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Weibliche vs. männliche Autoren


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92 Antworten in diesem Thema

#61 derbenutzer

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Geschrieben 21 April 2013 - 10:02

Schönen Sonntag zusammen!

Seit dem dieser Thread läuft, grüble ich über eine bestimmte Sache, die genau zum Thema passt. Vor geraumer Zeit rätselte man über das Geschlecht eines Phantastik-Autors, dessen Herausgeber aber alle Details abschottete.
Kurios wurde es dann, als bekanntere Rezensenten bei einem bestimmten Werk (sinngemäß) "verlauteten", dass so etwas nur ein Mann geschrieben haben könne ...
Ihr ahnt es schon ... ja, es stellte sich heraus, dass es eine Autorin war. Wenn ich mich nicht ganz täusche, eine US-Amerikanerin.

Mir will der Name nicht einfallen. Fällt Euch dazu was ein?

Vielen Dank im Voraus!

Jakob (aka derbenutzer)

Bearbeitet von derbenutzer, 21 April 2013 - 10:03.

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#62 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 21 April 2013 - 11:12

James Tiptree Jr. - einfach den vorhergehenden Thread etwas genauer lesen... q:)

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#63 derbenutzer

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Geschrieben 21 April 2013 - 11:44

James Tiptree Jr. - einfach den vorhergehenden Thread etwas genauer lesen... Eingefügtes Bild

Danke! Ja, werde ich machen ...Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#64 Nina

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Geschrieben 21 April 2013 - 12:17

Wobei ich das nicht so nachvollziehen kann. Also z.B. bei der Geschichte "Morality Meat", wo es um ungewollte Kinder, die Abtreibungsproblematik usw. geht, hätte ich trotz des harten Tobaks, der einem da vorgesetzt wird, nicht auf einen männlichen Autor getippt. Weil das ist trotz allem ein "Frauenthema". (Weil eben Frauen oft alleine mit einem ungeplanten Kind klar kommen müssen - Männern dürfte das selten passieren.)

#65 derbenutzer

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Geschrieben 21 April 2013 - 19:14

Wobei ich das nicht so nachvollziehen kann. Also z.B. bei der Geschichte "Morality Meat", wo es um ungewollte Kinder, die Abtreibungsproblematik usw. geht, hätte ich trotz des harten Tobaks, der einem da vorgesetzt wird, nicht auf einen männlichen Autor getippt. Weil das ist trotz allem ein "Frauenthema". (Weil eben Frauen oft alleine mit einem ungeplanten Kind klar kommen müssen - Männern dürfte das selten passieren.)

Hallo Nina,

Hurra, ich habe den Band hervorgekramt ... Eingefügtes Bild
Bei der ersten Veröffentlichung dieser Story wurde "Raccoona Sheldon" als Autorin genannt und sie erschien auch in einer weiblicher Autorenschaft vorbehaltenen Anthologie (siehe unten).

Morality Meat ist aber vermutlich erst durch die Sammlung Crown of Stars (Tor Books, 1988) breiter bekannt geworden. Im Titel dieser Sammlung scheint eben der Name James Tiptree jr. auf.

Crown of Stars enthält zehn Erzählungen, die (bis auf eine) schon vorher in diversen Magazinen erschienen waren. Dieeher unauffälligen Copyright-Vermerke vorne im Buch verweisen bei Morality Meat auf (Zitat):

copyright by Alice B. Sheldon. Originally published as by Raccoona Sheldon. in Dispatches from the Frontiers of the Female Mind, edited by Jen Green & Sarah Lefanu (The Women's Press Ltd., 1985

(Anm.: Alice B. Sheldon ist der bürgerliche Name von James Tiptree jr. Hervorhebung durch mich)

LG

Jakob

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#66 Heidrun

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Geschrieben 22 April 2013 - 12:37

Wenn es keine psychologischen Unterschiede zwischen Männlein und Weiblein gäbe, dann gäbe es auch kein gezieltes Marketing dafür. Ich denke, man sieht es schon am Cover, welche Sorte Leser der Verlag im Auge hat: Romantisches Vampirgefummel vs. Raumschiff und große Knarre. Aber es gibt dazwischen einen Markt für nicht geschlechtsspezifische Leser (romantische Raumschiffe, Vampire mit großer Knarre Eingefügtes Bild ). Es soll ja auch Kindergärtner und Physikerinnen geben.
An einigen Stellen gerät man als Autor aber schon an Grenzen. Beschreibt mal einen Geschlechtsakt aus Sicht des jeweils anderen Geschlechts. Schwierig, was? Und so wie ich nur eine unklare Vorstellung davon habe, wie sich ein Tritt in die besten Teile des Mannes anfühlt (nicht gut, so viel ist klar), fehlt den Herren wahrscheinlich die Vorstellung vom Neben-sich-Stehen aus Anlass eines prämenstruellen Syndroms (wie schön, dass einer einen Namen dafür erfunden hat!). Irgendwie ist es auch schwierig, die ensprechenden Informationen aus Betroffenen herauszuholen.
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#67 simifilm

