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Weltartikel ueber Heftromane


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32 Antworten in diesem Thema

#1 Morn

Morn

    Temponaut

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Geschrieben 21 April 2010 - 15:31

Im Oliblog mit Verspaetung entdeckt: Ein Artikel bei Welt.de ueber Heftromane heute: Zum Ueberleben der Heftomanhelden sei es noetig, neue Medien vermehrt einzubeziehen. Und

Gleichzeitig passen alle Heftroman-Verlage ihre Produkte an die veränderten Lesererwartungen an. Das heißt konkret: mehr Brutalität und Sex in den neuen Folgen. So darf ein Jerry Cotton heutzutage durchaus zwischen seinen Ermittlungen ein nicht-eheliches Liebesabenteuer erleben, auch wenn er in einer rauchfreien Gesellschaft auf die Zigarette danach verzichten muss.



#2 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

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Geschrieben 21 April 2010 - 19:08

Im Oliblog mit Verspaetung entdeckt: Ein Artikel bei Welt.de ueber Heftromane heute: Zum Ueberleben der Heftomanhelden sei es noetig, neue Medien vermehrt einzubeziehen. Und


Ehrlich. Ich bezweifle stark die Analogie - Mehr Gewalt = Mehr Verkauf.

#3 Gen. Bully

Gen. Bully

    Perrynaut

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Geschrieben 21 April 2010 - 20:17

Perry Rhodan, der "absolute König der Szene", wie ihn Heinz J. Galle betitelt, führt den Heldenkosmos auch in Sachen Neue Medien an.


Die teilweise Konvertierung hin zu neuen Medien ist sicherlich heutzutage ein "Muß". Dagegen bezweifle ich stark, daß man Patentrezepte wie mehr Sex und Gewalt, die vielleicht bei Jerry Cotton und anderen Serien funktionieren mögen, so einfach auf Perry übertragen kann.

Vor allen auch, wenn ich mir dieses Zitat anschaue:

Beim Verlag Pabel-Moewig heißt es "wir haben sehr viele Altleser,...


"Es gibt 5 Arten der Lüge: die gewöhnliche Lüge, den Wetterbericht, die Statistik, die diplomatische Note und das amtliche Kommuniqué" George Bernhard Shaw
"Bazinga!"

#4 Arl Tratlo

Arl Tratlo

    Temponaut

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Geschrieben 21 April 2010 - 21:06

Ehrlich. Ich bezweifle stark die Analogie - Mehr Gewalt = Mehr Verkauf.


Und Behauptungen werden ohnehin nicht dadurch wahr, dass sie in der "Welt" stehen (dazu reicht ein Blick in die Online-Ausgabe). Da übernimmt halt ein Journalist ungeprüft die Sprüche der Marketing-Leute...
  • (Buch) gerade am lesen:Will Adams - Die Jagd am Nil
  • (Buch) als nächstes geplant:David Gibbins - Tiger Warrior
  • • (Buch) Neuerwerbung: Joanne Harris - Runemarks
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#5 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 22 April 2010 - 09:16

Was aus meiner Sicht auffällig beim Heftroman ist: Die langlebigen Serien wie PR oder Jerry Cotton sind wohl immer noch erfolgreich. Aber es gibt keine neuen Formate, die einschlagen wie eine Bombe. Die letzte, die mir im Gedächtnis haften geblieben ist, ist Maddrax und die ist ja mittlerweile lange auf dem Markt. Und da jede Generation ihre eigene Themen hat, scheint mir das der ausschlaggebende Punkt zu sein.

#6 Oliver

Oliver

    Temponaut

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Geschrieben 22 April 2010 - 09:26

Ehrlich. Ich bezweifle stark die Analogie - Mehr Gewalt = Mehr Verkauf.

Gemeint ist vielleicht eher, dass Heftromane heute nicht mehr im Vergleich und im Gegensatz zu in Buchform verkauften Geschichten noch eine Oase des Jugendschutzes sind. Zwar werden die Hefte wohl immer noch daraufhin durchgesehen, aber man ist da halt auch etwas großzügiger geworden.

Mir ging das ganze Ausmaß der Heftroman-Selbstbeschränkung erstmals richtig auf, als ich im Zaubermond-Hardcover die ungekürzte Fassung des Dämonenkiller-Romans "Amoklauf" las (das Heft wurde in den Siebzigern indiziert, spätere Nachauflagen warden deutlich entschärft bzw. das Ding wurde gar nicht mehr gedruckt), die mich in ihrer wirklich geballten, vehementen Harmlosigkeit wirklich ins Erstaunen versetzte. Darüber haben sich noch in den Siebzigern Jugendschützer ereifert? Im Vergleich dazu darf heute jeder Kinder- und Jugendbuchautor mehr die Blutwurst kreisen lassen.

Nach meinen subjektiven, recht partikularen Beobachtungen gilt die Liberalisierung aber mehr für Erotik und nicht so für Gewalt. Während in entsprechenden Heftroman-Erotikwestern (ich probiere alles mal aus!) inzwischen die Autoren durchaus deutlich beschreiben dürfen, was da passiert, wenn die Barfrau den Cowboy nach einem harten Arbeitstag mit nach oben nimmt, sind Blutbäder in Heftromanen immer noch praktisch nicht anzutreffen. Während Stephen King längst kanonisiert ist und auch bei dem von sehr vielen Jugendlichen gelesenen Markus Heitz reichlich roter Saft fließt, halten sich Heftromane da immer noch recht vornehm zurück, gerade und vor allem Perry Rhodan. Wenn nur Action gefragt ist, wie in "Perry Rhodan Action", ballert man dann halt ganz Hefte lang nur auf Roboter und Dronen. :(

Bearbeitet von Oliver, 22 April 2010 - 09:40.

  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
  • • (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
  • • (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
  • • (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
  • • (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)

#7 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 22 April 2010 - 09:27

Was aus meiner Sicht auffällig beim Heftroman ist:
Die langlebigen Serien wie PR oder Jerry Cotton sind wohl immer noch erfolgreich.



Die beiden Namen haben ja auch in Deutschland absoluten Kultstatus.
Die kennt wohl so gut wie jeder ob 80 oder 20. Ähnlich wie Winnetou und Old Shatterhand.
Das gibt natürlich einen enormen Verkaufsvorteil.

#8 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 22 April 2010 - 09:45

Während Stephen King längst kanonisiert ist und auch bei dem von sehr vielen Jugendlichen gelesenen Markus Heitz reichlich roter Saft fließt, halten sich Heftromane da immer noch recht vornehm zurück, gerade und vor allem Perry Rhodan. Wenn nur Action gefragt ist, wie in "Perry Rhodan Action", ballert man dann halt ganz Hefte lang nur auf Roboter und Dronen. :(



Perry Rhodan Action ist vielleicht nicht ganz das beste Beispiel für Gewaltdarstellung in
Perry Rhodan heute.

Die Darstellung von Gewalt hat in PR sehr wohl deutlich angezogen und seinen bisherig letzten
Höhepunkt aus meiner Sicht in der letzten Heyne-Triologie "Die Tefroder" gefunden die von
Hartmut Kasper ausgedacht wurde.

Aber auch die Erstauflage ist hier deutlich "härter" geworden was beschreiben von detailreichem
meucheln und vor allem seelischer Grausamkeit angeht. Vielfach bezieht Perry Rhodan heute
den "Ekelfaktor" daraus das sich die eigentlich immer total skrupellosen Gegenspieler des
Titelhelden an den Qualen und dem Leiden anderer weiden das sich die Balken biegen.
Oftmals ist diese Darstellung gar kein Transporteur bestimmter, gewollter Charakterisierungen
des bösen, sondern simpler Selbstzweck. Und es paßt auch gut zu Aussagen des
letzten Expokraten der in unserer Zeit "den Voyeurismus" als Zeitgeist entdeckt zu haben
glaubte. Der Perry Rhodan Leser sozusagen als Voyeur abgründiger skrupelloser Gedankengänge böser Wesen. Für mich von daher keine Frage das bei Perry Rhodan
heute eben auch die Gewalt als Selbstzweck inszeniert wird um dem Zeitgeist des Voyeurismus
Rechnung zu tragen.

