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Deutsche Science Fiction fördern


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276 Antworten in diesem Thema

#31 lapismont

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 12:06

Preise sind gemeinhin am Werk orientiert und nicht am Autor.
Ich hege aber größere Zweifel, ob die Majorität selbst der Genre-Leser diese Preise und die damit bedachten Bücher/Texte überhaupt kennt.

Frank

jap, selbst die großen amerikanischen SF-Preise sind reine Insidergeschichten. Die Masse kennt nur den Literatur-Nobelpreis. Nicht einmal der Büchner-Preis kommt über das Feuilleton hinaus.
Und beim Literatur-Nobelpreis kann man getrost davon ausgehen, dass nur jeder zehnte Preisträger vorher einem breitem Leserkreis bekannt war.
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#32 My.

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 13:43

Kleinverlage werden außerhalb der Szene nur dann wahrgenommen, wenn sie auch in Buchhandlungen ausliegen.

Unsinn.

- liegt nicht bei Thalia (oder einem andern Buchladen) = gibt es nicht

Auch das: Unsinn. (Nur anders formuliert.)

- Kleinverlag? Der Autor hat für sein Buch bezahlt, also ist das Buch sch***e. Wenn nicht, warum liegt es dann nicht in der Thalia aus?

Bausparer-Argumentation.

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#33 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 11 Juni 2012 - 14:05

Bist du dir da ganz sicher, Michael?
Das ist jetzt kein Rumalbern, sondern wirklich ernst gemeint.

Wer sucht denn bitte im Internet gezielt nach einem Kleinverlag und dessen Puplikationen?
Wo werden die meisten Spontankäufe getätigt? Amazon oder Buchhandel?
Frag mal ein wenig rum, wie oft Autoren aus Kleinverlagen schon im realen Leben gefragt worden sind, was sie denn für die VÖ bezahlt haben (oder wie oft Kleinverleger ebendiese Frage gestellt bekommen)
Schau mal in solche Foren wie Büchereule oder Lovelybooks, wieviele Kleinverlagspuplikationen da auftauchen.
(Und um beim eigentlichen Thema zu bleiben: Schau mal, wieviele Science Fiction Romane als Krimi / Thriller angeboten und auch so angesehen werden.)

Vielleicht bewege ich mich im realen Leben in den falschen Kreisen, aber das sind leider meine ganz persönlichen Erfahrungen, die ich gemacht habe.
Da war die Frage, wieviel ich denn selber reingebuttert habe, damit ich veröffentlicht werde, die Frage, wo man mein Buch denn kaufen kann ... und dann die große Verwunderung, dass man es ja "nur" bei amazon und dem Verlag bestellen könnte, was bei einem "richtigen" Verlag ja wohl kaum der Fall wäre.
Amazon ... jaaaaa ... da sind doch die vielen Selbstverleger. Ein "echtes Buch" ist es erst dann, wenn man die auch mal in der Buchhandlung anfassen kann, oder eben die Mayersche, Thalia oder Weltbild wenigestens die e-books führen.
(Wurdack Verlag, Atlantis)
Ohne Werbung, und wenn es auch "nur" Banner sind, die direkt zu amazon / dem Verlag führen, ist ein Kleinverlag für die meisten Außenstehenden nicht existent.

So jedenfalls meine Erfahrung.

Um nochmal auf das Label Sci-Fi zu kommen, dass in sich offenbar schon ein Todesstoß ist, wie ich weiter oben angemerkt habe:

Blackout - Marc Elsberg (Science Fiction, wird als Thriller geführt)
Daniel Suarez - Daemon (Dito Darknet, finde gerade den Link nicht)
Die Kuppel - Markus Stromiedel

Das sind jetzt nur ein paar Beispiele aus dem Bereich Sci-Fi, die als Krimi / Thriller angeboten werden. Im Bereich Horror / dunkle Fantastik sieht es nicht besser aus.

Bearbeitet von Dirk, 11 Juni 2012 - 14:06.


#34 Diboo

Diboo

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 14:06

Bist du dir da ganz sicher, Michael?


Michael hat Recht.
Es geht nicht darum, dass Leser gezielt nach Verlagen sucht. NIEMAND sucht nach Verlagen. Die Leute suchen nach BÜCHERN. Nach AUTOREN.
Und dann kommt Mundpropaganda und gute Amazon-Rezensionen und das eine zum anderen. Und je mehr Bücher man hat, desto eher wird man gefunden. Und je mehr sie den wenigen Lesern gefallen, desto mehr kaufen sie auch andere vom gleichen Verlag, und empfehlen sie weiter. Und je mehr diesen Empfehlungen folgen, desto mehr Bücher dieses Autors werden verkauft usw.
Es gab für Kaiserkrieger # 1 so gut wie keine Werbung, der Roman hat sich mittlerweile gut 5000 mal ausschließlich über Mundpropaganda gekauft.
Und da hat niemand nach einem Kleinverlag gesucht. Die Leute suchen jetzt nach "Dirk van den Boom". Hat ja auch bloß 13 Jahre gedauert...

