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PKD Lesezirkel: Die Clans des Alpha-Mond


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10 Antworten in diesem Thema

#1 Joe Chip

Joe Chip

    The Saint

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Geschrieben 14 Februar 2010 - 17:03

Lesezirkel des Philip K. Dick Roman:
The Clans oft the Alphane Moon
(w. 1963-1964, p. 1964)

Leibowitz und ich haben uns per PM auf einen weiteren Roman Dicks geeinigt, den wir hier im Lesezirkle durchnehmen werden.

Das Buch erschien auf Deutsch in zwei Ausgaben:

Kleiner Mond für Psychopathen (Bastei 1979)

Die Clans des Alpha-Mondes (Ulstein 1988 [mit dem Vermerk „Die Ungekürzte Fassung!“ am Cover])

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Der Roman basiert auf der Kurzgeschichte aus 1953, Verwirrspiel , Shell Game (nachzulesen zB. im Haffmans Band: Foster Du bist tot) und wurde in folgenden Zeitraum geschrieben:

Martian Time Slip (w. 1962-63, p. 1964)
Marsianischer Zeitsturz - Mozart für Marsianer
Dr. Bloodmoney or How We Got Along After The Bomb (w. 1963, p. 1965)
Nach dem Weltuntergang - Kinder des Holocaust - Nach der Bombe
The Games Players of Titan (w. 1963, p. 1963)
Das Globusspiel
The Simulacra (w. 1963, p. 1964)
Simulacra
Clans of the Alphane Moon (w. 1963-64, p. 1964)
Kleiner Mond für Psychopathen - Die Clans des Alpha-Mondes - Alphamond
The Crack in Space erschien auch als Cantata 140 (w. 1963-1964, p. 1966)
Das Jahr der Krisen
The Three Stigmata of Palmer Eldritch (w. 1964, p. 1965)
Die drei Stigmata des Palmer Eldritch - LSD-Astronauten

Interessant wird der Zirkel auch dadurch, dass Leibowitz die Bastei Ausgabe lesen wird und ich selbst die Ullstein Version. Mal sehen ob man da oder dort auf Auffälliges stösst was die „Kürzungen“ angeht.
Es sind selbstverständlich wieder alle herzlichst eingeladen mitzulesen.

Der Heyne Verlag kündigte zwar eine neue Übersetzung an - geplanter Titel war „Alphamond“ - doch blieb dieser bislang aus.

Ich bitte Euch in diesem Thread nicht über das Verlagsprogramm von Heyne zu diskutieren,
sowie auch sonst nur Beiträge, den Roman betreffend zu verfassen.



Joe

Bearbeitet von Joe Chip, 14 Februar 2010 - 18:17.

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#2 Joe Chip

Joe Chip

    The Saint

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Geschrieben 15 Februar 2010 - 22:13

Hi Leibwowitz, hi all!

auf in die nächste Runde - ich mach mal den Anfang.

Hab erst das 1. Kapitel gelesen in dem Dick die einzelnen Clans vorstellt - das kann er ja bekanntlich gut, viele Protagonisten auf einer Bühne versammeln, doch wars mir diesmal ein wenig zuviel auf einmal.
Allerdings zählt Sutin die Clans zu Dicks besten Romanen und darum warte ich noch zu und rechne mit einer Steigerung.

eine Frage die sich mir auftut: warum Dick eine Siedlung "Adolfville" nennt - die anderen Siedlungen sind ebenfalls nach historischen Grössen benannt - aber gerade AH - vielleicht lichtet sich das noch?

An die Kurzgeschichte kann mich übrigens noch sehr gut erinnern - es gab kein Happy End und die Story gefiel mir damals.

Aber mehr wenn ich weiter gelesen habe

beste Grüsse
Joe

Bearbeitet von Joe Chip, 15 Februar 2010 - 22:15.

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#3 leibowitz

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    Giganaut

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Geschrieben 16 Februar 2010 - 18:09

