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Paolo Bacigalupi - Biokrieg (The Windup-Girl)


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163 Antworten in diesem Thema

#1 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 14 Februar 2011 - 15:10

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Biokrieg (The Windup-Girl)
Paolo Bacigalupi
Hugo Award 2010, Campell-Award 2010, Nebula-Award 2009
Beginn: 15.3.2011


#2 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 16 Mrz 2011 - 17:00

Ich bin noch am Anfang und kämpfe mich durch. So locker durch die Geschichte fliegen geht nicht. Das erste Kapitel habe ich zweimal gelesen. Der Stil gefällt mir gut, die Personen, die Umgebung und das Szenarium sind wirklich gut beschrieben. Kommt intensiv rüber. Etwas irritiert bin ich von den kursiv gedruckten "fremden" Ausdrücken. Meine Interpretation: farang - ein Fremder, vielleicht von foreigner abgeleitet yang guizi - Amerikaner, vielleicht von Yankee abgeleitet Die Funktionsweise der Spannfedern kann ich mir nicht so gut vorstellen, ich bin ein technischer Depp.

#3 molosovsky

molosovsky

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Geschrieben 16 Mrz 2011 - 17:23

Die fremden Begriffe sind eigentlich alle (grob) aus dem Zusammenhang verständlich.

Wenn man es genau wissen will, kann man eine Runde Internet-Recherche spielen. Die ergibt für die ersten beiden genannten Wörter:

farang = Thai für ›nicht-asiatischer Fremder‹, ›Kaucasier‹, ›Ausländer‹, ›Nicht-Thailänder‹.

yang guizi = Chinenisch für ›ausländischer Teufel› oder ›(vom westlichen Ozean stammender) Teufel‹ = abwertende Bezeichnung der Chinesen für Europäer (siehe Opiumkriege).

Grüße
Alex / molo

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#4 Bungle

Bungle

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Geschrieben 16 Mrz 2011 - 17:44

Habe das Buch vorgestern beendet. Die thailändischen Begriffe erschließen sich aus dem Zusammenhang. Susannes Etymologie sind interessant... Die Markennamen der Gen-Produkte waren da ein "härtere" Brocken. Was soll man sich unter "U-Tex Reis" vorstellen? "SoyCal" oder so ähnlich muss wohl Soya sein. Diese Begriffe gehören zum Setting. Ja, das Buch liest sich aufgrund der exotischen Settings und der Akribie der Darstellung nicht so leicht herunter. Aber es ist gute Literatur, weil der Bacigalupi es versteht, die Handlung wie eine Spannfeder unter Spannung zu halten, und ihr zugleich unvorsehbare Wendungen zu geben, die sich rückblickend natürlich auch andeuten. Ja, die Spannfedern, wie sie es früher noch in Uhren und Spielzeugen gegeben hat. :-) Natürlich die HighTech-Variante. Aber dass die soo viel Energie binden können??? MB

#5 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 16 Mrz 2011 - 18:58

Ich hab auch gerade erst frisch begonnen und bin noch im ersten Kapitel. Insoweit kann ich die Anmerkung einiger aber bestätigen das der Text mit aufmerksamkeit gelesen werden muß. Ich finde auch das die Thai-Begriffe im Zusammenhang deutlich werden. Bin sehr gespannt wohin dieser Roman mich führen wird.

#6 Vincent Voss

Vincent Voss

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Geschrieben 16 Mrz 2011 - 19:06

Der Anfang war für mich schwer, aber interessant. Vermute, dass viele Begriffe zum Setting gehören und ich mich als Leser daran gewöhnen werde. Zu den Spannfedern: Nicht Fisch, nicht Fleisch. Die Beschreibungen sind zu genau, um sie als Phantastikleser einfach hinzunehmen und zu ungenau, um sie zu verstehen. Durch eine S-O-A-Reise mit Startpunkt Thailand gefällt mir natürlich der Schauplatz, den ich für gut beschrieben halte. Ich bin auch gespannt.

