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Der Euro war und ist ein Teuro!


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169 Antworten in diesem Thema

#1 Reiner

Reiner

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Geschrieben 29 Dezember 2011 - 18:56

„Der Euro war und ist ein Teuro“

Wirtschaft: Zehn Jahre Teuro - Wirtschaft - FOCUS Online - Nachrichten

Auszüge ...

„Nicht einmal offizielle Behörden leugnen noch, dass mit der Umstellung von D-Mark auf Euro (1 Euro = 1,95583 DM) im Januar 2002 unglaubliche Preiserhöhungen stattfanden.“

„In Deutschland würden sich in Euro die Werte auf den Preisschildern vor der Währungsangabe knapp halbieren: Aus 19 D-Mark also 9,71 Euro. Das klingt nicht nur netter, sondern auch günstiger.“

„Es sollte offenbar alles vermieden werden, um im Januar 2002 mit den neuen Euro-Angaben als Preistreiber dazustehen. Also starteten die Händler viel früher Preisrunden.“

"Kartoffeln, Reis, Käse, Gemüse, Obst, Musik-CDs waren quasi über Nacht teurer geworden. Viele Leser berichteten erbost von Menükarten in Restaurants, bei denen „offenbar nur das D-Mark-Zeichen gegen Euro ausgetauscht wurde“.

„Die Bahn, immerhin Staatsbetrieb, ging mit schlechtem Beispiel voran und stellte zum Neujahrstag dreist ihre Bearbeitungsgebühr für ungenutzte Fahrkarten von 17 D-Mark auf 15 Euro (29,34 DM) um.“

„Warum der Teuro nie mit seiner vollen Wucht in der amtlich vermeldeten Inflation aufschlägt, ist kein Rätsel mehr: Der Warenkorb des staatlichen Zahlenorakels vom Statistischen Bundesamt kann die Teuerung gar nicht wirklich messen. Er enthält zum einen 700 Positionen, von denen die meisten Bundesbürger sicher nicht einmal ein Fünftel innerhalb eines Jahres auch wirklich kaufen.“


--> Eigentlich etwas, was jeder längst gemerkt hatte damals wie heute, doch die „amtlichen Statistiker“ glaubten nur ihrer eigenen falschen Statistik. Klar.

Traurig nur, das es heute auch schon junge Leute gibt, die quasi mit dem „T-Euro“ groß geworden sind und somit es ganz „normal“ finden was die Dinge nun so kosten. D-Mark ist ihnen fremd und mit der Zeit verblaßt die Erinnerung und die ältere Generation die noch mahnen könnte stirbt aus.

Aussitzen ... eine bekannte politische Vorgehensweise, gell. Eingefügtes Bild

----------------------------------------

Heisser Tipp am Rande: In Frankreich wurde wirklich darauf geachtet, dass der Euro nicht Teuro wurde. Ich sagte ja, hier - in Deutschland - sind lasche, ignorante politische Kontrollen und das Marketing und Ausnutzen des Handels etc. bei der Umstellung "vorbildlich" zusammengetroffen.

BTW, bis HEUTE sind in Frankreich alle Preisschilder zusätzlich noch mit France ausgepreist!

Bearbeitet von Reiner, 30 Dezember 2011 - 16:46.

"Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid.
  • (Buch) gerade am lesen:Perry Rhodan
  • • (Film) gerade gesehen: Dune
  • • (Film) als nächstes geplant: Top Gun 2

#2 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 29 Dezember 2011 - 19:13

Dann nehmen wir doch den ersten Artikel. Kartoffeln. Netto bietet heute 4 kg für 99 Cent an; bei dem Preis dauert es sicher nicht mehr lange, bis die Bauern die Felder freigeben und man sie sich umsonst holen darf.

#3 valgard

valgard

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Geschrieben 29 Dezember 2011 - 19:30

Dann nehmen wir doch den ersten Artikel. Kartoffeln. Netto bietet heute 4 kg für 99 Cent an; bei dem Preis dauert es sicher nicht mehr lange, bis die Bauern die Felder freigeben und man sie sich umsonst holen darf.

Dann nehmen wir doch den ersten Artikel. Kartoffeln. Netto bietet heute 4 kg für 99 Cent an; bei dem Preis dauert es sicher nicht mehr lange, bis die Bauern die Felder freigeben und man sie sich umsonst holen darf.


Auf einer Seite erschreckend auf der anderen Seite stehe ich ein wenig ratlos da.
Wenn ich sehe wieviel manche Bauern im Jahr an Subventionen bekommen.
Mancher Bauer schmeißt das Handtuch.
Aber es gibt auch welche die weiter machen oder sogar Junge die den Betrieb über nehmen.
Und bei uns in dder Gegend sind jetzt nicht die Megabauern.

Es ist aber auch nicht verwunderlich das bei dem Lohngefälle das in Dland herrscht Viele darauf angewiesen sind bei den Billigheimern zu kaufen.

Ein Teufelskreis ohne absehbares Ende.

lothar
  • • (Film) als nächstes geplant: Equi

#4 Gast_Smiley_*

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Geschrieben 29 Dezember 2011 - 20:04

Man nehme nur mal die heutigen Preise für ein Jägerschnitzel mit Pommes. Umgerechnet ca. 15 DM. Da haue ich mir doch lieber selbst eins in die Pfanne. Und 20 DM für ein Taschenbuch? Nö Heyne. Muss ich nicht haben. Gibt auch schöne gebrauchte TBs.

