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Arbeitslosigkeit in der Science Fiction


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53 Antworten in diesem Thema

#31 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 13 Dezember 2013 - 00:19

Warum sprichst Du eigentlich nur von Romanen? - Gerade in Kurzgeschichten ist das Thema sehr präsent.


Meinst du mich?
Weil ich dafür zu selten Kurzgeschichten lese. Mir ist das Thema spontan eingefallen und da habe ich einfach die ersten Bücher genannt, die mir in den Sinn kamen. Kurzgeschichten sind mir da keine eingefallen.

Danke für den Hinweis. Ich denke auch, dass sich das spezielle Thema der Arbeitslosigkeit (nochmal von Armut abgegrenzt) auch hervorragend in Kurzgeschichten thematisieren lässt, während es schwierig wird, einen ganzen Roman zu tragen, und dort eher als Nebenstrang oder zum Worldbuilding geeignet ist.

Armut ist ja ein Begriff, der nur schwierig zu definieren ist. Arbeitslosigkeit muss nicht zwangsläufig Armut bedeuten, kann auch nur Langeweile, Perspektivlosigkeit und das Gefühl nicht gebraucht zu werden bedeuten. Während Arbeit nicht zwangsläufig bedeutet, dass man nicht arm ist.

Was hier in Deutschland als materielle Armut gilt, kann in manchen Ländern schon als Wohlstand angesehen werden. Es gibt zwar "objektive" Kriterien, wie z. B. den Gini-Koeffizienten (zur Ungleichverteilung), aber am Ende ist es oft eine sehr subjektive Ansicht, ob sich jemand arm fühlt.

Mir geht es hier weniger um das Thema Armut, dass durchaus sehr präsent in der SF ist, sondern wirklich speziell um Arbeit und Arbeitslosigkeit in der Zukunft.

Bearbeitet von Pogopuschel, 13 Dezember 2013 - 00:20.


#32 derbenutzer

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Geschrieben 13 Dezember 2013 - 05:02

...


Organische Entitäten dürfen eben nicht alles. Darf ein jeder ein Krieg von Zaum brechen? Darf ein jeder ander organische Entitäten mit hochentwickelte Waffen versorgen? Selbst die organischen Entitäten von Kontakt oder Besonderen Umständen dürfen nicht alles.


Ja, aber menschliche Kinder werden gewöhnlich irgendwann erwachsen und damit autonom. Die organischen Entitäten der Kultur können aber nie Autonomie erlangen – zumindest nicht innerhalb der Kultur. Sie haben nur das Recht aus der Kultur auszutreten, nicht jedoch das Recht die Spielregeln der Kultur zu bestimmen. Die organischen Entitäten der Kultur sind schlussendlich auf ewig zu bessere Haustiere der KI-Kerne degradiert.


...

Zu Absatz 1:

Ich schrieb "praktisch alles" ...

Zu Absatz 2:

Da laufen vermutlich die Deine und die meine Abschätzung heftig auseinander. Vielleicht liegt es an den ersten paar teils eher holprig übersetzten Culture-Büchern, die entscheidende Feinheiten eventuell nicht optimal vermitteln konnten; keine Ahnung. Ich sehe das jedenfalls absolut nicht so.

Für diesen Thread belasse ich es dabei. Aber das Thema ist durchaus interessant. Mal sehen, es gibt ja auch Banks-Threads ...

LG

Jakob

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#33 †  a3kHH

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Geschrieben 13 Dezember 2013 - 10:21

Danke für den Hinweis. Ich denke auch, dass sich das spezielle Thema der Arbeitslosigkeit (nochmal von Armut abgegrenzt) auch hervorragend in Kurzgeschichten thematisieren lässt, während es schwierig wird, einen ganzen Roman zu tragen, und dort eher als Nebenstrang oder zum Worldbuilding geeignet ist.

Jein.
In Kurzgeschichten ist das Thema "Arbeitslosigkeit" oft plakativ-propagandistisch dargestellt. Es in einen Roman zu integrieren und dort zu thematisieren ist ungleich schwieriger.
Wohlgemerkt : Dies ist eine Regel, selbstverständlich gibt es Ausnahmen.

#34 simifilm

simifilm

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Geschrieben 13 Dezember 2013 - 16:29

Vielleicht nach deiner Logik. Aber nach meiner elementaren Logik leidet ein Automobil, das erst gar nicht zum Fahren also zur Beförderung von Personen gedacht war, unzweifelhaft an der Tragik der Unrealisierbarkeit dessen, was ein Automobil ausmacht, nämlich das man damit zur Beförderung von Personen fahren kann.