#7 methom

methom

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Geschrieben 16 Mrz 2011 - 20:19

Ich habe an den letzten beiden Abenden insgesamt etwa 30 Seiten geschafft, stecke also auch noch mitten im ersten Kapitel. Und ich kann mich dem Tenor nur anschließen: nicht unbedingt einfach zu lesen, aber eine durchaus faszinierende Welt, die sich da auftut. Ich bin gespannt, wie gut der Autor die Stimmigkeit aufrecht erhalten kann. Wenn man nichts über das Buch wüsste, kann man auf den ersten Seiten tatsächlich denken, es würde auf einem außerirdischen Markt spielen, so fremd wirkt die Atmosphäre. Aber so langsam würde ich mir dann auch mal ein bisschen Handlung wünschen ;) Die Markennamen nehme ich als das: Markennamen. Was sagt dir Goodyear über einen Reifen aus? Dass er von einer Firma namens Goodyear hergestellt wurde! Und U-Tex Reis? Ah, genau. (Als spontane Assoziation würde ich jetzt vermuten, dass die University of Texas - so es diese denn gibt - da vielleicht ihre Finger mit drinnen hat.) Aber vielleicht übersehe ich in meiner Naivität auch etwas, gut möglich.

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#8 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 17 Mrz 2011 - 19:03

Wow! Freunde der SF, das 3. Kapitel hats ja wohl in sich. Ich kann mir nicht helfen aber ich fühle mich bei der beschreibung " der neuen Menschen" an Szenen aus Bladerunner erinnert Harrison Ford und Replikantin läßt grüßen. Großes Kopfkino!

#9 Nadine

Nadine

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Geschrieben 17 Mrz 2011 - 19:15

Man reiche mir eine Wand! Dienstag habe ich darauf gewartet, dass der Thread eröffnet wird und total übersehen, dass es ihn längst gibt. Bin mitten in Kapitel 1 und mir schwirrt der Schädel.gerade diese Fremdartigkeit ist es, die mir am meisten zusagt. Endlich mal nicht sofort und volle Kanne Amerika oder Europa, endlich mal in eine andere Kultur reinschnuppern. Entsprechend schwer ist es natürlich, zu unterscheiden, ob eine Bezeichnung, eine Handlung oder ein Straßenbild typisch thailändisch oder SF sind. Mir hätten für den europäischen Leser ein Glossar und ein kurzes Nachwort zu Thailand gut gefallen (Ohne das Nachwort zu "Herz der Finsternis" würden mir in diesem Roman einige Dinge entgehen). Spannende Welt und interessanter Anfang. Ich versuche, am Ball zu bleiben, damit mich keiner aus Versehen spoilert.

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#10 Susanne11

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Geschrieben 17 Mrz 2011 - 19:56

Freunde der SF, das 3. Kapitel hats ja wohl in sich.

Ich kann mir nicht helfen aber ich fühle mich bei der beschreibung " der neuen Menschen" an Szenen aus Bladerunner erinnert
Harrison Ford und Replikantin läßt grüßen.

Großes Kopfkino!

Ja, das 3. Kapitel hat es wirklich in sich und es ist um einiges heftiger als die Replikanten in Bladerunner. Emiko hat keinerlei Möglichkeiten, sich dem Geschehen zu entziehen. Sie muss aktiv tun, was ihre Gene befehlen und gleichzeitig leidet sie darunter. Das ist brutal.

Auch die Idee mit den Megodonten finde ich sehr schräg.

Die Beschreibungen sind durchgängig opulent und es entstehen komplexe Bilder im Kopf. Aber bis jetzt gibt es keine positiven inhaltlichen Ausblicke, alles ist nur schrecklich. Hoffentlich ändert sich da noch etwas.

Mir gefällt die Art und Weise wie B diese komplexe Welt beschreibt. Sie ist bunt, brutal und chaotisch. Gleichzeitig führt er seine Protagonisten systematisch ein. Jeder bekommt ein eigenes Kapitel und seine aktuelle Situation und seine Motive sowie Teile seiner Vergangenheit werden dem Leser sehr geordnet präsentiert. Man hat sofort ein klares Bild von der Person.

Ich bin im 7. Kapitel und lese bei jeder Gelegenheit weiter, das Buch ist ein Pageturner.

#11 Oliver

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Geschrieben 17 Mrz 2011 - 20:05

Die Beschreibungen sind durchgängig opulent und es entstehen komplexe Bilder im Kopf. Aber bis jetzt gibt es keine positiven inhaltlichen Ausblicke, alles ist nur schrecklich. Hoffentlich ändert sich da noch etwas.

