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Soll ein Verlag alles publizieren?

Verlage Amateur-Autoren Redlichkeit Fairness

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85 Antworten in diesem Thema

#31 Anubizz

Anubizz

    Yoginaut

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Geschrieben 09 November 2012 - 16:41

Es wurde schon darauf hingewiesen, dass dieser Autor von mehreren einschlägigen Verlagen - die wir alle kennen - Absagen bekommen hat (alleine von mir 2mal). Die Entscheidung, das Buch bei einem DKZV herauszubringen, war insofern eine bewußte Entscheidung.


Der Autor hat sich entschieden, das Buch von diesem Verlag veröffentlichen zu lassen. Das steht doch gar nicht in Frage, sondern ob der Autor wusste, worauf er sich damit einlässt.

#32 derbenutzer

derbenutzer

    Phagonaut

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Geschrieben 09 November 2012 - 17:35

Genau diese

[...] Unfaehigkeit, sein eigenes Werk objektiv zu sehen ...


ist ja gerade der potentielle Knackpunkt, wo ich eben naiv angenommen habe, dass da auch dieser Verlag (dies erkennend) höflich nein sagt. Prinzipiell erscheint mir so ein Vorgehen vollkommen ähnlich, wie ein Auftrag an eine Druckerei inkl. Bindung (sieht man mal von der ISBN ab). Dass eine solche alles druckt, wenn die Bezahlung erfolgt, ist nachvollziehbar.

DKZVs sind per se nichts automatisch schlechtes, wenn jemand unbedingt etwas publiziert haben will, aber zumindest minimale Kriterien der Qualität sollten abgeklärt sein: glaubte ich ...

Die Unfähigkeit seine eigenen kreativen Fähigkeiten richtig einzuschätzen, ist auch in anderen Bereichen (selbst bei hochintelligenten Menschen) weit verbreitet. Ein Freund von mir ist Lehrbeauftragter an einer Schauspielschule. Was der so an Anekdoten zum Thema Aufnahmeprüfungen erzählt ...

Nur der Fall dieses Autors ist wirklich krass.

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#33 HMP †

HMP †

    Temponaut

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Geschrieben 09 November 2012 - 17:44

DKZVs sind per se nichts automatisch schlechtes, wenn jemand unbedingt etwas publiziert haben will, aber zumindest minimale Kriterien der Qualität sollten abgeklärt sein: glaubte ich ...


Glauben ist leider nicht wissen ...

Es soll DKZVs (völlig unabhängig davon, wie ich zu ihnen stehe) geben, die zumindest für das viele Geld, das sie verlangen, auch eine anständige Gegenleistung bringen. Anständig bedeutet in dem Fall jedoch nicht gleich akzeptabel, sondern lediglich dass sie tatsächlich so etwas wie ein Lektorat usw. haben. Anders gesagt: Man bekommt etwas für sein Geld. So weit, so gut.

In dem Fall ist das aber weit davon entfernt.
Universal Columnist

Es gibt immer etwas, wozu es etwas zu sagen gibt. Immer!
  • • (Buch) gerade am lesen:Momentan wenig Zeit, sollte aber mal wieder ...

#34 My.

My.

    Temponaut

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Geschrieben 09 November 2012 - 18:48

Nein, Naut, wenn du wirklich mit der Nase auf die offensichtlichen Problemstellungen in Sachen DKZV gestoßen werden willst, dann musst du dich zwangsläufig in Foren oder wenigstens bei Facebook rumtreiben und aufmerksam (!) lesen und aufnehmen, was da geschrieben wird. Was die Aufnahmefähigkeit des Autors in diesem speziellen Fall angeht, habe ich so meine Zweifel; sie steht möglicherweise in direkt umgekehrtem Verhältnis zu seiner Dummheit. Ich bin ja - neben meiner Unfähigkeit, mich kurz zu fassen - in der Szene irgendwo auch seit vielen, vielen Jahren als Klugscheißer verschrien, weshalb ich es mir nicht nehmen ließ, die erste Absage ausführlich zu formulieren. Möglicherweise hätte es auch einfach mehr gebracht, wenn ich nur geschrieben hätte: "Alda, das is Scheise!" Keine Ahnung. Der Zug ist halt abgefahren.