#5 Mammut

Mammut

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Geschrieben 29 Dezember 2011 - 20:26

Ja, so ein 20 DM Taschenbuch. Da muss ein Elektroninstallateur in RLP weniger als zwei Stunden für arbeiten, der verdient nämlich Brutto 23,65 DM. Der vom DGB geforderte Mindestlohn liegt übrigens bei 16,50 DM. So zahlen umzurechen ist immer eine schöne Sache. Irgendwann hat auch der Kino mal 50 Pfennige gekostet. Die Generation vor mir hat auch immer gejammert das alles teuer wurde. Ich kann mich erinnern, von 1988 auf 1989 sprang der Spritpreis von unter 1 DM auf 1.20 DM. War eine Steuererhöhung und das ganz ohne Euro auch nur in Sichtweite. Das hat also alles gar nichts mit dem (T)Euro zu tun. Inflation gab es schon immer und im Endeffekt hängt es immer an der persönlichen Situation, ob man zu den Gewinnern oder Verlieren der Teurung gehört. Fakt ist aber, viele Löhne sind durch hohe Arbeitslosigkeit generell eher weniger gestiegen. Jetzt bröckelt ja die Arbeitslosenmauer ein wenig und da besteht natürlich die Hoffnung für viele, das die Löhne wieder steigen. Dann besteht natürlich auch wieder die Gefahr einer neuen Teurungswelle und 2040 können wir dann die Preise immer noch zu denen von 2002 (Euroeinführung) umrechnen. Um einen wirklichen Vergleich zwischen z.B. 1990 und 2010 zu machen müsste man den Lohn für eine bestimmte Arbeit mit den zu definierenden Kosten in Relation setzen. Aber wer legt denn fest, was man miteinander vergleicht? Und findet sich dann nicht immer jemand der ruft, hey, da habt ihr das für eure Bedürfnisse manipuliert!

#6 valgard

valgard

    Revoluzzer

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Geschrieben 29 Dezember 2011 - 20:35

Ja, so ein 20 DM Taschenbuch. Da muss ein Elektroninstallateur in RLP weniger als zwei Stunden für arbeiten, der verdient nämlich Brutto 23,65 DM. Der vom DGB geforderte Mindestlohn liegt übrigens bei 16,50 DM.
So zahlen umzurechen ist immer eine schöne Sache. Irgendwann hat auch der Kino mal 50 Pfennige gekostet. Die Generation vor mir hat auch immer gejammert das alles teuer wurde. Ich kann mich erinnern, von 1988 auf 1989 sprang der Spritpreis von unter 1 DM auf 1.20 DM. War eine Steuererhöhung und das ganz ohne Euro auch nur in Sichtweite.
Das hat also alles gar nichts mit dem (T)Euro zu tun. Inflation gab es schon immer und im Endeffekt hängt es immer an der persönlichen Situation, ob man zu den Gewinnern oder Verlieren der Teurung gehört.
Fakt ist aber, viele Löhne sind durch hohe Arbeitslosigkeit generell eher weniger gestiegen. Jetzt bröckelt ja die Arbeitslosenmauer ein wenig und da besteht natürlich die Hoffnung für viele, das die Löhne wieder steigen. Dann besteht natürlich auch wieder die Gefahr einer neuen Teurungswelle und 2040 können wir dann die Preise immer noch zu denen von 2002 (Euroeinführung) umrechnen.

Um einen wirklichen Vergleich zwischen z.B. 1990 und 2010 zu machen müsste man den Lohn für eine bestimmte Arbeit mit den zu definierenden Kosten in Relation setzen. Aber wer legt denn fest, was man miteinander vergleicht? Und findet sich dann nicht immer jemand der ruft, hey, da habt ihr das für eure Bedürfnisse manipuliert!


Was stimmt jetzt?

Schau Dir hier mal die Löhne an:

http://www.spiegel.d...,806175,00.html

Tariflöhne werden doch fast nicht mehr gezahlt.

"Deshalb ist die Mitgliedschaft eines Handwerksbetriebs in der Innung so wichtig: Entzieht sich ein Betrieb der Mitgliedschaft, entzieht er sich oft auch der Verantwortung, Tariflöhne zu zahlen und Tarifvereinbarungen einzuhalten."

lothar
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#7 Mammut

Mammut

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Geschrieben 29 Dezember 2011 - 21:06

Hier steht:
http://www.gehaltsve...allateurin.html

Gehaltstabelle Bundesland Brutto (min.) Einkommen (max.) Brutto Lohn (Ø) Gehälter Baden-Württemberg 590€ 3.700€ 2.254€ 91 Bayern 1.500€ 3.700€ 2.091€ 103 Berlin 500€ 2.300€ 1.607€ 22 Brandenburg 1.250€ 2.000€ 1.531€ 14 Bremen 1.200€ 2.300€ 1.981€ 9 Hamburg 1.600€ 5.650€ 2.436€ 18 Hessen 1.200€ 3.600€ 2.110€ 48 Mecklenburg-Vorpommern 1.500€ 1.840€ 1.661€ 7 Niedersachsen 1.000€ 3.800€ 1.954€ 103 Nordrhein-Westfalen 1.100€ 4.300€ 2.036€ 160 Rheinland-Pfalz 1.500€ 3.500€ 2.030€ 46 Saarland 1.600€ 2.020€ 1.817€ 7 Sachsen 1.200€ 3.000€ 1.580€ 24 Sachsen-Anhalt 1.300€ 1.850€ 1.577€ 11 Schleswig-Holstein 1.500€ 3.200€ 2.051€ 27 Thüringen 1.230€ 2.300€ 1.639€

