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Kritik an SF Neuerscheinungen


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156 Antworten in diesem Thema

#61 Karl Kinaski

Karl Kinaski

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 14:36

Griazi beinond Werden hier nicht offene Türen eingerannt? Wer den Mainstream nicht leiden kann (ich mag ihn auch nicht, Harry Potter mal ausgenommen), der soll ihn ignorieren. Seit es sogenannte Schundliteratur gibt, gibt es die auch die Sprach&Stil-Puristen, die diese Texte in Acht und Bann tun. Iwoleit zählt offenbar dazu. Mir gefällt, wie er Dampf ablässt. Heitz IST trivial...(schon allein wegen der vielen Logik-Bucks: einmal gibt es künstliche Schwerkraft, dann wieder müssen die Prots Magnetsohlen tragen)...wenn sich Leute durch seine Schreibe unterhalten fühlen, gut, aber das ändert an seiner Trivialität nichts... Wie sagte Mickey Spillane, gefragt, warum er mit "Hammer" einen eher trivialen Helden erschaffen hatte, so schön: Es gibt auf dieser Welt eben viel mehr Salznüsse, als Kaviar... und deshalb lässt sich mit Salznüssen unterm Strich auch mehr Geld verdienen...BTW: Hielt es nicht auch der ehrenwerte NOVA-Mann Ronald Hahn mit den Salznüssen, um sich die Miete leisten zu können, Stichwort: MADDRAX??? Unterm Strich hat mir Iwoleits geschleuderter Blitz besser gefallen, als die wenigen Seiten, die ich im Heitz-Buch schnüffelte. Fazit: Auch ich werd mit Heitz nicht warm. :lol: KK
"Gentlemen, you can't fight in here! This is the War Room!"

:-)

What happens if I press this big, shiny, red button that says "Do not press"?
  • (Buch) gerade am lesen:Erneut: A. Schmidt Die Gelehrtenrepublik
  • • (Buch) Neuerwerbung: Voslensky: Die Nomenklatura
  • • (Film) gerade gesehen: Hangover 2
  • • (Film) als nächstes geplant: Harry Potter letzter Teil

#62 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 14:40

PS Was ist auf'm Elstercon eigentlich genau passiert? Kannste mir gern als PM schicken.


Ich war gar nicht auf dem Elstercon. Aber Stephan Pannor alias L.N. Muhr war dort mit einem Comicstand vertreten und musste sich wohl einige abfällige Bemerkungen von älteren SF-Fans anhören. Hat er so ähnlich bei Sf-Fan.de berichtet.
Ebenfalls nicht aus erster Hand kann ich berichten, dass Greg Bear dafür kritisiert wurde, dass er auch Romane zu Computerspielen schreibt. Ich kann mit solchen Romane zu Compurspielen und Filmen überhaupt nichts anfangen, aber weiß, dass viele Spieler dadurch zum Lesen von Büchern kommen. Wenn jemand ein solches "tie-in" von Autoren wie Bear oder Foster liest und auf die Idee kommt auch mal einen Roman im Homanx-Universum oder "Blutmusik" zu lesen, ist das doch super.

Edit: Ruschs Korrektur vorgenommen.

Bearbeitet von Pogopuschel, 08 Oktober 2010 - 14:54.


#63 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 14:47

Es ist besser, wenn ich mich an dieser Stelle auch gleich wieder aus der Diskussion verabschiede :lol:


Das ist auch eine Aussage, wenn auch kein Argument.

#64 Rusch

Rusch

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 14:52

Aus dem Homanx Universum, nicht aus dem Flinx Universum. :lol: Zur SF muss man doch eines grundsätzlich sagen: Ambitionierte SF und Pulp SF kann man nicht separat betrachten. Beides gehört zum Genre und beides hat seine Existenzberechtigung.

#65 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 14:55

Also Cherryh finde ich jetzt nicht so schlecht. Die Geschichten sind halt stark von Politik und Protagonisten geprägt. Darauf muss man sich einlassen. Ich bin eher ein Fan von Long Fiction, Du schätzt Short Fiction. Aber Recht hast Du mit dem aufgeblase schon. Bei manchen Romanen dachte ich mir: "Herrgott, warum gibt es kein Lektorat mit Rückrad mehr, dass das Buch um 40% kürzt?"

