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Autoren sind (immer) politisch?


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401 Antworten in diesem Thema

#361 lapismont

lapismont

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Geschrieben 14 April 2011 - 14:38

Woah. Du hast deinen Beitrag, während ich schrieb, unter meinen Fingern wegkorrigiert :huh:
Ich denke, solche "Literatur" gibt es überall und gab es jederzeit. Das war wohl schon bei Griechen und Römern so, und das ist auch bei den Amis nicht anders, wobei die sich wohl noch viel stärker als andere Nationen auf die "Verwertung" in bewegten Bildern verlegt haben.

My.


Ich hab nix wegkorrigiert. was meinst Du?
:(
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#362 My.

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Geschrieben 14 April 2011 - 14:43

Ich hab nix wegkorrigiert. was meinst Du?
:(

Ich würd mein linkes Ei drauf verwetten, daß, als ich schrieb, in der Mail (ich hab leider nicht "zitiert") was anderes drin stand :huh:
(Alzheimer? Mülleimer? Geröllheimer? <g>)

My.

#363 lapismont

lapismont

    Linksgrünversifft

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Geschrieben 14 April 2011 - 14:52

Ich würd mein linkes Ei drauf verwetten, daß, als ich schrieb, in der Mail (ich hab leider nicht "zitiert") was anderes drin stand :huh:
(Alzheimer? Mülleimer? Geröllheimer? <g>)

My.

grübel. Das System müsste dann doch aber das geändert xxx drunter setzen, oder? Bin mir jedenfalls nicht bewusst, was geändert zu haben.
Ein Großteil der demagogischen Literatur wanderte bei einem Umzug in die Tonne. Meine Frau drängte auf eine sinnvolle Auswahl. So blieben nur Wie der Stahl gehärtet wurde und Das illegale Gebietskomitee arbeitet übrig.
:(
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#364 UdoTascher

UdoTascher

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Geschrieben 14 April 2011 - 16:08

@leibowitz: Geht mir genauso wie Dir, wusste gar nicht, dass es diese Serie noch gibt... Ich habe versucht, mich eben etwas schlauer zu machen.
Was die Leserschaft angeht: Laut eines neueren Artikels von Dirk Wilking (er rekurriert allerdings desöfteren auf eine ältere Studie von Klaus F. Geiger aus dem Jahr 1974), der im Netz steht, rekrutieren sich die LeserInnen des Landser durchaus bzw. sogar - ich bin doch sehr überrascht! - vornehmlich aus heranwachsenden Lesern (dies würde Pogopuschels Beobachtung aus der Bahn stützen):

Es gab nur 12 % Leserinnen, 80 % der männlichen Leserschaft war (und ist) unter 18 Jahren - also ein klassisches Jugendheft! Die größte Lesergruppe von „Landser"-Heften sind also nicht, wie man vermuten könnte Weltkriegs-Veteranen, sondern männliche Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren. Dies mag auch erklären, warum „Landser"-Stories bar jeglicher weiblichen oder sexuellen Komponente sind - eine gewisse Ausnahme stellt die Figur der Pilotin Hanna Reitsch dar, die im Mittelpunkt mehrerer Hefte steht. Die Mehrheit der jugendlichen Leser hat vermutlich keine militaristische Grundeinstellung, ist aber durchaus offen für verharmlosende Einschätzungen des Nationalsozialismus. Nach Geiger werden die „Landser"-Hefte erst dann brisant in ihrer Wirkung, wenn anders ausgerichtete Vorkenntnisse über die NS-Zeit fehlen. Bei dieser Lesergruppe steige die Bereitschaft, nationalistische Haltungen zu aktualisieren und autoritär angeordneter Gewaltanwendung zuzustimmen.

Ich wäre neugierig, ob Pawel Moewig andere Zahlen hat bzw. mehr über die LeserInnen dieser Serie weiß.

Obwohl die neueren Landserhefte nicht offen rechtsextrem sind, scheinen sie seit geraumer Zeit - darauf weisen auch andere Quellen hin, auf die ich ad hoc gestoßen bin - einen Teil der Alltagskultur von rechtsradikalen Heranwachsenden bzw. Jugendlichen zu prägen:
Eben noch ein aufgewecktes, fröhliches Kind, steht einem nun ein abweisender, sich fremd anfühlender 14 jähriger Neonazi gegenüber. Zwischen "Teddybär und Playmobil" liegen Landser-Hefte und die Reichskriegsflagge hängt an der Wand. In der Gedankenwelt der Eltern hämmern indes immer wieder die gleichen Gedanken: "Was habe ich falsch gemacht?", "Warum gerade ich?", "Warum gerade mein Kind?", "Warum hilft mir keiner?".
(Quelle: Rezension zu Claudia Hempel: Wenn Kinder rechtsextrem werden. Mütter erzählen. Mit einem Vorwort von Wilhelm Heitmeyer, Springe 2008, Zu Klampen Verlag.

Bearbeitet von UdoTascher, 14 April 2011 - 16:24.


#365 My.

My.