Bei RLP steht durchschnittlich 2030 Euro zu Buche. Minimum laut dem Link sind 1500 Euro, maximal erreicht man 3500 Euro. Letztendlich kann nur jeder in seine eigene Lohnabrechnung schauen und beurteilen, wieviel er verdient und man sich dafür leisten kann. Pauschal irgendwelche Positiv- oder Negativbeispiele zu nehmen, ist zwar populistisch, aber trifft selten den Kern.
Ich kann mich vor ein paar Jahren an die Diskussionen erinnern, dass man als Familie am Hungertuch nagt. Ehrlich, ich habe keine Kinder, kenne aber auch niemandem mit Kindern, der am Hungertuch nagt.
Fakt ist aber, schrieb ich ja auch oben, das viele Löhne stark unter Druck waren.
Da nehme ich ein Beispiel wo ich mich auskenne, auch wenn solche Quervergleiche immer etwas hinken: Ich habe 1994 bedient und 10 Mark bekommen (allerdings 2001 auch noch 10 Mark). 2008 habe ich das letzte Mal bedient, da waren es 5 Euro. War eher ein Freundschaftsdienst, sonst hätte ich es nicht gemacht. Aber wenn ich eine vollbeschäftigte Bedienung wäre, würde ich wahrscheinlich auch das (T)Euro-Lied singen.

#8 valgard

valgard

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Geschrieben 29 Dezember 2011 - 21:26

Hier steht:
http://www.gehaltsve...allateurin.html

Fakt ist aber, schrieb ich ja auch oben, das viele Löhne stark unter Druck waren.
Da nehme ich ein Beispiel wo ich mich auskenne, auch wenn solche Quervergleiche immer etwas hinken: Ich habe 1994 bedient und 10 Mark bekommen (allerdings 2001 auch noch 10 Mark). 2008 habe ich das letzte Mal bedient, da waren es 5 Euro. War eher ein Freundschaftsdienst, sonst hätte ich es nicht gemacht. Aber wenn ich eine vollbeschäftigte Bedienung wäre, würde ich wahrscheinlich auch das (T)Euro-Lied singen.


Ich hab mal das Saarland genommen mit dem untersten Brutto, 1 Kind und Steruklasse 3:
Saarland
1.600€ - 1270 Netto
2.020€ - 1561 Netto

Alles andere als ein guter Verdienst.

Wie sieht das Durschnittseinkommen in Dland aus?
Brutto und Netto.

Das es sehr viele schlecht bezahlte Jobs gibt dürfte aber keine Lüge oder Propaganda sein.

lothar
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#9 howdy10

howdy10

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Geschrieben 29 Dezember 2011 - 21:27

Nur um mal alle €/Schilling Anhänger zu verwirren:
Die DM wäre genauso "teuer" wie der Teuro. Logische Begründung liegt in den starren Wechselkursen (ECU -Ähkuh gespr. Eingefügtes Bild ).
Ich will jetzt nicht den Euro "verteidigen", nur kann er für das "T" nichts. Das T kommt vom "belügen" der Bevölkerung über die wirkliche Inflationsrate und die schwachsinnige Zusammenstellungen in den Warenkörben UND deren angebliche Gewichtung zum Verbraucherverhalten.
Das Problem in unseren Wirtschaftssystem sind die Lügereien bezgl. des BIP versus Schulden (wer kennt nicht außerbudgetäre Staats-Schulden die "nirgends" auftauchen obwohl sie mal fällig werden?), und der Inflationsrate. (BIP=Inflationsrate wäre eingeschwungener Sollzustand - Lt. Modellrechnung)
Wenn man google anwirft und eine FIXE Definition des BIP oder der anderen genannten Reizworte sucht, findet man eine dynamische Definition, auf die man noch Stolz ist. (Nach dem Motto: In der flexiblen Adaption liegt unsere Kunst)

Der Fairness halber sollte man auch Informations-Link streuen:

Eurostat: Schlüsseldaten 2011
Stat. Bundesamt Deutschland: Warenkorb
Wiki-BIP
Ein Fan-Fiction-Projekt, das einen Blick wert ist:
Eingefügtes Bild
Mehr auf:
http://www.scifinet....on-neo-pra-neo/
http://www.scifinet....nische-formate/

#10 valgard

valgard

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Geschrieben 29 Dezember 2011 - 21:32

http://www.forwardda...11-deutschland/

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg mit 3,6% so stark an wie seit 1990 nicht mehr. Doch wie wirkt sich diese Entwicklung tatsächlich auf die Gehälter aus?
Das durchschnittliche Einkommen aller Versicherten in der gesetzlichen Rentenversicherung wurde von der Bundesregierung für 2010 auf 32.003 Euro jährlich festgelegt. Für 2011 errechnete der Gesetzgeber in Deutschland ein vorläufiges jährliches Durchschnittseinkommen von 30.268 Euro.