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

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#35 Gast_Dirk_*

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 14:15

Ja, okay.
Da habe ich wohl zu kurz argumentiert.
Die Leser suchen weniger nach Verlagen, als nach Titeln bzw. Autoren, da habe ich mich selber ausgedribbelt.
Aber glaubst du, dass du bei entsprechendem Werbeetat mit Aufstellern bei Thalia & Co. auch 13 Jahre gebraucht hättest um dahin zu kommen, wo du jetzt bist?
Und selbst wenn das nicht gegeben gewesen wäre, du aber im stationären Buchhandel von Anfang an präsent gewesen wärst, hättest du dann immer noch 13 Jahre benötigt?

Das ist es, was ich meine.
Außerhalb der Szene sind Kleinverlagsautoren nur dann bekannt (und werden gesucht) wenn man sie sieht (Buchhandel) oder bereits kennt.
Und selbst dann ist schwer, mit dem Label Science Fiction seine Bücher an den Leser zu bringen, weil da eben immer noch das Nischendenken in den Köpfen vieler Leser drin ist.

Eobal ist das beste Beispiel.
In meinen Augen ein Actionkrimi im Sci-Fi-Gewand.
Für jemanden, der sich außerhalb der Szene bewegt aber eher pure Sci-Fi.
Gegenbeispiel Daemon und Darknet von Suarez.
Waschechte Sci-Fi.
Wird als Thriller angeboten und geht weg wie geschnitten Brot (und liegt i.d.R. an prominenter Stelle im stationären Buchhandel)

Nachtrag:
Ich habe gerade den Link zu einer Umfrage bei den Bücheruelen gefunden.
Amazon kommt zwar langsam, aber der stationäre Buchhandel ist offenbar immer noch die beste Anlaufstelle, um von den Lesern außerhalb der Szene(n) wahrgenommen zu werden.

Bearbeitet von Dirk, 11 Juni 2012 - 14:26.


#36 Diboo

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 14:27

Aber glaubst du, dass du bei entsprechendem Werbeetat mit Aufstellern bei Thalia & Co. auch 13 Jahre gebraucht hättest um dahin zu kommen, wo du jetzt bist?


Vielleicht nicht, aber: so what?
Es gilt auch weiterhin: wer schreibt, der bleibt. Und durch die ebooks wird der Unterschied zwischen großen und kleinen Verlagen endgültig nivelliert. Bei ebooks helfen Dir auch keine Aufsteller bei Thalia (wobei ich derzeit noch nicht sicher bin, was da am besten hilft).

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#37 lapismont

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 14:28

Es ist doch allgemein bekannt, dass SF als Label nur Fans lockt. Wir sind dann wieder beim Marketing, den Namen des Autors und seiner Fan-Basis. Gerade der Kaiserkrieger-Eobal-Vergleich zeigt für mich eher, dass eindeutige SF-Werke weniger Leser finden, als zum Beispiel Historienromane. Wobei Diboo Eobal selbst nicht mag und doch erhebliche Negativpropaganda betrieb. ;) Deutsche SF braucht man nicht fördern, man sollte sie pflegen.
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#38 My.

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 14:35

Wurdack, Atlantis, Shayol, sind drei Namen, die man sicher nicht überall im Buchhandel suchen muss, weil man sie meist eh nicht findet (außer vielleicht lokal, durch lokale Kontakte). Meinen Verlag sowieso nicht. Und trotzdem kaufen Leute Bücher solcher Verlage, Leute, die ich in meinem Fall gar nicht kenne. Spontankäufe passieren gerade im Internetbuchhandel, weil es da am einfachsten ist. Man muss ja nur klicken. Und zahlen. Man muss nicht irgendwo hin, einen Parkplatz suchen, durch eine Fußgängerzone latschen, das Zeug heimschleppen, beim Mac vorbei, noch einen Hamburger gegen den dringensten Hunger reindrücken. Man klickt, zahlt, bekommt. Spontaner geht es nicht. (Von den geplanten Käufen ganz abgesehen.) Ich war in den letzten 20 (zwanzig!) Jahren zwei Mal in einem Buchladen. Einmal in einem Hugendubel in München, um eine bestimmte Malta-Karte zu kaufen, die bei einer Lieferung nicht mehr rechtzeitig vorm Urlaub gekommen wäre. Das war 2007. Und das zweite Mal in einem Thalia, in Wismar, weil mir der Lesestoff ausgegangen war und ich einfach nur zwei, drei Bücher wollte, um den aufzufüllen. Das war 2011. Wenn ich nach irgendeinem Buch suche, dann gehe ich keinesfalls in einen Buchladen (zumal es hier draußen eh keinen gibt). Wenn ich stöbern will, wenn ich einfach Geld für Bücher ausgeben wollte, dann würde ich das im Internet machen. Und ich würde vielleicht sogar bei Google mit dem Suchbegriff "SF Kleinverlag" anfangen. (Die ersten sieben Einträge? SFN, Fantasyguide, sf-fan, SF-Boom <g> - da bin ich dann eh immer an der richtigen Stelle!) My.