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Geschrieben 14 April 2011 - 16:39

Udo, ich denke, es ist auch nicht auszuschließen, daß es mit einer latenten Neigung zu rechten Themen etc. weniger zu tun hat, als mit der Tatsache, daß für Jugendliche in dieser Altersgruppe solche Themen grundsätzlich interessant sind: nicht nur "Landser", sondern auch Actionfilme, Ballerspiele (Egoshooter) etc., Medien, in denen was los ist. Ich glaube nicht, daß ein männlicher Jugendlicher mit 17 Jahren latent rechtsradikal ist, nicht grundsätzlich. Ich glaube auch nicht, daß alle durch Kontakte zur Szene rechtsradikal gewordenen Jugendlichen "Landser" gelesen haben oder lesen (_DAS_ wäre natürlich mal eine interessante Zahl, ob das wirklich so ist; aber ich glaube nicht, daß das schon mal jemand gecheckt hat ...). BTW: Diese Rezi ist wohl keine richtige Quelle, um den Landser-Heften die Schuld zu geben. In gewissen Altersgruppen ist der "Landser" als Heftserie einfach noch zu sehr im Kopf verankert, eine Assoziationskette: "Landser" = Storys ausm Zweiten Weltkrieg = NS-Dikatur. (Du weißt, was ich meine?) Nur die bloße Erwähnung, denke ich, ist da nicht wirklich zugkräftig. (Und in 20-50 Jahren werden stattdessen eh die Publikationen eines einschlägig bekannten deutschen Kleinverlags genannt <g>.) My.

#366 UdoTascher

UdoTascher

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Geschrieben 14 April 2011 - 17:04

Udo, ich denke, es ist auch nicht auszuschließen, daß es mit einer latenten Neigung zu rechten Themen etc. weniger zu tun hat, als mit der Tatsache, daß für Jugendliche in dieser Altersgruppe solche Themen grundsätzlich interessant sind: nicht nur Landser, sondern auch Actionfilme, Ballerspiele (Egoshooter) etc., Medien, in denen was los ist.


Das mag sein, dieses Action-Bedürfnis würde ich nicht bestreiten. Doch warum sollten Jugendliche statt zum neuesten Crytek-Shooter ausgerechnet zu Landser-Heften greifen. Wenn wir wirklich davon ausgehen, dass viele Jugendliche Landser lesen, ist mir noch nicht ganz klar, wie die "Milch in die Kuh kommt"...

BTW: Diese Rezi ist wohl keine richtige Quelle, um den Landser-Heften die Schuld zu geben. In gewissen Altersgruppen ist der "Landser" als Heftserie einfach noch zu sehr im Kopf verankert, eine Assoziationskette: "Landser" = Storys ausm Zweiten Weltkrieg = NS-Dikatur. (Du weißt, was ich meine?) Nur die bloße Erwähnung, denke ich, ist da nicht wirklich zugkräftig.

Soweit würde ich auch nicht gehen wollen. "Schuld" ist viel zu stark. Ich denke, es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die Jugendliche rechtsextrem werden lassen. "Lesestoff" würde ich spontan eher im hinteren Faktoren-Bereich sehen (ich lass mich aber gerne eines Besseren belehren). Mit "Alltagskultur" meine ich eher, dass diese Hefte möglicherweise zum Lebensstil, Auftreten von Jugendlichen, die rechtsextrem sind, bzw. auf dem Weg dorthin sind, dazugehören. Mit anderen Worten: Möglicherweise ist es bei rechtsextremen Jugendlichen "in", Landser zu lesen.
Wie gesagt, das sind Vermutungen, und auch Claudia Hempel will ja keinem wissenschaftlichen Anspruch gerecht werden. Es fehlen die Zahlen.

(Und in 20-50 Jahren werden stattdessen eh die Publikationen eines einschlägig bekannten deutschen Kleinverlags genannt <g>.)


Du Optimist! ;)

Bearbeitet von UdoTascher, 14 April 2011 - 17:07.


#367 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 14 April 2011 - 17:38

@leibowitz: Geht mir genauso wie Dir, wusste gar nicht, dass es diese Serie noch gibt... Ich habe versucht, mich eben etwas schlauer zu machen.
Was die Leserschaft angeht: Laut eines neueren Artikels von Dirk Wilking (er rekurriert allerdings desöfteren auf eine ältere Studie von Klaus F. Geiger aus dem Jahr 1974), der im Netz steht, rekrutieren sich die LeserInnen des Landser durchaus bzw. sogar - ich bin doch sehr überrascht! - vornehmlich aus heranwachsenden Lesern (dies würde Pogopuschels Beobachtung aus der Bahn stützen):


Hm, während meiner Schulzeit Anfang bis Mitte der 90er Jahre, hatte ich auch Bekannte und Mitschüler die -zumindest teilweise- auch in der rechten Szene unterwegs waren. Von denen hat keiner Landserhefte gelesen. Genau genommen haben die gar nichts gelesen.

#368 Lomax

Lomax

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Geschrieben 14 April 2011 - 17:51

Laut BPJM sind die "Landser"-Hefte als eines der Haupteinstiegsmedien für Jugendliche in die Rechte Szene zu sehen.

