Sehr schön auf den Punkt gebracht. Wer Wissen in "erhaltenswert" und "nicht erhaltenswert" einteilt, übt meiner Meinung nach Zensur aus, denn er nimmt sich das Recht heraus, dies *für andere* zu entscheiden. Die Entscheidung, weches Wissen interessant oder wichtig ist, steht nur dem jeweiligen Nutzer zu.
Ich würde es auch nicht unbedingt "Zensur" nennen (siehe Simis Einlass dazu), aber ich weiß, was du sagen willst.
Jedes Nachschlagewerk hat Aufnahmekriterien, es muss sie haben; zu entscheiden, was in ein Nachschlagewerke einfliesst, ist nicht Zensur, sondern im Gegenteil die Hauptaufgabe des Herausgebers. Diese Kriterien mögen Dir oder mir nicht passen, sie können strohdumm sein, es steht aber jedem frei, ein Nachschlagewerk so zu gestalten, wie er oder sie es will. Die blosse Tatsache, dass viele Leute an Wikipedia mitarbeiten und/oder es als Nachschlagewerk benutzen, ändert an diesem Grundsatz nichts.
Im Grundsatz hast du natürlich recht, aber während z.B. ein Nachschlagewerk in gedruckter Form zwangsläufig Einschränkungen unterliegt, müßte die Wikipedia das nicht tun, jedenfalls nicht im gleichen Maße wie z.B. ein Brockhaus. Irgendwo hat sicherlich auch die Wikipedia eine Grenze, aber z.B. nicht bei einem Ablauf, wie ich ihn verlinkte.
Information wird erst durch Auswahl zur Information. Daten ohne Vorauswahl sind nur Rauschen. Ich persönlich würde eine Wikipedia völlig ohne Relevanzkontrolle nicht lesen wollen - und entgegen des ersten Eindrucks hat die en.Wikipedia durchaus Relevanzkriterien, sie sind nur nicht so formalisiert wie in der de-Version.
Ich meinte auch nicht, dass eine Relevanzkontrolle ganz unterbleiben sollte. Aber sie sollte vielleicht exakter sein. Und wenn das nicht möglich ist - was ich für wahrscheinlich halte -, dann sollten nicht irgendwelche Hanseln damit in völlig schädlicher Weise damit argumentieren dürfen.
Zum kokreten Fall: Es ist sehr leicht, für einen SF-Verlag Relevanz nachzuweisen, dazu genügt es, eine größere Zahl von z.B. DSFP- oder KLP-Nominierungen nachzuweisen. Mission accomplished. Ob das bei My schon der Fall ist, kann ich jetzt nicht sagen, aber Mathias Falke war ja schon mal Gewinner, oder?
Richtig, Matthias Falke hat sich den 2010er DSFP in Sachen Kurzgeschichten geholt.
P.S: @My Nachdem ich die Löschdiskussion gelesen habe, bin ich der meinung, dass da die üblichen zwei Unruhestifter contra BoD argumentiert haben - und Du letzlich "gewonnen" hast. Der Artikel bleibt, mehrere etablierte Wikipedianer haben Dir zugestimmt. Wo ist also das Problem?
Genau darum geht es nicht. Ich wollte nicht "gewinnen". Ich hätte gerne, daß solche Abläufe grundsätzlich unterbleiben. Ich bin als Malta-Fan auch gewillt, zu dem Thema in der Wikipedia zu arbeiten, hatte vor langer Zeit auch mal einen Ansatz gemacht, und mich letztendlich dazu entschieden, es bleiben zu lassen, nachdem ich in anderen Bereichen bei den (Lösch-) Diskussionen mitbekam, was da abging. Ich persönlich kann damit leben, dass in der Wikipedia zum Thema Malta Scheiße vererbt wird, denn ich weiß es besser. Aber damit ist der eigentliche Sinn der Wikipedia, eines solchen Nachschlagewerkes überhaupt, ansatzweise beschädigt. Und dergleichen läßt sich nicht wirklich reparieren; es gibt genug Beispiele dafür, daß die Wikipedia gerne als Quelle herangezogen wird, aber bei Dissertationen u.U. zu einer negativen Beurteilung führt.
Ganz unbescheiden: Relevanz dürfte auch durch mein Buch gegeben sein. Es wird in diversen Uni-Bibliotheken geführt, wurde in einschlägigen Publikationen rezensiert, ist sogar schon als Lektüre bei Lehrveranstaltungen aufgeführt, ist übrigens auch in der Wikipedia selbst aufgeführt und dürfte in Sachen Verkaufszahlen bereits so manche Dissertation hinter sich gelassen habe. Ich denke, sehr mehr Relevanz kann man für diese Art von Publikation nicht fordern.
Genau.
My.
Bearbeitet von My., 17 February 2012 - 13:23.