#39 Gast_Dirk_*

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 14:44


Vielleicht nicht, aber: so what?
Es gilt auch weiterhin: wer schreibt, der bleibt. Und durch die ebooks wird der Unterschied zwischen großen und kleinen Verlagen endgültig nivelliert. Bei ebooks helfen Dir auch keine Aufsteller bei Thalia (wobei ich derzeit noch nicht sicher bin, was da am besten hilft).

Richtig.
Mehr oder weniger regelmäßig "abliefern" ist das A und O.
Eintagsfliegen sind schnell vergessen.
Aber auch bei e-books kannst du im stationären Handel was machen, sofern du dort auch im Print vertreten bist.
Ich habe hier in Köln im EKZ in der Thalia (oder war es die Mayersche? Bin jetzt unsicher) schon so kleine Postkarten gesehen, wo auf den e-book Shop aufmerksam gemacht wurde. Sind verschiedene Bücher angepriesen, die Cover also wie eine Collage dargestellt.
Wenn du da drauf bist, bist du also auch mit einem e-book präsent.

@Lapismont

Volle Zustimmung!
Pflegen ist der beste Weg, wozu auch bekannter machen dazu gehört, sofern es nicht mit dem Holzhammer daherkommt. Da ist das Fördern schon mit drin, ohne explizit genannt zu werden.
Auf ruhige Weise Aufmerksamkeit generieren, inhaltlich auf die Werke eingehen ...
Und was Eobal betrifft, das Buch habe ich mit Vergnügen gelesen.
Ich verstehe Diboo da auch nicht Eingefügtes Bild

Wurdack, Atlantis, Shayol, sind drei Namen, die man sicher nicht überall im Buchhandel suchen muss, weil man sie meist eh nicht findet (außer vielleicht lokal, durch lokale Kontakte). Meinen Verlag sowieso nicht. Und trotzdem kaufen Leute Bücher solcher Verlage, Leute, die ich in meinem Fall gar nicht kenne.

Begedia kennt auch kaum einer, aber ich könnte jetzt nicht von mir behaupten, dass ich alle Käufer meines Erstlings mit Namen kenne Eingefügtes Bild

Spontankäufe passieren gerade im Internetbuchhandel, weil es da am einfachsten ist. Man muss ja nur klicken. Und zahlen. Man muss nicht irgendwo hin, einen Parkplatz suchen, durch eine Fußgängerzone latschen, das Zeug heimschleppen, beim Mac vorbei, noch einen Hamburger gegen den dringensten Hunger reindrücken. Man klickt, zahlt, bekommt. Spontaner geht es nicht. (Von den geplanten Käufen ganz abgesehen.)

Hm ... wenn ich so durch Köln schlendere, sind die Mayersche und die Thalia aber immer rappelsvoll.
Und die Menschen dort sehen nicht alle so aus, als würden sie gezielt nach was suchen.

Ich war in den letzten 20 (zwanzig!) Jahren zwei Mal in einem Buchladen.

Schämen sollst du dich Eingefügtes Bild

Einmal in einem Hugendubel in München, um eine bestimmte Malta-Karte zu kaufen, die bei einer Lieferung nicht mehr rechtzeitig vorm Urlaub gekommen wäre. Das war 2007. Und das zweite Mal in einem Thalia, in Wismar, weil mir der Lesestoff ausgegangen war und ich einfach nur zwei, drei Bücher wollte, um den aufzufüllen. Das war 2011.
Wenn ich nach irgendeinem Buch suche, dann gehe ich keinesfalls in einen Buchladen (zumal es hier draußen eh keinen gibt).
Wenn ich stöbern will, wenn ich einfach Geld für Bücher ausgeben wollte, dann würde ich das im Internet machen.

Das ist wohl auch mit ein Grund dafür, dass es in Amerika so einen Boom auf e-books gab.
Wenn man in der (grünen) Prärie wohnt, ist das Internet ein Segen.

Wenn ich stöbern will, wenn ich einfach Geld für Bücher ausgeben wollte, dann würde ich das im Internet machen.
Und ich würde vielleicht sogar bei Google mit dem Suchbegriff "SF Kleinverlag" anfangen. (Die ersten sieben Einträge? SFN, Fantasyguide, sf-fan, SF-Boom <g> - da bin ich dann eh immer an der richtigen Stelle!)

Du bist ja auch Insider Eingefügtes Bild

#40 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 11 Juni 2012 - 15:07

Ich überlege immer noch, wie man die hypothetische Spende, die Leibowitz ins Gespräch brachte, am ehesten nutzen könnte. Autorenpreise gibt es inzwischen genug. KLP, DPP. DSFP ... noch einer wäre nach meiner Ansicht zu viel des Guten. Aber es gibt bisher noch keine (Klein)Verlagsförderung bzw keinen Preis / Hilfen für Verleger. Vielleicht wäre das ein Ansatz? Das Geld festverzinst anlegen und einmal im Jahr die Zinsen unter den (Klein)Verlegern ausloben, damit sie damit zum Beispiel auch Marketing gegenfinanzieren können, ihre Aufbauarbeit vertiefen etc. Warum sollen immer nur Milchbauern, Opernhäuser oder Forscher, die das Populationsverhalten westindischer Wasserbüffel zur Monsumzeit beobachten, gesponsort werden?

