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Kritik an SF Neuerscheinungen


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156 Antworten in diesem Thema

#1 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 02:20

Daß über Markus Heitz' Roman ["Collector", Anm.d. Red.] überhaupt in dieser Länge diskutiert wird, ist schon ein Kuriosum an sich.
Jedem Leser mit einem Funken Hirn und Geschmack müßte schon nach zwei Seiten klar sein, daß diesem
Autor mit dem Attribut "talentfrei" noch geschmeichelt ist. Meine Güte, das Ganze ist ja erzählerisch ein
derartiger Dünnpfiff, daß man gar nicht begreifen kann, wie derlei überhaupt zwischen zwei Buchdeckeln
landen konnte. Keinerlei Stil, keinerlei Dichte, einfach besinnungslos runtergehackte Pennälerprosa. Bei
Nova würde dieser Autor nicht mal in die Vorauswahl kommen. Markus Heitz kann nicht schreiben, Punktum.
Bei einem Buchverlag mit einem Funken Anspruch würde er nicht eine Zeile verkaufen.

Daß ein derartiger Autor solche Aufmerksamkeit genießt, ist nur durch den völligen Verfall des Phantastik-
Marktes zu erklären. An solchen Fronten zeigt sich der lange Arm der Bildungsmisere in Deutschland. Was
soll man auch erwarten, wenn ein Großteil der Abiturienten heute schon nicht mehr in der Lage ist, drei
fehlerfreie Sätze hintereinander zu schreiben? Die Lektoren, die einen Markus Heitz durch die Maschen
schlüpfen lassen, müßte man eigentlich in die Grundschule zurückschicken. Und von einem solchen
"Autor" sollen sich SF-Autoren mit Anspruch ernsthaft eine Belebung des SF-Marktes erhoffen? (No
offence intended, Uwe.) Es ist eine Schande, daß ein Markus Hammerschmitt, der erzählerischen Nullen
wie Markus Heitz oder Frank Schätzing selbst in seinen schwächsten Momenten noch um ein Dutzendfaches
überlegen ist, auf dem Markt ein Schattendasein führt, während Heitz mit seinem Altpapier die Regale verstopft.
Ich bin seit Mitte der Achtziger in der SF-Szene aktiv und kann Euch versichern: Könnte Markus Heitz zurück
in die Szene jener Tage, als ein Rainer Zubeil seine besten Bücher schrieb, man würde ihn schallend auslachen.

Fazit: Markus Heitz war ein Niemand, ist ein Niemand und wird niemals jemand sein. Die Con-Veranstalter,
die ihm Jahr für Jahr auch noch eine Bühne bieten, sollten sich in Grund und Boden schämen.

Gruß
MKI

Bearbeitet von Rusch, 08 Oktober 2010 - 13:31.
Teilung des Thema / Neuer Titel


#2 lapismont

lapismont

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 07:06

Sorry Michael, aber Du verwechselst Hass mit Kritik. Auf dieser Ebene wirkt Deine Meinung leider nur lächerlich und man bekommt Angst um Deine Gesundheit. Bitte versuch nächstes Mal eine fundierte und sachliche Kritik zu hinterlassen oder lieber ein Schweigen. cu lap :angry:
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#3 Gallagher

Gallagher

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 07:29

[Mod-Modus ein]

Hallo Michael,

ich möchte dich bitten, deine Kritik sachlicher zu formulieren und die Angriffe auf die Person Markus Heitz zu entfernen.

Ansonsten muß das ein Moderator machen.

Danke.
[Mod-Modus aus]
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#4 Oliver

Oliver

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 07:36

aber Du verwechselst Hass mit Kritik. Auf dieser Ebene wirkt Deine Meinung leider nur lächerlich und man bekommt Angst um Deine Gesundheit. Bitte versuch nächstes Mal eine fundierte und sachliche Kritik zu hinterlassen oder lieber ein Schweigen.

Kann mich dem nur anschließen, hier scheint eher ein pathologisches denn ein literarisches Problem im Hintergrund zu stehen.

Wäre es nicht so abgegriffen und so ein Totschlag-Argument, würde ich ja noch 'Auflagenneid' oder 'Neid ist die höchste Form der Anerkennung' hinzufügen. Das können und wollen viele Autoren aber nicht (mehr) hören. Vielleicht, weil es in solchen Fällen wahr ist?
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#5 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 08:38

Im Tonfall schießt Michael weit über das Ziel hinaus, inhaltlich sagt er dasselbe wie viele Kritiker hier, bloß deutlich verschärft. Der Roman glänzt weder durch bildreiche Sprache noch durch Tiefgang oder facettenreiche Figuren.

Aber, ja, Collector weckt Aufmerksamkeit für die deutsche SF-Szene: Mindestens dadurch, dass bei Amazon unter "Kunden, die dies kauften, kauften auch" Vilm und diverse andere, "bessere" Werke auftauchen.