So, ich habe mir deinen Beitrag noch gar nicht besehen, außer dass du das erste Kapitel gelesen hast :D Das habe ich nun auch hinter mir. Als erstes sage ich mal, dass ich die Covergestaltung mal wieder unglaublich niveaulos empfinde. Bei mir ist eine flachtittige Schnepfe nur mit Eisbärpelz bekleidet drauf, davor ein fieser Affe, dahinter eine kaputte Kugel. Oh Graus. Eine Beleidigung für Dick und seine Fans, mal wieder, und beileibe nicht auf Bastei beschränkt. Manche Titel aus dem Moewig Verlag, etwa "Schachfigur im Zeitspiel", sind ähnlich. Der nächste Punkt wo ich fast wütend werde ist die Übersetzung des Titels. Was auf Englisch "The Clans of the Alphane Moon", kann man auf Deutsch nicht als "Kleiner Mond für Psychopathen" herausbringen, weil das schon einen wichtigen Teil der Handlung vorwegnimmt. Jedenfalls sehe ich das so, nachdem ich das erste Kapitel gelesen habe. Ob ich ohne den Titel darauf gekommen wäre, dass es auf dem Mond 7 Städte gibt, deren Bevölkerung jeweils an einer bestimmten psychischen Erkrankung leiden (Es gibt den Clan der Schizophrenen, der Manischen, der Depressiven etc.), wage ich zu bezweifeln. Was ich daran grundsätzlich bemängele, ist die Liebe zu der Arbeit von P.K. Dick. Ich unterstelle bei mangelhaften Übersetzungen, fehlender lektoraler Genauigkeit und lächerlichen Titelbildchen einfach die fehlende Würdigung. Als Dick-Fan finde ich das Buch natürlich (bisher) mal wieder klasse. Geschickt wird der Leser von der ersten Zeile an an ein Szenario gefesselt, welches seinesgleichen sucht. Die Originalität der Handlung - jeder Clan hat einen "Botschafter", die im ersten Kapitel gemeinsam zu einer Versammlung auf dem Mond eintreffen - und die erzählerische Virtuosität (die Beschreibung der psychischen Erkrankungen der Protagonisten) machen mich neugierig auf mehr. Eigentlich ist es bis jetzt ein Buch, was man nach Kap I eigentlich nicht aus der Hand legen möchte.
Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#4 leibowitz

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Geschrieben 16 Februar 2010 - 18:11

eine Frage die sich mir auftut: warum Dick eine Siedlung "Adolfville" nennt - die anderen Siedlungen sind ebenfalls nach historischen Grössen benannt - aber gerade AH - vielleicht lichtet sich das noch?


Ich denke mal, die nennen ihre Stadt ihrer psychischen Erkrankung entsprechend. Die Aggressiven benennen ihre nach AH, die Paranoid-ängstlichen nach Gandhi. Finde ich eigentlich eine ziemlich witzige Idee.
Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#5 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 16 Februar 2010 - 20:13

Hi Leibowitz! 2.Kapitel Rittersdorf ist klasse - im Sutin steht, dass Mary, wie schon in anderen Romanen Dicks, eine Protagonistin ist, die an Dicks Ehefrau Anne angelehnt wurde. Ein sehr eindringliches Kapitel unter diesem Gesichtspunkt - und vielmehr eine Abrechnung mit sich selbst als mit Anne (empfinde ich). Auch das Gespräch mit dem Schleimwesen fand ich gut und es trug ebenfalls dazu bei dem Kapitel zu Ehe und Scheidung Volumen zu geben. Traurig - aber scheinbar nihct lange was der letzte Satz vermuten lässt - denn der Meister hat sich da schnell eine nette junge Ersatzdame hingezaubert im letzten Satz ;) sehr gespannt wie´s weitergeht. Joe PS: bin ganz bei dir was Tutel und Cover der Dick Romane angeht - peinlich peinlich peinlich (ein Schicksal das auch andere herausragende Autoren der SF mit Dick teilen) man müsste sich fast schämen wenn man so was inder Öffentlichkeit liest :o PPS: deine These über die Namensgebung der Siedlungen kann ich so nachvollziehen
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#6 leibowitz

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Geschrieben 18 Februar 2010 - 15:57

Ausgelesen So, ich habe das Buch ausgelesen. Mann muss natürlich dazu sagen, dass es ein sehr kurzer Roman ist, vielleicht an einigen Stellen gekürzt (wer weiß das schon?) und sich "so" runterliest. Mein Fazit (am liebsten schreibst du erst deins und liest dann meins ;) )
Spoiler
Oder wie seht ihr / siehst du es?
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#7 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 18 Februar 2010 - 22:44

Hi Leibowitz!

nun ja - das ging mir nun ein wenig zu schnell :o

Kapitel 3 - 5

Auf Terra gehts ganz schön zu - dass Rittersdorf seine Frau kalt machen will stösst beim Leser spätestens bei ihrem letzten miesen Akt auf Verständnis als sie ihm den Fotografen nachschickt ;)

Der Ganymeder Schleim Thelepath ist klasse und das Simulacrum ist ebenfalls ein gelungener Dick Protagonist
dem Simulacrum traue ich eine Affäre mit Frau Rittersdorf zu (liege ich da richtig :lol: )

dass die Rittersdorf nach Ganymed geht und er das Simlacrum steuern wird ist ein guter Plot

der Roman hat in keinem Fall die Klasse von Stigmata oder Ubik - aber es ist eine flotte Geschichte mit typischen PKD Ensemble mit hohem Anteil des echte Dick (den hatten die Frauen eindeutig zu schaffen gemacht :unsure: )

beste Grüsse
Joe ;)
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#8 Joe Chip

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Geschrieben 21 Februar 2010 - 18:31

