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Die Must Reads der SF-Literatur


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86 Antworten in diesem Thema

#61 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 15 Juni 2013 - 07:15

(

Mist! Ihr wart schneller gewesen. EingefĂĽgtes Bild EingefĂĽgtes Bild

Nein, wir setzen nur den Zeitschlitten Mark SFN IV ein, um deine Vorschläge schon in unseren jeweiligen Posts zu deren Erstentstehung einzubringen... :qdevil: )

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten ĂĽber den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob ĂĽbersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#62 Ming der Grausame

Ming der Grausame

    Evil Ruler of Mongo

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Geschrieben 15 Juni 2013 - 12:52

Von Anderson wäre noch zu erwähnen: A Knight of Ghosts and Shadows...

Seine komplette Flandry-Zyklus ist höchst lesenswert, ebenso Die Chroniken der Zeitpatrouille und selbstverständlich den Nicholas-Van-Rijn- aber auch sein Sternen-Zyklus.
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

Buck Rogers

#The World from the nefarious Ming the Merciless
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  • • (Film) gerade gesehen: Gran Turismo
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#63 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 15 Juni 2013 - 13:02

Robert Silverberg, z.B. Tom O'Bedlam und Es stirbt in mir.

#64 derbenutzer

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Geschrieben 15 Juni 2013 - 15:54

Silverberg gehört dazu, gar keine Frage. Silverbergs Majipoor Zyklus etwa schielt zwar in Richtung Fantasy, ist aber -- meiner bescheidenen Meinung nach -- für SF-Leser eine im wahrsten Sinn seiner Wörter wunderbare Lektüre! LG Jakob

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#65 Ming der Grausame

Ming der Grausame

    Evil Ruler of Mongo

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Geschrieben 15 Juni 2013 - 20:26

Die Vorkosigan-Saga von Lois McMaster Bujold gehört meiner Meinung nach definitiv zu den Must Reads, ebenso aber auch Neal Stephensons Diamond Age und Snow Crash und selbstverständlich auch Vernor Vinges Zonen-des-Denkens-Zyklus.
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#66 derbenutzer

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Geschrieben 15 Juni 2013 - 21:09

Die Vorkosigan-Saga von Lois McMaster Bujold gehört meiner Meinung nach definitiv zu den Must Reads, ebenso aber auch Neal Stephensons Diamond Age und Snow Crash und selbstverständlich auch Vernor Vinges Zonen-des-Denkens-Zyklus.

So ist es. EingefĂĽgtes Bild

LG

Jakob

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#67 antonrumata

antonrumata

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Geschrieben 16 Juni 2013 - 13:46

Die Antwort auf die Frage nach den sogenannten "Must Reads" wird immer subjektiv sein und auch dadurch beeinflusst, welcher Bereich der Science-Fiction einem zugänglich bzw. erreichbar und somit prägend war. Ich bin in der DDR groß geworden und kannte demzufolge nur wenige westliche Autoren (z. B. Ursula K. Le Guin). Dafür habe ich einen Einblick in die Ost-SF bekommen, die ebenso interessante Autoren aufzuweisen hat.

Arkadi und Boris Strugatzki sind nicht umsonst die bedeutendsten SF-Autoren der ehemaligen Sowjetunion. Ihre Werke beeinflussen heute noch zahlreiche russische Autoren. Sergej Lukianenko bspw. übernahm für seinen Roman "Spektrum" die Zünder aus "Ein Käfer im Ameisenhaufen" und ist auch sonst nach eigener Aussage ein großer Strugazki-Fan. Ein Kapitel des Strugatzki-Romans "Picknick am Wegesrand" wurde durch Tarkowski mit "Stalker" verfilmt. Das Computerspiel "STALKER" lehnt sich indirekt an Buch und Film an. Vielleicht qualifiziert ein solcher Einfluss ein Werk zum "Must Read"?

Die Strugatzkis haben mit "Mittag, 22. Jahrhundert" einen außergewöhnlich interessanten Zukunftsentwurf vorgestellt. Viele Merkmale dieser Zukunftswelt ähneln denen anderer utopischer Welten, wie zum Beispiel dem Star Trek-Universum nach Gene Roddenberry. Auch wenn es scheint, dass ihre Vorstellung kaum jemals Realität werden sollte. Boris Strugatzki fomulierte so treffend: "Es erschien uns ... verlockend und notwendig, eine Welt darzustellen, in der zu leben angenehm und interessant wäre ..." (Gesammelte Werke Band 5, S. 828). Ob ihre Werke in Vergessenheit geraten und damit an Bedeutung verlieren werden, wird die Zeit zeigen.

