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Uwe Post - Walpar Tonnraffir und der Zeigefinger


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68 Antworten in diesem Thema

#1 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 16 August 2010 - 07:36

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Walpar Tonnraffir und der Zeigefinger Gottes
Uwe Post

Beginn 1.9.2010

#2 Iwen

Iwen

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Geschrieben 01 September 2010 - 20:05

So, ich fang an. Ich bin auf Seite 33 des Romans: Walpar Tonnraffir und der Zeigefinger Gottes (W.T. - u.d.Z.G) von Uwe Post angelangt. Mein erstes Urteil: hahaha! Überganglos muss ich schmunzeln, dann lächle ich und kann ein heiteres Lachen nicht zurückhalten. Selten lese ich so außergewöhnlich geschriebene Geschichten, in der sich die Ideen, die Gags und interessanten Wandlungen in der Handlung die Tür in die Hand geben. Der Beginn wunderte mich, bis ich bemerkte - oder sickerte es langsam in mein Bewusstsein hinein?, - dass ein Wort selten, ja gar nicht geschrieben stand. Nun frage ich mich, ob das Wort "und" das allmächtigste Wort ist, das uns gegeben wurde. Interessant zu erleben, wie solch geschriebenen Passagen auf mich als Leser wirken: Danke! Ich hoffe, dass ich dem enormen Reichtum an Ideen gerüstet bin. Puh! Jetzt mache ich mich auf und lese weiter. :) Denn eben ist das Objekt gesichtet worden und Walpars Ex-Schwiegermutter verhilft ihm eben zu neuer Aktivität. :huh:

Bearbeitet von Iwen, 02 September 2010 - 17:17.


#3 Rusch

Rusch

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Geschrieben 01 September 2010 - 22:05

Ich habe den Prolog jetzt gelesen. Bis dahin macht das Buch wirklich Spaß und man will gleich weiterlesen. Was also will man mehr. Das Zitat zu Beginn wirkt wie eine Homage an Douglas Adams. War das so geplant, Uwe?

#4 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 02 September 2010 - 07:54

Ich wollte nur einen kurzen Blick in das Buch werfen und als ich wieder aufschaute, hatte ich 96 Seiten gelesen und es war dunkel und Zeit schlafen zu gehen. Unterhaltsam und der Schreibstil gefällt mir auch.

#5 Uwe Post

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Geschrieben 02 September 2010 - 10:30

... und Walpars Tante verhilft ihm eben zu neuer Aktivität.


Ex-Schwiegermutter, nicht Tante :huh:

Das Zitat zu Beginn wirkt wie eine Homage an Douglas Adams. War das so geplant, Uwe?


Zitat? Du meinst die Sinnsprüche? Nein, es war nichts dergleichen beabsichtigt. Sie sollen eine Art Einordnung sein, die man vermutlich erst in der Gesamtbetrachtung begreift. Im Grunde geht es darum, dass man mit den abenteuerlichsten Theorien meistens furchtbar daneben liegt - gerade im Hinblick auf übernatürliche Phänomene.
Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#6 Rusch

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Geschrieben 02 September 2010 - 11:04

Sinnsprüche? Ja, das trifft besser. Aber im Ernst: Fängt nicht eines von den Anhalter Büchern mit folgenden Spruch (sinngemäß) an: Manchen Leute sagen, dass wenn jemand das Universum versteht, dieses sofort durch ein neues, viel komplizierteres Ersetzt wird. Manche Leute sagen, dass dies bereits passiert ist. Das schlägt schon in die selbe Kerbe. :huh:

#7 lapismont

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Geschrieben 02 September 2010 - 11:09

Pinguinstreicheln ftw. Hab auch angefangen. :huh:
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#8 Iwen

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Geschrieben 02 September 2010 - 17:52

Ex-Schwiegermutter, nicht Tante :huh:


Danke, war gestern bereits spät bei mir. Gähn! Heute auch.
Aber für mich ist das Tantenverhalten.

Dein Humor und deine Ideen kann ich mit niemandem vergleichen. Ich finde, dass sie genial und individuell dir alleine gehören, lieber Uwe Post. - Abgesehen, ist selbst die Zusammenstellung der Zitate von-vor-dem-Prolog für mich neu!

Also: Der Roman ist eine neue Idee. Er darf sich lesen lassen.

P.S.: bei mir in der Amazon Ausgabe sind ein paar Wortbrüche S.11 unten: "...doch mehr An- als Kontostand. ....". Nur zur Kenntnisnahme. Ich habe im Brockhaus ähnliche Fehler gefunden. Das ist das Computerzeitalter und die Korrekturen, die nachträglich eingefügt werden. Wer dann nicht abspeichert....

