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Dystopien


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52 Antworten in diesem Thema

#31 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 12 Februar 2013 - 07:54

Eine Utopie versucht einen Gesellschaftsentwurf zu schildern, der nicht warnend, sondern als Vorbild gemeint ist. Ziemlich langweilige Sache, wenn's ernst gemeint ist, weil es ja keine Konflikte gibt.


Hierzu eine Anmerkung: Viele Utopien — angefangen bei Morus — sind nicht "ernst gemeint". Zumindest nicht in de Sinne, dass sie eine Idealvorstellung des Autors darstellen, die tatsächlich umgesetzt werden soll. Viele Utopien enthalten vielmehr offensichtlich satirische Elemente, die als Kritik der jeweilige Realität gedacht sind, aber durchaus nicht zur Umsetzung. Handlungsarm und deshalb langweilig als erzählende Literatur sind sie aber in der Tat; Ziel ist keine spannende Story, sondern ein Gedankenexperiment, das die Gegenwart in neuem Licht zeigen soll.

Und u. a. aus diesem Grund haben die Autoren irgendwann angefangen, Utopie und Dystopie miteinander zu vermischen.
(Darüber habe ich eine Doktorarbeit geschrieben, deswegen höre ich hier auf.)


Ein weiteres Buch, das ich mal anschauen sollte …

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Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#32 fahrenheit.451

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    Infonaut

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Geschrieben 12 Februar 2013 - 16:52

... gibt es durchaus Beispiele, die eben dieses Szenario als Ausgang dystopischer Schilderungen des rest(gesellschaftlichen) Danachs im wahrsten Sinne des Wortes nutzen. So etwas kann -- wenn der Autor es kann -- eine durchaus geglückte Einführung einer "neuen" Welt darstellen.

Stimmt.
Es werden ja nicht nur Utopie und Dystopie miteinander vermischt. Ebenso kann man beides in Post-Apokalypsen verwenden; kommt halt drauf an, was überwiegt bzw. den Kern der Geschichte ausmacht (so kommen in Alden Bells "Nach dem Ende" zwar zwei gruselig dystopische Gesellschaften vor, bleiben aber Episoden in einer Post-Apokalypse).

Ein frühes Beispiel für die Vermischung von Utopie, Dystopie und Post-Apokalypse wäre z. B. "Mary Land" von Harold Meade. Das erschien 1959.

Viele Utopien enthalten vielmehr offensichtlich satirische Elemente, die als Kritik der jeweilige Realität gedacht sind,

Bei denen kann man wenigstens an der Satire Gefallen finden, wenn man sie denn versteht. Bei den ganz alten ist das schwierig.

Die wirklich ernst gemeinten Utopien (wie die sozialistischen) sind dann auch tödlich öde.
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#33 simifilm

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Geschrieben 12 Februar 2013 - 17:01

Ein frühes Beispiel für die Vermischung von Utopie, Dystopie und Post-Apokalypse wäre z. B. "Mary Land" von Harold Meade. Das erschien 1959.


Da mir dieser Titel nichts gesagt hat, habe ich nach ihm gegoogelt; meinst Du Marys Land (Original: Mary's Country) von Harold Mead?

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#34 fahrenheit.451

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    Infonaut

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Geschrieben 12 Februar 2013 - 21:15

... meinst Du Marys Land (Original: Mary's Country) von Harold Mead?

Genau das.
Meine Erinnerung bestand auf Meade, aber ich hab nachgesehen: Mead ist richtig. Erschien auf Deutsch in Ullsteins Ozeanischer Bibliothek.
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#35 Pegasus

Pegasus

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Geschrieben 13 Februar 2013 - 10:11

Gerade beendet und als die mildeste und zugleich erschütterndste Dystopie, die ich bisher gelesen habe, empfunden:

"Paris im 20. Jahrhundert" von Jules Verne (1863, veröffentlicht 1994)
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#36 Jaktusch † 

Jaktusch † 

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Geschrieben 13 Februar 2013 - 19:53

Gerade beendet und als die mildeste und zugleich erschütterndste Dystopie, die ich bisher gelesen habe, empfunden:

"Paris im 20. Jahrhundert" von Jules Verne (1863, veröffentlicht 1994)


Hab' ich hier, ungelesen, stehen.- Jetzt schau ich mal rein....