Bearbeitet von antonrumata, 16 Juni 2013 - 13:48.

„Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne“ (Jean Paul)


#68 Tiff

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Geschrieben 16 Juni 2013 - 14:12

Sergej Lukianenko bspw. übernahm für seinen Roman "Spektrum" die Zünder aus "Ein Käfer im Ameisenhaufen" und ist auch sonst nach eigener Aussage ein großer Strugazki-Fan. Ein Kapitel des Strugatzki-Romans "Picknick am Wegesrand" wurde durch Tarkowski mit "Stalker" verfilmt. Das Computerspiel "STALKER" lehnt sich indirekt an Buch und Film an. Vielleicht qualifiziert ein solcher Einfluss ein Werk zum "Must Read"?

Ja, das ist durchaus überzeugend. Damit wären es von meiner Seite folgende fünf Must-Reads: "Der Wüstenplanet", "Blade Runner", "Neuromancer", "Solaris" und "Picknick am Wegesrand". Nichts davon lese ich besonders gerne, aber ich anerkenne die Bedeutung dieser Romane.

Bearbeitet von Tiff, 16 Juni 2013 - 14:12.


#69 Ming der Grausame

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Geschrieben 16 Juni 2013 - 14:22

Nun, zumindest Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein gehört definitiv zu den Must Reads. Allerdings gebe ich offen zu, dass ich mich bei der sowjetischen Phantastik nicht sonderlich gut auskenne. Aber bei der Beschäftigung mit der modernen russischen Science-Fiction sollte man zumindest Dmitri Glukhovskis Metro 2033 aber schon kennen...
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#70 Tiff

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    Laionaut

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Geschrieben 16 Juni 2013 - 14:45

Bei 40 Leuten im Forum hat man bald eine Liste von 150 "Must-Reads", von denen die meisten Foristen aber nur jeweils 10-15 gelesen haben. Ich nehme meine Vorschläge bis auf der "Wüstenplanet" und "Neuromancer" wieder zurück.

#71 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 16 Juni 2013 - 15:07

Solaris war schon in Ordnung.

Und Träumen Androiden von elektrischen Schafen? eigentlich auch.

Zu Picknick am Wegesrand kann ich nichts sagen – kenne ich leider einfach nicht...
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#72 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 20 Juni 2013 - 08:38

Ich muss auch Alfred ein bisschen Recht geben. Unabhängig von der ursprünglichen Fragestellung. Und das aus folgendem Grund: Die 'Klassiker' stehen für Ihre Zeit (oder ihre politische Umgebung). Natürlich haben sie ihre Daseinsberechtigung. Manche von Ihnen sind dennoch überholt. Nicht nur thematisch sondern auch von der Art zu schreiben. Letzteres auch im Kontext mit der heutigen Erwartungshaltung des Lesers. Denn wer jetzt in die SF eintauchen möchte, könnte dennoch Thriller oder meinetwegen auch Vampirschmonzetten gelesen haben. Wie auch immer. Heute wird anders geschrieben. In und außerhalb der SF. Und so kann ein Must-Read, der schon ein paar Jahre auf dem Kerbholz hat, zuweilen langweilen. Andererseits ist - wenn man die SF in seinen Anfängen und Entwicklungen verstehen möchte - auch die Lektüre manch angestaubten Romans hilfreich. Die Wahrheit befindet sich - wie immer - irgendwo in der Mitte.