MOD-EDIT: Zitat repariert

Bearbeitet von Morn, 06 September 2010 - 12:10.


#9 Nadine

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Geschrieben 02 September 2010 - 21:11

Ich lese den Roman gerade noch einmal, weil ich schon so viel wieder vergessen habe. Auf Seite 45 fiel es mir bei der Szene in der Luftschleuse wie Schuppen von den Augen und ich dachte nur: Loriot. Und ich liebe die Marsspatzen!

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#10 lapismont

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Geschrieben 02 September 2010 - 21:53

ja, ich bin auch wieder hin und weg. Das ist die Postära der großen Literatur. :D
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#11 †  a3kHH

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Geschrieben 05 September 2010 - 11:09

Ich finde, der ist weniger "laut" als Symbiose.
Und, by the way : Danke für den verfrühten Geburtstagskuchen, Uwe. :devil:

#12 hawaklar

hawaklar

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Geschrieben 05 September 2010 - 15:46

Ich finde, der ist weniger "laut" als Symbiose.

Stimme Dir zu. Ich habe direkt vor dem "Zeigefinger" "Symbiose" gelesen und war dabei, nach einer kurzen Eingewöhnungszeit, hin und weg. Jetzt zieht sich die Lektüre doch schon über eine Woche, aber ich bin im Endspurt.

Mal 'ne Frage: Sind Deine Romane in einem eigenen Post-Universum angesiedelt? Ich finde ziemlich viele Übereinstimmungen in den Settings (Zisch-Cola, diese komischen Psychodrogen (in Symbiose heißen sie Psifrogs), die Werbung, die Handys). Sollte ich jetzt die Sachen falsch bezeichnet haben, bitte ich um Entschuldigung - ich habe die beiden Bücher nicht mit zum PC genommen, aber die Gesellschaftsform ähnelt sich in beiden Büchern doch sehr.

Bearbeitet von hawaklar, 05 September 2010 - 21:03.

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)


#13 Rusch

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Geschrieben 05 September 2010 - 17:41

Ich finde, der ist weniger "laut" als Symbiose.


Also da stimme ich Dir auch zu. Walpar Tonnraffir enthält zwar auch einige aberwitzige Ideen, ist aber runder als Sybiose. Es gibt wenige wirklich gelungene SF satire Romane, aber dieser hier gehört (sofern ich das nach dem halben Buch beurteilen kann) dazu. Stelle ich damit Uwe Post auf eine Ebene mit Douglas Adams? Vielleicht, denn abgesehen von den ersten beiden Anhalter Romanen kann Uwe durchaus mithalten.

#14 Nadine

Nadine

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Geschrieben 05 September 2010 - 19:00

Bei WTudZG finde ich vor allem die Charaktere tiefer. Symbiose und seine Verrücktheiten mag ich allerdings auch sehr gerne, aber ich bin parteiisch und kenne den Roman vom ersten Putzergecko an (Mit den Zahnpflegemaden konnte ich mich ja nicht durchsetzen). Was mir so langsam fehlt (S. 83) ist ein Antagonist oder jemand, den man in diese Richtung einordnen kann. Am Anfang trägt Walpar den Roman sehr gut alleine. Man kommt bei all den seltsamen Stationen, durch die er gehetzt wird, eh nicht zum Nachdenken. Aber spätestens beim Besuch auf dem Finger wartet man so langsam auf einen Antagonisten oder auf etwas wirklich Bedrohliches. Die Killerin lässt sich länger nicht blicken, erst mit dem Gerichtsvollzieher wird es langsam wieder interessant und mit Mister Lang X und seinem Geheminis, das er uns ja partout nicht auf die Nase binden möchte. Ich denke, jetzt geht der rote Faden wieder los. Hätte ein wenig früher kommen können. Für mich können auch die ganzen Psychipsorgien draußen bleiben. Ich mag Kerbil nicht. Mal gespannt, wie und ob Walpar vor den Anwälten fliehen kann, seine Show mit dem Pfänden der Organe fand ich großartig!

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#15 Amtranik

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Geschrieben 06 September 2010 - 09:29

Ich bin offensichtlich für diese Art Roman nicht geschaffen. Was mir an Symbiose noch gefallen hat und wegen seiner Exotik und vor allem der locker flockigen Sprache sehr gefallen hat, ist in diesem Roman für mich eine Spur zu albern. Es liest sich widerum unheimlich schnell das Buch, langweilig ist es auch nicht wirklich, was mir fehlt is der rechte Sinn in dem Werk. Einfach nur rumblödeln hmm muß ich auch nicht unbedingt haben. Ist aber sicherlich reine Geschmackssache.