2522 im Monat bei 168 Std 8Std a 21 Tage rund 15 Euro Brutto

lothar


Würd mich mal wirklich interessieren wwr da alles drunter liegt!
Wobei es nur aufs Netto ankommt.
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#11 Mammut

Mammut

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Geschrieben 29 Dezember 2011 - 21:47

Die DM wäre genauso "teuer" wie der Teuro. Logische Begründung liegt in den starren Wechselkursen (ECU -Ähkuh gespr. Eingefügtes Bild ).


Na, das angeblich starre Wechselkurssystem hat zweimal die Grätsche gemacht.
http://de.wikipedia....hselkursverbund

http://de.wikipedia...._Währungssystem

Und im Moment kracht es halt zum dritten Mal. Das Problem in der Eurokrise sind ja zu hohe Löhne (und auch Kosten natürlich) im Süden und zu niedrige Löhne in Deutschland.

#12 hawaklar

hawaklar

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Geschrieben 29 Dezember 2011 - 22:12

Das Problem in unseren Wirtschaftssystem sind die Lügereien bezgl. des BIP versus Schulden (wer kennt nicht außerbudgetäre Staats-Schulden die "nirgends" auftauchen obwohl sie mal fällig werden?), und der Inflationsrate. (BIP=Inflationsrate wäre eingeschwungener Sollzustand - Lt. Modellrechnung)

Die Lügen beginnen schon bei der Namensgebung dieser kreativen Haushaltsplanung. Da findet die Politik immer so wohlklingende Bezeichnungen wie Sondervermögen u. ä..

Vermögen - das ist doch eine treffende Beschreibung von Schulden, die nicht im Staatshaushalt ausgewiesen werden müssen.

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)


#13 jeamy

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Geschrieben 30 Dezember 2011 - 08:50

wie das eben so ist im leben, alles hat meist vor- und nachteile.
muss man halt sehen, was man persönlich daraus macht.
schimpfen kann man über alles, dazu ist der stammtisch ja da, oder?

Was der Euro uns Deutschen gebracht hat

Euro, Teuro, Euro-Krise: 10 bewegte Jahre liegen hinter der europäischen Gemeinschaftswährung. Der Ökonom Ansgar Belke von der Uni Duisburg-Essen erklärt im Interview Vor- und Nachteile des Euro und was passieren würde, wenn wir zur D-Mark zurückkehren würden.
http://www.derwesten...-id6201404.html

Bearbeitet von jeamy, 30 Dezember 2011 - 08:50.

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»Das Leben ist das Resultat einer unvollkommenen Natur.«

Die Traumvektor Tetralogie ist kein Science-Fiction-Roman
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#14 My.

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Geschrieben 30 Dezember 2011 - 10:26

Der Euro ist ein wunderbares Werkzeug für den (Wut-) Bürger, alle ganz normalen Teuerungen über die Jahre dem Euro in die Schuhe zu schieben (und nebenbei gleich auch der Politik). Dass z.B. ein erheblicher Faktor bei den Teuerungsraten der letzten Jahre die Energiekosten gewesen sind, wird dabei gerne übersehen; auch die Kosten für's Autofahren haben (wenn man Treibstoffe nicht unter "Energie" einordnen möchte) immens zugenommen (und bei der Bewertung der Teuerung wird nicht nach Bevölkerungsgruppen, Verdienststufen usw. unterschieden). Alle anderen Themen, die ihr hier diskutiert - Schulden des Staates, Löhne und Gehälter im Volk, Staatsbuchhaltung ("Sondervermögen" ist ein in der Buchhaltung ganz üblicher Begriff) -, haben mit den Teuerungsraten eigentlich überhaupt nichts zu tun. Auch das Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat da eigentlich nichts zu suchen, denn das ist eine Umsatzzahl, d.h., eine Summe aller Produkte und Dienstleistungen, die in einem bestimmten Zeitraum zusammengekommen sind; was da an Gewinnen oder Verlusten drin steckt, steht überhaupt nicht zur Debatte, weshalb sich ein steigendes Bruttoinlandspunkt auch nicht zwangsläufig auf irgendwelche Gehälter von irgendjemanem auswirkt. --- Nebenbei halte ich den Euro für eine tolle Sache. Die Wechselkursrisiken zwischen den Eurostaaten sind weggefallen. Die Notwendigkeit für uns 08/15-Reisebürger, ständig die richtige Währung parat zu haben, wenn wir reisen, ist entfallen. Wir haben endlich die Möglichkeit, kostenfrei ins Ausland zu überweisen (dies ist eine indirekte Folge der Euro-Einführung). Und der Euro ist allen Unkenrufen zum Trotze, die es von Anfang an gab, und trotz aller Grabreden der Medien angesichts der (lt. Helmut Schmidt - und ich stimme ihm da voll zu!) "erfundenen" Eurokrise eine stabile Währung (mit deutlich weniger Problemen, als der Yen und der Schweizer Franken zu verkraften haben). My.

Bearbeitet von My., 30 Dezember 2011 - 10:29.