† In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#73 Dany

Dany

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Geschrieben 20 Juni 2013 - 11:54

Gut, dann melde ich mich auch mal wieder zu Wort und sage erst einmal DANKE für die vielen Antworten. Ich schätze, ich bin jetzt die nächste Zeit gut damit beschäftigt, die ganzen Vorschläge von euch für mich irgendwie zu analysieren und zu sehen, was ich als Erstes lesen werde. Vermutlich läuft es wohl daraus hinaus, dass ich mir zunächst die Bücher schnappe, die hier am häufigsten genannt wurden.
Für die nächsten Jahre habe ich jedenfalls genug Lesestoff. ;)

Also vielen lieben Dank noch mal! Ich hätte nicht damit gerechnet, dass tatsächlich so viele Antworten in so kurzer Zeit kommen. Jaja, damit hätte ich rechnen sollen bei so einer Frage. Ich weiß. EingefĂĽgtes Bild

#74 simifilm

simifilm

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Geschrieben 20 Juni 2013 - 12:06

Ich muss auch Alfred ein bisschen Recht geben. Unabhängig von der ursprünglichen Fragestellung.
Und das aus folgendem Grund: Die 'Klassiker' stehen für Ihre Zeit (oder ihre politische Umgebung).


Da kann man sich sicher auch lange darüber streiten, aber unter "Klassiker" verstehe ich eigentlich ein Werk, das seine Zeit bis zu einem gewissen Grad überdauert. Um das bereits genannte Beispiel H. G. Wells wieder aufzugreifen: War of the Worlds und The Time Machine sind in meinen Augen zweifellos Klassiker. Die werden heute noch regelmässig aufgelegt, gelesen, sind potenziell Schulstoff resp. tauchen oft in Seminaren auf, werden verfilmt etc. etc. Bücher wie A Modern Utopia oder Things to Come dagegen, bei denen man durchaus argumentieren kann, dass sie eigentlich viel repräsentativer für Wells Denken und Schaffen sind, kennt und liest ausserhalb eines Kreises von Spezialisten keine Sau. Und kaum jemand würde sie als Klassiker bezeichnen.

Ein Klassiker in diesem Verständnis muss dabei keineswegs auch ein Werk sein, dass auch von den Zeitgenossen als wichtig oder einflussreich wahrgenommen wurde. Der Status eines Werks kann auch im Nachhinein wachsen (Beispiel aus dem Bereich Film: Hitchcocks Vertigo wurde bei Erscheinen von Kritik und Publikum eher lau aufgenommen und auch für die Bewunderer Hitchcocks war klar, dass der Film nicht zu den "wichtigen" gehört. Das hat sich mittlerweile geändert. Die Zeitschrift Sight & Sound führt alle zehn Jahre eine Befragung durch, um die besten Filme aller Zeiten zu ermitteln. Vertigo hat sich da langsam hochgearbeitet und erreichte vergangenes Jahr erstmals Platz eins). In diesem Sinne: Vertigo ist auf jeden Fall ein Klassiker, obwohl das bei Erscheinen noch gar nicht absehbar war.

Bearbeitet von simifilm, 20 Juni 2013 - 12:07.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#75 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 21 Juni 2013 - 09:02


Da kann man sich sicher auch lange darüber streiten, aber unter "Klassiker" verstehe ich eigentlich ein Werk, das seine Zeit bis zu einem gewissen Grad überdauert. Um das bereits genannte Beispiel H. G. Wells wieder aufzugreifen: War of the Worlds und The Time Machine sind in meinen Augen zweifellos Klassiker.

Ein Klassiker in diesem Verständnis muss dabei keineswegs auch ein Werk sein, dass auch von den Zeitgenossen als wichtig oder einflussreich wahrgenommen wurde. Der Status eines Werks kann auch im Nachhinein wachsen (Beispiel aus dem Bereich Film: Hitchcocks Vertigo wurde bei Erscheinen von Kritik und Publikum eher lau aufgenommen und auch für die Bewunderer Hitchcocks war klar, dass der Film nicht zu den "wichtigen" gehört. --- Vertigo ist auf jeden Fall ein Klassiker, obwohl das bei Erscheinen noch gar nicht absehbar war.