Der Roman verkauft automatisch eine gewisse Stückzahl, weil der Name Markus Heitz draufsteht und weil in jeder Buchhandlung ein Stapel liegt - nicht wegen oder trotz der Kritiken von einer Handvoll Leuten in diesem Forum oder anderswo. Und das wäre eben mit dem Namen Michael K. Iwoleit anders. Obwohl der Inhalt seiner Bücher ohne Zweifel hier auf bessere Resonanz stoßen würde. Man muss einfach mal differenzieren zwischen "Buchkauf aus inhaltlichen Gründen" und "Buchkauf aus sonstigen Gründen". Dass letzteres heutzutage häufiger passiert als früher (als ohnehin alles besser war), werden wir nicht ändern, es sei denn wir ändern die Gesellschaft. Was genaugenommen ein Grund ist, SF zu schreiben.

Aber genug "stating the obvious".

Übermorgen, auf dem BuCon, lese ich direkt im Anschluss an Markus. Das kitzelt meinen Ehrgeiz... gerade weil der Mann so bekannt ist.

Bearbeitet von Uwe Post, 07 Oktober 2010 - 12:03.

Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#6 Rusch

Rusch

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 09:17

Also Michael, was soll das?
Ich schätze Dich als Autor anspruchsvoller SF, aber einen Kollegen, ganz gleich, was Du von ihm halten magst, so niederzumachen ist nicht OK. Markus wird es am Ende egal sein und er wird sich denken: Ich habe Erfolg und Du nicht.
In meiner Rezi zu dem Buch habe ich Geschrieben, dass dies ein Buch ist für NICHT SF Leser. Warum? Weil es zum einen sich auf recht niedrigen Niveau sich mit SF befasst und auch keine neuen Ideen bringt. ABER: Jemand, der noch nie oder erst sehr wenig SF gelesen hat, wird mir dem Buch recht gut bedient. Wir sollten Markus dankbar sein, denn mit Büchern wie Collektor werden Fantasy Leser an die SF heran geführt und bei einigen springt sicherlich der Funke über. Mit Büchern wie Vilm oder Psyhack kann man jedenfalls keine neuen SF Leser gewinnen. Das sind Bücher für die exisiterende Leserschaft und die nehmen diese Werke auch sehr dankbar auf.

Du magst das Buch genauso wenig wie ich oder die Mehrheit hier im Forum, aber das Buch hat eine Existenzberechtigung und verkauft sich besser alles andere, was an deutscher SF heraus gekommen ist. Face it: Der SF Leser, der sich hier im Forum herum treibt, ist eine Nischenexistenz und eigentlich für Verlage nicht mehr interessant, weil die Gruppe zu klein ist und dann noch in sich nicht konsistent ist (ich erinnere nur an die ewige Soft- und Hard SF Diskussion). Aber was soll man machen...

Aber nochmals: Ganz gleich ob Du das Buch magst oder nicht: Es gehört sich nicht, jemanden so schaft zu beleidigen. So was kann man vielleicht noch verbal machen, aber niemals in Schrift.

Übermorgen, auf dem BuCon, lese ich direkt im Anschluss an Markus. Das kitzelt meinen Ehrgeiz... gerade weil der Mann so bekannt ist.


Gell, man muss ihm Achtung zollen, weil er den Geschmack der Massen trifft.

#7 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 09:30

Gut, genug. Ich denke, dass Michael durchaus einen Eindruck bekommen hat, dass sein Posting nicht positiv aufgenommen wird. Es geht hier um den Roman. Jede weitere Äußerung zum Beitrag von Michael wird als OT gelöscht. Gruß Thomas

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

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#8 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 10:38

Ich schätze Dich als Autor anspruchsvoller SF, aber einen Kollegen, ganz gleich, was Du von ihm halten magst, so niederzumachen ist nicht OK. Markus wird es am Ende egal sein und er wird sich denken: Ich habe Erfolg und Du nicht.


Das kann er gerne so sehen, soll mir egal sein. Ich habe gute Gründe. den Erfolg eines Autors nicht nach der Auflagenzahl sondern
nach seiner literarischen Leistung zu bemessen. Die Auflagenzahl wird gern als Argument angeführt, ist aber vom Aussagewert gleich Null, ganz einfach deshalb, weil sich Bücher von völlig unterschiedlicher Qualität und Beschaffenheit verkaufen. Dan Browns mehr als mäßige Bücher waren Welterfolge. Umberto Ecos literarisch völlig kompromißloser Roman "Der Name der Rose" war aber ein wahrscheinlich noch viel größerer Erfolg. Ein kurzer Roman über den Zerfall einer traditionellen afrikanischen Dorfkultur, "Things Falling Apart" von Chinua Achebe (ein Gegenstück zu Ngugi Wa Thiong'o, der heute wahrscheinlich den Nobelpreis erhalten wird), hat sich allein in den USA 2 Millionen mal verkauft. Arundathi Roys "The God of Small Things", der durchaus nicht einfache Erstling einer bis dahin weitgehend unbekannten Autorin, hat sich weltweit 6,5 Millionen mal verkauft. Dagegen verblassen wiederum Markus Heitz' Auflagen zu einem Nichts.

