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Mieville, China: Perdido Street Station


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93 Antworten in diesem Thema

#1 dyke

dyke

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Geschrieben 06 Juni 2002 - 12:42

Ich habe gestern den ersten Band „Der Falter“ angefangen. Obwohl in der „Geisterstunde“ nur die ersten 50 Seiten drin waren, bin ich jetzt schon restlos begeistert.Diese Seiten sind hauptsächlich angefüllt mit der Beschreibung von New Crobuzone, einer düsteren, dicht besiedelten Stadt, in der die gesamte Handlung spielt. Aber diese Beschreibungen haben es in sich. Auf der einen Seite erinnern sie an die Stadtmoloche aus Cyberpunk-Romanen, auf der anderen an die Enge und den Schmutz der Städte in MA-Romanen.Auch zwei der Hauptprotagonisten werden vorgestellt: ein freier Forsche und ein Wesen halb Frau, halb Käfer, die ein Verhältnis miteinander haben.Wie es scheint, ist es halb SF, halb Fantasy. Besonders die bisher geschilderte Technik erinnert mich an „Post-Dome“-Romane.Der Stil ist sehr farbig, beinahe barock zu nennen. Ich habe die Danksagung gelesen (was ich meist nicht tue) und siehe da, eines der Vorbilder von China Mieville ist Mervyn Peakes Gormenghast Triologie (ein Klassiker der phantastischen Literatur - Fantasy wäre zu einschränkend). Ich kann nur alle warnen. Wer diese beiden Romane (Band 2: Der Weber) beginnt und bereit ist sich auf eine vollkommen fremde Welt und Fremdwörter einzulassen: es besteht hochgradige Suchtgefahr. Nicht vor Freitag nach Feierabend beginnen. Ich bin selten so widerstrebend zur Arbeit gegangen wie heute.Hatte es schon jemand gelesen??Dyke - der ganz schnell nach Hause will. Quatsch nach New Crobuzone

#2 Jürgen

Jürgen

    CyberPunk

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Geschrieben 06 Juni 2002 - 13:38

Huhu dykeAuch ich habe ca. 100 Seiten des Buches angefangen. Leider teile ich deine Begeisterung für dieses Buch nicht. Das liegt aber hauptsächlich daran, das, wie du es schon erwähnt hast, sehr viel Fantasy in diesem Roman einfliesst. Auch habe ich mit vielen "Künstlichen" Begriffen, die andauernd auftauchen so meine Probleme.Was ich aber auf jeden Fall sagen kann, ist: Das Buch ist flüssig geschrieben und die Story baut gekonnt Spannung auf....also schreiben kann der Autor auf jeden Fall.Das das ganze Szenario für mich persönlich uninterressant ist, dafür kann der Autor ja nichts :wink: Nur eins frage ich mich....du erwähnst da "die geschilderte Technik". Ich konnte überhaupt nichts an technischen Beschreibungen oder Ansätzen erkennen. Im Gegenteil, ich finde diesen Roman eher "antitechnisch" ....."z.B. wie der Ingenieur versucht, Flügel für den Fremden zu konstruieren.... das liest sich eher wie eine "Low-Tech" Beschreibung.Wie gesagt, scheint nicht mein Lieblingsbuch zu werden....aber für Fantasy-Fans ist es wohl wirklich eine Empfehlung....deshalb halte ich mich mit meiner mir eigenen Kritik diesmal ein wenig zurück.Ach so...noch etwasBitte poste deine Beiträge zu Buchkritiken in das dafür vorgesehene Verzeichnis (BUCHKRITIKEN) , sonst wird das ein heilloses Durcheinander hier.Also ruhig nochmal da rein posten :) DankemfgCount
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#3 Harth Estraven

Harth Estraven

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Geschrieben 07 Juni 2002 - 12:03

Da die Bücher von alles Seiten hochgelobt werden habe ich sie mir beide gekauft.Das erste habe ich inzwischen durch. Für meinen Geschmack spielt der Zufall eine große Rolle, an einigen Stellen überstrapaziert der Autor die Glaubwürdigkeit etwas arg. Dennoch handelt es sich um eine der besseren Neuerscheinungen, gefallen hat mir das Buch insgesamt gut.

#4 Jürgen

Jürgen

    CyberPunk

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Geschrieben 17 Juni 2002 - 06:41

Beitrag wurde am 17.06.02 in die richtige Rubrik verschoben. :) CountZero
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#5 Gast_Marvin_*

Gast_Marvin_*
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Geschrieben 08 August 2002 - 19:28

Hi zusammen,bin neu hier, muss aber gleich mal was zur Perdido Street Station sagen.Bin gerade auf den letzten 100 Seiten des 2. Bandes. Hat teilweise schon ein paar Längen. Zu dieser Fantasy - low-tech-Debatte. Mir ist auch erst ziemlich spät aufgefallen, dass das ganze mit einem Augenzwinkern geschrieben ist und einen der Autor manchmal ganz gewaltig auf die Schippe nimmt. Ich finde aber, dass der ROman aus diesen ganzen Gegensätzen (Mittelalterliche Alchemie - Hoch moderne wissenschaftliche Theorien, Roboter als Putzteufel, die mit Dampf betrieben werden und Lochkarten fressen und sich tatsächlich Viren einfangen können) seinen Reiz bezieht. Manchmal kommt man einfach net mit, weil man in seinen ursprünglichen Schemata denkt z.B. Automat-da muss dann ja Strom etc. eine ROlle spielen. Mir hats gefallen, eine irre Welt, die man nicht ernstnehmen sollte. Dafür hat man dann aber umso mehr Spaß, dem Autor auf seinem bizarren Weg zu folgen.

