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Strange Days


44 Antworten in diesem Thema

#1 carab

carab

    Nochkeinnaut

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Geschrieben 24 November 2003 - 14:12

Gestern mal wieder "Strange Days" gesehen. Begeistert wie immer. Aber: Ist das noch SiFi oder schon Realität?

#2 Holger

Holger

    Temponaut

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Geschrieben 24 November 2003 - 16:08

klarer Fall: SF!
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#3 rockmysoul67

rockmysoul67

    Temponaut

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Geschrieben 24 November 2003 - 16:21

Gegenfrage: Was ist SiFi? Ist das der Name eines Hundes oder so was? :D

SF ist SD auf jeden Fall. Es geht um eine mögliche zukünftige, wissenschaftliche Erfindung, die in einer fiktionalen Filmgeschichte erzählt wird.

btw. Wie schreibt man das Wort SF jetzt? In der neuen Rechtschreibung sollte es Sciencefiction sein, also gross und ein Wort. Dies wird hier sogar als Musterbeispiel gebracht, doch ich habe es noch nirgendwo so gesehen...

#4 Jürgen

Jürgen

    CyberPunk

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Geschrieben 24 November 2003 - 19:41

Ich weiss nicht mehr, ob ich es in diesem Forum schon einmal erwähnt habe...und wenn, dann höchstens ein dutzend Mal.Das Buch zum Film ist das Storyboard von James Cameron (Ex-Mann von Kathryn Bigelow), ein Werk, dass zu den besten und aussergewöhnlich spannendsten Veröffentlichungen dieser Art zählt.Nur mal so am Rande erwähnt.Jürgen
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#5 Impala

Impala

    Giganaut

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Geschrieben 24 November 2003 - 22:56

Ja, stimmt. Ist ziemlich ekelig und dabei ganz großartig.Impala
Julius Gaius Baltar!

#6 Joe Chip

Joe Chip

    The Saint

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Geschrieben 26 November 2003 - 00:44

..........ein absoluter top-filmjoe :D
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#7 Henrik Fisch

Henrik Fisch

    Soeinnaut

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Geschrieben 26 November 2003 - 17:09

Noch SF, aber entsprechendes wird es wohl bald geben.Ist Euch übrigens mal aufgefallen, dass das „SQUID“ in Strange Days von der Idee her ähnlich wie das Kopfband in „Neuromancer“ anmutet?Davon abgesehen ist „Strange Days“ wirklich ein absoluter Top-Film, den man immer wieder gerne sieht. Ralph Fiennes in absoluter Hochform. Und das der ein wirklich richtiger guter Schauspieler ist, das merkt man wenn man sich danach noch „Der englische Patient“, „Mit Schirm, Charme und Melone“ und „Roter Drache“ anschaut. Vier Filme, vier völlig unterschiedliche Charactere, gespielt von einem Schauspieler. Wenn das nicht Genialität ist, dann weiß ich nicht weiter.Bis dennen,Henrik FischP.S.: Mir fällt gerade auf, dass ich den Film noch gar nicht in meiner DVD-Sammlung habe. :D
Gerade fertig gelesen
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#8 Holger

Holger

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Geschrieben 26 November 2003 - 17:48

Ich bin von dem Film auch sehr begeistert. Deswegen wollte ich es mir nicht nehmen lassen, ihn meinen Gästen am Silverabend 1999 vorzuführen. Ich war mir sicher, damit einen Treffer zu landen und meinen Besuch zu begeistern.Bis zu der Szene mit der Vergewaltigung schien mein Plan auch aufzugehen. Leider waren die Damen in der Runde sehr zart beseitet. Eine verließ angeekelt den Raum, eine andere fing an, mich unkontrolliert mit Vorwürfen zu attackieren. Ich hatte meine liebe Not ihr zu versichern, dass ich keineswegs ein gewaltverherrlichender Mensch bin und mußte meine Geschmacksverirrung unter großem Bedauern eingestehen. Bis kurz vor Mitternacht hatte ich dem Film abgeschworen und wusste, dass es ein gutes Jahrtausend wird ... :D
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#9 Joe Chip

