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Wir brauchen eine neue SF, sagt die FAZ


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140 Antworten in diesem Thema

#1 My.

My.

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Geschrieben 17 Februar 2014 - 19:58

Und zwar hier: http://www.faz.net/a...n-12805052.html My.

#2 Nina

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Geschrieben 18 Februar 2014 - 00:55

Ich sehe da nur einen - für das Internet an und für sich zu langen, denn man Hand aufs Herz, wer mag das wirklich, sich durch mehrere Seiten zu klicken? - Artikel, der recht schön auf SF vergangener Zeiten zu sprechen kommt. Der gefällt mir auch recht recht. Vom Plädoyer der Überschrift entdecke ich wenig. Ja, neu, anders, am besten mit ein bisschen Snowden (wobei ich persönlich seine Rolle in der Geschichte durchaus anzweifle. Seine Enthüllungen haben uns halt mal eben empört und morgen reden wir darüber, dass eine Frau des Kalibers einer Paris Hilton ohne Höschen unterwegs war. Also dass das, was er da aufgedeckt hat, wirklich was bewirkt, bezweifle ich persönlich.). Wenn sich da ein Autor den Ratschlag zu Herzen nimmt, ist die Geschichte, bis sie fertig ist, erst recht Schnee von gestern. Meiner Ansicht hat die neue SF längst stattgefunden. So, wie das immer ist, wenn die Krise ansteht: In Rückbesinnung auf die gute alte Zeit, in einer Form, wie es niemals war. Steampunk und Retro-SF ist da durchaus eine Antwort auf die heutige Zeit. So wie man halt in der industriellen Revolution Gemälde vom schönen bäuerlichen Leben gemalt hat, gibt es halt das jetzt.

#3 valgard

valgard

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Geschrieben 18 Februar 2014 - 04:36

Es soll also dann eher eine freie digitale Gesellschaft propagiert werden als eine neue SF geschrieben!? Für mich sollte die SF nicht zu nahe an der Gegenwart angelehnt sein. Ich muß damit auch ab und zu in die Weite des Alls und auf fremde Welten entweichen können. und das mache ich um dem Alltag zu entfliehen. Ich will nicht unbedingt in der SF auch noch mit den Alltagsproblemen oder deren Auswirkungen konfrontiert werden werden. Aber die Geschmäcker sind halt verschieden.
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#4 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 18 Februar 2014 - 07:41

Eine SF zu schreiben, in der die Menschen wieder ohne Computer interagieren, ist ja nicht allzu schwer ...

#5 Ming der Grausame

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Geschrieben 18 Februar 2014 - 11:09

Eine SF zu schreiben, in der die Menschen wieder ohne Computer interagieren, ist ja nicht allzu schwer ...

Ich glaube nicht, dass es Günter Hack darum ging. Ihn geht es wohl eher darum, dass die digitale Welt wieder zum Mittel der freiheitlichen Selbstermächtigung werden muss. Und als literarisches Beispiel hat er ganz klar den Roman Schockwellenreiter von John Brunner und die Illuminatus!-Trilogie von Robert Anton Wilson und Robert Shea benannt... Eingefügtes Bild
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

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#6 derbenutzer

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Geschrieben 18 Februar 2014 - 11:12

Eine SF zu schreiben, in der die Menschen wieder ohne Computer interagieren, ist ja nicht allzu schwer ...

Siehe Dune ... ;)

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#7 Sah-Gahn

Sah-Gahn

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Geschrieben 18 Februar 2014 - 11:35

