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Kritik an SF Neuerscheinungen


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156 Antworten in diesem Thema

#31 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 18:35

In der Buchhandlung in Charlottenburg, in der ich "Collector" gekauft habe, musste ich bis in die hinterste Ecke suchen, um den Heitz zu finden, versteckt hinter einem großen Stapel von Neal Stephensons "Anathem".

#32 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 18:42

Ein klein wenig OT zu den Tributen von Pandem:

Ein kleines "Vorsicht"-Schild muss ich allerdings heben. Das Buch finde ich persönlich hervorragend, eins meiner liebsten Jugendbücher der letzten Jahre. Allerdings ist - wie auch bei "Die Welt, wie wir sie kannten", der Fokus des Romans auf den weiblichen Teenager gerichtet. Ohne Romanze geht es nicht. Die ist bei Panem zwar sehr diskret eingewoben und das Hauptaugenmerkt der Geschichte liegt nicht auf der ersten Liebe, dennoch ist sie Präsent.


Also, das schreckt mich überhaupt nicht ab. Im Gegenteil. :P

#33 lapismont

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 22:59

:rolleyes:

Angesichts der Tatsache, dass viele der W40k-Romane ganz ausgezeiichnet geschrieben sind, sollte man vor dieser Bedrohung nicht sonderlich viel Angst haben.


Und ich hab hier einige 40K Comics, die noch mehr reinhauen. Ich mochte im WD ja die 40K Stories immer lieber, obwohl ich nur Fantasy spiele.
C.S Gotos Dawn of War Bücher fand ich mittelprächtig, was jedoch am religiösen Background lag. Dan Abnett aber ist Gott.
;)
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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Saramee
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  • (Buch) gerade am lesen:Samuel R. Delany – Das Einstein-Vermächtnis

#34 Starcadet

Starcadet

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Geschrieben 07 Oktober 2010 - 23:30

Die Con-Veranstalter,
die ihm Jahr für Jahr auch noch eine Bühne bieten, sollten sich in Grund und Boden schämen.


Nicht im geringsten. :rolleyes:
Ich seh schon, das wird ein seeeehr interessanter Samstag. ;)

Gruß
Einer jener Con-Veranstalter

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#35 Gast_Smiley_*

Gast_Smiley_*
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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 05:23

Och, der Heitz war auf dem letzten Dortcon recht unterhaltsam. Der tut doch nix, der will nur seinen Lebensunterhalt verdienen. (Habe aber trotzdem nicht das Gefühl bekommen, unbedingt meinen Beitrag dazu leisten zu müssen.)

#36 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 09:09

Kann mich dem nur anschließen, hier scheint eher ein pathologisches denn ein literarisches Problem im Hintergrund zu stehen.

Wäre es nicht so abgegriffen und so ein Totschlag-Argument, würde ich ja noch 'Auflagenneid' oder 'Neid ist die höchste Form der Anerkennung' hinzufügen. Das können und wollen viele Autoren aber nicht (mehr) hören. Vielleicht, weil es in solchen Fällen wahr ist?


Das ist m. E. eine völlig schwachsinnige Unterstellung.
Wenn jemand wie Michael Müll als Müll bezeichnet (und daß es sich bei dem "Werk" von Herrn Heitz um literarischen Müll erster Ordnung handelt, sollte unter Erwachsenen eigentlich unstrittig sein), dann hat das nichts mit "Neid" zu tun, sondern mit dem Verdruß über eine Entwicklung, die auch ich mit einigem Mißfallen sehe. Das Motto das Literaturbetriebes scheint immer mehr zu lauten: "Scheiße schmeckt gut, 10 Milliarden Fliegen können sich nicht irren".

Natürlich kann man als Autor sein Tun an diesem Markt der 10 Milliarden Fliegen ausrichten, das ist legitim und wirtschaftlich einträglich. Aber bitte werft anderen, die das nicht tun möchten oder gar verabscheuen, nicht "Neid" oder schlimmeres vor, nur wenn sie eine nach ihrer Ansicht (literarische) Null als solche bezeichnen. Es steht dem Gescholtenen ja durchaus zu, sich zu revanchieren. :rolleyes:

[Admin-DELETE] für persönliche Anmerkungen gibt's PN [/Admin-DELETE]

Frank W. Haubold

Bearbeitet von Frank W. Haubold, 08 Oktober 2010 - 10:29.
persönliche Anmerkungen bitte über PN


#37 lapismont

lapismont

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 09:22

schon wieder ne Nullrunde, tsts
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#38 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 10:55

Von Autoren, die sich so äußern wie du in diesem Post, werde ich sicherlich nie etwas lesen.

Ich denke, daß kann Michael gut verkraften. Ich könnte es auch ...

FWH

Bearbeitet von Frank W. Haubold, 08 Oktober 2010 - 10:55.


#39 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 11:37

Es macht überhaupt keinen Sinn, einen Menschen für seinen Geschmack zu verurteilen. Fans von Markus Heitz sind nicht per se Dumpfbacken, nur weil sie seine Schreibe mögen. Und ebensowenig ist er der Sargnagel der Literatur nur weil er für ein Publikum schreibt.


Jeder Autor schreibt für ein Publikum (ich empfehle in diesem Zusammenhang Umberto Ecos Überlegungen zum
impliziten Idealleser). Das ist ungefähr so banal wie die Feststellung, daß er überhaupt schreibt. Fragt sich nur, für
welches Publikum.