Ich finde das total schlecht. Weder gefällt mir solches in der Handlung noch wirft es ein gutes
Licht auf die Serie. Aus meiner Sicht bleibt die vielgerühmte "Humanität" der Serie in der
jüngeren Serienhistorie etwas auf der Strecke.

#9 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 22 April 2010 - 10:02

Die beiden Namen haben ja auch in Deutschland absoluten Kultstatus.
Die kennt wohl so gut wie jeder ob 80 oder 20. Ähnlich wie Winnetou und Old Shatterhand.
Das gibt natürlich einen enormen Verkaufsvorteil.


Ich frag mich nur, ob die Käufer vor allem ältere Leser (bzw. Sammler) sind, die schon seit Jahrzehnten die Hefte kaufen oder auch viele der nachfolgenden Generationen.
lapismont und ich waren vor ein paar Jahren bei Bastei zu Besuch. Der Chefredakteur sagte eindeutig, dass bei Western die Käuferschicht nach und nach weg sterben würde.
Wenn das für alle Leser gelten würde, wäre das Sterben des Heftromans ja nur eine Frage der Zeit.

#10 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 22 April 2010 - 11:01

Ich frag mich nur, ob die Käufer vor allem ältere Leser (bzw. Sammler) sind, die schon seit Jahrzehnten die Hefte kaufen oder auch viele der nachfolgenden Generationen.
lapismont und ich waren vor ein paar Jahren bei Bastei zu Besuch. Der Chefredakteur sagte eindeutig, dass bei Western die Käuferschicht nach und nach weg sterben würde.
Wenn das für alle Leser gelten würde, wäre das Sterben des Heftromans ja nur eine Frage der Zeit.


Der Lesernachwuchs und das wohl im besonderen im Bereich Heftroman ist jedenfalls
stark rückläufig würde ich meinen. PR hat sehr viele Atlleser und ist deshalb vermutlich
länger stabil. Aber auch hier liesen die Macher ja durchblicken das die Verkaufszahlen
seit Jahren Rückläufig sind. Wie lange das noch so weitergeht bis er ausstirbt wer weiß.

Vor 20 Jahren haben schon viele den Abgesang auf den Heftroman besungen und er ist
bis heute nicht eingetroffen.

#11 Puh

Puh

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Geschrieben 22 April 2010 - 18:22

Der Lesernachwuchs und das wohl im besonderen im Bereich Heftroman ist jedenfalls
stark rückläufig würde ich meinen. PR hat sehr viele Atlleser und ist deshalb vermutlich
länger stabil. Aber auch hier liesen die Macher ja durchblicken das die Verkaufszahlen
seit Jahren Rückläufig sind. Wie lange das noch so weitergeht bis er ausstirbt wer weiß.

Vor 20 Jahren haben schon viele den Abgesang auf den Heftroman besungen und er ist
bis heute nicht eingetroffen.

Nun ja, interessante Frage. Gilt hier, dass Totgesagte länger leben oder ist eben nicht eher ein langsames, qualvolles Sterben. Ich stimme da ja eher Strega zu, der immer wieder auf die diversen medialen Konkurrenten hinweist, gehe also von einem langsamen Sterben des Heftmarktes aus.
Ein solches langsames Sterben bietet aber einen entscheidenden Vorteil: Zeitgewinn. Zeit also, die man nutzen könnte, um sich in anderen Bereich zu etablieren; und bei PR kann das eigentlich nur der Buchmarkt mit all seinen neu entstehenden Ablegern sein. Eine solche Chance, sich im Buchmarkt zu etablieren, hat eigentlich keine der sonstigen Serien, weil diese eben nicht so auf längerfristige Erzählung angelegt sind.
Genau die Buchableger, die in der jüngsten Zeit so erschienen sind, sind aber wiederum, soweit ich sie kenne, so etwas von schlecht, dass ich zumindest mich immer wieder irritiert bis verärgert frage, was da eigentlich Autoren, Lektorat und Redaktion geritten haben mag, als sie so etwas an den Markt brachten. Es sollte doch eigentlich allen Beteiligten klar sein, dass es nicht reicht, einen durchschnittlichen bis schlechten Heftroman auf 300 Seiten aufzublasen, um am Büchermakt bestehen zu können. Letztendlich scheint es mir hier ein wenig am langen Atem zu fehlen.
Edit:Tippser

Bearbeitet von Puh, 22 April 2010 - 18:24.


#12 Trinar Molat

Trinar Molat

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Geschrieben 22 April 2010 - 20:24

Perry Rhodan Action ist vielleicht nicht ganz das beste Beispiel für Gewaltdarstellung in
Perry Rhodan heute.

Die Darstellung von Gewalt hat in PR sehr wohl deutlich angezogen und seinen bisherig letzten
Höhepunkt aus meiner Sicht in der letzten Heyne-Triologie "Die Tefroder" gefunden die von
Hartmut Kasper ausgedacht wurde.

Aber auch die Erstauflage ist hier deutlich "härter" geworden was beschreiben von detailreichem
meucheln und vor allem seelischer Grausamkeit angeht. Vielfach bezieht Perry Rhodan heute
den "Ekelfaktor" daraus das sich die eigentlich immer total skrupellosen Gegenspieler des
Titelhelden an den Qualen und dem Leiden anderer weiden das sich die Balken biegen.
Oftmals ist diese Darstellung gar kein Transporteur bestimmter, gewollter Charakterisierungen
des bösen, sondern simpler Selbstzweck. Und es paßt auch gut zu Aussagen des
letzten Expokraten der in unserer Zeit "den Voyeurismus" als Zeitgeist entdeckt zu haben
glaubte. Der Perry Rhodan Leser sozusagen als Voyeur abgründiger skrupelloser Gedankengänge böser Wesen. Für mich von daher keine Frage das bei Perry Rhodan
heute eben auch die Gewalt als Selbstzweck inszeniert wird um dem Zeitgeist des Voyeurismus
Rechnung zu tragen.

Ich finde das total schlecht. Weder gefällt mir solches in der Handlung noch wirft es ein gutes
Licht auf die Serie. Aus meiner Sicht bleibt die vielgerühmte "Humanität" der Serie in der
jüngeren Serienhistorie etwas auf der Strecke.


Kann ich zum größten Teil bestätigen. Ich hab neulich erst wieder PR 2500 als Hörbuch im Auto gehört. Fazit:

1. Ich kann das Wort Artistin nicht mehr hören, was nicht an den Artisten liegt, sondern an Monda. Klasse finde ich, das Mondra immer als ehemalige Artistin bezeichnet wird. Vor meinem Diplom war ich mal Student, davor irgendwann mal Grundschüler...bin ich jetzt ein ehemaliger Grundschüler? -> stimmt tut gerde nix zur Sache, sorry -> weiter.

2. Aussage PR: Soldaten sind schnell ersetzt, wir haben Reserven... Ein Oberkommandirender, der so was sagt (wenn auch nur unter der Hand) hat nix anderes als eine Meuterei verdient -> Das ist nicht PR!

3. Fetzen der Feinde, die aufs Deck regnen -> kann realistisch sein, warum aber heute diese Darstellung? Früher mußte das nicht sein -> brauch ich nicht!

4. Ein Chefwissenschaftler, der sich aus den Uniformen der Gegener (nicht Feinde oder Monster!) Trophäen zusammenfummelt.

