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"Die Welt geht unter!" - Erdbeben nicht nur in Japan


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331 Antworten in diesem Thema

#1 Beverly

Beverly

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Geschrieben 13 März 2011 - 16:14

Im Moment sind die Nachrichten aus Japan gerade selbsterklärend. Ein Erdbeben der Stärke 9 auf der Richter-Skala hat den Inselstaat nicht nur verwüstet, sondern auch zu Kernschmelzen in mehreren Atomkraftwerken geführt. "Pünktlich" zum 25. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl wieder ein Super-GAU :angry: ! Umweltminister Röttgen hat einer erneuten Deiskussion um Atomkraft eine Absage erteilt - das ist nur jüngste Sumpfblüte einer Regierung, die vor allem eines ist - überflüssig :angry: ! Der Super-GAU in Japan ist die "würdige" Fortsetzung der Katastrophe im Golf von Mexiko im Jahr 2010, als nach der Explosion einer Bohrinsel monatelang Öl ins Meer floss. Beide Katastrophen verweisen auf das verbrecherische Gebaren einer Energiewirtschaft, welche die Menschen mit veralteten und gefährlichen Energieträgern in Abhängigkeit und Angst hält. Der Zustand der Welt heute entspricht ziemlich genau den düsteren Nahe-Zukunft-Visionen, die John Brunnder vor einer Generation geschrieben haben. Die postmoderne Wohlstandsverblödung hat noch einmal eine Generation vor Brunner Aldous Huxley in "Schöne neue Welt" vorausgesehen. Wiederum eine Generation vor Huxley hat H. G. Wells die wachsenden Gegensätze zwischen Arm und Reich in "Die Zeitmaschine" satirisch aufs Korn genommen: die Reichen verbannen die Armen in den Untergrund der Städte, doch verblöden und werden zu den "Eloi", die von den zu den Morlocks geweordenen Armen verspeist werden. Was sagt das SF-Fandom dazu?

#2 Diboo

Diboo

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Geschrieben 13 März 2011 - 16:49

Zeit, mehr Geld in die Forschung fĂĽr Fusionsenergie zu stecken. Was ein Erdbeben mit Huxley und Co. zu tun hat, verstehe ich nicht, aber ich verstehe Beverly ja sowieso meistens nicht.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, fĂĽr Geld getan zu werden."
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#3 Klaus Kunze

Klaus Kunze

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Geschrieben 13 März 2011 - 16:50

Man könnte zur Atomkraft aus allgemeiner Sicht mancherlei sagen, das ist hier nicht speziell gefragt. Gefragt ist eine Bewertung aus SF-Sicht, aus Fandom-Sicht. Nun: Wenn wir nicht Technologien entwickeln und in den Griff bekommen, 6 Milliarden Menschen zu ernähren, mit Strom etc. pp. zu versorgen und so fort, wird die Erde in 100 Jahren eine Wüste sein. Schon darum verbietet sich jede Technikfeindlichkeit. Und wenn wir nicht jede erdenkliche Technologie erforschen und weiterentwickeln, werden die Menschen den Planeten wohl nie verlassen können. Wer hier "Na, und?" sagt, mag das aus Sicht fernöstlicher Philosophien begründen können; unserer Denkweise dürfte es nicht entsprechen. Also: Nicht das gesamte technologische Kind mit dem AKW-Bad ausschütten. Daß man in hochgradig erdbebengefährdeten Gegenden solche AKWs nicht bauen sollte, ist dabei eine Binsenwahrheit. Als Ugh der Höhlenmensch von Ghu das erste Feuer bekam, sagte der ja auch: "Bitte im Wald kein Feuer anzünden!"

#4 HMP †

HMP †

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Geschrieben 13 März 2011 - 17:01

Ein Erdbeben der Stärke 9 auf der Richter-Skala hat den Inselstaat nicht nur verwüstet, sondern auch zu Kernschmelzen in mehreren Atomkraftwerken geführt.