Komplette Zustimmung meinerseits. Was aber auch meinen Darlegungen nicht widerspricht (falls das deine Absicht war).
Vielleicht muss man zur Beschreibung eines Klassikers auch das Adjektiv 'stilbildend' hinzufügen. Vielleicht muss ein Klassiker (außer der in sich wohnenden Qualität des Werkes) zufällig Erster in einer bestimmten Hinsicht gewesen sein.
Und wenn er denn schon nicht Erster war, dann musste er einfach nur von jemandem geschrieben worden sein, der über deutlich mehr Verbreitungspotential als der Originalautor verfügt (z.B. Faust von Goethe)

Bzgl Vertigo ...
In eben diesem Kontext war Vertigo zu seiner Zeit inhaltlich nicht stilbildend. Geschickt konstruiert. Eine Geschichte, die sich eher behäbig dem unvermeidlichen Showdown nähert.
Aber - und das weißt du wahrscheinlich besser - visuell seiner Zeit voraus.
Die Hitchcockschen Kameraspielchen (z.B. große Porträts vor scheinbar unwichtigem Hintergrund), die A.H. speziell in seinen 54er und 55er-Filmen vervollkommnet hatte, setzt er bei Vertigo - Achtung, jetzt kommts - stilbildend ein.
Aber das ist eigentlich off-topic.

Zurück zu den Klassikern der SF.
Es muss zu seiner Zeit neu und gut gewesen sein. Und es muss aus irgendeinem Grund (z.B. ein zu dem Zeitpunkt bereits etablierter Autor) über eine gewisse Verbreitungsmenge verfügt haben.
Was mich auf direktem Weg zur nächsten Frage bringt: Welche aktuellen SF-Titel hätten dann wohl das Zeug, in 50 Jahren Klassiker genannt zu werden? EingefĂĽgtes Bild

† In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#76 simifilm

simifilm

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Geschrieben 21 Juni 2013 - 10:22


Komplette Zustimmung meinerseits. Was aber auch meinen Darlegungen nicht widerspricht (falls das deine Absicht war).
Vielleicht muss man zur Beschreibung eines Klassikers auch das Adjektiv 'stilbildend' hinzufügen. Vielleicht muss ein Klassiker (außer der in sich wohnenden Qualität des Werkes) zufällig Erster in einer bestimmten Hinsicht gewesen sein.
Und wenn er denn schon nicht Erster war, dann musste er einfach nur von jemandem geschrieben worden sein, der über deutlich mehr Verbreitungspotential als der Originalautor verfügt (z.B. Faust von Goethe)


Es ging mir um den Punkt des "Für-ihre-Zeit-Stehens" respektive Überholtseins. Klassiker sind in meinem Verständnis eben eher die Werke, die uns auch heute noch etwas sagen. Was bei stilbildenden Werken nicht der Fall sein muss. Man nehme als literarisches Beispiel Klopstock. In seiner Zeit extrem populär, ungeheuer einflussreich, ein Vorbild für eine Generation von Schriftstellern (zB. Goethe, man siehe die Szene im Werther). Heute praktisch unlesbar und — mit Ausnahme eines kleinen Kreises von Germanisten — komplett vergessen.

In der SF gibt es das zuhauf. Vieles aus der Gernsback- und Campbell-Phase, was damals zweifellos stilbildend war, liest heute niemand mehr.

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#77 Frank Lauenroth

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Geschrieben 21 Juni 2013 - 12:51

Ich befürchte: Es gibt keine Weltformel, um einen 'Klassiker' zweifelsfrei als solchen zu identifizieren.

Bearbeitet von Frank Lauenroth, 21 Juni 2013 - 12:51.

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#78 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

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Geschrieben 28 März 2016 - 10:10

Die Hyperion-Gesänge von Dan Simmons, da gibt es einen Sammelband, der umfasst die zwei Romane Hyperion (erschienen 1989) und Der Sturz von Hyperion (erschienen 1990). Und dann gibt es noch eine Fortsetzung: Endymion. PFLICHT!

 Das finde ich auch! Hier bei mir stehen allerdings 4 dicke Schwarten (neben dem restlichen Werk Simmons, ich bin sein ergebener Fan.). Im ĂĽbrigen meine ich, dass es wichtig ist, ĂĽberhaupt zu lesen. Man kann durchaus (wie ich selbst bis zum zwanzigsten Lebensjahr) Perry Rhodan lesen, dann mit Harry Harrison weiter machen und sich dann im Schwierigkeitsgrad steigern. Im Sport fängt mensch ja auch mit den einfachen Ăśbungen, ständiger Wiederholung an. Lem allerdings ist ganz sicher ein Klassiker, als Lesefutter jedoch kaum geeignet. Zumindest habe ich das seinerzeit so empfunden. Ganz sicher sind seine Ideen bahnbrechend. Die Umsetzung lässt allerdings zu wĂĽnschen ĂĽbrig - der Mann ist einfach kein Erzähler.


Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 28 März 2016 - 10:21.

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#79 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 28 März 2016 - 12:12

Lem unterscheidet sich aber auch in sich... Ich hab z.B. glĂĽcklicherweise mit dem Unbesiegbaren angefangen! GroĂźartig!


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#80 Selma die Sterbliche

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Geschrieben 29 März 2016 - 13:02

Seine komplette Flandry-Zyklus ist höchst lesenswert, ebenso Die Chroniken der Zeitpatrouille und selbstverständlich den Nicholas-Van-Rijn- aber auch sein Sternen-Zyklus.

Anderson, Poul, Höllenzirkus gibt es jetzt schon billig (hier stand vorher ein Preis :devil: ) bei amazon... Haben den Guten zu seiner Zeit viel gelesen, doch die Serie ist mir wohl entgangen (oder ich war blank). Schade, jetzt gibt es sie nicht mehr vollständig... Also weiter mit dem Tagesgeschäft.

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#81 simifilm

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Geschrieben 29 März 2016 - 13:09

Lem allerdings ist ganz sicher ein Klassiker, als Lesefutter jedoch kaum geeignet. Zumindest habe ich das seinerzeit so empfunden. Ganz sicher sind seine Ideen bahnbrechend. Die Umsetzung lässt allerdings zu wünschen übrig - der Mann ist einfach kein Erzähler.

 

Wie andernorts geschrieben, halte ich Lem zwar nicht fĂĽr einen stilistischen Innovator, aber die meisten seiner Romance und Kurzgeschichten sind doch sehr gut lesbar. Der futurologische Kongress und Memoiren, gefunden in der Badewanne lesen sich doch sehr flĂĽssig. Wahrscheinlich spielt auch die Ăśbersetzung eine Rolle; ich habe mal eine Fassung von Solaris gelesen, die fast unlesbar war.


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#82 Mammut

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Geschrieben 29 März 2016 - 13:41

Die Roboter Märchen fand ich sehr eindrucksvoll.


JahresrĂĽckblick 2023
http://defms.blogspo...blick-2023.html

#83 Selma die Sterbliche

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Geschrieben 31 März 2016 - 15:41

Lem war in der Stadtbibliothek zu haben. Ihn zu lesen, hat mir nicht geschadet. Einiges hat mir sogar gut gefallen. Aber notfalls lese ich auch das Telefonbuch.


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#84 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 01 April 2016 - 11:51

Das Telefonbuch und irgendwelche Kurzgeschichten der AutorInnen hier im SFN? :qdevil:

 

Ein absoluter "must read" sind John Normans Gor-BĂĽcher, insbes. nach dem Anfangsband!  :coool:


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#85 Selma die Sterbliche

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Geschrieben 03 April 2016 - 16:47

Ein absoluter "must read" sind John Normans Gor-BĂĽcher, insbes. nach dem Anfangsband!  :coool:

 

Du lieber Himmel, ausgerechnet GOR! Der Sex ist ja ganz gut, aber der Rest doch arg naiv. Die Reihe wurde von mir schon in den 90ern verrissen... und dann habe ich sie als Inspiration fĂĽr "Zeitenwende" genutzt. In Cendraka wäre John Grey ein ganz kleines WĂĽrstchen, echt. Jetzt muss ich John Norman nur noch die "Heimsteine" klauen, die sind auch ziemlich cool.  :devil:


Nieder mit den Gleichmachern. Sie wollen uns durch Langeweile mĂĽrbe kriegen. Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 


#86 yiyippeeyippeeyay

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    Interstellargestein

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Geschrieben 03 April 2016 - 17:32

(Achte mal auf das Datum meines letzten Posts... q;))


/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten ĂĽber den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob ĂĽbersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#87 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

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Geschrieben 04 April 2016 - 12:05

Reingefallen! Wuhaha... :bighlaugh: das musste ja mal passieren. Ich hätte darauf kommen können, war doch Band 1 noch einigermaĂźen spannend. Sonst hätte ich wohl kaum die anderen noch gekauft, seinerzeit. Irgendwie konnte mich Norman aber doch beeindrucken/beeinflussen. Mein erste Fall von Hassliebe!


Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 04 April 2016 - 12:06.

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