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Naja...


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12 Antworten in diesem Thema

#1 Tennessee

Tennessee

    Cybernaut

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Geschrieben 19 Februar 2010 - 18:46

Naja...,

man ist den Autoren der PERRY RHODAN-Serie nicht immer uneingeschränkt dankbar für die Früchte, die ihre Arbeit zuweilen trägt. Eindrucksvoll hat Frank Borsch zwei Wochen lang bewiesen, wie es gelingen kann, ein PERRY RHODAN-Heft vollständig zu verhunzen, so wie es das Essener Theater in der letzten Spielzeit mit der „Antigone“ tat oder wie es H.G. Ewers im „Cantaro-Zyklus“ mit fast all seinen Heften gelang. Und nun also Marc A. Herren! Ich komme nicht umhin Sympathie für Marc Herren zu empfinden. Zum einen, da ich ihn seit einigen Jahren, wenn auch nicht besonders eng, kenne und ihn als tatsächlich sympathischen Zeitgenossen erlebt habe und zum anderen, weil seine emphatischen Berichte über Zeitungsberichte oder die erste Autorenkonferenz mit den großen Kulleraugen eines kleinen Jungen beschrieben sind, die die manchmal arg devote Haltung des Jungautors zu seinem PERRY immer wieder verzeihen lässt. 

„Das Fanal“ ist nicht das Debüt Herrens im Perryversum. Schon seine Action-Romane, die ich nie gelesen habe, weil mir dieses Spin-Off-Konzept missfiel, galten bei den Lesern als herausragende Leistung. PR 2531 ist also mein persönliches Marc A. Herren Debüt. Nur kurz zum Inhalt: Die Akonen planen ihr zerstörtes Akon System durch das Erschaffen eine zweiten Sonne zu stabilisieren. Dies geht einher mit einer grundsätzlichen Veränderung in der akonischen Politik: statt der splendid isolation soll ein offener und partnerschaftlicher Umgang mit den anderen Milchstraßenvölkern und dem Galaktikum gepflegt werden. Reaktionäre politische Kräfte wollen dieses „Fanal“ der Akonen verhindern und durch eine Sabotage zu einem Mahnmal der Akonen an die galaktische Gemeinschaft wandeln. Der Tod der galaktischen Elite, vollständig im Akon System versammelt, wäre dadurch gesichert. Ronald Tekener und Alaska Saedelaere - eine Kombination die namentlich noch nie, in anderer Form  als Charakterkombination Saedelaere/Monkey jedoch sehr wohl, gemeinsam im Perryversum agiert hat - können diese Sabotage verhindern und die Saboteure festsetzen.

Es zählt zu Marcs großen Leistungen in diesem Roman, dass er die beiden so unterschiedlichen Charaktere Saedelaere und Tekener auch tatsächlich unterschiedlich zu charakterisieren versteht. Hatte man in früheren Perry-Heften oft den Eindruck, dass das Personal letztendlich austauschbar und beliebig geworden war, so ist dies bei Herren erfrischend anders. Anders vor allem Dingen deswegen, weil es der Autor wagt, die Hauptpersonen, die sich seit Jahrhunderten kennen, nicht als Freunde, sondern als nicht zueinander passend zu beschreiben. Die Distanz zwischen Tekener und Saedelaere so treffend zu verdeutlichen gelingt Marc, indem er in der Charakterisierung Saedelaeres etwas tut, das fast schon ein Sakrileg unter den Fans des Maskenträgers darstellen könnte: Herren erinnert sich an die Wurzeln des Charakters. Denn nicht als kosmischer Mensch, zu dem ihn Willi Voltz einst machte, wurde Saedelaere in die PERRY RHODAN-Serie eingeführt, sondern als brillanter Analytiker und Logiker, dessen Cappin-Fragment ihn einsam macht, das er aber auch sehr effektiv als Waffe zu nutzen verstand, um z.B. den Supermutanten Ribald Corello auszuschalten. Er habe kein Bauchgefühl, definiert sich Saedelaere in Herrens Roman selbst, kein fotographisches Gedächtnis - er analysiere, weil er schnell und gut Informationen aufnehmen und verarbeiten könne. Und so stellt Herren dem Leser „seinen“ Saedelaere in einer ausgezeichnet gelungen Innenschau, fast ohne Personenrede vor, bei der die Beschreibung der kühlenden Berührung des Windes auf dem von der Maske entblößten Gesicht und die damit verbundene Erleichterung, eben diesen Wind spüren zu können, das existenzielle Dilemma Saedelaeres herausstellt. 