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Geschrieben 22 April 2013 - 12:54

Wenn es keine psychologischen Unterschiede zwischen Männlein und Weiblein gäbe, dann gäbe es auch kein gezieltes Marketing dafür.


Ich nehme an, das ist eine Reaktion u.a. auf Jakobs Post: Die Frage ist, ob diese Unterschiede tatsächlich durch das biologische Geschlecht festgelegt sind, oder ob sie nicht vielmehr eine Folge von Sozialisation, Erziehung, gesellschaftlicher Erwartung etc. sind (ist es zB. tatsächlich so, dass Mädchen weniger gerne Raumschiffe haben, oder ist es nicht eher so, dass man den Knaben ganz einfach die Bücher mit den Raumschiffen schenkt und den Mädchen nicht?). Und da bin ich ganz auf Jakobs Seite: Die sozialen Faktoren sind da in meinen Augen eindeutig wichtiger.

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#68 Jakob

Jakob

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Geschrieben 22 April 2013 - 13:51

An einigen Stellen gerät man als Autor aber schon an Grenzen. Beschreibt mal einen Geschlechtsakt aus Sicht des jeweils anderen Geschlechts. Schwierig, was? Und so wie ich nur eine unklare Vorstellung davon habe, wie sich ein Tritt in die besten Teile des Mannes anfühlt (nicht gut, so viel ist klar), fehlt den Herren wahrscheinlich die Vorstellung vom Neben-sich-Stehen aus Anlass eines prämenstruellen Syndroms (wie schön, dass einer einen Namen dafür erfunden hat!). Irgendwie ist es auch schwierig, die ensprechenden Informationen aus Betroffenen herauszuholen.


Das Problem hat nichts mit dem Geschlechtsunterschied zu tun: Ich weiß auch nicht, wie es sich anfühlt, wenn man ein Messer in den Bauch gerammt bekommt, ich kann trotzdem auf der Grundlage von Vergleichswerten aus meiner eigenen Erfahrung darüber schreiben (ohne, dass ich es zur Recherche selbst erleben muss). Ich weiß nicht, wie es sich anfühlt, einen Berg zu besteigen und dann mit einem Gefühl der Erhabenheit ins Tal zu schauen, weil ich Höhenangst habe, trotzdem kann ich mir ein Bild davon machen, wie sich so etwas anfühlen muss, und wenn ich das aufschreibe, kann es sehr gut sein, dass jemand, der diese Erfahrung macht, sagt: Stimmt, die Beschreibung trifft diese Erfahrung (oder ruft sie zumindest in mir wach).
Auch bei einem Geschlechtsakt aus der Sicht des jeweils anderen Geschlechts hat man (zumindest als Heterosexueller) ja üblicherweise auch ein gewisses Feedback vom Partner, aus dem sich Bezüge zum eigenen sexuellen Erleben herstellen lassen. Und auch das Gefühl des Neben-sich-Stehens kenne ich aus anderen Zusammenhängen und kann das übertragen.
Ganz zu schweigen davon weiß ich sowieso nicht, wie sich Sexualität (oder sonst etwas) für irgendjemand anders anfühlt als für mich. Die Vorstellung, dass als Mann ich bei einem Mann irgendwie besser wüsste, was in dem vorgeht, als bei einer Frau, ist nicht überprüfbar und lässt sich auch nicht begründen

Wenn ich so darüber nachdenke, würde ich sogar behaupten, dass für mich einer der größten Anreize zum Schreiben darin besteht, mich in Gefühlslagen hineinzuversetzen, die ich selbst so normalerweise nicht erleben oder nicht erleben kann.
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#69 Heidrun

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Geschrieben 24 April 2013 - 11:51