Da ich mich vor einigen Monaten von den begeisterten Kritiken an Cherryh dazu hinreißen habe lassen, die beiden englischen
Omnibusse des Chanur-Zyklus zu kaufen, muss ich sagen, dass mir der erste Band zwar recht gut gefiel, der zweite aber schon
so sehr dem ersten ähnelte und und nichts wirklich mitreißendes passierte und die Charaktere mich auch nicht packen konnten,
dass ich den dritten noch nicht angefangen habe. Ich behaupte, da entwirft McDonald mit wenigen Sätzen mehr Welt
als Cherryh in 5 Bänden. Preiswürdig fand ich das nicht. Aber die feliden Protagonisten benehmen sich halt leider wirklich nur
wie intelligente Katzen, die aufrecht gehen.

Vielleicht versuche ich Chaga in den nächsten Jahren mal tatsächlich.

Bitte! Ich kriege jedes Mal ein Magengeschwür, wenn Du deinen McDonald-Abscheu hier loslässt. :lol:

Ich würde da sogar noch eher den "River of Gods" empfehlen. Wie Oliver bin ich der Meinung, dass der
richtig gut ist.
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#66 Armin

Armin

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 14:59

Bitte! Ich kriege jedes Mal ein Magengeschwür, wenn Du deinen McDonald-Abscheu hier loslässt. :lol:

Ich würde da sogar noch eher den "River of Gods" empfehlen. Wie Oliver bin ich der Meinung, dass der
richtig gut ist.

Mir hat ja sogar Necroville gefallen ...

#67 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 15:01

P.S. an Rupert: Ich habe ja auch vor meinem 30. Geburtstag 15-20 C.-J-Cherryh-Romane gelesen, schaffe das aber jetzt nicht mehr, weil mir hier doch der Haste-einen-gelesen-kennste-se-alle-Spruch anwendbar ist. R.


Ah, da hätte ich mir ja meinen Kommentar zu meiner Chanur-Erfahrung glatt sparen können. :lol:
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#68 ShockWaveRider

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 15:02

[...]Logik-Bucks[...]

Du meinst vermutlich "Logik-Bugs". Bug bedeutet u.a. Defekt oder (Programmier-)Fehler.
Ich glaube kaum, dass die Heitzschen Logik-Bugs etwas mit US-Dollars (vulgo: bucks) oder mit Buck Rodgers zu tun haben.

Fazit: Auch ich werd mit Heitz nicht warm. :lol:

Ich auch nicht. Mein einziger Kontakt mit Markus Heitz' Werk war eine Lesung auf dem Dortcon (?). Jedenfalls habe ich mitten in der Lesung den Saal verlassen. Grund: seine Schreibe war mir zu trivial.

Gruß
Ralf

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ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
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#69 Rusch

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 15:02

Bitte! Ich kriege jedes Mal ein Magengeschwür, wenn Du deinen McDonald-Abscheu hier loslässt. :lol:


Vielleicht lag das auch an der schäbigen Heyne Hardcover Ausgabe. Ich meine, der Eindruck des Einbands überträgt sich bis zu einem gewissen Grad immer auch auf den Lesegenuss. Es war ein Segen, dass der Verlag von solchen Ausgaben wieder Abstand genommen hat. Die Neuausgabe sah ja richtig schick aus.

#70 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 15:06

Mir hat ja sogar Necroville gefallen ...


Mir auch, ich kann mich bloß kaum dran erinnern. Wegen Necroville habe
ich jedenfalls dann auch Chaga und den Folgeband gekauft.
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#71 Pogopuschel

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 15:10

Ich finde, wir sollten uns bei dieser Diskussion nicht darauf konzentrieren, was der SF schadet - das läuft sowieso am Ende auf eine Geschmacksdebatte hinaus - sondern was der SF nutzt, also ihr gut tut. Wie können wir das Fandom verjüngen und die SF überhaupt am Leben erhalten (nicht dass diese Diskussion hier neu wäre). Fragt euch nicht, was die SF für euch tun kann, sondern was ihr für die SF tun könnt. :D Dazu gehört auch Toleranz gegenüber dem, was das eigene ästhetische Empfinden beleidigt. Gruß Markus

#72 Oliver

Oliver

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 15:10

Also sorry, es gibt Jugendbücher, die wesentlich besser geschrieben sind (als Heitz, Klarstellung von Oliver, nicht Michael).

Kein Widerspruch, natürlich! Ich wollte nur deutlich machen, dass viele Autoren, die Jugendliche im Sinn haben, dann etwas niedrigschwelliger schreiben. Wie gut sie dieses tun, ist eine andere Frage. Natürlich gibt es da besseres als Markus Heitz-Bücher.

Die Motive kann ich Dir nennen. Ich beurteile die Sache aus der Sicht eines Buchkäufers, der einen nennenswerten Anteil
seiner Einkünfte in die Buchhandlungen trägt und es schlichtweg als Unverschämtheit empfindet, wenn da jemand als
Autor auftritt, der jedes Minimalniveau unterschreitet.

