Vielen Dank für diesen Thread, der ist eigentlich schon überfällig ...
Zuerst noch ein paar Ergänzungen zu dem oben Gesagten, auch wenn man es aus den Artikeln herauslesen kann.
Virgin Galactic: Wird sicher noch eine Zeit benötigen, bis er 'echte' Raumflüge anbieten kann, d.h. dass seine Schiffe ein Orbit erreichen. Um die Raumfahrtsache voranzubringen, sicher ein wichtiger Motivator auch für andere. Ob Virgin Galactic so allgemein bekannt ist, würde ich eher bezweifeln, Virgin dagegen schon (Schallplatten, Fluglinie, jetzt auch Formel 1).
SpaceX: Elon Musk ist Mitbegründer von PayPal und ein .com-Millionär. Er hat, auch wenn immer wieder an seiner Arbeit und seinen Veröffentlichungen gemäkelt wurde, es in knapp 7 (sieben!) Jahren geschafft, von Grund auf ein neues Launch-System zu entwickeln. Das ist schon großartig. Mit einer kleineren Rakete und der Dragon-Kapsel hat SpaceX praktisch ein Vollangebot.
Bigelow: Der Hotel-Milliardär Robert Bigelow hat die Patente von der NASA gekauft und plant verschiedene Projekte (Raumstation, Orbitalhotel ...), als unabhängiger Anbieter von bewohnbarem Raum im All, egal ob Forscher oder Urlauber.
Alle drei zeichnet aus, dass sie mit sehr viel finanzieller Eigenbeteiligung ihre Träume angehen, was es dann im Nachhinein der NASA in den verschiedenen Programmen, die für die Einbeziehung der privaten Unternehmungen aufgelegt wurden, leichter macht, Ihnen die Unterstützung zuzuteilen. Erstaunlich ist in meinen Augen dabei, dass renommierte Firmen, die bisher ja auch die Spacecrafts gebaut haben, verhältnismäßig wenig von sich Reden machen. Bei dem angehäuften Know-How müssten die allen 'Neuen' doch davonlaufen können.
Hier noch drei weitere:
XCOR Aerospace
Jeff Greason hat u.a. Entwicklung bei Intel gemacht, die zum Pentium Prozessor führte. Die Firma entwickelt vor allem Triebwerke und Triebwerkskomponenten. Aber sie haben auch einen eigenen Suborbital-Flieger, den "Lynx". Außerdem beschäftigen sie den dreifachen Shuttle-Astronauten Richard Searfoss.
Dann gibts noch
Blue Origin (
Wiki) vom Amazon Gründer Jeff Bezos. Dieses Projekt ist, obwohl ebenfalls potente Finanzmacht dahinter steht, eher skeptisch zu betrachten. Auf jeden Fall sind zu allererst nur suborbitale Aktivitäten angesagt.
Ganz heiß:
Copenhagen Suborbitals:
Eine kleine dänische Klitsche, die sich zum Ziel gesetzt haben, mit einem kleinen Hybrid-Launcher ein Mikro-Raumschiff an die Grenze des Weltalls zu bringen.
Mondmäßig gibts ja den
Google Lunar X Price, bei dem private Personen oder Institutionen/Firmen den Erdtrabanten erreichen sollen und verschiedene Aufgaben erledigen müssen. Einer der Mitstreiter ist das
Open Moon Project.
Es gibt noch einige andere, oft eingegangene Projekte, die ich vielleicht etwas später noch der Vollständigkeit halber poste.
Auf jeden tut sich was in der -bemannten- Raumfahrt, die ja das besonders Kribbelige an der Sache ist.
Viele Grüße
Bearbeitet von Harald Giersche, 08 Juli 2010 - 08:16.