Dazu muss man allerdings auch anmerken, dass die BPJM für solche Aussagen in keiner Weise fachkundig qualifiziert ist. Das sollte anders sein, und der Laie stellt sich das anders vor, aber tatsächlich werden die Gremien nach gesellschaftlichem Proporz besetzt, nicht nach fachlicher Qualifikation. Was nicht ausschließt, dass die einzelnen Mitglieder durchaus eine fachlich passende Ausbildung haben - die aber durch eine Auswahl nach "Gefälligkeit zum Proporz" statt nach Qualifikation automatisch disqualifiziert wird. Jeder weiß, dass man für jede Meinung auch theoretisch gebildete "Experten" findet und dass eine Expertise nichts mehr wert ist, wenn man sie nicht von einem neutralen Experten ergebnisoffen erstellen lässt, sondern stattdessen gezielt vorher den fürs gewünschte Ergebnis passenden Experten auswählt. Was man allenfalls sagen kann, ist, dass bei langjährigen BPJM-Mitarbeitern sich allmählich eine gewisse Erfahrung "einschleift", die ihre Arbeitsergbnisse im Rahmen der Zuständigkeiten der Gremien durchaus ein wenig belastbar macht.
Aber "wissenschaftliche" Analysen aus diesem Umfeld sind nichts wert - ich würde sie wissenschaftlich etwa auf dem gleichen Level ansiedeln wie die Meinung einzelner Lehrer zu solchen Fragen, die sich mehr aus einer undurchsichtigen Mischung von persönlichem politischem Weltbild, vorhandener, aber beschränkter persönlicher Praxiserfahrung und dem selektiven Konsum einschlägiger Studien ergibt als aus wissenschaftlich korrekter Erhebung und Auswertung.
In der Regel steht man sich besser, wenn man gleich die unabhängigen Studien zurate zieht, da sieht man wenigstens, wo die Fakten herkommen - bei BPJM-Angaben bekommt man nur die von den Trägern präferierte Interpretation vorhandener Daten. Die anderen hier genannten Studien mögen aussagekräftiger sein, Quellen kenne ich nicht. Aber wenn man sich eine Meinung bilden will und sich darauf stützen möchte, sollte man auf jeden Fall vorher schauen, wer das ist, der sie erstellt hat - und natürlich auch die Arbeitsweise unter die Lupe nehmen.

Ansonsten habe ich zu Schulzeiten genau einen Mitschüler kennen gelernt, der "Landser" las. Und der wurde deswegen auch ziemlich schräg angeschaut und musste einiges an Spott ertragen. Nicht weil man die Lektüre besonders rechts empfand (die eher linken Flügel unter der Schülerschaft mögen das anders gesehen haben; aber ich nehme mal an, die sind gar nicht nah genug drangekommen an den Kreis, wo sich der betreffende Mitschüler bewegt hat, um die Geschichte mitzubekommen). Aber den Spott bekam der Mitschüler selbst von den rechtesten seiner Stufenkameraden - wegen des "großväterlichen" Rufs, der diesen Heften auch bei den nicht gerade Antifa-bewegten Schülern anhaftete. Landser war einfach uncool - so zumindest bei uns in den 80ern und ab etwa Klasse 10. ;).
Ich kann also auch heute nicht anders und muss immer irgendwie lächeln, wenn ich von den Heftchen höre - oder wenn irgendwer sich ernsthaft darüber ereifern kann und sie als schreckliche Gefahr für die Jugend hinstellt ;)
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#369 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 14 April 2011 - 18:18

Ich kann also auch heute nicht anders und muss immer irgendwie lächeln, wenn ich von den Heftchen höre - oder wenn irgendwer sich ernsthaft darüber ereifern kann und sie als schreckliche Gefahr für die Jugend hinstellt ;)

Das sehe ich durchaus ähnlich.
Allerdings gibt es diverse Untersuchungen, daß Landser-Hefte irgendwie "dazu" gehören.
Das heisst aber nicht, wie My oben sagte, daß der Umkehrschluß valide ist. Landser-Hefte verführen nicht, sind höchstwahrscheinlich kein irgendwie gearteter Auslöser. Aber können unbedarfte Gemüter sehr wohl weiter in die falsche Richtung führen.

Bearbeitet von a3kHH, 14 April 2011 - 18:20.


#370 Marianne Sydow † 

Marianne Sydow † 

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Geschrieben 14 April 2011 - 20:12

Ich stehe mit meinem Real-Namen für alles ein, was ich hier im Forum schreibe. Ich lasse mir keine mangelnde Courage von jemandem vorwerfen, der nicht mal den Mumm hat, seinen wirklichen Namen ins Profil zu schreiben.

Beim Perry Rhodan-Verlag erschien (und erscheint immer noch) immerhin Der Landser
Empörung der Rhodan-Autoren (inkl. Frau Sydow): null. Ich orte hier schon eine gravierende Doppelmoral.

Perry Rhodan erschien und erscheint nicht im Perry-Rhodan-Verlag, sondern bei Moewig bzw. im Verlagshaus Pabel-Moewig. Das hatte damals ein ausgesprochen vielfältiges Programm - genau wie der Martin Kelter Verlag, in dem die Gemini-Reihe erschien. Bei Gemini finden wir u.a. auch den Autor Ronald M. Harris. Im selben Verlag erschien auch die Serie Ren Dhark, die später im HJB-Verlag von Hajo F. Breuer fortgeführt wurde. Daraus mag man Schlußfolgerungen ziehen oder auch nicht - Gemini und Ren Dhark hatten genauso wenig miteinander zu tun wie Rhodan und Landser.

Und nein, öffentliche Äußerungen von Rhodan-Autoren (bzw. Chefredakteuren) zum Landser sind mir in der Tat nicht bekannt - was man von "bekennenden Antifaschisten" eigentlich erwarten sollte.
Deshalb erscheint es mir durchaus angebracht, vor der eigenen braunen Türe zu kehren, ehe man über aufrechte Demokraten wie Ronald Hahn (dessen Fan ich bin, nebenbei bemerkt) herzieht.