5. Folter: Dem Frequenzfolger wird seine Induktivzelle entfernt. Für mich ein Bestandteil seines Gehirnes. Das Teil ihm noch unter die Nase zu halten und damit rum zu spielen (wie es PR machte) -> für mich Folter! -> nicht mein PR!

6. Eine Handlungsträgerin, die von den Gegnern bzw. Feinden fast nur von Monstern redet.

-> Gegen ende des Romanes wartete ich fast darauf, dass die Truppen der FM den PP-Hof stürmen und siegen.

Sollen solche Darstellungen Neuleser (junge Leser) anlocken. Sind junge Menschen brutal, hirnlos und blutrünstig. Ich denke nicht! Die Macher sollten nicht von dem ausgehen was im Fernsehen läuft.

Alles in allem: zum Glück hat sich das nach den ersten 2500er Bänden gebessert, sonst hätte ich das PR lesen eingestellt und nur noch die alten Romane gelesen.

#13 Tennessee

Tennessee

    Cybernaut

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Geschrieben 23 April 2010 - 06:34

Im Oliblog mit Verspaetung entdeckt: Ein Artikel bei Welt.de ueber Heftromane heute: Zum Ueberleben der Heftomanhelden sei es noetig, neue Medien vermehrt einzubeziehen. Und


Salut Morn,

ich fand das einen sehr interssanten Artikel, in der Tat. Wobei mich vor allem der Gedanke der Synergieeffekte mehrerer Medien interessiert. Der Gedanke des Autoren aber, dass die "Anpassung" an heutige Lesergeschmäcker mit der Vermehrung von Gewaltdarstellungen einhergehe, halte ich für etwas zu kurz gefasst. Vielleicht sind die Gewaltdarstellungen heute anders oder explizieter, aber das betrifft auch die Darstellung von z.B. Sex: Hat Perry Rhodan heute mit Ascari da Vivo einen One-Night-Stand und ein uneheliches Kind aus diesem ONS, so ist er bei Auris von Las-Toor noch stammelnd errötet und weggegangen, als sie sich ihm quasi "anbot".

Vielleicht zeigt sich da nun tatsächlich nicht eine Vermehrung von Gewaltdarstellung oder anderem - ich nenn es mal ganz grob zusammengefasst der "Affektbeschreibungen" - sondern eine ...mh... "schrifstellerische Transformierung", die mal wieder der veränderten Lebenswelt der Autoren und Leser geschuldet ist bzw. dem vielzitierten "Zeitgeist". Die Heftserie (ob PR oder Jerry Cotton) ist heute, anders als in den 50ern, 60ern oder 70ern, nicht mehr das primäre oder einzige unterhaltende Massenmedium. Da find ich die Anbindung an andere Unterhaltungsmedien (PR-Hörbücher, PR-Computerspiel, PR-e-books, PR-Film/Filmdoku...) eine sehr faszinierende Sache, vor allem aus einem Grund: passt sich eine (Text)Heftserie den Gesetzen der anderen Medien an oder umgekehrt oder entsteht eine Mischform...?

lg
Ten.
"Mit meiner Frau in 'Romeo und Julia'. Das schlechteste Stück, das ich je gesehen habe, und dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text vergessen." (Samuel Pepys, 23.02.1633)

#14 ReginaldBull

ReginaldBull

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Geschrieben 23 April 2010 - 08:39

Die Macher sollten nicht von dem ausgehen was im Fernsehen läuft.


Dass kommt darauf an. Nimmst du die qualitativ hochwertigen Sachen dann ist das durchaus ein Massstab. Zumindest wüßte ich nicht, wieso das kein Massstab sein soll. Würden so viele Menschen PerryRhodan lesen wie "24" gucken oder ähnliche Sachen, aha! Da wäre der Verlag wohl glücklich.

Was mich ernsthaft interessiert. Es gibt hier einige, die finden alles nur schlecht. Warum hört ihr nicht auf, zu lesen? Wenn mir die Bücher vom Stephen King nicht gefallen, dann kaufe und lese ich nicht jede Neuerscheinung von ihm.

#15 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

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Geschrieben 23 April 2010 - 09:46

Dass kommt darauf an. Nimmst du die qualitativ hochwertigen Sachen dann ist das durchaus ein Massstab. Zumindest wüßte ich nicht, wieso das kein Massstab sein soll. Würden so viele Menschen PerryRhodan lesen wie "24" gucken oder ähnliche Sachen, aha! Da wäre der Verlag wohl glücklich.

Was mich ernsthaft interessiert. Es gibt hier einige, die finden alles nur schlecht. Warum hört ihr nicht auf, zu lesen? Wenn mir die Bücher vom Stephen King nicht gefallen, dann kaufe und lese ich nicht jede Neuerscheinung von ihm.


Ich gehe davon aus das jede Publizierung glücklich wäre eine Publikumsbreite wie
ein Fernsehprogramm zu erreichen. Fernsehn mit Lesen zu vergleichen bringt nichts. Fast
alle gucken aber immer weniger lesen.

Was deine zweite Anmerkung angeht weiß ich ja nicht wie die anderen das beantworten
würden aber für mich kann ich schon sagen das man ein Stück weit auch einfach eine
langjährige angewohnheit nicht so einfach ablegt. Das ich auch mitreden will und trotz
allem wissen will wie es weitergeht. Mittlerweile fühle ich mich aber auch manchmal wie der
Zeitreisende in Wells Zeitmaschine der aus seinem Fenster die Schaufensterpuppe beobachtet
und einfach nur wissen will wie doll die es denn jetzt noch treiben, sprich auf PR bezogen es mich interessiert wie krass sich die Serie denn noch in einzelnen teilen von dem entfernen wird was ich einst an Ihr so gut fand.
Ich bin auch Sammler und habe nie zu der Gruppe gehört die mal für 1-2 Zylklen ausgestiegen
ist weil die Handlung gerade nicht gefiel. Diese Phasen hatte auch ich durchaus früher schon.
Am stärksten erinnere ich mich da an die Tarkan Handlung in den 1300ern die mir auch absolut
nicht gefiel. Dennoch habe ich weiter die Hefte gekauft und auch alle immer gelesen.
Damals gab es halt noch kein Internet wo man sich wöchentlich aufregen konnte.
Ich kann nur sagen es gibt aber immer noch durchaus genug positives bzw zufriedenstellendes
an der Serie obwohl ich auch erstmals im letzten Zyklus von 2430-2499 die Hefte nicht
mehr gelesen habe. Und würde für mich eine ähnlich unbefriedigende Handlung eintreten würd
ich das sicherlich auch nicht mehr lesen.

Warum eventuell der Eindruck bei Dir entsteht ich oder andere würden alles schlecht finden
mag daran liegen das ich mich mehr motiviert fühle zu schreiben wenn mir was gegen den
Strich läuft anstatt zu schreiben das ich nun mal grad mit dem letzten Roman zufrieden war.
Und das langt bereits bei vielen Altleser wie mir. Ich denke wir erwarten gar nicht das tolle neue
innovative Heft, sondern einfach ein bißchen zufriedenstellende Unterhaltung. Die wird auch
heute noch sehr oft geliefert.

#16 Echophage

Echophage

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Geschrieben 23 April 2010 - 11:26

Was mich ernsthaft interessiert. Es gibt hier einige, die finden alles nur schlecht. Warum hört ihr nicht auf, zu lesen? Wenn mir die Bücher vom Stephen King nicht gefallen, dann kaufe und lese ich nicht jede Neuerscheinung von ihm.

Hmmm...
Ich "humore" Dich jetzt mal, d.h. ich nehme mal udAW - na, wer weiß es? :D - an, daß in der Tat einige hier alles nur schlechtfinden.

Selbst dann...