Wenn Du so rangehst, könntest Du aber ein Drittel bis die Hälfte der Buchhandlungen leer räumen. Ich denke, ich übertreibe da jetzt nicht viel. "Autor" ist halt nicht geschützt.

Wenn ich mich vom SF/Fantasy-Regal abwende und dem Angebot
allgemeiner Literatur im Regal gegenüber zuwende, ist Markus Heitz tatsächlich ein Niemand. Als Autor wohlgemerkt.

Wenn Du ihn als Autor nach literarischen Qualitäten beurteilst, ist das Ansichtssache (nochmal: mir haben seine bisher gelesenen Texte auch nicht gefallen), als für den Buchmarkt wichtiger Autor ist Heitz das auch, wenn man den SF/F-Aspekt ausblendet: Jemand, der jedes Jahr 1-2 Mal die SPIEGEL-TOP 5 knackt, ist wichtig. Wohlgemerkt: Für den Markt. Das sagt nix über die Qualität seiner Bücher aus.

Dann hast Du mein Posting entweder nicht gelesen oder nicht verstanden. Der Autor ist eine Sache. Die Redakteure
und Verleger, die ihm zur Publizität verhelfen, eine andere. Und was deren Entscheidungen angeht, gibt es tatsächlich
einen direkten Zusammenhang zwischen den Büchern, für die Platz ist, und denen, die man meint, sich sparen zu können.

Den Zusammenhang kann ich Dir aber erklären. Der nennt sich: Verkaufszahlen. Bleiben wir bei dem genannten Autorenpaar: Einen Ian McDonald zu übersetzen dürfte aufwändig sein, das muss ein guter Übersetzer machen, die Verkäufe aufgrund seiner Themen wahrscheinlich eher gering. Von einem Heitz setzt man jeweils fünf-sechsstellige Zahlen ab. Nur, wichtig: Der "Schuldige" ist nicht der Autor, der Verleger oder der Redakteur, sondern der Heini an der (nicht: hinter der) Kasse!

Nein, ich räume nichts von dem von Dir Michael Unterstellten ein.

Das ist schon klar, das hatte ich nur dialektisch an Dich und in Wirklichkeit an alle anderen Diskutanten hier geschrieben. Schau mal, Frank, wir diskutieren schon seit einigen Jahren hier, ich weiß doch, dass Du Dich eher bei lebendigem Leibe verbrennen lassen würdest, als jemals auch nur einen Mykrometer Argumentation zurück zu weichen oder mal etwas einzuräumen. Das habe ich von Dir hier noch nie erlebt. Und wenn Du mir jetzt widersprichst, denk daran: Dann kann ich sofort ein "Q.E.D." dahinter setzen. :P

Was mich dagegen durchaus ärgert, ist der Umstand, daß sich bei den (meisten) Verlagen und erst recht beim Publikum so gut wie niemand mehr um stilistische Qualität, ach, was sage ich, handwerkliche Mindestanforderungen kümmert. Kurz und knapp, es ist den Leuten scheißegal, ob ein Buch gut oder schlecht geschrieben ist

Meinst Du, das war früher anders?

Neulich las ich einen Krimi von einem gewissen Herr Patterson (an) und war fassungslos, daß ein derartiger Dreck nicht nur gedruckt, sondern auch noch massenhaft verkauft wird. Neid habe ich auch da nicht empfunden, sondern nur gelinde Abscheu. Und Patterson verkauft gewiß mehr Bücher als ein Herr Heitz.

(OT)
Er ist im Moment der erfolgreichste Autor der USA und verkauft jedes Jahr deutlich zehnstellige(!!) Auflagen. Ich hatte auch das Vergnügen, dieses Jahr mal ein paar seiner Bücher auszuprobieren. Ich stimme Dir im Prinzip völlig zu, für mich ist das aber ein idealer Autor, wenn ich Lust auf literarischen Burger habe. Es gibt keinen Autor, bei dessen Büchern ich (völlig ohne querlesen, sondern "richtig" Zeile für Zeile) über 100 Seiten die Stunde 'schaffe' und mich amüsiert, dass er im Rahmen der fiktionalen Unwahrscheinlichkeit in völlig neue Gebiete vorgestoßen ist, seine Sachen sind so unglaubwürdig, das ist schon eine Art Kunst. Stilistisch ist das mies, ja, deshalb würde ich sowas nicht dauernd lesen wollen. Aber zwischen zwei Steaks/Salate passt immer mal ein Burger. Bei Patterson geht eine literarische Bewertung auch schlicht ins Leere, Frank, auch wenn er ebenfalls zwischen zwei Buchdeckeln produziert: Der sieht sich tatsächlich als Sommer-Liegestuhl-Dienstleister, nicht als Künstler. Seine Karriere ist unter dem Selbstvermarktungsaspekt hochinteressant, dass man literarisch davon Zahnfleischbluten bekommt, würde er vielleicht nicht mal selbst abstreiten. Der SPIEGEL hat das in einem großen Artikel über ihn sehr schön ausgedrückt: Patterson hat einen durchaus honorigen Uni-Abschluss und hat früher ambitionierter geschrieben, dazu schrieb der SPIEGEL: Es gibt im Moment niemanden, der so gut unter seinen Möglichkeiten schreibt. ;)
(/OT)