Ich kann Markus Heitz beim besten Willen nicht als Kollegen betrachten, weil er meiner Meinung nach seiner Aufgabe als Autor nicht nachkommt. Und die allererste Aufgabe eines Autors ist die Schaffung einer eigenen, kreativen Sprache. Auf diesem Gebiet versagt Heitz völlig, wie jeder feststellen kann, der mal ein paar Stilisten wie z.B. Gene Wolfe gelesen hat. Ach was, es reicht schon, wenn ich eine beliebige Kurzgeschichte von Frank Hebben oder Thorsten Küper daneben halte. Horst Pukallus hat schon vor zwanzig Jahren festgestellt, daß die allermeisten SF-Leser stilblind sind und einen Autor nicht vom anderen unterscheiden können (lange vor ihm hat Damon Knight schon Ähnliches festgestellt). Die Masse der Leserschaft ist völlig ignorant gegenüber der Qualität oder Nicht-Qualität der Erzählprosa, und man muß es mir nicht vorwerfen, wenn ich dies feststelle.

In meiner Rezi zu dem Buch habe ich Geschrieben, dass dies ein Buch ist für NICHT SF Leser.


Die Frage ist, welche Nicht-SF-Leser. Gehst Du von einem normalen. nicht SF-versessenen Buchkäufer aus, der in der Buchhandlung die Wahl hat, ob er auf der einen Seite Richard Powers, Joyce Carol Oates, John Updika oder wen auch immer kaufen (alles erfolgreiche Autoren!) oder vielleicht auch mal zu einem SF-Roman zu greifen soll, den wird vielleicht ein William Gibson überzeugen, auch ein Ian McDonald, vielleicht sogar der eine oder andere deutsche Autor, aber auf keinen Fall ein Markus Heitz. Ich bin selber Buchkäufer, der eine Menge Geld in die Geschäfte trägt, indem er einfach stöbert und kauft, was ihm interessant erscheint. Ich wüßte nicht, warum ich 15,- Euro ausgeben sollte, wenn ich gegenüber im Mainstream-Buchregal wesentlich Besseres (und sogar bessere SF-Romane, die nicht so genannt werden) finde. Diese Schwelle wird Markus Heitz nicht überwinden helfen. Im Gegenteil, er wird zum langsamen Schrumpfen der immer mehr im eigenen Saft schmorenden Szene beitragen.

Die Erfahrung mit Heyne, einst eine der größten SF-Reihen der Welt, hat gezeigt: Je mehr sich die Reihe auf Serien und oberflächliches Lesefutter verlegt hat, also auf Dinge, die nur den eingefleischten SF-Leser intersssieren, umso dramatischer sind die Auflagen zurückgegangen. Anfang der Achtzigerjahre konnte man noch auf jedem Uni-Büchertisch neben zeitgenössischer Literatur und Klassikern Heyne-SF-Bücher finden. John Brunners große Romane haben aus dem Stand sechs- bis achtfach höhere Auflagen erreicht als heute üblich. Die SF hat ihr Nicht-SF-Publikum weitgehend verloren. Solche Leser greifen heute zu Mainstream-Romanen mit SF-Elementen. Dafür spricht meines Erachtens auch, daß z.B. William Gibson kaum noch als SF-Autor wahrgenommen wird und Philip K. Dick fast dreißig Jahre nach seinem Tod sogar mit seinem Mainstram-Romanen Erfolg hat.

Mit Büchern wie Vilm oder Psyhack kann man jedenfalls keine neuen SF Leser gewinnen. Das sind Bücher für die exisiterende Leserschaft und die nehmen diese Werke auch sehr dankbar auf.


Du wirst überrascht sein, aber ich habe die völlig gegenteilige Erfahrung gemacht. Mit meinem Roman haben am meisten Leute anfangen können, die sonst keine SF lesen. Die besten Passagen des Buches, die eingefleischte SF-Leser eher irritiert haben, wurden von Nicht-SF-Lesern wesentlich besser verstanden. Genauso ging's mir auf Lesungen.

Aber nochmals: Ganz gleich ob Du das Buch magst oder nicht: Es gehört sich nicht, jemanden so schaft zu beleidigen. So was kann man vielleicht noch verbal machen, aber niemals in Schrift.