Hallo zusammen! Also ich finde schon, das SF an die Gegenwart angelehnt sein kann. SF kann doch durchaus durch die Weiten des Alls führen, Wissenschaft weiter denken und auch gleichzeitig vor Gefahren warnen, die in unserer Gegenwart auftauchen, sprich die Gefahr einer allzu großen und allzu kritiklosen Digitalisierung. Und ich denke mir da gibt es schon einige Romane. Man nehme zum Beispiel mal "Welt am Draht!", der schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Dan Simmons Hyperion Gesänge gehört für mich auch dazu. Digital Fortress von Dan Brown soll auch so ein Roman sein. Allerdings weiß ich das nur vom Hörensagen. Ich habe den Roman noch nicht gelesen. Ob die Enthüllungen von Snowden wirklich alles ändert muss sich noch zeigen. Das wird schwierig, denn wir sind doch alle schon mehr vernetzt als wir denken. Auch wenn wir nicht mit Face-Book und Co. arbeiten. Vom Computerzeitalter weg geht nicht mehr. Wo wäre dann dieses Forum. Wir müssen nur alles viel mehr in Frage stellen. Hoffentlich ist dieser Punkt nicht schon übersprungen. Schöne Grüße von Sah-Gahn
Ich schreibe, weil ich eine Geschichte habe.
Schön wenn sie den Lesern gefällt.
Ich schreibe weil es meine Art ist sich auszudrücken, weil ich Zustände kritisieren, weil ich Welten entstehen lassen kann. Für mich, für andere.
Ich schreibe nicht weil ich viel Geld und Ruhm scheffeln will - Anerkennung aber schon. Ich hätte auch nichts dagegen davon leben zu können!
U.M.
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#8 Ming der Grausame

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Geschrieben 18 Februar 2014 - 11:48

Wir müssen nur alles viel mehr in Frage stellen.

Bei außer Kontrolle geratene Geheimdienste, die auf Grundlage von Geheimgerichten und strafbewehrten rechtlichen Geheimanordnungen (National Security Letters) agieren, ist wohl etwas mehr notwendig als alles viel mehr in Frage zu stellen. Eingefügtes Bild
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#9 simifilm

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Geschrieben 18 Februar 2014 - 12:07

Eine SF zu schreiben, in der die Menschen wieder ohne Computer interagieren, ist ja nicht allzu schwer ...


Hack versteht (SF-)Literatur ja als eine Art Raum, in dem Ideen und kulturelle Konzepte vorbereitet werden, eine Art Denkhorizont, der die Begriffe bereitstellt, mit denen man hantiert (etwas, was im Falle des Cyberspace meines Erachtens durchaus zutrifft). Und seine Diagnose ist, dass Gibson und Konsorten in zwar durchaus vorweggenommen haben, was heute passiert, mittlerweile aber keine Alternative mehr bieten können. Sehr überspitzt gesagt: Die Fiktion ist Realität geworden, nun gibt es keine Fiktion mehr, die es uns ermöglicht, Alternativen überhaupt auch nur zu denken.

Ob diese Diagnose zutrifft, steht freilich auf einem anderen Blatt …

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#10 Ming der Grausame

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Geschrieben 18 Februar 2014 - 12:56

Vergleichbares hat schon Armen Avanessian vor nicht allzu lange Zeit ebenfalls auf Telepolis propagiert...
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#11 Sah-Gahn

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Geschrieben 19 Februar 2014 - 11:12

Bei außer Kontrolle geratene Geheimdienste, die auf Grundlage von Geheimgerichten und strafbewehrten rechtlichen Geheimanordnungen (National Security Letters) agieren, ist wohl etwas mehr notwendig als alles viel mehr in Frage zu stellen. Eingefügtes Bild


Natürlich ist da mehr vonnöten. Von Beginn des Internets an hätte allen klar sein müssen, das Internet eigentlich eine Erfindung des Militärs ist. Was machen Militärs? Wer hat Verbindung mit den Militärs? Ein Geheimdienst, und der spioniert. Richtig außer Kontrolle geraten ist dieser Spionagedienst wahrscheinlich nach dem 11. Sept. Da ist die Paranoia ins Bodenlose gewachsen. Aber gesundes Mißtrauen des unbedarften Internetnutzers, sprich weniger sorglosen bis fahrlässigen Umgang hätte schon von Anfang an da sein müssen. An einem gewissen Punkt ist die ganze Entwicklung fast unumkehrbar geworden. Wenn sie nicht schon unumkehrbar ist.
In aller erster Linie ist natürlich die Gleichgültigkeit unserer Politiker Schuld, ihre Machtgelüste und die Gewinnsucht der entsprechenden Unternehmen.
Und da sind wir auch wieder selber gefordert, wir sollten uns mehr schützen und auf gewissen Dinge, (sprich zuviel und unbesorgt Daten preisgeben, alles online erledigen), verzichten oder zumindest reduzieren.
Um wieder die Kurve zur Literatur zu bekommen, es gibt da bestimmt in der Vergangenheit und Gegenwart Sf die vor einer allzugroßen Digitalisierung des Alltags warnen und versuchen Folgen aufzuzeigen. Die in meinem vorherigen Post genannten Romane gehören für mich dazu.