@ Jakob & Simi: Dass wir einen riesigen Rucksack an Erziehung rumschleppen, ist unbestreitbar, wobei die manchmal auch nicht so geschlechtsspezifisch ausfällt (weil es ansonsten eher keine Physikerinnen und Kindergärtner gäbe). Ich bin sehr vorsichtig mit der Behauptung, dass das biologische Geschlecht so reineweg gar keine Auswirkungen hat und alles nur Erziehung ist - ebenso wie mit der gegenteiligen Behauptung. Unser Körper hat durchaus eigene Vorstellungen von der Welt, bei denen er sich vom Gehirn nicht reinreden lässt. Für den Buchmarkt ist es allerdings völlig egal, ob die Vorliebe für romantische Vampirstorys nun angeboren oder anerzogen ist - statistisch gibt es sie, also wird sie marketingmäßig ausgenutzt. Für die Existenz eines psychologischen Unterschieds ist die Ursache erst einmal sekundär. Spannend bis unangenehm wird es, wenn man aus dem Standard herausfällt. Zwischen Geschlechtsverkehr und Messer im Bauch gibt es einen wesentlichen Unterschied: Bei ersterem hat die weit überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Erfahrungen und eine Meinung, bei letzterem eher nicht. Man kann sich also viel leichter blamieren, wenn man über Sex schreibt. Und das partnerschaftliche Feedback ... Sollte ich auf die Idee kommen, meinen Mann zu fragen, wie genau sich das nun eigentlich anfühlt, würde ich mit 95 % Wahrscheinlichkeit eine völlig nutzlose Antwort bekommen: "Gut." Da sind andere Autoren auskunftsfreudiger. Das mit dem Messer wissen wir alle nur aus den Schilderungen anderer (und vor allem aus Büchern von Leuten, die keine Ahnung haben). An manchen Stellen merkt man schon ziemlich deutlich, ob ein Autor das, was er da so schreibt, zumindest annähernd schon mal erlebt hat. Hat aber nichts mit männlich/weiblich zu tun. Berge etwa sind geschlechtsunabhängig gleich hoch. (Off topic: Gegen Höhenangst hilft auf Berge steigen. Klingt absurd, funktioniert aber mit der Zeit.)
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#70 Jakob

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Geschrieben 24 April 2013 - 14:48

Zwischen Geschlechtsverkehr und Messer im Bauch gibt es einen wesentlichen Unterschied: Bei ersterem hat die weit überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Erfahrungen und eine Meinung, bei letzterem eher nicht. Man kann sich also viel leichter blamieren, wenn man über Sex schreibt. Und das partnerschaftliche Feedback ... Sollte ich auf die Idee kommen, meinen Mann zu fragen, wie genau sich das nun eigentlich anfühlt, würde ich mit 95 % Wahrscheinlichkeit eine völlig nutzlose Antwort bekommen: "Gut." Da sind andere Autoren auskunftsfreudiger.
Das mit dem Messer wissen wir alle nur aus den Schilderungen anderer (und vor allem aus Büchern von Leuten, die keine Ahnung haben). An manchen Stellen merkt man schon ziemlich deutlich, ob ein Autor das, was er da so schreibt, zumindest annähernd schon mal erlebt hat. Hat aber nichts mit männlich/weiblich zu tun. Berge etwa sind geschlechtsunabhängig gleich hoch.
(Off topic: Gegen Höhenangst hilft auf Berge steigen. Klingt absurd, funktioniert aber mit der Zeit.)


Ist das Argument also nur, dass man sich blamieren könnte, weil die Art, wie man etwas schreibt, nicht den Erfahrungen einer anderen Person entspricht, die entsprechende eigene Erfahrungen vorzuweisen hat? Das finde ich jetzt etwas dünn, es bleibt ja dabei, dass es für mich nicht schwerer ist, über Sex aus weiblicher Perspektive zu schreiben als über ein Messer im Bauch - das mit dem Messer ist sogar eher schwer, weil ich da niemanden weiß, den ich fragen kann.
Ich sehe ja nur nicht ein, den Umstand, dass manche Leute manche Erfahrungen (wie schwanger sein) einfach nicht machen können als Argument für die Existenz eines psychologischen Geschlechtsunterschieds herzunehmen. Dann kann ich nämlich sagen, dass der Unterschied zwischen menschen, die schon mal aufgespießt worden sind und solchen, die es nicht sind, im Prinzip genauso relevant ist.