Um Geschmack ging es mir hier nicht. Ich lese heute noch Lovecraft sehr gern, ist halt Geschmackssache. Kein
Grund, dafür blind zu sein, daß ein Großteil seines Werks von literarisch geringem Wert ist (wäre BTW Lovecraft
heute noch am Leben, vermute ich, würde sein Urteil kaum anders ausfallen). In diesem Zusammenhang scheint
mir ein Zitat aus Karlheinz Deschners klassischer Streitschrift "Kitsch, Konvention und Kunst" angebracht:

"Genießen kann man (...) mittels des Geschmacks, qualifizieren nicht. Der eine geht mit Courths-Maler, der andere
mit einer Bach-Partitur ins Bett. Und wenn jemand mit Carossa glücklich ist - warum nicht! Jeder hat das Recht auf
seinen Geschmack, jder kann lassen und lesen, was er will. Doch wenn ein Courths-Maler-Konsument nun Carossa
kritisiert, nur weil er über Courths-Maler nie hinausgekommen, wäre das ebenso absurd, wie wenn jemand, der
über Carossa nie hinauskam, ein Genie degradierte vom Rang eines Joyce. - Denn Wertunterschiede gibt es in
der Literatur; Unterschiede, die nicht gemacht werden kraft persönlicher Sympathie oder Antipathie sondern
kraft sachlicher Kriterien." (Aus der TB-Ausgabe bei Ullstein, S.13)

Der Vollständigkeit sollte man hinzufügen, was er weiter unten schreibt:

"Nun ist es freilich schwieriger, einen heutigen als einen früheren Schriftsteller abzuschätzen, dessen Ruf im Laufe
der Zeit doch immer unantastbarer, dessen Stellung stets unumstrittener zu werden pflegt. Insofern stimmt es,
daß die Geschichte das letzte Wort spricht - was nicht heißt, daß sie immer recht hat."

Kritiker von ähnlichem Nutzwert wie Deschner hatten wir auch in der SF, nämlich James Blish und Damon Knight.
Ich hatte gehofft, daß etwas von deren Pionierarbeiten hängengeblieben ist, aber das können wir wohl abhaken.
Wäre es so, hätte sich hier niemand über meine Äußerungen aufgeregt.

Es ist immer wieder dasselbe alte Lied vom Untergang der Kultur.


Davon hat niemand geredet. Die Kunst ist ein zähes Biest, das bessere Überlebensaussichten hat als die restliche
menschliche Zivilisation zusammengenommen. Die Anzahl an talentierten Autoren, die Jahr für Jahr neu auftreten,
ist so groß, daß selbst jemand, der sie alle beseitigen wollte, schon aus Munitionsgründen mit dem Abknallen nicht
nachkäme*. Was aber passieren kann und immer wieder vorkommt, ist, daß einzelne Zweige am Baum der Kultur
wegen mangelnder Pflege verdorren. Und das ist es, was gerade mit der SF geschieht.

Gruß
MKI

* Achtung: Satire! Satire!

#40 Oliver

Oliver

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 11:52

Natürlich kann man als Autor sein Tun an diesem Markt der 10 Milliarden Fliegen ausrichten, das ist legitim und wirtschaftlich einträglich. Aber bitte werft anderen, die das nicht tun möchten oder gar verabscheuen, nicht "Neid" oder schlimmeres vor, nur wenn sie eine nach ihrer Ansicht (literarische) Null als solche bezeichnen.

Ich zumindest rede ausschließlich über den Ton, nicht über den Inhalt von Michaels Posting. Nochmal zur Erinnerung: Mich haben 'Collector' und ein halb gelesener "Zwerge"-Roman von Markus stilistisch und inhaltlich auch nicht gerade berückt. Du führst dann selbst Erwachsene an, Frank. In diesem Zusammenhang ist es vielleicht wichtig zu erwähnen, dass Markus Heitz ganz wesentlich, wahrscheinlich sogar überwiegend für Teenager schreibt und von denen gekauft wird, die schon mangels Erfahrung nun mal nicht so ein stilistisches und inhaltliches Beurteilungsvermögen haben können und die nun mal lieber zu leichter verdaulicher Lektüre greifen, so dass man mit zu komplexer, anspruchsvoller Prosa Gefahr läuft, über ihre Köpfe hinweg zu schreiben. Teenager entwickeln wohl in den meisten Fällen erst später ein Stilempfinden, wenn überhaupt. Erzwingen (Vorschlag: mit Karzer-Haft und einem Buchstapel Thomas Mann und Shakespeare) kann man so etwas nicht.

Michael Iwoleit aber hat deutlich mehr getan, als Markus (der hier auch angemeldet ist) nur literarisch als eine Null zu bezeichnen. Wenn man den (neben C. Funke) momentanen deutschen Phantastik-Auflagenkönig drei Mal in einem Satz (Beschwörungformel? Wunschvorstellung?) als einen "Niemand" bezeichnet und Con-Veranstalter, die für ihre Zuschauer natürlich gerne populäre (und in Markus' Fall: live sehr unterhaltsame) Autoren einladen, realitätsfern dafür verdammt, dann muss man bei der Suche nach Motiven für ein so wutverzerrtes Posting schon mal im wahrsten Sinne des Wortes 'neben der Sache' suchen. Du räumst doch selbst ein, dass Michael und Du Verdruss und Missfallen darüber empfinden, dass Markus Heitz verlegt, gedruckt und gekauft wird im Gegensatz zu..tja. Wenn Du also meine Vermutung direkt bestätigst, aber diese trotzdem hier öffentlich als (inzwischen von einem Mod gelöscht, muss ich hier auch nicht wiedergeben) bezeichnest, dann musst Du zugeben, dass das so wirkt, als ob es sich unter den "Getroffene Hunde bellen"-Spruch subsumieren lässt. Wobei mit der Tier-Analogie keinesfalls eine Beleidigung intendiert ist, ich habe in dem Zusammenhang nur eben gerade keinen anderen Spruch zur Hand.

Und wenn Michael dann einen Zusammenhang herstellt, dass wegen der vielen Heitz-Käufer kein Ian McDonald mehr in Deutschland übersetzt wird - mit Verlaub, das ist, wie Du so schön schreibst, jetzt wirklich mal schwachsinnig. Denn das bedeutet im Umkehrschluss, dass Michael ernsthaft glaubt, dass, wenn (jemand wie) Markus Heitz sich ab morgen ein Schreib-Zölibat auferlegen würde oder seine Bücher verboten wären, die Verlage (jemanden wie) Ian McDonald in Deutschland drucken und "die Masse" das kaufen würde. Das glaubt er doch sicherlich selbst nicht. Wer an ein "qualitatives Gleichgewicht" des Buchmarktes glaubt, man müsse also nur genug einfach gestrickte Literatur ausschleichen, dann kaufen die Leute auch anspruchsvollere Werke, der macht mir ernsthaft Sorgen.