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Geschrieben 30 November 2003 - 18:03

Davon abgesehen ist „Strange Days“ wirklich ein absoluter Top-Film, den man immer wieder gerne sieht. Ralph Fiennes in absoluter Hochform. Und das der ein wirklich richtiger guter Schauspieler ist, das merkt man wenn man sich danach noch „Der englische Patient“, „Mit Schirm, Charme und Melone“ und „Roter Drache“ anschaut. Vier Filme, vier völlig unterschiedliche Charactere, gespielt von einem Schauspieler. Wenn das nicht Genialität ist, dann weiß ich nicht weiter.

hi henrik

und nicht zu vergessen - schindlers liste

RF ist ist in der tat genial

lg joe :rolleyes:
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#10 eRDe7

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Geschrieben 30 November 2003 - 19:34

Hallo!Und wirklich unglaublich genial ist Ralph F. in SPIDER, dem neuesten Cronenberg-Film, der leider, leider nicht in Deutschland in den Kinos kam. Die DVD musste ich mir aus Holland besorgen. Alles Banausen!Aber dadurch habe ich endlich Patrick McGrath entdeckt, der die Romanvorlage und das Drehbuch geschrieben hatte. Keine SF, eher eine Mischung aus "psychologischen Roman" (in Extremform: Spider ist ein extrem Schizophrener) und "Horror/Phantastik".Völlig in Deutschland unterschätzter Autor, scheint mir.Ralph D.

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)

 


#11 Henrik Fisch

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Geschrieben 01 Dezember 2003 - 11:26

Hallo Holger,rein nach Deiner Schilderung würde ich ernsthaft überlegen, ob Du mit den richtigen Frauen Kontakt hast. Der Film zeigt sehr sehr deutlich, dass das gezeigte Verbrechen verabscheuungswürdig ist und das der Held damit keineswegs konform geht. Wer das nicht versteht, verargumentiert vermutlich auch Pinochio als für die Jugend untauglichen Film.Bis dennen,Henrik Fisch
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#12 Gast_Guest_*

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Geschrieben 20 Dezember 2003 - 12:04

Ist Euch übrigens mal aufgefallen, dass das „SQUID“ in Strange Days von der Idee her ähnlich wie das Kopfband in „Neuromancer“ anmutet?

Ein SQUID ist eigentlich ein sehr reales Gebilde und falls man ein geeignetes Speichermedium, eine geeignete (schnelle) Hardware und natürlich auch Software zur verfügung hätte, wäre eine Aufzeichnung und Umsetzung von Gehirnaktivitäten in Bilder eventuell möglich. ok, noch viele wenn, eventuell, waäre ... aber es wäre möglich ;-) Siehe http://www.wissensch...on/physik/13714 .mostly harmless jeamy http://www.jeamy.com/

#13 Baseballbatboy

Baseballbatboy

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Geschrieben 21 Dezember 2003 - 14:54

SF die aber bald Realität sein wird!

#14 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 26 März 2005 - 23:19

Hallo

Ich habe gerade diesen Thread gefunden, nachdem ich den Film in der Film-DB rezensiert habe, und freue mich dass er bei einigen (illustren alten ForumlerInnen) so gut an kam. Ich find den Film ziemlich genial.

Es gibt so viele Ebenen darin. Zum einen das Thema Systemwechsel in einer Welt die vor sich selber wegläuft (genau wie die Hälfte der Figuren die man ständig auf den Straßen rennen sieht). Dann das Thema Flucht ins Innere bei gleichzeitiger Sucht nach mehr Menschlichkeit, wobei "das Gehirn die eigentliche Droge ist" (2 enstpr. "Junkies" kommen im Film vor - einer offensichtlich, der andere entpuppt sich als einer am Ende). Das alles im Umfeld einer ständigen Verrohung des Alltags - mindestens 2 Mal im Film hatte ich die leichte Assoziation, dass Menschen in dieser Zukunft nur noch bewegliches Fleisch sind.

Außerdem wirkt der Film sehr "echt", locker - die ganze Symbolik und besondere Technik, die zum Einsatz kommt, fällt kaum auf.