#6 MST

MST

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Geschrieben 30 November 2003 - 09:14

Komme spät, aber ich komme ... und noch ist die Zeit des Buches nicht in die Vergangenheit entrückt - oder? 2002 ist noch ziemlich frisch. Obwohl ihr eure Kommentare schon hier abgeliefert habt, gibt's noch Sätze drauf.CHINA MIÉVILLE/Die Falter ist scheinbar eine "Übung" im LEM'schen Konzept der Ausnutzung von praktikablen Fremdwörtern für die Formierung eines guten Textes. Sein Werk ist von unglaublich starker Fantasie durchhaucht, unübersehbar Science Fiction, keine Fantasy, so meine ich.Ein Welt der Zukunft, jedoch ist sie Inhaber anderer Wissenschaften und Maschinen und intelligenten Wesen als die der Erde. Oder eine Erde in Tausenden Jahren? Die Welt ROHAGI. Vielleicht auch ein Kontinent der Menschen und Khepri? Ein Konglomerat Tausender Details, die mitunter auch ermüden. Erst nach Mitte des Romans, sieht man tiefere Zusammenhänge, in einem Text, dessen Struktur in den letzten Jahren geläufig oft auftritt.

#7 Jakob

Jakob

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Geschrieben 30 November 2003 - 16:35

Für mich geht PSS eindeutig als SF durch - weniger wegen der Art der vorhandenen Technologie, sondern wegen der Art und Weise, in der diese Technologie/Magie thematisiert wird: Mieville baut ein hübsches Konglomerat aus philosophischen Überlegungen und Wissenschafts-Konzepten, was für SF doch recht typisch ist. Technik ist in dem Bucvh - würde ich ganz marxisitisch sagen - "gesellschaftliches Naturverhältnis", also die art und Weise, in der Personen in der Welt sind und sich mit ihr auseinandersetzen. Veränderte Technologie verändert auch philosophische Konzepte, verändert sogar die Idee davon, was "in der Welt sein" selbst bedeutet. Darum geht PSS auf vielen Ebenen: Welche implikationen hat die "Cyborgisierung"? In welchem Verhältnis stehen Recht/Gerechtigkeit und technische Machbarkeit (bezüglich der Strafe des Garuda)? Das Buch erscheint mir übrigens tatsächlich ausgesprochen marxistisch: Die "Krisisenergie" klingt nach "Aufhebungs"-Dialektik, und eine menge Klassenkampf kommt ja auch vor. (Dieser Touch ist bei Mievilles erstem Roman, "König Ratte", noch deutlicher).Der nächste Roman aus der PSS-Welt, "The Scar", erscheint übrigens im Februar in zwei bänden auf deutsch. Ist einerseits vom Szenario her Fantasy-lastiger, andererseits philosophisch interessanter als PSS (finde ich). Hier gehts mehr um individuelle Handlungsfähigkeit und - wie soll man es anders sagen? - um die "Postmoderne" ...
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#8 MST

MST

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Geschrieben 04 Dezember 2003 - 15:32

Habe nun "Die Falter" durchgelesen und finde: Es ist ein faszinierend-spannendes Buch. Miéville ist ja auch mit diesem Buch KURD-LASSWITZ-Preisträger.Nur der Schluss des Bandes verwöhnt nicht gerade, obwohl man den Auftritt des WEBERs als Übergang zu "Der Weber" verstehen kann.Kurzum, ich glaube PERTIDO STREET STATION wird so ein Knaller, wie einst die ODYSSEE 2001 von ARTHUR C CLARKE - oder?

#9 molosovsky

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Geschrieben 24 August 2004 - 14:14

So.
Ich habe jetzt alle drei Bas-Lag-Romane auf englisch durch und betreibe nun fröhliches herumfiddeln und analysieren. Längerer Textbeitrag steht immer noch aus, aber hier schon mal ein Link zu meinen graphischen Darstellungen der Kapitelstruktur von Perdido Street Station (Die Falter / Der Weber), The Scar (Die Narbe / Leviathan) und Iron Council (noch nicht auf Deutsch erschienen.)
Viel Spaß und vorsicht: Spoiler
Alex / molosovsky

Bearbeitet von molosovsky, 24 August 2004 - 14:19.

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#10 Rusch

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Geschrieben 24 August 2004 - 15:39

Sehr interessant, auf welche Ideen Menschen kommen können, wie man ein Buch betrachtet. Diese arbeitsreiche Übersicht gibt einem einen guten Blick auf den aufbau der Bücher. Nur die Legende fehlt. Ich nehme mal an das die Farben für Handlungsebenen stehen, oder? Und die Schattierung soll die Kapitel innerhalb einer Handlungsebene abgrenzen? Richtig?

