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Faschos & Anti-Faschos †¦ der ewige Streit


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380 Antworten in diesem Thema

#1 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 28 März 2011 - 07:05

Nur falls sich jemand wundert: Ich habe meine Beiträge in diesem Strang gelöscht, nicht etwa, weil sich meine Meinung geändert hätte (Überraschung!), sondern weil es letztlich schade um jedes Wort ist. Vom Zeitgeist abweichende Meinungen werden von einer Mehrheit reflexhaft mit Unterstellungen und Pauschalurteilen "beantwortet" und offensichtliche Entwicklungen aus ideologischen Gründen negiert. Das muß ich mir (und Euch) nicht länger antun. Mehr ist dazu nicht zu sagen. FWH

Bearbeitet von Frank W. Haubold, 08 April 2011 - 17:42.


#2 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 28 März 2011 - 09:51

Konservative Zeitungen? Soll das ein Witz sein?

Auch auf Witzpostings reagiere ich höflich: Mann sehe sich diesen Mitglieder-Auszug des Dachvereins an, der den Preis vergibt, besonders die ersten paar Einträge. Übrigens gehöre ich nicht zu der genannten "Kaste", bin ein Zuwanderer... :lol:

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#3 leibowitz

leibowitz

    Giganaut

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Geschrieben 28 März 2011 - 13:56

Im übrigen war es zu allen Zeiten so, daß systemkonforme Eiferer (das ist der freundlichste Ausdruck, der mir einfällt) bei der politisch-medialen Kaste hohes Ansehen genossen.



Was sind denn für dich Zeitungen, die du nicht zur systemkonformen Kaste der politisch-medialen Eiferer zählst und gutheißen kannst? "Deutsche Stimme", "Der Aktivist", "Junge Freiheit" oder die "Nationalzeitung" ? Antworte bitte, denn meine Frage entbehrt wirklich jeder Polemik. Du äußerst dich hier so, dass ich es nämlich befürchte.

Bearbeitet von leibowitz, 28 März 2011 - 14:04.

Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#4 Jakob

Jakob

    Temponaut

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Geschrieben 28 März 2011 - 14:39

Alles andere ist Einheitsbrei, der den Presseorganen der ehemaligen DDR immer ähnlicher wird. Ich gehe aber davon aus, daß Du Dich davon gut vertreten fühlst ... :lol:

FWH


jaja, alle Stalinisten, bis auf dich.
Gähn.
"If the ideology you read is invisible to you, it usually means that it’s your ideology, by and large."

R. Scott Bakker

"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama

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#5 leibowitz

leibowitz

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Geschrieben 29 März 2011 - 20:43

Konservative Ansätze, aber eben nur Ansätze, gab es noch beim Cicero (jetzt nicht mehr) und mitunter im Focus. Alles andere ist Einheitsbrei, der den Presseorganen der ehemaligen DDR immer ähnlicher wird. Ich gehe aber davon aus, daß Du Dich davon gut vertreten fühlst ... :o

FWH


Playboy hast du noch vergessen.
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#6 leibowitz

leibowitz

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Geschrieben 29 März 2011 - 20:51

Ganz davon abgesehen, daß es keine "tapferen Antifaschisten" gibt - ebenso wenig wie "tapfere Nazis"


Wieso nicht? Das Adjektiv "tapfer" ist positiv konnotiert, deshalb verstehe ich, dass es in Kombination mit "Nazis" nicht passt. Aber selbstverständlich gab es doch tapfere Antifaschisten!
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#7 Jakob

Jakob

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Geschrieben 29 März 2011 - 21:43

Aber der Unterschied zwischen Präsens ("gibt") und Präteritum ("gab") ist Dir schon bekannt?