Schöne Grüße
von Sah-Gahn.
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#12 ShockWaveRider

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Geschrieben 19 Februar 2014 - 12:21

Ich sehe da nur einen - für das Internet an und für sich zu langen, denn man Hand aufs Herz, wer mag das wirklich, sich durch mehrere Seiten zu klicken? -

Ich. Quantität mit Substanz ist mir deutlich lieber als Kürze ohne Inhalt.

Artikel, der recht schön auf SF vergangener Zeiten zu sprechen kommt. [...] Vom Plädoyer der Überschrift entdecke ich wenig.

Volle Zustimmung! Für mich bietet der Artikel eine sehr schöne Analyse der Entwicklungen innerhalb der SF-Literatur der vergangenen 30+ Jahre und deren Wechselwirkungen mit technischen und sozialen Entwicklungen. Aber danach kommt wenig Konkretes.

Hack versteht (SF-)Literatur ja als eine Art Raum, in dem Ideen und kulturelle Konzepte vorbereitet werden, eine Art Denkhorizont, der die Begriffe bereitstellt, mit denen man hantiert (etwas, was im Falle des Cyberspace meines Erachtens durchaus zutrifft). Und seine Diagnose ist, dass Gibson und Konsorten in zwar durchaus vorweggenommen haben, was heute passiert, mittlerweile aber keine Alternative mehr bieten können. Sehr überspitzt gesagt: Die Fiktion ist Realität geworden, nun gibt es keine Fiktion mehr, die es uns ermöglicht, Alternativen überhaupt auch nur zu denken.

Sehr schöne Zusammenfassung des Artikels.
Außerdem berührst Du eine allgemeine Problematik der SF-Literatur: Wie kann die Fantasie eines einzelnen kleinen Schriftstellers mithalten mit dem Tempo, das bei Forschung und Entwicklung vorgelegt wird? Vieles, was ein Autor als revoutionierende Innovation imaginiert, ist oftmals schon Realität in den Laboratorien.
Ich teile nebenbei Deine Skepsis bezüglich der Hackschen Schlussfolgerung: Alternativen können wir immer denken. Und fähige Schriftsteller werden sich davon auch zu guten Stories und Romanen inspirieren lassen.

Insofern: Ja, eine neue SF brauchen wir! Aber das ist eine Daueraufgabe.

Gruß
Ralf

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#13 simifilm

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Geschrieben 19 Februar 2014 - 12:53

Ich teile nebenbei Deine Skepsis bezüglich der Hackschen Schlussfolgerung: Alternativen können wir immer denken. Und fähige Schriftsteller werden sich davon auch zu guten Stories und Romanen inspirieren lassen.


Meine Skepsis ist wohl noch grundlegender. Obwohl ich durchaus sehe, dass die SF (aber Literatur und Kunst generell) nicht nur durch die Realität geprägt wird, sondern diese ihrerseits auch wieder beeinflusst (wobei wir es hier bis zu einem gewissen Grad mit einem Huhn-und-Ei-Problem zu tun haben(, scheint mir die Eindeutigkeit und Unausweichlichkeit dieser Beziehung weitaus weniger klar als Hack (wir haben es hier mit dem Phänomen der positiven Auslese zu tun: Gibson war ja nicht der Einzige, der in den 1980ern SF schrieb, das Genre ist kein monolithischer Block. Die von Gibson geschaffenen Bilder und Begriffe haben sich aber als sehr mächtig erwiesen. Was ist mit allen anderen SF-Autoren und Künstlern generell, denen nicht die gleiche Aufmerksamkeit zukam? Was ist den Alternativen geworden, welche diese erdacht haben?). Wobei das im Falle des Artikels auch bewusste polemische Zuspitzung sein kann.

Bearbeitet von simifilm, 19 Februar 2014 - 12:56.

