Zu meiner Verteidigung darf ich allerdings vortragen, dass der April 1990 schon eine besondere Zeit war. Um ehrlich zu sein, kann ich mich nicht daran erinnern, in dieser Zeit überhaupt etwas gelesen zu haben, Zeit und Nerven für solcherlei Lektüre gehabt zu haben.
April 1990: Das war mein allerletzter Monat meines NVA-Grundwehrdienstes. Das war die Zeit des Untergangs der DDR und ich stand kurz davor, aus dem Armeedienst entlassen zu werden, und im „richtigen Leben“ aufzuschlagen - mit neuer Arbeitsstelle (die ich mir während der Armeezeit „besorgen“ musste, da meine alte Arbeitsstelle mich inzwischen gerne „abgegeben“ hatte). War ja insgesamt eine komische Situation, denn die Welt um mich herum hatte sich in der Zeit meines Armeedienstes völlig verändert. Dadurch konnte ich nun auch „West-SF“ lesen, aber dass ich dafür überhaupt Nerven hatte? Na ja, nun weiß ich, was da in mir ablief: Ich hatte eben keine Nerven für SF, habe alles gleich wieder vergessen.

Unter diesen Umständen kann ich fast nichts darüber aussagen, inwieweit mich die erneute Lektüre anders berührte als damals. „Fast“, denn aus meiner damaligen kleinen Notiz kann ich ja doch etwas ablesen: Für mich war das damals also eine Mischung aus Mystik und Hard SF. Würde ich heute nur sehr verkürzt so sehen.
Beim aktuellen Lesen fielen mir ein paar Wörter, Begriffe auf, die ich damals eher noch nicht kannte. Gerade die Begriffe aus dem Bereich der „Schwarzen Magie“ wurden mir erst in den 90er Jahren geläufig, als ich mich den Dunklen Pfaden der Phantastik und anderen populären Kulturformen näherte. Welche Assoziationen hatte ich damals beim Lesen, sind sie mir überhaupt aufgefallen?
Auf alle Fälle habe ich das kleine Büchlein nun an einem Mai-Sonntag in einem Ratz mit Hochgenuss durchgelesen!

Das Buch ist ein feines Kabinettstückchen. Die Apokalypse auf Erden wird durch schwarzmagische Umtriebe provoziert. Dämonen werden beschworen, die gleich mal Städte in Schutt und Asche legen. Das alles wird fast lakonisch erzählt, nicht dramatisch überzogen präsentiert. - Solche Geschichten werden heute so gar nicht mehr erzählt; aber ok, alles zu seiner Zeit.
Neben den experimentierfreudigen Schwarzen Magiern gibt es auch Weiße Magier, ein exklusiver geistlicher Club, Priester, die sich schon zu Zeiten Karls des Großen zurück gezogen ihrer Form der Magie widmeten und nun nach der Schlacht von Armageddon wieder aktiv werden müssen, da sie nicht glauben können, dass Gott tot sei.
Und dann gibt es noch die ganz profanen Militärs, die in ihrem Bunker den 3. Weltkrieg leiten, allerdings unter Widerstand erkennen müssen, dass Wasserstoffbomben nichts gegen tanzende Dämonen ausrichten können.
Je 1 Vertreter dieser Gruppierungen gehen zur Höllenstadt Dis, die nun im Tal des Todes, also im Death Valley, Westküste der USA, aufragt, um jeweils aus ihrer Sicht die Dinge zu klären. Dis ist ein Utopia, das zum Alptraum wurde: So wie in dialektisch-faustischer Manier der Teufel Gutes schuf, so ist hier die strahlende Utopie ein höllischer Ort. Es ist einfach großartig, wie knapp und treffsicher Blish große philosophische Fragen bearbeitet, fast so nebenher!
Das Ganze geht dann übrigens gut aus; wer hätte das gedacht!
10 / 10 Punkte.