Wie Du also auf die kühne Schlußfolgerung kommst, hier würden "getroffene Hunde bellen", weiß ich nicht.

Ganz einfach, Wenn Ihr Euch für so viel überlegener und besser haltet: Warum habt Ihr es dann nötig, eine 'literarische Null' und einen 'literarischen Niemand' so heftig anzugreifen? Schlägt man so feste auf literarisch deutlich schwächere, mithin arme und niemandnichtige Null-Autoren ein? :rolleyes: Siehste. Also.
Jetzt werdet Ihr mir vermutlich ausweichen, ist auch recht (ich behalte mir aber vor, dahinter dann auch ein Q.E.D. zu setzen).

Aber bevor wir das tun, freue ich mich mit meinen Freuznden in Peru jetzt erstmal über den
Nobelpreis für Mario Vargas Llosa.

Deine Freude verwundert mich jetzt. Denn mit Señor Llosa wurde ein politischer Kopf ausgezeichnet, dessen Ansichten Dir gar nicht zusagen dürften, Michael. :D
  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
  • • (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
  • • (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
  • • (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
  • • (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)

#73 leibowitz

leibowitz

    Giganaut

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 15:13

Ich kann gut verstehen, dass Frank und Michael neidisch auf die Verkaufszahlen von Heitz o.Ä. sind, wäre ich auch. Ist ja das Ziel eines jeden Autors, bekannt und berühmt zu werden und dabei authentisch zu bleiben, vor allem, wenn man sich literarisch für derart überlegen hält.

Aber so ist es halt, ein Dick erzielte auch erst postum einen richtig großen Bekanntheitsgrad, und da gibt es zig andere. Wer weiß, vielleicht sind die 2 Iwoleit-Romane in 100 Jahren auch Legion und man wünschte sich sehnsüchtigst, er hätte doch viel mehr geschrieben.

Große Teile der ganzen Golden-Age-Literatur der SF, die heute als "Klassiker" verehrt werden, wurden in den USA damals als Jugendbücher bezeichnet. Das war damals kein literarisches Genre, sondern quasi als Schrott und Pulp aus dem Kanon ausgelagert.
Heute ist es einfach so, dass der Geschmack der "Millionen Fliegen" natürlich auch über das Verlagswesen definiert wird. Der Markt wird künstlich gemacht, das beworbene Buch verkauft sich immer besser als das Unbekannte.

Aber das war früher auch so! Kein Grund, zu jammern. Was meinen Literaturgeschmack betrifft, gehöre ich gerne zu einer Minderheit. Und man wird auch in 50 Jahren noch SF-Themen publizieren.
Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#74 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 15:15

Zur SF muss man doch eines grundsätzlich sagen: Ambitionierte SF und Pulp SF kann man nicht separat betrachten. Beides gehört zum Genre und beides hat seine Existenzberechtigung.


Barry Malzberg hat dazu einmal etwas Kluges geschrieben, dem ich mich - mit leichten Relativierungen - nur anschließen kann:

Er diskutiert in einem seiner Artikel die Frage, ob Hugo Gernsback, wie manche Kritiker meinen, das Schlimmste war, was
der SF hätte passieren können. Es wird bei einem Autor wie Malzberg vielleicht überraschen, daß er dies anders sieht. Er
bestreitet Gernsbacks Trvialtät und seinen schlechten Geschmack nicht, aber wenn Gernsback, so sein Argument, die SF
nicht als Genre definiert und aus der sonstigen Entwicklung der Literatur herausgenommen hätte, gäbe es heute vielleicht
allgemeine Literatur mit SF-Elementen, aber genuine SF-Werke wie z.B. "More Than Human" oder "Rogue Moon" wären nie
geschrieben worden. Bis vor kurzen, meine ich, war dieses Argument voll und ganz stichhaltig. Ohne ihre Wurzeln im Pulp
gäbe es keine SF, selbst die anspruchsvollste nicht, so wie es auch keine modernen gesellschaftskritischen Kriminalromane
gäbe ohne ihre historischen Wurzeln in Dime Novels und Mystery-Magazinen.