Den Beginn von Tekeners Einführungspassage halte ich für misslungen! Erst ein paar Spalten später kommt ein Satz, der mich als Leser so nah an Tek heranbringt, wie es die m.E. zuvor so überflüssigen „Hass- und Gefühlspassagen“ des Smilers nicht konnten: „Dass das Glück plötzlich erzwingbar wurde, wenn man sich nur dazu überredete, ein paar Galax mehr zu investieren.“ Marc Herren gelingt es immer wieder mit solchen kleinen Beschreibungen seine beiden Hauptpersonen aufs treffendste zu charakterisieren, dass es eine Freude ist! Alaska ist kein Bauchmensch, hat kein photographisches Gedächtnis, er ist Analytiker. Und in der Gegenbeschreibung von Tekener lautet es: Alaska fluche nicht, er berechne nicht, er lächle nicht - er zögere stets nur, während alle anderen handeln würden. Auch dies ist ein großer Gewinn des Romans: zu Beginn beide Charaktere gegeneinander auszuspielen, ihre Unterschiede mit dem Geschmäckle von Ablehnung zu versehen, um sie dann doch gemeinsam erfolgreich sein zu lassen, ohne - und dies ist so clever, dass ich Spaß daran habe - ihre „Geschmäckle“ zu verwässern: „Gewaltsam hatte er [d.i. Alaska S.] den Blick [...] abgewandt und wieder in seine Monitore gestarrt. Gefangen in einer Welt aus Zahlen hatte Alaska Saedelaere es nicht geschafft, in einen Vorgang einzugreifen [...].“

Anders als Alaskas fast sprachlose Innenschauen sind Tekeners „Charakterpassagen“ voller Dialoge und diese sind zuweilen so gut gelungen, wie in dem Gespräch mit der unbekannten Schönen im Casino, bei der man meint Flemings Bond und Scorseses „Casino-Ginger“ taktieren zu lesen. Und auch wenn diese Passage herrlich zu lesen ist, so ist die „Schmetterlingsdame“ für den weiteren Verlauf des Romans und Tekeners Mord zum Schluss etwas zu pathetisch und dick aufgetragen geraten: eine 5 Minuten Bekanntschaft als emotionale Motivation für den planvollen Smiler.

Gelungen ist Marc auch die Beschreibung der Akonen. Auch wenn man die Darstellung ihrer politisch-militärischen Misserfolge fast identisch im PR-Kommentar erneut lesen kann, sind sie flüssig in die Unterhaltung Tekener-Saedelaeres integriert, dass man in diesem Fall denken mag, dass es der Kommentar wäre, der dieses mal die Daten aus dem Roman abgeschrieben habe und nicht umgekehrt. Dass nun endlich mal ein Akone, Reino tan Vitar sein grausamer Name, noch dazu Chef den Energiekommandos, des „klassischen Feindes“, als ebenbürtiger, ja man kann sagen, Sympathieträger ganz eigener Art, auftritt, zeigt, dass zumindest in diesem Roman das übliche Gut/Böse Schema außer Kraft gesetzt wurde. 

Und nun: „Take my love, take my hand, take me where I cannot stand“, „Lucy in the Sky with Diamonds“, „Fire walk with me“... Es macht mich zweifeln an der Kreativität der Autoren, dass sie wohl nicht die Chuzpe besitzen sich für einen akonischen Dichter ein akonisches Gedicht auszudenken, statt Firefly-Zitate zu nutzen. Dass Kapitel mit Song- und Filmtiteln (Zitaten) überschrieben sind, deren Bezug mir abgesehen von plumpen Inhalts- und Emphatieeffekten vollkommen unklar bleiben. Hier hat Marc Herren als Autor grandios versagt, indem er sich selbst der Chance beraubte, dem Perryversum seinen eigenen kleinen Stempel aufzudrücken, die akonische Kultur nicht über TV-Serien-Zitate sondern aus sich selbst heraus und serienimmanent zu profilieren, die Beatles vielleicht durch die Hefttitel „Ein Hauch von Magie“, „Metamorphose“ oder ähnliche zu ersetzten (und damit clever die eigene Serie zu zitieren) oder anstatt sinnlos andere zu zitieren, selbst schöne Kapitelüberschriften zu erfinden. Es ist nicht pop, es ist nicht witzig, es ist nicht postmodern - es sind einfach vergebene Chancen selbst etwas zu formen und mithilfe eigener kreativer Leistung inhaltlich und formal zu prägen. Mich ärgert es deswegen umso mehr, als dass ich die Idee, eine Veränderung in der akonischen Politik mit einem Gedicht einzuleiten ganz hervorragend finde. Und dass sich dahinter „nur“ ein Fernsehzitat verbirgt statt eine serienimmanente Eigenentwicklung ist eine Enttäuschung.