#16 lapismont

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Geschrieben 06 September 2010 - 09:51

Ich bin noch am Anfang (S. 44) und es stimmt schon, dass es szenenweise skurrile Auftritte gibt. Auch habe ich den Faden noch nicht ganz gefunden und frage mich welchen Fall Walpar nun gerade bearbeitet. Präsenz-Texte sind immer etwas sperrig (Tinko von Strittmatter - oh je) - das geht mir hier auch so; der Lesefluss stolpert ab und zu. Schade auch, dass zu oft gesprungen wird und nicht jede Aktion beschrieben wird. So gibt es diese Video-Einkaufsszene, deren Bedeutung für die Handlung ich noch nicht sehe, andererseits ist Kerbil dann plötzlich wieder mit Nera und Walpar unterwegs. Da fehlt mir etwas Dazwischen. Und ist er jetzt noch in der Fabrik und wird gleich verarbeitet? :) Seltsam fand ich auch die Gott-Verbindung. Wenn im Weltall ein riesiger Finger auftaucht, wäre Gott das Letzte woran ich denken würde. Naheliegender ist doch ein Bruchstück einer Statue, oder? Vielleicht noch der Rest eines Aliens, aber wie kommt man auf Gott? Den Part finde ich doch etwas an den Haaren herbeigezaubert.

Bearbeitet von lapismont, 06 September 2010 - 09:55.

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#17 †  a3kHH

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Geschrieben 06 September 2010 - 20:15

... was mir fehlt is der rechte Sinn in dem Werk.
Einfach nur rumblödeln hmm muß ich auch nicht unbedingt haben. Ist aber sicherlich reine Geschmackssache.

Ich finde an diesem Roman bemerkenswert, daß es ziemlich tiefsinniges Blödeln ist.
:lol:

#18 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 06 September 2010 - 20:32

Ich finde an diesem Roman bemerkenswert, daß es ziemlich tiefsinniges Blödeln ist.
:lol:


Tja, das hab ich dann offensichtlich nicht kapiert. Passiert. :o

#19 Armin

Armin

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Geschrieben 06 September 2010 - 21:49

Seltsam fand ich auch die Gott-Verbindung. Wenn im Weltall ein riesiger Finger auftaucht, wäre Gott das Letzte woran ich denken würde.

Ich würde da spontan an James Morrows Roman Das Gottesmahl denken (ohne Walpar bisher gelesen zu haben, was ich aber noch tun werde ...). War das eine Inspirationsquelle, Uwe?

#20 Uwe Post

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Geschrieben 06 September 2010 - 22:29

Ich würde da spontan an James Morrows Roman Das Gottesmahl denken (ohne Walpar bisher gelesen zu haben, was ich aber noch tun werde ...). War das eine Inspirationsquelle, Uwe?


Möglich, denn ich habe das Buch gelesen.

@Amtranik: Ich habe diesen Vorwurf erwartet. Nun, freilich führen meine Figuren keine seitenlangen philosophischen Debatten. Aber ich hoffe doch sehr, dass nicht alles als oberflächlich eingeordnet wird. Man denke an Henriettes Gespräch mit ihrem Papa, das zwar witzig, aber gleichzeitig furchtbar traurig ist. Auch Kerbil: Er wird von seinen Eltern ignoriert, hat offenbar keine Freunde und flüchtet sich in schwarzweiße Fantasien. Schlimme Sache, und kommt einem irgendwie bekannt vor, oder? Meine SF ist kein wildes Herumfabulieren, sondern ein verzerrter Blick auf die Realität.

@lapismont: Eine Riesenstatue lockt keine Reklamekonsumenten vor den Bildschirm. Daher wird von den Medien die publikumsträchtigste Variante aufgegriffen und bis zum Gehtnichtmehr und darüber hinaus ausgeschlachtet. Zu einem riesigen Finger, der von einer Statue abgebrochen ist, würde keiner eine Gesangsshow veranstalten.

Bearbeitet von Uwe Post, 07 September 2010 - 13:43.

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#21 Rusch

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Geschrieben 07 September 2010 - 19:47

Wie war das in der Widmung: Dank an Neal Stephenson für das Präsens. Ich gestehe, ich bin ein sehr flüchtiger Leser, aber es gab einen Moment, an dem mir das Präsens wirk extrem stark aufgefallen war. Ich habe mir gedacht. Häh, was ist jetzt los. Ich gestehe, ich bin kein Freund von solchen Dingen (es soll ja sogar Romane geben, die in der 2. Person geschrieben sind). Auf jeden Fall finde ich das sehr gewöhnungsbedürftigt.