...könnte man wieder mal mit der Raucheranalogie um die Ecke kommen.
Gibt mehr als genug Raucher, denen ihre Zigaretten nicht mehr unbedingt schmecken. Denen Tabak zu teuer ist. Die sehr gut über die gesundheitlichen Risiken aufgeklärt sind.
Und trotzdem eine Schachtel am Tag weghauen.

Was werden die wohl sagen, wenn man sie fragt: "Warum?"
Alte Gewohnheiten und so...

Ich persönlich habe kein Problem damit zu sagen, daß ich PR nicht besonders vermissen würde - aber ich habe mittlwerweile so viel Geld und Zeit in diese Serie investiert, da kann ich's auch zuendebringen. Jung genug bin ich auch noch; es ist gar nicht mal unrealistisch anzunehmen, daß ich die Serie überleben werde... :help:

Anyway...
Ja, ein großer Teil der PR-Serie - auch der alten PR-Serie, sein wir mal ehrlich, zumindest in den Tausendern (aktuell 1023), die ich gerade lese, ist das meiste auch nicht so das Gelbe vom Ei, nicht mal vom Voltz - ist Murks, ist Zeitverschwendung, könnte man gerade auch lesend besser verbringen. (Z.B. mit dem großartigen, ja großen Roman "Die Abschaffung der Arten" von D. Dath. :unsure:)
Aber mit der Ratio ist das so eine Sache - wenn man 'nen Dachboden mit zigtausend kleinen Heftchen voll hat, wenn man süßeste Kindheitserinnerungen hat, wenn ein Lukas oder ein Vandemaan nicht nur befriedigen, sondern sogar begeistern können; dann hört's sich recht schwer auf mit etwas, daß man seit Jahren, seit Jahrzehnten, so macht und so kennt.

Der Raucher würde sagen: "Boah, ich hab' mir jetzt zwanzig Jahre die Lunge geteert, da macht's auch keinen Unterschied mehr, wenn ich jetzt noch aufhöre; kann ich also genausogut weitermachen."

Und PR ist noch dazu wesentlich risikenfreier! Zu den einlullenden Gefahren bei ausschließlicher Beschäftigung mit trivialer und trivialster Schemaliteratur kann man ja glücklicherweise sehr leicht literarischen... ähm... Ausgleichssport betreiben. :lol:

Ein letztes:
Ich selbst als jemand der nicht alles, aber doch das meiste, was in der EA gerade passiert, ziemlich schlecht bis sehr miserabel findet - ich bin wohl einer der fünf Menschen auf der Welt, die beim groß gefeierten UA-Expokraten-Rundumschlag "Winter auf Wanderer" eine mittelschwere Krise gekriegt haben :unsure: - könnte auf Deine Frage sogar antworten: "Hajo, Du... nach der 2522 hab ich's erstmal aufgegeben. Ich kauf' jetzt in Schüben nach - die berüchtigte "Bahnhofsscham" :huh: - und les' das am Sanktnimmerleinstag. Aber ich kaufe noch - damit bin ich wohl einer der besten Kunden, die VPM sich wünschen kann.
:shifty:...:lol:...:smokin:...:mellow:...:huh:...:unsure:

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#17 Puh

Puh

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Geschrieben 23 April 2010 - 14:53

Hey Echo!
Schön mal wieder von Dir zu lesen. Einige Anmerkungen und sogar wieder Widersprüche habe ich aber schon. :smokin:

- ich bin wohl einer der fünf Menschen auf der Welt, die beim groß gefeierten UA-Expokraten-Rundumschlag "Winter auf Wanderer" eine mittelschwere Krise gekriegt haben :help:

Okay. Du warst einer, der andere war ich, habe es sogar öffentlich bekundet. Wer waren die anderen drei? :huh:

Ich selbst als jemand der nicht alles, aber doch das meiste, was in der EA gerade passiert, ziemlich schlecht bis sehr miserabel finde

Sagen wir doch einmal so: bei den Autoren hat sich nicht viel geändert. Die sind so gut, so schlecht, so durchschnittlich wie vorher: Das heißt, wir haben zwei mit viel Potenzial (LL und WV), ansonsten reichlich Durchschnitt und eben auch reichlich Unterdurchschnittliches. Und in diesem Bereich ist es Frank Borsch wirklich problemlos gelungen, den gesundheitlich angeschlagenen HoHo zu ersetzen. Was Marc angeht... - der sollte einfach noch einmal lernen, aus Kritik zu lernen und irgendwann einmal anfangen zu begreifen, dass jemand, der gerne auskeilt, sich lächerlich macht, wenn er bei jeder Kritik das Sensibelschen spielt.
Da sind und da waren keine wirklichen Veränderungen zu erwarten. Was ich UA, den ich als Autor nun wirklich nicht verknusen kann (viel zu manieriert, die Schreibe), einfach zubilligen muss, ist allerdings, dass er die Geschichte in ihrer Gesamtheit wieder schneller voran treibt. Er hat da noch lange nicht die Geschwindigkeit der klassischen Zeit eines K. H. Scheers erreicht, besser als die letzten 5 bis 8 Jahre ist es auf dieser Ebene aber allemal geworden.
Von daher ist mein Eindruck eher durchwachsen.
Puh :shifty:

#18 Trinar Molat

Trinar Molat

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Geschrieben 23 April 2010 - 15:48

Ich finde kritische Leser viel besser, als ständig begeisterte "jasupersager". Diese Leute drehen den größten Blödsinn ins Positive und begründen die detailierte Gewaltdarstellung mit dem schönen Wort "Zeitgeist". Das diese Leute den möglichen Neulesern damit indirekt ein erhöhtes "Gewaltpotential" unterstellen ist egal. Zu aller Kritik, kann ich über diverse Sachen bei PR froh sein -> die Inflation der "Handlungsbremsen" ist vorerst gestoppt, damit meine ich die Lebensgeschichten. LG sind eine schöne Sache, nur in den 2300-2399 Bänden haben sie alles nur gestreckt und gebremst.

#19 Gen. Bully

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Geschrieben 23 April 2010 - 17:23

Was mich ernsthaft interessiert. Es gibt hier einige, die finden alles nur schlecht. Warum hört ihr nicht auf, zu lesen? Wenn mir die Bücher vom Stephen King nicht gefallen, dann kaufe und lese ich nicht jede Neuerscheinung von ihm.


Tzä, scheinbar gibt es da zwei gegenpolige Foren.
Einmal das "Verlagsforum" wo sich über jeden unkommentierten "Sechser" im jeweils aktuellen Spoilerthread seitenlang ausgelassen wird der Hagel an unkommentierten "Einsern" aber als selbstverständlich hingenommen wird. Ja sogar nur anhand des Spoilers mitunter die Einsen nur so hageln.
Andererseits das "Vertriebenenforum" hier. Wo sich scheinbar eine eher kritische Altleserschicht zusammengefunden hat und in der es eher kritisch zugeht.
Was nicht heißen soll, daß hier, wie du in deiner provokanten Art behauptest, nur gemotzt wird. Vor allem, so empfinde ich es, ist in der überwiegenden Mehrheit der Beiträge, ob nun Lob oder Kritik, dieselbe auch begründet.
Ansonsten kann ich Puh und Echo nur zustimmen, bzw. mich ihren Absichten anschließen. Bloß bei UA's Schreibe muß ich Puh widersprechen. Die finde ich nämlich großteils recht annehmbar.
"Es gibt 5 Arten der Lüge: die gewöhnliche Lüge, den Wetterbericht, die Statistik, die diplomatische Note und das amtliche Kommuniqué" George Bernhard Shaw
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#20 Kritikaster

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Geschrieben 23 April 2010 - 17:59

Bloß bei UA's Schreibe muß ich Puh widersprechen. Die finde ich nämlich großteils recht annehmbar.