Ich: Utopien sind gar nicht zur Umsetzung gedacht, folglich gibt es auch keine "Tragik der Unrealisierbarkeit".
Ming: Utopien leiden an der "Tragik der Unrealisierbarkeit", weil die Realisierbarkeit das ist, was eine Utopie ausmach

Folgerung: Mings elementare Logik besteht darin, ohne Argumente das Gegenteil zu behaupten.

Was Hegel dazu wohl gemeint hätte?

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#35 Ming der Grausame

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Geschrieben 13 Dezember 2013 - 19:16

Armut ist ja ein Begriff, der nur schwierig zu definieren ist. Arbeitslosigkeit muss nicht zwangsläufig Armut bedeuten

Ein berechtigter Einwand. Danke, dass du mich auf meine subliminale Gleichsetzung von Arbeitslosigkeit und Armut aufmerksam gemacht hast. Aber für mich ist Arbeit nicht nur gleichbedeutend mit der Existenzbedingung meiner Persönlichkeit und ein Mechanismus des gesellschaftlichen Interessenkampfes, sondern eben auch als die fundamentale Quelle des materiellen Wohlstandes. Dass ich damit schlussendlich nur Hegel mit anderen Worten wiedergebe, wird mir der Cinematonaut sicherlich wieder zum Vorwurf machen. Aber ich habe nie bestritten, dass ich im Grunde meines Herzens ein Hegelianer bin.

kann auch nur Langeweile, Perspektivlosigkeit und das Gefühl nicht gebraucht zu werden bedeuten. Während Arbeit nicht zwangsläufig bedeutet, dass man nicht arm ist.

Da fällt mir natürlich sofort wieder Die Terranauten ein, bzw. deren gesellschaftliche Strukturen. Der überwiegende Großteil der terranischen Zivilisation besteht aus der Klasse der Relax, die keine Arbeit verrichten, sondern stattdessen einen Lebenskredit erhalten, der ihnen die lebenslange Versorgung sichert. Gibt jedoch ein Relax sein Lebenskredit vorzeitig aus, wird er zum Noman. Nomans haben keinerlei Rechte und die Relax führen regelmäßig Menschenjagden gegen sie – zum Zeitvertrieb. Das Konzil der Konzerne alimentiert die Relax, damit das Ganze am Laufen bleiben kann und um die Kasten darüber, vor allem die Arbiter und Servis besser kontrollieren zu können.

Vielleicht nach deiner Logik. Aber nach meiner elementaren Logik leidet ein Automobil, das erst gar nicht zum Fahren also zur Beförderung von Personen gedacht war, unzweifelhaft an der Tragik der Unrealisierbarkeit dessen, was ein Automobil ausmacht, nämlich das man damit zur Beförderung von Personen fahren kann.

Ich: Utopien sind gar nicht zur Umsetzung gedacht, folglich gibt es auch keine "Tragik der Unrealisierbarkeit". Ming: Utopien leiden an der "Tragik der Unrealisierbarkeit", weil die Realisierbarkeit das ist, was eine Utopie ausmach

Ich will versuchen es am Beispiel des Konzeptfahrzeugs zu verdeutlichen. Als automobile Designstudie ist ein Showcar ein Automobil, das nicht zur Beförderung von Personen gedacht ist und somit ebenfalls ein positiv-konzeptioneller Wunschtraum ist, dass an der Tragik der Unrealisierbarkeit leidet. Warum? Weil der überwiegende Großteil besagter Konzepte wieder verworfen werden und somit niemals den Serienstatus erreichen. Aber der Sinn besagter Versuchsobjekte besteht darin, sie auf ihre Publikumstauglichkeit zu testen. D.h. der tiefere Sinn ist eben doch die Realisierbarkeit besagter Designstudien. Vergleichbares gilt auch für die Utopie. Eine Utopie ist ein positiv-konzeptioneller Wunschtraum einer fiktiven Gesellschaftsordnung, die nicht an den Zwängen der historisch-kulturellen Rahmenbedingungen gebunden ist und daher im zeitgenössischen Kontext nicht realisierbar ist. Aber eben nur im zeitgenössischen Kontext. Der Autor einer Utopie ist aber im Grunde seines Herzens grundsätzlich davon überzeugt, dass es prinzipiell möglich wäre.