Zunächst einmal sagt ein winziger Teil des Fandoms dazu, dass Halbwahrheiten die Sache weder besser noch schlimmer, nicht einmal anders machen. Denn so verlief der Weg nicht. Nicht die Erdbeben haben zu einer Kernschmelze geführt.
Zudem hat die meisten Leben und die größten Zerstörungen der dem Erdbeben folgende Tsunami gefordert. Der wohl auch dafür verantwortlich ist, dass die Notstromgeneratoren ausfielen. Wären die gelaufen, wäre die Kühlung noch intakt, und Erdbeben hin oder her - keine Kernschmelze, keine Eskalation der Gefahrensituation.

Ebensowenig verstehe ich, was das Erdbeben und der Ölunfall gemeinsam haben. So gesehen, könnte man auch die etwas misslungene Einführung des E10-Sprits mit ins Boot holen. Denn irgendwo gibt es da eine sehr stimmige Berechnung, dass wir mit dem Sprit Umweltschutz auf Kosten anderer betreiben ...

Irgendwie kann ich den ganzen Rundumschlag nicht völlig nachvollziehen ...

Bearbeitet von HMP, 13 März 2011 - 17:05.

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#5 My.

My.

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Geschrieben 13 März 2011 - 17:05

Es waren die Amis, die weiland Japan zwangen, sich der Welt zu öffnen; es waren die Amis, die Japan zu einer der Top-Wirtschaftsnationen auf der Welt werden ließen. Die japanische Bevölkerung wußte immer, wo sie lebt. Und die Welt wird nicht untergehen ... Das sind nicht die ersten Erdbeben, es sind auch nicht die schwersten Erdbeben, die es jemals gab. Wir leben nur in einer Zeit, in der die Journalisten die technischen Möglichkeiten und die Verbreitung der Medien haben, um aus allem das Schlimmstmögliche aller Zeiten zu machen; Journalisten haben den "supergrößten anzunehmenden Unfall" erfunden, Journalisten haben AIDS erfunden (jedenfalls sieht es so aus) usw. usf. Die Welt ist nie untergegangen. Daß es bei heutigen Katastrophen mehr Tote gibt als Anfang des 20. Jahrhunderts in San Francisco, liegt daran, daß es mehr Menschen gibt. Was sind 10000 Tote in einem Land mit der Bevölkerungsdichte Japans? Wieviele Deutsche sind in Deutschland an den Folgen von Tschernobyl gestorben? Die Welt wird nicht untergehen. Wer das behauptet, betreibt Panikmache und muß sich den Vorwurf gefallen lassen, nur Quoten zu wollen. My.

#6 Diboo

Diboo

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Geschrieben 13 März 2011 - 17:17

Zunächst einmal sagt ein winziger Teil des Fandoms dazu, dass Halbwahrheiten die Sache weder besser noch schlimmer, nicht einmal anders machen. Denn so verlief der Weg nicht. Nicht die Erdbeben haben zu einer Kernschmelze geführt.
Zudem hat die meisten Leben und die größten Zerstörungen der dem Erdbeben folgende Tsunami gefordert. Der wohl auch dafür verantwortlich ist, dass die Notstromgeneratoren ausfielen. Wären die gelaufen, wäre die Kühlung noch intakt, und Erdbeben hin oder her - keine Kernschmelze, keine Eskalation der Gefahrensituation.

Ebensowenig verstehe ich, was das Erdbeben und der Ölunfall gemeinsam haben. So gesehen, könnte man auch die etwas misslungene Einführung des E10-Sprits mit ins Boot holen. Denn irgendwo gibt es da eine sehr stimmige Berechnung, dass wir mit dem Sprit Umweltschutz auf Kosten anderer betreiben ...

Irgendwie kann ich den ganzen Rundumschlag nicht völlig nachvollziehen ...


So ist die Beverly halt. Entweder geht die Welt unter oder gar nichts. Nuancen in ihrem Katastrophismus waren nie eine ihrer Stärken. Aber das mögen wir ja so an ihr :-)


Mod-Meldung molosovsky: Kein guter Stil, Dirk: Jemanden kommentieren, als ob er/sie nicht anwesend wäre.

Bearbeitet von molosovsky, 15 März 2011 - 18:19.