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#14 Ming der Grausame

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Geschrieben 19 Februar 2014 - 15:43

Bei außer Kontrolle geratene Geheimdienste, die auf Grundlage von Geheimgerichten und strafbewehrten rechtlichen Geheimanordnungen (National Security Letters) agieren, ist wohl etwas mehr notwendig als alles viel mehr in Frage zu stellen. Eingefügtes Bild

Natürlich ist da mehr vonnöten. Von Beginn des Internets an hätte allen klar sein müssen, das Internet eigentlich eine Erfindung des Militärs ist. Was machen Militärs? Wer hat Verbindung mit den Militärs? Ein Geheimdienst, und der spioniert.

Soweit ganz korrekt. Aber ich erachte es als selbstverständlich, dass zwischen einen Nachrichtendienst und die Gestapo in einen demokratischen Rechtsstaat streng unterschieden wird.

An einem gewissen Punkt ist die ganze Entwicklung fast unumkehrbar geworden. Wenn sie nicht schon unumkehrbar ist.

Das ist leider zu befürchten.

Ich teile nebenbei Deine Skepsis bezüglich der Hackschen Schlussfolgerung: Alternativen können wir immer denken. Und fähige Schriftsteller werden sich davon auch zu guten Stories und Romanen inspirieren lassen.

Und wo sind dann bitteschön besagte Werke der Science-Fiction, die Alternativen zum gegenwärtigen hegemonialen kapitalistischen Modell präsentieren?
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

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#15 simifilm

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Geschrieben 19 Februar 2014 - 16:07

Und wo sind dann bitteschön besagte Werke der Science-Fiction, die Alternativen zum gegenwärtigen hegemonialen kapitalistischen Modell präsentieren?


Da gibt's von Star Trek über Iain Banks bis zu Kim Stanley Robinson doch so einiges.

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#16 Frank

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Geschrieben 19 Februar 2014 - 16:18

Und wo sind dann bitteschön besagte Werke der Science-Fiction, die Alternativen zum gegenwärtigen hegemonialen kapitalistischen Modell präsentieren?

Hierzu:

'Manifest des Akzelerationismus'. --- Teilt ganz gut aus, muss ich sagen^^ - sehr lesenswert, aber auch sehr akademisch:

„Wir glauben nicht, dass direkte Aktionen ausreichen, um irgendeine unserer Forderungen einzulösen. Die gewöhnlichen Strategien des Marschierens, des Plakatehochhaltens und des Einrichtens vorläufiger autonomer Zonen laufen Gefahr, zum beruhigenden Ersatz für wirkliche Erfolge zu werden. „Immerhin tun wir überhaupt was“ ist der Schlachtruf derer, denen ihr Selbstwertgefühl wichtiger ist als wirksames Handeln. Das einzige Kriterium einer guten Strategie ist aber, ob sie zu merklichem Erfolg führt oder nicht. Wir müssen damit aufhören, bestimmte Handlungstypen zu fetischisieren. Politik muss verstanden werden als Komplex dynamischer Systeme, der von Konflikt, Anpassung, Gegenanpassung und strategischem Wettrüsten zerklüftet ist. Dies hat zur Folge, dass jede individuelle Art des politischen Handelns mit der Zeit, in der sich die Gegenseite anpasst, abstumpft und wirkungslos wird.“ [...] [...] [...]„Der wichtigste Unterschied innerhalb der zeitgenössischen Linken verläuft zwischen Vertretern einer Politik des folkloristischen Lokalismus, der direkten Aktionen und des grenzenlosen Horizontalismus und denen, die eine Politik entwerfen, die als Beschleunigungspolitik bezeichnet werden sollte. Eine Politik, die sich in einer Moderne der Abstraktion, Komplexität, Globalität und Technologie zu Hause fühlt. Erstere begnügen sich mit der Herstellung provisorischer Kleinsträume nicht-kapitalistischer Sozialbeziehungen und umgehen dadurch die echten Probleme, die die Konfrontation mit einem Feind, der seinem Wesen nach nicht-lokal, abstrakt und tief in der Infrastruktur unseres Alltags verankert ist, mit sich bringt. Das Scheitern ist einer solchen Politik von Beginn an eingeschrieben.“

http://syntheticedif...ngsmanifest.pdf
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#17 Ming der Grausame

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Geschrieben 19 Februar 2014 - 16:25

Und wo sind dann bitteschön besagte Werke der Science-Fiction, die Alternativen zum gegenwärtigen hegemonialen kapitalistischen Modell präsentieren?