Folgerung: Mings elementare Logik besteht darin, ohne Argumente das Gegenteil zu behaupten. Was Hegel dazu wohl gemeint hätte?

Dass du schlicht zur voraussetzungslosen, selbstbewegten und selbstbestimmten Entwicklung der Sache selbst, nach dem omnis determinatio est negatio, gar nicht fähig bist?

Bearbeitet von Ming der Grausame, 13 Dezember 2013 - 19:18.

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#36 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 13 Dezember 2013 - 19:34

(Öhm - zu was ein SFN'ler fähig ist oder nicht hat im Board nichts zu suchen, finde ich. Wenn schon hart, dann sachlich bleiben...)

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#37 simifilm

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Geschrieben 13 Dezember 2013 - 20:03

Ich will versuchen es am Beispiel des Konzeptfahrzeugs zu verdeutlichen. Als automobile Designstudie ist ein Showcar ein Automobil, das nicht zur Beförderung von Personen gedacht ist und somit ebenfalls ein positiv-konzeptioneller Wunschtraum ist, dass an der Tragik der Unrealisierbarkeit leidet. Warum? Weil der überwiegende Großteil besagter Konzepte wieder verworfen werden und somit niemals den Serienstatus erreichen. Aber der Sinn besagter Versuchsobjekte besteht darin, sie auf ihre Publikumstauglichkeit zu testen. D.h. der tiefere Sinn ist eben doch die Realisierbarkeit besagter Designstudien. Vergleichbares gilt auch für die Utopie. Eine Utopie ist ein positiv-konzeptioneller Wunschtraum einer fiktiven Gesellschaftsordnung, die nicht an den Zwängen der historisch-kulturellen Rahmenbedingungen gebunden ist und daher im zeitgenössischen Kontext nicht realisierbar ist. Aber eben nur im zeitgenössischen Kontext. Der Autor einer Utopie ist aber im Grunde seines Herzens grundsätzlich davon überzeugt, dass es prinzipiell möglich wäre.


Eine falsche Analogie wird durch Auswalzen nicht richtig. Wie schon der Geheimrat wusste: »Getretener Quark wird breit — nicht stark.«

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#38 Ming der Grausame

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Geschrieben 13 Dezember 2013 - 20:08

Eingefügtes Bild Nun, die Negation der Negation setzt nun einmal nach Hegel zwingend ein spekulatives Moment voraus, um eine Affirmation werden zu können. Nur so kann sich die Vernunft in sich selbst erkennen, eben durch die Einheit der widersprüchlichen Bestimmungen. Aber eines weiß ich ganz sicher: Die Behauptung einer falsche Analogie ist und bleibt eine Behauptung.
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#39 simifilm

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Geschrieben 13 Dezember 2013 - 20:28

Aber eines weiß ich ganz sicher: Die Behauptung einer falsche Analogie ist und bleibt eine Behauptung.


Die Behauptung, der Autor einer Utopie sei aber im Grunde seines Herzens grundsätzlich davon überzeugt, dass es prinzipiell möglich wäre", ist in vielen Fällen nachweislich falsch. Von Morus, um mit dem prominentesten Beispiel zu beginnen, weiss man, dass er ein Staatswesen à la Utopia nicht für möglich hielt, ja wahrscheinlich noch nicht einmal für erstrebenswert hielt. Ersteres gilt zweifellos auch für Campanella, Foigny, Morris oder Huxley (wobei ich hier sein Island meine und nicht Brave New World), um nur einige Beispiele zu nennen.

So, und jetzt muss ich Vanille-Kipferl backen. Aber lass Dich nicht vom weiteren Quark-Treten abhalten.

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#40 Ming der Grausame

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Geschrieben 13 Dezember 2013 - 20:45

Von Morus, um mit dem prominentesten Beispiel zu beginnen, weiss man, dass er ein Staatswesen à la Utopia nicht für möglich hielt, ja wahrscheinlich noch nicht einmal für erstrebenswert hielt.