Meine negativen Erwartungen gegenüber Uwes Romanen, die aus einer Zeit herrühren, als ich das Gefühl hatte, er habe mühsam versucht, verbindende Zwischentexte zu ellenlangen Castor-Zitaten zusammenzustoppeln, sind schon seit längerem nicht mehr erfüllt worden. Ich empfinde seine Schreibe inzwischen als dem Sujet angemessen.

#21 Puh

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Geschrieben 23 April 2010 - 19:28

Ansonsten kann ich Puh und Echo nur zustimmen, bzw. mich ihren Absichten anschließen. Bloß bei UA's Schreibe muß ich Puh widersprechen. Die finde ich nämlich großteils recht annehmbar.

Wo ist da da Problem? Ich gebe ja zu, bei aller kritischen Analyse gibt es eben auch die mindestens zwanzig Prozent Geschmack, die ein Urteil mitbestimmen. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png Wobei mich bei Uwe gar nicht einmal die Geschichten selber stören: es sind seine Dialoge und es ist immer wieder seine Oberflächlichkeit, die Naivität auch, mit der er immer wieder an Dinge rangeht (Stichwort: Schizophrenie). Das ist handwerklich einfach unsauber. Was ich wirklich bewundere, ist die Chuzpe, mit der er es immer schafft, die haarsträubensten Geschichten so zu erzählen, dass mindestens 80 Prozent der Leser sie ihm abkaufen.
Das ist auch eine Begabung.
Jetzt muss ich allerdings erstmal CM ein wenig loben.

#22 Puh

Puh

    Giganaut

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Geschrieben 23 April 2010 - 19:31

Einmal das "Verlagsforum" wo sich über jeden unkommentierten "Sechser" im jeweils aktuellen Spoilerthread seitenlang ausgelassen wird

Das Schlimmste daran dürfte vermutlich sein: Die "Sechser" kommen vermutlich von Schweizern, die das deutsche Schulnotensystem nicht kennen. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/laugh.png

#23 Gen. Bully

Gen. Bully

    Perrynaut

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Geschrieben 24 April 2010 - 14:06

Wo ist da da Problem?


Ähm, nirgends...
"Es gibt 5 Arten der Lüge: die gewöhnliche Lüge, den Wetterbericht, die Statistik, die diplomatische Note und das amtliche Kommuniqué" George Bernhard Shaw
"Bazinga!"

#24 Echophage

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    Cybernaut

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Geschrieben 25 April 2010 - 08:53

Das heißt, wir haben zwei mit viel Potenzial (LL und WV), ansonsten reichlich Durchschnitt und eben auch reichlich Unterdurchschnittliches. Und in diesem Bereich ist es Frank Borsch wirklich problemlos gelungen, den gesundheitlich angeschlagenen HoHo zu ersetzen. Was Marc angeht... - der sollte einfach noch einmal lernen, aus Kritik zu lernen und irgendwann einmal anfangen zu begreifen, dass jemand, der gerne auskeilt, sich lächerlich macht, wenn er bei jeder Kritik das Sensibelschen spielt.

Mhm...
Also das mit dem Borsch, ne...
Wahnsinn - er kommt ja, eben nicht nur bei den "üblichen Verdächtigen", erstaunlich schlecht weg. Ich muß sagen, daß mich das überrascht und ein klein wenig neugierig macht. FraBo war ja einer der Lichtblicke im SO-Zyklus, in meinen Augen. (Zusammen mit dem anderen damaligen Newbie, MMT - Mein Gott, was hat der nachgelassen! ;) )
Sicherlich war ich auch streckenweise schockiert von den unübersehbaren Schwächen des 2500er-Bandes - aber (siehe dort) ich wollte das ja auf Robert schieben, weil ich vermutete, daß Borsch nur ein fast fertiges Manuskript zuendebrachte. (Diese Theorie kann man wohl getrost verwerfen, wo doch ein UA, der genau das macht, stolz RF als Co-Autoren präsentiert... oh well...)
Aber daß der Mann so nachlassen würde - ich mag's kaum glauben.

Tja, und schon wieder eine neue Antwort auf Reggies Frage, warum man als Hater überhaupt noch weiterliest! "Ich bin neugierig, ob der Borsch 2.0 wirklich so schröcklich mies ist, wie viele meinen." :D

Was Marc angeht - hmm, daß seine Zündschnur nicht die längste ist, ist klar. Andererseits, auch KNF wirkt nicht immer souverän (Faktenfreiheit, anyone? :rolleyes:). Uschi Zietsch, wenn sie auftritt, haut meist einmal grummelnd auf den Tisch, nach dem Motto: "Ihr habt ja keine Ahnung. Ich aber schon. Und das ist gut so!" Souverän geht anders, wenn Du mich fragst. Am diplomatischsten reagiert noch ChrisMon - was nicht heißt, daß er im Umgang mit (vernichtender) Kritik deshalb relaxter wäre. Er kann sich halt beherrschen, es brodelt aber trotzdem.

Fairerweise muß man sagen, daß die PR-Leute (har har) ihr... hmm... schwieriges Verhältnis zu (massiv) negativer Kritik als Kreative nicht eben exklusiv haben. Ich werfe jetzt einfach mal die Namen Walser und Reich-Ranicki in den Raum. :coool:

Wie dem allerdings auch sein mag...
Ich persönlich - und das sage ich natürlich als gerade Nichtkreativer - bin der Meinung, daß zu einem wahrhaft souveränden Umgang mit Kritik letztlich nichts weiter nötig ist als ein gesundes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Es heißt doch so schön, daß man selbst sein härtester Kritiker sei.
Wenn ich was mache, von dem ich der Meinung bin, daß es bombensicher gut ist und funktioniert, dann habe ich doch vorher schon über mögliche Kritikpunkte nachgedacht. Ich bin doch darauf vorbereitet, was manch Verreißender meinem Werk vorwerfen könnte. Darüber mache ich mir doch Gedanken. Oder nicht?
Nun, wenn ich vorbereitet bin, dann kann ich doch aber auf erwartete Kritik entsprechend reagieren. Nach dem Motto: "Ja, siehste... damit hab' ich gerechnet. Aber paß' mal auf, so sieht's doch eigentlich aus..."

Wenn wirklich jemand mit einem Kritikpunkt um die Ecke käme, der mir selbst bei meiner eigenen Werkschau durch die Lappen ging - ist dann nicht sogar Dankbarkeit gegenüber dem Kritiker angebracht? Das befördert doch den Lernprozeß, das zeigt gibt mir doch neue Anhaltspunkte und zeigt mir, worauf ich noch achten kann.

Langer Rede kurzer Sinn:
Wenn ich etwas schreibe und über mögliche Kritik am Geschriebenen nachdenke, dann gibt's doch zwei Möglichkeiten. Ich halte den hypothetischen Kritikpunkt für ungültig. Dann lasse ich mein Werk so wie es ist. Und wenn jemand den entsprechenden Kritikpunkt vorbringt, dann weiß ich doch bescheid. Denn ich hatte gute Gründe, mein Werk so zu lassen, wie es war; gute Gründe dafür, den Kritikpunkt als ungültig anzusehen. Diese Gründe kann ich dann doch aber auch dem Kritiker mitteilen, oder? Eine bessere Verteidigung gibt's doch gar nicht... Oder?
Zweite Möglichkeit: Ich teile den Kritikpunkt, sehe ihn als sehr stichhaltig an. Na, dann ändere ich doch mein Werk entsprechend, oder nicht? Damit ist der Ball beim Kritiker, der entsprechend entweder gar nicht mehr (negativ) kritisieren oder weiterhin denselben Standpunkt vertreten wird. Dann haben offensichtlich ich und mein Kritiker verschiedene Vorstellungen davon, was Gegenstand einer bestimmten Kritik sein kann und was nicht. Aber auch das kann man doch kommunizieren!