My.

Nein, Naut, wenn du wirklich mit der Nase auf die offensichtlichen Problemstellungen in Sachen DKZV gestoßen werden willst, dann musst du dich zwangsläufig in Foren oder wenigstens bei Facebook rumtreiben und aufmerksam (!) lesen und aufnehmen, was da geschrieben wird. Was die Aufnahmefähigkeit des Autors in diesem speziellen Fall angeht, habe ich so meine Zweifel; sie steht möglicherweise in direkt umgekehrtem Verhältnis zu seiner Dummheit. Ich bin ja - neben meiner Unfähigkeit, mich kurz zu fassen - in der Szene irgendwo auch seit vielen, vielen Jahren als Klugscheißer verschrien, weshalb ich es mir nicht nehmen ließ, die erste Absage ausführlich zu formulieren. Möglicherweise hätte es auch einfach mehr gebracht, wenn ich nur geschrieben hätte: "Alda, das is Scheise!" Keine Ahnung. Der Zug ist halt abgefahren.

My.

#35 My.

My.

    Temponaut

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Geschrieben 09 November 2012 - 18:52

Anubizz, das wußte der Autor. DKZV bescheißen dich nicht wirklich. Deren Angebote sind offen, ehrlich, es gibt keine versteckten Kosten, keine Haken und Ösen, nicht den minimalsten Ansatzpunkt für spätere juristische Schritte und nachfolgende Vertragsnichtigkeit. Da kannst du sicher sein. Der hatte ein Angebot mit einem Betrag am unteren Ende, der hat auf sein Konto geguckt, geseufzt oder mit den Schultern gezuckt, jedenfalls aber gezahlt. Das war ganz offensichtlich einfacher für ihn, als den Sch***, den er da fabriziert hat, selbst zu verbrennen oder doch wenigstens zu überarbeiten. My.

#36 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 09 November 2012 - 19:00

Nein, Naut, wenn du wirklich mit der Nase auf die offensichtlichen Problemstellungen in Sachen DKZV gestoßen werden willst, dann musst du dich zwangsläufig in Foren oder wenigstens bei Facebook rumtreiben und aufmerksam (!) lesen und aufnehmen, was da geschrieben wird.

Und dann wird uns immer vorgebetet, es gaebe so viele "digital natives" ... sind wohl eher "digital naives".
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#37 deval

deval

    Skeptiker

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Geschrieben 09 November 2012 - 19:10

"Der große Kampfverband, der bösartigen Großraum Centauri drehte vor der Welterde rechts ab und so
wurde die Welterde und die Haupterde verschont."

Eingefügtes Bild

Cool, vermutlich noch mit quietschenden Reifen und angezogener Handbremse.


Da kann man mal sehen was passiert, wenn man einen Text mit Hilfe eines Übersetzungsprogramms
aus dem I-Net ins Deutsche überträgt.

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

www.fantasybuch.de


#38 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

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Geschrieben 09 November 2012 - 19:10

Und dann wird uns immer vorgebetet, es gaebe so viele "digital natives" ... sind wohl eher "digital naives".


Es gibt auch naive Eingeborene.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

Mein Blog
 


#39 Schlomo

Schlomo

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Geschrieben 09 November 2012 - 19:14

Hab gerade ein wenig recherchiert und den 1996 verstorbenen polnischen Bildhauer Stefan Knapp gefunden, aber auch das hier:

http://stefon-rudel.beepworld.de/

Hm.

Ist meine ursprüngliche Theorie damit widerlegt?