Was aber zwingend voraussetzt, dass Morus Utopia überhaupt eine Utopie ist. Faktisch ist es aber lediglich ein philosophischer Dialog zur ausführlichen Kritik der zeitgenössischen politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse, das erst das Genre der Sozialutopie begründete, ohne jedoch selbst eine Utopie zu sein. Die schnöde Beschreibung einer sogenannte ideale Gesellschaft macht ein Werk nämlich keinesfalls automatisch zu einer Utopie.
Eingefügtes Bild
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#41 martin089

martin089

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Geschrieben 30 Dezember 2013 - 21:21

Arbeit an sich ist ja nichts unbedingt tolles, und Arbeitslosigkeit nur schlecht weil im Kapitalismus die Versorgung mit nötigstem und die gesellschaftliche Anerkennung an (Lohn-)Arbeit hängt. Dann macht Arbeitslosigkeit als SF-Thema auch nur Sinn, wenn die Gesellschaft kapitalistisch ist und das genaue funktionieren der Gesellschaft tatsächlich Thema ist. Und ich glaube deshalb ist das Thema in der SF relativ selten. Mir zumindest ist Arbeitslosigkeit nicht oft untergekommen.

#42 methom

methom

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Geschrieben 31 Dezember 2013 - 11:04

Arbeit an sich ist ja nichts unbedingt tolles, und Arbeitslosigkeit nur schlecht weil im Kapitalismus die Versorgung mit nötigstem und die gesellschaftliche Anerkennung an (Lohn-)Arbeit hängt.


Das ist ein Aspekt von Arbeitslosigkeit, der gesellschaftlich-wirtschaftliche.
Es gibt ja auch noch einen individuellen Aspekt: wie wirkt es sich auf mich aus, wenn ich plötzlich nicht mehr meine Arbeit machen darf, wenn ich dadurch vielleicht sogar so etwas wie einen Sinn in meinem Leben verloren habe. (Und ja, es soll auch Leute geben, die ihre Arbeit gerne machen.)

Auch wenn das nicht die Fragestellung ist, die Pogopuschel eingangs aufgeworfen hat. Aber für eine schriftstellerische Auseinandersetzung mit dem Thema stellt sie natürlich einen viel intensiveren Ansatzpunkt dar.

Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha


#43 †  a3kHH

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Geschrieben 31 Dezember 2013 - 12:10

Zum Thema "Arbeit" sagt Martin Kay in "Thardos" Einiges. Ist übrigens extrem empfehlenswert, der Roman.

#44 martin089

martin089

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Geschrieben 02 Januar 2014 - 21:10


Das ist ein Aspekt von Arbeitslosigkeit, der gesellschaftlich-wirtschaftliche.
Es gibt ja auch noch einen individuellen Aspekt: wie wirkt es sich auf mich aus, wenn ich plötzlich nicht mehr meine Arbeit machen darf, wenn ich dadurch vielleicht sogar so etwas wie einen Sinn in meinem Leben verloren habe.


Aber der individuelle Aspekt hängt doch vom anderen ab. Es macht doch einen Unterschied für mich, ob ich meine Stelle verliere weil jemand anders billiger/besser war (oder ich das zumindest glaube), oder ob ich aus irgendwelchen anderen Gründen einer bestimmten Tätigkeit nicht mehr nachgehen kann.
Und das ich eine bestimmte Arbeit nicht mehr machen darf setzt ja voraus das mich jemand daran hindert. Was z.B. in der Welt von The Dispossesed schwer vorstellbar ist.

#45 alexandermerow

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Geschrieben 08 Januar 2014 - 19:30

Also in meinem "Aureanischen Zeitalter" ist z.B. der beste Freund des Haupthelden "ohne Beschäftigung", was bedeutet, dass er auf Kosten des Staates lebt (so eine Art "gehobenes Hartz 4 forever"). Und so ergeht es Milliarden Menschen, selbst in den höheren Kasten. Man braucht sie einfach nicht mehr, aufgrund einer fortgeschrittenen maschinellen Produktion. Diverse politische Fraktionen versuchen diese wiederum einzugrenzen, um mehr Menschen eine "sinnvolle Beschäftigung" zu geben. Aber das ändert zunächst wenig daran, dass unzählige Menschen zwar mitleben können (und das eigentlich auf recht hohem Niveau), aber dennoch keine wirkliche Arbeitstätigkeit haben. Kleitos, besagter "bester Freund", ist nicht sonderlich glücklich darüber, dass er zwar ein Auskommen hat, aber nie etwas dafür tun muss. Auf dem Mars gibt es z.B. riesige Ballungsgebiete (Zukunft des Ruhrgebietes?), in denen die Nachfahren von Industriearbeitern seit Generationen von staatlichen Zuwendungen leben. Das Thema Arbeitslosigkeit im SF ist durchaus interessant, wie ich meine.