Solange ich von meinen Fähigkeiten überzeugt und mit meinem Werk vertraut bin, besteht doch gar kein Grund dazu, beleidigt oder kurzatmig zu reagieren. Es ist doch immer der Kritiker in der schwereren Position, wenn ich souverän und selbstbewußt auf alles, was dieser vorbringt, reagieren kann. Wenn ich wie Neo in der Matrix alles seine bullets dodge. Bessere Werbung kann's doch für ein Werk gar nicht geben. Da kommen die Kritiker an und wollen alles kaputtlabern - und anstatt zu bocken lasse ich sie mächtig auffahren. Anstelle des unfähigen Autors haben wir auf einmal den ziemlich kleingeistigen, minderbemittelten Kritiker, der sauer ist, daß er das Buch / den Film / das Stück / den Song nicht kapiert hat.

Ich versteh' halt ehrlich nicht, wo das Problem ist. Wenn ich mich dazu durchgerungen habe, etwas einer kritischen Öffentlichkeit zu präsentieren, dann hab ich mir doch vorher schon meine Gedanken gemacht. Tut doch keinem weh, wenn ich zu dem stehe, was ich tue, wenn ich es verteidige. Und das heißt noch lange nicht, daß ich dadurch in die Ecke gedrängt wäre. Das bin ich doch erst, wenn ich richtig auskeile, die ohren anlege, fauche, kratze, beiße, spucke. Wenn ich mit einem milden Lächeln und viel Nachsicht dem Kritiker erkläre, was er nicht ganz verstanden bzw. was er übersehen hat - wer steht dann wie da?

Denkt mal drüber nach, Ihr lieben Kreativen!

(Freilich, manchmal haben auch die Kritiker einfach mal recht. Aber siehe oben; das muß erstens nicht schlecht sein, und zweitens gebietet es eigentlich die intellektuelle Aufrichtigkeit anzuerkennen, daß man eben nicht alles können und wissen kann*...)


*Ich bin nicht unbedingt voll und ganz der nun präsentierten Meinung, aber ein Quentchen Wahrheit ist sicher versteckt. Ich las vor kurzem in einem Forum eine Bemerkung, die ging etwa in folgende Richtung... daß nichts einen Rassisten besser entlarve als daß er jeden Satz begänne mit: "I'm not a racist, but..."
Wie schaut's mit beleidigten Leberwürsten und Sätzen wie diesen aus: "Ich bin immer dankbar für konstruktive Kritik an meiner Arbeit, aber..."

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#25 Echophage

Echophage

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Geschrieben 25 April 2010 - 09:32

Was ich UA, den ich als Autor nun wirklich nicht verknusen kann (viel zu manieriert, die Schreibe), einfach zubilligen muss, ist allerdings, dass er die Geschichte in ihrer Gesamtheit wieder schneller voran treibt. Er hat da noch lange nicht die Geschwindigkeit der klassischen Zeit eines K. H. Scheers erreicht, besser als die letzten 5 bis 8 Jahre ist es auf dieser Ebene aber allemal geworden.

Joah, da mag was dran sein.
Andererseits... ist die Geschwindigkeit, in der eine Geschichte vorangetrieben wird, nicht ein ziemlich unerhebliches Kriterium, wenn es um Qualität und Anspruch geht?

Ich möchte zunächst mal wieder ein - noch dazu sehr offensichtliches und anschauliches - Beispiel aus dem amerikanischen TV bringen. Wir haben einerseits eine Serie wie 24, der in Sachen Tempo nun wirklich niemand was vormacht. Dann haben wir Serien wie Caprica, auch Damages oder The Sopranos (von letzterer habe ich allerdings erst die ersten vier, fünf Folgen gesehen) - die sind wirklich, ganz ehrlich, Valium im Vergleich, wenn man auf den Geschwindigkeitsaspekt schaut.
Aber es steht jenseits aller Geschmacksfragen völlig außer jeder Frage, daß die genannten Serien den Bauer-Eskapaden (auch handwerklich) qualitativ meilenweit voraus sind. (Vielleicht mit Ausnahme der allerersten zwölf Folgen, die waren wirklich großartig.)

Daß ein Plot nicht "aus'm Arsch kommt", ist nicht unbedingt schlecht. Daß sich Roberts Zyklen wie Kaugummi zogen, war hauptsächlich ein Problem des minderwertigen Füllstoffs. In Caprica z.B. ist eigentlich noch gar nichts passiert, und das ist nur ein bißchen übertrieben. Das stört aber nicht, da die Charakterentwicklungen, die menschlichen Dramen, die philosophischen Fragen, die sich aus den spärlichen Ereignissen ergeben, mehr als entschädigen. Sicherlich kann man Charakterentwicklungen und das Behandeln philosophischer Fragen ihrerseits als Ereignisse ansehen, als Plot gar, der vorangetrieben wird. Aber sie gehören ja nicht eigentlich zu der Geschichte, die erzählt wird, sondern sie geben dieser Geschichte ihr Gewicht. Und damit sind wir wieder bei Feldhoffschen Zyklen. Sie haben nix gewogen, sozusagen. :rolleyes:
Weniger als nix, eigentlich. Sie hatten ein negatives Eigengewicht. :unsure:

Oh Schreck, jetzt bringe ich sogar den Schätzing ins Spiel! Limit ist nämlich auch ein schönes Beispiel dafür, wie Entschleunigung ein Plus sein kann. Das beste an Schätzings Roman - den ich übrigens mit einigem Vergnügen verschlungen habe, nur mal so als Randbemerkung, damit mir keiner unterstellt, ich würde nur Literaturliteratur mögen - ist nämlich ganz klar der Anfang, den man mit einigem Recht als vierhundertseitigen Prolog bezeichnen könnte - und der bedauerlicherweise von so vielen Kritikern in Grund und Boden gemeckert wurde - nach dem Motto: "Öy, 's passiert ja nix - jetzt fang' endlich an!".
Dort hat der Roman nämlich den good stuff. Sicherlich, die Hetzjagd durch Shanghai, das Zehn-kleine-Negerlein-Spiel im Mondhotel; alles solide und spannend erzählt. Aber wirklich bemerkenswert war der so greifbare, so wundervoll recherchierte, exzellent durchdachte Entwurf einer sehr nahen Zukunft. Das ist dann der berechtigte Vorwurf, den man Schätzing machen kann: daraus hätte man einen besseren Roman machen können, vielleicht sogar müssen. Einen, der dann zwar wenig an der Ereignisfront zu bieten gehabt hätte, andererseits aber wesentlich mehr als oberflächliche Gelüste befriedigt hätte.

Könntest Du vielleicht Deinen Begriff der "Geschwindigkeit des Vorantreibens" ein bißchen erläutern?
Für mich ist damit jetzt erstmal (s.o.) die bloße Frequenz der Aufeinanderfolge von Ereignissen gemeint. Wenn das ein Wert an sich wäre, dann wäre eine Geschichte mit fünf Plot-Twists auf 200 Seiten besser als eine mit einem auf 800. Daß Du das nicht meinst, ist mir so klar wie Dir. ;)
Aber was Du meinst, not so much.

(Außer natürlich im Sinne eines: "Endlich passiert mal wieder was!"; und das würde ich nicht mal unbedingt unterschreiben wollen; aber gut, ich bin fast zwanzig Bände hinterher. Bis dahin bin ich aber durchaus underwhelmed, insbesondere, was die Art der Ereignisse und möglichen Handlungsstränge angeht. Andererseits, daß numerisch mehr potentielle Handlungsstränge präsentiert werden als in den letzten dreihundert Bänden, das stimmt wohl so. Aber wie gesagt, damit kann ich nicht so viel anfangen. Im Zweifelsfall habe ich fünf... ähm... Misthaufen anstelle von zweien. :D)

Hmm...
Da ich jetzt soviel geschrieben habe, schicke ich es auch ab. So! ;)
Aber ich merke gerade... Du sagst ja gar nicht, daß es gut wäre, daß UA die Handlung schneller vorantreibt, Du stellst es nur fest. Oh well...
Insofern kann ich schließen, wie ich anfing: Joah, da mag was dran sein. :coool:

Bearbeitet von Echophage, 25 April 2010 - 09:34.