#11 Holger

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Geschrieben 24 August 2004 - 15:44

Hut ab, molosovsky. Das ist ja schon ein bißchen mehr als Hobby-Literaturwissenschaft.
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#12 Lomax

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Geschrieben 24 August 2004 - 16:35

Ich bin ja ein großer Fan von Mieville, seitdem ich PSS zum ersten Mal gelesen habe. Aber auf die Idee, solche Dinge auch noch zu betrachten, bin ich bislang noch nicht gekommen. Genau genommen habe ich die Struktur sogar sehr schnell verdrängt, denn als ich PSS auf Deutsch gelesen habe, war ich sehr überrascht: Ich war doch felsenfest überzeugt gewesen, der Roman fängt mit der Marktszene an; den Prolog mit Yagharek hatte ich in den anderthalb Jahren dazwischen vollkommen verdrängt :D Mir fällt allerdings an der Auflistung noch etwas auf, über das ich mir bisher auch keine Gedanken gemacht habe. Aber jetzt, wenn die Zahlen so nebeneinander stehen, sieht man doch sofort, dass die Bücher immer dünner werden. Sehr ungewöhnlich. Normalerweise legen Autoren doch eher ein umgekehrtes Schreibverhalten an den Tag. ;)
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#13 Oliver

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Geschrieben 24 August 2004 - 16:42

Mir fällt allerdings an der Auflistung noch etwas auf, über das ich mir bisher auch keine Gedanken gemacht habe. Aber jetzt, wenn die Zahlen so nebeneinander stehen, sieht man doch sofort, dass die Bücher immer dünner werden. Sehr ungewöhnlich. Normalerweise legen Autoren doch eher ein umgekehrtes Schreibverhalten an den Tag.  :D

Hm, weißt nicht, "The Scar" ist fast genauso lang wie PSS und "Iron Council" ist ja ein HC. Ich will also Deiner Beobachtung gar nicht wiedersprechen, würde aber hinzusetzen wollen, dass die 'Buchausdünnungen' nicht so extrem ausfallen. Ich hatte bei PSS nur die ersten 200 Seiten (britisches TB) geschafft. Sprachlich war ich hin und weg, total begeistert, aber die Handlung konnte mich nicht so richtig fesseln. Soll ich es nochmal versuchen?
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#14 Lomax

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Geschrieben 24 August 2004 - 17:11

Soll ich es nochmal versuchen?

Ich hoffe, das fragst du nicht mich? Ich bin nämlich parteiisch. Für mich war PSS das beste Buch, dass ich in den letzten zehn Jahren gelesen habe, und natürlich bin ich der Ansicht, das müsste jeder unbedingt lesen :D Aber zugegeben, PSS ist kein Actionbuch, auch wenn es immer mehr zulegt; und es ist auch vom Stil her etwas anstrengender. Mich hat das Buch von Anfang an nicht wegen der Handlung gefesselt, sondern von der Atmosphäre her. Die Welt, das Setting wurde einfach sehr dicht vermittelt; man hatte fast den Eindruck, dass man New Crobuzon greifen kann. Und dazu war die Handlung auch noch spannender und immer noch rascher als bei Peak - daher fand ich, dass PSS eigentlich das "beste aus beiden Welten" vereinigt: Plastizität in der Darstellung und eine spannende Handlung. Aber wenn dich das Buch nach 200 Seiten noch nicht gepackt hat, weiß ich nicht, ob ich dir wirklich noch guten Gewissens zuraten kann. Wie gesagt, bei mir war es schon die Marktszene am Anfang, die mich reingezogen hat.
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#15 Oliver

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Geschrieben 24 August 2004 - 17:14

Aber zugegeben, PSS ist kein Actionbuch, auch wenn es immer mehr zulegt; und es ist auch vom Stil her etwas anstrengender.

Wie gesagt, den Stil fand ich toll, ich habe nur Probleme damit, mich mit Insektenwesen und sowas zu identifizieren. Das war für mich ein Hemmschuh. Die Marktszene? Die kam doch erst nach 100 Seiten oder so? Die Atmosphäre hatte mir auch sehr gut gefallen, übrigens.

Bearbeitet von Oliver, 24 August 2004 - 17:15.

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#16 Lomax

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Geschrieben 24 August 2004 - 19:04

Die Marktszene? Die kam doch erst nach 100 Seiten oder so?

Ich meinte die Szene ganz am Anfang, wenn der Korb auf den Markt fliegt und dort gefüllt wird. Das ist in meiner englischen Ausgabe auf S. 7. Ich vermute mal, du hast jetzt eine spätere Szene im Kopf; Märkte und Einkaufsmöglichkeiten kommen ja mehrmals im Buch vor. Oder der Prolog mit Yagharek kam dir vor wie 100 Seiten. Das wäre natürlich auch denkbar :D
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#17 molosovsky

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Geschrieben 24 August 2004 - 19:25

Hi,

freut mich, daß die Früchte meines Wahns gefallen.
UM LEGENDE ERGÄNZT †¦ aber nicht außschließlich wegen Dir Rusch, da drängten noch mehr Leut drauf.