#15 Jürgen

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Geschrieben 30 Dezember 2011 - 11:40

Der Euro ist ein wunderbares Werkzeug für den (Wut-) Bürger, alle ganz normalen Teuerungen über die Jahre dem Euro in die Schuhe zu schieben (und nebenbei gleich auch der Politik). Dass z.B. ein erheblicher Faktor bei den Teuerungsraten der letzten Jahre die Energiekosten gewesen sind, wird dabei gerne übersehen; auch die Kosten für's Autofahren haben (wenn man Treibstoffe nicht unter "Energie" einordnen möchte) immens zugenommen ...


So ist es. Wobei man bei den gestiegenen Engergiekosten (durchschnittlich 77 Prozent seit 2002) erst einmal 40 % fiskale Abgaben abziegen muß, denn die Regierungen haben in den letzten zehn Jahren gut zugelangt. Sogar sehr geschickt, denn wenn man mal rumfragt, ist es nur einzelnen Mitbürgern wirklich bewusst, was sie alles beim Tanken oder der Stromrechnung mitbezahlen.

Es gibt auch Beispiele, die beweisen, dass Vieles billiger geworden ist. Trotz Euro. Telefonieren und Internet hat mit Flatrate vor 10 Jahren ca. 90 Mark gekostet. Heute sind es, umgerechnet, 60 Mark.
Anderer Bereich - Lebensmittel
Für einen Liter H-Milch habe ich früher 89 Pfennig bezahlt, jetzt 49 cent.
750 Gramm Roggenbrot - 2,89 Mark / jetzt 1,69 Euro
Auf zehn Jahre gerechnet ist die Preissteigerung nicht so dolle und liegt sogar unter der offiziellen Teuerungsrate.

Sicherlich, und das ist unbestritten, gab es gerade am Anfang der Euro-Umstellung reichlich Geschäfte, die D-Mark 1:1 in Euro umgewandelt haben. Ein wacher Blick auf die umliegenden Läden zeigt aber auch, dass diese "Geschäftsleute" nicht lange überlebt haben.

Der Euro ist KEIN Teuro - und kein amerikanischer Bänker wird mir das einreden können. Es ist eine feine Sache und erspart jede Menge Umtauschgebühren.

Dass unsere Lohnstruktur vom Boss der Genossen und seinen Schergen, sowie den Nachfolgern in Grund und Boden gestampft wurde, ist eine andere Sache, wird aber geschickt der Euro-Einführung untergeschoben. Und wenn genug Leute daran glauben, wird schon etwas Wahres....



Gruß

Jürgen

Bearbeitet von Jürgen, 30 Dezember 2011 - 11:46.

Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#16 jeamy

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Geschrieben 30 Dezember 2011 - 12:33

ein etwas differenzierterer blick:

Kaufkraft: 42 Minuten Arbeit für ein Schnitzel

Auch wenn es die hohe Inflation der vergangenen Monate nicht vermuten lässt: In Österreich ist die Kaufkraft laut Wifo langfristig stark gestiegen.

Wissen Sie, wie lange Sie für ein Schnitzel arbeiten müssen? Laut Wirtschaftsforschungsinstitut sind es 42 Minuten für ein Kilogramm (als Maßstab wurde ein Industriearbeiter herangezogen). Vor gut 30 Jahren, 1980, mussten Herr und Frau Österreicher für ein Kilogramm Schweineschnitzel 1 Stunde und 22 Minuten arbeiten. Der Arbeitsaufwand, um den Klassiker auf dem Mittagsteller bezahlen zu können, hat sich somit nahezu halbiert.
http://kurier.at/wir...n-schnitzel.php

Bearbeitet von jeamy, 30 Dezember 2011 - 12:34.

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#17 valgard

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Geschrieben 30 Dezember 2011 - 12:34


So ist es. Wobei man bei den gestiegenen Engergiekosten (durchschnittlich 77 Prozent seit 2002) erst einmal 40 % fiskale Abgaben abziegen muß, denn die Regierungen haben in den letzten zehn Jahren gut zugelangt. Sogar sehr geschickt, denn wenn man mal rumfragt, ist es nur einzelnen Mitbürgern wirklich bewusst, was sie alles beim Tanken oder der Stromrechnung mitbezahlen.

Sicherlich, und das ist unbestritten, gab es gerade am Anfang der Euro-Umstellung reichlich Geschäfte, die D-Mark 1:1 in Euro umgewandelt haben. Ein wacher Blick auf die umliegenden Läden zeigt aber auch, dass diese "Geschäftsleute" nicht lange überlebt haben.

Der Euro ist KEIN Teuro - und kein amerikanischer Bänker wird mir das einreden können. Es ist eine feine Sache und erspart jede Menge Umtauschgebühren.

Dass unsere Lohnstruktur vom Boss der Genossen und seinen Schergen, sowie den Nachfolgern in Grund und Boden gestampft wurde, ist eine andere Sache, wird aber geschickt der Euro-Einführung untergeschoben. Und wenn genug Leute daran glauben, wird schon etwas Wahres....

Gruß

Jürgen


Sicherlich weiß ich das der Staat mit seinen hohen Steuern schuld an den Energiepreisen ist.
Ist mir aber eigentlich egal woher der Endpreis kommt, zahlen muß man den eh oder man sitzt im Dunkeln.