Da gibt's von Star Trek über Iain Banks bis zu Kim Stanley Robinson doch so einiges.

Mir deucht, deine Interpretation von präsentieren ist nicht wirklich kompatibel mit meine... Eingefügtes Bild

Manifest des Akzelerationismus'. --- Teilt ganz gut aus, muss ich sagen^^

Hat schon Charlie Stross festgestellt – ist aber definitiv kein Werk der Science-Fiction.

Bearbeitet von Ming der Grausame, 19 Februar 2014 - 16:30.

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#18 simifilm

simifilm

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Geschrieben 19 Februar 2014 - 17:01

Mir deucht, deine Interpretation von präsentieren ist nicht wirklich kompatibel mit meine... Eingefügtes Bild


Gut möglich.

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#19 Trace

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Geschrieben 20 Februar 2014 - 00:02

Nein, wir brauchen eigentlich keine neue Sci-Fi. Wir haben doch genug. Für mich als "Spät-Geborenen der Zeit" ist die Fülle an Literatur vor der ich stehe so unglaublich, dass ich davor viel mehr Angst habe, als Begeisterung dafür empfinden zu können. Vielleicht hat ja schon mal jemand eine passende Idee in eine Geschichte umgewandelt, aber kein Verlag wollte es drucken, vielleicht haben es nur wenige gelesen und das Buch wird nicht mehr verlegt und ist in keiner Datenbank erfasst. Vielleicht haben das Buch schon viele gelesen aber niemand hat auf den entsprechenden Punkt geachtet, weil er das Problem noch nicht kannte. Wer kann das schon wissen! Ich kann der Forderung des Autors aber auch nichts abgewinnen, da er für mich nach dem ruft was uns jetzt an diesen Punkt gebracht hat. Er will mehr und besseren Code. Aber was ist, wenn eh schon alles da ist, was wir brauchen? Und die Menschen nur nicht wollen? Niemand zwingt die Menschen bei Facebook ihre Daten einzugeben. Mich erinnert das immer an Huxley's "Schöne neue Welt". - Du hast Kopfschmerzen, du fühlst dich nicht gut? Denk nicht lange darüber nach! Nimm einfach ein Tablette dagegen. Du hast ein Problem? Kauf ein neues technisches Gerät und das löst deine Probleme. Wir haben bekommen, was wir haben wollten, nur wir wissen nichts damit anzufangen.

#20 Nina

Nina

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Geschrieben 21 Februar 2014 - 21:09

Ich glaube, dass wir eher versuchen sollten, neue Fans für das Genre zu gewinnen. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mir fällt bei Clubtreffen und Co. schon ein deutlicher Überschuss in Richtung mittleres Alter bis älter auf. Und für neue, und damit auch richtig unbequeme und provokante Science-Fiction müssten halt meines Erachtens auch - zusätzlich zum Bisherigen, das ich keinesfalls abwerten möchte - jüngere Leute ins Boot. Von irgendwelchen Leuten, die die Politik analysieren oder nach einem neuen Trend schreien, auf dass irgendein Autor das aufgreifen möge, kann es jedenfalls nicht kommen.

#21 simifilm

simifilm

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Geschrieben 22 Februar 2014 - 14:58

Ich glaube, dass wir eher versuchen sollten, neue Fans für das Genre zu gewinnen. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mir fällt bei Clubtreffen und Co. schon ein deutlicher Überschuss in Richtung mittleres Alter bis älter auf.


Wobei sich hier natürlich auch die Frage stellt, ob das nicht mehr etwas über die Popularität von solchen Treffen aussagt und ob sich jüngere Semester eher auf andere — digitale Weise — austauschen.

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#22 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 22 Februar 2014 - 15:22

Früher hatten Clubs ja auch einen bestimmten Sinn und Zweck. Es ging um den Austausch und überhaupt um die Möglichkeit, an Informationen über das zu kommen, was einen interessiert. Auf den Leserkontaktseiten der Serien, die ich in den 80ern gelesen habe, standen sicher Infos zu den Serien. Mehr Infos zu den Neuigkeiten bekam man aber, indem man Mitglied in Clubs wurde. In den Clubmagazinen stand dann mehr. Zu Cons fuhr man, um Autoren zu treffen. 2014 schaue ich bei Amazon nach, was Neues erscheint - und wer mag und bei FB ist (also alle außer ich), der schickt seinem Lieblingsautor vermutlich schlicht eine Nachricht via Facebook; da ist nix mehr mit Clubs, Treffen oder Brief per Post schicken inklusive Rückporto (und tagelangem Überlegem, wie man einem österreichischem Autor Rückporto beilegt...).