Die Dinge ändern sich aber allmählich. Der Austausch zwischen Genre- und allgemeiner Literatur ist intensiver geworden.
Während Mainstream-Autoren in früheren Zeiten immer da am naivsten und unoriginellsten waren, wo sie sich SF-Elementen
bedienten, gibt es heute Typen wie Jonathan Lethem oder in Deutschland Dietmar Dath, die sich mit der SF glänzend auskennen.
Die Berührungsängste zu Genreautoren haben nachgelessen. Der neue Nobelpreisträger Vargas-Llosa hat jede Menge kluge
Dinge über Krimiautoren geschrieben, z.B. über Stieg Larsson.

Gruß
MKI

#75 Armin

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 15:25

Mir auch, ich kann mich bloß kaum dran erinnern. Wegen Necroville habe
ich jedenfalls dann auch Chaga und den Folgeband gekauft.

Ich meine auch, dass das Buch damals einer meiner ersten McDonalds war. Und ich habe dann immer fleißig weitergelesen.

#76 Karl Kinaski

Karl Kinaski

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 15:26

Du meinst vermutlich "Logik-Bugs". Bug bedeutet u.a. Defekt oder (Programmier-)Fehler.
Ich glaube kaum, dass die Heitzschen Logik-Bugs etwas mit US-Dollars (vulgo: bucks) oder mit Buck Rodgers zu tun haben.

Ich auch nicht. Mein einziger Kontakt mit Markus Heitz' Werk war eine Lesung auf dem Dortcon (?). Jedenfalls habe ich mitten in der Lesung den Saal verlassen. Grund: seine Schreibe war mir zu trivial.

Gruß
Ralf

Ist mir bewusst, war n Lapsus sry...reg. bucks/bugs... :D
(Ich dachte wahrscheinlich an die vielen bucks die Heitz trotz seiner vielen bugs "macht")
KK

Bearbeitet von Karl Kinaski, 08 Oktober 2010 - 15:34.

"Gentlemen, you can't fight in here! This is the War Room!"

:-)

What happens if I press this big, shiny, red button that says "Do not press"?
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#77 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 15:43

Ganz einfach, Wenn Ihr Euch für so viel überlegener und besser haltet: Warum habt Ihr es dann nötig, eine 'literarische Null' und einen 'literarischen Niemand' so heftig anzugreifen? Schlägt man so feste auf literarisch deutlich schwächere, mithin arme und niemandnichtige Null-Autoren ein?


Dabei bitte ich aber, die Proportionen zu beachten. Ich schreibe seit fast 30 Jahren Essays und Untersuchungen, die
zusammengenommen tausendfach umfangreicher sind als meine Initialstellungnahme in diesem Thread. Man kann
schon ein wenig ins Grübeln kommen, wenn ein umfangreicher und wohlfundierter Essay wie der über J.G. Ballard,
der mich eine säuische Arbeit gekostet wird, in diesem Forum auf nicht annähernd soviel Resonanz sößt wie ein paar
Bemerkungen über Herrn Heitz.

Deine Freude verwundert mich jetzt. Denn mit Señor Llosa wurde ein politischer Kopf ausgezeichnet, dessen Ansichten
Dir gar nicht zusagen dürften, Michael. :D


Meine Freunde bezieht sich auf seine literarischen und nicht seine politischen Meriten, was zwei paar Schuhe sind. QED.
(Wobei auch letztere sicher differenzierter zu bewertet sind.)

Gruß
MKI

#78 Rusch

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 15:46

Die Dinge ändern sich aber allmählich. Der Austausch zwischen Genre- und allgemeiner Literatur ist intensiver geworden.
Während Mainstream-Autoren in früheren Zeiten immer da am naivsten und unoriginellsten waren, wo sie sich SF-Elementen
bedienten, gibt es heute Typen wie Jonathan Lethem oder in Deutschland Dietmar Dath, die sich mit der SF glänzend auskennen.
Die Berührungsängste zu Genreautoren haben nachgelessen. Der neue Nobelpreisträger Vargas-Llosa hat jede Menge kluge
Dinge über Krimiautoren geschrieben, z.B. über Stieg Larsson.