Dir ist aber auch schon bekannt, dass der Faschismus erst einmal keine Staatsform, sondern eine Bewegung war? Und dass es derlei Bewegungsfaschismus heute sehr wohl noch in ähnlicher Form gibt wie auch im 20. Jahrhundert? In Deutschland zum Beispiel in Form freier Kameradschaften, in Ägypten ehedem in Form der klerikalfaschistischen Muslimbrüderschaft (die sich erfreulicherweise gerade vom Faschismus ab- und dem religiösen Konservativismus zuzuwenden scheint),
Wenn ich gegen diese Kräfte und ihre Programme eingestellt bin, darf ich mich dann etwa nicht einen Antifaschisten nennen? dann solltest du allerdings auch nicht auf die Idee kommen wollen, ein Antistalinist oder gar Antikommunist zu sein.
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#8 UdoTascher

UdoTascher

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Geschrieben 30 März 2011 - 13:07

In Deutschland zum Beispiel in Form freier Kameradschaften, in Ägypten ehedem in Form der klerikalfaschistischen Muslimbrüderschaft (die sich erfreulicherweise gerade vom Faschismus ab- und dem religiösen Konservativismus zuzuwenden scheint),



Allein zuletzt in Dresden (13. Februar, dem Jahrestag der Bombardierung Dresdens 1945) wollten wieder Tausende dieser "Kameraden" und "Kameradschaften" demonstrieren. Ich finde das beängstigend.

PS zu Tucholsky
In dem erwähnten Artikel Tucholskys in der Weltbühne (unter dem Pseudonym "Kaspar Hauser", 6.4.1926, adressiert an den " Liebe[n] Leser 1985"-!) findet sich noch eine andere Stelle, die mir sehr gut gefällt:

Ich kann nicht einmal über die Köpfe meiner Zeitgenossen hinweg ein erhabenes Gespräch mit dir führen, so nach der Melodie: wir Beide verstehen uns schon, denn du bist ein Fortgeschrittener, gleich mir. Ach, mein Lieber: auch du bist ein Zeitgenosse. Höchstens, wenn ich "Bismarck" sage und du dich erst erinnern mußt, wer das war, grinse ich heute schon vor mich hin: du kannst dir gar nicht denken, wie stolz die Leute um mich herum auf dessen Unsterblichkeit sind ... Na, lassen wir das. Außerdem wirst du jetzt frühstücken gehen wollen.


Aber das nur am Rande und vor dem Mittagessen ;)

Bearbeitet von UdoTascher, 30 März 2011 - 13:08.


#9 My.

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Geschrieben 30 März 2011 - 14:05

Allein zuletzt in Dresden (13. Februar, dem Jahrestag der Bombardierung Dresdens 1945) wollten wieder Tausende dieser "Kameraden" und "Kameradschaften" demonstrieren. Ich finde das beängstigend.

Das sollte dir keine Angst machen. Das sollte zu deiner Ablehnung und den daraus resultierenden Konsequenzen führen. Findest du das "nur" beängstigend, wärst du das Kaninchen im Angesicht der Schlange; lehnst du es ab, könntest du der Schlangenlederstiefelträger sein.

My.

#10 Gen. Bully

Gen. Bully

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Geschrieben 30 März 2011 - 14:15

Schön gesagt ;)
"Es gibt 5 Arten der Lüge: die gewöhnliche Lüge, den Wetterbericht, die Statistik, die diplomatische Note und das amtliche Kommuniqué" George Bernhard Shaw
"Bazinga!"

#11 leibowitz

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Geschrieben 30 März 2011 - 14:31

Aber der Unterschied zwischen Präsens ("gibt") und Präteritum ("gab") ist Dir schon bekannt?


Ja, dir scheinbar nicht. Es gab Faschisten und es gibt Faschisten. Also kann es tapfere Antifaschisten gegeben haben und es kann tapfere Antifaschisten geben.
Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#12 leibowitz

leibowitz

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Geschrieben 30 März 2011 - 14:37

Im übrigen - ich schrieb es schon anderenorts - ist die Bezeichnung "Antifaschist" für die gewaltgeilen Event-Touristen mit Bausparvertrag und Rechtsschutzversicherung, die in Dresden von Politik und den Medien verhätschelt ohne jedes Risiko ihre Aggressionen ausleben durften, eine Beleidigung für alle wirklichen Antifaschisten, die im Kampf gegen die NS-Diktatur Freiheit und Leben riskierten und nur zu häufig auch verloren.