#22 lapismont

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Geschrieben 07 September 2010 - 21:13

Eine Riesenstatue lockt keine Reklamekonsumenten vor den Bildschirm. Daher wird von den Medien die publikumsträchtigste Variante aufgegriffen und bis zum Gehtnichtmehr und darüber hinaus ausgeschlachtet. Zu einem riesigen Finger, der von einer Statue abgebrochen ist, würde keiner eine Gesangsshow veranstalten.


ah, nun verstehe ich das Motiv.

Bist mir nicht böse, wenn ich das im Buch so nicht rauslas? Mich würde man mit der Statue locken und mit religiösem Inhalt sofort loswerden, aber ic h verstehe schon die Intention.
Bin ja immer noch der Meinung, dass Religion keine Zukunft hat und finde das daher immer leicht unwahrscheinlich, wenn in SF-Werken weiterhin darauf rumgeritten wird.

Nun gut, die PR-Branche bei Dir glaubt mit der Sache so Gewinn zu machen. Dann liest sich das schon etwas anders. In Symbiose hast Du die Zusammenhänge irgendwie einleuchtender offeriert.
:lol:
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#23 Uwe Post

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Geschrieben 07 September 2010 - 22:03

Ich bin niemandem böse - wäre ich es, dürfte man mir mit Recht böse sein. Wenn ein Text eine Information nicht übermittelt, liegt das am Autor, nicht am Leser (es sei denn, der ist völlig banane beschränkt, wie der Typ, der heute aus Langeweile Nadines Fahrradreifen zerstochen hat, aber davon gehe ich bei meiner Leserschaft nicht aus).

Ich weiß nicht, ob Religion keine Zukunft hat. Dummheit stirbt nicht aus, solange in Schulen Popkultur gelehrt wird. Sie hat jedenfalls nicht besonders viel Gegenwart. Jedenfalls nicht in Mitteleuropa. Der Kult um den Finger ist keine Religion im klassischen Sinne. Es ist eine Karikatur, es ist Menschenfängerei, es ist ein Event, das man keinesfalls verpassen will (wie ein Konzert der Stones), es ist Show, ohne Substanz. Ein kaum verzerrender Spiegel der realen Welt.

Eine außerirdische Statue (bzw deren Finger) wäre sicher eine Option in einer ernsthaften Space Opera gewesen, nicht in diesem.

Und, ja, es wird wenig erklärt. Die Dinge passieren einfach, und sie passieren jetzt, daher auch im Präsens. Walpar handelt dementsprechend meist intuitiv, er reflektiert selten Vergangenheit oder Zukunft. In einer so schnellen Zeit wie jener, in der er lebt, geht das gar nicht anders. Wenn du erst groß darüber nachdenkst (oder diskutierst), was du tust, ist die Gelegenheit vorbei (sorry für 2. Person :lol: ). Deshalb bringen die Programmdirektoren innerhalb von Stunden die erste Casting-Show zum Thema. Sofortige Befriedigung. Ich brauche jetzt dringend einen Whiskey. Jetzt!!!
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#24 Rusch

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Geschrieben 08 September 2010 - 08:46

Danke für die Erklärung. So wie Du das schreibst macht das Sinn und ich finde es auch gut, dass dies einen wahren Hintergrund hat und nicht aus einer Laune heraus im Sinne von "Hey, das probiere ich mal aus" entstanden ist. Die Szenen mit dem Jüngern, ihrem Tempel und dem Fahrplanbuch von 1983 waren köstlich. Genau so was will ich lesen. Zu Kerbil: Das ist schon absurd. Zunächst denkt man sich, er wäre ein typischer unerzogenere Bengel, der von seinen Eltern ignoriert wird, aber es zeigt sich, dass er wohl kein Einzelfall ist und die Kinder irgendwie mitlaufen. Die Klassische Familie scheint zu existieren aufgehört zu haben und die Erziehung übernimmt dann wohl der Pinguin.

#25 †  a3kHH

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Geschrieben 09 September 2010 - 07:02

Sieht eigentlich irgendjemand außer mir ebenfalls Gemeinsamkeiten zwischen WTudZG und Ian McDonalds "Necroville" ? Weniger vom Inhalt oder vom Novum her, sondern in der Darstellung der modernen Gesellschaft, meine ich.

#26 lapismont

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Geschrieben 09 September 2010 - 08:23

Sieht eigentlich irgendjemand außer mir ebenfalls Gemeinsamkeiten zwischen WTudZG und Ian McDonalds "Necroville" ? Weniger vom Inhalt oder vom Novum her, sondern in der Darstellung der modernen Gesellschaft, meine ich.