Ich habe mich nie als "bekennende Antifaschistin" dargestellt (obwohl ich es bin). Hätte man aber von mir verlangt, Landser-Romane zu schreiben, hätte ich mich dieser Arbeit entzogen. Ich habe jedoch (ab 1975) ausschließlich für Terra Astra, Atlan und Perry Rhodan geschrieben.

Übrigens hat mir der aufrechte Demokrat auf eine persönliche mail geantwortet, mein Tonfall sei ihm zu aggressiv - er fühle sich wie vor dem Volksgerichtshof. Eine interessante Wortwahl, die (speziell mir gegenüber, angesichts meines familiären Hintergrunds) (Ironie-Button ein) von einem geradezu überwältigenden Maß an Einfühlungsvermögen zeugt (Ironie-Button aus).

Bevor ich nicht weiß, wer du tatsächlich bist, werde ich auf weitere Äußerungen deinerseits nicht mehr bzw. nur in Form genau dieses Hinweises eingehen.

Bearbeitet von Marianne Sydow, 14 April 2011 - 20:17.


#371 Beverly

Beverly

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Geschrieben 14 April 2011 - 20:55

(...)


Hast du etwas von "Perry Rhodan" gelesen?

#372 Scarlet Pimpernel

Scarlet Pimpernel

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Geschrieben 14 April 2011 - 20:56

Wenn jemand - Scarlet P.? - darüber diskutieren möchte, warum Perry-Rhodan-Autoren die Geschäftsleitung von Pabel Moewig nicht vor's Schienbein treten oder gar ihren Job aufgeben, weil die auch "Landser"-Heftchen herausbringen, dann ist das nicht nur nicht in Ordnung, sondern auch nicht on topic.


Es ist sicher nicht in Ordnung, mir Dinge in den Mund zu legen, die ich nie gesagt habe. Mich würde lediglich eine Stellungnahme dieser Personen interessieren, bzw., falls das immer noch zu hart ausgedrückt ist, deren Meinung.

Falls ich im Tonfall zu hart gewesen sein sollte, bitte ich um Verzeihung. Allerdings war ich etwas aufgewühlt, da ich kürzlich auf zwei Landser Anzeigen von Pabel-Moewig im Sammlerecke-Katalog gestossen bin, die mich maßlos geärgert haben.

Die eine, aktuelle von Frühjahr 2011 schreibt: "Anhand von Einzelschicksalen werden dem Leser die ungeheuren Strapazen und Opfer aufgezeigt, die der Krieg von 1938 - 1945 tagtäglich von den Soldaten und Offizieren forderte."

Aha, deutsche Soldaten und Offiziere waren also die Opfer - nicht etwa Juden, Homosexuelle, osteuropäische Zivilisten usw. usf.
Und das alles wird ausdrücklich als wissenschaftlich recherchiert und dokumentarisch bezeichnet. Das ist doch astreiner Revisionismus der übelsten Art.

Eine ganzseitige Landser-Werbung von 2009 zeigt auch noch ein zeitgenössisches Foto mit einem Plakat, auf dem steht: "Die Treue zu unserem Führer Adolf Hitler verbürgt den Endsieg".

Und das alles von "meinem" Perry Rhodan-Verlag im 21.Jahrhundert. Da fragt man sich doch wirklich: muss das sein?

Bearbeitet von Scarlet Pimpernel, 14 April 2011 - 20:57.


#373 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

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Geschrieben 14 April 2011 - 21:12

....
Und nein, öffentliche Äußerungen von Rhodan-Autoren (bzw. Chefredakteuren) zum Landser sind mir in der Tat nicht bekannt ....


Und mir sind keine öffentlichen Proteste der Ren-Dhark-Autoren zu gewissen Reihen ihres Verlages bekannt.
Hat das irgendeine Aussagekraft?

Frage:
Haben deine Einwürfe zufällig etwas damit zu tun, dass die Perry Rhodan-Redaktion vor kurzem einem gewissen Verlag den Vertrag zur Herstellung weiterer PR-Figuren gekündigt hat?
Die zeitliche Nähe macht mich nämlich ein wenig misstrauisch.

Bearbeitet von Kaffee-Charly, 14 April 2011 - 21:15.


#374 Scarlet Pimpernel

Scarlet Pimpernel

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Geschrieben 14 April 2011 - 21:18

Nein. Die Aussagekraft liegt eher darin, dass hier von den genannten Pabel-Mitarbeitern wonnevoll mit Fingern auf andere gezeigt wird (Hahn, Pukallus), im eigenen Haus aber eine ähnliche (meiner Meinung nach weitaus schlimmere) Publikation erscheint. Meine Forderung nach einer Einstellung des Landser ist aber völlig losgekoppelt davon zu sehen.

#375 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

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Geschrieben 14 April 2011 - 21:19

Nein. Die Aussagekraft liegt eher darin, dass hier von den genannten Pabel-Mitarbeitern wonnevoll mit Fingern auf andere gezeigt wird (Hahn, Pukallus), im eigenen Haus aber eine ähnliche (meiner Meinung nach weitaus schlimmere) Publikation erscheint.

Meine Forderung nach einer Einstellung des Landser ist aber völlig losgekoppelt davon zu sehen.