Bearbeitet von Dirk, 11 Juni 2012 - 15:08.


#41 My.

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 15:37

Für die Verwendung des Suchbegriffs "SF Kleinverlag" muss man kein Insider sein. My.

#42 Gast_Dirk_*

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 15:42

Für die Verwendung des Suchbegriffs "SF Kleinverlag" muss man kein Insider sein.

My.

Du bist aber auch voreingenommen Eingefügtes Bild
Du weißt, das da was existiert. (du bist ja selber einer) Aber welcher "Normalsterbliche" kommt auf die Idee, ausgerechnet so einen Suchbegriff einzugeben?
Dan Brown, Dirk van den Boom, Suarez, Thriller, Space Opera, Zombies, Raumschiffe, Aliens, Science Fiction, Fantastik, Phantastik, Horror ... das sind so ein paar der üblichen Suchbegriffe.
Aber Kleinverlag?
SF Kleinverlag?
Eingefügtes Bild
Das ist schon seeehr speziell und erfordert nahezu "Insiderkenntnisse" Eingefügtes Bild (oder zumindest Pioniergeist)

Bearbeitet von Dirk, 11 Juni 2012 - 15:43.


#43 Nadine

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 15:44

Wenn man deutsche SF fördern will, was will man dann genau fördern? Unterhaltsames? Anspruchsvolles?


Vielleicht wäre eine SF Reihe mit ausschließlich deutschsprachigen Werken in einem größeren Verlag ein guter Ansatzpunkt, die SF zu fördern. Manchmal setzt sich auch Qualität durch (ob dann ausreichende Qualität vorhanden wäre und wie die aussieht müsste man dann wohl separat diskutieren)

Gibt es doch! Sie heißt "Justifiers" und lockt mit bekannten Namen.
Ebenso fühle ich mich derzeit umgeben von deutschen SF-Romanen. Ist halt nur eine andere SF als die meisten hier lesen. Beispiele:

Benkau, Jennifer: Dark Canopy
Schacht, Andrea: Kyria & Reb
Stomiedel, Markus: Die Kuppel
Bellem, Stephan R.: Welt aus Staub / Die Wächter Edens
Perplies, Bernd: Flammen über Arcadion

Allgemein in den Vorschauen gerade im Kinder- / Jugendbereich: Ganz viel SF, teilweise auch so gelabelt.


Was die Menge der Veröffentlichungen angeht: Ja, da habe ich in den letzten Jahren auch den Eindruck, dass die Qualität etwas leidet, weil es meiner Ansicht nach einfach nicht genügend richtig gute Geschichten für die Menge an Publikationen gibt und ich beispielsweise keine Lust habe, wegen zwei Geschichten, die mir gefallen, ein ganzes Buch zu kaufen. Und die Ressonanz ist stark gesunken. Vor wenigen Jahren wurden viele Anthologien noch sehr stark besprochen und man wusste immer, dass man mehrere Meinungen zu hören bekommt.
Ob das alles gut oder schlecht für die SF ist? Ob wir uns einfach alle mehr auf das eigene Schreiben konzentrieren und weniger Zeit haben? Ob die SF eher ein visuelles Genre ist (Siehe Box-Office von Prometheus)?

Für meinen Teil bin ich momentan zufrieden. Aber ich lese neben den anspruchsvollen Sachen auch gerne handwerklich gut geschriebene Unterhaltung (Und sehe es auch nicht als Fehler an, eben solche Literatur, die Leser einfach mitreißt, mit einem Preis auszuzeichnen).

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#44 My.

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 16:56

Dirk, du solltest Buchkäufer nicht unterschätzen. Es ist kein Geheimnis eines Zirkels von Kapuzen tragenden Männern mit großen Ringen an den Fingern, dass es nicht nur große Verlage gibt, ebenso, wie es nicht nur große Buchhandlungen und große Parteien und große Versicherungen und weiß der Henker noch was in groß gibt. Und selbst, wenn ich nur nach "Science Fiction" suche, habe ich auf der ersten Seite sf-fan.de, den SFCD und sciencefiction.de. Und von da sind es nur noch zwei halbe Schritte bis zum ersten Kleinverlag. My.

#45 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 11 Juni 2012 - 17:07

Kleinverlage werden außerhalb der Szene nur dann wahrgenommen, wenn sie auch in Buchhandlungen ausliegen.


Dann kannst Du mir ja mal meine Verkaufszahlen erklären.

Wer sucht denn bitte im Internet gezielt nach einem Kleinverlag und dessen Puplikationen?


Nach einem Verlag wohl eher nicht. Aber wer gibt auch "Heyne" bei Amazon ein, wenn er SF sucht. "Er" sucht SF bzw. gezielt nach Autoren.

