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Dave Eggers - Der Circle

Dave Eggers Der Circle Lesezirkel Neuerscheinung

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58 Antworten in diesem Thema

Umfrage: Dave Eggers - Der Circle (9 Mitglieder haben bereits abgestimmt)

Das Buch insgesamt fand ich:

  1. fantastisch (1 Stimmen [11.11%])

    Prozentsatz der Stimmen: 11.11%

  2. gut (3 Stimmen [33.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 33.33%

  3. durchschnittlich (3 Stimmen [33.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 33.33%

  4. mäßig (1 Stimmen [11.11%])

    Prozentsatz der Stimmen: 11.11%

  5. mies (1 Stimmen [11.11%])

    Prozentsatz der Stimmen: 11.11%

Stil und Sprache fand ich:

  1. fantastisch (1 Stimmen [11.11%])

    Prozentsatz der Stimmen: 11.11%

  2. gut (3 Stimmen [33.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 33.33%

  3. durchschnittlich (3 Stimmen [33.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 33.33%

  4. mäßig (1 Stimmen [11.11%])

    Prozentsatz der Stimmen: 11.11%

  5. mies (1 Stimmen [11.11%])

    Prozentsatz der Stimmen: 11.11%

Story und Plot fand ich:

  1. fantastisch (1 Stimmen [11.11%])

    Prozentsatz der Stimmen: 11.11%

  2. gut (2 Stimmen [22.22%])

    Prozentsatz der Stimmen: 22.22%

  3. durchschnittlich (2 Stimmen [22.22%])

    Prozentsatz der Stimmen: 22.22%

  4. mäßig (3 Stimmen [33.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 33.33%

  5. mies (1 Stimmen [11.11%])

    Prozentsatz der Stimmen: 11.11%

Figuren und Charakterisierung fand ich:

  1. fantastisch (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  2. gut (2 Stimmen [22.22%])

    Prozentsatz der Stimmen: 22.22%

  3. durchschnittlich (2 Stimmen [22.22%])

    Prozentsatz der Stimmen: 22.22%

  4. mäßig (4 Stimmen [44.44%])

    Prozentsatz der Stimmen: 44.44%

  5. mies (1 Stimmen [11.11%])

    Prozentsatz der Stimmen: 11.11%

Setting und Hintergrund fand ich:

  1. fantastisch (1 Stimmen [11.11%])

    Prozentsatz der Stimmen: 11.11%

  2. gut (5 Stimmen [55.56%])

    Prozentsatz der Stimmen: 55.56%

  3. durchschnittlich (1 Stimmen [11.11%])

    Prozentsatz der Stimmen: 11.11%

  4. mäßig (1 Stimmen [11.11%])

    Prozentsatz der Stimmen: 11.11%

  5. mies (1 Stimmen [11.11%])

    Prozentsatz der Stimmen: 11.11%

Grundidee und Themen fand ich:

  1. fantastisch (4 Stimmen [44.44%])

    Prozentsatz der Stimmen: 44.44%

  2. gut (3 Stimmen [33.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 33.33%

  3. durchschnittlich (1 Stimmen [11.11%])

    Prozentsatz der Stimmen: 11.11%

  4. mäßig (1 Stimmen [11.11%])

    Prozentsatz der Stimmen: 11.11%

  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

Das Buch ist meiner Meinung nach:

  1. spannend (3 Stimmen [14.29%])

    Prozentsatz der Stimmen: 14.29%

  2. actiongeladen (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  3. langweilig (1 Stimmen [4.76%])

    Prozentsatz der Stimmen: 4.76%

  4. anspruchsvoll (3 Stimmen [14.29%])

    Prozentsatz der Stimmen: 14.29%

  5. ruhig (1 Stimmen [4.76%])

    Prozentsatz der Stimmen: 4.76%

  6. seicht (3 Stimmen [14.29%])

    Prozentsatz der Stimmen: 14.29%

  7. lustig (1 Stimmen [4.76%])

    Prozentsatz der Stimmen: 4.76%

  8. romantisch (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  9. traurig (2 Stimmen [9.52%])

    Prozentsatz der Stimmen: 9.52%

  10. erotisch (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  11. vulgär (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  12. gruselig (2 Stimmen [9.52%])

    Prozentsatz der Stimmen: 9.52%

  13. düster (5 Stimmen [23.81%])

    Prozentsatz der Stimmen: 23.81%

  14. brutal (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  15. nichts von alledem (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

Abstimmen Gäste können nicht abstimmen

#1 derbenutzer

derbenutzer

    Phagonaut

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Geschrieben 28 August 2014 - 21:59

Eingefügtes Bild




Ab 1. September geht es los. Dann liest der Zirkel Der Circle (Dave Eggers).Eingefügtes Bild

Bis Montag!