Da würde ich doch immer eher die menschliche Fähigkeit betonen, sich in die Erfahrungen anderer hineinzuversetzen, anstatt künstlich Grenzen zu behaupten.
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#71 simifilm

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Geschrieben 25 April 2013 - 10:36


Ist das Argument also nur, dass man sich blamieren könnte, weil die Art, wie man etwas schreibt, nicht den Erfahrungen einer anderen Person entspricht, die entsprechende eigene Erfahrungen vorzuweisen hat? Das finde ich jetzt etwas dünn, es bleibt ja dabei, dass es für mich nicht schwerer ist, über Sex aus weiblicher Perspektive zu schreiben als über ein Messer im Bauch - das mit dem Messer ist sogar eher schwer, weil ich da niemanden weiß, den ich fragen kann.


Ich frage mich ohnehin, ob das wirklich ein relevantes Kriterium für die Qualität von Literatur ist. Natürlich gibt es Momente, da liest man etwas und denkt "Die Art und Weise, wie der Autor das beschreibt, trifft genau meine eigene Erfahrung, so fühlt sich xy an." Aber eigentlich scheint mir die Frage, ob eine Schilderung interessant ist, weitaus relevanter. Mit interessant meine ich, dass eine Schilderung, die ganz neue Aspekte bietet oder Perspektiven, die mir völlig fremd sind, und in dem Sinne überhaupt nicht am Grad der "Echtheit" gemessen wird, viel aufregender sein kann.

Das erinnert mich an Stanley Kubrick, der während dem Dreh zu Shining Jack Nicholsons Schauspiel oft mit den Worten kommentierte "Ok, it's real, but is it interesting?" (was nicht heissen muss, dass nur ein überdrehtes Spiel à la Shining interessant ist, aber die "Echtheit" scheint mir oft nicht das relevante Kriterium).

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#72 Nina

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Geschrieben 26 April 2013 - 00:28

Morality Meat ist aber vermutlich erst durch die Sammlung Crown of Stars (Tor Books, 1988) breiter bekannt geworden. Im Titel dieser Sammlung scheint eben der Name James Tiptree jr. auf.
Crown of Stars enthält zehn Erzählungen, die (bis auf eine) schon vorher in diversen Magazinen erschienen waren. Dieeher unauffälligen Copyright-Vermerke vorne im Buch verweisen bei Morality Meat auf (Zitat):

Zitat


copyright by Alice B. Sheldon. Originally published as by Raccoona Sheldon. in Dispatches from the Frontiers of the Female Mind, edited by Jen Green & Sarah Lefanu (The Women's Press Ltd., 1985

O.K., das erklärt das. Mich hätte es einfach gewundert, wenn bei dem Stoff niemandem geschwant hätte, dass der große Unbekannt vielleicht eine Frau sein könnte.

Die Frage ist, ob diese Unterschiede tatsächlich durch das biologische Geschlecht festgelegt sind, oder ob sie nicht vielmehr eine Folge von Sozialisation, Erziehung, gesellschaftlicher Erwartung etc. sind (ist es zB. tatsächlich so, dass Mädchen weniger gerne Raumschiffe haben, oder ist es nicht eher so, dass man den Knaben ganz einfach die Bücher mit den Raumschiffen schenkt und den Mädchen nicht?). Und da bin ich ganz auf Jakobs Seite: Die sozialen Faktoren sind da in meinen Augen eindeutig wichtiger.