Wenn man sich mal vom Vordergrund-Geschehen wegreißt und drüber nachdenkt, wird klar dass die USA, die hier dargestellt werden, nur wenige Monate von den USA entfernt sind, die in Filmen wie Die Klapperschlange und Büchern wie Report der Magd als extreme Endzustände beschrieben werden: Überall laufen Uniformen mit Waffen im Anschlag herum, das große Geld regiert. Bei den Fahrten durch die Straßen im sicheren Auto (das "Auto als Festung" wird sogar in einer erstaunlichen Schuss- und Brand-Sequenz gefeiert) käme ich mir aus heutiger Sicht (also im deutschem Alltag) vor wie in einem Alptraum. So schlimm wie hier dargestellt, ist es noch nicht mal heute in Downtown Johannesburg, und das (wie auch die ständigen Kontrollen beim Fahren) wird völlig ohne Worte NEBENBEI dargestellt.

Im ganzen Thread ist leider noch nicht einmal Angela Bassetts Name gefallen - hiermit erledigt. Zu einem großen Teil wird das emotionale Rückgrat und die politische Message des Films von ihr gestemmt. Ich habe selten ein derart perfektes Casting gesehen, und nie wieder war in meinen Augen Bassett so gut wie in diesem (SF!) Film. Zumindest ändert sich das etwas konservativere Bild das man aus den Medien von ihr bekommen könnte (sie wurde z.B. zuerst gefragt wg. der Hauptrolle in Monster's Ball und lehnte ab) durch ihr Mitwirken an diesem Cyberpunk-Stoff. Noch 5 Jahre vor dem Erscheinen dieses Oeuvres hätte eine derart starke tragende Rolle - der klassische perfekt-trainierte und zivilisierte Assistent zur chaotischen Hauptfigur - in einem Hollywoodfilm nur ein Mann tragen dürfen. Dadurch dass es eine starke Frau ist, bekommt die Rolle viel mehr Möglichkeiten - politisch, romantisch, allgemein emotional - und Bassett macht das Meiste daraus. Evtl. liegt es ja auch mit daran, dass Kathryn Bigelow Regie führte?

Lobend zu erwähnen ist auf jeden Fall auch Juliette Lewis. Neben Natural Born Killers ist das hier m.E. ihre stärkste Rolle; sie bläst einen förmlich gegen Filmende vom Hocker. (Übrigens eine sehr weitsichtige Rolle dazu: Heuer hat sie Hollywood den Rücken gekehrt und ist eine echte Rock-Röhre geworden - ziemlich gut soll sie sein. Sexy sowieso.)

Langsam erkenne ich bei Drehbüchern unter der Feder bzw. dem starken Einfluss von James Cameron auch ein immer wiederkehrendes Muster: Am Ende kommt die Rettung, der Vernunftweg oder einfach das letzte klare Wort immer von einer starken oder zumindest unerschrockenen Frau die durchaus in das Geschehen schicksalswendend eingreift.

P.S.: Da dieser Thread lange geschlafen hat, darf ich auch noch auf den von ihm durch Joe Chip abgeleiteten interessanten Gewaltverherrlichungs-Thread hinweisen.

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

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Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

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Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#15 HarryW

HarryW

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Geschrieben 27 März 2005 - 10:51

Für mich ist Strange Days erst in zweiter Linie SF. Die Technik ist bloss Aufhänger.Um was es doch wirklich geht, sind die Auswüchse menschlicher Perversion. Das Verlangen, alles zu sehen, zu wissen, zuzuschauen, zu beobachten.Eine Genre-Schublade, in die ich den Film stecken könnte und die mich dann befriedigt, habe ich bis heute nicht gefunden.