Schalom,

Schlomo

#no13

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  • • (Buch) als nächstes geplant:Ren Dhark 46: Geheimsache Schweres Wasser
  • • (Buch) Neuerwerbung: RD46 und U24
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#40 Nina

Nina

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Geschrieben 09 November 2012 - 20:53

Allein dass der Themenstarter zuerst davon überzeugt war, dass es sich da um einen sich "professionell gebenden Verlag" sagt doch ein wenig etwas darüber aus: So schlecht ist man ist man psychologisch nicht drauf.
Die Autoren haben schon viele Ablehnungen bekommen und endlich: Einer will doch!
Oft wird dann erst nach und nach damit herausgerückt, wobei jemandem mit Erfahrung meist doch bloß ein Blick auf die Homepage genügt, um zu sehen, wie der Hase läuft, Und oft wird dann glaubhaft versichert, dass das heutzutage normal sei. Ich habe solche Briefe von ähnlichen Unternehmen (ich weigere mich, da den Namen Verlag in den Mund zu nehmen) schon ohne Bewerbung bekommen, da versucht man den Anschein zu erwecken, als hätte man irgendwo was im Internet gelesen und ich muss schon sagen: Alle Achtung, die Schreiben klingen durchaus nicht unüberzeugend. Also so gut man diesen Sachverhalt eben darstellen kann.
Es gibt das auch häufig, dass durchaus auch Autoren, die nicht dumm sind und nicht so schlecht schreiben (allerdings schreibt auch fast keiner so gut, dass sich das mangelnde Lektorat nicht rächen würde) so eine Veröffentlichung quasi als "Jugendsünde" zu verbuchen haben.
Wirklich an den Kopf greife ich mir aber, wenn jemand immer wieder und wieder so ein Buch veröffentlicht.


Deren Angebote sind offen, ehrlich, es gibt keine versteckten Kosten, keine Haken und Ösen, nicht den minimalsten Ansatzpunkt für spätere juristische Schritte und nachfolgende Vertragsnichtigkeit.

Doch, ein häufiger Haken ist (ich spreche hier generell, dass es vorkommen kann, ich weiß nicht, wie das bei hier genannten Unternehmen genau ist): Der Autor zahlt einen gewissen Betrag für eine gewisse Auflage. Die ist dann oft richtig hoch, mehrere tausend Stück aufwärts. Und irgendwo ist eine kleine Klausel versteckt, dass auch in Teilauflagen gedruckt werden darf. Und nicht mehr weitergedruckt wird, wenn sich das Buch nicht verkauft. (Und, oh große Überraschung, wenn es sich tatsächlich nicht verkauft!)
Das mag juristisch abgesichert sein, ich halte es jedoch für bewusste Irreführung.
Ähnlich diese Buchmessenauftritte. Da zahlen manche Autoren dann für eine Lesung - aber die kriegen nicht etwa einen Raum, sondern sitzen dann am Stand und dürfen halt den vorbeieilenden Besuchern was vorlesen. Na klasse. Seinen großen Buchmessenauftritt stellt man sich auch anders vor.
Und wenn ein riesiger Stand betrieben wird, dann glaubt man auch, dass die Bücher im Vordergrund stehen und sich die Mitarbeiter so richtig ins Zeug legen, die Werke dem Leser schmackhaft zu reden. Nun, die legen sich auch ins Zeug - aber eben nicht, wenn einer sich für ein Buch interessiert.
Klagen kann man in allen Fällen zwar wohl nicht, aber als "hakenfrei" würde ich das auch nicht bezeichnen.

#41 Iwen

Iwen

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Geschrieben 11 November 2012 - 16:16

"Schreibkatastrophe" - hallo, Charly - ist das passentste Wort überhaupt.

Also, wenn die das Buch als ebook so teuer anbieten, müsste Angebot und Nichtnachfrage doch dann wohl den Preis bestimmen.

Eingefügtes Bild

Hallo Schlomo, danke für http://stefon-rudel.beepworld.de/ habe ne Menge über Selbstbewusstsein gelernt.

Eingefügtes Bild

Bearbeitet von Iwen, 11 November 2012 - 16:22.