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#7 †  a3kHH

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Geschrieben 13 März 2011 - 17:24

Im Moment sind die Nachrichten aus Japan gerade selbsterklärend. Ein Erdbeben der Stärke 9 auf der Richter-Skala hat den Inselstaat nicht nur verwüstet, sondern auch zu Kernschmelzen in mehreren Atomkraftwerken geführt. "Pünktlich" zum 25. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl wieder ein Super-GAU :angry: ! Umweltminister Röttgen hat einer erneuten Deiskussion um Atomkraft eine Absage erteilt - das ist nur jüngste Sumpfblüte einer Regierung, die vor allem eines ist - überflüssig :angry: !
Der Super-GAU in Japan ist die "würdige" Fortsetzung der Katastrophe im Golf von Mexiko im Jahr 2010, als nach der Explosion einer Bohrinsel monatelang Öl ins Meer floss. Beide Katastrophen verweisen auf das verbrecherische Gebaren einer Energiewirtschaft, welche die Menschen mit veralteten und gefährlichen Energieträgern in Abhängigkeit und Angst hält.

Nicht das "verbrecherische Gebaren einer Energiewirtschaft" ist an dem aktuellem Desaster schuld, sondern das "verbrecherische Gebaren einer korrupten Energiewirtschaft zusammen mit einer ebenso korrupten und verbrecherischen Politik".
Die wollen uns doch verarschen !
Mir kann keiner erzählen, daß eine Kernschmelze trotz Tsunami und Erdbeben nicht locker mal eben durch ein, zwei zusätzliche Notfallvorsorgen hätte verhindert werden können. Ach übrigens : Wer mir in diesem Kontext mit fehlender Kühlflüssigkeit kommt, den tunke ich höchstpersönlich in das direkt neben dem AKW liegende Gewässer. :angry: Aber solche Vorsorgemaßnahmen hätten ja vielleicht die Profite geschmälert.

Der Zustand der Welt heute entspricht ziemlich genau den düsteren Nahe-Zukunft-Visionen, die John Brunnder vor einer Generation geschrieben haben. Die postmoderne Wohlstandsverblödung hat noch einmal eine Generation vor Brunner Aldous Huxley in "Schöne neue Welt" vorausgesehen. Wiederum eine Generation vor Huxley hat H. G. Wells die wachsenden Gegensätze zwischen Arm und Reich in "Die Zeitmaschine" satirisch aufs Korn genommen: die Reichen verbannen die Armen in den Untergrund der Städte, doch verblöden und werden zu den "Eloi", die von den zu den Morlocks geweordenen Armen verspeist werden.

Was sagt das SF-Fandom dazu?

Ich sehe das ähnlich wie Du.


Ebensowenig verstehe ich, was das Erdbeben und der Ölunfall gemeinsam haben. So gesehen, könnte man auch die etwas misslungene Einführung des E10-Sprits mit ins Boot holen.

Irgendwie kann ich den ganzen Rundumschlag nicht völlig nachvollziehen ...

Etwas mehr Nachdenken und etwas weniger Naivität könnte da helfen. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Lesen dieses Berichts.

Bearbeitet von a3kHH, 13 März 2011 - 17:25.


#8 HMP †

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Geschrieben 13 März 2011 - 17:28

Etwas mehr Nachdenken und etwas weniger Naivität könnte da helfen. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Lesen dieses Berichts.


Helfen wobei? Verschwörungstheorien zu entwickeln?

Bearbeitet von HMP, 13 März 2011 - 17:38.

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#9 valgard

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Geschrieben 13 März 2011 - 17:31

rt.

Ich sehe das ähnlich wie Du.


Dem schlieĂźe ich mich an!
Die Tendenzen gehen dahin.
Wie aber der zeitliche Rahmen aussichet ...?
Ich mit meinen fast 50zig werde den schlimmsten Teil wohl nicht mehr erleben.

Leier steht die Profitgier vor allem anderen.
Und leider interessiert sich die Masse der Menschen in unserem Lande nicht fĂĽr die wichtigen Dinge.

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#10 Amtranik

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Geschrieben 13 März 2011 - 17:31

Ich seh das so. Noch vor einigen Jahrhunderten als der Globus viel weniger dicht besiedelt war, hätte ein Erdbeben und der darauffolgende Tsunami vermutlich lediglich eine Handvoll Fischerdörfchen verschwinden lassen. Der Mensch und seine Zivilisation breitet sich auf dem Erdball wie ein Krebsgeschwür aus und besiedelt ( pflastert ) auch noch die letzten Flecken mit Häusern, Straßen, Industrie etc zu. Erdbeben und Tsunamis nahmen schon immer ihren Verlauf.