Zu den Spekulationen über die Textmenge der drei Bücher, hier meine groben Messungen der englischen Ausgaben (alle Panmacmillan):

PERDIDO STREET STATION:
Textblock 84 x 142 mm
Anschläge pro Zeile ca. 51
Zeilen pro Seite ca. 33
Maximale Anzahl an Zeichen im Buch also: 1.406.988

THE SCAR:
Textblock 84 x 138 mm
Anschläge pro Zeile ca. 56
Zeilen pro Seite ca. 33
Maximale Anzahl an Zeichen im Buch also: 1.469.160

IRON COUNCIL:
Textblock 115 x 178 mm
Anschläge pro Zeile ca. 60
Zeilen pro Seite ca. 37
Maximale Anzahl an Zeichen im Buch also: 1.045.620

Wobei gerade »Iron Council« im Teil 'Anamnesis: The Perpetual Train' viel Platz mit Seitenumbrüchen bei neuen Abschnitt *verschenkt*. Auch habe ich Varianten bei Typo-Layout nicht beachtet (z.B. Bellis Briefe in »The Scar«).

Aber, wir halten fest: »The Scar« ist am umfangreichsten, dann folgt »Perdido Street Station« und schließlich »Iron Council« als knappster Teil.

Was iss'n nu? Fantasy oder Science Fiction?
Selbstaussage Miéville: die fließenden Graubereiche zwischen den klar abgesteckten Genre-Terrains interessieren ihn am meisten †¦ bezeichnet sich selbst deshalb mit dem recht allgemeinen Begriff Autor von Wierd-Fiction. Ich denke, es ist nicht ungestüm anzunehmen, daß sein Weltenbau Bas-Lag ziemlich grundlegend gegen die entsprechenden Fantasy- und Science Fiction- und auch Horror-Erwartungen konzipiert wurde. Die Frage nach einer klaren Zugehörigkeit zu einem bereits bekannten und tradierten Genre stellt sich damit nur für fingernägelknabbernde Marketingabteilungen und andere Schubladenfetischisten.

Interessanter erscheint es mir beispielsweise zu fragen, welche Strategien der Weltgestaltung zugrundeliegen. Miéville dekliniert nicht nach den gängigen Schemas, was sich auch in seinen zwei Hauptinteressensgebieten wiederspiegelt: Wirtschaftswissenschaft und Marxismus einerseits, andererseits Monsterhandbücher und RPG-Enzyklopädien.

Blumig gesagt: Hier hat einer über lange Zeit an einer eigenen Welt gebastelt, und sich, als es ans Schreiben ging, gedacht: Wolln doch mal sehen, ob man nicht etwas wirklichlich Gutes und Neues zustandebringt, wenn man sich zwischen möglichst viele der heiklen aber sinnlosen Ansichts-Stühle der (Genre-)Phantastik setzt.
Da findet sich dann Aufrichtigkeit und Anteilnahme beim Wuppen von Figuren und deren Schicksalen neben hemmungslosen Fabulierübermut; mal geschrieben mit trashigen Underground-Duktus, gefolgt von klassisch anmutenden Passagen. Im Zusammenbringen unterschiedlichster Dinge sind die Bas Lag-Bücher ganz groß. Also am korrektesten hat man die drei Bücher mit postmoderne Phantastik bezeichnet †¦ aber in welchem Laden gibts schon Regale mit dem Schild drüber?

Soweit aus dem Stand
Alex / molosovsky

Bearbeitet von molosovsky, 24 August 2004 - 21:47.

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#18 Henrik Fisch

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Geschrieben 24 August 2004 - 21:03

Ui,

ein gaaaanz alter Thread dank der vorbildlichen Arbeit von molosovsky wiederbelebt. Da muss ich doch auch gleich mal meinen unmaßgeblichen Senf hinzu geben. :lol:


@Oliver:

Sprachlich war ich hin und weg, total begeistert, aber die Handlung konnte mich nicht so richtig fesseln. Soll ich es nochmal versuchen?

Nun, ich habe nicht "PSS" sondern "Die Narbe/Leviathan" gelesen; von daher ist das Folgende ein wenig mit Vorsicht zu genießen. Aber da der Autor der selbe ist, die Handlung in der selben Welt spielt und dazu auch noch gewisse Personen in beiden Büchern vorkommen, kann ich glaube ich ein paar Rückschlüsse ziehen.

Für mich war bei "Die Narbe/Leviathan" die Handlung eigentlich völlig uninteressant. Kurz gesagt wird eine Übersetzerin von Piraten entführt, und die Bande gerät dann in haarsträubende Abenteuer. Mit ein zwei Feinheiten trifft das eigentlich auch auf den Kinofilm "Fluch der Kribik" zu und die haben das Genre auch nicht gerade neu erfunden.