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Motto

„Die Welt der Kunst & Fantasie ist die wahre, the rest is a nigthmare.“ 
Arno Schmidt
 
„Er weiß nun auch, was er gegen die … lauernde Stupidität, die sich als Realismus ausgibt, zu tun hat: das Bild von Wirklichkeit eingrenzen, sie mit ästhetischem Maß und nur mit diesem messen, den Schritt in surreale Reiche wagen."
(aus: Gunnar Decker: Franz Fühmann. Die Kunst des Scheiterns. Eine Biographie. S. 201)

 

 

Thomas Hofmann, ein Phantastik-Fan

Angehängtes Bild: Demiurg_g.jpg

© Thomas Hofmann

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Als Freund der phantastischen Künste artikuliere ich mich seit ca. 1988. Vielleicht kennen einige von Euch meine Zeichnungen. War auch als Rezensent im Fandom unterwegs, einst vor allem im leider nicht mehr existenten Fanzine SOLAR-X, neuerdings im NEUEN STERN (kein Fanzine, nur ein "Rundbrief...")
Dieses Blog soll den geneigten Leser auf Tipps und Termine in Sachen Phantastik aus dem Raum Halle / Leipzig hinweisen. Einer alten SOLAR-X-Tradition folgend möchte ich auch Berichte zu von mir besuchten SF / Phantastik-Veranstaltungen einstellen.
Ich will immer mal wieder auf die Stammtisch-Termine meines Heimat-SF-Clubs, des ANDROMEDA SF CLUB Halle und auf die Veranstaltungen des Freundeskreis SF Leipzig hinweisen.

 

Man wird hier auch die eine oder andere Rezension zur Phantastik aus alten Tagen von mir finden, von denen zumindest ich meine, dass sie nicht völlig dem Vergessen anheim fallen sollen.

 

Mehr als Merkhilfe für mich, aber vielleicht auch als Anregung für den einen oder die andere Leser/in wird hier meine kommentierte Leseliste zu finden sein.

 

 

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Neueste Kommentare

Archiv

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Bücher, die weitestgehend von mir illustriert wurden:
♦ Sagen der Oberlausitz, Nordböhmens und angrenzender Gebiete; Oberlausitzer Verlag A. Nürnberger, 1990
♦ Sagen der Oberlausitz..., Band II, ebd., 1991
♦ Oberlausitzer Kochbuch mit historischen Betrachtungen, ebd., 1991
♦  Märch. d. Bergwelt, ebd., 1991
♦ Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Solar-X-Prod., 1994
♦ Das große Dorfhasser-Buch, Aarachne, Wien, 2000
♦ Christian v. Aster: Nachmieter gesucht, midas 2000
♦ Von dunklen Kräften und alten Mächten, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2001
♦ Das große Verwandtenhasserbuch, Aarachne, Wien 2001
♦ N. Rensmann: Ariane, Bastian, Luzifee und Co., K&C Buchoase,Solingen, 2001
♦ Felten & Streufert: Gänsehautgeschichten, K&C Buchoase, Solingen, 2001
♦ Spinnen spinnen. Die Anthologie zu nützlichen Tieren, Aarachne, Wien 2002
♦ Peter Brandtstätter: Von Schmetterlingen und der Liebe..., Wien, 2002
♦ Feenmond, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2002
♦ Ruf der Ferne, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2003
♦ Frank Haubold: Das Geschenk der Nacht. Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2004
♦ Das Mirakel, Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2007
♦ Rose Noire, Anthologie im Voodoo-Press, 2009
♦ Michael Knoke: Das Tal des Grauens, Voodoo-Press, 2010
♦ Michael Siefener: Die Entdeckung der Nachtseite, Verlag Lindenstruth, 2011
♦ A.G.Wolf: Die weissen Männer, VP 2013
♦ Tobias Bachmann, "Liebesgrüße aus Arkham", Edition CL, 2016
♦ A.G.Wolf: Die weissen Männer, KOVD 2020 (Neuauflage)
♦ Peter Schünemann, "Nachtmahr", Ed. Dunkelgestirn, 2023
♦ Andreas Fieberg & Ellen Norten (Hrsg.): RÃœCKKEHR NACH BLEIWENHEIM, p.machinery, 2023