#11 Diboo

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Geschrieben 13 März 2011 - 17:33

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist gerade die KĂĽhlung mit Wasser ein Problem, weil dadurch explosiver Wasserstoff entsteht. Und Bumms.

Bearbeitet von Diboo, 13 März 2011 - 17:34.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, fĂĽr Geld getan zu werden."
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#12 Turbinenreiter

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Geschrieben 13 März 2011 - 17:36

Journalisten haben AIDS erfunden (jedenfalls sieht es so aus) usw. usf.


ok.
erzähl das mal den betroffenen.
wtf? hab ich da den sarkasmusmarker ĂĽbersehen?

#13 valgard

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Geschrieben 13 März 2011 - 17:36

Ich seh das so.

Noch vor einigen Jahrhunderten als der Globus viel weniger dicht besiedelt war, hätte ein Erdbeben und der darauffolgende Tsunami
vermutlich lediglich eine Handvoll Fischerdörfchen verschwinden lassen.

Der Mensch und seine Zivilisation breitet sich auf dem Erdball wie ein KrebsgeschwĂĽr aus und besiedelt ( pflastert ) auch noch
die letzten Flecken mit Häusern, Straßen, Industrie etc zu. Erdbeben und Tsunamis nahmen schon immer ihren Verlauf.

Damit hast Du sicher Recht!

Aber damals gab es auch keine AKWs deren Unfälle, aus welchen Gründen auch immer, verheerende Folgen haben können.

Japan wäre aber ohne seine 54 AKW nicht überlebensfähig.
Wir haben ein Problem mit der weiteren Energieversorgung unseres Planeten.

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#14 Pogopuschel

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Geschrieben 13 März 2011 - 17:48

Japan wäre aber ohne seine 54 AKW nicht überlebensfähig.


Überlebensfähig wäre sie schon. Nur nicht als hochtechnologisierte Industrienation. Und das meine ich jetzt nicht wertend.

#15 †  a3kHH

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Geschrieben 13 März 2011 - 17:48

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist gerade die KĂĽhlung mit Wasser ein Problem, weil dadurch explosiver Wasserstoff entsteht. Und Bumms.

+++ Block 2 von Fukushima wieder normal gekĂĽhlt +++

[17.11 Uhr] Der Reaktor 2 des AKW Fukushima 1 wird mit funktionierendem Notsystem gekühlt, während in die Reaktoren 1 und 3 Meerwasser eingeleitet wird. Das teilte die japanische Atomaufsichtsbehörde NISA (Nuclear and Industrial Safety Agency) mit. Derzeit werde Süßwasser über das normale Kernnotkühlsystem (RCIC - Reactor Core Isloation Cooling) in den Reaktor 2 eingespeist. In dem Meiler war zuvor auch der Druck angestiegen. Bei den gleichfalls von Ausfällen des Kühlsystems betroffenen Reaktoren 1, 2 und 4 des Kernkraftwerks Fukushima 2 seien die Vorbereitungen zum Ablassen von Dampf abgeschlossen, sagte eine Mitarbeiterin der Behörde.

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#16 valgard

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Geschrieben 13 März 2011 - 17:58

Überlebensfähig wäre sie schon. Nur nicht als hochtechnologisierte Industrienation. Und das meine ich jetzt nicht wertend.

Das meinte ich eigentlich!
Aber welche Ausmasse das für das Leben dort hätte?

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#17 UdoTascher

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Geschrieben 13 März 2011 - 17:58

Das sind nicht die ersten Erdbeben, es sind auch nicht die schwersten Erdbeben, die es jemals gab. Wir leben nur in einer Zeit, in der die Journalisten die technischen Möglichkeiten und die Verbreitung der Medien haben, um aus allem das Schlimmstmögliche aller Zeiten zu machen; Journalisten haben den "supergrößten anzunehmenden Unfall" erfunden, Journalisten haben AIDS erfunden (jedenfalls sieht es so aus) usw. usf. Die Welt ist nie untergegangen.
[...]Wer das behauptet, betreibt Panikmache und muĂź sich den Vorwurf gefallen lassen, nur Quoten zu wollen.