Bearbeitet von alexandermerow, 08 Januar 2014 - 19:34.

"Jedes Zeitalter strahlt am hellsten vor seinem Untergang!"
www.alexander-merow.de.tl
https://www.thalia.d...ID33696499.html

https://www.thalia.d...D143787146.html

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#46 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 26 Februar 2014 - 18:00

Arbeitslosigkeit in der Science-Fiction Literatur
George Turner Sommer im Treibhaus http://www.scifinet....post__p__277693

Bearbeitet von Jorge, 07 November 2015 - 21:57.


#47 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 07 November 2015 - 21:31

Sehr interessant wäre es, einen versierten Ökonomen zum Thema zu befragen. Denn, meiner Ansicht nach ist das Ausmaß an Beschäftigung nur einer der fast schon unabsehbar vielen Parameter wirtschaftlicher Szenarien. Wenn sich da einige der Variablen wirklich massiv änderten, hätte das ebenso massive Folgen. Genau das ist in vielen Werken der Science Fiction absolut nicht berücksichtigt. Beispiele: In SF-Universen werden oft Transportsysteme beschrieben, die teils quer durch die Galaxis in Null-Zeit alles Mögliche befördern können. Gleichzeitig ist oft auch der Aufwand an Energie für den Transport kein Thema. Was (Umkehrschluss) interessante Auswirkungen auf das gesamte System hätte. Denn -- originelle Aussage -- in einem System weitgehend technischer Fortschrittlichkeit, dessen energetische Ressourcen de facto grenzenlos sind, machen Dinge wie Geld oder Haben-wollen-von Dingen einen gänzlich anderen Sinn. Oder auch gar nicht mehr. Mag sein, dass unsere Eingebundenheit in ein marktwirtschaftliches System Betriebsblindheit erzeugt. Ein interessantes Thema ist es allemal.  

 

Ralf Boldt

Was kostet eine Raumstation?

Filmfestival Futurale



#48 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 21 Januar 2016 - 21:32

Ausgehend von der Diskussion über die Petition bzgl. der Sanktionen gegenüber Arbeitslosen im Sozialgesetzbuch fände ich es interessant, mal zu betrachten, wie das Thema Arbeitslosigkeit in der Science-Fiction behandelt wird.  

 

TV-Tipp

Stadt ohne Namen


Bearbeitet von Jorge, 21 Januar 2016 - 21:33.


#49 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 01 Mai 2016 - 00:01

Manfred Rumpl

Dieser Tage

http://oe1.orf.at/artikel/434894



#50 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 30 Januar 2017 - 20:21

Wie wird aber die Entwicklung von Arbeitslosigkeit bzw. der Umgang damit in der Zukunft in westlichen Szenarien dargestellt? Wie hat sich die Darstellung in den letzten Jahrzehnten verändert? Gerade in einer zukünftigen Gesellschaft, in der immer mehr Arbeit durch Maschinen und Computer erledigt wird (wie z.B. in Banks Kultur), müsste das Thema Arbeitslosigkeit doch eine hohe Brisanz besitzen.  

 

The Surge


Bearbeitet von Jorge, 30 Januar 2017 - 20:22.


#51 Sierra

Sierra

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Geschrieben 30 Januar 2017 - 20:37

Schon ein bisschen älter (2006): Joachim Zelters "Schule der Arbeitslosen".


Blog Metaphernpark: klick!                              Twitter


#52 simifilm

simifilm

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Geschrieben 31 Januar 2017 - 09:55

Sicher auch passend: Player Piano von Kurt Vonnegut, zu dem wir ja kürzlich einen Klassikerlesezirkel hatten.


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#53 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

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Geschrieben 31 Januar 2017 - 17:05

Unser Arbeitsethos ist so alt nicht. Der Blick zurück auf viele Jahrtausende Geschichte lehrt, dass sich die gehobenen Klassen stets sehr gut "ohne" beschäftigen können. Spiel, Sport und Kreativität für die Freien (Ägypter, Griechen, Römer), die Arbeit für Freigelassene und Sklaven. Vielleicht heißt es schon bald "Roboter - jede/R sollte einen haben."


Nieder mit den Gleichmachern. Sie wollen uns durch Langeweile mürbe kriegen. Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 


#54 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 06 Mai 2018 - 21:32

Auf dem Planeten des Prekariats - Düstere Arbeitswelten in der Science Fiction




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