Wenn, dann eher in der latent zynischen Grundstimmung.

Ich bin jetzt etwa bei der Hälfte des Buches angelangt und sehe schon den Bedarf, es ein zweites Mal lesen zu müssen. Irgendwie hänge ich doch etwas zu verkrampft am hüpfenden Plot um den Scherzen gerecht werden zu können.

Aber es stimmt schon, der Gesellschaftsaufbau ist unter der skurrilen Fassade sehr kalt und zerstörerisch. Während in Symbiose eine Art Überlebenskampf stattfand, stolpert Walpar eher ziellos durch die Welt. Ich hab immer noch keine Ahnung, wohin das alles führen wird. Vermutlich stammt der Finger von Walpar selbst.
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#27 Rusch

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Geschrieben 09 September 2010 - 08:48

Sieht eigentlich irgendjemand außer mir ebenfalls Gemeinsamkeiten zwischen WTudZG und Ian McDonalds "Necroville" ? Weniger vom Inhalt oder vom Novum her, sondern in der Darstellung der modernen Gesellschaft, meine ich.


Hm, ich kann jetzt zwischen Necroville und Tonnraffir keine Gemeinsamkeiten, aber ich bin wohl der falsche das zu beurteilen. Für mich war Necroville eine schriftstellerische Bankrotterklärung und ich fand zu diesem Buch überhaupt keinen Zugang.

Ich bin mit Tonnraffir jetzt durch und ich muss sagen, es hat mir noch besser als Symbiose gefallen, weil es klarer und zielgerichteter war. Mehr als einmal fühlte ich mich an den Stil eines Douglas Adams erinnert. So Sachen wie der Imbiss mit Klo oder die Jünger der pünktlichen Ankunft (übrigens: herrliche Szene im Showdown zwischen den Jüngern und Kerbil) könnten aus einem Anhalterbuch sein. Insgesamt kann ich also sagen: Die humorvoll SF Geschichte funktioniert prima und die Tatsache, dass ein paar ernsthafte Untertöne in der Geschichte zu finden sind, hebt den Roman über den belanglosen Klamauk. Meine Wertung: 8 von 10 Punkten und das Prädikat "In der Auswahl für den DSFP 2011"

#28 †  a3kHH

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Geschrieben 09 September 2010 - 20:00

Wenn, dann eher in der latent zynischen Grundstimmung. [...] Aber es stimmt schon, der Gesellschaftsaufbau ist unter der skurrilen Fassade sehr kalt und zerstörerisch.

Ja, irgendwie brutal. Und im Gegensatz zu "Necroville" nicht an einem einzigem Novum aufgehängt, sondern durchgehend die gesamte Breite der Kultur durchziehend. Schade nur, daß der Plot da nicht mithalten kann.

#29 Naut

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Geschrieben 13 September 2010 - 07:33

Ich habe gestern den Prolog und die ersten beiden Kapitel gelesen. Den Start fand ich runder als bei "Symbiose", weil nicht so viele Charaktere vorgestellt werden. Die Fabrik war toll, eine gelungene, weil transparente Actionszene. Der Vergnügungspark war ebenfalls gut: Kerbil kommt sofort als "echter Mensch" herüber. Der Pinguin gefällt mir auch, ich liebe es, solche kleinen Gadgets in meinen eigenen Storys zu verwenden und bewundere es, wenn es sich so einfügt wie hier bisher. P.S.: Drei bis vier Worwiederholungen sind mir aufgefallen, u.a. "vibrierte" es im ersten Kapitel zweimal.

Bearbeitet von Naut, 13 September 2010 - 07:35.

Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#30 lapismont

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Geschrieben 13 September 2010 - 09:10

Die Charakterisierungen sind mir auch positiv aufgefallen. Zwar sind es meist Schrulligkeiten, den sie definieren, aber dadurch kann Uwe sie stets entsprechend agieren lassen. Das erinnert mich momentan sehr an Terry Pratchett, der ja auch seine Figuren oft irgendwo hinwirft und ihnen dabei zu sieht, wie sie einfach nur sie selbst sind.
Spoiler
Jedenfalls liest sich das zunehmend vergnüglicher und ich befürchte jetzt schon, dass mir der Roman zu kurz geraten sein wird. Ich hoffe, dass Uwe zum BuCon einige Exemplare ZischZischZitros mitbringt, ich werde wohl nicht drumherumkommen, die Sammlung zu kaufen. :lol:
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