Die Idee einer Zusammenarbeit gefällt mir. Wobei neben dem „Deutschlandcon“ ich es mir auch vorstellen könnte, einen grenzübergreifenden Con im grenznahen Gebiet zu machen.
Wobei das dann vermutlich sogar vernünftiger wäre, sich ein Völkchen mit organisierter Szene ins Boot zu holen, auch wenn diese als Muttersprache nicht Deutsch haben. Ganz ehrlich würde ich nämlich glauben, dass beispielsweise wir Österreicher das Brot auch nicht fett machen würden, weil auch die organisierte Szene fehlt, um sich da Helfer, aber auch einfach Besucher „zu holen“.
Zum Thema Eurocon:
Zum einen muss man den sehr lange im Voraus planen. Minimum wären wohl drei Jahre, aber nicht von der ersten Idee, sondern ab der ersten tatsächlichen Aktivität dafür. Der Grund hierfür ist, dass zwei Jahre im Voraus darüber abgestimmt wird und eines an Vorbereitungen fällig wird. Da muss man aber schon sehr konkret wissen, wer – was – wo machen will. Irland hat beispielsweise mit dem Argument gewonnen, den Eurocon recht nahe zum Worldcon zu legen und mit zusätzlichen Plänen für die Fans, die Zeit dazwischen fein zu überbrücken. Und die haben halt auch einen Mann, der regelrecht auf Tour auf diversen Cons ist und sich sogar bei Treffen von Vereinen im Ausland blicken lässt. Das ist halt was anderes, als ob man kaum was von sich hören lässt und dann urplötzlich kommt die Bewerbung.
Der andere Grund wäre, dass sich natürlich Deutsche auch bei anderen Cons sehen lassen müssten, damit das was wird. Und zwar vielleicht nicht nur am Eurocon. Allerdings erfährt man hierzulade eigentlich nichts über die Fanszene im Ausland, vielleicht noch eher über die USA, aber nicht mal über grenznahe Veranstaltungen, wobei ich mir vorstellen kann, dass man bei einem Rutsch mal schnell über die Grenze – was für einige sicher näher ist als zu Cons im Inland – da gut Kontakte knüpfen kann. Ich selbst als Österreicherin möchte es auf jeden Fall in den nächsten Monaten mal probieren, wie das so ist, zu relativ nahen Cons im nicht-deutschsprachigen Ausland zu fahren.
Was mich total überrascht hat, war, dass einige Fans aus verschiedenen Ländern die deutsche Art offenbar als abweisend empfunden haben. Nicht von den Anwesenden, sondern so allgemein, wie auf Anfragen zu einem möglichen Besuch ihrerseits zu einem deutschen Con reagiert wurde. Also mir wurde zumindest gesagt, dass Ausländer bei deutschen Cons nicht willkommen wären. Und zwar ohne, dass ich konkret davon angefangen hätte. Was stimmen mag oder auch nicht (ich tippe eher drauf, dass es ein Missverständnis angesichts ungeschicktem Umgang mit Anfragen war), aber man müsste da natürlich besonders viel Überzeugungsarbeit leisten.
Zudem wäre noch das Problem, dass viele der Cons in Deutschland eintägig sind und auch kein sonderliches Service angeboten wird, was die konkrete Empfehlung von Übernachtungsmöglichkeiten (und damit meine ich keinen Link von der Conseite zur Homepage der Stadt, sondern konkretes, eventuell sogar mit Rabattverhandlungen für Conbesucher) als auch was irgendein Rahmenprogramm betrifft. (Also After-Con-Partys, Stadtführungen und dergl.) Da ist es dann sicher schwierig, auf eine Con, die viertägig ist und all das bieten soll, umzustellen. Und nein, der Eintritt zum Eurocon ist nicht teuer. 30 Euro für vier Tage, ohne dass ein Rabatt in Anspruch genommen wurde. Ich zermartere mir heute noch das Hirn, wie die das finanziert bekommen haben, vor allem mit den vielen Extras (zwei Bücher in der Contüte – und zwar keine Verlagsspende von Resten, sondern extra dafür gemacht, Freigetränke am ersten Tag, die Stargäste sind wohl auch nicht auf eigene Kosten angereist, vermutlich gabs auch ein bisschen Honorar …), ich kann mir nur vorstellen, dass da vielleicht auch irgendeine Förderung mit im Spiel war.
Ich denke, dass es nahezu unmöglich ist, einen Eurocon in Deutschland in den nächsten fünf Jahren zu realisieren.
Bearbeitet von Nina, 02 August 2012 - 15:21.