Trotz der abschließenden Schelte möchte ich letztendlich sagen: Wenn jemand erfahren möchte, was an der PERRY RHODAN-Serie so faszinierend ist, was sie spannend und unterhaltsam macht und sie auch von anderen Heftserienproduktionen positiv abhebt, wenn jemand wissen möchte, was verdammt noch mal so gut an PR ist - der greife zu Marc A. Herrens Erstauflagendebüt „Das Fanal“.




lg

Ten.
"Mit meiner Frau in 'Romeo und Julia'. Das schlechteste Stück, das ich je gesehen habe, und dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text vergessen." (Samuel Pepys, 23.02.1633)

#2 Klaus Ahrens

Klaus Ahrens

    Yoginaut

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Geschrieben 22 Februar 2010 - 11:40

Es ist wohl dem nicht nachvollziehbaren Setting zu verdanken, dass ich auch ohne dies "Erstlingswerk" gut leben könnte. Es reiht sich für mich nahtlos in die Serie von schlechten Romanen ein, die wir in den letzten Wochen lesen durften. Das kann man dem Autor ja auch eher nicht ankreiden. Aber wenn ich den Plot nicht nachvollziehen kann, fällt es mir auch schwer, in der Schreibe des Autors noch lobenswertes zu finden. Die Schmetterlingslady und der Mord am Ende tun das ihre dazu. Übrigens erschienen mir die Versuche, Alaska in erster Linie als Analysator darzustellen, gestelzt und nur damit zu erklären, dass ja irgendein Grund gebraucht wurde, ihn hinzuzuziehen. Nach dem Lesen des Romans hatte ich Alaska aus diesem Roman nur noch als "kosmischen" Menschen mit nicht nachvollziehbaren Ahnungen von irgendetwas ungenanntem kosmischem, die sich dann schon zur Gewißheit gesteigert hatten, in Erinnerung. War das meine Mohrrübe, damit ich Esel bei der Stange bleibe? Es gab sicher schon schlimmere Romane, aber ich konnte diesem wirklich nichts abgewinnen.

#3 Tennessee

Tennessee

    Cybernaut

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Geschrieben 22 Februar 2010 - 18:05

Es ist wohl dem nicht nachvollziehbaren Setting zu verdanken, dass ich auch ohne dies "Erstlingswerk" gut leben könnte. Es reiht sich für mich nahtlos in die Serie von schlechten Romanen ein, die wir in den letzten Wochen lesen durften. Das kann man dem Autor ja auch eher nicht ankreiden. Aber wenn ich den Plot nicht nachvollziehen kann, fällt es mir auch schwer, in der Schreibe des Autors noch lobenswertes zu finden. Die Schmetterlingslady und der Mord am Ende tun das ihre dazu.

Übrigens erschienen mir die Versuche, Alaska in erster Linie als Analysator darzustellen, gestelzt und nur damit zu erklären, dass ja irgendein Grund gebraucht wurde, ihn hinzuzuziehen. Nach dem Lesen des Romans hatte ich Alaska aus diesem Roman nur noch als "kosmischen" Menschen mit nicht nachvollziehbaren Ahnungen von irgendetwas ungenanntem kosmischem, die sich dann schon zur Gewißheit gesteigert hatten, in Erinnerung. War das meine Mohrrübe, damit ich Esel bei der Stange bleibe?

Es gab sicher schon schlimmere Romane, aber ich konnte diesem wirklich nichts abgewinnen.


Salut Klaus,

ich teile deine Ansicht - wie gelesen - ja nicht. Aber auch wenn ich voll des Lobes bin, heißt es nicht, dass ich nichts zu tadeln hätte.

Mich würde ja interessieren, was du an dem Setting schwer nachvollziehen konntest? Die Akonen? - das fand ich nun ganz im Gegenteil gut erklärt. Die akonische Situation entspringt der post-TRAITOR geborenen Generation, die erlebt, wie sich die Milchstraßenvölker im Galaktikum vorteilshaft vereinen, und für die jungen Akonen bleibt das einzige Zeichen ihrer Eigenständigkeit der zerstörte Heimatplanet. Als poltische Ausrichtung einer neuen akonischen Generation finde ich das nachvollziehbar und Marc schreibt auch, dass diese Politik von einem Großteil der Bevölkerung getragen wird. Es gibt auch Gegenstimmen, nämlich die alten Familien und Konservativen, die TRAITOR noch selbst erlebt haben (und Akons Alleingänge) - und diese führen ja zu der (verhinderten) Katastrophe im Akon-System.