Das tut es. Es wird alles noch schrecklicher. Das ist kein Witz. :D

Ich werfe mal ein Hallo in die Runde und werde hier auch mitlesen und manchmal mitdiskutieren. Bei mir ist die Lektüre leider schon anderthalb Jahre her, so dass ich vielleicht schon einiges vergessen habe. Mal sehen.
  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
  • • (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
  • • (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
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  • • (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)

#12 methom

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Geschrieben 17 Mrz 2011 - 22:03

So, das erste Kapitel ist durch. Mit dem Amok-Elefanten kam ja noch ein bisschen Leben in die Bude.

Ich finde, bislang gibt es sehr wenig Strom in der Welt. Selbst ohne Benzin sollte es doch noch Möglichkeiten zur Stromerzeugung außer den allgegenwärtigen Kurbeln geben. Aber vielleicht (wahrscheinlich) kommt ja noch etwas dazu.


Gleichzeitig führt er seine Protagonisten systematisch ein. Jeder bekommt ein eigenes Kapitel und seine aktuelle Situation und seine Motive sowie Teile seiner Vergangenheit werden dem Leser sehr geordnet präsentiert. Man hat sofort ein klares Bild von der Person.

Ich bin im 7. Kapitel und lese bei jeder Gelegenheit weiter, das Buch ist ein Pageturner.

Hm, Pageturner würde ich nicht sagen. Eher ein wenig anstrengend zu lesen, aber lohnenswert (soweit sich das bis jetzt sagen lässt). Aber ich habe jetzt fast ein bisschen Angst, wenn ich lese, dass es scheinbar auch noch eine Vielzahl von Protagonisten gibt. Das könnte es noch anstrengender machen.

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#13 T. Lagemann

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Geschrieben 18 Mrz 2011 - 11:30

Hallo zusammen, das erste Kapitel war für mich ein gelungener Einstieg in den Roman. Der zukünftige Ferne Osten (samt der Probleme der restlichen Welt) wird mir nahegebracht, ohne in Info Dumping zu ersticken. Und eine der Hauptfiguren lerne ich kennen. Überaus atmosphärische Beschreibungen! Tobias
"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#14 methom

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Geschrieben 18 Mrz 2011 - 19:52

So, das zweite Kapitel ist auch durch. Und schließt nahtlos an das erste an. Somit war der befürchtete Wechsel des Protagonisten doch recht sanft durchgeführt und man musste sich nicht auch noch gleich auf ein neues Setting einstellen. So langsam gewöhne ich mich wohl an den Stil des Buches. Das zweite Kapitel war schon angenehmer zu lesen als das erste. Was mich beim Wiedereinstieg jedes mal erst irritiert, ist dass das Buch im Präsens geschrieben ist. Etwas ungewöhnlich. Was mir noch nicht ganz klar ist, sind diese Spannfedern. Wie groß sollen die denn sein? Als es am Anfang hieß, dass die so unheimlich viel Energie speichern und mit Hilfe von Elefanten hergestellt werden, stellte ich mir irgendwas in der Größe zwischen Stuhl und Kleinwagen vor. Aber dann hieß es irgendwo, dass die winzig sind. Na mal sehen, vielleicht wird das ja noch klarer.

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#15 Amtranik

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Geschrieben 18 Mrz 2011 - 20:27

Ich bin mittlerweile schon etwas weiter vorangekommen und befinde mich derzeit in Kapitel 8. Leider ist inzwischen mein Enthusiasmus für den Roman etwas abgeklungen. Nach dem Knalleffekt von Kapitel 3 wird es mir ein wenig zu konstruiert und stellenweise langweilt mich dies. Aus durchaus flott wurde es ein wenig inhaltsschwerer und somit auch schwerer zu konsumieren und zu verdauen. Vermutlich ein Werk dem man etwas mehr Zeit gönnen sollte bzw, das man nicht lesen sollte wenn man wie ich derzeit ein wenig zu abgelenkt ist ( Japan ). Irgendwo zwischen Kapitel 4 und 7 habe ich ein wenig den Faden und den Überblick verloren.

Bearbeitet von Amtranik, 18 Mrz 2011 - 20:28.


