Jau, die Frage ist berechtigt, der müssen dann aber in erster Linie die Abstimmungsberechtigten nachgehen.
Ich meinte nur, dass die Herausgabe einer Anthologie durchaus eine preiswürdige Leistung sein kann, wenn es eine entsprechend tolle Antho ist.
Das hat auch keiner bestritten.
Wir waren uns nur im Laufe der Diskussion uneinig darüber, ob nur die Arbeit der Herausgeber honoriert wurde (im speziellen Falle der Drachenantho) oder das Gesamtbuch (auch wenn natürlich die Herausgeber stellvertretend den Preis erhalten, genau wie der Autor bei einem Roman).
Laut My. und Mr. Black wurde bei der Drachenantho nur die Leistung der Herausgeber honoriert, nicht das Buch selbst. Das wurde mehrmals wiederholt.
Um aber nochmal auf den Aspekt der Gemeinschaftsarbeit einzugehen:
Bei einem Roman macht die Hauptarbeit der Autor. Er hat eine Idee und formt sie zu einem Roman. Natürlich hat auch er ein Team: Die ersten Rückmeldungen seiner Vertrauenspersonen, der Lektor, der Verlag (falls er auf den Roman selbst einwirkt, er beeinflusst aber auf jeden Fall das Endprodukt), der Illustrator, die mehr oder minder am Endprodukt mitwirken. Aber unbestritten ist der Großteil der Leistung, die zu einer Nominierung führt, doch die Leistung des Autoren.
Bei einer Anthologie ist das meines Erachtens etwas anders. Der Herausgeber hat eine andere Rolle wie der Autor. Er versammelt eine Menge Autoren (und kann natürlich auch selbst als Autor mitwirken), ist oft auch der Lektor und wirkt natürlich - neben dem reinen technischen Aufwand - auch kreativ mit durch die Auswahl der Geschichten und Vorgabe des Themas. Die Leistung darf man nicht unterschätzen. Aber herausragend wird sie doch nicht alleine durch die Arbeit des Herausgebers, sondern auch (und vor allem) durch die Enthaltenen Geschichten, also den Autorenanteil.
Somit ist doch eine Anthologie auf einem ganz anderem Niveau als ein Roman eine Gemeinschaftsarbeit.
Für mich persönlich (auch wenn das evtl. von der Mehrzahl der hier in der Diskussion vertretenen User anders gesehen wird) ist daher eine Anthologie immer eine Teamarbeit, ähnlich wie eine Fußballelf immer in ihrer Gesamtheit Meister wird (und nicht nur ihr bester Spieler oder gar der Trainer). Da natürlich der Preis jemandem stellvertretend übergeben werden muss, erhält dieser ja folgerichtig auch der Herausgeber verliehen. Aber jeder Mitspieler (Autor) hat natürlich seinen nicht unerheblichen Anteil, auch wenn er letztendlich rein technisch gesehen kein Preisträger ist (was beim Fußball allerdings anders ist, da ist jeder Meister, der im Kader steht).