Das Sonnen und Planten-Geschehen im Akon-System selbst fand ich auch etwas wirr, aber da ich den Roman stärker als "Charakter-Roman" gelesen habe und die meisten technischen Beschreibungen eher als "so ist das halt" abnicke, weil ich von ihnen eh keine AHnung habe, hat mich das nicht so gestört. Und derzeit lese ich mal wieder die MdI - und was glaubst du, was da für technisches Zeugs in den Romanen rumspukt. :D

Natürlich würde ich mich freuen, wenn das Akon-Thema damit nicht gleich zu den Akten gelegt wird. In ca 20 Bänden freue ich mich darauf zu erlesen, wie die Akonen sich im Galaktkum machen, was das Akon-System so tut und ob die Akonen auch die eine oder andere Contribution an das Galaktikum in z.B. neuer Transmittertechnik liefern können. Vielleicht werden auch nach dem ganzen Zerdonnere im Akon-System alte (neue) Techniken (wieder)entdeckt.... Sollte hier jmd von den Machern mitlesen: dies ist eine konstruktive Aufforderung. *zwinker*

Zur Schmetterlingsdame und dem Mord habe ich ja schon geschrieben.

Alaska: Ich sehe ihn nicht in erste Linie als Analytiker dargestellt. Dafür waren seine unanalytischen "Ahnungen" zu stark herausgestellt im Roman. Alaska war, noch bevor Willi Voltz ihn als den "kosmischen Menschen" erarbeitet hatte eben genau dies: der beste Analytiker der Menschheit. Mir will scheinen, dass endlich mal wieder jemand - ob Uwe oder Marc - an die Ursprünge einer Figur gegangen ist und die so lange ausgereizte "kosmische Sphäre" in Alaska durch ein sehr bodenständiges Element ergänzt hat. Alaska sehe ich da als ziemlich gut "reaktiviert" an und willkürklich fand ich das in dem Zusammenhang nicht. Denn zusätzlich zu seinen analytischen Fähigkeiten bringt Alaska ja nun auch etwas mit, das ggf vielen anderen Analytikern oder Maschinen fehlt: (kosmische) Erfahrung und (menschliche) Kreativität.

*Ich* würde dich nie als Esel bezeichnen und dir eine Möhre vorhalten. Aber wärst du ein glänzender, zierlicher Aquarienfisch hätt ich ganz tolles Trockenfutter für dich. *grinst wie eine satte Katze*

lg
Ten.

Bearbeitet von Tennessee, 22 Februar 2010 - 18:15.

"Mit meiner Frau in 'Romeo und Julia'. Das schlechteste Stück, das ich je gesehen habe, und dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text vergessen." (Samuel Pepys, 23.02.1633)

#4 Kritikaster

Kritikaster

    Typonaut

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Geschrieben 22 Februar 2010 - 20:18

Es gab sicher schon schlimmere Romane, aber ich konnte diesem wirklich nichts abgewinnen.


So deutlich mochte ich es nicht sagen, da wir uns doch alle auf den neuen Autor gefreut haben.
Aber zur großen Fanal-Planung: Welche Planeten, welche Gasriesen, welche großen und welche kleinen Monde und welche wurden evakuiert oder auch nicht und warum? Gibt es jetzt eine zweite Sonne oder erst in tausenden von Jahren, wenn sie die Masse für die Kernschmelze erreicht hat? Alles sehr (stern)nebulös.
Zu den Nebenfiguren:Warum war die Geflügelte doch plötzlich wieder da, obwohl sie weggeschickt worden war? Weil sie eben noch mal ihr Leben opfern wollte, dass durch ihre genveränderungsverliebte Mutter verpfuscht war und ihr für immer den Schlaf auf dem Rücken verwehrte? Warum musste der akonische Geheimdienstchef seinen Tod inszenieren, er tat hinterher nichts, was er nicht offiziell viel effektiver hätte machen können.
Zu den so tollen Charakterisierungen: Warum wurde Alaska aus dem Tiefschlaf geholt? Damit er den Analytiker machte, will heißen, die Transmittereinstellungen in der Station wie ein offenes Buch lesen konnte, viel schneller als der Akone, der sich mit der Technik auskannte und dann, als er wusste, wie man das Unheil aufhalten konnte, einfach nichts mehr tat, weil er ja als Zögerer zu charakterisieren war? Prima Charakterdarstellung. Ähnlich wie bei Tek, der erst mal erklärte, dass er nicht gern als Lächler gilt, dann erklärt, warum er immerzu und ohne wirklichen Anlass zum Lächeln neigt und schließlich ein kompliziertes Spiel dadurch gewinnt, dass er blufft, was nur gelingt, weil die Regeln so im Nebel gelassen werden, das kein Leser lauthals sagen kann: So funktioniert dies Spiel doch gar nicht (obwohl alles andere noch größerer Blödsinn wäre).
Nee, überzeugt hat mich hier eigentlich so recht nichts, auch nicht die Beschreibung eines Volkstraumas oder die zwei einflussreichsten und abgefeimtesten mächtigen Männer hinterm Küchentisch.
Erstaunt hat mich nur die Begeisterung der Mitleser.