Und ob die Finanzkrise, Lohnkrise ... jetzt vom euro kommt oder nicht nützt uns auch nichts, sie ist da.
Und den Betroffenen helfen Reden, Versprechungen etc. auch nix.

Die Regierung und die Politik die vom Volk beauftrag ist und bezahlt wird, soll einen vernünftigen job machen.
Es wid nix 100% verlangt. Das kann Keiner.
Aber mache ich meinen job nicht Zufriedenstellend dann kann ich gehen und zwar ohne Abfindung und ohne danach irgend wo wieder ein Pföstchen in dem Allerwertesten gsteckt zu bekommen.

Ob ich ein Wutbürger bin oder nicht? dieser Begriff wird auch zu schnell verwendet um zu Pauschalieren.

lothar
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#18 hawaklar

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Geschrieben 30 Dezember 2011 - 22:56


Nebenbei halte ich den Euro für eine tolle Sache.

Das sehe ich ja genau so. Obwohl ich wenig bis gar nicht ins Ausland verreise - ich war während meiner 53 Lebensjahre weniger als 15 mal im Ausland, finde ich, dass der Euro eine tolle und völkerverbindende Sache ist. Das merke ich jeden Monat, wenn ich die Kasse abrechne und feststellen kann, dass es bei den Euro-Münzen inzwischen eine völlige Durchmischung der Herkunftsländer gibt. Dann denke ich oft darüber nach, wie toll es doch ist, dass ich hier in Deutschland mit einer in Italien, Potugal oder Spanien hergestellten Münze zahlen kann und dass ich für eine in Griechenland hergestellte 2-Euro-Münze genau so viel kaufen kann, als sei sie hier hergestellt worden.

Ich gehöre auch nicht zu denjenigen, die jammern und lamentieren, dass wir Deutschen die Zahlmeister Europas seien. Wer hat denn für das deutsche Wirtschaftswunder gesorgt und unsere Exportwaren abgekauft, obwohl man kein Geld hatte. Es ist doch ganz logisch, dass es da, wo es einen Gewinner gibt (hier die deutsche Exportwirtschaft und indirekt der deutsche Staat) auch Verlierer geben muss. Was sind denn unsere in vielen Jahren hochgelobten Exportüberschüsse anderes als Schulden unserer Handelspartner?

Trotzdem stimme ich howdy 10s Einschätzung über die Wahrheitsliebe unserer Politiker zu und finde es beschämend, dass unsere jeweils amtierenden Regierungen ständig herum lavieren, indem sie mittels Sondervermögen Schulden vertuschen und damit den Wähler täuschen.

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)


#19 My.

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Geschrieben 31 Dezember 2011 - 11:02

Die Ansicht, der buchhalterische Begriff des "Sondervermögens" sei der Versuch von wem auch immer, Schulden zu verschleiern, ist meiner Meinung nach falsch. Es gibt einen guten buchhalterischen Grund für die Verwendung eines solchen Begriffes, aber das müßte jemand erklären, der sich mit solchen Dingen wirklich auskennt (ich hatte mit so einem Thema in einer Firma einmal zu tun, allerdings nur peripher und nicht ausreichend, um da wirklich fachkundig zu referieren). My.

#20 Gast_Dirk_*

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Geschrieben 31 Dezember 2011 - 11:25

Hallo Michael.

Vorsicht!
Buchhalterisch ist Sondervermögen ein anderer Begriff, als in einem Regierungs- oder Staatshaushalt.

In einem Unternehmen, zum Beispiel einem Investmentfonds, bezeichnet Sondervermögen die Einlagen der Fondanleger. Das ist rechtlich vom Vermögen der Gesellschaft getrennt. (Um das auseinanderzupflücken müsste man einen eigenen Thread starten Eingefügtes Bild )
Nur soviel:
Das Sondervermögen einer Gesellschaft ist vor der Durchgriffshaftung bei Insolvenz geschützt, ebenso vor den Wertschwankungen der anderen Fonds dieser fiktiven Gesellschaft.

In einem Staatshaushalt ist Sondervermögen im Sinne dieses Threads ein Euphemismus für Sonderschulden.
Es ist im Grunde ein eigener Haushalt der, wie in diesem Thread / Fall, zur Bankenrettung oder für konjunkturpakete geführt wird. Solche "Schattenhaushalte" sind nicht immer leicht einzusehen.Ihnen allen ist aber gemein, dass sie nicht aus eigenen Mitteln gegründet / geführt werden, sondern meist durch Fremdmittel, also durch Kredite. (Es gibt auch Sondervermögen, die via Bundeshaushalt geführt werden, und staatseigene Fonds wie der Versorgungsfonds für die Bundesagentur für Arbeit. Auch die verfügen nicht über eigene Mittel im rechtlichen Sinne)

Warum diese Spielerei?
"Sonderschulden" klingt mies.
"Schattenhaushalt" hat etwas anrüchiges.
"Sondervermögen" klingt da viel besser. Zudem ist es von den restlichen Schulden des Staates abgekoppelt, taucht dort also nicht als Verpflichtung auf.