Ăśber das Potential der Medien zur Panikmache wĂĽrde ich mir in diesem Fall nun wirklich keine Gedanken machen.
Explodierende Kernkraftwerke machen Panik. Wie auch anders?

Relevant ist - wie auch im Falle von AIDS - in erster Linie die Perspektive der Betroffenen.

Bearbeitet von UdoTascher, 13 März 2011 - 17:59.


#18 valgard

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Geschrieben 13 März 2011 - 18:00

Ăśber das Potential der Medien zur Panikmache wĂĽrde ich mir in diesem Fall nun wirklich keine Gedanken machen.
Explodierende Kernkraftwerke machen Panik. Wie auch anders?

Relevant ist - wie auch im Falle von AIDS - in erster Linie die Perspektive der Betroffenen.

Wenn man wovon betroffen ist ( Krankheit, Katastrophe ...) dann interessieren einen die GrĂĽmde des warum oder weshalb eher nicht.
Sondern das Überleben zählt!

valgard
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#19 Angela Fleischer

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Geschrieben 13 März 2011 - 18:08

Solche Katastrophen sind einfach eine Konsequenz des Lebensstils in der westlichen Welt. Solange die Leute Alufolie für einen leistbaren Preis kaufen und mit dem Auto fahren wollen, wird sich nicht viel ändern. Atomunfälle sind eigentlich ein erstaunlich geringer Preis für eine Lebenserwartung um 90 und die ganzen anderen zivilisatorischen Annehmlichkeiten.

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist gerade die KĂĽhlung mit Wasser ein Problem, weil dadurch explosiver Wasserstoff entsteht. Und Bumms.


Die KĂĽhlung mit Wasser ist in einem Siedereaktor der Normalfall. Wasserstoff ensteht nur, wenn die Temperaturen ĂĽber ein Limit drĂĽber steigen. AuĂźer Wasser gibt es auch nicht viele technische Alternativen, das Kraftwerk zu kĂĽhlen.
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#20 Beverly

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Geschrieben 13 März 2011 - 18:17

Zeit, mehr Geld in die Forschung fĂĽr Fusionsenergie zu stecken.


Aus der Zeit um 1980 kenne ich Konzepte für Sonnenkraftwerke in Wüstengebieten und im geostationären Orbit. Ich sehe da auch Probleme etwa wegen der geringen Energiedichte, halte sie aber für lösbar.

Bei der Kernfusion sehe ich das Problem bei der Freisetzung von Neutronen. Freie Neutronen sind selbst radioaktiv und wenn sie auf das Material des Reaktors treffen, können sie es durch Kernreaktionen auch radiokativ machen. Aber auch das Problem halte ich für lösbar.

Es kann aber auch sein, dass nicht einmal Kernfusion das Nonplusultra ist. Seit Einstein wissen wir, dass die vollständige Umwandlung von Materie in Energie mit den Naturgesetzen vereinbar ist. Realisieren ließe sie sich über den katalysierten Zerfall von Protonen oder durch die Hawking-Strahlung von Mini-Schwarzen Löchern. Auch da ergeben sich Probleme, v. a. bei einem Schwarzen Loch als Energiequelle -- die halte ich für zu gefährlich, um sie auf der Erde zu haben, ginge allenfalls im freien Weltraum.

Auf der Erde hat man z. B. unter dem Yellowstone-Nationalpark eine riesige Magmakammer und ich frage mich, ob man deren Energie nicht kontrolliert anzapfen kann.
Haben nicht auf die Japaner eine Menge Vulkane und somit geothermisches Energiepotenzial?

Aber all diese Dinge ignorieren die Energiewirtschaft und die von ihr korrumpierten Politiker geflissentlich und das schon seit Jahrzehnten! Anstatt Kernfusion haben wir die Verlängerung der Laufzeiten für AKW's, weil der Brunnen bekanntlich zum Krug geht, bis er bricht. Anstatt Solarkraftwerke haben wir "Biosprit", wo man um die Peinlichkeiten bei E-10 noch froh sein muss, weil uns das vielleicht eine zweite technologische Sackgasse erspart.