Jakob

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#2 derbenutzer

derbenutzer

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Geschrieben 31 August 2014 - 23:21

Der Lesezirkel ist eröffnet, es kann losgehen. LG Jakob

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#3 Klaus N. Frick

Klaus N. Frick

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Geschrieben 01 September 2014 - 19:07

Ich hab das Buch daheim, werde dann auch mal mit-lesen. (Bisher fand ich Eggers immer ziemlich klasse.)

#4 derbenutzer

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Geschrieben 01 September 2014 - 19:50

Ich hab das Buch daheim, werde dann auch mal mit-lesen. (Bisher fand ich Eggers immer ziemlich klasse.)

Das freut mich, Klaus. Von Eggers kannte ich bislang nur A Hologram for the King, ein wirklich feiner, geistreicher Roman. Diese Rezension bringt es trotz aller Kürze meiner Meinung nach recht gut auf den Punkt.

Der Circle habe ich soeben begonnen zu lesen ... Noch herrscht für die Protagonistin eitel Wonne und Sonnenschein ...

Bis bald!

Jakob

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#5 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 01 September 2014 - 20:48

(Ich kann leider nicht sofort mitlesen - hab das Original bestellt. Wohl frühstens ab kommendem Wochenende...)

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#6 Klaus N. Frick

Klaus N. Frick

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Geschrieben 02 September 2014 - 16:20

Das freut mich, Klaus. Von Eggers kannte ich bislang nur A Hologram for the King, ein wirklich feiner, geistreicher Roman. Diese Rezension bringt es trotz aller Kürze meiner Meinung nach recht gut auf den Punkt.


Das »Hologramm« hab ich auch rezensiert; ein wenig ausführlicher allerdings. Hier:
http://www.perry-rho...ave-eggers.html

#7 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 03 September 2014 - 07:14

Die Begeisterung mit der die Mitarbeiter die Vorstellung der SeeChange Kamera aufnehmen, finde ich ziemlich unrealististisch. So dumm-naiv kann doch niemand sein, um die einseitige Propaganda zu glauben, mit denen Bailey diese Kamera anpreist.

#8 derbenutzer

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Geschrieben 03 September 2014 - 09:44

Die Begeisterung mit der die Mitarbeiter die Vorstellung der SeeChange Kamera aufnehmen, finde ich ziemlich unrealististisch. So dumm-naiv kann doch niemand sein, um die einseitige Propaganda zu glauben, mit denen Bailey diese Kamera anpreist.

Danke für den Link, Klaus. Deine Eindrücke, die Du in Deiner Rezension schilderst, decken sich weitgehend mit denen, die ich beim Lesen empfunden habe. Jetzt bin nur neugierig, ob Eggers diesen durchwegs unterhaltsamen aber nie seichten Stil auch bei The Circle drauf hat". Nach bisher bloß 10 Seiten Lektüre ist es sicher etwas früh, darüber zu befinden. Ich glaube allerdings schon jetzt eine sanfte, unaufdringliche Ironie zu entdecken ... abwarten ...;)

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#9 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 03 September 2014 - 11:51

Nach bisher bloß 10 Seiten Lektüre ist es sicher etwas früh, darüber zu befinden. Ich glaube allerdings schon jetzt eine sanfte, unaufdringliche Ironie zu entdecken ... abwarten ...Eingefügtes Bild

Gut möglich, dass Eggers die Handlung ironisch überzeichnet. Das wäre allerdings weder sanft noch unaufdringlich.

Lesen wir weiter und warten ab, was passiert.