Hi Leibowitz! 6 - 7 - 8 soderle - bei der Hälfte des Romans muss man feststellen, dass Dick den Namensgebern des Buches wenig Platz einräumte bisher bis jetzt spielte sich fast alles auf der Erde ab - da gehts allerdings zur Sache Rittersdorf ist ein Protagonist der dem Leser leid tun kann mittlerweile kann er niemanden mehr trauen ob es der Schleimklumpen ist, Joan Trieste, die CIA - oder die TV Leute scheinbar wissen alle bescheid nur er nicht (und der Leser) am ehesten dürften noch die CIA Leute unwissend wie er sein zur Belohnung schlittert Rittersdorf am Ende des 8. Kapitels aber bereits in die nächste heisse Affäre :D Dass Rittersdorf 24 Stunden am Tag unter Einsatz von Amphetaminen arbeitet dürfte gerade zu Dicks Lebenswandel in jener Zeit passen - wenn man bedenkt wieviel er 1963 schrieb --- Alphamond: ich hoffe dass es hier bald mehr Neuigkeiten gibt beste Grüsse Joe :smokin:
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#9 Joe Chip

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Geschrieben 01 März 2010 - 17:51

Hi Leibowitz, hi all! 9, 10, 11 .... fertig* nun gut es ist in der Tat ein wenig ein anderer Dick als sonst mir kam es vor als ob da mehr Action wär als bei Träumen Androiden ... wie Du eingangs schön schriebst - die "normalen" sind irrer als die Irren :) mein Fazit: es ist ein schöner trivialer Roman (für dicksche Standards) mit einem bescheuertem Happy End ich hätte es klasse gefunden wenn Rittersdorf am Schluss von seiner Frau abgeknallt worden wäre (das wäre realistisch gewesen) - ihr Wandlung im letzten Kapitel wirkte für mich wie aus einem Hollywood Film. noch schlimmer - die sülzten dann noch einen weitere Seite über ihre Zukunftspläne ... blablablablablablablablablabla ...... das positive am Roman waraber in jedem Fall Chucks Einstellung zu seiner Exfrau am Beginn - das war klasse und sehr sehr glaubwürdig und weiters positiv: die Einstellung der Clans - diese Drang autonom zu sein und die Angst davor, dass ihnen das genommen wird - gleichzeitig aber mit dem Konflikt, zusammenhalten zu müssen bei gegenseitigem Misstrauen. Dick schrieb dieses Situation sehr schön und ebenfalls glaubwürdig zu den besten 10 gehört es nicht - aber es ist ganz OK beste Grüsse Joe * ach ja - es waren 13 Kapitel ;)

Bearbeitet von Joe Chip, 01 März 2010 - 17:54.

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#10 leibowitz

leibowitz

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Geschrieben 01 März 2010 - 18:38

Witzig wie wir übereinzustimmen scheinen. Was seine 10 besten Bücher betrifft, vielleicht nicht :) Hast du mal ne Liste? "Das Orakel vom Berge", "Die drei Stigmata des Palmer Eldritch", "Blade Runner" ,"Der dunkle Schirm" und "Ubik" gehören für mich ganz sicher dazu. Bei "Marsianischer Zeitsturz", "Die seltsame Welt des Mr. Jones", "Das Globusspiel ", "Zehn Jahre nach dem Blitz ", "Die Mehrbegabten ", "Zeit aus den Fugen" , "Irrgarten des Todes " wäre ich mir entweder nicht ganz sicher, oder ich hätte Schwierigkeiten sie einzurdnen. Fand ich alle super ... Dazu zählte auch "Alpha Mond", was mir prima gefallen hat. Sicher kein Top 5. Aber ein Top 10? Womöglich! Dagegen "Eine andere Welt", "Valis", "Warte auf das letzte Jahr ", "Zeit: Auf Gegenkurs", "Zap Gun", "Das Jahr der Krisen ", "Nach der Bombe", "Die Lincoln-Maschine ", "Schachfigur im Zeitspiel ", "Und die Erde steht still", "Der heimliche Rebell ", "Hauptgewinn:Die Erde" oder "Kosmische Puppen" wären bei mir wohl nicht in der Top 10 zu finden. Aus unterschiedlichen Gründen ... "Der galaktische Topfheiler", "Der unteleportierte Mann ", "Simulakra" sind noch ganz oben auf meiner "Lesen"-Liste. Was ich darüber hinaus nicht erwähnt habe kenne ich auch noch nicht.

Bearbeitet von leibowitz, 01 März 2010 - 18:39.

Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#11 Joe Chip

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Geschrieben 01 März 2010 - 20:30

10 Besten für Onkel Joe Ubik Palmer Eldritch Bombe Lincoln Orakel Blade Runner Eine ander Welt Erde steht still Valis EDIT: oops: hätte ich beinah den DUNKLEN SCHIRM vergessen :band: Alpha ordne ich in meiner Best Of bei folegnden ein Zeit auf Gegenkurs Unteleportierte Mann Solar Lottery Mr. Jones Simulacra Zeit aus den Fugen würde ich einen von denen auf Platz 11 setzen müssen wäre es vermulich auch nicht Alphamond noch ein EDIT: Irrgarten des Todes -man wie man das alles unterschlagen kann in der Eile :thumb: richtig schlecht fand ich noch keinen von Dick die Mainstream Romane habe ich bewusst nicht einbezogen beste Grüsse Joe

Bearbeitet von Joe Chip, 01 März 2010 - 21:00.

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