#46 valgard

valgard

    Revoluzzer

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 17:43

Ich hege aber größere Zweifel, ob die Majorität selbst der Genre-Leser diese Preise und die damit bedachten Bücher/Texte überhaupt kennt.
Frank

Das Problem ist das man nicht alle Bücher kennen ( und lesen kann ) auch wenn man das vielleicht gerne möchte ;-)

Ich bin z.B. durch dieses Forum so richtig auf die deutsche Szene aufmerksam geworden.
lothar
  • • (Film) als nächstes geplant: Equi

#47 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 19:11

I

Das Problem ist das man nicht alle Bücher kennen ( und lesen kann ) auch wenn man das vielleicht gerne möchte ;-)

Ich bin z.B. durch dieses Forum so richtig auf die deutsche Szene aufmerksam geworden.
lothar


Dem würde ich mich vorbehaltlos anschliessen.Eingefügtes Bild

#48 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 19:11


Wenn man als Autor Erfolg haben will, also beachtet, gekauft und gelesen, sollte man

- tunlichst das Label "Sci-Fi" in jeglicher Ausprägung weglassen (es sei denn, das Buch ist eine übersetzte Lizenz.)
- in einem großen Verlag als "Thriller" veröffentlichen


Zwei Thesen, den ich widersprechen möchte:
Schreib ohne Genreettikett und wer veröffentlicht dich? Warum schreiben alle in einer "Nische"? Wohl auch, weil man als unbekannter Autor dort eher wahrgenommen wird. Besteht die Konkurrenz nicht aus 50 Autoren sondern aus 5000, ist die Sache doch im ersten Schritt viel schwerer.
Weißt du wie viele Thriller oder wieviele Lokalkrimis jedes Jahr erscheinen? Wieviele von den Autoren kennst du denn?

Die Liste der Autoren, die in einem großen Verlag veröffentlichen, die dein Bekanntenkreis nicht kennt, ist nur unwesentlich kürzer als die eines Kleinverlages. Natürlich hast du es einfacher, wenn du mal bei einem großen Verlag veröffentlicht hast. Aber das allein kann und wird nicht reichen. Das ist wie die Hoffnung, erstmal in französisch veröffentlicht zu werden, dann kommt der große Erfolg schon.

Ist übrigens komisch: Die Horrorleute sagen auch, da darf nicht Horror drauf stehen, sonst verkauft es sich nicht. Das ist Quatsch.
Bei der SF haben sich die Serien immer gut verkauft. Star Wars, Star Trek, Perry Rhodan. Da steht überall dick und fett SF drauf.

Ob man Erfolg hat oder nicht, hängt mit Sicherheit nicht an diesen beiden Kriterien.

#49 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 19:15

Preise sind gemeinhin am Werk orientiert und nicht am Autor.
Ich hege aber größere Zweifel, ob die Majorität selbst der Genre-Leser diese Preise und die damit bedachten Bücher/Texte überhaupt kennt.

Frank


Na, in der Theorie. In der Praxis ist das ein Geklüngel und daher legen die meisten ernsthaft interessierten Leser auch nur geringen Wert darauf, ob ein Buch auf solch einer Liste erschienen ist oder nicht. Zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht. Ich vergleiche immer gern, was ich kenne und was es auf eine Nominierungsliste bringt. Und am Ende verzichte ich oft genug auf den Erwerb und die Lektüre. Und das ist eigentlich schade.

#50 leibowitz

leibowitz

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 19:33

Interessante Diskussion. Hier stecken viele Ideen drin. Ich sammele mal diejenigen, die bis jetzt geäußert wurden:

Was hülfe "der Deutschen Science Fiction" ?

- Eine Autorenschule. Und zwar eine, die auch - nicht nur, aber auch - ein besonderes Augenmerk auf den korrekten Umgang mit der deutschen (Schrift-) Sprache legt (Stichwort: Bastian Sick, Wolf Schneider u.a.).
- Man könnte eventuell Literaturstipendien an SF-Autoren vergeben, damit diese sich in einem bestimmten Zeitraum voll aufs Schreiben konzentrieren können.
- Meine Meinung zum Stützen von wirklichen Begabungen im Genre wäre u.a., man bezahle ihnen einen guten Lektor (gute Lektorin)
- ein solcher Betrag wäre sinnvoll in einen Werbeetat investiert, der ein paar Zugpferde (nein, ich nenne jetzt keine Namen!) entsprechend in überregionalen Tageszeitungen oder Magazinen ganzseitig bewirbt, am besten ein paar Wochen lang.
- Man könnte eine Stiftung schaffen, um den DPP und/oder den KLP zu dotieren
- Steck das Geld in eine Marketingkampagne. Marketing ist alles, damit verkauft man auch Müll.
- Wenn man etwas für die Deutsche SF machen möchte, muss man in die Leser investieren. Arbeitsgemeinschaften an Schulen. Kostenlose Lesungen, Vorträge, Buchschenkungen. Viel mehr öffentliche Aktionen.
- Vielleicht wäre eine SF Reihe mit ausschließlich deutschsprachigen Werken in einem größeren Verlag ein guter Ansatzpunkt, die SF zu fördern.
- Aber es gibt bisher noch keine (Klein)Verlagsförderung bzw keinen Preis / Hilfen für Verleger. Vielleicht wäre das ein Ansatz? Das Geld festverzinst anlegen und einmal im Jahr die Zinsen unter den (Klein)Verlegern ausloben, damit sie damit zum Beispiel auch Marketing gegenfinanzieren können, ihre Aufbauarbeit vertiefen etc.