Zu Atomkraft möchte ich noch auf den Roman "Die Rebellion des Schützen Cade" von Cyril Judd verweisen. Da verwendet die Menschheit über lange Zeit Kernspaltung und auch ohne Katastrophen führt das zur Stagnation. Als das Uran alle war, gingen sie zur Spaltung von Thorium über, bis die Rebellen Cade fragen, was die Menschen machen wollen, wenn das Thorium alle ist.

#21 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 13 März 2011 - 18:21

Ich werfe aus SF-Sicht mal folgende Thesen in den Raum:

Eine unsichere Technologie darf nicht zum Einsatz kommen
... wenn sie die Vernichtung eines ganzen Volkes (Deutsche) bedeuten kann. Da sind meiner Meinung nach wie auch immer geartete Beteuerungen unserer Bunderegierung völlig egal. Wobei ich gestehen muss, dass ich aktuelle Aussagen von Politkern hier nicht recherchiert habe. Aber eine angenommene - fiktive - Aussage, dass Atomtechnologie zu 99,999999 Prozent sicher ist, ist eigentlich völlig Banane, wenn denn im Falle der 0,000001 Prozent halb Deutschland unbewohnbar wird.

Jede Technologie hat ihre Nachteile
Es gibt meiner Meinung nach nur EINE absolute Weisheit in der Natur: Alles hat seine Vor- aber auch seine Nachteile. Natürlich gehört die Erforschung der Kernfusion nach wie vor auf die Agenda der Energieversorgung.

Kleine Nebenbemerkung:
Spoiler


Aber ich bin mir auch ziemlich sicher, dass auch diese Technik ganz fĂĽrchterliche Nebenwirkungen haben wird, die wir im Moment einfach noch nicht kennen.

Bis dennen,
Henrik
Gerade fertig gelesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "SternenflĂĽge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"

#22 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 13 März 2011 - 18:22

Solche Katastrophen sind einfach eine Konsequenz des Lebensstils in der westlichen Welt. Solange die Leute Alufolie für einen leistbaren Preis kaufen und mit dem Auto fahren wollen, wird sich nicht viel ändern. Atomunfälle sind eigentlich ein erstaunlich geringer Preis für eine Lebenserwartung um 90 und die ganzen anderen zivilisatorischen Annehmlichkeiten.

So isses ... unsere Anspruchshaltung an das Leben ist vielleicht ĂĽberzogen.

Die Politiker werden das nicht ändern, ebensowenig die Wähler.

Die Konsumenten können durch ihr Kaufverhalten viel eher Einfluss nehmen.

Hier ist eigentlich jeder gefordert, entsprechende Entscheidungen zu treffen. Da hilft es auch nichts, darauf zu schielen, was die anderen tun oder nicht tun.

#23 Beverly

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Geschrieben 13 März 2011 - 18:27

Die Konsumenten können durch ihr Kaufverhalten viel eher Einfluss nehmen.


Entschuldige, aber dieser Verweis auf die angebliche Marktmacht der Konsumenten und die Regulierung über den Markt ist völlig unpassend. Die Entscheidungen werden nicht am Markt und im Supermarkt an der Kasse getroffen, sondern in Vorstandsetagen. Als Konsumenten sind wir nur die Deppen, denen die Schuld zugeschoben wird, wenn es - wie jetzt in Japan - mal wieder schief geht.

#24 valgard

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Geschrieben 13 März 2011 - 18:44

So isses ... unsere Anspruchshaltung an das Leben ist vielleicht ĂĽberzogen.

Die Politiker werden das nicht ändern, ebensowenig die Wähler.

Die Konsumenten können durch ihr Kaufverhalten viel eher Einfluss nehmen.

Hier ist eigentlich jeder gefordert, entsprechende Entscheidungen zu treffen. Da hilft es auch nichts, darauf zu schielen, was die anderen tun oder nicht tun.


Die Reichen Konsumenten werden dann aber sicher nicht auf Strom verzichten!
Die Ärmeren müssen dies dann eh weil sie sich den Strom gar nicht mehr oder nur noch zeitweise leisten können.

Zum GlĂĽck sind wir da nicht so an Strom gebunden als Andere.
Heizen und kochen können wir ohne.