Im Gegenteil. Man muß ihn sogar knallhart angehen. Es sind solche Autoren, denen die SF ihren schlechten Ruf verdankt und die ein Image perpetuieren, gegen das wesentlich bessere SF-Autoren einfach nicht ankommen. Ich weiß, wovon ich rede. Ich habe seit zwanzig Jahren an zahlreichen Veranstalung teilgenommen und mußte mir immer wieder dieselben dummen Vorurteile anhören, die sich gleich wieder aufs Wunderbare bestätigen, wenn ein Nicht-SF-Leser Bücher wie die von Heitz aufschlägt. Ich halte es für einen Offenbarungseid der SF-Verlagslandschaft, wenn Bücher wie Ian McDonalds "River of Gods" oder die Romane von Christopher Priest auf Deutsch gar nicht mehr erscheinen, aber für einen Markus Heitz Platz ist. Es wäre noch zu verkraften, wenn für beides Platz wäre, aber die gegegenwärtige Situation ist einfach nur traurig.

Und jetzt dürft Ihr mich zerfleischen. Viel Spaß, recht geschieht's mir.

Gruß
MKI

Bearbeitet von Michael Iwoleit, 07 Oktober 2010 - 10:41.


#9 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 10:57

Ich halte es für einen Offenbarungseid der SF-Verlagslandschaft, wenn Bücher wie Ian McDonalds "River of Gods" oder die Romane von Christopher Priest auf Deutsch gar nicht mehr erscheinen, aber für einen Markus Heitz Platz ist. Es wäre noch zu verkraften, wenn für beides Platz wäre, aber die gegegenwärtige Situation ist einfach nur traurig.



Ja, das ist ein Jammer, mir scheint aber eine Schuldzuweisung bzw das harte angehen
des Autoren Heitz trifft hier den falschen. Wer ist denn Verantwortlich dafür das man
offenischtlich mit "Collector" gute Euros verdienen kann, während Priest und McDonald
Ladenhüter sind ? Markus Heitz wohl sicher nicht.

#10 lapismont

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 11:37

Kunst hat keine Aufgabe.

Ich musste zum Abbi über eine Rede von Herrmann Kant schreiben, der den DDR-Autoren auch schon erklären wollte, worüber sie zu schreiben hätten. Das war damals schon ideologischer Quark und ist es heute auch noch.

Es macht überhaupt keinen Sinn, einen Menschen für seinen Geschmack zu verurteilen. Fans von Markus Heitz sind nicht per se Dumpfbacken, nur weil sie seine Schreibe mögen. Und ebensowenig ist er der Sargnagel der Literatur nur weil er für ein Publikum schreibt.

Es ist immer wieder dasselbe alte Lied vom Untergang der Kultur.
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#11 Rusch

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 13:38

Im Gegenteil. Man muß ihn sogar knallhart angehen. Es sind solche Autoren, denen die SF ihren schlechten Ruf verdankt und die ein Image perpetuieren, gegen das wesentlich bessere SF-Autoren einfach nicht ankommen. Ich weiß, wovon ich rede. Ich habe seit zwanzig Jahren an zahlreichen Veranstalung teilgenommen und mußte mir immer wieder dieselben dummen Vorurteile anhören, die sich gleich wieder aufs Wunderbare bestätigen, wenn ein Nicht-SF-Leser Bücher wie die von Heitz aufschlägt. Ich halte es für einen Offenbarungseid der SF-Verlagslandschaft, wenn Bücher wie Ian McDonalds "River of Gods" oder die Romane von Christopher Priest auf Deutsch gar nicht mehr erscheinen, aber für einen Markus Heitz Platz ist. Es wäre noch zu verkraften, wenn für beides Platz wäre, aber die gegegenwärtige Situation ist einfach nur traurig.

Und jetzt dürft Ihr mich zerfleischen. Viel Spaß, recht geschieht's mir.

Gruß
MKI


Nun, den schlechten Ruf hat sich die SF aber auch aufgrund der Miesen Romane der 50er, 60er und 70er verdient, aber ich verstehe was Du sagen willst: Jemand beruft sich auf Collektor, wenn er die SF als Genre schlecht machen will. Auf eines aber muss ich Kontern: Die Werke des von Dir so viel gepriesenen Ian McDonald halte ich für Hirnwichs. Necroville halte ich für unlesbar. Vielleicht bin ich von einfacheren Gemüt und will als Leser zumindest etwas durch die Handlung geführt werden. Man sieht aber, dass gut und schlecht durchaus relative Begriffe sind.
Ich als Controller muss sagen, dass es aus Sicht durchaus vernünftig ist, nur das zu veröffentlichen, was sich verkauft. Zu meinem großen Bedauern wurde die Philip K. Dick Reihe eingestellt, was schade ist, denn viele Romane von ihm liegen nach wie vor nur in einer armseeligen Übersetzung vor. Aber wenn die Bücher halt nicht gekauft werden, was soll man machen? Ich weiß ja nicht, wie hoch die Auflagen im Detail sind, aber ich glaube nicht, dass man von McDonald oder Priest mehr als 5000 Exemplare an den Mann bringt (das hat jetzt nichts mit der Qualität der Romane zu tun). Das ist angesichts der Investionen kaum rentable und mit Risiken behaftet. Schon zu den Zeiten, als die sich die Star Trek Romane wunderbar verkauften nutzte Wolfgang Jeschke diese um "Querzusubventionieren", doch mit was soll man heutzutage die SF Reihe quersubventionieren? Wohl doch nur mit Bestsellern wie Collector. Vielleicht reichen ja die Einnahmen, um mal einen McDonald oder noch besser einen Priest heraus zu bringen. Letzten Endes aber wird man wohl als begeisterter SF Leser künftig immer mehr auf die Originalausgabe ausweichen müssen.