#5 hawaklar

hawaklar

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Geschrieben 22 Februar 2010 - 21:30

Alaska: Ich sehe ihn nicht in erste Linie als Analytiker dargestellt. Dafür waren seine unanalytischen "Ahnungen" zu stark herausgestellt im Roman. Alaska war, noch bevor Willi Voltz ihn als den "kosmischen Menschen" erarbeitet hatte eben genau dies: der beste Analytiker der Menschheit. Mir will scheinen, dass endlich mal wieder jemand - ob Uwe oder Marc - an die Ursprünge einer Figur gegangen ist und die so lange ausgereizte "kosmische Sphäre" in Alaska durch ein sehr bodenständiges Element ergänzt hat. Alaska sehe ich da als ziemlich gut "reaktiviert" an und willkürklich fand ich das in dem Zusammenhang nicht. Denn zusätzlich zu seinen analytischen Fähigkeiten bringt Alaska ja nun auch etwas mit, das ggf vielen anderen Analytikern oder Maschinen fehlt: (kosmische) Erfahrung und (menschliche) Kreativität.

@ all Kritisierer

Macht mir keine Angst!!!

Tens Eröffnungspost - und hier nur seine Eindrücke von der Beschreibung Alaskas - hat dazu geführt, dass ich am Samstag losgezogen bin und mir den Roman gekauft habe. Ich bin nämlich ein verkappter Alaska Saedelaere-Hasser-Fan. In den Heftromanen gefällt er mir bisher nämlich überhaupt nicht und hat er mir auch früher nicht gefallen; aber seine Charkaterisierung durch HuHae in der KK2 hat mir den Charakter nahe gebracht. Aus Tens Beschreibung hatte ich die Hoffnung gewonnent, dass MAH Alaska ähnlich beschreibt wie HuHae - und jetzt macht ihr mir das alles wieder kaputt.

schnief - heul :D:bigcry: :unsure:

:lol: :lol: :lol:

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)


#6 Tennessee

Tennessee

    Cybernaut

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Geschrieben 22 Februar 2010 - 21:37

 [...] Gibt es jetzt eine zweite Sonne oder erst in tausenden von Jahren, wenn sie die Masse für die Kernschmelze erreicht hat? Alles sehr (stern)nebulös.

Salut kritikaster,


ich bin ja zugegebenermaßen nicht der beste Ansprechpartner für solche Phänomene: ich habe von ihnen nämlich keinen blassen Schimmer. *lach* Aber ich frage mich natürlich, ob es stimmiger ist, wenn sich innerhalb von ein paar Minuten oder Stunden, vielleicht zwei, drei Tagen eine komplett neue Sonne gebildet hätte? Theoretisch- das wissen wir aus dem Roman - soll sie sich so entwickeln. Das dies mit einer gewissen praktischen Unsicherheit bzw. Beobachtung von statten geht, halte ich für sinniger als ein Bibi Blocksbergisches Endergebnis. - Aber so viel weiß ich davon wirklich nicht.

Zu den so tollen Charakterisierungen: Warum wurde Alaska aus dem Tiefschlaf geholt? Damit er den Analytiker machte,


Ja.

will heißen, die Transmittereinstellungen in der Station wie ein offenes Buch lesen konnte, viel schneller als der Akone, der sich mit der Technik auskannte


Nun, ich kann das Heft gerade nicht finden, aber so knapp habe ich das nicht in Erinnerung. Der Akone ist zunächst schneller als Saedelaere, aber Alaska kann sich schnell an ihn anpassen. Und aus Teks Sicht wird ja beschrieben, dass Alaska und der Akone mittlerweile gut zusammen arbeiten. 

und dann, als er wusste, wie man das Unheil aufhalten konnte, einfach nichts mehr tat, weil er ja als Zögerer zu charakterisieren war?


Auch hier habe ich eine andere Leseerinnerung. Alaska sollte mit Tek und dem Akonen mitgehen, um die Sache via Äktsch'n zu lösen. Doch Alaska blieb, weil er meinte, die Sache über die Schaltungen regeln zu können, an die er erst rankam, *nachdem der Akone* über irgendwelche Seitenzugängen an die entsprechenden Schaltungen rankam bzw. diese Möglichkeiten zur Verfügung gestellt hatte. Dass der Akone das nicht selbst tat, lag einfach an der Sache, dass er mit Tek die Äktsch'n machen musste. Ob ihm dann die Schaltungen, zu denen er vorher keinen Zugriff hatte und wo sich die Frage stellt *wie* bekannt dem Akonen, die ihm bisher verschlossenen Systeme sind, schneller als Alaska hätte auslösen können - keine Ahnung.