Firmen machen so etwas manchmal auch, wobei es hier aber auch auf die Größe des Unternehmens ankommt.
Dort sind Sondervermögen in etwa das Gleiche wie in einem Staatshaushalt und werden meist für Übernahmen oder den Aufbau einer neuen Sparte gegründet.
Ganz dummes Beispiel:
Die Firma X stellt Kosmetika her und will jetzt auch Cremes und Salben für Hunde ins Programm aufnehmen. Um das Risiko zu minimieren gründet sie eine Tochtergesellschaft, die auf Sondervermögen (Schulden bei der Muttergesellschaft) gegründet wird.

Klugscheißergrüße vom Dirk (der damals in VWL und BWL aufgepasst hat Eingefügtes Bild )

Bearbeitet von Dirk, 31 Dezember 2011 - 11:25.


#21 My.

My.

    Temponaut

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Geschrieben 31 Dezember 2011 - 12:29

Danke, Dirk. - BTW: War die "Insolvenzmasse" der DDR nicht eigentlich auch ein Sondervermögen (im politischen Sinne)? My.

#22 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 31 Dezember 2011 - 12:45

Hi Michael.

Ja, ist sie.Und zugleich auch wirtschaftlich gesehen.

Wir hatten seinerzeit in VWL darüber gesprochen.
Es kam sogar der Verdacht auf, dass die ehemalige Sowjetunion vollkommen kapitalistisch gehandelt habe, etwa so wie ein Konzern, der eine verlustreiche Sparte abstößt. Der Vergleich kam schon beinahe im Rollator daher, passte aber zugleich auch wieder zum Thema, da die "Insolvenzmasse" der DDR tatsächlich als Sondervermögen geführt wurde (immer noch wird? Hier bin ich unsicher da schon einige Zeit aus den Thema)
Dieses Sondervermögen (eigentlich Schulden) sollte eben durch den Soli getilgt / ungewandelt werden.

Man darf aber nicht vergessen, das die ehemalige DDR auch relativ reich an Rohstoffen und Agrarlandschaften ist (wenn man von den ehemaligen Kasernengebieten absieht).
In dem Sinne war es also auch rein wirtschaftlich ein kluger Zug, diese depperte Teilung aufzuheben, da die kommunistische Planwirtschaft dieses tatsächlich vorhandene, volkswirtschaftliche Vermögen nicht auszunutzen wusste, vom menschlichen Gesichtspunkt her ganz zu schweigen.
Das man da jetzt selber auch kaum wirtschaftlich vernünfitg handelt, ist ein anderes Blatt, über das ich immer wieder den Kopf schütteln muss.
Was da alles brach liegt ... Eingefügtes Bild

LG

Dirk Eingefügtes Bild

Bearbeitet von Dirk, 31 Dezember 2011 - 12:48.


#23 howdy10

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Geschrieben 31 Dezember 2011 - 19:00

soll und haben - jaja - weil immer 0 Jede Kreditvergabe ist eine Bilanzstreckung. Jede Rückzahlung eine Bilanzkürzung (da Tilgung). Deswegen - will man ja auch "wirklich nicht" (und sagt auch keiner), dass alle Schulden getilgt werden würden. Es müssen noch genügend für uns alle übrigbleiben - teuflisch und zugleich scheinheilig grins .... Macht mal das Gedankenexperiment, und lasst eine Fee(Zauberer...), über Nacht ALLE Schulden weltweit tilgen (Alle Formen der Schulden und auch die des Staates). -> War das nun eine gute oder böse Fee(Zauberer...)? Die Lösung in Spoiler:
Spoiler
Um damit auf das Thema zurückzukommen: 1) Geld - egal in welcher Form - ist nur ein Symbol - und in sich nicht werthaltig - So wie jedes Symbol. Es hat nur Symbolwert. 2) Wie dieses Symbol heißt ist hugo. Euro - Alpendollar oder oberfränkischer Schuldverschreibung usw... 3) Das der Euro ein "T"euro wurde, ist also nicht "seine" Schuld, sondern die des Wirtschaftssystem, in dem er gerade als Zahlungssymbol verwendet wird. => Jeder Artikel über einen Teuro ist in meinen Auge also "manipulativ", sofern er nicht die wahren Schuldigen nennt. (Die wurden im verlinkten Artikel imho nicht genannt. = Verschleierungstaktik)
Ein Fan-Fiction-Projekt, das einen Blick wert ist:
Eingefügtes Bild
Mehr auf:
http://www.scifinet....on-neo-pra-neo/
http://www.scifinet....nische-formate/

#24 lapismont

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Geschrieben 02 Januar 2012 - 08:25

Ich kann mich vor ein paar Jahren an die Diskussionen erinnern, dass man als Familie am Hungertuch nagt. Ehrlich, ich habe keine Kinder, kenne aber auch niemandem mit Kindern, der am Hungertuch nagt.


Nahrungsmittel nehmen nur einen sehr kleinen Teil der monatlichen Kosten ein. Wir haben auch versucht, hier zu sparen, aber wenn man beim Discounter angekommen ist, geht es mit den Preisen nicht noch tiefer. Zudem ist man sich bewusst, selbst Schuld daran zu sein, dass billige Lebensmittel oder Futterpflanzen auf Ex-Urwaldböden angepflanzt werden.