#12 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 14:34

Wie von Thomas angemahnt, gehe ich nicht näher auf Michaels Ton und seinen direkten Angriff und die Motivation ein, die ich dahinter vermute. Obwohl mir da einiges auf den Nägeln brennt. Schadet ein Roman wie »Collector« der SF? Da muss die SF aber ein geringes Selbstbewusstsein haben, wenn sie solche Befürchtungen hat. Wie in jedem Genre und Medium gibt es eben anspruchsvolle, unterhaltende und schlechte Werke. Das kann man nach formalen Kriterien bewerten oder nach Geschmack. Scheinbar geht der Geschmack der Masse momentan eher Richtung leicht konsumierbarer Popcornaction. Ich würde »Collector« mit einem rasanten B-Movie vergleichen. Sprachlich ist das sicher kein Genuss, gerade wenn ich es mit Werken wie »Die gelöschte Welt« von Nick Harkaway vergleiche, der es schafft, B-Movie Action auf höchstem sprachlichen Niveau zu fabrizieren. An diesem Roman zeigt sich aber auch, dass diese sprachliche Finesse bei vielen Lesern nicht ankommt (siehe Lesezirkel). Ich sehe da auch eine gewisse arrogante Haltung im/der Fandom/SF-Szene (wobei ich hier nicht pauschalisieren möchte). Gibt es in der Fantasy genauso. Da wird ja auch genau so über die Prosa von Heitz hergezogen. Ich sehe da durchaus eine Tendenz, dass sich solche Szenen in ihrem Bild, wie das Genre auszusehen hat einigelt und allem anderen die Existenzberechtigung im Genre oder auch nur die Nähe dazu abspricht. (Siehe auch in der Fantasyszene, »Romantasy/Vampire, das ist aber keine Fantasy«). Ich beobachte bei Mitgliedern, die schon lange in der Szene unterwegs sind, dass sie sich neuen Trends verschließen und diese abwertend beurteilen.(Wenn jemand ein Buch wie »Collector« gelesen hat und sachlich begründet, warum er es schlecht findet, ist das absolut in Ordnung.) Aber hey, die Jugend von heute tickt da anders. Die wollen andere Sachen lesen. Ich unterstelle hier mal, dass Heitz-Leser in der Regel etwas jünger sind. Und mir kann keiner erzählen, dass es früher keine schlechte SF gab. Die fiel vielleicht nicht so auf, weil es noch mehr gute SF gab. Aber hier sehe ich das Problem auch bei den SF-Autoren, die es nicht schaffen, eine neue Generation für SF zu begeistern. Bevor hier auf anderen Autoren rumgehackt wird, denen diese gelingt, sollten sich die Autoren lieber fragen, was sie machen können, um neue Leser mit anspruchsvolleren Romanen zu begeistern. Eine stilistisch außergewöhnliche Sprache reicht da nicht aus. Das hat auch Harkaway gemerkt, und deshalb noch ein paar Ninjas mit in seinen Roman gepackt. :P Ich sehe übrigens durchaus, dass »Collector« nicht SF-Leser zur SF bringt. In einigen Fantasyforen z.B. gab es schon Posts die sich wie folgt lesen: »Ich lese ja eigentlich keine SF, aber »Collector« von Heitz hat mir gut gefallen, könnt ihr mir noch andere gute SF-Romane empfehlen.« Da würde ich dann auch nicht Gene Wolf oder Ian McDonald empfehlen sondern eher John Scalzi, damit sie nicht direkt wieder verschreckt werden.

#13 Pirx

Pirx

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 14:59

Collector mag schlecht sein, aber Heitz hat durchaus auch andere - vielleicht bessere - Romane geschrieben. Seine Zwerge-Romane und die Ulldart-Reihe sind wohl ziemlich gut aufgenommen worden. Scheint demnach keine "Eintagsfliege" zu sein.
Gruß

Pirx
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#14 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 16:10

Leute, Leute,

was ihr euch hier aufregt. Michael hat mal seine Meinung kund getan. Na und?
Er hat ein Recht auf seine Meinung.
Das er Markus hier wüst beschimpft, ohne auch nur einen Blick auf die Fakten zu vergeuden, relativiert das Eingangsposting in Punkto Aussagekraft.
Wen trifft er mit seiner Tirade? Markus?
Ich kann euch sagen, der lacht sich darüber wahrscheinlich einen Arm ab, weil er weiß, das auch negative Kritik nur eines erzeugt - noch mehr verkaufte Bücher. Selbst derjenige, der bisher das Buch aus verschiedenen Gründen nicht beachtet hat, wird doch bei solchen Aussagen neugierig.
Seit neuestem nennt man das, glaube ich, den Hegemann-Effekt. :P
Okay, einiges ist jetzt ein wenig "unter der Gürtellinie", aber jetzt mal ehrlich... es gab hier schon schlimmere Unterstellungen, als die Behauptung, ein Autor könne nicht schreiben.
Der Unterschied zu vergangenen Diskusisonen: "Ankläger" UND "Angeklagter" sind in der Szene ein wenig bekannter.