â– 
Bücher, an denen ich mich beteiligen durfte:
♦ Der Abenteuerwald. Phantastische Nachwuchsanthologie, Kreutziger Verlag, 1996
♦ Das Herz des Sonnenaufgangs, Eine Alien Contact Anthologie, 1996
♦ Liber XIII und andere unerwünschte Nachlässe, Goblin Press, 1999
♦ Lichtjahr 7, Freundeskreis SF Leipzig e.V., 1999
♦ Von kommenden Schrecken, Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2000
♦ Der Erstkontakt. Stories und Bilder aus dem Perry-Rhodan-Wettbewerb, Berlin, 2001
♦ Phantastik 2002, Taschenkalender, 2001
♦ Michael Lohr, Gemurmel aus dem Buch der Drachen, 2001
♦ Hysterisch funktionieren, Aarachne, Wien. 2002
♦ C. Bomann: Anthrins Kind, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
♦ C. Bomann, Parchimer Hexengeschichten, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
♦ Des Todes bleiche Kinder, Abendstern-Verlag, Parchim 2002
♦ Geschichten von Phönix und Sperling. Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2002
♦ Cover: Wilko Müller jr.: Operation Asfaras, Ed. Solar-X, 2003
♦ Alien Contact Jahrbuch 1 für 2002, Shayol, 2003
♦ Alien Contact Jahrbuch 2 für 2003, Shayol, 2004
♦ Alien Contact Jahrbuch 3 für 2004, Shayol 2005
♦ Cover: Carl Grunert: Der Marsspion, DvR, 2005
♦ G. Arentzen: Christoph Schwarz, Detektiv des Ãœbersinnlichen, Bd. 1 bis 6, Romantruhe, 2005
♦ M. Borchard: Der Zeitarzt, SF Blues Bd. 4, edfc, 2005
♦ Cover: Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Ed. Solar-X, 2005
♦ Cover: Carl Grunert: Im irdischen Jenseits, DvR, 2005
♦ Cover: Carl Grunert: Zukunfts-Novellen, DvR, 2005
♦ Markus Kastenholz: Tiamat 1 - Asche zu Asche, VirPriV-Verlag, 2005
♦ Welt der Geschichten 1, Web-Site-Verlag, Mai 2006
♦ Cover: Wilko Müller jr.: Mandragora, Ed. Solar-X, 2006
♦ Kastenholz, Ippensen: Tiamat 2 - Die Stunde Null, VirPriV-Verlag, 2006
♦ Nocturno 6, VirPriV-Verlag, 2006
♦ Alien Contact Jahrbuch 4 für 2005, Shayol, 2006
♦ Welt der Geschichten 2, 2006 (alte Ausgabe; in der Nachauflage von 2008 sind keine Bilder von mir enthalten)
♦ Welt der Geschichten 3, 2008 (neue Ausgabe)
♦ Cover: Bernd Rothe & Astrid Pfister (hg.): Gequälte Seelen; Welt der Geschichten Sonderausgabe, 2008
♦ Robert N. Bloch: Michael Siefener. Eine kommentierte Bibliographie, Verlag Lindenstruth, 2011
♦ Frank W. Haubold: Der Puppenmacher von Canburg, Edition Lacerta(eBook) und CreateSpace Ind. Pub. Platform, 2012
♦ "Saramees Blut", Atlantis 2012
♦ M. Kastenholz: Projekt Hexenhammer, Printausgabe, 2013
♦ Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Shayol, 2014
♦  Richard Kühle: Alraune und der Golem, Goblin-Press, 2015
♦ Ine Dippmann und Uwe Schimunek: Leipzig mit Kindern, Jaron 2015
♦ Leipzig - Visionen. Gestern und heute, FKSFL & Edition Solar-X 2015
♦ Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Memoranda, 2017
♦ Simon & Steinmüller: Leichter als Vakuum, Memoranda, 2017
♦ Uwe Lammers, „Mein Freund, der Totenkopf“, Teil 1, 2017
♦ IF Magazin für angewandte Fantastik # 666, Okt. 2017
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Andymon, Memoranda, 2018
♦ Ferne Welten, Buch zum 14. ElsterCon, 2018
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: SPERA, Memoranda, 2018
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Sphärenklänge, Memoranda, 2019
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Der Traummeister, Memoranda, 2020
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Marslandschaften, Memoranda, 2020
♦ Fahrenheit 145, Buch zum 15. ElsterCon, 2020
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Pulaster, Memoranda, 2021
♦ (N)IRGENDWO (N)IRGENDWANN. Utopie und Humor. Begleitband zum ElsterCon 2022
♦ Goblin Press. Die frühen Jahre: 1990 - 2004. Eine illustrierte Dokumentation von Uwe Voehl, Lindenstruth 2022
♦ Hubert Katzmarz: Im Garten der Ewigkeit, p.machinery, 2022

♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Computerdämmerung, Memoranda, 2023

♦ Andreas Fieberg (Hrsg.): ABSCHIED VON BLEIWENHEIM. In memoriam Hubert Katzmarz MMXXIII, p.machinery, 2023

♦ Hubert Katzmarz: EIN MEISTERWERK DER WELTLITERATUR, p.machinery, 2023
 

 
Magazine und SmallPress
Alien Contact, Kopfgeburten, GOTHIC, The Gothic Grimoire, Vanitas, Tanelorn, Fleurie, Bonsai 6 / Zimmerit 5, 1995, Tumor (Sonderheft 8), Andromeda SF Magazin des SFCD 143 / 144, EXODUS 15 / 16 / 17 / 18 / 19 (mit Galerie v. mir, 2006) / 20 / 21 / 22 / 24 / 25 / 27
einblicke. Zeitschrift der Krebsforschung, August 2005,
Watchtower 8 / 9
Die Ruhrstadt-Zeitung 41
ARCANA 6 (2005)
Andromeda Nachrichten 216, 218 / 219, 220, 222, 223, 224
Nova 16 (2010)
Fantastic Artzine 1, Fantastic Artzine. Halb-Zeit, beide 2012

Nova 22 (2014)
Der lachende Totenschädel, Nr. 3 (10 / 2015)
Cthulhu Libria Neo, BuCon-Ausgabe 10/2015

Cthulhu Libria Neo 1, April 2016
Cthulhu Libria Neo 2, Oktober 2016
Cthulhu Libria Haunted Houses, März 2017
EXODUS 36, Juni 2017

Der lachende Totenschädel Nr. 4, Jan.2018
!Time Machine, Januar 2018
IF #7, März 2018

EXODUS 38, 09 / 2018
!Time Machine 2, Januar 2019
!Time Machine 3, April 2020
!Time Machine 4, Januar 2021
Der neue Pegasus Nr. 2, April 2021

!Time Machine 5, Oktober 2021
!Time Machine 6, Januar 2022
!Time Machine 7, Januar 2023

!Time Machine 8, Januar 2024
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Fanzines
aktuell & laufend NEUER STERN, Solar-X, Fiction Post, Goblin Press Hefte
TERRAsse 27 (zum 60. FörsterCon, April 2019)
TERRAsse zum PentaCon 2019
TERRAsse zum PentaCon 2021
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CD-Cover
♦ The Beat Of Black Wings: Nightfall; 1999
♦ Syngularity: The Four Horsemen; 2000
♦ Gothica: Within A Dream; 2000
♦ Gothica: Into The Mystic; 2000
♦ The Beat Of Black Wings: Black Love; 2000
♦ Gothica, Workbook 1995, 2003

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