Nun, über diese redet hier doch keiner - keiner außer dir.
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#13 Jakob

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Geschrieben 30 März 2011 - 14:48

Im übrigen - ich schrieb es schon anderenorts - ist die Bezeichnung "Antifaschist" für die gewaltgeilen Event-Touristen mit Bausparvertrag und Rechtsschutzversicherung, die in Dresden von Politik und den Medien verhätschelt ohne jedes Risiko ihre Aggressionen ausleben durften, eine Beleidigung für alle wirklichen Antifaschisten, die im Kampf gegen die NS-Diktatur Freiheit und Leben riskierten und nur zu häufig auch verloren.


Mag sein. Allerdings würdigt man das Andenken aktiver Antifaschisten wohl ebensowenig angemessen, indem man es sich auf keinen Fall erlaubt, ein Wort gegen die erklärten Faschisten unserer Tage im Munde zu führen, da man es sich dann ja anmaßen könnte, sich als Antifaschist zu gerieren und damit das andenken früherer Antifaschisten zu schmälern.
Komisch auch, dass ich deine Sorge noch nie aus dem Munde von Menschen gehört habe, die tatsächlich gegen den Nazismus gekämpft haben. Wohl aber haben viele dieser Menschen sich auch nach 45 als Antifaschisten betätigt und auch andere, jüngere Menschen dazu ermutigt. Zum Beispiel Emil Carlebach. Komisch auch, dass die VVN 1947 von Menschen gegründet wurde, die von den Nazis verfolgt wurden und teilweise aktiv gegen den Faschismus gekämpft haben, und die anscheinend trotzdem der Meinung waren, dass man auch nach 1945 noch Antifaschist sein kann und sollte.
Aber du weißt sicher besser als diese Leute, dass die einzige angebrachte Form der Auseinandersetzung mit dme Faschismus heutzutage ist, nicht über ihn zu reden und am besten nicht mal über ihn nachzudenken, weil alles andere Anmaßung wäre.
"If the ideology you read is invisible to you, it usually means that it’s your ideology, by and large."

R. Scott Bakker

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#14 leibowitz

leibowitz

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Geschrieben 30 März 2011 - 15:33

Stimmt, aber da sie weitaus zahlreicher sind als Leute, die allen Ernstes an Reichsflugscheiben glauben, halte ich den Spiegelbeitrag - wie gesagt - für bestenfalls irrelevant.


Sorry, aber das ist lächerlich. Da es einen aggressiven Hooliganmob gibt, der quantitativ zahlreicher ist als die im Beitrag genannten 20 Ufologen, ist der Bericht darüber irrelevant?


Nicht umsonst hat der Chef der Polizeigewerkschaft schon mehrfach Thierses Rücktritt gefordert. Aber solche Meldungen werden von unserer Qualitätspresse dann doch lieber unterschlagen.


Du halluzinierst hier deinen paranoiden ideologisch motivierten Unfug, der durch ständige Wiederholung nicht richtiger wird - qed (z.B.):

http://www.spiegel.d...,692634,00.html
Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#15 UdoTascher

UdoTascher

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Geschrieben 30 März 2011 - 15:42

Mag sein. Allerdings würdigt man das Andenken aktiver Antifaschisten wohl ebensowenig angemessen, indem man es sich auf keinen Fall erlaubt, ein Wort gegen die erklärten Faschisten unserer Tage im Munde zu führen, da man es sich dann ja anmaßen könnte, sich als Antifaschist zu gerieren und damit das andenken früherer Antifaschisten zu schmälern.
Komisch auch, dass ich deine Sorge noch nie aus dem Munde von Menschen gehört habe, die tatsächlich gegen den Nazismus gekämpft haben. Wohl aber haben viele dieser Menschen sich auch nach 45 als Antifaschisten betätigt und auch andere, jüngere Menschen dazu ermutigt.