#42 Heidrun

Heidrun

    Giganaut

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Geschrieben 11 November 2012 - 18:58

Die DKZ-Verlage werben zum Teil sogar in der Presse: Wir suchen Ihr Buch. Tata! Das sieht erst einmal nach Chance aus. Ich habe auch mal auf eine derartige Anzeige geantwortet. Es kam mir aber seltsam vor, dass sie aus "Die Geschichte des Einhorns" mal eben "Die Geschichte des Eichhorns" gemacht haben. Und da ich gerade von 800 DM im Monat zu leben versuchte, hatte ich auch kein Interesse, viel Geld zu investieren. Inzwischen glaube ich, sie hätten jedem geschrieben: "Tolle Story, drucken wir!" Je nach Lebenserfahrung springt man darauf an oder nicht. Wer so wenig Ahnung hat, dass er ein grottenschlechtes Buch schreibt, dem fehlt natürlich auch der Maßstab, um derartige Lobhudeleien einzuschätzen. Mich hat letztens ein Autor mit großen Augen angesehen, als ich ihm sagte, dass ich für meine Bücher natürlich nichts bezahlt habe, sondern sogar noch Wechselgeld rauskriege ... Was mir sagt, dass viele den Zuschuss für normal halten. Ist leider so. Und schön, wenn man an einen der anderen gerät.
  • • (Buch) gerade am lesen:Gene Wolfe "Sword and Citadel"

#43 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 12 November 2012 - 10:56

1. Wenn ich mich noch nicht auskenne, mach ich mich schlau. Heute gibt es genug Stellen im Web, die vor DKZV warnen. 2. Auf diesen Plattformen erfährt man auch, wie man als 'Newcomer' alternativ verlegen kann (BoD etc) 3. Derjenige hatte genug Zeit, sich bei mehr als 80.000 geschriebenen Wörtern Gedanken zur Veröffentlichung zu machen. Erst wenn 1. - 3. nicht passieren oder wahrgenommen werden, wenn es außerdem an Skepsis mangelt, dass man für die Veröffentlichung eines Buches dazuzahlen muss und wenn man selbst glaubt, dass die Welt auf dieses 'Buch' gewartet hat, kommt es zu solchen "Veröffentlichungskatastrophen".

† In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#44 Nina

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Geschrieben 12 November 2012 - 14:02

Ja, siehst Du, das wundere ich mich auch bei Leuten, die bei gewissen Verlagen (z.B. einem solchen mit einem Adelstitel im Namen) veröffentlichen: Selbst wenn man dem Modell gegenüber aufgeschlossen ist, warum holt sich einer nicht ein paar Preisvergleiche? Fragt nach, wie viel das in einer Druckerei kostet? Schaut zu BoD, Lulu und Co.? - Die Antwort scheint zu sein, dass manche tatsächlich glauben, dass das Angebot nur exklusiv ihnen alleine gemacht wurde, weil das Manuskript ja ach so gut ist. Und dass so eine "Chance" nicht wiederkommt.

#45 halut

halut

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Geschrieben 23 Januar 2013 - 18:36

Vielleicht war es ein echter Herzenswunsch, den ihm seine Mutter koste es was es wolle erfüllt hat. Mütter machen so etwas. Aber wer weiß schon, was da wirklich abgelaufen ist...


Väter auch. Nicht wenige Männer mit Geld richten ihren Frauen einen Laden ein, Deko ist ganz beliebt, und dann dürfen sie machen. So etwa 5.000€ bis 10.000€ Verluste sind einkalkuliert. Pro Monat. Da ist das Buch für Sohnemann doch Kleingeld und man hat seine Ruhe.

#46 halut

halut

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Geschrieben 23 Januar 2013 - 18:39

Eingefügtes Bild
Und die meisten Manuskripte, die ich bekomme, seit ich wieder Manuskripte annehme, sehen nicht sooo viel besser aus.

Mach mich nicht fertig.

#47 Ernst Wurdack

Ernst Wurdack

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Geschrieben 24 Januar 2013 - 07:36

Mach mich nicht fertig.