Nein, bei China ist nicht die Story interessant, sondern die Art und Weise, wie sie erzählt wird. Zum einen gibt es da eine unglaublich dichte - es wurde schon erwähnt - fast barocke Sprache, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Da ist jeder Satz wohlüberlegt und geschliffen formuliert. Überflüssiges Blabla sucht man vergebens. Zum zweiten gibt es die - ebenfalls bereits erwähnten - Fremdworte, die nicht erklärt sondern einfach benutzt werden und die sich aus dem Kontext erklären. Da ist die Hemmschwelle am Anfang relativ hoch, aber nach einem Viertel des Buches kann der Leser sehr gut mit den Begriffen umgehen. Und dann muss man auch noch mit dieser merkwürdigen magischen mittelalterlichen aber gleichzeitig auch technisierten Welt klarkommen. Ich konnte das sehr gut, auch wenn einiges an Fantasy erinnert. Aber eben an Fantasy, wie man sie so noch nie gelesen hat.

Deswegen mit gut gemeinter Ratschlag (auch an alle anderen): Einfach mal weiterlesen. Ihr verpasst sonst ein paar ganz hervorragende Bücher.


@molosovsky:

Ich glaube, der Begriff "Wierd Fiction" trifft es wirklich ganz gut, wenn man denn als Leser ein Gefühl dafür hat, was die Engländer/Amerikaner mit dem Begriff "Wierd" meinen. Tatsächlich ist die Kategorie piepegal; hauptsache man hat ein gutes Buch vor der Nase.


Bis dennen,
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#19 Lomax

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Geschrieben 24 August 2004 - 21:48

Einfach mal weiterlesen. Ihr verpasst sonst ein paar ganz hervorragende Bücher.

Danke für die Unterstützung. Ich habe mich ja nicht getraut, dass so dreist zu sagen :lol:
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#20 Jakob

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Geschrieben 25 August 2004 - 11:13

Für mich war bei "Die Narbe/Leviathan" die Handlung eigentlich völlig uninteressant. Kurz gesagt wird eine Übersetzerin von Piraten entführt, und die Bande gerät dann in haarsträubende Abenteuer. Mit ein zwei Feinheiten trifft das eigentlich auch auf den Kinofilm "Fluch der Kribik" zu und die haben das Genre auch nicht gerade neu erfunden.

Bei dem vergleich muss ich aber doch widersprechen: Erst mal HAT Fluch der Karibik das Genre neu erfunden. :lol: Jetzt aber im ernst: Ich fand The Scar von der Handlung sehr viel interessanter als PSS, und bisher kommt es mir so vor, als sei der Roman da auch anspruchsvoller als sein Nachfolger Iron Council (den ich allerdings erst zur Hälfte durchhabe). Der recht komplexe Intrigenplot um die vermeintliche Kriegsdrohung gegen New Crobruzon in The Scar spielt unglaublich gewitzt mit den Fantasy-Leseerwartungen.

ACHTUNG SPOILER:

Dass Mieville den drohenden Konflikt am Ende vom gigantisch-Mythologischen auf eine politische Auseinandersetzung zwischen zwei machtpolitisch recht rational handelnden Interessengruppen herunterbricht, ist für die Fantasy doch schon ein kleiner Tabubruch. Und das gleiche Macht er ja mit dem Hauptplot des Romans: Auch hier Steuern wir scheinbar die ganze Zeit auf ein gigantisches, apokalyptisches Finale hin, um dann auch wieder die Kehrtwende ins "politische" zu vollziehen. Und beide Handlungsstränge spiegeln hervorragend das Dilemma der Hauptfigur, die sich die ganze Zeit in die Pläne anderer eingebunden fühlt, aber aus den Informationen, die sie hat, keine Möglichkeiten für andere Handlungsweisen ableiten kann als die, die andere ohnehin von ihr erwarten. Ein Beispiel: Bellis Sorge um New Crobruzon, die vollkommen nachvollziehbar sind. Aber am Ende erfahren wir, das Bellis Sorge auf falschen Grundannahmen über die Art der Bedrohung basiert.
Kurz und knapp gesagt ist The Scar für mich ein Buch über Ideologie, und Mieville schafft es, dieses Thema in Figuren und Handlung zum Ausdruck zu bringen. das ist ein zieliches Kunststück.
Mievilles Stil finde ich im Gegensatz dazu gar nicht imer so umwerfend: oft ist er mir ein bisschen zu Patchwork-mäßig, die Vorbilder zu klar erkennbar. Aber das sind nur Kleinigkeiten. Die echte Stärke von Mieville liegt für mich eher in seinen Themen und Plots.
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#21 Rusch

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Geschrieben 25 August 2004 - 12:17

Einfach mal weiterlesen. Ihr verpasst sonst ein paar ganz hervorragende Bücher.

Danke für die Unterstützung. Ich habe mich ja nicht getraut, dass so dreist zu sagen :lol:

Keine Sorge, die Romane sind schon eingeplant. Ich bin nur noch am überlegen ob Deutsch oder Englisch. Derzeit kämpfe ich mit "The Fall of Hyperion" und das Werk ist schon eine harte Nuss. Ich denke ich will mal wieder deutsch lesen. Das ist doch entspannender.

