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Gaia


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15 Antworten in diesem Thema

#1 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 18 Juli 2002 - 20:55

Gaia, die Bezeichnung für die griechische Erdgottheit.Es gibt da eine These:Die Erde ist nicht, wie Geologen behaupten, eine riesige, mit Wasser bedeckte Steinkugel, sondern ein Lebewesen, ein einziger großer und empfindlicher Organismus.Das ist harter Tobak. Offengestanden weiß ich nicht so genau, wie ich es verstehen soll. Wirklich wörtlich?Vor allem, wie kommt man bloß auf so eine Idee?

#2 AmTriesch

AmTriesch

    Bambinaut

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Geschrieben 18 Juli 2002 - 22:54

Wo fängt 'Leben' an und wo hört es auf!?!Nach unserer Definition von 'Leben', lebt die Erde definitiv nicht!(keine Nahrungsaufnahme, keine Reproduktion, kein Stoffwechsel, ...)Aber seit wann kümmert sich das Universum um unsere Definitionen???Interessant ist die Idee auf jeden Fall...Gehen wir mal weiter:Was ist mit Viren???Es gibt Viren, die sind molekülgross, vermehren sich, haben aber glaube ich keinen Stoffwechsel (schlagt mich, wenn ich mich irre!)Das sind auch solche Grenzfälle...Ein weiterer Grenzfall ist der Scharping!

#3 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 18 Juli 2002 - 22:55

Das ist eine Frage der Perspektive, würde ich sagen: Erkennt ein Virus, das jemanden befällt, den Gesamtkomplex der Zellen als ein Lebewesen?
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)

#4 Dave

Dave

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Geschrieben 19 Juli 2002 - 17:34

Die Erde reproduziert sich nicht, so viel steht fest. Sie nimmt Energie auf, wandelt sie um, bestimmt stellt sie mehr da als ein Virus, das einer Wirt benötigt um sich reproduzieren zu können. Ein Bakterium könnte eher als ein Lebewesen betrachten, wobei die Nahrungsbeschaffung und ihr Leben eher dem eines Roboters ähnelt.Man sagt ja, dass der Mensch auch nur eine, wenn auch komplexe, Reproduktionsmaschine ist.Wenn jemand von ausserhalb unseres Sonnensystems die Werte unsere Erde begutachtet, dann stellt er fest, dass die abgegebne Energie auf Leben schließen muss. Ich glaube James Lovelock hat diese These aufgestellt, man muss nur gezielt hinhorchen und braucht nicht gleich auf einem Planeten landen, um Leben beweisen zu können.Was es allerdings wirklich mir der Erde als Lebewesen auf sich hat, ist mir auch ein Rätsel.

#5 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 19 Juli 2002 - 20:48

Der Beleg mit der Reproduktionsfähigkeit hinkt ohnehin: Wenn sich ein Mensch aus irgend einem biologischen Grund nicht reproduzieren kann, ist er immer noch ein Lebewesen, also sollte man auch nichts von diesem Teil der Definition abhängig machen.Außerdem hat die Erde sich durchaus reproduziert ... Ihr Kind umkreist uns in einem Abstand von 356.410 bis 406.740 km und hat einen Äquatordurchmesser von 3476 km. Also ein recht strammer Bursche, wenn auch etwas staubig. :D
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#6 Dave

Dave

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Geschrieben 19 Juli 2002 - 22:23

Klasse Martin, somit wäre es entschieden, die Erde ist ein Lebewesen...da fällt mir ein, wir treten sie beständig mit Füssen und sollten uns dafür schämen!

#7 Holger

Holger

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Geschrieben 20 Juli 2002 - 16:02

Mir fällt es schwer, die Erde als Lebewesen zu betrachten. Ich meine, ein Stein auf dem Moos wächst, und (Achtung Martin: von dem ein Stück abbricht) ist noch lange kein Lebewesen. Unsere aufgestellt Definition von Leben trifft also definitiv nicht auf einen Planeten selbst zu, auch nicht auf Viren, die als Grenzfall betrachtet werden, wohl aber auf Bakterien.Definition hin oder her, was mir an dem Gaia-Modell so gut gefällt ist die Achtung, die es uns gegenüber unserem Planeten abzuringen versucht. Deswegen verstehe ich das "Lebewesen Erde" als Metapher, die auf jeden Fall ihren Sinn erfüllt.
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
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#8 Dave

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Geschrieben 21 Juli 2002 - 19:44

Es gibt in der Chaos-Theorie das Phänomen der Selbstähnlichkeit, dass sich also etwas in unterschiedlichen Dimensionen ständig wiederholt.Vielleicht müssten wir dann nicht bei Erde stehen bleiben, sondern Planeten, Sterne und Galaxien mit einbeziehen.Das ganze mutet dann wirklich esoterisch an, aber ich muss gestehen, dass mich so etwas wie ein "Kosmischer Gedanke" immer fasziniert hat. Alles hängt mit allem zusammen.

#9 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 21 Juli 2002 - 20:52

Ich meine, ein Stein auf dem Moos wächst, und (Achtung Martin: von dem ein Stück abbricht) ist noch lange kein Lebewesen.

Ich weiß natürlich, worauf Du hinauswillst und persönlich sehe ich das natürlich auch nicht so "ganzheitlich", wie mein Extrembeispiel vielleicht nahegelegt hat. Ich wollte eher dazu ermuntern, Mut zur Gegenperspektive zu haben ... Dazu ein weiteres Gedankenspiel: Was unterscheidet eine sich teilende Zelle von einem Stein, von dem ein Stück abbröckelt? - Bitte vor der Antwort ganz genau überlegen, dann muß ich nicht allzu viel widerlegen. :)
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#10 Zeitreisender

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Geschrieben 03 Oktober 2015 - 22:52

Kl. Anmerkung: Die Fernsehserie Earth 2 beschäftigt sich mit der Gaia-Hypothese.