#16 Gast_g. b. corner_*

Gast_g. b. corner_*
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Geschrieben 30 März 2005 - 12:14

mir hat 'Strange Days' als film ganz gut gefallen, was mir aber schon im kino aufgefallen ist, ist, dass der nur ein SF-mascherl umgebunden hat. die ganze handlung würde genausogut funktionieren, wenn die typen statt hinter der kompromittierenden SQUID-aufzeichnung hinter einem stinknormales videoband her wären. die gruselszenen sind zum schocken da, haben aber keinen einfluss auf die handlung und würden ebenfalls mit video-equipment funktionieren. das ganze ist ein auf SF 'getrimmter' film noir mit ekeleffekten. aber als film, wie gesagt, ok.georg

#17 Mammut

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Geschrieben 30 März 2005 - 12:55

Also, der Film ist echt klasse und malt ein düsteres Szenario einer möglichen Gegenwart/Zukunft. Daher ist er ja auch SF. Ein SF Film muss doch nicht immer Roboter oder Raumschiffe beinhalten, sondern kann auch eine Gesellschaftsentwicklung extrapolieren, das macht der Film doch, wenn er auch sehr nah an einer möglichen Realität ist.Nebenbei ist auch der Soundtrack sehr empfehlenswert.
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#18 deval

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Geschrieben 30 März 2005 - 13:33

Ich habe den Film auch nicht als SF empfunden. Ist vielleicht nicht OK, aber mit SF verbinde ich in der Tat Raumschiffe, Roboter oder zumindest eine Handlung, die weiter in der Zukunft liegt, bzw. die weiter von unserer Realität entfernt ist als Strange Days. Der Film ist einfach zu nahe an der heutigen Zeit, bzw. an der damaligen Zeit, um für mich als SF zu gelten. Ich habe ihn eher in die Kategorie Thriller eingeordnet.

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#19 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 31 März 2005 - 23:03

nur ein SF-mascherl umgebunden hat. die ganze handlung würde genausogut funktionieren, wenn die typen statt hinter der kompromittierenden SQUID-aufzeichnung hinter einem stinknormales videoband her wären.

Nee, das sehe ich nicht so. "Playback" wird wesentlich mitreißender dargestellt als das Ansehen eines Videos! Es wird wiederholt im Film darauf hingewiesen, dass es den Effekt einer perfiden aber letztendlich starken Droge hat: Nero kommt kaum aus seiner nostalgischen Sicht der verlorenen Beziehung heraus deswegen, sein Freund wird dadurch "hirnverbrannt", der neue Lover seiner Ex ist tief süchtig danach. Ich weiß dass TV süchtig machen kann (:D), aber das hier ist umfassender. Außerdem halte ich entgegen der hier anscheinend mehrheitlichen Meinung dagegen, dass so etwas wie ein sensorisches Aufnahme-/Wiedergabe-Gerät, mit KLAREN Bildern/Eindrücken, in nächster Zeit wirklich in derartiger Reife entwickelt werden kann. Es gibt immer wieder Wellen in angewandten Gebieten der Hirnforschung die andeuten, dass die Funktionsweise des Hirns so gut wie "geknackt" ist, letztens (vor ca. 10 Jahren?) die Extrapolationen zum Konzept der "neuronalen Netze", und der Fortschritte in der Sprach- und Sicht-Erkennung. Ich glaube, dass so etwas wie das SQUID im Film noch (ab heute gezählt) mindestens 10-20 Jahre in der Zukunft liegt, und dass dabei die "induzierte Emotionalität" nicht ohne Pillenzusätze oder so möglich sein wird.

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 31 März 2005 - 23:23.

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#20 Gast_g. b. corner_*

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Geschrieben 01 April 2005 - 12:06

der vergleich mit tv ist gut, aber nicht perfekt, besser wäre: videospiele. und da gibt es durchaus harte süchtige. und leute, die schon mittels normaler erinnerungen nicht aus einer beziehung herausfinden, gibt's genug.dass das 'playback' was anderes ist als reines video, ist schon klar, was ich aber gemeint habe: die 'story', also das basisgerüst der handlung, ist ein normaler krimi samt jagd nach dem beweismittel. die SQUIDS sorgen für 'nette' effekte, aber ihr potential bleibt ungenutzt. das potential hast du ja richtig erkannt: man hätte z.b. den einfluss des playback auf die zwischenmenschlichen beziehungen in den mittelpunkt einer handlung stellen können. oder eine story um 'gefälschte' erinnerungen konstruieren. ups, das gab's schon, ok. aber darum ist es keinem gegangen in diesem film, es ist eben 'nur' ein action-krimi. dafür ein recht guter. (angela bassett !!!)die 'marktreife' dieser technik hast du mit 10-20 jahren eh ziemlich großzügig bemessen, ich glaube sogar eher, wir reden da von kernfusionszeiträumen: imer 50 jahre in der zukunft vom heutigen tag an!georg