Wenn Michael sich über die literarischen Meriten von Markus Heitz, womöglich auch in scharfer Form, hier äußern möchte: Bitte. Da hat keiner was dagegen. Ergänzt man dieses aber durch wutverzerrte ad hominem-Attacken und apodiktische Beurteilungen, werden sich anderen Teilnehmern hier nicht unbedingt lautere Motive dafür aufdrängen. Daher meine Vermutung. Wobei Lauterkeit natürlich auch Definitionsfrage ist.

Nachtrag: Rush, ich halte McDonalds "River of Gods" für eines der besten Bücher, das ich in den letzten zehn Jahren gelesen habe. Jemanden wie McDonald als 'unlesbar' zu bezeichnen, betrübt und verstört mich sehr. Ich freue mich jetzt schon darauf, dass in meinem Lesestapel sehr bald sein neuer Roman "The Dervish House" dran ist.

Bearbeitet von Oliver, 08 Oktober 2010 - 12:04.

  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
  • • (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
  • • (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
  • • (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
  • • (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)

#41 Gast_Michael Iwoleit_*

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 12:21

Nun, den schlechten Ruf hat sich die SF aber auch aufgrund der Miesen Romane der 50er, 60er und 70er verdient, aber ich verstehe was Du sagen willst: Jemand beruft sich auf Collektor, wenn er die SF als Genre schlecht machen will.


Mieses Zeug gab's in der SF schon immer, keine Frage. Was es früher aber nicht gab (und als vielfacher Übersetzer
solcher Bücher kann ich mir die Feststellung erlauben), sind aufgeblähte, jedem handwerklichen Standard Hohn
sprechende Schinken wie z.B. von C.J. Cherryh (um nur eine von Dutzenden zu nennen). Das Zeug ist so schlecht,
daß jeder Pulp-Autor der Vierzigerjahre dagegen eine Offenbarung wäre. Ich habe seinerzeit 5.500 Seiten (ächz...)
von David Wingroves "Chung Kuo" übersetzt. Versuch das mal, und deine Toleranz gegenüber solchem Geschereibsel
würde gegen Null gehen. Mehr noch: Wer da nicht zur verbalen Kalaschnikow greift, muß das Gemüt eines Ochsen
und die Leidenschaft eines Maulwurfs haben.

Auf eines aber muss ich Kontern: Die Werke des von Dir so viel gepriesenen Ian McDonald halte ich für Hirnwichs.
Necroville halte ich für unlesbar. Vielleicht bin ich von einfacheren Gemüt und will als Leser zumindest etwas durch
die Handlung geführt werden. Man sieht aber, dass gut und schlecht durchaus relative Begriffe sind.


Ich nehm's Dir nicht übel, wenn Du "Necroville" nicht magst. Das Buch ist tatächlich ziemlich extrem und in der
Gesamtkonzeption vielleicht sogar mißlungen. Aber dann lies "Chaga", und Du wirst den Autor gleich anders
wahrnehmen. Und wenn wir uns auf McDonald nicht einigen können, dann versuch's mit Paul J. McAuley. Der
ist Hard-SF-Autor bewegt sich damit am von mir entgegengesetzten Ende des Spektrums, aber der Mann kann
schreiben (mein Tip "The Secret of Life").

Ich als Controller muss sagen, dass es aus Sicht durchaus vernünftig ist, nur das zu veröffentlichen, was sich
verkauft. Zu meinem großen Bedauern wurde die Philip K. Dick Reihe eingestellt, was schade ist, denn viele
Romane von ihm liegen nach wie vor nur in einer armseeligen Übersetzung vor.


Das ist tatsächlich schade, aber auch ein Symptom für die Rückgratlosigkeit der Verlage. Dem unaufhaltsam
steigenden Rang Dicks, den man noch lesen wird, wenn für solche Entscheidungen verantwortliche Verlagsmenschen
den Weg alles Irdischen gegangen sind, wird das keinen Abbruch tun.

Aber wenn die Bücher halt nicht gekauft werden, was soll man machen?



Durchhalten und weiter das machen, von dem man überzeugt ist (so man eine Überzeugung hat). Der Unionsverlag
in Zürich hält seit Jahrzehnten eisern sein Konzept einer Buchreihe mit zeitgenössischer Literatur aus aller Welt
durch, und auf lange Sicht zahlt es sich aus. Auf einmal erhält Nagib Mahfuz den Nobeloreis, und die Auflagen
schnellen in die Höhe. Wie Darko Suvon mal zu Recht sagte: Nicht jeder kann ein Held sein. Stimmt. Aber man
kann's doch wenigstens versuchen.

Ich weiß ja nicht, wie hoch die Auflagen im Detail sind, aber ich glaube nicht, dass man von McDonald oder
Priest mehr als 5000 Exemplare an den Mann bringt


Na, dann wäre doch alles bestens in Ordnung. Die heutigen Startauflagen bewegen sich im Bereich von 5.000
bis 7.000 Exemplaren. (Storycollections und Sekundärliteratur wie etwa das Heyne SF-Jahr erreichen oft nur
noch die Hälte oder darunter.) Wenn man nur bedenkt, daß ein Magazinchen wie Nova ohne Kohle und ohne die
Rückendeckung von Vertrieb und Werbeabteilung bereits nennenswerte Bruchteile dieser Auflagen erreicht, kann
man die Strategie der Verlage wohl kaum als erfolgreich betrachten.

Stattdessen treiben im Verlagswesen immer mehr Banausen ihr Unwesen, die einfach die Bilanzen durchgehen,
die Verkaufszahlen vergleichen und beschließen: dieser Autor verkauft sich nicht, von dem bringen wir nie mehr
was. So ist es z.B. Kollege Ronald Hahn mit einem Buch über Charlie Chaplin ergangen, dessen einziges Problem
darin betand, daß zum selben Zeitpunkt in mehreren anderen Verlagen Bücher über Charlie Chaplin erschienen
sind, die sich gegenseitig die Verkäufe dezimiert haben. Will sagen: Junge, an amerikanischen Managerschulen
verbildete Erbsenzähler werfen den Autoren vor, daß eben jene Märkte nicht mehr existieren, die sie selber mit
großem Eifer kurz und klein schlagen.