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#25 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 13 März 2011 - 18:50

Entschuldige, aber dieser Verweis auf die angebliche Marktmacht der Konsumenten und die Regulierung über den Markt ist völlig unpassend. Die Entscheidungen werden nicht am Markt und im Supermarkt an der Kasse getroffen, sondern in Vorstandsetagen. Als Konsumenten sind wir nur die Deppen, denen die Schuld zugeschoben wird, wenn es - wie jetzt in Japan - mal wieder schief geht.

Nur mal theoretisch - Konsumverzicht in großem Umfang hätte Konsequenzen. Wenn bestimmte Konsumgütermärkte einbrechen, dann müssen sich auch Vorstandsetagen damit beschäftigen.

Nur leider wird es sich praktisch nicht durchfĂĽhren lassen. Freiwilliger Verzicht ist nicht beliebt.

Bearbeitet von Susanne11, 13 März 2011 - 18:50.


#26 Zack

Zack

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Geschrieben 13 März 2011 - 18:54

In unserer Welt geht ziemlich, ziemlich viel schief und man kann sich stundenlang darüber aufregen oder irgendwie schauen, so zu leben, dass man einigermaßen einen klaren Kopf behält und sich einigermaßen menschlich verhält ... Um zum Thems SF in dieser Hinsicht zu kommen: Vor allem Dystopien werden immer wieder von der Wirklichkeit überholt, wenn auch nicht unbedingt in den Maßen der Romane oder in konkreten Inhalten. Aber schaut man sich unsere Welt an, so hat man doch immer wieder mal das Gefühl, dass der ein oder andere Autor Recht hatte mit seiner Vision. Ich als relativ junger Mensch blicke dieser Welt sehr besorgt und ziemlich hilflos entgegen *seufz* ... und die Bilder aus Japan stimmen mich traurig und fassungslos.
“Die Farben sind der Ort, wo unser Gehirn und das Universum sich begegnen.” (Paul Cézanne)


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#27 leibowitz

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Geschrieben 13 März 2011 - 18:55

Es waren die Amis, die weiland Japan zwangen, sich der Welt zu öffnen; es waren die Amis, die Japan zu einer der Top-Wirtschaftsnationen auf der Welt werden ließen. Die japanische Bevölkerung wußte immer, wo sie lebt. Und die Welt wird nicht untergehen ...



Der dĂĽmmliche antiamerikanische Geschichtsrevisionismus scheint ja in der Moderation weiter verbreitet zu sein, als ich dachte.

Mod-Bemerkung molosovsky: So ein Satz als Thread-Erstbeitrag schmeckt nicht gut. †” Begründung? Argumentation? Nix davon, sondern einfach nur jemand anderen als so-und-so zeihen.
Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#28 Vincent Voss

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Geschrieben 13 März 2011 - 18:55

Ich denke auch bei der Stromversorgung hat der Kunde Macht. Einfach wechseln und gut is.

Bearbeitet von Vincent Voss, 13 März 2011 - 18:56.


#29 Pogopuschel

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Geschrieben 13 März 2011 - 19:12

Explodierende Kernkraftwerke machen Panik. Wie auch anders?


Das kann ich nur unterschreiben. Auch, weil die Erfahrung zeigt, dass Regierungen bei solchen Katastrophen die Gefahren, Risiken und das Ausmaß immer herunterspielen, und lange nicht mit der Wahrheit herausrücken. So war es bei Tschernobyl und so war es bei Three Mile Island. Und das löst erst richtig Ängste und Panik aus. Wer glaubt heute schon noch den Meldungen einer Regierung, selbst wenn sie stimmen würden. Dafür haben sie in der Vergangenheit zu viel Vertrauen verspielt. In Japan gab es Zwischenfälle in Atomkraftwerken, von denen die Anwohner erst 30 Jahre später erfahren haben.

#30 valgard

valgard

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Geschrieben 13 März 2011 - 19:12

Ich denke auch bei der Stromversorgung hat der Kunde Macht. Einfach wechseln und gut is.


Wenns keinen Strom mehr gibt hat es sich was mit wechseln ;-)

Oder er wird so teuer das die wenigsten noch Strom benutzen, das ist dann gut fĂĽr die Klimabilanz.

valgard
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