Ob Tek Alaska überhaupt für eine Entscheidung und einen Erfolg dieser Art vorgesehen hatte - ich würde erst mal sagen: nein. Denn dann hätte er ja ruhig abwarten können und die Äktsch'n Äktsch'n sein lassen. So wie ich das gelesen hatte, sollte Alaska nicht zur Entscheidung mit, sondern zur... analytischen Beratung.

Prima Charakterdarstellung.


Durchaus. Aber ich hoffe, dass du Charakterisierung aus mehr zusammensetzt als dies. Da gab der Roman m.E. noch eine Menge mehr her. Aber ich muss gestehen, dass ich auch zusammengezuckt bin, als Alaska Tekener als den "letzten Macho" bezeichnet hatte. So habe ich ihn dann nun doch nie verstanden.

[...] Nee, überzeugt hat mich hier eigentlich so recht nichts, auch nicht die Beschreibung eines Volkstraumas oder die zwei einflussreichsten und abgefeimtesten mächtigen Männer hinterm Küchentisch.



Also im Vergleich zu vielen anderen Dingen, die im Perryversum verbrochen wurden, hat mich diese durchaus überzeugt.

Erstaunt hat mich nur die Begeisterung der Mitleser.

Und da soll man mal sagen, die PR- Leser hätten keine Ziele im Leben. *zwinker*


lg

Ten.
"Mit meiner Frau in 'Romeo und Julia'. Das schlechteste Stück, das ich je gesehen habe, und dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text vergessen." (Samuel Pepys, 23.02.1633)

#7 Tennessee

Tennessee

    Cybernaut

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Geschrieben 22 Februar 2010 - 21:52

@ all Kritisierer

Macht mir keine Angst!!!

Tens Eröffnungspost - und hier nur seine Eindrücke von der Beschreibung Alaskas - hat dazu geführt, dass ich am Samstag losgezogen bin und mir den Roman gekauft habe. Ich bin nämlich ein verkappter Alaska Saedelaere-Hasser-Fan. In den Heftromanen gefällt er mir bisher nämlich überhaupt nicht und hat er mir auch früher nicht gefallen; aber seine Charkaterisierung durch HuHae in der KK2 hat mir den Charakter nahe gebracht. Aus Tens Beschreibung hatte ich die Hoffnung gewonnent, dass MAH Alaska ähnlich beschreibt wie HuHae - und jetzt macht ihr mir das alles wieder kaputt.

schnief - heul :D :bigcry: :unsure:

:lol: :lol: :lol:

Salut hawa,


also ich kenne die KK2 nicht, darum kann ich dazu nüscht sagen. Ich fand Alaska in Marcs Band wirklich sehr gut gelungen - und eine Charakterisierung geht bei mir über das hinaus, was kritikaster als Kritikpunkte angemerkt hat. (und ich denke bei ihm auch *zwinker*)

Alaska ist m.E. ein Charakter, der aktuell oder bisher sehr stark von seiner 700er-Phase gezehrt hat, der motivationslos in universalen Gefilden stocherte und sehr konturlos als "kosmischer Mensch" durch die Handlung geschoben wurde. Marc fügt ihm durch die Betonung seiner analytischen und logischen Fähigkeiten ein bodenständiges Gegenelement hinzu, welches letztendlich auch durch die Seriengeschichte ein Fakt ist. Nur ist die Figur v.a. durch Willi Voltz später in einen anderen Schwerpunkt gepackt worden.

Alaska wirkt bei Marc als Charakter kantiger und auch nicht immer positiv. Seine Bemerkung Tekener hätte ja seinen ZA "nur" gefunden, während die anderen ihn ursprünglich verliehen bekommen hätten, ist fast schon ein "Dolchstoß". Wie ich zu Eingang schrieb: Geschmäckle.

Letztendlich gibt es nur eins zu tun: Lies den Roman mal und bilde dir dein eigenes Urteil. Wird schon schiefgehen. :bigcry:


lg

Ten.
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#8 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 23 Februar 2010 - 15:57

Es ist wohl dem nicht nachvollziehbaren Setting zu verdanken, dass ich auch ohne dies "Erstlingswerk" gut leben könnte.


Das sehe ich ähnlich - leider.

Das kann man dem Autor ja auch eher nicht ankreiden. Aber wenn ich den Plot nicht nachvollziehen kann, fällt es mir auch schwer, in der Schreibe des Autors noch lobenswertes zu finden.