#21 molosovsky

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Geschrieben 01 April 2005 - 20:16

Mein Vote lautet: »Strange Days« ist SF, sozusagen »Projekt Brainstorm: The Next Generation«.Manipulation des Hirns;Maximierung von Intimitäts-Erlebnissen bis hin zum adrenalintreibenden sensuell-virtuellen Bungee-Jumping (=Fast-Tod-Erlebnis);schon bei Larry Nivens »Ringwelt« rannte ein Dauerorgasmus-Typ rum.Und richtig: Die Mukke des Films ist superb zusammegesucht.Aber das Beste des Films sind für mich die Kravatten von Ralph Fiennes, überhaupt dessen Klamotte. Hätt ich die Kohle, ch würd so rummlaufen.GrüßeAlex / molosovsky

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#22 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 01 April 2005 - 21:54

Mein Vote lautet: »Strange Days« ist SF, sozusagen »Projekt Brainstorm: The Next Generation«.

Hi Alex, schön mal wieder mit dir ein Wort zu tauschen; hoffe das Leben ist nicht zu Hart(z)! (Schlechter Witz, sorry.. :lol:)

Zu dem Zitat aus deinem Beitrag: Yay! (Aber der über 10 Jahre ältere Brainstorm, finde ich, hat eine ganz andere Richtung wie auch in diesem Cyberpunk-Forum von mir angedeutet - irgendwie viel mehr "huldige knieend den Wundern der Technik"... :devil:)

P.S.: Die den elitären Dealer identifizierenden Schlipse fand ich zum tot lachen. Nero-Gedankenblase: "Hey, guck hier hin, nicht in meine Ex-Cop-Augen, Mann!" ;)

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#23 molosovsky

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Geschrieben 02 April 2005 - 07:48

Yippie schrieb:

hoffe das Leben ist nicht zu Hart(z)!

Hihi †¦ aaaach, so schnell bin ich nicht zu schocken oder zu verletzten. Für Neugierige, hier ein erster Bericht über meinen neuen »Job«.
Solche Meinungen, wie die von Vallenton, daß »Strange Days« keine SF ist, weil keine Roboter und Raumschiffchen und ähnlicher Requisiten/Kulissen-Schnickschnack auftauchen regen mich viel mehr auf.
Hallo Vallenton, sollte nur als Beispiel für Yippie dienen, ich will Dir Deine Meinung nicht ankreiden. Ist eine feine Tradition, Deine Sicht.

»Projekt Brainstorm« ist um einiges klassischer als »Strange Days«. Nicht so schnell und wild, die Musik von Horner ist orchestral mit Klavier. Leider bricht am Ende der alberne Montageroboter-Aufstand wie ein leckes Abflußrohr über die sonst exquisite Athmo des Films herein.
Aber hey: Christopher Walker spielt mit und es gibt eine (heute noch tricktechnisch) atemberaubende Aussicht auf das Jenseits.

Grüße
Alex / molosovsky

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#24 Jürgen

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Geschrieben 02 April 2005 - 12:11

@Yip Zu deiner Anmerkung im Cyberpunk-Forum dass Frau Bigelow nicht gerade zu den bekannten Regie-Grössen im Filmgeschäft gehört, habe ich nocht etwas gepostet. Ich denke mal, das Filme wie "Blue Steel" und "Wild Palms" nicht gerade unbekannt im Film-Genre sind. Übrigens... ein Tip für alle Nur-Leser: Das Drehbuch zu "Strange Days" von James Cameron ist im Rowohlt-Verlag erschienen ( ISBN: 3-499-13684-8 ) und ist wirklich ein Geheimtip... es steht dem Film in nichts nach und gehört imho zu den besten "Film-Romanen", die je erschienen sind. Gruss Jürgen

Bearbeitet von Jürgen, 02 April 2005 - 12:17.