Hoffentlich habe ich nichts vergessen.

Interessant finde ich die Gegensätzlichkeit einiger Ideen. Das mag davon abhängen, von welcher Warte (Schriftsteller / Verleger / Leser) man das Problem betrachtet.

Und, um auf Mys Anmerkung zu antworten: Mir ging es mit der Frage nicht primär um den Markt. Eine "starke" deutsche SF hätte wohl automatisch größere Marktanteile, das wäre also eher ein Nebeneffekt. Als Genreliebhaber geht es mir naturgemäß um etwas anderes als jemandem, der davon seine Brötchen verdienen muss. Aber das möchte ich jedenfalls hier in diesem Thread auch nicht weiter ausführen.

Bearbeitet von leibowitz, 11 Juni 2012 - 19:35.

Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#51 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 19:38

Hallo zusammen,

da muss ich gar nicht lange überlegen.

Jährlich mit ordentlich Medienrummel einen SF-Roman Wettbewerb (in den Kategorien "Erstveröffentlichung" und "Haudegen" für einen noch nicht veröffentlichten Roman) ausschreiben, den mit einer hochkarätigen Jury aufpeppen und dann mal schauen, ob das bis zum Ende der Kohle nicht Sogwirkung entfaltet. Ach ja, die prämierten Romane werden selbstverständlich auch veröffentlicht, also müsste auch noch ein Verlag mit ins Boot genommen werden.

Ist natürlich fies, nur zwei Preise, andrerseits stet es den Autor/innen, die nicht gewonnen haben (neben der Veröffentlichung selbstverständlich ein nettes Sümmchen), ja frei, das Werk anderen Verlagen anzubieten. Bei 'nem lecker riechenden Lockmittel (gemeint ist das Preisgeld, natürlich auch der zu erwartender Ruhm und die dazugehörige Ehre) dürften sich doch manche richtig schön zur Decke strecken ... Eingefügtes Bild

Viele Grüße
Tobias
"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
  • (Buch) gerade am lesen:Ich lese zu schnell, um das hier aktuell zu halten.
  • • (Film) gerade gesehen: Im Westen nichts Neues

#52 frankh

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 20:42


Na, in der Theorie. In der Praxis ist das ein Geklüngel und daher legen die meisten ernsthaft interessierten Leser auch nur geringen Wert darauf, ob ein Buch auf solch einer Liste erschienen ist oder nicht. Zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht. Ich vergleiche immer gern, was ich kenne und was es auf eine Nominierungsliste bringt. Und am Ende verzichte ich oft genug auf den Erwerb und die Lektüre. Und das ist eigentlich schade.

Erstens habe ich nicht vom "ernsthaft interessierten Leser" gesprochen, sondern von der Majorität jener, die sich nicht intensiver mit der Szene beschäftigen und deshalb allenfalls Herrn Schätzing, wenn überhaupt einen deutschen Autor, kennen. Zweitens sind die Genre-Preise so unterschiedlich ausgelegt, daß es schon ein wenig kühn ist, sie über einen Kamm zu scheren. Klingt mir ein wenig nach "Die Trauben sind sauer" ...

#53 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 11 Juni 2012 - 21:30

Hups!
Da ist man mal einen Moment lang nicht online ... Eingefügtes Bild

Dirk, du solltest Buchkäufer nicht unterschätzen. Es ist kein Geheimnis eines Zirkels von Kapuzen tragenden Männern mit großen Ringen an den Fingern, dass es nicht nur große Verlage gibt, ebenso, wie es nicht nur große Buchhandlungen und große Parteien und große Versicherungen und weiß der Henker noch was in groß gibt.
Und selbst, wenn ich nur nach "Science Fiction" suche, habe ich auf der ersten Seite sf-fan.de, den SFCD und sciencefiction.de. Und von da sind es nur noch zwei halbe Schritte bis zum ersten Kleinverlag.


Da gebe ich dir recht, Michael.
Aber es suchen zu wenige Leser gezielt Science Fiction aus deutschen / deutschsprachigen Landen.
Und wenn, dann stoßen sie eher zufällig auf Atlantis, Wurdak, Begedia, Shayol ... nachdem sie zuvor die wenigen aus den großen Verlagen präsentiert bekommen haben.

Dann kannst Du mir ja mal meine Verkaufszahlen erklären.