#22 molosovsky

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Geschrieben 25 August 2004 - 22:16

Weiteres Material für Bas Lag-Touristen. Zusammenfassende Kapitelnamen für PSS und SCAR (auf Deutsch) mit großem Spoilersicherheitsabstand. (IROn COUNCIL ergänze ich sobald fertig) Finde ich ein Buch sehr interessant, mach ich Inhaltsverzeichnisse und erfinde Kapitelüberschriften, wo keine sind. Das alles hilft mir, ein Werk für einige Zeit so umfasend wie geht *auf einmal* zu betrachten (wie Struktur-Spezialblick auf ein Gemälde, oder die Rekapitulation einer vollständig erinnerlichen Musik). Wer anhand der umfangreichen und vielschichtigen Bas Lag-Romane gleiches probieren möchte, sei Spaß gewünscht. Alex / molosovsky

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#23 TheFallenAngel

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Geschrieben 26 August 2004 - 19:35

Keine Sorge, die Romane sind schon eingeplant. Ich bin nur noch am überlegen ob Deutsch oder Englisch. Derzeit kämpfe ich mit "The Fall of Hyperion" und das Werk ist schon eine harte Nuss. Ich denke ich will mal wieder deutsch lesen. Das ist doch entspannender.

wenn deutsch empfehle ich diese amazon sonderausgabe von PSS
hab ich mir inzw. auch geholt, isn HC, leider ohne schutzumschlag, aber: PSS auf deutsch in einem band! bei neukauf auch billiger als die beiden bastei bände zusammen :D
hoffentlich setzt amazon diese sonderausgaben von mieville fort - ich würds geil finden :D

und ich hab mich da auf englisch nicht rangetraut, mieville ist doch schon n anderes kaliber als zb joanne k. rowling (harry p) und/oder george martin (ice & fire)

gruß -TFA-

Bearbeitet von TheFallenAngel, 26 August 2004 - 19:37.


#24 Lomax

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Geschrieben 26 August 2004 - 20:16

wenn deutsch empfehle ich diese amazon sonderausgabe von PSS hab ich mir inzw. auch geholt, isn HC, leider ohne schutzumschlag, aber: PSS auf deutsch in einem band! bei neukauf auch billiger als die beiden bastei bände zusammen

Ja, diese Sonderausgabe habe ich mir auch noch geholt. Die macht sich schon Klasse, und der Preis ist auch sehr günstig. Keine Ahnung, wie die das schaffen ... Wer daran Interesse hat, muss sich allerdings u.U. beeilen: Mein Chef bei Lübbe hat mich auf diese Ausgabe noch mit den Worten aufmerksam gemacht, "dass die Auflage begrenzt ist". Also, irgendwann dürfte es sie vermutlich nicht mehr geben. Aber ich war schon immer der Meinung, PSS hat auch hier ein Hardcover verdient. Allerdings hat das Buch einen schweren Makel: Das Lektorat ist im Impressum nicht erwähnt :D :D (Hm, gibt's hier ein spezielles Smiley für tiefste Empörung?)
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#25 TheFallenAngel

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Geschrieben 26 August 2004 - 20:24

Allerdings hat das Buch einen schweren Makel: Das Lektorat ist im Impressum nicht erwähnt :D  :D  (Hm, gibt's hier ein spezielles Smiley für tiefste Empörung?)

vom fehlenden lektorat mal abgesehen :unsure: es gibt leider auch keinen vermerk zum erscheinungsjahr dieser sonderausgabe, steht nur drin das die ausgabe in 2 bänden 2002 (oder wars 2003???) bei b/l erschienen ist - sowas is mir als statist, ähhh statistiker immer sehr wichtig :D aber ok, letztendlich nicht wirklich ein problem http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png -TFA-

#26 Rusch

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Geschrieben 27 August 2004 - 08:00

wenn deutsch empfehle ich diese amazon sonderausgabe von PSS hab ich mir inzw. auch geholt, isn HC, leider ohne schutzumschlag, aber: PSS auf deutsch in einem band! bei neukauf auch billiger als die beiden bastei bände zusammen

Ja, diese Sonderausgabe habe ich mir auch noch geholt. Die macht sich schon Klasse, und der Preis ist auch sehr günstig. Keine Ahnung, wie die das schaffen ... Wer daran Interesse hat, muss sich allerdings u.U. beeilen: Mein Chef bei Lübbe hat mich auf diese Ausgabe noch mit den Worten aufmerksam gemacht, "dass die Auflage begrenzt ist". Also, irgendwann dürfte es sie vermutlich nicht mehr geben. Aber ich war schon immer der Meinung, PSS hat auch hier ein Hardcover verdient. Allerdings hat das Buch einen schweren Makel: Das Lektorat ist im Impressum nicht erwähnt :D :D (Hm, gibt's hier ein spezielles Smiley für tiefste Empörung?)

Das erinnert mich an die Weltbild Sonderausgaben. Da gibt es auch teilweise Dicke Bücher als Hardcover für 10 Euro. Heyne hatte auch eine Reihe von Büchern, z. B. Hyprionen und Beggars in Spain als Hardcover heraus gebracht. Andererseits bin ich ein wenig eigen. Ich mag einen Zyklus in einer einheitlichen Gestaltung und ich bezweifel, dass The Scar und Iron Concil auch in dieser Form erscheinen werden.

#27 molosovsky

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Geschrieben 27 August 2004 - 10:05

Frage an jene, die wo was sich auskennen, zu der amazon-Sonderausgabe von PSS. Ist die nochmal durchgesehen worden, oder sind die copy/paste-Fehler noch drin? Wurde neu gesetzt oder ist das der gleiche Typo-Satz wie die 2-Bandausgabe?