Gruß
MKI


Ich denke so einen Austausch gabe es schon immer. Die SF, wie wir sie heute kennen entstand ja in den 1930er Jahren. Aber auch davor gabe es Werke, die man als SF bezeichnet wie z. B. allen voran Utopia oder Star Maker oder auch das von mir sehr geschätzte Buch "Der Krieg gegen die Molche" von Carpek. Es gab in der SF immer Autoren die sich von der Literarischen Seite der SF zugewandt haben. Spontan will ich einfach mal Bradbury nennen, auch wenn dieser Name untrennbar mit der SF verbunden ist. Solche Werke haben oft eines Gemein: Sie sind eine Metapher für unsere Welt und das was in Form einer Zukunft dargestellt wird, ist nichts anderes als die Übertriebene Form eines Misstandes. Da Reihen sich auch Werke wie 1984, Brave New World, aber auch die Romane von den Strugatzkis (auch wenn man oft zu wenig Ahnung hat von den Verhältnisse in Russland zum Zeitpunkt des Entstehens), Zehs Corpus Delicti und die Werke von Dath ein. Trotzdem sind diese Bücher für mich Science Fiction.

#79 Pogopuschel

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 15:53

Ich denke so einen Austausch gabe es schon immer. Die SF, wie wir sie heute kennen entstand ja in den 1930er Jahren. Aber auch davor gabe es Werke, die man als SF bezeichnet wie z. B. allen voran Utopia oder Star Maker oder auch das von mir sehr geschätzte Buch "Der Krieg gegen die Molche" von Carpek. Es gab in der SF immer Autoren die sich von der Literarischen Seite der SF zugewandt haben. Spontan will ich einfach mal Bradbury nennen, auch wenn dieser Name untrennbar mit der SF verbunden ist. Solche Werke haben oft eines Gemein: Sie sind eine Metapher für unsere Welt und das was in Form einer Zukunft dargestellt wird, ist nichts anderes als die Übertriebene Form eines Misstandes. Da Reihen sich auch Werke wie 1984, Brave New World, aber auch die Romane von den Strugatzkis (auch wenn man oft zu wenig Ahnung hat von den Verhältnisse in Russland zum Zeitpunkt des Entstehens), Zehs Corpus Delicti und die Werke von Dath ein. Trotzdem sind diese Bücher für mich Science Fiction.


Das sind aber leider oft die Autoren, die tolle Kritiken bekommen, sich aber nicht gut verkaufen. Wie auch John Brunner zum Beispiel. Die anspruchsvollen Literaten der SF werden vom restlichen Literaturbetrieb oft nicht wahrgenommen. Aber umgekehrt ist es genauso. Oder hat hier jemand aktuell "Die Landkarte der Zeit" vom spanischen Autor Félix J. Palma auf dem Radar.

#80 Gast_Michael Iwoleit_*

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 15:58

Ich kann gut verstehen, dass Frank und Michael neidisch auf die Verkaufszahlen von Heitz o.Ä. sind, wäre ich auch. Ist ja das Ziel eines jeden Autors, bekannt und berühmt zu werden und dabei authentisch zu bleiben, vor allem, wenn man sich literarisch für derart überlegen hält.


Naja, berühmt wollen wir ja nur wegen der Kohle und der Frauen werden. Beides Vorzüge. deren Nutzert sich für
einen Verblichenen doch arg in Grenzen hält. Ansonsten wäre es ein ausreichendes Privileg, einfach den ganzen
Tag schreiben zu können, worauf man Lust hat.

Derart literarisch überlegen sind wir gar nicht. Ich traue sowohl Frank wie mir zu, unseren relativen Stellenwert
als Autoren ganz gut einschätzen können. Markus Hammerschmitt ist ein besserer Autor als ich und wird, möglicherweise
durch eine bessere literarische Frühbildung, immer einen Vorsprung haben, den ich nie ganz wettmachen kann. Und
Markus wird, so er denn bei InterNova mitliest, gern zugestehen, daß Pasi Jääskeläinen ein noch ein ganzes Stück
stärker ist. Und wenn Frank Hebben weiter fleißig ist (und ein paar meiner Ratschläge beherzigt, hehe...), wird er
in 5 bis 10 Jahren alle anderen deutschen SF-Autoren übertreffen - und dabei immer noch finden, daß er an Rainer
Zubeil nicht herankommt. Jeder hat seinen Meister. Es sei denn, er hieße James Joyce oder Shakespeare. Aber
solche Leute gibt's eben nur einmal.

Gruß
MKI

Das sind aber leider oft die Autoren, die tolle Kritiken bekommen, sich aber nicht gut verkaufen. Wie auch
John Brunner zum Beispiel.