Nicht unbedingt erklären, aber ich kann dir sagen wie ich auf dich und Atlantis aufmersam wurde.
Aufmerksam bin ich auf deinen oder den Wurdack Verlag geworden (ich bin da jetzt unsicher) weil ich Bücher in einem Buchladen im EKZ in Hürth entdeckt hatte.
Dadurch bin ich überhaupt erst auf die Idee gekommen mal im Netz zu schauen was das für Verlage sind, was die noch so bieten ... und bin hier gelandet.
Erst das Huhn, und dann durch Evolution das Ei Eingefügtes Bild

Ich habe zum Beispiel bereits einige Bücher aus deinem Verlag bei Weltbild entdeckt, und Gutscheine dort entsprechend in e-books aus deinem Haus investiert.
Die gesammelten Tentakel von Diboo zum Beispiel. Die Kaiserkrieger folgen, auch wenn ich die ersten drei bereits als Print habe.
Ich hätte die nämlich gerne auch als e-book in meiner E-Bibliothek, weil (kein Geschleime!) das Layout deiner e-books dreimal lesbarer und fehlerfreier ist, als zum Beispiel das aus den Häusern Heyne, Goldmann und Piper.
Qualtität plus in einem "ordentlichen" Haus zu erwerben ... das macht schon viel aus.

Zwei Thesen, den ich widersprechen möchte:
Schreib ohne Genreettikett und wer veröffentlicht dich? Warum schreiben alle in einer "Nische"? Wohl auch, weil man als unbekannter Autor dort eher wahrgenommen wird. Besteht die Konkurrenz nicht aus 50 Autoren sondern aus 5000, ist die Sache doch im ersten Schritt viel schwerer.
Weißt du wie viele Thriller oder wieviele Lokalkrimis jedes Jahr erscheinen? Wieviele von den Autoren kennst du denn?

Ah, Missverständnis!
Nicht ohne Genreettikett, sondern bloß nicht Science Fiction draufpappen, wenn du mehr Leser ansprechen willst.

Ist übrigens komisch: Die Horrorleute sagen auch, da darf nicht Horror drauf stehen, sonst verkauft es sich nicht. Das ist Quatsch.
Bei der SF haben sich die Serien immer gut verkauft. Star Wars, Star Trek, Perry Rhodan. Da steht überall dick und fett SF drauf.

Star Wars, Star Trek, Perry Rhodan sind aber Merchandises bzw. schon seit Ewigkeiten bekannt.
Die dürfen das sozusagen Eingefügtes Bild
Aber nimm nur mal als Beispiel die Bücher, die ich weiter oben genannt habe:
Die Kuppel, Daemon, Darknet, Vaterland ... Sci-Fi die im Thrillermantel daherkommt.
Sci-Fi ohne Raumschiffe, aber in Welten, die nah an unserer sind.
Biete sowas als Sci-Fi an, und du hast Regalblei Eingefügtes Bild

Und da kommt die Nische, ja ich möchte fast sagen die Vorurteile in den Köpfen der Leser, die ich schon angesprochen habe, zur Geltung.
Science Fiction mit Raumschiffen ist fast immer militärisch und ausufernd technisch.
Perry Rhodan ist entweder verbrämter Nationalsozialsmus oder versteckte Linksdradikailtät (je nach eigener politischer Sichtweise), aber auf alle Fälle total abgehoben und nur für Insider (schöneres Wort für Nerds)
Star Trek ist cool, denn das kommt ja aus Amerika, wo die Science Fiction erfunden wurde und die wir hier nur nachahmen (und beim Lesen hört man die Raumschiffe im Vakuum so schön röhren Eingefügtes Bild).

Das sind ganz grob gesagt einige der Vorurteile, die man zu hören bekommt, wenn man sich auch mal außerhalb der Szene mal umhört und in fremden Gefilden schnüffeln geht.
Und dabei nicht im Bekanntenkreis enden, denn die Leute kennen einen ja und werden einem bestimmt nicht ans Bein pinkeln und sagen man sei Nerd, weil man Perry Classic liest Eingefügtes Bild

Ein Genre fördern hieße also, diese Vorurteile zu bekämpfen.
Ruhig.
Mit Aufklärung.
Mit guten Beispielen, was (Genre einsetzen) alles zu bieten hat, also Marketing.
Und hier würde ich mit dem fiktiven Startkapital von Leibowitz ansetzen, um deutschsprachige Science Fiction (oder auch jedes andere Genre) bekannter zu machen, was im Umkehrschluss eine Förderung aller Beteiligten wäre.
Was nutzt dem tollsten Verleger eine preiswerte Druckerei oder die Technik des e-book, wenn er keine Autoren hat?
Was nutzt dem Autor das amazon selfpuplishing, wenn er keinen anständigen Lektor, Coverdesigner und Layouter hat?
Was nutzt es beiden, also Autor und Verleger, wenn sie tolle Bücher machen, aber keiner weiß dass es sie gibt?
Das ist wie das alte Sprichwort:
Stell dir vor es ist (Tentakel)Krieg, aber keiner geht hin Eingefügtes Bild

Klar, was ich hier sage ist sehr plakativ.
Aber Hand aufs Herz:
Wer hört schon auf Leisetreter Eingefügtes Bild

Bearbeitet von Dirk, 12 Juni 2012 - 13:25.