Teils, teils. Ich hatte als Mädchen auch die allerseits bekannte "rosa Phase". Da musste alles rosa sein, von der Hose (oder dem Kleidchen) über die Kindergartentasche bis zu allem erdenklichen Schnick-Schnack.
Mit dem Spielzeug war es so, dass meine Eltern recht gelassen, aber auch aufgeklärt waren und auch öfter meine Meinung hören wollten. Letztendlich hatte ich jede Menge Stofftiere (und die gefallen in einem gewissen Alter wohl auch den Jungs), meine geliebten Elfenpuppen inklusive Schlafzimmer, Bad und Extrakleidern (typisch Mädchen), aber auch Matador und Playmobil (typisch für Buben - "Mädcheneditionen" gab es damals noch nicht.). Außerdem hatte ich durch meinen Bruder noch Zugang zu mehr Spielzeug, wie Matchbox-Autos (die haben ihn aber genauso wie mich nie näher interessiert, das war eher was, das die Erwachsenen wohl selbst gerne gehabt hätten, bei uns ist das durchgefallen) und Verwandlungsroboter. Bei den Verwandelungsrobotern war es so, dass ich nie damit gespielt habe, aber mich das Geschicklichkeitsspiel, also zu versuchen, ob sich der Roboter beispielsweise in einen Hubschrauber und wieder zurückverwandeln kann, gereizt hat.
Spielzeugwaffen, die mein Bruder massenweise von Opa bekam, haben uns beide nicht gereizt. Es gab nur eine Pistole, die echt knattern konnte (da konnte man was einlegen), die wir ganz nett fanden, aber das war in etwa so wie "Knallteufel" (das kennt ihr bestimmt unter diversen Namen. Das sind so winzige Dinger, die man auf den Boden schmeißt und die dann einen Knall machen. Meistens gibt man die kleinen Kindern zu Silvester, damit sie auf ungefährliche Weise ein "Feuerwerk" veranstalten können.) Als Waffe zum Menschen erschießen haben wir das nicht gesehen. Das hat halt geknallt.
Was kann man draus schließen? - Puh. Ich denke mal, dass beim Spielzeug tatsächlich viel offen ist, wenn man die Kinder einfach lässt. Was viele Erwachsene einfach nicht tun. Da gibt es Bausteine für den Buben und Puppen fürs Mädchen.
Aber manches Spielzeug wird einfach nicht gemocht, anderes "gendertypisches" geliebt, aber genauso gut kann das auch was sein, wo vermutlich Angehörige des anderen Geschlechts die Zielgruppe sind. Es gibt natürlich viele Mädchen, die von sich auch "Rosa-Glitzer" aussuchen. Ist auch nicht weiter schlimm. Lieblingsspielzeug von einem ca. zweijährigen Buben aus meiner Bekanntschaft war übrigens ein Kinderstaubsauger. Und mein bester Freund in der Volksschule hatte eine schwarze Puppe als Lieblingsspielzeug.
Mit Büchern ist es vermutlich so ähnlich. Da kriegen wohl Mädchen Pferdebücher und Jungs was mit ... allem möglichen, vielleicht sogar mit Raumschiffen. Ich denke, dass man da noch recht leicht ausbrechen kann. Viele haben ja Geschwister des anderen Geschlechts und da schaut man natürlich auch, was der andere hat. Dazu ist man ab dem Alter, wo man selbständig liest, auch schon so weit, dass man Zugang zu Schulbibliotheken usw. hat. Ich glaube allerdings, dass schon mehr Mädchen sich von Literatur für Mädchen und mehr Buben von Literatur für Buben angesprochen fühlen, als dass tatsächlich das nicht von Belang wäre. Identifikationsfiguren, aber auch der Freundeskreis tragen ja auch dazu bei.


Unser Körper hat durchaus eigene Vorstellungen von der Welt, bei denen er sich vom Gehirn nicht reinreden lässt.

Ja. Und bei Jugendliteratur sollte man auch beachten, dass Mädchen einfach schneller eine gewisse körperliche Reife erreichen. Themen, die sich um Liebe oder gar um die erste Sexualtät drehen (in dem Fall wohl eher küssen und vielleicht ein bisschen Petting, auch wenn "in real" mitunter schon mehr gemacht wird - aber sicherlich im Normalfall längst nicht so viel, wie uns Reality Soaps glauben machen wollen), sind daher in dem Fall viel früher gefragt. Ein Buch für beiderlei Geschlechter mit Zielpublikum ca. 13 Jahre zu schreiben, das ist so eine Sache: Rein körperlich (die Betonung liegt aber auf dem Körperlichen, geistig schaut das anders aus), sind da einige Mädchen schon auf dem Niveau erwachsener Frauen. Die Burschen sind da aber noch rechte Kinder und auch oft von der Körpergröße noch kleiner als die Mädchen. (Die holen aber schnell auf.) Wenn man sich in das Gebiet vorwagt, dann wird es einfach schwierig, da allen Lesern entsprechenden Alters gerecht zu werden. Ob da noch ein Raumschiff vorkommt, tut da wohl nicht viel zur Sache.


An einigen Stellen gerät man als Autor aber schon an Grenzen. Beschreibt mal einen Geschlechtsakt aus Sicht des jeweils anderen Geschlechts. Schwierig, was? Und so wie ich nur eine unklare Vorstellung davon habe, wie sich ein Tritt in die besten Teile des Mannes anfühlt (nicht gut, so viel ist klar), fehlt den Herren wa...