Jaktusch
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#37 Pegasus

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Geschrieben 17 Februar 2013 - 19:02

Womöglich eines / einer der von Schlomo erwähnten Terra Hefte / Romane (ich habe das Buch gerade bei uns im Regal entdeckt, aber noch nicht gelesen):

"Die Katastrophenwelt" Keith Laumer (1977)
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#38 valgard

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Geschrieben 18 Februar 2013 - 05:18

Die "Davy Reihe" von Edgar Pangborn:

http://de.wikipedia.....A4ndige_Romane
  • Davy (1964, dt. Davy, 1978, 1985)
  • The Judgement of Eve (1966, dt. Die Prüfung, 1979)
  • The Company of Glory (1975, dt. Ein glorreicher Haufen, 1985)
Nach dem Atomkrieg.
Den letzten bin ich gerade am Lesen

lothar
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#39 derbenutzer

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Geschrieben 18 Februar 2013 - 09:07

Bei mir als Roman in Planung, da ich die Autorin sehr schätze: Corpus Delicti von Juli Zeh.

Ursprünglich ist das Werk als Theaterstück erschienen, eine Vertonung ("Schallnovelle") gab 's auch. Das ist für dieses Sub-Genre vermutlich ziemlich einzigartig. Anders einzigartig ist die Ablehnung der Nominierung für den Kurd-Laßwitz-Preis durch die Autorin ...

LG

Jakob

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#40 simifilm

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Geschrieben 18 Februar 2013 - 13:01

Bei mir als Roman in Planung, da ich die Autorin sehr schätze: Corpus Delicti von Juli Zeh.

Ursprünglich ist das Werk als Theaterstück erschienen, eine Vertonung ("Schallnovelle") gab 's auch. Das ist für dieses Sub-Genre vermutlich ziemlich einzigartig. Anders einzigartig ist die Ablehnung der Nominierung für den Kurd-Laßwitz-Preis durch die Autorin ...

LG

Jakob


Den fand ich leider eher enttäuschend. Von der Grundidee — Gesundheitsdystopie — her durchaus interessant, aber sowohl plotmässig als auch sprachlich nicht überzeugend. Man merkt dem Ganzen die Bühnenvergangenheit zu sehr an; als Roman funktioniert es in meinen Augen nicht.

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#41 derbenutzer

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Geschrieben 18 Februar 2013 - 16:07


Den fand ich leider eher enttäuschend. Von der Grundidee — Gesundheitsdystopie — her durchaus interessant, aber sowohl plotmässig als auch sprachlich nicht überzeugend. Man merkt dem Ganzen die Bühnenvergangenheit zu sehr an; als Roman funktioniert es in meinen Augen nicht.

Gerade diese Grundidee erzeugt bei mir vorauseilende Sympathie. Vielleicht kann ich auch den Bühnentext auftreiben. Was Frau Zeh wohl gegen die Laßwitz-Preis-Nominierung hatte? Der Wikipedia-Link dazu funktioniert bei mir nicht ...

LG

Jakob

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#42 simifilm

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Geschrieben 18 Februar 2013 - 16:10

Gerade diese Grundidee erzeugt bei mir vorauseilende Sympathie. Vielleicht kann ich auch den Bühnentext auftreiben. Was Frau Zeh wohl gegen die Laßwitz-Preis-Nominierung hatte? Der Wikipedia-Link dazu funktioniert bei mir nicht ...


Ich kann mir vorstellen, dass das Buch besser funktioniert, wenn man weiss, dass es ursprünglich ein Theaterstück war. Ich wusste das nicht und habe ihn als "normalen" Roman gelesen und erst im Laufe der Zeit zu ahnen begonnen, dass das ursprünglich was Anderes war.

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#43 methom

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Geschrieben 18 Februar 2013 - 22:01

Gerade diese Grundidee erzeugt bei mir vorauseilende Sympathie. Vielleicht kann ich auch den Bühnentext auftreiben. Was Frau Zeh wohl gegen die Laßwitz-Preis-Nominierung hatte? Der Wikipedia-Link dazu funktioniert bei mir nicht ...

Ach herrje, das Uwes Blog in der Wikipedia als Quellenangabe durchgeht, hätte ich auch nicht erwartet.
Wenn ich es recht in Erinnerung habe, hat Frau Zeh sich dagegen verwehrt, dass ihr Werk mit so etwas Profanem wie Science-Fiction in Verbindung gebracht wird.

Ah, ja, hier haben wir es ja: http://www.scifinet....switz-preis-ab/

Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha


#44 derbenutzer

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Geschrieben 19 Februar 2013 - 00:12

Ach herrje, das Uwes Blog in der Wikipedia als Quellenangabe durchgeht, hätte ich auch nicht erwartet.
Wenn ich es recht in Erinnerung habe, hat Frau Zeh sich dagegen verwehrt, dass ihr Werk mit so etwas Profanem wie Science-Fiction in Verbindung gebracht wird.