Ich bin dafür, daß die drei Bas Lag-Bücher zusammen nochmal überarbeitet werden, damit die glänzende Übersetzung von Frau Bauche-Eppers entsprechend zur Geltung kommt.

Bei IRON COUNCIL wird die Übersetzung eine Nagelprobe, denn im Gegensatz zu den ersten beiden Bänden, orientierte sich Mieville diesmal stilistisch ehr bei knapp-rauer Sprache des frühen Westerns - auch deshalb ist COUNCIL dünner als PSS und SCAR. Zudem ist der Aufbau um einiges komplexer (Zeitsprünge, verschiedene Orte) †¦ ich bin zum Beispiel noch nicht ganz durchgestiegen, was in den kurzen Prolog/Epilog eigentlich geschieht, der Anfang der Geschichte ist in der Mitte des Buches versteckt usw usw. Solche Stil-Chamälioniaden über drei Bücher zu betreiben, ist heikel heikel heikel übertragbar.

Idee für Rusch: Les doch erstmal auf Deutsch und wenns gefällt, kannst Du in ein paar Jahren das ganze ja nochmal auf Englisch lesen.

(Ich habe alle drei Romane mehrmal gelesen. Beim ersten mal auf Englisch laut; dann die Übersetzung, weil der Vergleich und die Nachvollziehung für mich auch spannende Unterhaltung ist; und derzeit lese ich alle drei wieder auf Englisch um Querverbindungen und Hintergründliches durchzustöbern.)
Grüße
Alex / molosovsky

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Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

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#28 Rusch

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Geschrieben 27 August 2004 - 11:03

Idee für Rusch: Les doch erstmal auf Deutsch und wenns gefällt, kannst Du in ein paar Jahren das ganze ja nochmal auf Englisch lesen.

(Ich habe alle drei Romane mehrmal gelesen. Beim ersten mal auf Englisch laut;  dann die Übersetzung, weil der Vergleich und die Nachvollziehung für mich auch spannende Unterhaltung ist; und derzeit lese ich alle drei wieder auf Englisch um Querverbindungen und Hintergründliches durchzustöbern.)
Grüße
Alex / molosovsky

Ich habe in letzter Zeit bestimmt 15 oder 20 englische Bücher gelesen. Nach "The Fall of Hyperion" aber will ich mal wieder Deutsch lasen. Es geht halt viel einfacher. Und da Mieville auf der Liste inzischen ganz oben steht und ich die zweite Foreigner Trilogie von Cherryh auf Englisch auch noch auf der Hinterhand habe, sollte es doch Deutsch sein.

#29 Lomax

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Geschrieben 27 August 2004 - 12:33

Frage an jene, die wo was sich auskennen, zu der amazon-Sonderausgabe von PSS. Ist die nochmal durchgesehen worden, oder sind die copy/paste-Fehler noch drin? Wurde neu gesetzt oder ist das der gleiche Typo-Satz wie die 2-Bandausgabe?

Argh! Copy/Paste-Fehler in PSS? Bitte schick mir die doch sofort zu, damit ich das prüfen und für hoffentlich folgende Neuauflagen noch entsprechende Korrekturen in Auftrag geben kann. Oder hast du das schon direkt an Stefan Bauer weitergeleitet? Bisher habe ich noch nichts von solchen Fehlern gehört, aber ich bin natürlich immer daran interessiert, dass evtl. übersehene Mängel zumindest nicht überflüssig lange mitgeschleppt werden. Ansonsten wurde die Amazon-Sonderausgabe ganz gewiss neu gesetzt, weil der Seitenschnitt ein ganz anderer ist. Aber wenn ich mir das so anschaue, habe ich den Eindruck, dass sie dabei an der Typo nichts verändert haben, nur am Umbruch. Das irgendetwas nochmal durchgesehen wurde, kann ich mir nicht vorstellen. Aber wie gesagt, ich habe das Buch nicht noch mal gelesen und kann es daher nicht genau sagen. Bevor ich PSS nochmal lese, wird wohl erst mal noch was Zeit vergehen. Irgendwann reicht es dann doch. :D

Bei IRON COUNCIL wird die Übersetzung eine Nagelprobe, denn im Gegensatz zu den ersten beiden Bänden, orientierte sich Mieville diesmal stilistisch ehr bei knapp-rauer Sprache des frühen Westerns - auch deshalb ist COUNCIL dünner als PSS und SCAR.

Stilistisch ist die Frage, wie sich das auswirken wird. Eva Bauche-Eppers hat m.E. nach ja ohnehin schon bei den beiden ersten Bänden nicht versucht, den Stil des Originals 1:1 ins Deutsche zu übertragen, sondern die Sprache in Bereiche zu transponieren, wo das Deutsche eine ähnliche sprachliche Vielfalt anbietet wie das Englische. Der Vorteil ist, dass auf diese Weise weniger Nuancen verloren gegangen sind, die man sonst im Deutschen nicht hätte wiedergeben können. Aber die Sprache insgesamt wurde dabei doch eher "angehoben". Was da jetzt beim "Iron Council" nötig sein wird, und wie sich das auswirkt, kann ich nicht voraussagen. Schon die ersten Übersetzungen sind so, dass man nicht einfach das Original lesen und sich dann denken kann, wie es übersetzt ist. Deshalb halte ich PSS auch für den seltenen Fall einer "kongenialen" Übersetzung, die diese Bezeichnung auch wirklich verdient.
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#30 molosovsky

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Geschrieben 27 August 2004 - 13:49

Aber wenn ich mir das so anschaue, habe ich den Eindruck, dass sie dabei an der Typo nichts verändert haben, nur am Umbruch.