Ich vermute mal, dass das auch ein Grund ist, warum auch heute noch in der Schule über den Holocaust gesprochen wird, den damaligen Nationalsozialismus und logischerweise den heutigen Neonazismus aufgeklärt wird. "Erziehung nach Ausschwitz" ist das Gegenteil einer laissez-faire- bzw. "neutralen" Haltung gegenüber den "erklärten Faschisten unserer Tage".


Wegen einer kleinen gewalttätigen Gruppe (die ich zutiefst verabscheue) aber die friedliche Mehrheit von Gegendemonstranten zu diskreditieren, die sich trauen, den Rechten entgegen zu treten, finde ich ziemlich daneben.


Finde ich auch! Wer militanten Neonazis die Stirn zeigt, ist mutig - Bausparvertrag hin oder her ;)

Das sollte dir keine Angst machen. Das sollte zu deiner Ablehnung und den daraus resultierenden Konsequenzen führen. Findest du das "nur" beängstigend, wärst du das Kaninchen im Angesicht der Schlange; lehnst du es ab, könntest du der Schlangenlederstiefelträger sein.


Stimme Dir im Grunde zu. Angesichts der rechtsextremistischen Militanz und den vielen Übergriffen gegen Andersdenkende ist es allerdings wohl nicht immer einfach, die "Kaninchen"-Rolle abzuschütteln und unbeeindruckt zu bleiben.

Bearbeitet von UdoTascher, 30 März 2011 - 15:50.


#16 My.

My.

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Geschrieben 30 März 2011 - 15:59

@ leibowitz:
----- Langsam, bitte.

@ FWH:
-----

In einer Demokratie gilt die Meinungs- und Demostrationsfreiheit auch für jene, deren Meinungen von einer Mehrheit abgelehnt werden. Wer sagt: "Demonstrationsfreiheit ja, aber nicht für die ..." ist kein Antifaschist, kein Demokrat und auch kein "aufrechter Bürger", sondern ein Verfassungsfeind und Befürworter einer Gesinnungsdiktatur.

Deshalb sprach ich davon, daß es keine tapferen Antifaschisten gibt. Heute jedenfalls nicht. Die Grenze zwischen real existierenden Antifaschisten und sogenannten "linken Autonomen" ist vielleicht nicht einmal existent.
Und die "tapferen Antifaschisten" im Dritten Reich, die hier auch schon angesprochen wurden, waren solches nicht; mußten es nicht sein. Denn sie waren Menschen, mit der Betonung auf Menschen, was damals Unterscheidungskriterium genug war.

@ UdoTascher:
-----

Stimme Dir im Grunde zu. Angesichts der rechtsextremistischen Militanz und den vielen Übergriffen gegen Andersdenkende ist es allerdings wohl nicht immer einfach, die "Kaninchen"-Rolle abzuschütteln und unbeeindruckt zu bleiben.

Ja. Aber die Schwierigkeit, damit umzugehen, ist umso größer, je weicher der Boden ist, auf dem du stehst. Das ist, was ich meinte: Deine Beängstigung ist verständlich, aber der Boden entsprechend weich.

My.

#17 UdoTascher

UdoTascher

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Geschrieben 30 März 2011 - 16:40

ZITAT(leibowitz @ 30.03.2011, 16:33)
Du halluzinierst hier deinen paranoiden ideologisch motivierten Unfug, der durch ständige Wiederholung nicht richtiger wird - qed (z.B.):

http://www.spiegel.d...,692634,00.html



Ich rede aber nicht von 2010, sondern von 2011 und da herrschte betretenes Schweigen im bundesdeutschen Blätterwald, als der Chef der Polizeigewerkschaft Wendt, Herrn Thierse eine "Schande für das Parlament" nannte.

Vielleicht machst Du Dich zukünftig erst sachkundig, bevor Du anderen einen getrübten Blick unterstellst.


Ach Gottchen, Thierse taucht im Zusammenhang mit Dresden - als Demonstrant und Unterstützer der Demonstranten - immer wieder in der Presse auf. Auch 2011.

http://www.spiegel.d...,747150,00.html
http://www.welt.de/p...eleidigung.html


EDIT:
Ich habe 2 Minuten gebraucht, um dieses "Geheimnis" zu erfahren....