Ja, aber selbst wenn Du einen männlichen Protagonisten wählst, bist Du wohl nicht auf der Schiene, dass Du - selbst wenn im Laufe der Handlung klar ist, dass es zu sexuellen Handlungen kommt - unbedingt beschrieben musst, wie sich das genau anfühlt, wenn das eine Teil in das andere Teil reingesteckt wird. (Gleichgültig, aus welcher Sicht.)

#73 Frank Lauenroth

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Geschrieben 02 Mai 2013 - 09:05

Ja, aber selbst wenn Du einen männlichen Protagonisten wählst, bist Du wohl nicht auf der Schiene, dass Du - selbst wenn im Laufe der Handlung klar ist, dass es zu sexuellen Handlungen kommt - unbedingt beschrieben musst, wie sich das genau anfühlt, wenn das eine Teil in das andere Teil reingesteckt wird. (Gleichgültig, aus welcher Sicht.)


Manche Dinge kann man als 'eigenerlebt' beim Leser vorraussetzen. Eingefügtes Bild Details bremsen da nur den Lesefluss. Es sei denn, es soll ein Erotikbuch werden. Aber da wären wir wohl hier falsch! Eingefügtes Bild

 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#74 Pogopuschel

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Geschrieben 05 Mai 2013 - 18:22

In meinem Blog habe ich jetzt einen Eintrag zum Thema Frauen in der Science Fiction veröffentlicht, der aber vor allem ein Hinweis auf einen tollen Blogeintrag von Nina Allan und eine Hausarbeit von mir zu "The Dispossessed" von Ursula K. Le Guin ist: http://translateordi...2013/05/05/568/

Bearbeitet von Pogopuschel, 05 Mai 2013 - 18:22.


#75 †  a3kHH

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Geschrieben 07 Mai 2013 - 15:07

In dem Blog-Eintrag von Nina Allan fehlen diverse Frauen. Insbesondere die, die sich um die Emanzipation der angloamerikanischen SF (Literatur als auch LiteratInnen) verdient gemacht haben.

Deine Hausarbeit liest sich ganz nett, ist aber auf einen 40 Jahre alten Roman einer Autorin fixiert. (Klar, darum ging es auch.) Zu diesem Zeitpunkt hatten Frauen stark darum zu kämpfen, überhaupt ernstgenommen zu werden, nicht umsonst hat Alice Sheldon unter männlichem Pseudonym geschrieben. Dieser Kampf ist aber vorbei und die Emanzipation hat gewonnen. Modernere SF&F (etwa ab den 90ern) diskutiert gar nicht mehr über die Gleichberechtigung von Männern und Frauen, sondern setzt sie einfach als Standard voraus. Dies ist besonders auffällig bei amerikanischer MilSF ehemaliger Soldaten (Ringo, Henry). Auch gibt es meiner Wahrnehmung nach keine Diskriminierung bei den Autoren mehr, das, was Nina Allan über die amerikanischen Preise schreibt, zeigt nur, daß keine Alibifrau mehr benötigt wird. Und wenn in einem Jahr "die Frauen" (gerade bei Schriftsteller-Künstler-Ehepaaren verbirgt sich hinter dem männlichem oder weiblichem Pseudonym oftmals eine Kooperation, Beispiele dafür sind Iny Lorentz, David Eddings und Mercedes Lackey) mal nichts geschrieben haben, das in die Shortlists kommt : So what ? Dann sind sie eben im nächsten oder übernächstem Jahr überproportional vertreten, halte ich nicht für ein Problem, im Gegenteil.

Was ich sagen will : Mach' weiter, bau' Deine Hausarbeit aus.

P.S. : Heidrun Jänchen !

Bearbeitet von a3kHH, 07 Mai 2013 - 15:13.


#76 Pogopuschel

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Geschrieben 07 Mai 2013 - 18:47

P.S. : Heidrun Jänchen !


Ups, danke für den Hinweis.Ist geändert.
Was die Hausarbeit angeht, das war das Modernste was ich kriegen konnte. Ansonsten hätte ich über Thomas Morus, Edward Bellamy, Nathanial Hawthorne oder ähnlich verstaubte Recken schreiben müssen. Eingefügtes Bild

#77 fahrenheit.451

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Geschrieben 15 Mai 2013 - 17:51

In meinem Blog habe ich jetzt einen Eintrag zum Thema Frauen in der Science Fiction veröffentlicht... http://translateordi...2013/05/05/568/

Ich konnte nicht umhin, der Aufzählung von weiblichen deutschen SF-Autoren zwei Namen hinzuzufügen: Johanna Braun und Angela Steinmüller.
;-)
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#78 Pogopuschel