Fakt ist jedoch, dass sich im letzten Jahrzehnt die Ausgaben im Vergleich zu den Einnahmen ständig schneller erhöhen. Etwa erhöht sich unser Gaspreis zum April um 10% gegenüber einer Gehaltssteigerung von 0,2%.

Wir werden deshalb nicht am Hungertuch nagen. Es gibt immer noch Posten, die wir einsparen können. Urlaub etwa. Oder Bücher. Oder das Auto. Und was die Katze alles wegfuttert...

Das fühlt sich nicht nach Wohlstand an, ist aber deutlich mehr als gesicherte Armut. Wir können von dem Leben, was wir verdienen. Aber viele eben nicht. Wie hoch ist der Tariflohn von Fleischergesellen in MeckPom? Ich glaube irgendwas unter 7 Euro. TARIFLOHN.

Ist nun der Euro daran schuld?
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  • (Buch) gerade am lesen:Samuel R. Delany – Das Einstein-Vermächtnis

#25 Diboo

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Geschrieben 02 Januar 2012 - 08:27

Wir werden deshalb nicht am Hungertuch nagen. Es gibt immer noch Posten, die wir einsparen können. Urlaub etwa. Oder Bücher.


Musst Du doch auf ebooks umsteigen. Sind preiswerter :-)

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#26 Jürgen

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Geschrieben 02 Januar 2012 - 08:41


Musst Du doch auf ebooks umsteigen. Sind preiswerter :-)


Naja, Diboo, sind sie ja grad nicht. Oder präziser ausgedrückt: Sie sind nicht preiswert genug.
Zwar ist im Bereich Kleinverlage eine Tendenz zu erkennen, die Kosten für die Buchproduktion komplett herauszurechnen, aber bei den großen Verlagen gilt: Buchpreis gleich ebook-Preis. Und dieser Fakt hindert mich, komplett auf ebook umzusteigen.

Nichts gegen Tentakelmonster, aber ich lese zu 70-80 Prozent Romane, die aus Großverlagen stammen.
Beispiel : Daniel Suarez - Daemon und Darknet. Kosten als Bücher zusammen 19,90 und als Download 19,98.
Obwohl sämtliche Produktionskosten wegfallen, ist der Download TEURER als das Buchprodukt !!!

Da fällt es leicht, die Buchausgabe zu ordern... und das auch noch OHNE Kopierschutz !

Gruß
Jürgen
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#27 Diboo

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Geschrieben 02 Januar 2012 - 08:47


Naja, Diboo, sind sie ja grad nicht. Oder präziser ausgedrückt: Sie sind nicht preiswert genug.
Zwar ist im Bereich Kleinverlage eine Tendenz zu erkennen, die Kosten für die Buchproduktion komplett herauszurechnen, aber bei den großen Verlagen gilt: Buchpreis gleich ebook-Preis. Und dieser Fakt hindert mich, komplett auf ebook umzusteigen.


Das stimmt so nicht. Viele große Verlage bieten ebooks mittlerweile etwas günstiger an als die Ausgabe auf gedrucktem Papier. Noch nicht alle und noch nicht alle in dem Maße, wie es nötig wäre, das gebe ich zu. Aber das ist nur noch eine Frage der Zeit.
Abgesehen davon muss man ja nicht auf die zu teuren deutschen Ausgaben warten. Und z. B. amerikanische ebooks sind DEUTLICH preiswerter als die Buchausgaben. Da kann man nix falsch machen.

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#28 Jürgen

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Geschrieben 02 Januar 2012 - 08:56

Und z. B. amerikanische ebooks sind DEUTLICH preiswerter als die Buchausgaben. Da kann man nix falsch machen.


Öhmm... so lange man/frau des Englischen genauso mächtig ist, wie dem Deutschen, sicher nicht.

Aber das ist eher eine sehr kleine Minderheit. Ich möchte weiterhin in Deutsch lesen und kann den von dir genannten Trend im Bereich Bestseller nicht bestätigen.
Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#29 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 02 Januar 2012 - 08:58

Mir sind die Differenzen manchmal sogar zu groß; eine Novelle von Paolo Bacigalupi kann man als gebundene Ausgabe für 14,90 kaufen ("The Alchemist"), oder als eBook für 2,68. EUR. Okay, kann sein, dass der eBook-Preis eine Aktion ist, aber das ist dann doch etwas heftig. Das von Dir genannte Beispiel, Jürgen, kann auch darin begründet sein, dass der Verlag laut Vertrag das eBook nicht preiswerter anbieten darf, als die gedruckte Version.

#30 Diboo

Diboo

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Geschrieben 02 Januar 2012 - 09:00


Öhmm... so lange man/frau des Englischen genauso mächtig ist, wie dem Deutschen, sicher nicht.


Das unterschätzt du, und zwar deutlich. Es ist keine kleine Minderheit mehr, sonst würden die amerikanischen (gedruckten) Originalausgaben nicht palettenweise in deutschen Amazon-Lagern rumliegen und sonst hätte es die englische Version der jeweils neuen Potter nicht in die deutschen Bestsellerlisten geschafft. Dass es noch viele gibt, die damit ein Problem haben, ist klar. Aber das kann man ja ändern. Ich jedenfalls habe zu wenig Lebenszeit übrig, als dass ich - oft vergeblich - auf irgendwelche Übersetzungen warten möchte.

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