Bearbeitet von UdoTascher, 30 März 2011 - 16:43.


#18 simifilm

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Geschrieben 30 März 2011 - 16:40

Ich rede aber nicht von 2010, sondern von 2011 und da herrschte betretenes Schweigen im bundesdeutschen Blätterwald, als der Chef der Polizeigewerkschaft Wendt, Herrn Thierse eine "Schande für das Parlament" nannte.


Bleibt natürlich die Frage, wie Du davon erfahren hast, wenn die Sache so totgeschwiegen wurde †¦

Signatures sagen nie die Wahrheit.

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#19 leibowitz

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Geschrieben 30 März 2011 - 18:48

@ Beckinsale

In einer Demokratie gilt die Meinungs- und Demostrationsfreiheit auch für jene, deren Meinungen von einer Mehrheit abgelehnt werden. Wer sagt: "Demonstrationsfreiheit ja, aber nicht für die ..." ist kein Antifaschist, kein Demokrat und auch kein "aufrechter Bürger", sondern ein Verfassungsfeind und Befürworter einer Gesinnungsdiktatur.


Deshalb sprach ich davon, daß es keine tapferen Antifaschisten gibt. Heute jedenfalls nicht. Die Grenze zwischen real existierenden Antifaschisten und sogenannten "linken Autonomen" ist vielleicht nicht einmal existent.



FWHs Aussage von oben ist natürlich teilweise (der zweite Satz), wie wir alle wissen, grundfalsch und verfassungsfeindlich. Natürlich gibt es keine Meinungs- und Demonstrationsfreiheit für verbotene Gruppierungen in der BRD, was auch gut so ist. Heißt "wehrhafte" Demokratie.
Wieso du dann anhand dieser Aussage darauf kommst, dass es keine tapferen Antifaschisten gäbe, ist nicht nur mir schleierhaft. Das ist, wie bei FWH, meiner Ansicht nach Agitation.

Genau wie FWH agitiert, wenn er meint, dass 2011 etwas totgeschwiegen worden wäre, ohne dass FWH dazu konkretisiert, was er genau meint: Dass Wendt dem Rechtsaußen-Blatt JF ein Interview gegeben hat, welches auf keine größere Resonanz seitens der Presse stieß. Aus meiner Sicht aus gutem Grund, da man Rechtsaußen ja nun nicht auch noch eine Plattform bieten darf. Es wäre aus meiner Sicht schade, wenn das hier im Forum anders sein sollte. Dass das so ist, zu dieser Meinung kann man langsam notgedrungen kommen.

@ leibowitz:
----- Langsam, bitte.


Ich hoffe, dass war dir jetzt langsam genug.
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#20 molosovsky

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Geschrieben 30 März 2011 - 19:26

GlobMod-Mitteilung:
Abspaltung vom Thread »Rechtsextreme Ufologen«

Und wenn Ihr Euch hier nicht benehmen könnt, kommt der Zensur-Knüppel.

Grüße
Alex / molo

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

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#21 Stormking

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Geschrieben 30 März 2011 - 20:51

Ich rede aber nicht von 2010, sondern von 2011 und da herrschte betretenes Schweigen im bundesdeutschen Blätterwald, als der Chef der Polizeigewerkschaft Wendt, Herrn Thierse eine "Schande für das Parlament" nannte.

Ich bin mir sicher, *dieses Jahr* entsprechende Berichte gelesen zu haben. Entweder bei Spiegel.de oder FAZ.net. Und zwar deshalb, weil ich - was das Blockieren genehmigter Demonstrationen angeht - dieselbe Ansicht vertrete wie Du.

Bearbeitet von Stormking, 30 März 2011 - 20:57.


#22 simifilm

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Geschrieben 30 März 2011 - 23:11

Ich habe 35 Jahre lang in einer Diktatur gelebt, in der Andersdenkende unter ähnlichen Scheinargumenten zusammengeschlagen und eingesperrt wurden. Das genügt mir, und ich bedarf bestimmt keiner Belehrung von hirnlosen Phrasendreschern, die noch nicht einmal das Prinzip der Gewaltenteilung verstanden haben.