Schlechtes Beispiel. Denn Brunner hat sich gut verkauft. Morgenwelt, wenn ich mich recht
entsinne, bis in die 12. Auflage. Und das zu einer Zeit, als die Start- und Folgeauflagen viel höher waren.

Bearbeitet von Kopernikus, 09 Oktober 2010 - 20:56.


#81 Rusch

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 16:10

Schlechtes Beispiel. Denn Brunner hat sich gut verkauft. Morgenwelt, wenn ich mich recht
entsinne, bis in die 12. Auflage. Und das zu einer Zeit, als die Start- und Folgeauflagen viel höher waren.


Aber gegen Ende seines Lebens hatte er allergrößte Probleme über die Runden zukommen. Reich ist er nicht geworden und während Heinlein einen Blankoscheck über 1 Mio. Dollar für "Friday" bekam musste Brunner das Geld zusammenkratzen um seine Miete zu bezahlen. :D

Ich bin überrascht, dass Rainer Zubeil so schätzt. Er hat doch zeit seine Lebens sehr viel Pulp geschrieben (Perry Rhodan, Flamming Bess, etc).

#82 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 16:11

Schlechtes Beispiel. Denn Brunner hat sich gut verkauft. Morgenwelt, wenn ich mich recht
entsinne, bis in die 12. Auflage. Und das zu einer Zeit, als die Start- und Folgeauflagen viel höher waren.


Ich gebe zu, dass mir da die Fakten fehlen. Ich hatte ihn, als eher schwer verkäuflich auf dem Radar, aber das war auch weit vor meiner Zeit

#83 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 16:13

... Man kann
schon ein wenig ins Grübeln kommen, wenn ein umfangreicher und wohlfundierter Essay wie der über J.G. Ballard, der mich eine säuische Arbeit gekostet wird, in diesem Forum auf nicht annähernd soviel Resonanz sößt wie ein paar Bemerkungen über Herrn Heitz. ...


Seit wann hat gute Sekundärliteratur jemals die Masse vom Hocker gerissen? Die große Masse in diesem Forum (schweigende Masse wohlgemerkt) stellt ja auch nur den Durchschnitt dar. Über dein Essay können die wenigsten mitreden, das wird genommen wie's ist - über Heitz dagegen (glauben) alle mitreden zu können/müssen.

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

Blog zur Sekundärliteratur: http://sebesta-seklit.net/

Online-Bibliothek zur Sekundärliteratur: http://www.librarything.de/catalog/t.sebesta

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#84 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 16:21

Es wäre mal interessant zu wissen, wie repräsentativ wir hier im Forum für den durchschnittlichen SF-Leser sind? Gibt es da draußen auch einen Typ SF-Leser, der sich hier nie blicken lässt? Gibt es sogar mehrere? Sind wir nur eine Nische in der Nische SF?

Seit wann hat gute Sekundärliteratur jemals die Masse vom Hocker gerissen? Die große Masse in diesem Forum (schweigende Masse wohlgemerkt) stellt ja auch nur den Durchschnitt dar. Über dein Essay können die wenigsten mitreden, das wird genommen wie's ist - über Heitz dagegen (glauben) alle mitreden zu können/müssen.


Der war ja durch den Lesezirkel recht presänt hier im Forum. "Collector" haben hier einige(ich auch) gelesen. Manche sicher auch, um nur zu schauen, was an der ganzen Sache dran ist.

#85 Rusch

Rusch

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 16:26

Es wäre mal interessant zu wissen, wie repräsentativ wir hier im Forum für den durchschnittlichen SF-Leser sind? Gibt es da draußen auch einen Typ SF-Leser, der sich hier nie blicken lässt? Gibt es sogar mehrere? Sind wir nur eine Nische in der Nische SF?


Eher im Gegenteil: Ich glaube, dass jeder Typ von starken SF Lesern hier gut vertreten ist. Lediglich SF Media Fans wie Trekker oder Wars sind hier eher die Seltenheit. Die SF Fans waren schon immer sehr diskussionfreudig und aus den Fanzines hat sich das jetzt hierher verlagert. Messen kann man das z. B. daran, dass man zu einem SF Buch mehr Rezis findet als zu einem Fantasy Buch mit einer 10 Mal so hohen Auflage.
Sekundärliterarisches Geschwätz liegt dem SF Fan im Blut. :D

#86 simifilm

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 16:28

Seit wann hat gute Sekundärliteratur jemals die Masse vom Hocker gerissen?


