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Wird realer Schmerz ein Teil zukünftiger virtueller Welten?


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8 Antworten in diesem Thema

#1 Seti

Seti

    Zeitreisebegleiter durch die Windener Höhlen

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Geschrieben 08 August 2012 - 21:48

Hallo zusammen,

ich habe vor ein paar Tagen einen interessanten Artikel gelesen, in dem von zwei Franzosen berichtet wurde, die einen Controller für den Sega Mega Drive so verändert haben, dass er leichte Stromstöße bei der Verletzung des virtuellen Avatars an den Spieler abgibt. Das Ganze erreichten sie mithilfe eines Elektroschockhalsbandes, das eigentlich bei Hunden eingesetzt wird.

Klingt im ersten Moment sehr verrückt (und ist es auch). Als ich jedoch auf der Suche nach dem Originalartikel war, las ich auf einer englischsprachigen Seite, dass Studenten der University of Pennsylvenia vor einiger Zeit eine Weste entwickelt haben, die Kugeleinschläge, Explosionen etc. simulieren kann. Dass ich davon zuvor noch nichts gehört habe, spricht dafür, dass sich diese Form des haptischen Feedbacks bisher noch nicht durchgesetzt hat. Aber wer weiß, was die Zukunft bringt...

Was denkt ihr: Wird realer Schmerz zum Gaming der Zukunft gehören? Gibt es irgendwann vielleicht sogar Deathmatches, in denen es wirklich Tote gibt? Oder ist das eine Randerscheinung, die sich nie durchsetzen wird? Pawlowsche Selbstkonditionierung? Simpler Masochismus?

Seti

Bearbeitet von Seti, 08 August 2012 - 21:50.

"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"

- The Talos Principle


#2 leibowitz

leibowitz

    Giganaut

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Geschrieben 08 August 2012 - 21:53

Was denkt ihr: Wird realer Schmerz zum Gaming der Zukunft gehören? Gibt es irgendwann vielleicht sogar Deathmatches, in denen es wirklich Tote gibt? Oder ist das eine Randerscheinung, die sich nie durchsetzen wird? Pawlowsche Selbstkonditionierung? Simpler Masochismus?

Seti


Das kann ich mir schon vorstellen. Statt "Pawlowsche Selbstkonditionierung" würde ich sagen, ein weiterer "Kick".
Gibt natürlich einige SF-Klassiker zu diesem Thema Eingefügtes Bild
Aber dennoch, davon abgesehen, ich kann es mir gut vorstellen.

Bearbeitet von leibowitz, 08 August 2012 - 23:03.

Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#3 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

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Geschrieben 08 August 2012 - 22:54

...
Als ich jedoch auf der Suche nach dem Originalartikel war, las ich auf einer englischsprachigen Seite, dass Studenten der University of Pennsylvenia vor einiger Zeit eine Weste entwickelt haben, die Kugeleinschläge, Explosionen etc. simulieren kann. Dass ich davon zuvor noch nichts gehört habe, spricht dafür, dass sich diese Form des haptischen Feedbacks bisher noch nicht durchgesetzt hat. Aber wer weiß, was die Zukunft bringt...
...

Mit etwas ähnlichem habe ich als Fallschirmjäger bei Gefechtsübungen schon Anfang bis Mitte der 1980er Erfahrung gemacht.
Es war zwar keine Weste, sondern ein Gurtgeschirr mit Brust-Sensor und Batterie. Sobald man einen Treffer (mittels Laservisier) auf den Sensor bekam, gabs einen Stromschlag, der etwa so stark war wie bei einem Elektro-Weidezaun. Nicht wirklich schmerzhaft, aber seeehr unangenehm. Zudem fing das Ding an, laut zu piepen, damit jeder wusste, dass man "tot" war.
Da lernte man sehr schnell, rechtzeitig in Deckung zu gehen und möglichst kein Ziel zu bieten. Wurde meines Wissens aber nur bei Einsatz-Übungen von Fallschirmjäger- und Fernspäh-Einheiten eingesetzt. (Für normale Übungen war das Zeug damals wohl noch zu teuer.)

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Kaffee-Charly

Bearbeitet von Kaffee-Charly, 08 August 2012 - 23:02.


#4 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 09 August 2012 - 06:42

Für serious games und S/M: klar. Im Massenmarkt bei normalen Games: nein.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#5 My.

My.

    Temponaut

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Geschrieben 09 August 2012 - 06:51

Ich denke, die Idee wird, sofern sie zur Quasi-Serienreife weiterentwickelt wird, sich auch zu einer Szene entwickeln, wie wir sie für chemische Stoffe in der Drogenszene haben, d.h., es wird Varianten solcher Games geben, die Suchteffekte nach sich ziehen. Masochisten (und Sadisten) hat es schon immer gegeben, und wenn sich ihnen neue Möglichkeiten für einen "special kick" bieten, werden sie sie ebenso nutzen, wie die "Anbieter" die Möglichkeiten, Geld zu machen, nicht auslassen werden. (Ich für meinen Teil werde gerne darauf verzichten <g>. Auf die Schmerzen, meine ich. Ich finde Schmerzen ausgesprochen unproduktiv <g>.) My.

#6 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

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Geschrieben 09 August 2012 - 07:45

Ich finde eine Technologie, die für eine andere Art von Spielen eine andere Art von körperlichen Reaktionen auslöst viel reizvoller :-)

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

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#7 derbenutzer

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Geschrieben 09 August 2012 - 10:37

Ich finde eine Technologie, die für eine andere Art von Spielen eine andere Art von körperlichen Reaktionen auslöst viel reizvoller :-)

*Grübel*... Was könntest Du da meinen? Kopfstreicheln bei Tetris-Highscore?.
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LG

Jakob

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#8 My.

My.

    Temponaut

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Geschrieben 09 August 2012 - 10:45

Ich finde eine Technologie, die für eine andere Art von Spielen eine andere Art von körperlichen Reaktionen auslöst viel reizvoller :-)

Das ist vermutlich die gleiche Schiene und am Ende nur eine Frage der Programmierung.

My.

#9 Diboo

Diboo

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Geschrieben 09 August 2012 - 13:19

*Grübel*... Was könntest Du da meinen? Kopfstreicheln bei Tetris-Highscore?.
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LG

Jakob


Genau! Wie Du das wieder herausgefunden hast!

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
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