Wenn das Deine Vorstellung ist, wie man mit Andersdenkenden diskutiert †¦

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#23 Pogopuschel

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Geschrieben 30 März 2011 - 23:59

Von welcher "verbotenen Gruppierung" faselst Du? Hier geht es um eine von ordentlichen Gerichten genehmigte Demonstration, die von pseudolinken Gewalttätern (die Henryk Broder in anderem Zusammenhang treffend als "rote SA" bezeichnet hat) verhindert bzw. beeinträchtigt wurde. Das kann man klasse finden, wenn man sich selbst für einen "Anständigen" hält (und in Wirklichkeit das Gegenteil ist), aber das ändert nichts an den Tatsachen.


Ich glaube nicht, dass hier jemand die Gewalttäter gutheißt, die mit Steinen und sonstwas schmeißen, sondern die, die Zivilcourage aufbringen und dem rechten Pack ins Gesicht sagen, dass sie unerwünscht sind. Es ist traurig, dass diese "Wehrhaftigkeit" durch wenige gewaltgeile Assis in Verruf gebracht wird. Und es ist auch trauri, dass Frank zwischen diesen beiden Gruppen nicht trennen kann.

#24 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 31 März 2011 - 01:25

Im übrigen bin ich es leid, mit Leuten zu diskutieren, die linksradikale Schlägertrupps als Ausdruck einer "wehrhaften Demokratie" bezeichnen. Ich habe 35 Jahre lang in einer Diktatur gelebt, in der Andersdenkende unter ähnlichen Scheinargumenten zusammengeschlagen und eingesperrt wurden. Das genügt mir, und ich bedarf bestimmt keiner Belehrung von hirnlosen Phrasendreschern, die noch nicht einmal das Prinzip der Gewaltenteilung verstanden haben.


Ich kann Deinen Standpunkt zu einem gewissen Grade verstehen. Ich halte es auch nicht für einen Ausdruck wehrhafter
Demokratie, wenn sich gewisse Gruppierungen anschicken, den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben. Auch stimme ich
Dir darin zu, daß Meinungs- und Demonstrationsfreiheit hohe Güter sind, die nicht leichtfertig eingeschränkt werden sollten.
Aber die Meinungs- wie die Demonstrationsfreiheit sind eben nicht nur Rechte, sondern auch Verpflichtungen, und wer seine
verfassungsmäßigen Freiheiten mißbraucht, um sozialen Unfrieden zu stiften oder zum Haß gegen Teile der Bevölkerung
aufzurufen, muß damit rechnen, daß ihm seine Freiheiten ganz oder teilweise genommen werden. Es wäre sicher zu einfach,
zu sagen, daß die oder die nicht demonstrieren dürfen, aber ich finde, daß das Auftreten, Vorgehen und die politischen Ziele
der neuen Rechten genug Argumente liefern, um mit den Mitteln des Rechtsstaates gegen sie vorzugehen. Jeder normale
Bürger muß, wenn er mit seinen Meinungäußerungen z.B. gegen Persönlichkeitsrechte anderer verstößt. mit Sanktionen
rechnen. Ich finde daher, daß ich hier nichts Undemokratisches erwarte, wenn es bei politischen Gruppierungen genauso
gehandhabt wird.