#11 derbenutzer

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Geschrieben 03 Oktober 2015 - 23:41

An Earth 2 kann ich mich nicht besonders gut erinnern, ich hab auch nur wenige Folgen gesehen. Gaia- Hypothese in der Science Fiction? Merkwürdig, dass wir keinen Thread mit Beispielen haben, zumindest hab ich (noch) nichts gefunden.

 

(Du machst mir immer mehr Lust auf die Serie ... :))

 

Vielleicht fällt Jorge :wub: ja etwas dazu ein. *Räusper* ;) :D

 

Einiges steht jedenfalls hier.

 

Mir fällt dazu beispielsweise ein, dass in Aldiss' Helliconia-Zyklus diese Hypothese durchaus eine Rolle spielt. Nebenbei bemerkt ein großartiges Werk.

 

Bei Aurora von Kim Stanley Robinson dachte ich mir am Schluss, dass der Roman ganz zart auch an diese Sache anschrammt. Darüber bin ich mir noch uneins. Egal, ich will ihn sowieso noch einmal lesen. Auch ein großartiges Werk!

 

LG

 

Jakob


Austriae Est Imperare Orbi Universo


#12 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 04 Oktober 2015 - 00:23

Gaia- Hypothese in der Science Fiction? Merkwürdig, dass wir keinen Thread mit Beispielen haben, zumindest hab ich (noch) nichts gefunden.

 

James H. Schmitz Ausgeglichene Ökologie, Ursula K. LeGuin Das Wort für Welt ist Wald, Alan Dean Foster Die denkenden Wälder etc.

 

Eisplanet-Trilogie

http://www.dassein.d...des_Eisplaneten

http://www.dassein.d...des_Eisplaneten

http://www.dassein.d...des_Eisplaneten

 

Robert Charles Wilson

Bios

 

Arthur Conan Doyle

Die Erde schreit


Bearbeitet von Jorge, 04 Oktober 2015 - 19:36.


#13 simifilm

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Geschrieben 04 Oktober 2015 - 06:13

Bei Aurora von Kim Stanley Robinson dachte ich mir am Schluss, dass der Roman ganz zart auch an diese Sache anschrammt. Darüber bin ich mir noch uneins. Egal, ich will ihn sowieso noch einmal lesen. Auch ein großartiges Werk!

 

Inwieweit die Gaia-Hypothese für Robinsons Werk zutrifft, dürfte wohl sehr davon abhängen, wie man sie versteht. Es gibt im Grunde zwei Ansätze: Einen wörtlichen und einen metaphorischen. Im ersten Fall versteht man die Erde tatsächlich als Lebewesen, im zweiten Fall ist das nur eine Metapher, die besagt, dass die Erde ein komplexes System einander regulierender Kreisläufe ist, das sich selber in einer Balance hält.

 

Ein echtes wissenschaftliches Modell, das beim Formulieren verifizierbare Aussagen hilft, ist die Gaia-Hypothese in beiden Fällen nicht. Die erste Variante ist letztlich esoterischer Blödsinn, die zweite eine Metapher, die allenfalls nützlich sein kann, wenn man über bestimmte ökologische Fragen nachdenkt. Dass Robinson der ersten Variante etwas abgewinnen kann, bezweifle, die zweite dürfte eher nach seinem Geschmack sein.


Bearbeitet von simifilm, 26 November 2015 - 04:55.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

zfs40cover_klein.jpg ZFS16_Coverkleiner.jpg

  • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
  • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
  • • (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
  • • (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!

#14 Zeitreisender

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Geschrieben 04 Oktober 2015 - 13:24

An Earth 2 kann ich mich nicht besonders gut erinnern, ich hab auch nur wenige Folgen gesehen. Gaia- Hypothese in der Science Fiction? Merkwürdig, dass wir keinen Thread mit Beispielen haben, zumindest hab ich (noch) nichts gefunden.

 

(Du machst mir immer mehr Lust auf die Serie ... :))

 

Insbesondere in einer Folge zeigt es deutlich. Ich verrate nichts, aber soviel dazu ...

 

Spoiler

 

Earth 2 lohnt sich, auch wenn man sich nicht für die Gaia-Hypothese interessiert. Die Serie deckt viele Themen aus der SF wie z.B. Planetary Romance (klingt ja auch logisch), Menschen als Außerirdische Invasoren, Robotik, Cyborg, Virtual Realität ala Holodeck usw.



#15 WeepingElf

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Geschrieben 25 November 2015 - 21:51

Earth 2 brachte mich damals auf die Idee für das Erdsaat-Universum, die aber seit Jahren brachliegt. Da sind raumfahrende intelligente Wesen so was wie die "Keimzellen" belebter Planeten, die dazu dienen, das Leben im All zu verbreiten.


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#16 derbenutzer

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Geschrieben 25 November 2015 - 22:20

Earth 2 brachte mich damals auf die Idee für das Erdsaat-Universum, die aber seit Jahren brachliegt. Da sind raumfahrende intelligente Wesen so was wie die "Keimzellen" belebter Planeten, die dazu dienen, das Leben im All zu verbreiten.

Eine Form von Panspermie also, das ist aber, wie Du sicherlich wissen dürftest, keine neue Sache in der SF. Was natürlich einem Projekt (bzw. Deiner Idee) jetzt nicht schadet.

 

Beispiele an Literatur sind im verlinkten Beitrag weiter unten zu finden.

 

Natürlich auch hier.

 

LG

 

Jakob


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