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#26 Arl Tratlo

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Geschrieben 25 April 2010 - 10:24

Was Marc angeht - hmm, daß seine Zündschnur nicht die längste ist, ist klar. Andererseits, auch KNF wirkt nicht immer souverän (Faktenfreiheit, anyone? :coool: ). Uschi Zietsch, wenn sie auftritt, haut meist einmal grummelnd auf den Tisch, nach dem Motto: "Ihr habt ja keine Ahnung. Ich aber schon. Und das ist gut so!" Souverän geht anders, wenn Du mich fragst. Am diplomatischsten reagiert noch ChrisMon - was nicht heißt, daß er im Umgang mit (vernichtender) Kritik deshalb relaxter wäre. Er kann sich halt beherrschen, es brodelt aber trotzdem.


Einspruch, Euer Ehren - vergleichsweise souverän reagieren Hubert Haensel und Uwe Anton. Kann es sein, dass du CMs und MMTs - in ihren Twittern angekündigten - Leseboykott dieses Forums vergessen hast? Also: Souveränität geht ganz anders.

Ich persönlich - und das sage ich natürlich als gerade Nichtkreativer - bin der Meinung, daß zu einem wahrhaft souveränden Umgang mit Kritik letztlich nichts weiter nötig ist als ein gesundes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Es heißt doch so schön, daß man selbst sein härtester Kritiker sei.


Genauso!
  • (Buch) gerade am lesen:Will Adams - Die Jagd am Nil
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#27 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 25 April 2010 - 10:42

Joah, da mag was dran sein.
Andererseits... ist die Geschwindigkeit, in der eine Geschichte vorangetrieben wird, nicht ein ziemlich unerhebliches Kriterium, wenn es um Qualität und Anspruch geht?


Nein, keineswegs.

Oh Schreck, jetzt bringe ich sogar den Schätzing ins Spiel! Limit ist nämlich auch ein schönes Beispiel dafür, wie Entschleunigung ein Plus sein kann. Das beste an Schätzings Roman - den ich übrigens mit einigem Vergnügen verschlungen habe, nur mal so als Randbemerkung, damit mir keiner unterstellt, ich würde nur Literaturliteratur mögen - ist nämlich ganz klar der Anfang, den man mit einigem Recht als vierhundertseitigen Prolog bezeichnen könnte - und der bedauerlicherweise von so vielen Kritikern in Grund und Boden gemeckert wurde - nach dem Motto: "Öy, 's passiert ja nix - jetzt fang' endlich an!".
Dort hat der Roman nämlich den good stuff. Sicherlich, die Hetzjagd durch Shanghai, das Zehn-kleine-Negerlein-Spiel im Mondhotel; alles solide und spannend erzählt. Aber wirklich bemerkenswert war der so greifbare, so wundervoll recherchierte, exzellent durchdachte Entwurf einer sehr nahen Zukunft. Das ist dann der berechtigte Vorwurf, den man Schätzing machen kann: daraus hätte man einen besseren Roman machen können, vielleicht sogar müssen. Einen, der dann zwar wenig an der Ereignisfront zu bieten gehabt hätte, andererseits aber wesentlich mehr als oberflächliche Gelüste befriedigt hätte.


Das sehe ich in der Tat genauso...

Es gibt allerdings nur wenige Beispiele, in denen es Autoren schaffen, ein durchaus liebevoll über mehrere hundert Seiten aufgebautes Setting ab einem bestimmten Punkt in konsistent auf einen Höhepunkt hinarbeitende Handlung "umschlagen" zu lassen. Bei Dean Koontz "Strangers" klappt das zum Beispiel, wie ich finde.

Aber - mal wieder: ein dicker Wälzer ist ein anderes Medium als eine Heftromanserie. Oder als ein Film oder eine TV-Serie...

Könntest Du vielleicht Deinen Begriff der "Geschwindigkeit des Vorantreibens" ein bißchen erläutern?


Hmmm... ich muss noch ein bisschen nachdenken, dann werde ich dazu etwas schreiben.
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#28 Torben Kneesch

Torben Kneesch

    Yoginaut

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Geschrieben 25 April 2010 - 11:34

Zu Frank Borsch meine ich, dass er sich nicht verschlechtert hat. Er versucht mit neuen Ideen ausgetretene Pfade der PR-Serie zu verlassen. Und dabei hat ihm meiner Meinung nach schon immer das Gespür gefehlt um zu unterschieden, welche seiner Ideen richtig gut und welche totaler Schrott sind. Am Ende der PAN-THAU-RA-Trilogie
Spoiler
, war zum Beispiel sehr PR-untypisch. Bei Band 2500 und dem Sinnafoch-Doppelband lag er dann daneben. Was das Handlungstempo angeht, kommt es auch sehr darauf an, als wie wichtig man die Handlungselemente empfindet. Wen zum Beispiel die Valenter nur als böse Schergen anöden, der wird einen Roman mit einer Valenter-Lebensgeschichte als Lückenfüller empfinden. Dabei ist er doch voller Einsichten und Infos über das Reich Tradom!, wird der der zufriedene Fan einwerfen. Der aktuelle Zyklus ödet mich etwas an, was nicht zuletzt an den ersten Heften lag, in denen es mit neuen Invasoren nach dem Schema der letzten Zyklen los ging, so dass mich die Frequenz-Monarchie kaum interessiert und bis heute kalt lässt. Auch wenn wir schon in drei Galaxien waren und in Andromeda schon eine Entscheidung naht. Alaska Saedelaeres Ausflug hat mir sehr gefallen, alleine schon weil es einfach um andere Themen ging. Ich hoffe, dass durch die zusätzliche Partei Vatrox-Vamu das Ganze so komplex wird, dass mehr Raum für überraschende Wendungen und ähnliches ist. Aber bitte nicht Perry Seite an Seite mit Sinnafoch gegen VATROX-VAMU für die zweite Zyklenhälfte. [Mod] Edit: Spoiler-Tag eingefuehrt. [/Mod]

Bearbeitet von Morn, 26 April 2010 - 09:38.


#29 Puh

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Geschrieben 25 April 2010 - 16:04

Uff! Also Echo, ich weiß nicht, ich weiß nicht... - ich gelte ja schon als redundanter Schreiber...
Ich versuche mal meine Kernpunkte zu beantworten, ob das dann Deine sind?

MMT - Mein Gott, was hat der nachgelassen! :D )

Vielleicht ist er einfach auch nur vorsichtiger geworden und versucht weniger Angriffsfläche zu bieten. Ich weiß es nicht. Die letzten zwei Bände, die ich von ihm in der Erstauflage gelesen haben, waren immerhin saubere handwerkliche Arbeit - ohne Gewaltexzesse - aber auch ohne Experimente, für die er früher ja auch schon kritisiert wurde.