Wie meinst du das?

#48 halut

halut

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Geschrieben 24 Januar 2013 - 12:47

Wie meinst du das?

Solche Qualität produziere ich auch: morgens um fünf, nach einer kurzen Nacht, als Schmierzettel.

Es macht mich fertig, dass es so viele Leute sind, die derart Schlechtes an einen Verlag schicken. Da verliere ich den Glauben an die Menschheit.

#49 Ernst Wurdack

Ernst Wurdack

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Geschrieben 24 Januar 2013 - 13:16

Es macht mich fertig, dass es so viele Leute sind, die derart Schlechtes an einen Verlag schicken. Da verliere ich den Glauben an die Menschheit.

Ja, es sind in der Tat sehr viele. Aber den Glauben an die Menschheit brauchst du nicht zu verlieren. Es sind auch immer wieder wirklich gute Sachen drunter. Letztes Jahr habe ich z.B. einen SF-Autor für mich entdeckt. Eingefügtes Bild

Bearbeitet von Ernst Wurdack, 24 Januar 2013 - 13:16.


#50 Nina

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Geschrieben 24 Januar 2013 - 13:24

Ach so, ohne die Erklärung hätte ich das so interpretiert, dass Du dem Wurdack-Verlag ein Manuskript geschickt hast. ;-) - Aber noch mal zu dem Thema "Geschenk an Söhne und Töchter": Also es gibt schon miese Sachen, wenn so ein "Verlag" Mitarbeiter ausschickt, um in Foren, wo Jugendliche Fanfiction posten, da neue Kunden zu generieren. (Und die dürften auch keine Aufklärungsarbeit leisten, was die Problematik von öffentlich im Handel erwerbbarer Fanfiction betrifft - solche Bücher tauchen immer wieder mal auf. Bei einem "Verlag" mit N am Beginn des Namens beispielweise.) Mit 14 muss man da wirklich nicht über alle Tücken Bescheid wissen. Und die Eltern, die sich meist nie mit dem Thema beschäftigt haben, denen kann man auch nur beschränkt einen Vorwurf machen. Oft freuen die sich, wenn das Kind schreibt, weil ungefährlich und weil das Kind viel zu Hause ist dabei. Ich finde auch nichts dabei, wenn man dem Kind Mut macht und auch was drucken lässt - aber es wäre vielleicht sogar besser, wenn das nicht unbedingt eine ISBN bekommt. Dann ist das nicht öffentlich erschienen und der Bekanntenkreis kann das Buch aber doch lesen. (Hier reicht aber vermutlich auch einfaches Spiralbinden.)

#51 halut

halut

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Geschrieben 24 Januar 2013 - 13:44

Ach so, ohne die Erklärung hätte ich das so interpretiert, dass Du dem Wurdack-Verlag ein Manuskript geschickt hast. ;-)

Nein, zumal er den Umfang der gewünschten Manuskripte nicht mehr auf seiner Webseite hat.Schlecht für einen vorher planenden Autor.

... was die Problematik von öffentlich im Handel erwerbbarer Fanfiction betrifft - solche Bücher tauchen immer wieder mal auf. Bei einem "Verlag" mit N am Beginn des Namens beispielweise.

Ich schätze mal, dass der Verlag da mit in der Verantwortung ist. Schließlich ist es ein Verlag, keine Druckerei.

#52 halut

halut

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Geschrieben 24 Januar 2013 - 13:54

Ja, es sind in der Tat sehr viele. Aber den Glauben an die Menschheit brauchst du nicht zu verlieren.

Man lese fünf Bücher über das Romanschreiben, lese weitere zehn Bücher mit Anwendung des Neuerlernten, starte Papyrus Autor und lese sich den Text einmal laut vor. Die Qualität ist dann sehr weit über der oben genannten Leseprobe. Diese Kombination aus Planlosigkeit und Selbstüberschätzung als Massenphänomen erschreckt mich immer wieder.