#16 molosovsky

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Geschrieben 18 Mrz 2011 - 21:36

Soll vorkommen, dass man ein Buch aufmerksam lesen sollte, um es wirklich genießen zu können :thumb: »The Windup-Girl« ist zwar ein wenig unübersichtlich, weil es vier Handlungstränge gibt. Dafür ist die Figurenzahl insgesamt nicht so groß. Grüße Alex / molo

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#17 Nadine

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Geschrieben 18 Mrz 2011 - 21:50

Mittlerweile bin ich auch über die 100 Seiten drüber und finde, es liest sich recht locker für das etwas zugeknallte erste Kapitel. Velleicht, weil ich den Roman nicht ganz ernstnehmen kann. Die Personen gefallen mir gut, aber die Welt finde ich nicht unbedingt glaubwürdig. Vor allem diese absurde Art, Strom zu erzeugen und zu speichern. Gezeitenkraftwerke wären wahrscheinlich einfacher gewesen. Weshalb haben die Leute kein Schießpulver mehr und keine Gewehre? Der schlechteren Amazonrezension muss ich jedenfalls in einigen Punkten recht geben, allerdings empfinde ich die Charaktere nicht als flach und auch die Politik der Welt gefällt mir sehr gut. Aber andererseits ist Steampunk meistens ebenfalls kein besonders glaubwürdiges Genre und macht trotzdem Spaß beim lesen. Bei "Seelen in der großen Maschine" war die Begründung für die Vorsintflutlichkeit immerhin eine gesellschaftliche. Leider kann ich mir auch einige Sachen nicht vorstellen, obwohl sie ausführlich Beschrieben sind: Wie die Spiralfedern wirklich hergestellt werden beispielsweise oder wie genau das Aufziehmädchen ruckt und zuckt und vor allem läuft (Also, wie das anatomisch-biologisch funktioniert). Bei den Aufziehmenschen musste ich irgendwie an Frank Hebben denken, weiß nicht, weshalb.

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#18 Susanne11

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Geschrieben 18 Mrz 2011 - 22:19

Soll vorkommen, dass man ein Buch aufmerksam lesen sollte, um es wirklich genießen zu können :thumb:

Stimmt, man kann das Buch nicht einfach so runterlesen. Ich halte immer wieder inne, damit ich die Handlungsstränge nicht verliere.

Im 7. Kapitel hat mir die Erwähnung der Geister, die man überall sehen kann, gefallen. Ich war zwar noch nie in Thailand, weiss aber, dass es dort überall Geisterhäuser gibt und dass der Geisterglaube dort lebendig ist. Jedenfalls legt der Kontext nahe, dass es sich bei Phii um Geister handeln muss.

Habe gerade mit dem 11. Kapitel begonnen und es ist immer noch nicht klar, wohin sich diese Geschichte entwickeln wird.

@molo
Welche 4 Handlungsstränge hast du identifiziert?
1 Anderson Lake
2 Emiko
3 Hock Seng
4 Jaidee und Kanya
So sehe ich es momentan.

#19 Amtranik

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Geschrieben 19 Mrz 2011 - 06:54

Soll vorkommen, dass man ein Buch aufmerksam lesen sollte, um es wirklich genießen zu können <_<



Was Dir selbst, wie ich annehme immer zu 100% gelingt.....

Ansonsten seh ich das ähnlich wie Susanne in Bezug auf erfassen des Romanes als Gesamtwerk. Was will er? Worum genau
dreht sich jetzt eigentlich die ganze Handlung? Kommt Bacigalupi noch vor Seite 500 zum Punkt?

Ich bin gespannt.

#20 molosovsky

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Geschrieben 19 Mrz 2011 - 08:02