Letzten Endes aber wird man wohl als begeisterter SF Leser künftig immer mehr auf die Originalausgabe
ausweichen müssen.


Eine begrüßenswerte Entwicklung immerhin.

Gruß
MKI

#42 raps

raps

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 12:45

Mich würde ja mal interessieren, ob für Kleinverlage die Möglichkeit besteht, mehr Texte in deutscher Übersetzung zu veröffentlichen. Könnte sich das finanziell rechnen? Eine Menge britischer Autoren (nur so als Beispiele: Gwyneth Jones, Ken MacLeod, Ian McDonald, Adam Roberts, Liz Williams) etwa werden ja gar nicht übersetzt. Vielleicht wäre interessant zu erfahren, wie denn ungefähr der (Atlantis-?)Versuch mit diesem Liaden-Roman neulich gelaufen ist. Grüße, Rainer

#43 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 12:53

In diesem Zusammenhang ist es vielleicht wichtig zu erwähnen, dass Markus Heitz ganz wesentlich, wahrscheinlich sogar überwiegend für Teenager schreibt und von denen gekauft wird, die schon mangels Erfahrung nun mal nicht so ein stilistisches und inhaltliches Beurteilungsvermögen haben können und die nun mal lieber zu leichter verdaulicher Lektüre greifen, so dass man mit zu komplexer, anspruchsvoller Prosa Gefahr läuft, über ihre Köpfe hinweg zu schreiben.


Also sorry, es gibt Jugendbücher, die wesentlich besser geschrieben sind. Sogar die Carl-Barks-Übersetzungen von Erika Fuchs,
die für Kinder gedacht sind, erreichen eine bessere Prosaqualität (die sich nicht am Schwierigkeitsgrad und der Komplexität
festmachen läßt. Georges Simonen hat eine völlig einfache, schmucklose Prosa geschrieben und trotzdem sind seine Romane,
das obere Drittel jedenfalls, eindeutig Literatur.)

Michael Iwoleit aber hat deutlich mehr getan, als Markus (der hier auch angemeldet ist) nur literarisch als eine Null zu bezeichnen. Wenn man den (neben C. Funke) momentanen deutschen Phantastik-Auflagenkönig drei Mal in einem Satz (Beschwörungformel? Wunschvorstellung?) als einen "Niemand" bezeichnet und Con-Veranstalter, die für ihre Zuschauer natürlich gerne populäre (und in Markus' Fall: live sehr unterhaltsame) Autoren einladen, realitätsfern dafür verdammt, dann muss man bei der Suche nach Motiven für ein so wutverzerrtes Posting schon mal im wahrsten Sinne des Wortes 'neben der Sache' suchen.


Die Motive kann ich Dir nennen. Ich beurteile die Sache aus der Sicht eines Buchkäufers, der einen nennenswerten Anteil
seiner Einkünfte in die Buchhandlungen trägt und es schlichtweg als Unverschämtheit empfindet, wenn da jemand als
Autor auftritt, der jedes Minimalniveau unterschreitet. Wenn ich mich vom SF/Fantasy-Regal abwende und dem Angebot
allgemeiner Literatur im Regal gegenüber zuwende, ist Markus Heitz tatsächlich ein Niemand. Als Autor wohlgemerkt.
Die Person dahinter ist mir völlig egal, und um die ging es hier nicht. J.L. Borges war ein Rassist und in seinem privaten
Leben wahrscheinlich schlicht ein Arsch (wie etwa auch Picasso), aber das berührt die Qualität des Werks nicht.

Die SF-Cons sind eine Sache für Fans, klar. Aber wenn sich die Veranstalter nicht langsam etwas einfallen lassen,
werden sie eine Sache für eine alterne und langsam aussterbende Fanbasis sein. So wie es jetzt läuft, wird es ihnen
niemals gelingen, neues und für die SF womöglich aufgeschlossenes Publikum anzuziehen. Wenn dieser Anspruch
nicht da ist, kann man's auch bei Veranstaltungen wie dem Coloniacon belassen, wo sich einfach ein paar alte
Freunde auf ein Bierchen treffen.

Und wenn Michael dann einen Zusammenhang herstellt, dass wegen der vielen Heitz-Käufer kein Ian McDonald mehr
in Deutschland übersetzt wird - mit Verlaub, das ist, wie Du so schön schreibst, jetzt wirklich mal schwachsinnig.


Dann hast Du mein Posting entweder nicht gelesen oder nicht verstanden. Der Autor ist eine Sache. Die Redakteure
und Verleger, die ihm zur Publizität verhelfen, eine andere. Und was deren Entscheidungen angeht, gibt es tatsächlich
einen direkten Zusammenhang zwischen den Büchern, für die Platz ist, und denen, die man meint, sich sparen zu können.

Gruß
MKI

#44 Diboo

Diboo

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 12:55

Mich würde ja mal interessieren, ob für Kleinverlage die Möglichkeit besteht, mehr Texte in deutscher Übersetzung zu veröffentlichen. Könnte sich das finanziell rechnen? Eine Menge britischer Autoren (nur so als Beispiele: Gwyneth Jones, Ken MacLeod, Ian McDonald, Adam Roberts, Liz Williams) etwa werden ja gar nicht übersetzt. Vielleicht wäre interessant zu erfahren, wie denn ungefähr der (Atlantis-?)Versuch mit diesem Liaden-Roman neulich gelaufen ist.


Relativ durchwachsen. Kein Rohrkrepierer, aber der Band hat sich z. B. deutlich schlechter als der erste "Kaiserkrieger" verkauft. Guido will die Reihe aber fortsetzen, wenn ich ihn recht verstanden habe.
Aber mal so gesagt: Wenn ein vierter Band einer locker-flockigen Space Opera eher durchwachsen geht, was soll dann wohl bei jemandem wie "Liz Williams" rumkommen, die echt keine Sau kennt? Oder Gwnyeth Jones? Und woher sollen die Übersetzer kommen, die das für einen Appel und ein Ei übersetzen?
Ich werde das jedenfalls nicht sein. Wenn ich schon nichts bzw. wenig für meine Arbeit bekomme, muss mir der Text zumindest ansatzweise Spaß machen...