Wenn Demonstrationen von ordentlichen Gerichten genehmigt werden, ist dies kein über alle Kritik erhabener Sachverhalt.
Auch ist das "Andersdenken" keine Qualität an sich, sondern man kann und darf schon genauer hinsehen, welche Konsequenzen
die Forderungen und Ziele einer Minderheit haben. Und ich finde, daß die Reaktionen unserer Staats in dieser Hinsicht, gelinde
gesagt, etwas unausgewogen sind. Man erlaube mir einen Vergleich: es hat in Deutschland nur wenige versuchte und erfolgreiche
Aktionen islamistischer Extremisten gegeben, dafür aber zahlreiche, mitunter tödliche Gewaltakte von rechter Seite, dennoch
ist der Maßnahmenkatalog gegen die hochgespielte islamistische Terrorgefahr (die im wesentlichen mit Despoten und Terroristen
in islamischen Ländern begründet wird, die vorher vom Westen aufgebaut, ausgebildet und aufgerüstet wurden) wesentlich
umfangreicher und für den Normalbürger fragwürdiger als alle Maßnahmen gegen rechts. Wenn der Staat (möglicherweise
aus opportunistischen Gründen) bei der Beurteilung von Gefahren versagt und auf dem rechten Auge, wenn nicht blind, so
doch mindestens etwas kurzsichtig ist, scheint mir gewaltfreier Protest gerechtfertigt. Ich kann daher nichts grundsätzlich
Verwerfliches daran finden, wenn ggf. auch ein Parlamentarier zu solchen Mitteln greift. Ob wir Thierse seine Haltung angesichts
seines poilitischen Hintergrunds so ganz abnehmen können, steht auf einem anderen Blatt.

No offence intended, Frank.

Gruß
MKI

#25 lapismont

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Geschrieben 31 März 2011 - 06:25

Gewalttätige Demos werden gern und schnell politisiert. Oft stecken dahinter aber eben einfach nur gewalttätige Leute, die sich prügeln wollen. Denen die Kirmes fehlt. Oder ein Jugendclub. Da ist es egal, ab sie rote oder braune Hütchen aufhaben.
Ãœberlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#26 Stormking

Stormking

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Geschrieben 31 März 2011 - 07:43

Wenn Demonstrationen von ordentlichen Gerichten genehmigt werden, ist dies kein über alle Kritik erhabener Sachverhalt.

Demonstrationen müssen in Deutschland nicht genehmigt werden (das wäre ja noch schöner!), sondern lediglich angemeldet. Gegendemonstrationen, den Rechten "zeigen, daß sie unerwünscht sind" usw. sind alles vollkommen legitime Veranstaltungen, die ich ausdrücklich begrüße. Sie durch Blockaden oder gar aktive Gewalt an der Ausübung ihrer verfassungsmäßigen Grundrechte zu hindern hingegen geht gar nicht. Auch wenn's schwer fällt: Man muß sie marschieren lassen oder man ist im Grunde kein Deut besser als die.


Es ist traurig, dass diese "Wehrhaftigkeit" durch wenige gewaltgeile Assis in Verruf gebracht wird. Und es ist auch trauri, dass Frank zwischen diesen beiden Gruppen nicht trennen kann.

Wenn Nazis durch aktive oder passive Gewalt am Demonstrieren gehindert werden, sind doch alle am Jubeln. Sorry, aber die mangelnde Differenzierung sehe ich hier nicht auf Franks Seite, sondern bei den Gegendemonstranten, die sich nicht hinreichend distanzieren. Du magst Gewalt scheiße finden, aber wenn so ein rechter Aufmarsch aufgehalten wurde, freust Du Dich doch auch, oder? In dem Moment bist Du ein stiller Unterstützer der "gewaltgeilen Assis".

#27 Jakob

Jakob

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Geschrieben 31 März 2011 - 08:01

Gewalttätige Demos werden gern und schnell politisiert. Oft stecken dahinter aber eben einfach nur gewalttätige Leute, die sich prügeln wollen. Denen die Kirmes fehlt. Oder ein Jugendclub.
Da ist es egal, ab sie rote oder braune Hütchen aufhaben.


Da kann ich nun wieder aus eigener Erfahrung widersprechen und sagen, dass das einfach nicht oder nicht überwiegend der Fall ist. "Militanz" ist links wie rechts durchaus ein politisches Konzept mit jeweils durchaus unterschiedlichen Ausrichtungen. Ich mag linke Militanz nicht mehr gutheißen, und wenn Broder von der "roten SA" spricht liegt er bei einigen Gruppen leider gar nicht so falsch, wenn man sich deren politische Inhalte anschaut.
Eben deshalb muss man den Protagonisten im guten wie im schlechten zugestehen, dass hinter ihrem Handeln zumeist durchaus (zuweilen diffuse) politische Überlegungen stehen. Einem Linksradikalen mag es darum gehen, das Gewaltmonopol des Staates in Frage zu stellen, ein Rechtsradikaler hat ideologisch ohnehin kein Problem damit, andere Menschen (bis hin zum Mord) gewaltsam zu verdrängen, um sich "Lebensraum" zu verschaffen oder einfach "minderwertiges Leben" auszumerzen.