Was das Posting inhaltlich betrifft.... die Frage ist, wem es mehr schadet? Dem Verfasser oder der Zielperson?

Also, mal tief Luft holen und geniessen, denn wenn Markus tatsächlich zum verbalen Gegenschlag ausholt, dürfte es mal richtig interessant werden und solch ein Posting-Battle, zwischen zwei recht erfolgreichen Autoren, wäre doch mal wieder etwas Werbung für dieses Forum.

Ich sehe übrigens durchaus, dass »Collector« nicht SF-Leser zur SF bringt. In einigen Fantasyforen z.B. gab es schon Posts die sich wie folgt lesen: »Ich lese ja eigentlich keine SF, aber »Collector« von Heitz hat mir gut gefallen, könnt ihr mir noch andere gute SF-Romane empfehlen.«
Da würde ich dann auch nicht Gene Wolf oder Ian McDonald empfehlen sondern eher John Scalzi, damit sie nicht direkt wieder verschreckt werden.


@ Pogo: Wie recht du hast, wie recht du hast !
Und das sind FAKTEN, die du hier erwähnst. Markus hat die Fantasy-Leser neugierig auf SF gemacht... und das sind eine Menge Leser, die das Fandom nie und nimmer erreicht hätte.

Gruß
Jürgen
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#15 Frank

Frank

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 16:17

Und mir kann keiner erzählen, dass es früher keine schlechte SF gab. Die fiel vielleicht nicht so auf, weil es noch mehr gute SF gab. Aber hier sehe ich das Problem auch bei den SF-Autoren, die es nicht schaffen, eine neue Generation für SF zu begeistern. Bevor hier auf anderen Autoren rumgehackt wird, denen diese gelingt, sollten sich die Autoren lieber fragen, was sie machen können, um neue Leser mit anspruchsvolleren Romanen zu begeistern.

Das möchte ich so unterschreiben ... :P Also an die Arbeit, Kollege! :D
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#16 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 16:58

Als kleine Anregung: In Amerika sind gerade Dystopien für Jugendliche im Trend: Artikel - New Yorker. Über deren Qualität kann ich allerdings nichts sagen, aber bei all den Space Operas ist in Deutschland ein wenig in Vergessenheit geraten, dass es auch SF ohne Raumschiffe, Tentakel und Aliens gibt.

Nachtrag zu meinem obigen Post:
Das in dem Artikel erwähnte "The Hunger Games" von Suzanne Collins ist in Deutschland im Juli 2009 unter dem Titel "Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele" erschienen. Es hat beachtliche 195 Kundenrezensionen bei amazon.de (zum Vergleich "Collector" hat 41). An der SF-Szene scheint das Buch aber völlig vorbeigegangen zu sein.

Edit: Juni in Juli 2009 geändert

Bearbeitet von Kopernikus, 09 Oktober 2010 - 21:00.


#17 leibowitz

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 17:05

Jedem Leser mit einem Funken Hirn und Geschmack müßte schon nach zwei Seiten klar sein, daß diesem
Autor mit dem Attribut "talentfrei" noch geschmeichelt ist. Meine Güte, das Ganze ist ja erzählerisch ein
derartiger Dünnpfiff, einfach besinnungslos runtergehackte Pennälerprosa.
Fazit: Markus Heitz war ein Niemand, ist ein Niemand und wird niemals jemand sein.


Ich finde in diesem Forum echt interessant, wie sich einige Autoren darstellen. Hier zwar besonders, aber nicht nur bei dir, Michael, fällt mir eine Geisteshaltung auf, die extrem unsympathisch ist.
Gerade SF ist doch eigentlich das Genre der Emanzipation, der Freiheit von Zwang. Warum manche SF-Autoren in diesem Forum besonders durch autoritatives Gehabe, Rechthaberei und Arroganz brillieren, ist für mich unter diesem Aspekt genau so wenig nachvollziehbar wie die internen Querelen des SFCD.

Von Autoren, die sich so äußern wie du in diesem Post, werde ich sicherlich nie etwas lesen. Man kann sich nicht mehr selbst disqualifizieren, als du mit deinen Zeilen. Aus deinen Worten geht etwa hervor, dass du die Definitionshoheit über Begriffe wie Talent und Geschmack zu besitzen glaubst. An der Stelle kann jemand, der Emanzipation definieren kann, bereits aufhören, sich inhaltlich mit dir auseinander zu setzen. Die persönlichen Beleidigungen in diesem Zusammenhang gegen Herrn Heitz unterstreichen das noch.