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

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#45 Rusch

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 12:56

Also Cherryh finde ich jetzt nicht so schlecht. Die Geschichten sind halt stark von Politik und Protagonisten geprägt. Darauf muss man sich einlassen. Ich bin eher ein Fan von Long Fiction, Du schätzt Short Fiction. Aber Recht hast Du mit dem aufgeblase schon. Bei manchen Romanen dachte ich mir: "Herrgott, warum gibt es kein Lektorat mit Rückrad mehr, dass das Buch um 40% kürzt?"

Vielleicht versuche ich Chaga in den nächsten Jahren mal tatsächlich.

Von Paul J. McAuley habe ich "Der Stille Krieg" versucht. Das Buch traf meinen Geschmack nicht im geringst. Ich erlaube mir sogar zu sagen, dass das Buch vermurkst ist und die Protagonisten allesamt ein Reinfall sind. Und von Originalität gibt es auch keine Spur. Gut, mein Maß ist hoch und nach vielleicht 2000 SF Romanen ist es schwierig mich zu begeistern. Umso wichtiger sind eben für mich Story und Protagonisten.

Hier mein Verriss im Detail:

Nach dem Niedergang der Wirtschaft im Zuge der rücksichtslosen Ausbeutung der Ressourcen der Erde entfliehen viele Menschen dem Elend und gründen Kolonien im Weltall. Dem Rest der Bevölkerung gelingt es schließlich, die Probleme wieder in den Griff zu bekommen, und ganze Wissenschaftsbereiche befassen sich nur damit, die verödeten Regionen des Heimatplaneten wieder urbar zu machen. Die Exilanten betrachtet man jedoch mit größtem Argwohn, denn zum einem lastet man ihnen an, den Rest der Erdbevölkerung im Stich gelassen zu haben, zum anderen steht die Frage im Raum, ob diese Menschen nach all den genetischen Modifikationen noch der menschlichen Rasse als zugehörig erachtet werden können. Vor diesem Hintergrund agieren verschiedene Protagonisten wie Dave #8, ein Klonelitekrieger, Cash Baker, ein Söldner, der richtig heiß auf einen Krieg ist, oder eine Wissenschaftlerin, die zum Spielball der Machtblöcke wird. Doch keiner von ihnen kann oder will verhindern, dass es zum Krieg zwischen der Erde und den Kolonien kommt.

Um es vorwegzunehmen: Der Stille Krieg ist streng genommen ein überflüssiges Buch, denn die Ideen, die präsentiert werden, sind allesamt alt und verbraucht. Der Autor gibt sich auch keine große Mühe, den Ideen etwas Neues abzugewinnen, sondern beschränkt sich darauf, das zu wiederholen, was seine Kollegen vor 20, 30 oder gar 40 Jahren schon geschrieben haben. Sei es der Konflikt zwischen der Erde und den Kolonien im Sonnensystem, sei es genetisches Lifting, sei es die Steuerung und Erziehung von Klonwesen oder die Herrschaft von Großkonzernen über eine politisch veränderte Erde. Wenn man noch berücksichtigt, dass die Protagonisten meist über weite Teile blass bleiben und die Handlung wenig inspirierend ist, so fragt man sich, warum man sich bei Heyne dazu durchgerungen hat, den Roman auf Deutsch herauszubringen. Davon hätte man ruhig Abstand nehmen können - vor allem wenn man bedenkt, dass es Autoren gibt, die es viel eher verdienen würden, übersetzt zu werden. Normalerweise könnte man noch sagen, dass dieses Buch vielleicht für Leser interessant wäre, die von Science Fiction nicht so viel Ahnung haben, aber auch als Einsteigerroman eignet sich das Werk nicht, denn die Geschichte ist dafür zu sperrig und zu fernab des Mainstreams. So kann ich nur sagen, das war mein erster und letzter Roman von Paul J. McAuley, den ich gelesen habe. Eine herbe Enttäuschung.
4 von 10 Punkten.


Naja, vielleicht war das auch der falsche McAuley.

Also, aktuelle Autoren, die ich mag sind John Scalzi, Dan Simmons (aber nur die älteren Sachen), eingeschränkt Robert Charles Wilson, Sharon Lee & Steve Miller, Adam-Troy Castro, China Miéville. Ich denke, da ist durchaus ein Schema erkennbar. :lol:

Wegen der Verlage: Ich finde es nicht ganz OK, denen vorzuwerfen, sie würden auf die Rentabilität zu sehr achten. Ich meine, wenn die Miese machen, gehen sie irgendwann in Konkurs und das will sicherlich auch keiner. Des weiteren denke ich, dass so ziemlich jeder, der in einem Verlag arbeitet auch bis zu einem gewissen Punkt Idealist ist, denn dort werden sicherlich nicht die besten Gehälter bezahlt.

Wegen der Auflagenzahlen: Ich meinte Gesamtauflagen, nicht Startauflagen. Und auch wenn mal 4. Auflage drinnen steht, dann muss das nicht heißen, dass das ein Bestseller ist. Heute kann man auch schon zu wirtschaftlichen Bedingungen sehr kleine Auflagen drucken, aber ein gewisse Menge ist halt notwendig, um die Kosten zu decken. Die Dick Edition hatte einige Neuauflagen und trotzdem hat man sich gegen ein Weitermachen entschieden, weil die Veröffentlichung wohl mit zu viel Aufwand verbunden war. Mir blutet da das Herz, weil diese Reihe wirklich klasse war, aber was soll man machen.

#46 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 13:11

Du räumst doch selbst ein, dass Michael und Du Verdruss und Missfallen darüber empfinden, dass Markus Heitz verlegt, gedruckt und gekauft wird im Gegensatz zu..tja. Wenn Du also meine Vermutung direkt bestätigst, aber diese trotzdem hier öffentlich als (inzwischen von einem Mod gelöscht, muss ich hier auch nicht wiedergeben) bezeichnest, dann musst Du zugeben, dass das so wirkt, als ob es sich unter den "Getroffene Hunde bellen"-Spruch subsumieren lässt.