#10 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 03 September 2014 - 14:53

Halloo zusammen, ich würde in so einer Firma nicht arbeiten wollen. Nee, nicht wegen dem, was man dort tut. Sondern wegen dem tollen, coolen, wir-haben-uns-alle-lieb Umgangston, der dort herrscht. Bei so etwas bin ich misstrauisch, ich frage mich immer, was sich dahinter verbirgt. Mae fragt sich das nicht, Mae ist nur den Tränen nah, als sie sieht, wie ihr Arbeitsplatz (Stichwort: Jute) aussieht. So wie zuvor wollte sie nie wieder arbeiten (Jute). Sie wollte es cool. Und will selbst cool sein. Vor allem aber, vorn mit dabei sein. Und beim Circle zu arbeiten, das ist schon mal vorn. Denn da wird Zukunft gemacht ... Ellen scheint da anders drauf zu sein. Auch bei Circle, ist sie anders als Mae. Clever ist sie, klar. Sonst wäre sie nicht in der 40er Bande. Aber wenn wir erfahren, wie sie an Geländeläufe heran ging und wie Mae, dann sehen wir da einen großen Unterschied. Mal abwarten, was der uns für die Zukunft bringt. Der Stil gefällt mir. Sehr, sehr süffig. Viele Grüße Tobias
"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
  • • (Buch) gerade am lesen:Ich lese zu schnell, um das hier aktuell zu halten.
  • • (Film) gerade gesehen: Im Westen nichts Neues

#11 Susanne11

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Geschrieben 04 September 2014 - 16:31

Seite 242 ... gähn

#12 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 07 September 2014 - 20:00

Öhm, letztens haben wir auf fb mit Freunden die Möglichkeit eines gemeinsamen Ausstellungsbesuches ausgelotet. Es kam ein Terminvorschlag, den ich nicht sogleich beantwortet habe. Heute dann gerade mal drei Tage später) bekommt meine Frau eine whatsapp Anfrage, was denn mit dem Termin sei. Ach ja, zuvor gab es auch noch eine E-Mail, aus der ich erfuhr, dass ich doch mal bei fb gucken sollte, da stünden Terminvorschläge. Sooooooo anders als unsere Wirklichkeit ist das, was Eggers beschreibt, nicht. Und denke ich an all die, die die "neuen" Medien nutzen, um die "Öffentlichkeit" über Missstände zu informieren, ist auch der mit SeeChange verbundene Glaube an eine bessere Welt sehr treffend. Es gibt sie eben, die Idealisten, die glauben, dass Öffentlichkeit die Welt verändern wird. Also wird über alles und jeden getwittert, Videos werden hochgeladen. Blogger schreiben sich die Finger wund. Und was da steht, zu sehen ist, wird toll gefunden. Und lobend kommentiert. Und wehe, man äußert sich kritisch, das finden dann die Leute gar nicht gut. Da muss man sich nicht mal als Diktator outen ... Ja, Eggers überzeichnet all das ein wenig. Und das ist gut so. Ach ja, ich spiele hiermit unter anderem auf Alistairs Einladung zum Portugal Brunch an und Maes Bekenntnis, gefehlt zu haben ;-) Viele Grüße Tobias

Bearbeitet von T. Lagemann, 07 September 2014 - 20:05.

"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
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#13 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 09 September 2014 - 20:04

Seite 331 - ich stelle das Lesen ein, weil ich total gelangweilt bin. Dave Eggers ist nicht vom Orm durchströmt und das Leben ist zu kurz um langweilige Bücher zu lesen.

#14 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

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Geschrieben 09 September 2014 - 20:12

Seite 331 - ich stelle das Lesen ein, weil ich total gelangweilt bin. Dave Eggers ist nicht vom Orm durchströmt und das Leben ist zu kurz um langweilige Bücher zu lesen.


Irgendwie hatte ichs geahnt. Viel bedürfnis zu schreiben scheinen deine Mitlesenden ja auch nicht zu verspüren.

#15 Seti

Seti

    Zeitreisebegleiter durch die Windener Höhlen

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Geschrieben 09 September 2014 - 20:28

Irgendwie hatte ichs geahnt. Viel bedürfnis zu schreiben scheinen deine Mitlesenden ja auch nicht zu verspüren.

Ich würde gerne etwas zu meinen Eindrücken sagen, aber dafür brauch ich immer ein wenig Zeit und die hab ich aus gewissen das Forum betreffenden Gründen gerade nicht.

Allerdings kann ich schon mal soviel sagen, dass ich (Stand: 148 Seiten) keineswegs gelangweilt bin. Ich habe im Gegenteil sogar recht viel Spaß an der Lektüre. Nicht, weil der Roman besonders spannend wäre, das ist er nämlich nicht, aber weil ich die absurden Szenen beim Circle köstlich finde. Das ist so überzeichnet, dass es immer wieder für einen Lacher gut ist (siehe bspw. Tobias' Verweis auf Alistairs Portugal-Brunch).