Wohl wahr. Aber wir haben ja gelernt, dass es sich um ein Teamprodukt handelt...
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  • (Buch) als nächstes geplant:David Gibbins - Tiger Warrior
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#9 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 23 Februar 2010 - 17:04

Hi Ten, ich muß sagen das ich voll und ganz deiner Meinung bin. Nur kannst Du das noch viel besser belegen und schreiben als ich das könnte. Was nun die Leute angeht die gar nicht mitzubekommen scheinen wenn nach zig Jahren mal was neues, spannendes zwischen 2 altgedienten Unsterblichen passiert, eine gänzlich neue Facette eingestreut wird, wenn nach beinahe 50 Jahren Serienhandlung endlich auch die Akonen zu einem ganz normalen Volk der Milchstrasse werden die fortan neben hinterhältigen blutrünstigen Verbrechern ganz normale Leute sein dürfen, Helden hervorbringen dürfen Wissenschaftler des Galaktikums oder gar angehörige der USO dann ist mir das nur durch selektive Wahrnehmung erklärlich. Mir geht es da ja mit anderen Romanen ganz ähnlich. Es ist zb für mich absolut irrelevant was der Leser Kritikkaster bemängelt oder wissen will. Ob jetzt wann wie wo wieviele Sonnen im Akon-System entstehn und wo wer wie jetzt lebt. Wenn das mal für die Seriehandlung relevant wird, dann werden wir es erfahren. Ansonsten sinds nur Namen und Zahlen.. alles schall und Rauch. Dieser Roman war aber in politischer Hinsicht ein Meilenstein für die Milchstraße und er war ein Fingerzeig an die etablierten Autoren wie es in Zukunft möglich sein könnte aufs Abstellgleis geschobene Unsterbliche wieder interessanter zu machen. Besser in die Handlung einzubinden und weiterzuentwickeln. Sehr schade wenn das andere Leser nicht so sehn oder als positiv vermerken können. Jeder liest die Serie wohl auf seine ureigenste Weise.

Bearbeitet von Amtranik, 23 Februar 2010 - 17:06.


#10 Kritikaster

Kritikaster

    Typonaut

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Geschrieben 23 Februar 2010 - 17:27

Jeder
liest die Serie wohl auf seine ureigenste Weise.


Wahre Worte.

#11 Klaus Ahrens

Klaus Ahrens

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Geschrieben 24 Februar 2010 - 08:59

Salut Klaus,

ich teile deine Ansicht - wie gelesen - ja nicht. Aber auch wenn ich voll des Lobes bin, heißt es nicht, dass ich nichts zu tadeln hätte.

Mich würde ja interessieren, was du an dem Setting schwer nachvollziehen konntest?

[...snip...]

*Ich* würde dich nie als Esel bezeichnen und dir eine Möhre vorhalten. Aber wärst du ein glänzender, zierlicher Aquarienfisch hätt ich ganz tolles Trockenfutter für dich. *grinst wie eine satte Katze*

lg
Ten.

Hi Ten,

wenn in meinem System so starke Schäden an der Sonne vorlägen, dass sie zur Nova werden könnte, würde ich mich sofort und vordringlich darum kümmern, das zu reparieren. Ich würde nicht in erster Linie ein Zeichen dafür setzen, dass ich mich in Zukunft meinen Nachbarn mehr öffnen möchte, und mich darüber freuen, dass nebenbei auch mein Sonnensystem repariert wird. Die Planetenschubserei verkompliziert das Vorhaben doch beträchtlich, braucht einen längeren zeitlichen Vorlauf und erhöht die Gefahr, dass etwas schief läuft.

Wenn die Instabilität der Sonne einfach durch den Entzug von Masse beseitigt werden kann, warum zieht man nicht einfach Masse ab und beamt die zum Systemrand oder meinetwegen auch zum früheren Standort von Drorah? Oder holt sich irgendwo ein Drorah II? Das wäre doch alles einfacher und schneller zu machen gewesen. Oder liegt es daran, dass da ja so gut wie keine Schoschonen äh - Akonen mehr wohnen? Unter dem Aspekt brauchte man ja eigentlich auch gar nichts machen... Die Begründungen gegen einfachere und sicherere Lösungen in der akonischen Psyche festzumachen ist doch wirklich hahnebüchen.

Ich kann mich durchaus noch an Zeiten erinnern, als es als gefährlich für die Systemstabilität eingestuft wurde, wenn ein großes Raumschiff per Transition innerhalb eines Sonnensystems materialisierte. Strukturerschütterungen verursachten Beben auf den Planeten und.....

Und ich weiss auch nicht, in welcher Ecke des Universums man aufgewachsen sein muss, um eine Veränderung des zukünftigen Verhaltens in einer sozialen Gruppe durch das Zünden einer neuen Sonne anzuzeigen. (Oh, beim Nachbarn leuchtet eine neue Sonne, der will wohl wieder lieb sein!) Wenn mir jemand, der in irgendeiner Beziehung immer wieder auffällig wurde, Einsicht und Besserung gelobt, glaube ich nicht den Worten, sondern schaue mir seineTaten der nächsten Zeit an. Was für Worte und Taten gilt, gilt doch noch mehr für Zeichen und Taten.