Und: Ich finde, entweder darf hier über Inhalt und Stil des Herrn Iwoleit diskutiert werden, die man wie ich finde nicht voneinander trennen kann, oder der Thread müsste ganz geschlossen werden.

Bearbeitet von leibowitz, 07 Oktober 2010 - 17:20.

Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#18 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 17:15

Ich finde, entweder darf hier über Inhalt und Stil des Herrn Iwoleit diskutiert werden, die man wie ich finde nicht voneinander trennen kann


Keine Einwände. Wer austeilt, muß auch einstecken können.
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#19 Gallagher

Gallagher

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 17:27

Mod-Modus ein

So lange das kein reiner Austausch von ad-hominem-Attacken wird, meinetwegen. Reißt euch am Riemen.

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#20 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 17:29

Ich bin mal gespannt, wer am Samstag auf der Bucon alles bei Markus in der Lesung sitzen wird.

#21 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 17:31

Nachtrag zu meinem obigen Post:
Das in dem Artikel erwähnte "The Hunger Games" von Suzanne Collins ist in Deutschland im Juli 2009 unter dem Titel "Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele" erschienen. Es hat beachtliche 195 Kundenrezensionen bei amazon.de (zum Vergleich "Collector" hat 41). An der SF-Szene scheint das Buch aber völlig vorbeigegangen zu sein.

Edit: Juni in Juli 2009 geändert


Wirklich erstaunlich. Seit ich in diesem und ein paar anderen Foren unterwegs bin, habe ich
eigentlich mehr Kaufanregungen als ich je bezahlen oder lesen könnte, dennoch ist mir dieser
Titel total am Radar vorbeigeflogen. Klingt aber interessant und ist notiert. Danke.

#22 lapismont

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 17:35

Ich bin mal gespannt, wer am Samstag auf der Bucon alles bei Markus in der Lesung sitzen wird.

Ich will zum Plaschka.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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  • (Buch) gerade am lesen:Samuel R. Delany – Das Einstein-Vermächtnis

#23 Pharo

Pharo

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 17:51

Wirklich erstaunlich. Seit ich in diesem und ein paar anderen Foren unterwegs bin, habe ich
eigentlich mehr Kaufanregungen als ich je bezahlen oder lesen könnte, dennoch ist mir dieser
Titel total am Radar vorbeigeflogen. Klingt aber interessant und ist notiert. Danke.


Die Tribute von Panem sind in Nicht-SF-Foren der absolute Hit!
Das Feedback ist überall dermaßen positiv, dass ich auch schon überlegt habe, den ersten Band
zu lesen, wobei mich der jugendliche Aspekt bis dato daran gehindert hat. Mal sehen...
  • (Buch) gerade am lesen:Dunkle Halunken (Terry Pratchett)
  • (Buch) als nächstes geplant:Der Tod kommt nach Pemberley (P.D. James)
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#24 Nadine

Nadine

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 17:56

Ein klein wenig OT zu den Tributen von Pandem:

Wirklich erstaunlich. Seit ich in diesem und ein paar anderen Foren unterwegs bin, habe ich eigentlich mehr Kaufanregungen als ich je bezahlen oder lesen könnte, dennoch ist mir dieser
Titel total am Radar vorbeigeflogen. Klingt aber interessant und ist notiert. Danke.

Ein kleines "Vorsicht"-Schild muss ich allerdings heben. Das Buch finde ich persönlich hervorragend, eins meiner liebsten Jugendbücher der letzten Jahre. Allerdings ist - wie auch bei "Die Welt, wie wir sie kannten", der Fokus des Romans auf den weiblichen Teenager gerichtet. Ohne Romanze geht es nicht. Die ist bei Panem zwar sehr diskret eingewoben und das Hauptaugenmerkt der Geschichte liegt nicht auf der ersten Liebe, dennoch ist sie Präsent. Es geht natürlich auch um das Aufwachsen der Protagonistin und darum, dass Teenager sich selbst in der Geschichte wiederfinden können.
Wer den Roman als Jugend-SF sieht, wird wahrscheinlich begeistert sein (Ich habe in der Bib gleich das unsägliche "Gewalt"-Schild runtergekratzt und "SF" draufgeschrieben). "Die Welt, wie wir sie kannten" ist allerdings ein reiner Teenager-Stream-of-Conciousness-Blah-Sülz mit hölzernen Dialogen.
Im Jugendbuchbereich tut sich eine Menge! Frag mal nach, was die Bibliothekare alles an SF für den Sommerleseclub gekauft haben. Das ist erstaunlich.