Bearbeitet von Guido Latz, 22 Februar 2014 - 15:23.


#23 simifilm

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Geschrieben 22 Februar 2014 - 15:22

Früher hatten Clubs ja auch einen bestimmten Sinn und Zweck. Es ging um den Austausch und überhaupt um die Möglichkeit, an Informationen über das zu kommen, was einen interessiert. Auf den Leserkontaktseiten der Serien, die ich in den 80ern gelesen habe, standen sicher Infos zu den Serien. Mehr Infos zu den Neuigkeiten bekam man aber, indem man Mitglied in Clubs wurde. In den Clubmagazinen stand dann mehr. Zu Cons fuhr man, um Autoren zu treffen. 2014 schaue ich bei Amazon nach, und wer mag und bei FB ist (also alle außer ich), der schickt seinem Lieblingsautor vermutlich schlicht eine Nachricht via Facebook; da ist nix mehr mit Clubs, Treffen oder Brief per Post schicken inklusive Rückporto (und tagelangem Überlegem, wie man einem österreichischem Autor Rückporto beilegt...).


Ja eben.

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#24 Tiff

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Geschrieben 23 Februar 2014 - 20:18

Ich glaube, dass wir eher versuchen sollten, neue Fans für das Genre zu gewinnen.

Fast alle Jungen kennen SF in Form von Computerspielen, Comics und Kinofilmen, aber dabei bleibt es meistens dann auch. Das Angebot an Literatur ist da, jeder weiß, dass es existiert, aber wer nicht liest, liest auch keine SF. Wen willst Du da mit was gewinnen?

#25 Nina

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Geschrieben 27 Februar 2014 - 20:18

Na ja,aber SF kommt auch in literarischer Form oft sehr elitär daher. Das fängt bei Clubtreffen an, wo die Leute entsetzt sind, wenn man keine xxx Bände Perry gelesen hat und geht weiter über Fantreffen und Cons, die es nicht mal schaffen, eine Adresse anzugeben (klar, jeder Neue ist willkommen - aber wie wäre es, wenn man es den Leuten einfach mal leicht macht? Also vielleicht mal mit Straßenname, Hausnummer, PLZ und so? Und auch sonst Infos, die ein normaler Mensch, der nicht schon zehn Mal da war, auch versteht?) - Natürlich kann man heutzutage viel über das Internet machen, aber das persönliche Treffen kann durch nichts ersetzt werden. Ich kann mir ja auch zu Hause eine Flasche Bier aufmachen (und tue das auch oft), und trotzdem bin ich ab und an in einer Kneipe. Und mit Fantreffen ist es auch so, klar kann ich wem auch ein Mail schreiben, aber es ist nicht dasselbe. Und gerade da merke ich, dass ich doch motiviert bin, mehr zu lesen, manchmal kriege ich auch ein Buch geschenkt ... und wenns schon mal da ist, schaue ich auch mal rein. Ich glaube, dass die Bereitschaft, SF zu konsumieren, da wäre. Ich war völlig baff, was für Leute sich beispielsweise "Avatar" im Kino angesehen haben. Also echt Menschen, wo ich dachte, dass sie den nächsten Baum erklimmen, wenn sie das Wort "Raumschiff" hören. Das müsste doch eigentlich auch bei Büchern gehen, wenn die Marketingmaschinerie funktioniert ... Ich denke allerdings, dass ein Problem vielleicht auch eben etwas ist, das auch in dem Artikel vorkommt: Die großen Vorbilder. Wer bitte kann was Großes schaffen, wenn er sich denkt, "ich schreib so was wie Brunner, nur besser und moderner?" Also wenn ich das auf die Musik übertrage, also die richtig erfolgreichen haben ihr Ding gemacht. Ohne Prognosen und ohne Analyse der Musikgeschichte. Also ich kann mich auch irren, weil ich das nur aus den Erzählungen meiner Eltern kenne, aber die hatten halt vor Beatles, Stones und Co. nur irgendwelche Schlager, die die Eltern gehört haben und die dann entsetzt über den Musikgeschmack der Sprösslinge waren. "Lärm! Sittenverfall! Schund! In Österreich wird Deutsch gesprochen - und gesungen!" und dann gab es gar noch: "Negermusik"! (Um Gottes Willen: Das eigene Kind hört etwas, das ein dunkelhäutiger Mensch geschaffen hat. Furchtbar! Gibt ja nichts Schlimmeres auf der Welt ...) Das war ein richtiger Weltuntergang für meine Großeltern. Ich denke mal, dass wir wohl so was in der SF bräuchten. Kein gefälliges Zeug, das auch Opi gefällt, sondern was es richtig krachen lässt. Das wäre mal was. Aber DA hilft ne Analyse, was dieser oder jener Autor anno dazumals geschaffen hat, am allerwenigsten.