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Geschrieben 15 Mai 2013 - 18:17

Danke. Ich hatte ja nur die aufgeschrieben, die mir spontan eingefallen sind. Johanna Braun kenne ich tatsächlich nicht. Aber dass ich Angela Steinmüller vergessen habe, ist schon peinlich. Nicht nur, weil ich natürlich "Andymon" gelesen habe, sondern auch, weil ich die Steinmüllers persönlich kenne, und schon sehr interessante und unterhaltsame Gespräche mit ihnen geführt habe. Das ist vielleicht auch das Problem bei Autorenduos, dass man sie immer nur im Doppelpack wahrnimmt.

#79 fahrenheit.451

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Geschrieben 15 Mai 2013 - 19:19

Das ist vielleicht auch das Problem bei Autorenduos, dass man sie immer nur im Doppelpack wahrnimmt.

Stimmt.

Hab grade die Hausarbeit gelesen und etwas verwundert geguckt, daß Seyferth nicht erwähnt wird; aber es ist eben eine Hausarbeit und keine Diss.

Sehr einverstanden bin ich mit dem Fazit. Die Brille, mit der die Feminismusbewegten auf Le Guin schauen, gleicht eher selbstangelegten Scheuklappen.
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#80 Pogopuschel

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Geschrieben 15 Mai 2013 - 19:29

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, sie zu lesen.
Da ich Nordamerikastudien studiere, und das Seminar auf Englisch gehalten wurde, hatte ich irgendwie auch nur englischsprachige Texte auf dem Schirm (auch wenn ich die Arbeit dann auf Deutsch geschrieben habe). Ich hatte mich vor allem an dem Buch von Amy M. Clark* und ihrem Literaturverzeichnis orientiert.




*Ursula K.Le Guin’s Journey To Post-Feminism

#81 lapismont

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Geschrieben 16 Mai 2013 - 07:44

So viele Frauen in der deutschen SF gibt es auch gar nicht, oder? Für die DDR interessant/relevant wäre vielleicht auch Irmtraud Morgner.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#82 fahrenheit.451

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Geschrieben 18 Mai 2013 - 11:16

So viele Frauen in der deutschen SF gibt es auch gar nicht, oder? Für die DDR interessant/relevant wäre vielleicht auch Irmtraud Morgner.

Ja, es scheint immer noch vorwiegend Männerspielzeug zu sein.

Irmtraud Morgner zur SF zu zählen setzt eine sehr breite Definition voraus. Dann rutscht auch Christa Wolf in die SF hinein (wenn sie nicht schon drin ist, mit ihrer Geschlechtertausch-Geschichte Selbstversuch, die hervorragend zum eigentlichen Thema des Theads paßt). Irmtraud Morgner würde ich zum magischen Realismus zählen (also eher bei Gabriel Garcia Marquez und Bulgakow einordnen).

Vergessen haben wir auch noch Karla Schmidt, Anja Kümmel und, eigentlich unverzeihlich, Uschi Zietsch. Und wenn sie mit ihrem Die-neunte-Expansion-Roman fertig ist, kommt noch Nadine Boos hinzu.
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#83 †  a3kHH

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Geschrieben 18 Mai 2013 - 19:50

Und ebenfalls vergessen sollte man dann Nicole Rensmann, Lena Falkenhagen, Maike Hallmann, Nicole Schumacher und Daniela Knorr. Und die Boom-Schwester. Und und und ... Nee, nee, schon richtig, in der deutschen SF gibt's keine weiblichen Autoren. Und ja mein lieber lappi, Du hast 'ne Gemeinheit gut.

#84 Pogopuschel

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Geschrieben 18 Mai 2013 - 20:23

Wie konnte ich nur Uschi vergessen. Wobei sie ebenso wie Nicole und einige andere bisher in meiner völlig subjektiven Wahrnehmung vor allem als Fantasyautorinnen aufgetaucht sind. Ja, ja, ich weiß Perry Rhodan, Ikarus, Justifiers, Space Fiction usw.

Bearbeitet von Pogopuschel, 18 Mai 2013 - 20:24.


#85 Lucardus

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Geschrieben 19 Mai 2013 - 12:08

Und die Boom-Schwester.