Letztes Jahr habe ich z.B. einen SF-Autor für mich entdeckt. Eingefügtes Bild

Glückwunsch. Ist schon etwas von ihm erschienen?

#53 halut

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Geschrieben 24 Januar 2013 - 13:58

Es wurde schon darauf hingewiesen, dass dieser Autor von mehreren einschlägigen Verlagen - die wir alle kennen - Absagen bekommen hat (alleine von mir 2mal).

Interessehalber: Wie viele Sätze liest man davon, bevor es beiseite gelegt wird?

#54 Nina

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Geschrieben 24 Januar 2013 - 15:04

Ich schätze mal, dass der Verlag da mit in der Verantwortung ist. Schließlich ist es ein Verlag, keine Druckerei.


Auch "normale" Verlage sichern sich vertraglich ab, eben gegen Urheberrechtsverletzungen. Oder eben auch gegen Verletzung von Persönlichkeitsrechten - gerade in letzterem Fall hat ein Verleger ja oft gar keine Chance, zu erkennen, wenn jemand aus meinem persönlichen Umfeld mit vollem Namen verunglimpft wird. Auch bei weniger bekannten Werken hat der Verlag oft keine Möglichkeit, "Abkupfern" zu erkennen.
Doch ich finde, dass ein Verlag seinen Autor nach bestem Wissen und Gewissen in solcherlei Fragen beraten muss und auch in der Pflicht ist, sich an Gesetze zu halten, wenn er erkennen kann, dass diese mit dem Drucken verletzt werden. Wenn ein Buch mit den Worten: "Eine Geschichte aus der ...-Welt", "Fanfiction zu" etc. beginnt, dann wüsste ein normaler Verlag, dass da was faul ist. Ich spreche ja nicht von Werken, die rein zufällig oder auch weniger zufällig ein bisschen an Harry Potter erinnern - so genial ist die Grundidee ja auch nicht und wenn man andere Charaktere, ein anderes Zauberinternat etc. hat - tja. Sondern wirklich von Werken, die mit dem Markennamen auch noch werben und wo einfach Charaktere und Schauplätze, die wer anderer erfunden hat (der noch nicht lange genug tot ist) verwenden. Gerade auch, wenn es so Mainstream ist, dass man das faktisch kennen muss ... also mir kann kein Mensch erzählen (also aus Erdteilen, wo ein Fernseher in jedem Haushalt steht), dass er noch nie was von "Raumschiff Enterprise" gehört hat und ihm als Verleger/Lektor nicht die Idee kommt, dass vielleicht ein deutscher Autor nicht die Urheberrechte dafür besitzt - und so ein Buch ist ja tatsächlich dort erschienen.
Daran sieht man auch: Es ist tatsächlich bloß mehr oder weniger eine Druckerei. Aber eine teure, die zudem vorgibt, ein Verlag zu sein.

#55 Ernst Wurdack

Ernst Wurdack

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Geschrieben 24 Januar 2013 - 15:19

Nein, zumal er den Umfang der gewünschten Manuskripte nicht mehr auf seiner Webseite hat.

450 000 sind ideal. Momentan nehme ich aber gar keine neuen Manuskripte, weil wir erst einmal all das wegarbeiten müssen, was 2013 und Anfang 2014 erscheinen soll.
Es kommt bald eine neue Webseite, da gibt es auch wieder den Link "Manuskripte".

Glückwunsch. Ist schon etwas von ihm erschienen?


Ja, in NOVA.

Interessehalber: Wie viele Sätze liest man davon, bevor es beiseite gelegt wird?


Je besser der Text ist, desto mehr. Viele Texte lege ich schon nach einer halben Seite völlig entnervt aus der Hand.
Ob ein Autor schreiben kann, sieht man auf der ersten Seite. Ob er einen guten Plot hinbringt, dafür muss man dann schon 30 Seiten lesen.