Ich wiederhole meine Frage:
Haben deine Einwürfe zufällig etwas damit zu tun, dass die Perry Rhodan-Redaktion vor kurzem einem gewissen Verlag den Vertrag zur Herstellung weiterer PR-Figuren gekündigt hat?
Die zeitliche Nähe macht mich nämlich ein wenig misstrauisch.

#376 Scarlet Pimpernel

Scarlet Pimpernel

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Geschrieben 14 April 2011 - 21:23

(...)

Ich kann dich beruhigen: die Dinger waren von einer derartigen Abscheulichkeit, die hätte ich mir nie aufgestellt, geschweige denn bestellt. Über das Spielzeugmännchenalter bin ich hinaus.

#377 Jaktusch † 

Jaktusch † 

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Geschrieben 14 April 2011 - 21:27

Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, daß es in diesem Thread um die Frage geht, ob Autoren "politisch sind", und ob sie dies "immer" sind.

Ich bitte jedenfalls um Threaddisziplin.


Ich finde diese "off topic"-Mahnung in einem thread, der immer noch den Untertitel
"...und ALLE anderen Themen..." hat, sehr unangebracht.

Jaktusch
Man erwirbt keine Freunde, man erkennt sie.

#378 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

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Geschrieben 14 April 2011 - 21:32

(...)

Ich kann dich beruhigen: die Dinger waren von einer derartigen Abscheulichkeit, die hätte ich mir nie aufgestellt, geschweige denn bestellt. Über das Spielzeugmännchenalter bin ich hinaus.

Das war nicht meine Frage.
Mich macht es misstrauisch, dass die Vertragskündigung und dein Perry-Rhodan-Autoren-Bashing so kurz hintereinander erfolgt.
Deshalb kaufe ich dir deine "Empörung" irgendwie nicht so recht ab.
Riecht mir zu sehr nach Rache.

#379 UdoTascher

UdoTascher

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Geschrieben 14 April 2011 - 21:42

Dazu muss man allerdings auch anmerken, dass die BPJM für solche Aussagen in keiner Weise fachkundig qualifiziert ist. Das sollte anders sein, und der Laie stellt sich das anders vor, aber tatsächlich werden die Gremien nach gesellschaftlichem Proporz besetzt, nicht nach fachlicher Qualifikation. Was nicht ausschließt, dass die einzelnen Mitglieder durchaus eine fachlich passende Ausbildung haben - die aber durch eine Auswahl nach "Gefälligkeit zum Proporz" statt nach Qualifikation automatisch disqualifiziert wird. Jeder weiß, dass man für jede Meinung auch theoretisch gebildete "Experten" findet und dass eine Expertise nichts mehr wert ist, wenn man sie nicht von einem neutralen Experten ergebnisoffen erstellen lässt, sondern stattdessen gezielt vorher den fürs gewünschte Ergebnis passenden Experten auswählt. Was man allenfalls sagen kann, ist, dass bei langjährigen BPJM-Mitarbeitern sich allmählich eine gewisse Erfahrung "einschleift", die ihre Arbeitsergbnisse im Rahmen der Zuständigkeiten der Gremien durchaus ein wenig belastbar macht.

Die Arbeitsweise der Bundesprüfstelle ist sicherlich irgendwo politisch, das zeigt sich sicherlich besonders in ihrem Umgang mit rechtsextremen Inhalten. Dies gilt im Übrigen aber auch für die qualitative Sozialwissenschaft, auch hier ist ein wie auch immer "neutral" gearteter Umgang mit Rechtsextremismus eine Chimäre, ganz einfach deshalb, weil man um eine schlussendliche Bewertung kaum herumkommt.
Da Du ja anscheinend der Prüfstelle Voreingenommenheit unterstellen willst, eine Nachfrage: Wie lautet denn das "gewünschte Ergebnis", nach dem in der Regel die passenden Experten für die Prüfung von rechtsextremen Inhalten ausgewählt wurden / werden. Und: Kannst Du konkrete Beispiele im Bereich "rechtsextreme Medien (Musik, Filme, Literatur, Games)" benennen, bei denen sogenannte "neutrale" Experten zu einem anderen, besseren Ergebnis gekommen wären?

Bearbeitet von UdoTascher, 14 April 2011 - 21:46.


#380 Gast_Frank Böhmert_*

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Geschrieben 14 April 2011 - 21:43

Mich macht es misstrauisch, dass die Vertragskündigung und dein Perry-Rhodan-Autoren-Bashing so kurz hintereinander erfolgt.

Letzte Diskussionsbeiträge von Hajo F. Breuer: 06.01.11
Anmeldung von Scarlet Pimpernel: 11.01.11

Don't feed the troll.

Die Identität mag unbekannt sein; das Umfeld ist doch klar.

#381 Scarlet Pimpernel

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Geschrieben 14 April 2011 - 21:43

@Kaffee Charly Wann wäre denn der richtige Zeitpunkt, an dem dir "Perry-Rhodan-Autoren-Bashing" (wann hat welches stattgefunden?) passt? Ich rieche hier eher Manöver, die von der Kritik ablenken sollen.

Bearbeitet von Scarlet Pimpernel, 14 April 2011 - 21:43.


#382 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

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Geschrieben 14 April 2011 - 21:52

Letzte Diskussionsbeiträge von Hajo F. Breuer: 06.01.11
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Don't feed the troll.