@ Amtranik Ich verliere (seltsamerweise) eher die Übersicht bei bestimmten Büchern, die mir zu ›einfach‹ sind, wo eigentlich überhaupt nix passiert, außer, dass mit Sprache gematscht wird (beispiel Handtke); †” oder deren Handlung und Figuren ich zu simpel finde, †¦ die aber Spaß bieten können, wenn ich es schaffe, sie im Guten nicht ernst zu nehmen (siehe Dan Brown). @Suanne11: Die vier Handlungsstränge stimmen. Ich erstelle für alle Bücher, die keines haben, ein Inhaltsverzeichnis (wo ich die wichtigsten Figuren aufliste), und fasse mit Stichpunkten die Kapitel zusammen (schreib ich ins Buch am Ende des Kapitels). Bei »The Windup Girl« sieht das so aus: 1. (Anderson Lake, Hock Seng, Yates) †” Anderson kauft ngaw. Zu SpringLife, Inspektion. Megadont dreht durch. Anderson verletzt bei Verteidigung. 2. (Hock Seng, Anderson) †” Hock Seng organisiert. Anderson wird verarztet. Hohe Kosten durch Megadont-Schäden an Fertigungsanlage. Hock Sengs Begehrlichkeiten auf Patente im Safe. 3. (Emiko, Raleigh, Anderson) †” Emiko = Sex-Objekt in Bar. Besitzer Raleigh läßt sie Kunden (= A.L.) von White SHirts und Gene Hack berichten. Anderson erzählt von Kolonie freier Windups irgendwo im Norden. 4. (Jaidee, Kanya, Somchai) †” Jaidee & Kanya vom Umweltministerium/White Shirts vernichten Lieferungen (Carlayle), u.a. Algenzucht-Becken, auf die Anderson dringend wartet. Jaidee nachts zuhause bei Frau Chayas. Sorgen und Liebe. Zudem schreibe ich wichtige Begriffe und die Namen von Nebenpersonen an den unteren Seitenrand (um sie beim Zurückblättern schnell zu finden, wenn ich nochmal genau wissen will, was dies oder jenes ist). Grüße Alex / molo

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#21 T. Lagemann

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Geschrieben 19 Mrz 2011 - 11:23

Hallo zusammen,

nach dem wirklich tollen Eingangskapitel ging meine Begeisterung dann doch mit den folgenden Kapiteln zurück. Die Beschreibung bleiben atmosphärisch sehr dicht, die Bilder lebendig, aber mir wird zuviel Innenleben der Figuren beschrieben. Trotz der überaus interessanten Emiko ist mir das zuviel "sagen" statt "zeigen". Ich fühle mich da höchst unangenehm an Follett erinnert, der mich bei seinen Figuren auch arg an die Hand nimmt, damit ich auch nur ja verstehe, was sie demnächst vorhaben oder wie sie über das zuvor Erlebte denken.

Emiko: Als Titelgeberin natürlich die zentrale Figur des Romans, auch wenn sie erst in Kapitel 3 auftritt. Da wird konsequent Pris aus Träumen Roboter Elektrischen Schafen weitergedacht. Ja, das macht Freude.

Viele Grüße
Tobias
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#22 Susanne11

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Geschrieben 19 Mrz 2011 - 11:33

Ich erstelle für alle Bücher, die keines haben, ein Inhaltsverzeichnis (wo ich die wichtigsten Figuren aufliste), und fasse mit Stichpunkten die Kapitel zusammen (schreib ich ins Buch am Ende des Kapitels).
Bei »The Windup Girl« sieht das so aus:

1. (Anderson Lake, Hock Seng, Yates) †” Anderson kauft ngaw. Zu SpringLife, Inspektion. Megadont dreht durch. Anderson verletzt bei Verteidigung.
2. (Hock Seng, Anderson) †” Hock Seng organisiert. Anderson wird verarztet. Hohe Kosten durch Megadont-Schäden an Fertigungsanlage. Hock Sengs Begehrlichkeiten auf Patente im Safe.
3. (Emiko, Raleigh, Anderson) †” Emiko = Sex-Objekt in Bar. Besitzer Raleigh läßt sie Kunden (= A.L.) von White SHirts und Gene Hack berichten. Anderson erzählt von Kolonie freier Windups irgendwo im Norden.
4. (Jaidee, Kanya, Somchai) †” Jaidee & Kanya vom Umweltministerium/White Shirts vernichten Lieferungen (Carlayle), u.a. Algenzucht-Becken, auf die Anderson dringend wartet. Jaidee nachts zuhause bei Frau Chayas. Sorgen und Liebe.

Zudem schreibe ich wichtige Begriffe und die Namen von Nebenpersonen an den unteren Seitenrand (um sie beim Zurückblättern schnell zu finden, wenn ich nochmal genau wissen will, was dies oder jenes ist).