Übrigens schließe ich mich Uwe absolut an, dass gerade Autoren wie Heitz das Wort "SF" wieder auf die Bestsellerliste holen und bei den Verlagen für die finanziellen Möglichkeiten sorgen, andere Romane zu finanzieren. Vampire hin oder her, in den letzten Jahren gab es endlich so viele hochwertige Fantasyveröffentlichungen wie nie zuvor. Warum sollte das nicht auch bei der SF funktionieren?
Abgesehen davon muss man den Leser auf abholen. Mir ist es lieber, ich seh die Jungen in der Bib mit einem "niederschwelligen" SF-Roman entspannen, als vor dem Internet/Fernseher. Textzusammenhänge verstehen lernen sie auch dabei. Für mich ist es kein Vergehen, für ein Publikum zu schreiben. Aber ich bin noch jung, in meiner Autorenlaufbahn, und habe erst ein paar Romanablehnungen hinter mir. Vielleicht seh ich's in 20 Jahren auch nicht mehr so optimistisch. Früher war jedenfalls nicht alles besser, ich finde Planetenfant...SF aus den 80ern langweilig. Die SF für meine Altersgruppe beginnt - meiner Meinung nach - gerade erst, sich zu definieren.

Michael, mir ist völlig klar, weshalb der Einstieg für Nicht-SF-Leser bei deinen Romanen funktioniert, denn dieses Prinzip sehe ich auch bei Schätzing und Eschbach: Es ist mehr ein Roman über Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt, den man verstehen kann, wenn man öfter mal in eine Zeitung schaut. Viel näher dran am Alltagsleben als Weltraum-SF. Aber ich mag auch mal was lesen, was mir keine Angst vor der Zukunft macht, deshalb greife ich auch hin und wieder zur leichten Unterhaltung (Heitz ist nicht mein Geschmack, aber von Scalzi kann ich nicht genug bekommen). Vielfalt ist doch wichtig. Und wenn man die Amazon-Bestsellerlisten anschaut, dann ist das SF-Fandom doch weniger von den Justifiers bedroht (Der Hardebuschroman dazu kommt just gerade heraus, Falkenhagen folgt demnächst), als von den tausendunddrei Warhammer 40.000-Büchern.

@Miriam: Die Tribute sind toll, toll, toll! Lesen!

Bearbeitet von Nadine, 07 Oktober 2010 - 17:57.

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#25 Pogopuschel

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 18:16

Ein klein wenig OT zu den Tributen von Pandem:

Ein kleines "Vorsicht"-Schild muss ich allerdings heben. Das Buch finde ich persönlich hervorragend, eins meiner liebsten Jugendbücher der letzten Jahre. Allerdings ist - wie auch bei "Die Welt, wie wir sie kannten", der Fokus des Romans auf den weiblichen Teenager gerichtet. Ohne Romanze geht es nicht. Die ist bei Panem zwar sehr diskret eingewoben und das Hauptaugenmerkt der Geschichte liegt nicht auf der ersten Liebe, dennoch ist sie Präsent. Es geht natürlich auch um das Aufwachsen der Protagonistin und darum, dass Teenager sich selbst in der Geschichte wiederfinden können.
Wer den Roman als Jugend-SF sieht, wird wahrscheinlich begeistert sein (Ich habe in der Bib gleich das unsägliche "Gewalt"-Schild runtergekratzt und "SF" draufgeschrieben). "Die Welt, wie wir sie kannten" ist allerdings ein reiner Teenager-Stream-of-Conciousness-Blah-Sülz mit hölzernen Dialogen.
Im Jugendbuchbereich tut sich eine Menge! Frag mal nach, was die Bibliothekare alles an SF für den Sommerleseclub gekauft haben. Das ist erstaunlich.


Danke für diese kurze Zusammenfassung. Ich werde die Lektüre schnellstens nachholen und von meiner Leseerfahrung berichten.

#26 Diboo

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 18:17

:P

dann ist das SF-Fandom doch weniger von den Justifiers bedroht (Der Hardebuschroman dazu kommt just gerade heraus, Falkenhagen folgt demnächst), als von den tausendunddrei Warhammer 40.000-Büchern.


Angesichts der Tatsache, dass viele der W40k-Romane ganz ausgezeiichnet geschrieben sind, sollte man vor dieser Bedrohung nicht sonderlich viel Angst haben.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

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#27 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 18:21

Ich fühle mich nicht bedroht.

#28 Nadine

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 18:25

Also, ich fühle mich auch nicht bedroht. Aber sicher eine ganze Menge SF-Leser, die zwischen Vampiren, Warhammer und Justifiers nach in der Buchhandlung nach Romanen suchen. :P Obwohl ... doch, ein bisschen fühle ich mich von der Romantasywelle überrollt, das gebe ich zu. Ob man Romantasy auch mit Tentakeln schreiben kann?

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#29 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 18:27

Wenn ich an der einen Stelle nicht finde, was ich suche, dann suche ich woanders. Und das tun andere ganz offenbar auch.

#30 Diboo

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 18:29

Romantasy mit Tentakeln? Wenn man am Sleaze-Regler dreht...

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