Die Identität mag unbekannt sein; das Umfeld ist doch klar.

Ich wollte hier nur mal (für alle) die möglichen Zusammenhänge darstellen.
Das Umfeld ist mir schon klar.
Bin schon gespannt, wann der nächste "Empörer" auftaucht. :P

#383 Beverly

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Geschrieben 14 April 2011 - 21:59

Ich rieche hier eher Manöver, die von der Kritik ablenken sollen.


Welche Kritik?

Um etwas kritisieren zu können, muss man auf seinen Inhalt eingehen.

Dass "Perry Rhodan" in einem Verlag erschienen ist, der auch die "Landser"-Hefte herausbrachte, sagt nichts über den Inhalt aus. Tut mir Leid, aber deiner Argumentation zufolge dürfte ein Vegetarier sein Gemüse nicht in seinem Laden kaufen, der auch Fleisch verkauft und der Gemüsebauer, der seine Produkte an solche Läden verkauft, ist schuld an der Massentierhaltung.

#384 Gast_Frank Böhmert_*

Gast_Frank Böhmert_*
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Geschrieben 14 April 2011 - 22:05

Bin schon gespannt, wann der nächste "Empörer" auftaucht. :P

(Pst, im Vertrauen. Sie werden geschickter. Sie haben längst, ähem, Schläfer eingeschleust.)

(Sobald ich den 799. Beitrag verfasst habe, ziehe ich voll vom Leder.)

(Aber so was von voll!!)

(Gegen alle!!!)

#385 Lomax

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Geschrieben 15 April 2011 - 02:32

Die Arbeitsweise der Bundesprüfstelle ist sicherlich irgendwo politisch, das zeigt sich sicherlich besonders in ihrem Umgang mit rechtsextremen Inhalten. Dies gilt im Übrigen aber auch für die qualitative Sozialwissenschaft, auch hier ist ein wie auch immer "neutral" gearteter Umgang mit Rechtsextremismus eine Chimäre, ganz einfach deshalb, weil man um eine schlussendliche Bewertung kaum herumkommt.
Da Du ja anscheinend der Prüfstelle Voreingenommenheit unterstellen willst, eine Nachfrage: Wie lautet denn das "gewünschte Ergebnis", nach dem in der Regel die passenden Experten für die Prüfung von rechtsextremen Inhalten ausgewählt wurden / werden. Und: Kannst Du konkrete Beispiele im Bereich "rechtsextreme Medien (Musik, Filme, Literatur, Games)" benennen, bei denen sogenannte "neutrale" Experten zu einem anderen, besseren Ergebnis gekommen wären?

Deine Frage kann ich schlecht beantworten, weil sie mehrere Aspekte verknüpft, die ich als getrennte Kategorien genannt hatte. So war die "Auswahl der für das Ergebnis gewünschten Experten" keine Aussage zur Praxis der BPJM oder dazu, dass ein wie auch immer geartetes "gewünschtes Ergebnis" von der Institution gesetzt wird. Es war nur ein allgemeiner Hinweis, dass die Validität einer Expertise selbst dann in Zweifel zu ziehen ist, wenn ein theoretischer Expertenstatus des Stellers der Expertise vorhanden ist, sofern der "Experte" nicht unvoreingenommen für sein Fachwissen ausgewählt wurde, sondern als Interessenvertreter.
Letzteres ist bei der BPJM der Fall. Das bedeutet allerdings nicht, dass in der BPJM zu konkreten Urteilen in Bezug auf konkrete Phänomene "Experten" ausgewählt werden, die ein konkretes von der BPJM gewünschtes Ergebnis zu liefern haben. Denn die Mitglieder der Gremien sind eben keine Interessenvertreter der "BPJM", sondern Vertreter der Sichtweisen ihrer jeweiligen (gesellschaftlichen) Gruppe, auf deren "Ticket" hin sie in die Gremien entsandt wurden. Das heißt nicht, dass damit ein Wunschergebnis "der BPJM" vorweggenommen würde. Es heißt nur, dass die Ergebnisse der BPJM nach einem Verfahren ermittelt werden, das eher den Gesetzmäßigkeiten politischer Entscheidungsfindung gleicht als wissenschaftlicher Arbeit.
Eine Voreingenommenheit "der Prüfstelle" möchte ich dementsprechend auch nicht konstatieren. Wohl aber eine Voreingenommenheit der einzelnen in den Gremien repräsentierten gesellschaftlichen Gruppen zu gewissen Einzelfragen - die natürlich in der Summe auch zu gewissen "typischen" Sichtweisen der Gesamtinstitution in gewissen Einzelfragen führen. Das aber war nicht das Kernthema, in dem es mir bei meinem Posting ging, und deswegen muss man das jetzt auch nicht im Detail diskutieren. Mir ging es nicht einmal speziell um eine wie auch immer geartete Haltung der BPJM, ihrer Mitglieder oder der für die Zusammensetzung relevanten Gruppen zum Thema Rechtsextremismus.
Mir ging es tatsächlich nur ganz allgemein und formal um den wissenschaftlichen Wert von allgemeinen Aussagen und Analysen der BPJM zu Zusammenhängen, die über den Kernbereich ihres Auftrags "Inhalte des Mediums" -> "Zugewiesener BPJM-Stempel" hinausgehen. Und da stelle ich nur fest, dass ein solcher Wert nicht vorhanden ist bzw. sich auf den Status einer unverbindlichen persönlichen Meinung einzelner ihrer Mitglieder bzw. einer Zufallsmehrheit der Gremienmitglieder beschränkt. Weitergehende Aussagen gehören nicht zur Aufgabe der BPJM, sie ist in ihrer Zusammensetzung nicht darauf angelegt, valide Aussagen zu allgemeingesellschaftlichen Themen und Zusammenhängen zu liefern und, wie gesagt, die BPJM ist auch nicht für wissenschaftliche Arbeiten zu solchen Fragen hin ausgelegt und strukturiert.