Nein, ich räume nichts von dem von Dir Michael Unterstellten ein. Und schon gar nicht etwas, das ich gar nicht geschrieben habe, nämlich : "im Gegensatz zu ..." Weder Michael (so gut glaube ich ihn zu kennen) noch ich, sind auf Herrn Heitz "neidisch". Weshalb sollten wir? Weil er verlegt und gedruckt wird? Die "Feuchtgebiete" wurden noch viel häufiger gedruckt, bin ich etwa deshalb auf die Verfasserin neidisch (der Vergleich hat literarisch gesehen sogar etwas für sich :lol:)?

Was mich dagegen durchaus ärgert, ist der Umstand, daß sich bei den (meisten) Verlagen und erst recht beim Publikum so gut wie niemand mehr um stilistische Qualität, ach, was sage ich, handwerkliche Mindestanforderungen kümmert. Kurz und knapp, es ist den Leuten scheißegal, ob ein Buch gut oder schlecht geschrieben ist, Hauptsache, es fließt ordentlich Blut und auch sonst kommt der innere Voyeur auf seine Kosten. Das ist kein SF-Phänomen, sondern ein allgemeines. Neulich las ich einen Krimi von einem gewissen Herr Patterson (an) und war fassungslos, daß ein derartiger Dreck nicht nur gedruckt, sondern auch noch massenhaft verkauft wird. Neid habe ich auch da nicht empfunden, sondern nur gelinde Abscheu. Und Patterson verkauft gewiß mehr Bücher als ein Herr Heitz.

Wie Du also auf die kühne Schlußfolgerung kommst, hier würden "getroffene Hunde bellen", weiß ich nicht. Wenn Du natürlich Dein literarisches Urteil an Verkaufszahlen festmachst, dann mußt Du Herrn Heitz natürlich für einen Erfolgsschriftsteller halten, dem die Zu-kurz-Gekommenen aus niedrigen Motiven ans Bein pinkeln möchten. Diese Unterstellung sagt aber nichts über Michael oder mich aus, sondern nur etwas über Deinen Horizont. Der arme Markus Heitz kann Millionen von Büchern verkaufen, aber er wird nie eine Erzählung wie "Ich fürchte kein Unglück" oder "Die Tänzerin" schreiben können, selbst wenn er hundert Jahre alt würde. Warum sollte ich ihn also beneiden? Für mich ist ein Text und erst recht ein Buch kein Verkaufsobjekt, sondern ein Kulturgut. Etwas, das man mit Stolz immer wieder zur Hand nehmen kann, etwas, das vielleicht sogar über den Tag hinaus Bestand haben könnte. Das ist mein Anspruch, sonst würde ich Vampirromane schreiben oder solche mit Menschenfressern. ;)

Mein neueste Anthologie wird z. B. kaum mehr als ein paar Dutzend Mal verkauft werden, denn sie ist genremäßig weder Fisch noch Fleisch, und manche Texte sind schwer zugänglich bzw. etwas bizarr. Aber ich habe dieses Buch gern gemacht, obwohl ich schon vorher wußte, daß es verkauftechnisch ein Flop wird. Aber das war es mir wert, und ich bin in der glücklichen Lage, nur das schreiben oder veröffentlichen zu können, was ich selbst gern lesen würde. Und nun erzähle mir nochmal, weshalb ich auf Herrn Heitz neidisch sein sollte ...

Gruß
Frank

Bearbeitet von Frank W. Haubold, 08 Oktober 2010 - 14:26.


#47 Pirx

Pirx

    Giganaut

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 13:13

Das er Markus hier wüst beschimpft, ohne auch nur einen Blick auf die Fakten zu vergeuden, relativiert das Eingangsposting in Punkto Aussagekraft.
Wen trifft er mit seiner Tirade? Markus?
Ich kann euch sagen, der lacht sich darüber wahrscheinlich einen Arm ab, weil er weiß, das auch negative Kritik nur eines erzeugt - noch mehr verkaufte Bücher. Selbst derjenige, der bisher das Buch aus verschiedenen Gründen nicht beachtet hat, wird doch bei solchen Aussagen neugierig.
Seit neuestem nennt man das, glaube ich, den Hegemann-Effekt. :lol:


Ha. Man könnte meinen, dass gleiche gilt für den "Kritiker" ;)
Gruß

Pirx
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#48 Gast_Michael Iwoleit_*

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 13:14

Mich würde ja mal interessieren, ob für Kleinverlage die Möglichkeit besteht, mehr Texte in deutscher Übersetzung zu veröffentlichen. Könnte sich das finanziell rechnen? Eine Menge britischer Autoren (nur so als Beispiele: Gwyneth Jones, Ken MacLeod, Ian McDonald, Adam Roberts, Liz Williams) etwa werden ja gar nicht übersetzt.


Das wird man abwarten müssen. Die Entwicklung unabhängiger Kleinverlager, die günstig und flexibel im Digitaldruck
produzieren und über das Internet Käufer suchen, steht ja noch am Anfang. Es wird für deutschsprachige Verleger
wegen des relativ kleinen Sprachraums wahrscheinlich schwieriger sein. Ein Kleinverleger im australischen Outback
mit einem anspruchsvollen SF-Originalprogramm, der auf den einschlägigen Internetseiten präsent ist, hat immerhin
die Chance, SF-Leser im gesamten englischen Sprachraum sowie Englischleser mit anderen Muttersprachen zu erreichen.
In Deutschland sind wir auf eine kleine und spezifische Käuferschicht angewiesen, und entscheidend wird möglicherweise
sein, über diese Käuferschicht hinauszukommen.

Mein Eindruck ist allerdings, daß die Kleinverleger mutiger werden und es das, was Du ansprichst, bald geben wird. Es
sind in letzter Zeit tolle Sachen gemacht/gestartet worden, für die man den Kleinverlagen auf Knien danken muß, z.B.
die Tiptree-Gesamtausgabe oder die Lovecraft-Neuübersetzungen, die dem Leser ein treffendenderes Bild vermitteln
als etwa die schönen und schrulligen, aber unauthentischen Übersetzungen von H.C. Artmann. Auf solchen Gebieten
können fähige Kleinverleger brillieren.