Mir zumindest war es nie egal, ob ich ein rotes oder braunes Hütchen trage, und das wäre es auch heute nicht. Und prügeln wollen habe ich mich auch nie. Sehr wohl habe ich die Erfahrung gemacht, dass man die Bereitschaft mitbringen muss, öfters mal von der Polizei verprügelt zu werden, wenn man sein Demonstrationsrecht in Anspruch nimmt. Und zwar nicht nur dann, wenn man selber "angefangen" hat. Und ich weiß auch, dass ich mit meiner Haltung nicht den ehrenwerten Einzelfall dargestellt habe.
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#28 Stormking

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Geschrieben 31 März 2011 - 08:09

Eben deshalb muss man den Protagonisten im guten wie im schlechten zugestehen, dass hinter ihrem Handeln zumeist durchaus (zuweilen diffuse) politische Ãœberlegungen stehen.

Das sehe ich genauso. Man kann nicht bei den Rechten die Ideologie für die Gewalttätigkeit verantwortlich machen, im Gegenzug bei den Linken oder den Islamisten hingegen immer von Einzelfällen sprechen, die die Ideologie "mißbrauchen". Entweder oder.

#29 lapismont

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Geschrieben 31 März 2011 - 11:02

Da kann ich nun wieder aus eigener Erfahrung widersprechen und sagen, dass das einfach nicht oder nicht überwiegend der Fall ist. "Militanz" ist links wie rechts durchaus ein politisches Konzept mit jeweils durchaus unterschiedlichen Ausrichtungen.
[...]
Mir zumindest war es nie egal, ob ich ein rotes oder braunes Hütchen trage, und das wäre es auch heute nicht. Und prügeln wollen habe ich mich auch nie. Sehr wohl habe ich die Erfahrung gemacht, dass man die Bereitschaft mitbringen muss, öfters mal von der Polizei verprügelt zu werden, wenn man sein Demonstrationsrecht in Anspruch nimmt. Und zwar nicht nur dann, wenn man selber "angefangen" hat. Und ich weiß auch, dass ich mit meiner Haltung nicht den ehrenwerten Einzelfall dargestellt habe.


Ob ich mich nun prügle, weil die Welt ungerecht oder falsch eingerichtet ist, interessiert den Historiker. Zielführend ist beides nicht.

Auch bei der Polizei arbeiten nur Menschen. Es gibt genügend Freiwillige für "gefährdete" Demos. Wer da auch immer anfängt, das Warum ist nebensächlich.

Das Demonstrationsrecht in Deutschland ist aus meiner Sicht eh nur Alibi. Niemand erreicht mit einer einfachen Demo etwas, solange sie nicht medial massenwirksam verbreitet wird. Ohne Aufsehen keine Aufregung. Wenn jeder alles sagen kann, kann auch jeder alles nicht hören. Die Zeiten von Links/Rechts und dem ganzen Rest sind vorbei.
:lol:

Bearbeitet von lapismont, 31 März 2011 - 11:03.

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#30 molosovsky

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Geschrieben 31 März 2011 - 11:18

Wegen medialer Wirkung von Demonstrationen und Gewalt bei selbigen: Was mich verunsichert, ist die Tatsache von eingeschleusten Provokateuren, egal wer die schickt. Was den Staat betrifft: vergessen wir nicht, dass er zwar das Gewaltmonopol inne hat, aber es dennoch nicht ausgeschlossen ist, dass er dieses missbraucht. Letztendlich entscheidend ist für mich, wer in welcher Absicht Gewalt anwendet. Also: welches Weltbild, welche Gestaltungsabsicht steht hinter der Gewaltanwendung. Grüße Alex / molo

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

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