Personenlisten mache ich bei komplexen Büchern auch.
Begriffe und Namen auf den unteren Seitenrand schreiben sowie Stichworte zu Kapitel notieren ist eine gute Idee, die wahrscheinlich Disziplin beim Lesen erfordert. Eigentlich bin ich eine Schnellleserin und lasse mich ungern beim Lesen aufhalten ... ich werde es ausprobieren.

Wobei man bei diesem Buch oft erst später weiss, dass etwas wichtig war und dann endlos zurückblättern und suchen muss.

#23 Rusch

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Geschrieben 20 Mrz 2011 - 08:56

Also es wird Zeit, dass ich mich nun auch melde. Ich habe die ersten drei Kapitel durch und es ist noch zu früh um irgend eine Wertung zu machen. Die Geschichte ist hart - in beiden Ebenen - also nichts für zartbesaitete. Ein wenig erinnert mich das Buch da Cyberpunk Romane und die beschriebenen Gesellschaftstrukturen, auch wenn die Gesellschaft deutlich enttechnisiert ist (zumindest in Tailand). Ich bin übrigens vom Cover ziemlich begeistert. Wegen Emiko: Da bin ich noch gespannt, inwieweit sie genau künstlich ist und wie weit sie eine persönliche Selbstbestimmung hat.

#24 Armin

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Geschrieben 20 Mrz 2011 - 09:45

Ich bin übrigens vom Cover ziemlich begeistert.

Damit meinst du hoffentlich das Cover der englischsprachigen Ausgabe ...

#25 Rusch

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Geschrieben 20 Mrz 2011 - 17:42

Nein, das Cover der deutschen Ausgabe natürlich.

#26 Pogopuschel

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Geschrieben 20 Mrz 2011 - 17:51

Nein, das Cover der deutschen Ausgabe natürlich.


;) Das halte ich für das hässlichste SF-Cover der letzten Jahre. Ich kaufe mir normalerweise Bücher nicht nach Cover, aber bei diesem ist es mir unmöglich, mir dieses scheussliche Ding ins Haus zu holen. Deshalb habe ich mir die tolle englische Ausgabe gekauft.

#27 Amtranik

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Geschrieben 20 Mrz 2011 - 18:15

;) Das halte ich für das hässlichste SF-Cover der letzten Jahre. Ich kaufe mir normalerweise Bücher nicht nach Cover, aber bei diesem ist es mir unmöglich, mir dieses scheussliche Ding ins Haus zu holen. Deshalb habe ich mir die tolle englische Ausgabe gekauft.


Diese Einschätzungen kann ich nun überhaupt nicht nachvollziehn. Weder ist mir plausibel wieso dieses Cover besonders schön und
stilvoll sein soll, noch was daran häßlich sein könnte.

Es ist ein schlichtes Cover, wäre alles was mir dazu einfiele.

#28 Stormking

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Geschrieben 20 Mrz 2011 - 18:16

;) Das halte ich für das hässlichste SF-Cover der letzten Jahre.

Vor allem ist es ja auch wahnsinnig innovativ. Ne ehrlich, so'n halbes Frauengesicht habe ich in den letzten Jahren bei mindestens drei verschiedenen Werken gesehen, z.B. bei "True Blood".

#29 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 20 Mrz 2011 - 18:23

Vor allem ist es ja auch wahnsinnig innovativ. Ne ehrlich, so'n halbes Frauengesicht habe ich in den letzten Jahren bei mindestens drei verschiedenen Werken gesehen, z.B. bei "True Blood".


Furchtbar finde ich diese extrem geschwungenen Lippen und die hervorstechenden beiden Schneidezähne. Das würde eher zu Hasen-SF passen.

#30 Stormking

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Geschrieben 20 Mrz 2011 - 18:30

Furchtbar finde ich diese extrem geschwungenen Lippen und die hervorstechenden beiden Schneidezähne. Das würde eher zu Hasen-SF passen.

So genau hab ich's mir gar nicht angeschaut. Ich finde das Cover einfach nur einfallslos. Zunächst halt das mittlerweile abgenutzte Motiv des halben Frauengesichts und dann auch noch die erstbeste Visualisierung von "Menschen als Ware", die einem überhaupt einfallen kann: Der Barcode.

Lang! Wei! Lig!


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