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Noble Lyrik

Lyrik

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8 Antworten in diesem Thema

#1 lapismont

lapismont

    Linksgrünversifft

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Geschrieben 11 Oktober 2011 - 09:46

Der schwedische Lyriker Tomas Tranströmer erhielt den Literaturnobelpreis 2011. Ist das nun ein Grund zum Jubeln für uns Dichter? Für uns Hobbyautoren, die im Internet veröffentlichen? Deren Texte kein Feuilleton je wahrnehmen wird? Was ist da in Schweden genau passiert? Das letzte Mal bekam 1996 ein Lyriker den Preis. Der Grund ist recht einfach. Lyrik ist weitaus mehr als Prosa an die Sprache gebunden. Sie in fremde Sprachen zu übertragen erfordert stets einen Lyriker und hinterher erhält man einen anderen Text. Insofern ist es wenig verwunderlich, dass es einen schwedischen Dichter traf. Von all den Millionen Dichtern weltweit. Tranströmer gehört zu den wenigen Lyrikern, die von großen Verlagen publiziert und demzufolge auch von der klassischen geistigen Elite beachtet werden. Was ich in der aktuellen Berichterstattung an übertragenen Versen von ihm las, gefiel mir auch gut. Es ist deswegen ein Glück für uns Lyriker, da nun ein Dichter Anerkennung fand, der nicht durch ein riesiges Lebenswerk voller großer Romane, Theaterstücke und Publikationen bekannt wurde, sondern sich mit wenigen Gedichten zu Wort meldete. Das wird die Lyrik nicht beleben. Aber es gibt Hoffnung, dass Lyrik Ansehen gewinnt. Vielleicht auch irgendwann unsere digitale.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#2 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 11 Oktober 2011 - 11:03

Also ich habe vor, mir einen dt. Band von ihm zu bestellen! Ich dachte an "Trauergondeln", aber den scheint's nur noch antiquarisch (oder auf Englisch) zu geben...

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#3 lapismont

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Geschrieben 11 Oktober 2011 - 12:14

Es ist vermutlich für Dich egal, in welcher Übertragung Du die Texte liest.
Aber kauf doch lieber originäre Lyrik.
Eingefügtes Bild
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#4 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 11 Oktober 2011 - 12:19

Wie Reich-Ranicki hatte ich von Tranströmer noch nie etwas gehört. Ich kann mit Lyrik aber auch nicht sehr viel anfangen. Bis auf ein paar Klassiker Poe, Blake, Ginsberg u.a. lese ich so gut wie nie Lyrik.

#5 ShockWaveRider

ShockWaveRider

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Geschrieben 11 Oktober 2011 - 13:05

Der Name "Tranströmer" selbst ist schon Lyrik!Eingefügtes Bild

Nein, ich kannte den Namen auch noch nicht. (Herta Müller übrigens genauso wenig.) In meinem Bücherregal finden sich einige Bände mit Gedichten (vorwiegend Klassiker aus Ende 19. / Anfang 20, Jhd. wie WIlhelm Busch, Hermann Hesse, Kurt Tucholsky, Joachim Ringelnatz, Erich Kästner, aber auch Namen wie Hilde Domin oder Ilse Aichinger finden sich dort), aber Lyrik bildet nur einen kleinen Teil meiner Lektüre.

Ob ich froh bin über einen Literaturnobelpreis für einen Lyriker?
Ich weiß es nicht.

Ein lyrischer Versuch auf "Tranströmer":

Berührst du einen Stromkontakt
am Morgen, wenn du müd und nackt,
dann fährt's dir durch die Nervenbahn
und Spannung strömt durch deinen Tran!

Gruß
Ralf

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#6 lapismont

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Geschrieben 11 Oktober 2011 - 14:11



Ein lyrischer Versuch auf "Tranströmer":

Berührst du einen Stromkontakt
am Morgen, wenn du müd und nackt,
dann fährt's dir durch die Nervenbahn
und Spannung strömt durch deinen Tran!

Gruß
Ralf


Ich kenne die Literaturnobelpreisträger auch eher selten. Liegt aber an den dort favorisierten Gattungen.

Dein Vierzeiler krankt noch etwas.


Am Morgen, wenn du müd und nackt,
die Notdurft an den Zaun verrichtest
berührst du einen Stromkontakt
erst röhrt, schon zischt es,
dann fährt's dir durch den Wasserhahn
und Spannung strömt durch deinen Tran!

Aber das ist natürlich unseriös, peinlich und diskriminierend. Außerdem natürlich nicht angemessen.

Man müsste das etwas distinguierter angehen:

Ein Gang
in die Geschichte
und auch im Wal
floss einst noch Tran
wie in dem noblen Kommitee
strömt
Wissen in die Welt.
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#7 fictionality

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    Illuminaut

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Geschrieben 11 Oktober 2011 - 18:17

Ich kann zu diesem Thema nur noch mal auf mein Lyrikmagazin hinweisen: www.lyrikzeitschrift.de ... Hier wird moderne deutschsprachige Lyrik veröffentlicht, die mutig neue (Sprach)wege geht ...

Schönen Gruß, Sven

#8 lapismont

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Geschrieben 11 Oktober 2011 - 19:36

Ich kann zu diesem Thema nur noch mal auf mein Lyrikmagazin hinweisen: www.lyrikzeitschrift.de ... Hier wird moderne deutschsprachige Lyrik veröffentlicht, die mutig neue (Sprach)wege geht ...

Schönen Gruß, Sven


Stimmt, Du erinnerst zu selten daran.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#9 fictionality

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    Illuminaut

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Geschrieben 11 Oktober 2011 - 21:35

Stimmt, Du erinnerst zu selten daran.


Ja, Öffentlichkeitsarbeit ist keine einfache Sache.



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