In den Vorgängern betrat man noch die Unterwasserstadt Rapture, die der Industriemagnat Andrew Ryan Ende der 1940er Jahre im Geheimen errichteten ließ. Geplant als ein Utopia, in dem eine neue Gesellschaftsordnung – basierend auf den Vorstellungen von Laissez-faire und den von Ayn Rand geprägten Objectivism – errichtet werden sollte, versank die Stadt wenige Jahre später im Chaos. Und der Spieler musste sich seines Lebens mit brachialer Waffengewalt erwehren.
Dieses Mal bildet ein prestigeträchtiges Regierungsprojekt, das in einem alternativen Jahr 1900 als fliegende Weltausstellung präsentiert wurde, den Schauplatz der Handlung. Columbia, eine Mischung aus Steampunk-Elementen und der Star-Wars-Wolkenstadt Bespin, entpuppte sich als getarntes, schwerbewaffnetes Schlachtschiff, griff in den chinesischen Boxeraufstand ein und verschwand im Anschluss von der Bildfläche der Weltöffentlichkeit. Erneut ließen sich die Entwickler bei der Hintergrundgeschichte von verschiedenen Geistesströmungen inspirieren: namentlich die Ideen des American Exceptionalism und Jingoism.
Zu Beginn des Spiels im Jahr 1912 betritt der Protagonist Booker DeWitt (ein ehemaliger Pinkerton-Agent) Columbia, um eine Frau namens Elizabeth ausfindig zu machen. Kaum hat er sie gefunden, gerät er in einen blutigen Bürgerkrieg, der zwischen den Fraktionen der Founders und Vox Populi geführt wird.
Am Spielprinzip wird sich nicht allzuviel ändern – »Bioshock Infinite« bleibt ein First-Person-Shooter mit Survival-Horror-Elementen und auch die magieähnlichen Plasmide aus den Vorgängern sind unter anderem Namen wieder mit von der Partie. Allerdings sollen die Gefechte aufgrund der offeneren Spielwelt taktischer werden, die Entscheidungen des Spielers sollen mehr Einfluss auf den Verlauf der Handlung nehmen, und die obligatorischen Grafik- und KI-Verbesserungen gehören auch dazu. Interessant dürfte der angekündigte »1999 Mode« werden – ein optional wählbarer Schwierigkeitsgrad, der einen in die Zeit zurückführen soll, als Spiele noch eine richtige Herausforderung waren.
Als begeisterter Spieler der ersten beiden Teile (siehe meine Rezension zu »Bioshock«) bin ich gespannt, wie der Wechsel aus dem Meer in die Luft gelingen wird.
Bearbeitet von Seti, 08 September 2012 - 14:52.