Ich warte immer noch auf den Tag, an dem das geschieht! :D

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#87 Thomas Sebesta

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 16:37

Es wäre mal interessant zu wissen, wie repräsentativ wir hier im Forum für den durchschnittlichen SF-Leser sind? Gibt es da draußen auch einen Typ SF-Leser, der sich hier nie blicken lässt? Gibt es sogar mehrere? Sind wir nur eine Nische in der Nische SF?

Ich fürchte, dass (zumindest der aktive Teil) wenig repräsentativ ist, wir sind nicht nur Leser (Konsumenten), sondern auch Produzenten (in der einen oder anderen Weise) und das ist nicht der durchschnittliche Leser.
Dieser befriedigt nur seine Bedürfnisse und es zählt nur - hat es gefallen oder nicht. Hat es das - wird gekauft und weitergekauft (siehe Serien usw), hat es das nicht - ab in den Papierkübel. Der durchschnittliche Leser geht in die Buchhandlung, stellt sich vor das Regal und das bunteste Bildchen (oder der größte Haufen) gewinnt. Ich denke dass der durchschnittliche SF-Leser zwischen SF und Fantasy stark pendelt.

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

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#88 HMP †

HMP †

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 16:43

Ich denke dass der durchschnittliche SF-Leser zwischen SF und Fantasy stark pendelt.


Das glaube ich jetzt eher nicht, zumindest nicht von Fantasy nach SF. In den Fantasy-Foren, in denen ich beobachtungs- und lesetechnisch unterwegs bin, ist SF ein ... eher beiläufiges Thema. Ich denke eher - ohne das nun aber an Zahlen belegen zu können - dass der durchschnittliche Genre-Leser seinem Genre treu bleibt. Pendeln werden eher jene, die weniger in Genre-Kategorien denken, sondern mehr übergeordnet (ohne nun eine Diskussion lostreten zu wollen: sie lesen mehr Phantastik in all ihren Schattierungen. Ohne mich nun als repräsentatives Beispiel sehen zu wollen: ich lese SF, Fantasy, Horror usw. Ich pendle.)
Universal Columnist

Es gibt immer etwas, wozu es etwas zu sagen gibt. Immer!
  • (Buch) gerade am lesen:Momentan wenig Zeit, sollte aber mal wieder ...

#89 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 16:53

Man kann schon ein wenig ins Grübeln kommen, wenn ein umfangreicher und wohlfundierter Essay wie der über J.G. Ballard,
der mich eine säuische Arbeit gekostet wird, in diesem Forum auf nicht annähernd soviel Resonanz sößt wie ein paar
Bemerkungen über Herrn Heitz.

Dann ist es also weniger die Person Heitz, als die umfangreichere Reaktion auf Heitz in diesem Forum?

Ich könnte zu einem Essay über J. G. Ballard relativ wenig an Reaktion produzieren, weil es
mir schlicht am Hintergrund und, zugegeben, am Interesse an Ballard fehlt. Ich habe mal einen
Suhrkamp-Band mit Stories gelesen, aber sie haben keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Bei einem Essay über Ian McDonald oder Alan Moore oder Gene Wolfe wäre das etwas ganz anderes.
Das würde mich auch interessieren, aber dabei kämen wahrscheinlich auch nie so viele Reaktionen zusammen
wie bei Heitz.

Warum wundert dich das?

Leute wie Marcus Hammerschmidt mögen ja fähig sein, aber mich unterhält das, was sie schreiben
nicht genug (z. B. Der Zensor), um es allem anderen vorzuziehen. Ich halte das überhaupt für das
größte Problem der anspruchsvolleren deutschen Autoren auf dem SF-Sektor. Anspruchsvolle deutsche
SF habe ich bislang fast immer als staubtrocken empfunden. Ich weiß nicht genau woran es liegt, aber
mir fehlen die richtig guten packenden Erzähler hierzulande. Die erfolgreichen wie Eschbach (gefällt mir
sprachlich nicht), Schätzing (labert zu viel) und Heitz (gefällt mir weder sprachlich noch inhaltlich)
rühren aber auch nicht an meinen Lesenerv.

Die einzigen deutschen Autoren, die mich auf dem Gebiet immer wieder reizen, sind Amery und Marrak.
Amery ist tot und Marrak tut so, als sei er tot. Ich trauere um beide. Hoffentlich hab ich jetzt keinen
vergessen ...

*) Nein Dirk, ich habe dich nicht vergessen, aber 6 Bände Kaiserkrieger sind mir zu viel.
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#90 Diboo

Diboo

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Geschrieben 08 Oktober 2010 - 17:03

Ich würde mich mit keinem von Beiden vergleichen wollen. Und glaub mir, die sechs Kaiserkrieger werden Dir wie einer vorkommen. Trau Dich :D

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

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