Was Marc angeht - hmm, daß seine Zündschnur nicht die längste ist, ist klar

Dir ist schon bewusst, dass dieser Spruch jetzt sexuell anzüglich ist? Nicht wirklich nett. :coool:
Allerdings stimme ich Dir im Grundsatz und den folgenden Ausführungen

Andererseits, auch KNF wirkt nicht immer souverän (Faktenfreiheit, anyone? :rolleyes:). Uschi Zietsch, wenn sie auftritt, haut meist einmal grummelnd auf den Tisch, nach dem Motto: "Ihr habt ja keine Ahnung. Ich aber schon. Und das ist gut so!" Souverän geht anders, wenn Du mich fragst. Am diplomatischsten reagiert noch ChrisMon - was nicht heißt, daß er im Umgang mit (vernichtender) Kritik deshalb relaxter wäre. Er kann sich halt beherrschen, es brodelt aber trotzdem.
(...)
Wenn ich etwas schreibe und über mögliche Kritik am Geschriebenen nachdenke, dann gibt's doch zwei Möglichkeiten. Ich halte den hypothetischen Kritikpunkt für ungültig. Dann lasse ich mein Werk so wie es ist. Und wenn jemand den entsprechenden Kritikpunkt vorbringt, dann weiß ich doch bescheid. Denn ich hatte gute Gründe, mein Werk so zu lassen, wie es war; gute Gründe dafür, den Kritikpunkt als ungültig anzusehen. Diese Gründe kann ich dann doch aber auch dem Kritiker mitteilen, oder? Eine bessere Verteidigung gibt's doch gar nicht... Oder?

durchaus zu.
Wenn auch mit gewissen Relativierungen.
Ich plaudere da mal aus dem Nähkästchen. Ich habe mir erst mein Abitur und später dann einen Teil meines Studiums eben auch als freier Mitarbeiter diverser Zeitungen finanziert. Und ja, mein Gott, was war ich stolz, als ich den ersten Artikel mit einem meiner Namenszeichen (nz, ah, ow) lesen konnte, die dann je nach Gelegenheit, Materie und Intention gewählt wurden. Nun gut, ich hatte auch zu dieser Zeit schon einen gewissen Sinn für sarkastischen Humor und Selbstironie; und ja ich war auch stolz, als ich auf die Artikel angesprochen und gelobt wurde.
So gesehen kann ich nicht nur Marc sondern auch die anderen Autoren recht gut verstehen. Lob ist schon eine aufbauende Angelegenheit. Viel angenehmer als böse Kritik. Andererseits war mir bei dem einem oder anderen Lob schon klar, dass es mit gewissen Zielsetzungen verbunden war. Schleimspur halt - und davon sind mir im Laufe meines Lebens ziemlich viele gelegt worden.
Ansonsten lernt man als denkender Mensch mit ein wenig Selbstkritik spätestens dann, wenn man für einen Text gelobt wird, denn man trunkenen Hauptes weit nach Mitternacht zusammengestoppelt hat, das Lob, wie jede andere Kritik auch, eine leicht verderbliche Ware ist (vorsichtig, mindestens Doppelsinn). Seit dem stehe ich Kritik durchaus skeptisch gegenüber, insbesondere, wenn Sie nicht begründet ist. Deshalb bereitet es mir ja auch immer wieder eine Freude, Wepes üblicherweise völlig unbegründete Kritiken meiner Kritiken abzusurfen. Herrlich, was der einem für Vorlagen liefert.
Dass nun die Schreiber, insbesondere die dieser Serie, sich ihrer Sache immer sicher sind und auch so genau wissen, was sie da so geschrieben haben - ich glaube, da täuscht Du Dich. Wenn ich mir so die Werkstattberichte ansehe, müssen etliche von den Seiten, die uns so vorgesetzt werden, weit nach Mitternacht unter einem ziemlichen Zeitdruck zusammengestoppelt worden sein. Da wundert man sich unter Umständen schon ein wenig darüber, was man da so fabriziert hat; und wenn man dann auf dem falschen Fuß erwischt wird, doch ich kann mir da eine gewisse Sensibilität schon vorstellen. Und nichts für Ungut, ich kenne Deine Beiträge schon länger und auch bei Dir gab es Situationen, wo Du auf die Kritik Deiner Kritik sensibel reagierst hast, wenn Sie in einer verletztenden Weise vorgetragen wurde. Was ja insbesondere im Schwesterforum immer wieder passiert. Da sind wir alle wirklich nur Menschen, mit wechselnder Tagesform.
Ansonsten kann ich mich noch recht gut an eine Aussage R.O.S.C.O.E.S. erinnern, der im Zuge der Thydery Geschichte ja auch einmal von seinen Selbstzweifeln berichtete. Dass die Autoren von daher immer überzeugt sind von dem, was sie da unter diesen Bedingungen schreiben, daran glaube ich nicht.
Ich habe ansonsten - um noch einmal aus dem Nähkästchen zu plaudern - zumindest phasenweise an allen meinen (wissenschaftlichen) Ausarbeitungen, Gutachten und was der Dinge so mehr sind, zum Teil extrem gezweifelt, zumindest dann, wenn sie länger als fünfzig Seiten waren. Einfach auch deshalb, weil der Text ab hier eine Komplexität erreicht, die so einfach einfach nicht mehr zu handeln ist.
Nein. Kritik ist eine leicht verderbliche Ware und insbesondere dann, wenn sie unbegründet und persönlich verletzend daher kommt, ist sie kein Spaß mehr. So einfach, wie Du es darstellt, ist es, da bin ich mir ziemlich sicher, wirklich nicht.

daß nichts einen Rassisten besser entlarve als daß er jeden Satz begänne mit: "I'm not a racist,

Ich bringe das seit dreißig Jahren ungefähr auf folgende Formel: Je größer der Aufwand ist, mit dem Menschen Dinge betonen, die für sie ja eigentlich selbstverständlich sind, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie (sich selbst be-) lügen.

#30 Puh

Puh

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Geschrieben 25 April 2010 - 16:28

So, zum zweiten Teil.

Andererseits... ist die Geschwindigkeit, in der eine Geschichte vorangetrieben wird, nicht ein ziemlich unerhebliches Kriterium, wenn es um Qualität und Anspruch geht?

Natürlich ist sie nicht zwangsläufig ein Kriterium. Innerhalb eines bestimmten Genres aber unter Umständen schon. Eine Heftserie, die davon lebt, dass sie Woche für Woche Leser fesselt und sie Woche für Woche dazu bringen soll, nächste Woche erneut zum Büdchen zu rennen und erneut so ein Heftchen zu kaufen, muss Woche für Woche einen kurzen Spannungsbogen liefern - und eben einen langen, der zu langatmig nicht sein darf, weil der sonst die Leser langweilt. Von daher ist die Beschleunigung der Handlung schon ein Fortschritt.
Mein Maßstab sind dabei ansonsten die beiden klassischen Zyklen Scheers, in denen die Handlung vor allem im ersten Drittel rasend schnell vorangetrieben wurde. Im mittleren Drittel hing es dann, würde ich aus heutiger Perspektive sagen, schon einmal durch, wenn man aber das erste Drittel hinter sich hatte, dann mochte man die weitere Geschichte kaum lassen. Da war einfach zuviel Neugierde geweckt.
Das war unter RF in den letzten Jahren nun ganz anders.
Dass man ansonsten in anderen Genres anders vorgehen kann, keine Frage; dass man eventuell auch in dieser Heftserie u.U. anders vorgehen könnte, das mag sein. Ich weiß es nicht. Tennesse würde Dir vermutlich widersprechen. Ich zumindest möchte anmerken, dass einfach die Autoren fehlen, die über 10 Hefte hinweg eine Charakterentwicklung beschreiben können. Von daher, bei allem Verständnis für Deine Forderung nach Entschleunigung, die ich für andere Bereiche ja teile, diese Serie hat unter RF mindestens genug, eher zu viel von ihr gehabt.
Bis die Tage.
Puh :coool:

PS
Schätzing? Lohnt der sich?
Den Schwarm empfand ich zwar als ausgesprochen gut recherchiert als literarisch aber eher unterdurchschnittlich konzipiert und ausgearbeitet. War aber immer zu faul, darüber zu schreiben.
Edit: Zweimal das sinntragende Verb - das ist einmal zuviel.

Bearbeitet von Puh, 25 April 2010 - 16:32.



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