Gruß
MKI

#49 raps

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 13:20

Relativ durchwachsen. Kein Rohrkrepierer, aber der Band hat sich z. B. deutlich schlechter als der erste "Kaiserkrieger" verkauft. Guido will die Reihe aber fortsetzen, wenn ich ihn recht verstanden habe.
Aber mal so gesagt: Wenn ein vierter Band einer locker-flockigen Space Opera eher durchwachsen geht, was soll dann wohl bei jemandem wie "Liz Williams" rumkommen, die echt keine Sau kennt? Oder Gwnyeth Jones? Und woher sollen die Übersetzer kommen, die das für einen Appel und ein Ei übersetzen?
Ich werde das jedenfalls nicht sein. Wenn ich schon nichts bzw. wenig für meine Arbeit bekomme, muss mir der Text zumindest ansatzweise Spaß machen...


Hm, schade, ich hätte gedacht, eine Reihe, die immerhin von einem Großverlag eingeführt wurde, würde eine vierstellige Käuferzahl anlocken.
Aber vielleicht muss man sich als Verleger 'einfach' ein Reihenkonzept einfallen lassen, das 'sexy' genug ist? Nehmen wir etwa das von Michael Iwoleit erwähnte Beispiel Unionsverlag: Ich glaube nicht, dass die jemals einen ausgesprochenen Bestseller produziert haben, aber es gibt anscheinend doch ausreichend Leute, die es interessiert, wie sich anspruchsvolle Literatur aus Ägypten, Algerien oder Indonesien liest, und denen mit der Zeit der Verlagsname ein Begriff geworden ist.
Ach je, warum gibt es keine staatliche Verlagsförderung zur 'Rettung der Kultur'. Wir subventionieren doch sonst auch jeden Bauern und Hotelier.

Grüße, Rainer

P.S. an Rupert: Ich habe ja auch vor meinem 30. Geburtstag 15-20 C.-J-Cherryh-Romane gelesen, schaffe das aber jetzt nicht mehr, weil mir hier doch der Haste-einen-gelesen-kennste-se-alle-Spruch anwendbar ist. R.
P.P.S.: Mein Lieblingsbuch der Autorin war damals "Der Biss der Schlange" - falls ein Cherryh-Neuling zufällig 'ne Empfehlung brauchen sollte. R.

#50 Diboo

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 13:26

Auf solchen Gebieten
können fähige Kleinverleger brillieren.


Natürlich unter der Voraussetzung, dass sich diese Dinge auch einigermaßen gut verkaufen. Sicher sind Kleinverleger manchmal auch Mäzene, aber letztlich muss auch da am Ende eine schwarze Null stehen. Ist das nicht zu schaffen, hört der Spaß auch recht schnell wieder auf.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

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#51 Rusch

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 13:27

@Rainer: Ja, so viele Cherryhs habe ich noch nicht gelesen. :lol: Ich habe mir erlaubt, den Thread Titel zu ändern, weil die Diskussion jetzt doch in eine ganz andere Richtung geht.

#52 Diboo

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 13:27

Ach je, warum gibt es keine staatliche Verlagsförderung zur 'Rettung der Kultur'. Wir subventionieren doch sonst auch jeden Bauern und Hotelier.


Literatursozialismus?
Ach nee, lieber nicht.

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#53 raps

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 13:45

In Deutschland sind wir auf eine kleine und spezifische Käuferschicht angewiesen, und entscheidend wird möglicherweise
sein, über diese Käuferschicht hinauszukommen.


Ja, die Käuferschicht. 'SF' als Titel/Motto für eine Verlagsreihe ist auf absehbare Zeit sicher nicht Erfolg versprechend. Aber vielleicht wäre ja irgendein 'Fabulierkunst'-Konzept dem Zeitgeist angemessener? Vielleicht könnte man irgendwas aus McDonald, Angela Carter, Dietmar Dath und lateinamerikanischem magischem Realismus mischen und wild verrühren? :lol:

Grüße, Rainer

P.S. an Diboo: Mich würde eine Gesamtaufstellung der staatlichen Subventionen in Deutschland interessieren. Bestimmt gibt es da noch viel seltsamere und größere Töpfe als den real existierenden mit der Aufschrift 'Kultur'. R.

#54 Gast_Michael Iwoleit_*

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 13:45

Natürlich unter der Voraussetzung, dass sich diese Dinge auch einigermaßen gut verkaufen. Sicher sind Kleinverleger manchmal auch Mäzene, aber letztlich muss auch da am Ende eine schwarze Null stehen. Ist das nicht zu schaffen, hört der Spaß auch recht schnell wieder auf.


Stimmt. Unsere einzige Ressource ist die Selbstausbeutung, und wenn das nicht wenigstens zu einem +/- 0 führt, muß
man aufgeben, wie wir es seinerzeit mit InterNova gemacht haben. Aber für Dinge, von denen man sich einfach wünscht,
daß sie existieren, gibt's heute immerhin die Möglichkeit, auf Internet-Veröffentlichungen auszuweichen. Ein Kompromiß,
aber nicht der faulste. Es hat seine Gründe, warum z.B. wissenschaftliche Zeitschriften - viele auf dem Niveau klassischer
Printmagazine und vereinzelt schon nach dem Peer-Review-Prinzip - ins Internet umziehen.

Gruß
Michael

Literatursozialismus?
Ach nee, lieber nicht.