Na, die wird sich bedanken, wenn sie als Autorin so bezeichnet wird. Schreibt als Sylke Brandt, wenn mich nicht alles täuscht.
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#86 derbenutzer

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Geschrieben 19 Mai 2013 - 12:22

Der Fall James Triptree Jr. vs. Robert Silverberg ("so gut kann nur ein Mann schreiben") hat ja gezeigt, wie schnell man mit solchen Behauptungen von Unterschieden zwischen männlichen und weiblichen Autoren auf die Schnauze fallen kann.

Ein Hinweis zu James Tiptree Jr.: In der aktuellen Rundschau bei derStandard.at rezensierte Josefson Julie Phillips: James Tiptree Jr. Das Doppelleben der Alice B. Sheldon.

... 800 Seiten, die ich mir vermutlich gönnen werde.

LG

Jakob

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#87 fahrenheit.451

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Geschrieben 22 Mai 2013 - 00:24

Und ebenfalls vergessen sollte man dann Nicole Rensmann, Lena Falkenhagen, Maike Hallmann, Nicole Schumacher und Daniela Knorr. Und die Boom-Schwester. Und und und ...
Nee, nee, schon richtig, in der deutschen SF gibt's keine weiblichen Autoren.
Und ja mein lieber lappi, Du hast 'ne Gemeinheit gut.

"So viele gibts da auch nicht" lautete der Ausgangspunkt, und nicht "es gibt keine".

Davon abgesehen: Irgendwie hatten lapismont und ich stillschweigend "eigenes Buch in der SF veröffentlicht" als Kriterium vorausgesetzt, wahrscheinlich, weil es in dem verlinkten Artikel ebenso war.
Lena Falkenhagen vergessen (für mein Teil), weil Justifiers nach dem ersten Band nicht mehr interessant war.

btw: "Die Boom-Schwester"? Auweia! Genausogut könnte man Nadine Boos als Post-Frau bezeichnen.

Ein Hinweis zu James Tiptree Jr.: In der aktuellen Rundschau bei derStandard.at rezensierte Josefson Julie Phillips: James Tiptree Jr. Das Doppelleben der Alice B. Sheldon.
... 800 Seiten, die ich mir vermutlich gönnen werde.


Ja, unbedingt lesenswert. Nicht nur Josefsons Besprechung, das Buch. Habe eben gerade eine Eloge auf diese blendend geschriebene Biografie und Zu einem Preis fürs nächste SF Jahr verfaßt.
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#88 †  a3kHH

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Geschrieben 01 Juni 2013 - 18:52

"So viele gibts da auch nicht" lautete der Ausgangspunkt, und nicht "es gibt keine".

Weder das eine noch das andere stimmt heutzutage.

#89 lapismont

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Geschrieben 01 Juni 2013 - 19:27

Und ebenfalls vergessen sollte man dann Nicole Rensmann, Lena Falkenhagen, Maike Hallmann, Nicole Schumacher und Daniela Knorr. Und die Boom-Schwester. Und und und ...
Nee, nee, schon richtig, in der deutschen SF gibt's keine weiblichen Autoren.
Und ja mein lieber lappi, Du hast 'ne Gemeinheit gut.

Weder das eine noch das andere stimmt heutzutage.


Ich weiß Alfred, dass Du da einen Verteidigungsreflex hast, aber es ging nicht um die abschließende Aufzählung aller Autorinnen. Als regelmäßiger Leser aktueller SF-Anthos kenne ich eigentlich alle relevanten deutschschreibenden (hallo Nina), zumindest von ihren Geschichten her.

Mir fiel bloß auf, dass in meinen DDR-SF-Regalen nur zwei Autorinnen zu sehen sind. In die anthologien habe ich jetzt nicht reingeschaut, erinnere mich aber zur Wendezeit in einer Literaturzeitschrift noch was gelesen zu haben, könnte aber auch eine russin gewesen sein.
Dass wir heute so viele namen nennen können, ist toll.

Mal sehen, wer aus unserer Epoche in Erinnerung bleibt.
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Geschrieben 03 Juni 2013 - 15:20

"Heutzutage" ist dabei das Stichwort. Vor zwanzig, dreißig Jahren sah es schon besser aus als im Golden Age, aber gut war was anderes. Erst in diesem Jahrtausend hat sich die Gleichberechtigung von Autoren und Autorinnen im phantastischen Bereich zunehmend durchgesetzt, ja sie ist meiner Wahrnehmung nach sogar ein bißchen über das Ziel hinausgegangen. Es geht mir nur darum, daß heute niemand mehr nach Emanzipation schreien, sie fordern muß, sie ist einfach gegeben.


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