Wenn du willst, dass dein Text sicher abgelehnt wird, beginne mit dem Wetter, mit dem Aufwachen im Bett, mit der Verfolgung durch ein Ungeheuer, dem Weckerklingeln, einem Traum ... dem Weckerklingeln (noch einmal, ja) oder versuche dem Leser bereits auf der ersten Seite deine komplette Welt zu erklären. Das wirkt totsicher.

Die erste Seite muss mich neugierig machen und in den Text hineinziehen. Das ist deine einzige Chance.
Ich weiß, dass viele Leute anders denken, aber der Verleger bin nun mal ich und ich verlege nur, was mir gefällt. Um wieder auf den ursprünglichen Thread zurückzukommen.
Einen St. King z.B. würde ich nie verlegen. Bis da was in die Gänge kommt, habe ich das Buch längst in die Ecke gepfeffert.

#56 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 24 Januar 2013 - 15:25

[Wenn du willst, dass dein Text sicher abgelehnt wird, beginne mit dem Wetter, mit dem Aufwachen im Bett, mit der Verfolgung durch ein Ungeheuer, dem Weckerklingeln, einem Traum ... dem Weckerklingeln (noch einmal, ja) oder versuche dem Leser bereits auf der ersten Seite deine komplette Welt zu erklären. Das wirkt totsicher.

"It was a dark and stormy night..." Eingefügtes Bild

#57 Ernst Wurdack

Ernst Wurdack

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Geschrieben 24 Januar 2013 - 15:30

"It was a dark and stormy night..." Eingefügtes Bild

Da könnte man durchaus einen guten, ersten Satz draus machen. Eingefügtes Bild
Die Sonne ging gerade auf, als Max Muster beschloss, seinem Leben endgültig ein Ende zu setzen. Eingefügtes Bild

#58 Stefanie

Stefanie

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Geschrieben 24 Januar 2013 - 15:51

Man lese fünf Bücher über das Romanschreiben, lese weitere zehn Bücher mit Anwendung des Neuerlernten, starte Papyrus Autor und lese sich den Text einmal laut vor. Die Qualität ist dann sehr weit über der oben genannten Leseprobe. Diese Kombination aus Planlosigkeit und Selbstüberschätzung als Massenphänomen erschreckt mich immer wieder.

Ich muss zugeben, dass ich die Leseprobe zu dem thread-auslösenden Buch schon zweimal gelesen habe - einfach, um Tränen zu lachen. Obwohl ich mich schmutzig dabei gefühlt habe.
Ich finde, man muss "Trash" in Bezug auf Literatur neu definieren. Stefon Rudel ist echter Trash, in dem Sinne, wie das mal für Filme definiert worden ist.
Vielleicht gibt es irgendwann einen neuen schreibenden Ed Wood. Vielleicht ist es gar nicht so lästig, dass heute jeder veröffentlichen kann - wer weiß, für welche zukünftigen Kult-Phänomene das gut ist. :P (Zugegeben, Geld würde ich für so einen miesen Text nicht ausgeben.)

#59 u502sou

u502sou

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Geschrieben 24 Januar 2013 - 16:22

Ja, klingt wie ein 12jähriger mit dem Rechtschreibkenntnissen eines7jährigen. Nun kann das ja durchaus "in-role" sein - es ist ja ein Ich-Erzähler - oder die in der beschriebenen zukünftigen Epoche gültige Rechtschreibung. (Da gab's mal ein Buch, oder zwei, von einem Münchner Brasilianer, wie hieß er doch gleich...  Zé do Rock) Aber der Klappentext...

#60 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 24 Januar 2013 - 16:22

Da könnte man durchaus einen guten, ersten Satz draus machen. Eingefügtes Bild
Die Sonne ging gerade auf, als Max Muster beschloss, seinem Leben endgültig ein Ende zu setzen. Eingefügtes Bild


Ein ähnlicher Satz ist mir vorhin auch eingefallen, als ich deinen Post über erste Sätze gelesen habe:
Als sich Lucy Vermont an einem sonnigen Dienstag das Leben nahm, fragten sich ihre Freunde nur, warum sie es nicht schon viel früher getan hatte.Eingefügtes Bild



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