Die Einschätzung der BPJM zu konkreten einzelnen Medien stelle ich nicht infrage - aus dem einfachen Grund, dass die BPJM sich da in einem selbstreferentiellem System bewegt, in das zwar wissenschaftliche Erkenntnisse von außen einfließen, das aber selbst keine wirklich "wissenschaftlichen" Erkenntnisse erzeugt, sondern nur Einstufungen innerhalb des eigenen Systems.
In dem Posting, auf das ich geantwortet habe, war allerdings die Rede davon, dass "Laut BPJM die "Landser"-Hefte eines der Haupteinstiegsmedien für Jugendliche in die Rechte Szene sind. Und hauptsächlich von Jugendlichen gelesen werden." Das ist keine Aussage mehr über das Medium an sich und seine nach pädagogischen Kriterien geschätzten Auswirkungen, es ist eine empirische Aussage über die "Welt" und über konkret mess- und belegbare Kausalitäten in derselben. Mit dieser Aussage verlässt die BPJM ihr geschlossenes System und tritt in einen Bereich ein, der durchaus wissenschaftlich evaluierbar ist - und für den sie, siehe oben, keine spezielle Kompetenz besitzt.

Ich wollte also keine Vorbehalte zur Arbeit der BPJM äußern (auch wenn das billig wäre; aber das wird an anderer Stelle oft genug getan :P), und auch keine konkrete Aussagen über die Haltung der BPJM gegenüber rechtsradikalem Gedankengut implizieren (damit habe ich mich ehrlich gesagt bisher mangels Interesse gar nicht beschäftigt). Ich wollte tatsächlich nur rein formal darauf hinweisen, dass die BPJM in diesem Kontext und für die genannte Aussage keine zitierfähige Quelle oder Studie zum Thema darstellt.
Das habe ich schlicht so empfunden, als würde man Marcel Reich-Ranicki als Referenz für eine literaturwissenschaftliche Arbeit zitieren, oder die Erklärung eines Koalitionsausschusses zur AKW-Laufzeitverlängerung als Gutachten zur Sicherheit der deutschen AKWs anbringen. :unsure: Unterstellen will ich da gar nichts - die Beteiligten mögen immer noch gute Arbeit als Rezensenten und Politiker leisten, oder im vorliegenden Fall halt in der Einstufung konkreter Medien. Aber da zieht man sie halt einfach zu weit aus ihrem Biotop heraus, bzw. sind sie freiwillig herausgetreten.
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#386 Scarlet Pimpernel

Scarlet Pimpernel

    Mikronaut

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Geschrieben 15 April 2011 - 02:51

Welche Kritik?

Um etwas kritisieren zu können, muss man auf seinen Inhalt eingehen.

Dass "Perry Rhodan" in einem Verlag erschienen ist, der auch die "Landser"-Hefte herausbrachte, sagt nichts über den Inhalt aus. Tut mir Leid, aber deiner Argumentation zufolge dürfte ein Vegetarier sein Gemüse nicht in seinem Laden kaufen, der auch Fleisch verkauft und der Gemüsebauer, der seine Produkte an solche Läden verkauft, ist schuld an der Massentierhaltung.


Um den Inhalt von PR geht's hier gar nicht (obwohl der Stardust-Zyklus zum heulen ist), aber deine Vergleiche hinken sowieso. Wenn ich meine vegetarischen Produkte über eine Metzgerei vertreibe, fehlt auch irgendwo die Glaubwürdigkeit, oder?

Das entwickelt sich zu einer spannenden Diskussion, solange Böhmert und Co. sie nicht mit ihrem kindischen Spam zumüllen.

Ich bin kein Freund der Bundesprüfstelle, Zensur kann nie gut sein. Ich würde mir statt Verboten und Zwang eher Einsicht von Pabel wünschen und freiwilligen Verzicht auf diesen ewiggestrigen Müll.

#387 Marianne Sydow † 

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Geschrieben 15 April 2011 - 04:00

Falls es niemandem aufgefallen ist: ich habe es in meinem Post zu den verschwundenen Beiträgen im NOVA-Thread sorgfältigst vermieden, Namen zu nennen. Und jetzt muß ich mich von einem anonymen Avatar hier an den Pranger nageln lassen? Von wegen "vor der eigenen braunen Tür kehren" usw? Irgendwie begreife ich diese "ad hominem"-Logik nicht so ganz!

#388 lapismont

lapismont

    Linksgrünversifft

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Geschrieben 15 April 2011 - 06:50

Falls es niemandem aufgefallen ist: ich habe es in meinem Post zu den verschwundenen Beiträgen im NOVA-Thread sorgfältigst vermieden, Namen zu nennen. Und jetzt muß ich mich von einem anonymen Avatar hier an den Pranger nageln lassen? Von wegen "vor der eigenen braunen Tür kehren" usw? Irgendwie begreife ich diese "ad hominem"-Logik nicht so ganz!