Ich wüßte nicht, was daran so verkehrt ist. Andere Länder fahren gut damit. In Indien
gibt's z.B. die staatliche Sahitya-Literaturakademie, die neben ihren sonstigen segensreichen
Tätigkeiten eine Buchedition mit repräsentativer indischer Literatur herausgibt. Verglichen
z.B. mit den Etats, die Opernhäuser schlucken, dürfte sich eine Literaturförderung dieser Art
aus der Portokasse finanzieren. De facto wird ja schon viel Literatur staatlich subventioniert,
nämlich die wissenschaftliche über die Besoldung der Dozenten und die Institutsetats. Warum
nicht auf auch literarischem Gebiet? In den USA sind jede Menge Autoren aus aller Welt als
Literaturdozenten bzw. Schreiblehrer an die Colleges geholt worden. Die Autoren erhalten
zusätzliche Einnahmen, die ihre künstlerische Unabhängigkeit sichern helfen. Und die Studenten
lernen die zeitgenössische Literatur unmittelbar an der Quelle von international renommierten
Autoren kennen. Unterm Strich profitieren alle davon (die Universitäten mindestens durch
den Imagegewinn).

Gruß
MKI

Bearbeitet von Kopernikus, 09 Oktober 2010 - 21:01.


#55 Rusch

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 13:53

Genau Michael. So sind z. B. fictionfantasy.de und sf-fan.de entstanden.

#56 Pogopuschel

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 13:58

Die SF-Cons sind eine Sache für Fans, klar. Aber wenn sich die Veranstalter nicht langsam etwas einfallen lassen,
werden sie eine Sache für eine alterne und langsam aussterbende Fanbasis sein. So wie es jetzt läuft, wird es ihnen
niemals gelingen, neues und für die SF womöglich aufgeschlossenes Publikum anzuziehen. Wenn dieser Anspruch
nicht da ist, kann man's auch bei Veranstaltungen wie dem Coloniacon belassen, wo sich einfach ein paar alte
Freunde auf ein Bierchen treffen.


Aber genau dafür brauchst du doch Autoren wie Heitz, die eben ein junges Publikum anziehen. Mit Perry Rhodan holt man niemanden mehr hinter dem Ofen hervor. Warum holen die SF-ConVeranstalter keine SF-Jugendbuchautoren an Bord. Wie die von mir oben erwähnte Suzanne Collins oder auch Andreas Eschbach mit seinen Jugendbüchern. Zu SF-Cons fällt mir als erstes der Begriff "verstaubt" ein. Es gibt sicher nicht wenige hier im Forum, die selber durch Jugend-SF (Heinlein und Co.) zum Genre kamen. Da darf man dann auch nicht abschätzig über Comics urteilen, wie auf der Elstercon passiert.
Und was die Bucon angeht, dafür scheinen sich die SF-Autoren ja nicht zu interessieren, sonst würden sie den Fantasyautoren dort nicht so massiv das Feld überlassen. Kompliment an die, die doch erscheinen: Wurdack, Atlantis, Miriam Pharo, Frank Böhmert etc.

#57 Armin

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 14:00

Zur staatlichen Förderung: Es gibt z.B. den Verein Deutscher Literaturfonds, der u.a. mit einer Million Euro von der Kulturstiftung des Bundes gefördert wird.

#58 Diboo

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 14:07

Ich wüßte nicht, was daran so verkehrt ist.


Es ist besser, wenn ich mich an dieser Stelle auch gleich wieder aus der Diskussion verabschiede :lol:

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

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#59 Amtranik

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 14:09

P.P.S.: Mein Lieblingsbuch der Autorin war damals "Der Biss der Schlange" - falls ein Cherryh-Neuling zufällig 'ne Empfehlung brauchen sollte. R.


Ich hab vor Jahren mal die Cyteen-Triologie gelesen. Das war mit mein erster SF-Lese Versuch
außerhalb von Perry Rhodan. Hat mir aber gefallen und wollte seither immer schon noch mal
zu dieser Autorin greifen. Werd ich also demnächst mal mit "Der Biss der Schlange" loslegen. :lol:

#60 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 14:21

Warum holen die SF-ConVeranstalter keine SF-Jugendbuchautoren an Bord. Wie die von mir oben erwähnte Suzanne Collins oder auch Andreas Eschbach mit seinen Jugendbüchern.


Wäre sicher eine Idee, nichts dagagen. Eine andere Idee wäre es, wenn z.B. der Dortcon statt viel Geld für amerikanische Autoren
auszugeben, die entweder ihre besten Zeiten längt hinter sich haben (Larry Niven) oder hoffnungslos überschätzt werden (Nancy
Kress), lieber eine Elia Barcelo einzuladen, die in Deutschland auch Mainstream-Lesern ein Begriff ist, fünf Sprachen spricht und
möglicherweise ein ganz anderes Publikum anlocken würde. Wäre zumindest mal einen Versuch wert.

Da darf man dann auch nicht abschätzig über Comics urteilen, wie auf der Elstercon passiert.


Was mir im Traum nicht einfallen würde. Erika Fuchs, mit deren Hilfe ich als Vorschüler lesen gelernt habe, werde ich ewig
dankbar sein. Und es gibt Comic-Zeicher/Autoren, die nicht nur großartige Künstler sondern auch Meister der Literatur
sind. Und daß, um noch weiter zu gehen, z.B. die Simpsons zu den abgefahrendsten Kommentaren über das amerikanische
Leben gehören, dürfte sich inzwischen bis zum Letzten herumgesprochen haben (ich erinnere nur an die geniale Episode, in der
Homer Simpson zum Waffennarren wird. Die Szene am Eingang zur Jahrestagung der National Rifle Association hätte sich
ein Pynchon nicht besser ausdenken können).

Literatur und Kunst sind heute eben viel breiter gefächert als in früheren Zeiten.

Gruß
Michael

PS Was ist auf'm Elstercon eigentlich genau passiert? Kannste mir gern als PM schicken.

Ich hab vor Jahren mal die Cyteen-Triologie gelesen.


Was mich erstaunt. An diesem Ding bin ich beim Übersetzen fast verzweifelt (da wußte ich
noch nicht, was bei David Wingrove auf mich zukommt). No offence intended, aber ich
könnte Dir im Detail erklären, warum ich solche Bücher für den Bodensatz der Publizistik
halte. Kann ich ja mal bei 'nem Bierchen auf 'nem Con machen.

Aber bevor wir das tun, freue ich mich mit meinen Freuznden in Peru jetzt erstmal über den
Nobelpreis für Mario Vargas Llosa.

Gruß
MKI

Bearbeitet von Kopernikus, 09 Oktober 2010 - 21:01.



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