Ich frug, weil ja WEBER *aufgeblasen* wurde und somit andere Font-Größe, Laufweite und Zeilenabstände hat als FALTER. Macht die amazon-Sonderausgabe also einen Typo/Sprung bei Teil V Councils/Beratungen.
Bisher wurde auch nicht geschildert, ob die Paginierung, Teil und Kapitelnummerierungen vereinheitlicht wurden.


Zur Übersetzug also:
Erstmal muß ich meinen Fehler korrigieren. Ich meinte SCAR und nicht PSS. Zu SCAR habe ich spaßeshalber angefangen kritische Anmerkungen zur Übersetzung, Formatierung und anderen Kleinkram zusammenzuschreiben. Man schelte mich aber nicht gleich als Schmähfink, wenn ich vorsichtig vermute, daß sich auch in PSS Fehler wie folgende aus SCAR finden †¦ Auswahl einiger Hämmer, habe aber auch Kleinigkeiten wie Zeilen- Absatzumbruch zuhause vermerkt:

Muster:
†¢ (Seitenabgabe deutsche Ausgabe, Bastei / Seitenangabe englische Ausgabe, Panmacmillan TB): Deutsche Fundstelle. / Originalpassage. /// Meine Anmerkung.

†¢ (19/11): Die zusammengelatschten hölzernen Holke auf dem Wasser dem Wasserwaren weit und breit das Schwärzeste in Sicht. / Those wooden hulks on the water were the darkest things visible. /// Formatierungsfehler, Copy/Paste-Fehler.

†¢ (21/13): Jede einzelne Compagnie hat ihre eigene Strecke gebaut, zur Verbindung ihrer diversen Lokationen (xxx). Die Stadt ist ein hanebüchendes Gewirr von Eisenbahnen, die alle die gleichen Fahrten unternehmen. / Each different company has built its own line to link its various concerns, and each is jealousy guarded. The town is an idiotic tangle of railways, all replicating each others journeys. /// Ungenau und Auslassung eines Nebensatzes.

†¢ (52/37): Ich habe einen anderthalb Spannen langen Schmiss vom Angriff eines schlecht gelaunten Sadurla,†¦ / I've got a foot-long gash were a sardula got nasty. /// Sachfehler: Schmiss = Narbe von einer Mensur, und sonst nix. Hat nämlich mit werfen, schmeißen zu tun.

†¢(53/38): Nicht, dass sie Wert darauf legte, von ihm angemacht zu werden - sie hätte ihn stracks in die Schranken gewiesen wäre er auf die Idee gekommen, mit ihr scharmutzieren zu wollen. / It was not that she was seeking to be approached - she would spurn him quickly if he did court her. /// Falsche Sprachebene. erobert zu werden, umgarnt.

†¢ (76/57): Das Sub-rosa-Gemunkel war unverständlich,†¦ / The secret diskussions†¦ /// Kapier ich gar nicht. Warum nicht?: die vertraulichen Gespräche, geheimen Verhandlungen?

Und zuletzt einer zum Schmunzeln:
†¢ (101/76): †¦Piraten der Pantomime†¦ / †¦pirates of pantomime†¦ /// Sachfehler. Im Deutschen zu spezifisch. Wohl gemeint ist die englische Tradition, zu Weihnachten oder Jahresende eine spaßige Pantomime, im Slang »Panto« genannt, aufzuführen (King Lear And His Ugly Daughters). Im Deutschen klingelt also ehr: Karnevalspirat, Jahrmarktspirat.

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Dennoch kann ich nicht oft genug darauf aufmerksam machen, daß die Übersetzungsleistung von Eva Bauche-Eppers außergewöhnlich ist. Natürlich weiß ich, daß es zwitscherndes Wunschdenken ist, die Bedingungen und die Ressourcen die einer Taschenbuchübersetzung wie PSS zuteil werden, mit den Ergebnissen von herausragenden und vorbildlichen Übersetzungen zu vergleichen, Glücksfällen wie z.B. des Moby Dick bei Hanser, des Kritikons bei Ammann oder Tristram Shandys bei Haffmans (jetzt Zweitausendeins, dtv)

Meine Motivation ist die des Spaßhabens, wie beim Um-die-Ecke-gedacht (ZEIT) oder der Quadatortour (FAZS). Ich will mit den Beispielen keine schlechte Stimmung gegen die Übersetzung oder den Bastei-Verlag machen †¦ sondern ganz simpel Freude an Sprache vermitteln.
Grüße
alex / molosovsky

Bearbeitet von molosovsky, 27 August 2004 - 13:55.

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