Der Fluch des PR-Schreibers. Du wirst mit der Serie gleichgesetzt. Die Serie mit allen Serien und schwupps schreibst du etwas wie Landser.
Aber tröste Dich, Marianne, die Mensch sind lernfähig. Im Prinzip ist jeder in der Lage, seinen Horizont zu erweitern und in Dir etwas anderes zu sehen.

Da fällt mir übrigens noch ein schöner Schlenker zum Thema ein, vielleicht können die PR-Expertem etwas dazu sagen.


Eigentlich ist PR doch als wöchentlich erscheinende Serie ideal geeignet, literarisch auf tagespolitische Themen einzugehen. Etwa der arabische Aufruhr. Das ist doch eine perfekte Vorlage, für eine SF-Serie mit Millionen Planeten und Völkern. Kauft Perry seinen Lieblingssekt bei einem Diktator? Gewährt er ihm Asysl, wenn ihn sein Volk verjagen will? Lässt er ihn gar umbringen, um der Freiheit willen?
Da könnte man doch nebenher so ziemlich alles unterbringen, was die Welt grad bewegt.

Oder machen das die Autoren schon?
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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  • (Buch) gerade am lesen: Cheon Seon-ran – Tausend Arten von Blau

#389 My.

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Geschrieben 15 April 2011 - 06:55

Eigentlich ist PR doch als wöchentlich erscheinende Serie ideal geeignet, literarisch auf tagespolitische Themen einzugehen. Etwa der arabische Aufruhr. Das ist doch eine perfekte Vorlage, für eine SF-Serie mit Millionen Planeten und Völkern. Kauft Perry seinen Lieblingssekt bei einem Diktator? Gewährt er ihm Asysl, wenn ihn sein Volk verjagen will? Lässt er ihn gar umbringen, um der Freiheit willen?
Da könnte man doch nebenher so ziemlich alles unterbringen, was die Welt grad bewegt.

Ich fürchte, selbst wenn die Autoren bzw. die "Expokraten" das beabsichtigen würden, ist der Vorlauf viel zu groß, um mit den aktuellen Geschehnissen wirklich "mithalten" zu können. (Und ehrlich gesagt ... ich schaue manchmal zwangsläufig sonntags die letzten Minuten der "Lindenstraße", weil ich auf den "Weltspiegel" warte; ich empfinde es als über alle Maßen peinlich, wenn die dort gezeigten "Bürgerlichen" anfangen, zwischen einem Beziehungszoff und einem Nachbarbashing anfangen, ihre Erschütterung über Ereignisse wie z.B. die in Japan vorzugaukeln. Wenn ich PR noch lesen würde, würde ich das da garantiert nicht haben wollen. Und auch sonst nicht.)

My.

#390 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 15 April 2011 - 07:13

Beckinsale wird mir hoffentlich diese kleinen Off-topic-Anmerkungen verzeihen:

Zu diesem immer noch rätselhaften Fall (was bewegt einen ausgewiesenen "linken" Autoren dazu, plötzlich in "äußerst rechtem"
Umfeld zu publizieren), zu dem es nachwievor keine Stellungnahme von Ronald M.Hahn gibt,


Wenn man eine Unwahrheit oft genug wiederholt, glaubt man dann am Ende selber dran? Ronald M. Hahn hat
in dem fraglichen Thread im Nova-Forum eine Stellungnahme abgegeben und ich übrigens auch. Wie soll ich Deine
Bermekung deuten? Argumentierst du nach dem Motto "Was mir nicht paßt, das nehme ich nicht zur Kenntnis"?

bin ich erst jetzt noch auf ein hübsches kleines Indiz gestoßen:
In NOVA 16 (vor einem Jahr erschienen) bietet Hahn in einer "Anzeige" 29 Jahrgänge der Zeitschrift KONKRET zum Verkauf an.
Ungefähr zur gleichen Zeit dürften die Verträge mit UNITALL gemacht worden sein...


Indiz für was? Die Art, wie einige Leute hier Verbindungen zwischen völlig unzusammenhängenden Dingen herstellen,
grenzt schion an Paranoia. Ronald hat in den letzten Jahren jede Menge Bücher und Zeitschriften aus seinem Archiv
verkauft, darunter eben auch einige Jahrgänge Konkret. Unter unseren Lesern befinden sich einige linke Veteranen,
die an dem Angebot durchaus Interesse haben könnten, das ist die ganze Erklärung. Was soll das mit Unitall zu tun
haben?

Bei der damaligen Suche nach möglichen Motiven für Hahns Handeln kam auch eher scherzhaft die Begründung
"Mahler-Syndrom" auf. Aber vielleicht war genau das die Erklärung...


Sein Handeln hat Ronald völlig klar begründet. Ob man sich seiner Einstellung anschließen mag, ist eine andere Frage
und steht jedem frei. Meine persönliche Einstellung ist auch eine andere, dennoch würde mir nicht im Traum einfallen,
deswegen über Ronald und Horst herzufallen. Das ganze Theater ist völlig albern und sagt mehr über die Leute aus,
die sich hier allerlei finstere Intentionen der Nova-Macher zusammenphantasieren, als über die gescholtenen Autoren.

Gruß
MKI


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