Ah, ja, hier haben wir es ja: http://www.scifinet....switz-preis-ab/

Danke für den Hinweis, Methom.

LG

Jakob

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#45 Seti

Seti

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Geschrieben 21 Februar 2013 - 20:51

Also, was Mischformen zwischen Postapokalypse und Utopie/Dystopie betrifft, hätte ich noch zwei Beispiele:

Robert Merle "Malevil"
Eingefügtes Bild

Wenn man weiß, dass Merle den Ideen des Kommunismus nicht abgeneigt war (und zeitweise sogar Mitglied der KP Frankreichs), kann man die Beschreibungen des Lebens auf der Burg Emmanuels durchaus als Utopie nach dem Untergang ansehen. Allerdings sind manche Ausprägungen, wie die stumme Miette, die sich als Gemeinschaftsexualobjekt zur Verfügung stellt, doch eher abschreckend.

Robert Kirkman / Charlie Adlard "The Walking Dead" (ist zwar ein Comic, aber das fällt ja im Prinzip auch unter die Kategorie Buch)

Eingefügtes Bild

Im fünften Band der mittlerweile 17-bändigen Reihe, die in einer postapokalyptischen, von Zombies überrannten Welt spielt, tritt zum ersten Mal der Governor auf - der selbsternannte Anführer der Kleinstadt Woodbury, die er mit eiserner Hand regiert (u.a. veranstaltet er Turniere, bei denen Menschen in einem ehemaligen Stadion gegeneinander kämpfen, während sie von angeketteten Zombies umringt sind) Die Bewohner dieser Gemeinde dulden seine Gräueltaten - zu denen auch Vergewaltigung und Folter gehören -, weil er ihnen Sicherheit verspricht und sie Angst vor ihm und seinen Schergen haben. Hier würde ich durchaus von dystopischen Elementen sprechen...

"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"

- The Talos Principle


#46 fahrenheit.451

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Geschrieben 25 Februar 2013 - 17:43

Eine besonders gruselige, weil ganz und gar nicht aus der Luft gegriffene Nah-Dystopie schilderte der leider viel zu früh verstorbene Jakob Arjouni in seinem SF-Krimi Chez Max.

Es mag auch Zeitgenossen geben, die die dort geschilderte Welt als reine Utopie empfinden und gern in einer Gesellschaft leben würden, die den Angriff auf die "Wertegemeinschaft" als Straftat verfolgt ... was wieder zur Frage der Mehrdeutigkeit dieses Denkmodells zurückführt.
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#47 Pegasus

Pegasus

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Geschrieben 02 März 2013 - 18:22

Heute beendet und als interessantes und wiederholenswertes Leseereignis empfunden - ersteres wegen der Beobachtungen des Zeitreisenden und der Atmosphäre seiner Schilderung, letzteres vermutlich aufgrund der Tatsache, dass ich eine englischsprachige Ausgabe gelesen und die Wörterbuchfunktion des Readers kann schön strapaziert habe. Eingefügtes Bild

"The Time Machine" von H. G. Wells (1895)
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#48 Pegasus

Pegasus

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Geschrieben 03 März 2013 - 14:20

Hat einer von euch "Lord of the World" / "Der Herr der Welt" von Robert Hugh Benson gelesen und kann etwas dazu sagen? Ich empfand die Leseprobe als ziemlich zäh und wollte wissen, ob sich ein zweiter Versuch lohnen könnte. Vielen Dank schon mal. LG Peg
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#49 Nadine

Nadine

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Geschrieben 19 April 2018 - 21:07

Bei mir als Roman in Planung, da ich die Autorin sehr schätze: Corpus Delicti von Juli Zeh. Ursprünglich ist das Werk als Theaterstück erschienen, eine Vertonung ("Schallnovelle") gab 's auch. Das ist für dieses Sub-Genre vermutlich ziemlich einzigartig. Anders einzigartig ist die Ablehnung der Nominierung für den Kurd-Laßwitz-Preis durch die Autorin ...  

Danke für diese Aufklärung! Gerade habe ich das buch durch und dachte die ganze Zeit: "Das liest sich, als hätte es ein Theaterstück werden sollen." Die Art, wie die Figuren sprechen und in wenigen Räumen hölzern agieren ...

 

Zum Glück ist es ein schmales Werk. Der Verlag hat das eBook tatsächlich mit 50 Seiten Leseprobe eines anderen Romans gestreckt.


Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#50 quanat

quanat

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Geschrieben 23 Juli 2018 - 15:17

"Die Hochhausspringerin" zeigt, was passiert, wenn das aufklärerische Potenzial und die Erkenntniskraft seelischen Leids komplett geleugnet und wegtherapiert wird. Fast sehnt man sich beim Lesen ins Industriezeitalter zurück, als es jenseits des Fließbands noch so etwas wie echte Freizeit - und damit eine Freiheit - gab, die nicht schon wieder im Dienst der Selbstoptimierung stand."

 

Aus der Besprechung der Süddeutsche Zeitung (22.7.2018) über den Debütroman "Die Hochhausspringerin" von Julia von Lucadou. Der Roman interpoliert die städtische Gegenwart in eine nahe und beängstigende Zukunft.

 

https://www.sueddeut...-flow-1.4064723



#51 Ragnar Myers

Ragnar Myers

    Yoginaut

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Geschrieben 27 Juli 2018 - 08:30

Marys Land war eins meiner Lieblingsbücher, das erste Mal habe ich es gelesen, da war ich 15. Bei Schöne neue Welt war ich 17 und bei den anderen nicht viel älter. 1984 habe ich nur einmal gelesen, auf jemandem in dem Alter wirkt das ziemlich verstörend. Damals war mir gar nicht so klar, dass das Meilensteine der SF-Literatur waren. Aber alle haben es trotzdem in meine Bibliothek geschafft. Zum Thema: M.E. könnte man diese Liste noch erweitern um Lobgesang auf Leibowitz von Walter M. Miller. Die 1. Episode beschreibt den Zustand der überlebenden Restgesellschaft nach einem Atomkrieg. Alles Geschriebene wurde vernichtet, alle Wissenschaftler getötet, technischer Fortschritt ist verpönt. Dann noch Metropolis von Thea van Harbou Die Reichen aus der Oberstadt lassen die Arbeiter in der Unterstadt für sich schuften. Dann noch Soylent Green von Harry Harrison Diese Gesellschaft ist allein schon durch die pure Anzahl von Leuten im Vergleich zu den knappen Ressourcen völlig entmenschlicht, weil jeder um sein Leben kämpfen muss, und zwar mit allen Mitteln.
Vernor post portas.
  • • (Buch) gerade am lesen:Eins aus dem Ebay-Konvolut-Stapel

#52 WeepingElf

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Geschrieben 18 September 2018 - 21:04

Utopien sind oft stinklangweilig, weil sie eine perfekte Gesellschaft beschreiben, statt eine Geschichte zu erzählen. Und natürlich wird es eine perfekte Gesellschaft nie geben.  Da sind Dystopien schon spannender, und sie ergeben auch Sinn, wenn sie von Problemen handeln, die mit unserer Welt zu tun haben, also etwa Klimawandel oder Datenmissbrauch, nicht aber, wenn es um Zombieseuchen oder ähnlichen Unfug geht.

 

Aber dennoch bin ich der Meinung, dass es gute, spannende positive SF geben kann. Lassen sich aus der Wende zur Nachhaltigkeit, die sicher nicht ohne Konflikte abgehen wird (man denke an all die Mineralöl- und Atomkonzerne, deren Existenz auf dem Spiel steht, wenn sie sich nicht völlig neu erfinden), etwa keine spannenden Geschichten entwickeln? Und selbst in einer besseren (nicht perfekten) Gesellschaft kann es noch spannende Geschichten geben, man denke etwa an den Kultur-Zyklus von Iain M. Banks. Da gibt es eine galaktische Zivilisation, die Armut, Krieg, Tyrannei und Umweltzerstörung hinter sich gelassen hat (nur leider erfährt man nicht allzu viel darüber, wie die das geschafft haben) und in der es sich prima leben lässt (so scheint es jedenfalls), und dennoch wird es nicht langweilig.


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#53 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 10 Oktober 2018 - 20:12

"Die Hochhausspringerin" zeigt, was passiert, wenn das aufklärerische Potenzial und die Erkenntniskraft seelischen Leids komplett geleugnet und wegtherapiert wird. Fast sehnt man sich beim Lesen ins Industriezeitalter zurück, als es jenseits des Fließbands noch so etwas wie echte Freizeit - und damit eine Freiheit - gab, die nicht schon wieder im Dienst der Selbstoptimierung stand."

 

Aus der Besprechung der Süddeutsche Zeitung (22.7.2018) über den Debütroman "Die Hochhausspringerin" von Julia von Lucadou. Der Roman interpoliert die städtische Gegenwart in eine nahe und beängstigende Zukunft.

 

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Wird demnächst in der Sendung Kunscht! vorgestellt.




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