#26 Tiff

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Geschrieben 27 Februar 2014 - 21:46

Ich denke mal, dass wir wohl so was in der SF bräuchten. Kein gefälliges Zeug, das auch Opi gefällt,

Na na, so etwas hört Diboo gar nicht gerne. Eingefügtes Bild

sondern was es richtig krachen lässt. Das wäre mal was.

Gab's doch schon. Uwe Posts Biopunk. Eingefügtes Bild

Bearbeitet von Tiff, 27 Februar 2014 - 21:46.


#27 Nina

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Geschrieben 27 Februar 2014 - 22:10

Na ja, aber Uwes Schreibe war zwar originell, aber beschwört sicher keinen Generationenkonflikt herauf. Falls das überhaupt irgendein Teenager liest, ich würde eher vermuten, dass die Hauptleserschaft so 40+ ist.

#28 Tiff

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Geschrieben 27 Februar 2014 - 22:13

Teenager lesen Comics, vielleicht haben die da bereits etwas Eigenes, ich weiß es nicht. Noch nie dagewesene SF, an der sich die Generationen scheiden, so etwas ist schwer vorstellbar.

#29 Nina

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Geschrieben 27 Februar 2014 - 22:41

Ich glaube, wenn Comics, dann Manga. Das ist ja schon ein gewisser Konflikt auf Conventions, wo sich dann viele der alteingesessenen Fans durch diese Fans regelrecht belästigt fühlen. (Und es vielleicht auch für manche der kostümierten Mädels auch komisch ist, wenn sie dann dauernd von älteren Herrn fotografiert werden. Also auf den Cons hatte das teilweise "Fotosafari"-Charakter. Der eine fotografiert halt Löwen und der Giraffen, der andere bauchfrei gewandete Teenager-Mädchen ...) Also ich habe auch einige Zeit versucht, die Szenen zusammen zu bringen, immerhin gibt es im Manga- und Animebereich echt coolen SF-Stoff. Aber so richtig funktioniert es ist. Jedenfalls nicht bei uns. (Beispielsweise bei den Slowaken auf der Con hatte ich eher das Gefühl, dass die miteinander können.)

#30 derbenutzer

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Geschrieben 27 Februar 2014 - 22:50

Teenager lesen Comics, vielleicht haben die da bereits etwas Eigenes, ich weiß es nicht. Noch nie dagewesene SF, an der sich die Generationen scheiden, so etwas ist schwer vorstellbar.

Comics ... auch.

Man sollte die Lesefreudigkeit der heutigen Kids dennoch nicht unterschätzen. Ich sehe mir ab und zu diverse Fragen/Antworten-Portale an.

Dort kommen ausgesprochen viele Anfragen von (spürbar) Jugendlichen, die regelmäßig das Schema haben: "Ich habe X gelesen. Wer schreibt so wie X?" Oder auch ganz schlicht und gar nicht einfach zu beantworten: "Könnt ihr mir gute SF-Romane empfehlen? Ich fand die Panem-Bücher super!" ...

Momentan ist ein gewisser Dystopien-Hype bei den Kids zu verspüren. Die Knutschsauger-Nachfrage scheint nachgelassen zu haben. Rick Riordan und Nachahmer sind in, aber sehr wohl besteht ebenso Interesse an SF.

Eigentlich wäre da ein riesiger Markt zu erschließen.

LG

Jakob

Austriae Est Imperare Orbi Universo



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