#54 Naut

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Geschrieben 12 Juni 2012 - 07:21

Mal eine Gegenüberstellung:

Insgesamt werden Preisgelder von 56.500 Euro vergeben (Stand: 2010).
http://de.wikipedia..../Bachmann-Preis

Der Preis (momentan je 1000,- Euro pro Kategorie)[...]
http://de.wikipedia....e_Fiction_Preis


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1 Treffer zu "science-fiction-preis"
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#55 lapismont

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Geschrieben 12 Juni 2012 - 07:49

Und wie viele Bachmann-PreisträgerInnen sind nun in die Liga der literarischen Berühmtheiten aufgestiegen? Hat er es geschafft, einen neuen deutschen Weltliteraten zu fördern? Ich glaube momentan ist gerade Fallada der erfolgreichste deutsche Autor im Ausland.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#56 Naut

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Geschrieben 12 Juni 2012 - 08:41

Und wie viele Bachmann-PreisträgerInnen sind nun in die Liga der literarischen Berühmtheiten aufgestiegen? Hat er es geschafft, einen neuen deutschen Weltliteraten zu fördern?

Keine Ahnung, sag Du es mir ;) Mich interessiert das Bachmann-Geschwalle nur selten. Aber für ein Preisgeld von 20000 € würde selbst ich erwägen, einen Roman zu schreiben. :D
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#57 Diboo

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Geschrieben 12 Juni 2012 - 10:28

Die beste Möglichkeit, auch ohne 500.000 € die deutsch(sprachige) SF zu fördern, wäre, sie auch zu kaufen. Mein Problem dabei ist: ein Großteil der deutschsprachigen SF erscheint in Form von Kurzgeschichten. Ich gebe also zu, dass ich meinem eigenen Rat nur in sehr begrenzter Weise folge. Das hängt auch mit meinem zweiten Problem zusammen: ich habe eine relativ autistische Definition von SF und bin nicht bereit, mich mit etwas anderem zu befassen. Mir scheint, ich bin für die Förderung der _derzeitigen_ deutsch(sprachigen) SF nicht so sonderlich gut geeignet. Aktuell bin ich kaum in der Lage, außerhalb der Romane bei Wurdack und Begedia irgendwelche Bücher zu kaufen (Atlantis kaufe ich nicht, der Verleger hat sie nicht mehr alle).

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

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#58 lapismont

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Geschrieben 12 Juni 2012 - 10:44

Keine Ahnung, sag Du es mir Eingefügtes Bild Mich interessiert das Bachmann-Geschwalle nur selten. Aber für ein Preisgeld von 20000 € würde selbst ich erwägen, einen Roman zu schreiben. Eingefügtes Bild

Hier mal die PreisträgerInnen, deren Namen mir etwas sagen:
2010 Peter Wawerzinek (schreibt in meiner Tageszeitung)
2004 Uwe Tellkamp (war in der Presse)
1993 Kurt Drawert (Ost-Lyriker)
1989 Wolfgang Hilbig (Ost-Lyriker)
1978 Ulrich Plenzdorf (bekannt für Film, Romane, Lyrik)

Muss nun nix bedeuten, aber sowenig, wie sich der SF-Fan von Belletristik-Preisen zum Lesen der gepriesenen Werke animieren lässt, läuft das auch andersherum. Du sagst es ja selbst, dass Dich das Geschwalle nicht sonderlich interessiert.
Literaturpreise sind nur Events und Bauchpinselei.
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#59 Ernst Wurdack

Ernst Wurdack

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Geschrieben 12 Juni 2012 - 11:49

Mein Problem dabei ist: ein Großteil der deutschsprachigen SF erscheint in Form von Kurzgeschichten.

Das ist nicht nur dein Problem. Das ist DAS Problem der deutschsprachigen Kleinverlags-SF schlechthin.
Und wir brauchen echt keine Autorenschulen. Ich könnte nicht einmal einen Bruchteil der SF-Manuskripte verlegen, die mir von guten Autoren der Szene angeboten werden würden, falls ich wieder Manuskripte annehmen würde.
Es fehlen wirklich gute Lektoren (die meisten Lektoren sind nichts als gescheiterte Autoren und grottenschlecht) und vor allem Leute, die SF in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.

#60 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 12 Juni 2012 - 12:04

Es fehlen wirklich gute Lektoren (die meisten Lektoren sind nichts als gescheiterte Autoren und grottenschlecht) und vor allem Leute, die SF in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.

Ich fürchte, die fehlen an vielen Orten. Anders kann ich mir nicht erklären, warum ein bei rowohlt in Übersetzung erschienenes populärwissenschaftliches Buch auf einer Seite dreimal den Begriff Potassium verwendet, der im deutschen Kalium ist, und weder Übersetzer noch Lektorat finden das merkwürdig.
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/


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