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#25 deval

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Geschrieben 02 April 2005 - 15:30

Wenn mich nicht alles täuscht hat Kathryn Bigelow auch -Near Dark- gedreht, ein ziemlich guter Vampirfilm. Sie war auch mal mit James Cameron verheiratet.@molosovskyIch habe nicht geschrieben das -Stranges days- kein SF Film ist weil keine Roboter oder Raumschiffe drin vorkommen. Diese BEIDEN Sachen VERBINDE ich mit SF. -Strange days- war für mich kein SF, weil er in unsere heutige Zeit paßt und sich auch nicht viel davon unterscheidet, mal abgesehen von dem technischen Spielzeug. Darum war er für mich ein Thriller und kein SF.

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#26 molosovsky

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Geschrieben 02 April 2005 - 16:19

Hallo Vallenton:Wiegesagt finde ich Deine Meinung eigentlich ganz okey. Du hast sie ja auch sehr vorsichtig formuliert. Aber da es ums »sich aufregen« ging, wollte ich ein gerade aktuelles Beispiel für meine »Kunst-Aufregerei« geben.Ich reg mich halt lieber über so »unwichtiges« Zeug wie Ästhetik auf, als über persönliches oder politisches. Hoffentlich schaff ich es auch immer, beim Im-Karton-rappeln-lassen niemanden vor den Kopf zu stoßen oder NUR zu nerven.G.B. Corner ist ja auch Deiner Meinung, und er hat das ganz gut auf den Punkt gebracht, mit dem Ausdruck »Thriller mit SF-Mascherl«.Phantastik ist oft nur das Kostüm um Bekanntes aufzuhübschen oder abwechslungsreicher anzubieten. (Anderes Beispiel: Die neue »Solaris«-Verfilmung von Soderbergh ist z.B. eigentlich eine melancholische Liebes-/Trauergeschichte.) Ich denke aber nicht, daß man dies als immer gut oder immer schlecht werten muß.»Strange Days« überzeugt als Thriller genauso wie als gegenwartsnaher SF-Flick, da sind sich meisten Kenner des Films wohl einig. Allein schon, weil der Film damals ganz gut auf der Grundge-Welle mitschwamm und für einen Mainstream-Film erfrischend politisch ist. Ich sag nur »America's been my boogyman for five hundered years!« GrüßeAlex / molosovskyUnd nicht vergessen: George sagt selber, daß »Star Wars« keine SF ist. mind the gap

Bearbeitet von molosovsky, 02 April 2005 - 16:26.

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#27 Jürgen

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Geschrieben 25 August 2005 - 15:54

Hallo liebe SF-Film Freunde,ich dachte nie, daß dieser Tag einmal kommen würde, aber ich muß leider eine Kaufempfehlung für ein Produkt der "Bild"-Gruppe aussprechen ;) In der neuesten Ausgabe von Audio, Video, Photo - Bild ist für den Preis von 3,30 Euro der Film Strange Days auf DVD zu erwerben.Wer dieses Kleinod des SF-Films noch nicht besitzt, sollte zuschlagen.... Film rausnehmen und den Rest ungelesen in den Mülleimer werfen. Man will ja keine bleibenden Schäden bekommen. :devil: GrußJürgen
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#28 Jürgen

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Geschrieben 25 August 2005 - 16:24

Mal eben diese Info nochmal "hochgesetzt".
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#29 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 25 August 2005 - 16:50

Ja, hab ich auch gesehen. Leider nur auf deutsch - deshalb wohl so billig zu haben.

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Geschrieben 28 August 2005 - 10:36

das mit deutsch da hast du recht aber der Film ist wirklich klasse, gerade weil er auch mit SF elementen die rassenunruhen in LA vor einigen jahren zum Thema eines filmes macht.Cineastisch ist auch die ungeschnitte Kamerafahrt ganz am anfang des films die bisher dahin am längsten gedrehte Scene ohne schnitt. Ob sie das immer noch ist weiss ich allerdings nicht.
<>< Torsten aka GenomInc <><

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