Wenn das so weiter geht mit der Serie, werde ich mich wohl mehr "Alisa-Wege zum Glück" zuwenden, da ist das Setting ähnlich gut nachvollziehbar. Oh shit - das gibt es ja ab morgen nicht mehr...

Was Mohrrüben angeht, bin ich wie ein Ilt. Am liebsten gerieben und mit Zucker, das hab ich schon als kleiner Junge vor 60 Jahren gegessen! Also: Her damit!

#12 Tennessee

Tennessee

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Geschrieben 24 Februar 2010 - 09:33

Salut Klaus,

ein bisl zerstückelt die Antwort:

 

wenn in meinem System so starke Schäden an der Sonne vorlägen, dass sie zur Nova werden könnte, würde ich mich sofort und vordringlich darum kümmern, das zu reparieren. Ich würde nicht in erster Linie ein Zeichen dafür setzen, dass ich mich in Zukunft meinen Nachbarn mehr öffnen möchte, und mich darüber freuen, dass nebenbei auch mein Sonnensystem repariert wird.

 

Ich würde mich auch darum kümmern. Die Frage, die jedoch offen bleibt - auch als Statement innerhalb des Romans - ist ja, dass die Akonen noch gar nicht sicher sind, ob sie in ihr System zurückkehren wollen bzw. werden. Das wird als Möglichkeit genannt, aber nicht festgelegt. Darum ist die Dringlichkeit eines Vorhabens von akonischer Seite m.E. mit einem Fragezeichen zu versehen. Hinzu kommt, dass ja sehr klar gesagt wurde, dass diese Neuausrichtung der Akonen erst möglich war, nachdem eine neue (politisch aktive) Generation in verantwortliche Positionen rückte.

Die Planetenschubserei verkompliziert das Vorhaben doch beträchtlich, braucht einen längeren zeitlichen Vorlauf und erhöht die Gefahr, dass etwas schief läuft.



Was der Roman ja auch beschrieben hatte. Ein Möhren-Zucker-Schlecken war das nicht.

Wenn die Instabilität der Sonne einfach durch den Entzug von Masse beseitigt werden kann, warum zieht man nicht einfach Masse ab und beamt die zum Systemrand oder meinetwegen auch zum früheren Standort von Drorah?


Die Motivation der Akonen ausgerechnet diese Technik zu nutzen bzw nicht zu nutzen, wird im Roman, so ich mich erinnere, tatsächlich nicht geklärt.

Oder holt sich irgendwo ein Drorah II? Das wäre doch alles einfacher und schneller zu machen gewesen.


Hmh... und welchen Planten nehmen wir dann? Am liebsten ein unbewohntes System, das dann nach dem Planetenraub wegen binnensystemischer Instabilität gerne untergehen darf? Da halte ich ein STück Verantwortung gegenüber anderen System o.ä. für eine gute Sache.

Und ich weiss auch nicht, in welcher Ecke des Universums man aufgewachsen sein muss, um eine Veränderung des zukünftigen Verhaltens in einer sozialen Gruppe durch das Zünden einer neuen Sonne anzuzeigen. (Oh, beim Nachbarn leuchtet eine neue Sonne, der will wohl wieder lieb sein!) Wenn mir jemand, der in irgendeiner Beziehung immer wieder auffällig wurde, Einsicht und Besserung gelobt, glaube ich nicht den Worten, sondern schaue mir seineTaten der nächsten Zeit an. Was für Worte und Taten gilt, gilt doch noch mehr für Zeichen und Taten.


Auch da hat der Roman m.E. gut gezeigt, dass eine Änderung der akonischen Politik durchaus bekannt war. Alaskas und Teks Analyse behandelte ja genau diesen Sachverhalt (akonische Psychose usw.). 



lg

Ten.
"Mit meiner Frau in 'Romeo und Julia'. Das schlechteste Stück, das ich je gesehen habe, und dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text vergessen." (Samuel Pepys, 23.02.1633)

#13 MoiN

MoiN

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Geschrieben 24 Februar 2010 - 11:03

Ob Herr Herren (Stolper :coool:) nun ein Lichtblick ist oder nicht, ist relativ. Relativ zum jeweils vorliegenden Expose. Selbst ein sehr guter Autor, der sein Handwerk beherrscht, kann aus einer katastrophalen Exposevorgabe kaum noch was Goutierbares machen. Ich möchte da nur dezent an den "Fall" Eschbach erinnern, dessen letzter Gastroman zu beträchtlichem Dissenz unter den Lesern geführt hat. :) Und das, obwohl seine früheren Beiträge zur Serie in der Regel von allen hochgejubelt wurden ...

πάντα ῥεῖ

 

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