"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"

- The Talos Principle


#16 Trurl

Trurl

    Phanto-Lemchen

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Geschrieben 09 September 2014 - 21:23

Allerdings kann ich schon mal soviel sagen, dass ich (Stand: 148 Seiten) keineswegs gelangweilt bin. Ich habe im Gegenteil sogar recht viel Spaß an der Lektüre. Nicht, weil der Roman besonders spannend wäre, das ist er nämlich nicht, aber weil ich die absurden Szenen beim Circle köstlich finde. Das ist so überzeichnet, dass es immer wieder für einen Lacher gut ist (siehe bspw. Tobias' Verweis auf Alistairs Portugal-Brunch).

Geht mir ebenso. Obwohl man den Roman inzwischen nicht mehr als reine Satire lesen kann, wie ich es Anfangs fast vermutet habe.

So bis Seite 200 ungefähr, war ich von der eigentlichen Handlung eher gelangweilt. Manches ergab keinen rechten Sinn, aber inzwischen zeichnet sich klar ab, worauf der Roman abzielt und das finde ich spannend zu lesen. Zuerst dachte ich: das kann ja nicht wahr sein was in dieser Firma abgeht! Das sch...freundliche Verhältnis der Kollegen untereinander und das der Chefs zu ihren Untergebenen. Dieses Klima des wir haben uns alle so lieb hier, wofür auch die Szene mit Mae, Alistair und Maes Chef (der Portugal-Brunch), symptomatisch steht und das eher wie eine Karikatur oder Satire auf das berühmte Team-Building wirkt als tatsächliche Realität. Dahinter steckt aber (inzwischen weiß man es) viel mehr; nämlich, die eigentliche Strategie des Circle, welche nichts weniger als die Umgestaltung der gesamten Gesellschaft zum Ziel hat.

Die Schlüsselszene dazu ist das Gespräch Maes mit Eamon Bailey, wo es um den Gegensatz von Privatheit und Öffentlichkeit geht und dass alles Private eigentlich Diebstahl an der Gemeinschaft ist. Da wurden starke Aussagen gemacht, die mich stutzig gemacht haben.

Und darüber, inwieweit dies überhaupt zutrifft, lohnt es sich schon ein wenig zu reflektieren.


LG Trurl

Bearbeitet von Trurl, 09 September 2014 - 21:24.

»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
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  • • (Buch) als nächstes geplant:Jeff VanderMeer - Akzeptanz
  • • (Buch) Neuerwerbung: Ramez Naam - Crux, Joe R. Lansdale - Blutiges Echo
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#17 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 10 September 2014 - 20:03

Hallo Miteinander,

es gibt wiederholt Szenen, die mich an stalinistische Schauprozesse erinnern. O ja, ich habe gefehlt, sagen die Angeklagten, bereuen zutiefst und geloben, bessere Menschen zu werden - und ab mit ihnen nach Sibirien oder vors Erschießungskommando. Auch Mae bereut viel und oft, gesteht ihre Verfehlungen und - nix Sibirien - lebt immer transparenter. Wenn man Menschen so weit hat, dass sie nicht nur freiwillig gestehen, sondern auch ihr Verhalten ändern, wow. Ist natürlich überzeichnet, aber auf eine nachdenklich machende Weise. Denn, hüstel, bei fb gibt es nur einen like Button, keinen dislike Button. Natürlich kann man im www auch seinen Unmut kundtun, mit Online Petitionen. Gegen Diktatoren, die EU oder die Maut. Und natürlich Massentierhaltung. Und wehe, man unterschreibt nicht. Oder, tataaaa, man macht nicht mit bei diesem Eiswasser-übern-Kopf-schütten-und-spenden ... Ist ja für einen guten Zweck. Und all die Begossenen so putzig.

Und jetzt Apple mit der Uhr, die chic Daten misst,

Wir sind auf dem Weg Eingefügtes Bild

Viele Frowns
Tobias
"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

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#18 Trace

Trace

    Cyberpunk-o-Naut

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Geschrieben 10 September 2014 - 23:05

Ich bin mit meiner englischen Ausgabe jetzt fertig. Heißt Mae's Freundin, die die ihr (Mae) den Job verschafft hat, in der deutschen Ausgabe Ellen? Bei mir ist es Annie. Warum wird wohl so eine Kleinigkeit geändert? Mir war diese immer-lächeln-und-freundlich Arbeitsmoral auch nicht geheuer. Da läuft es mir echt immer kalt den Rücken runter. Bei der Vorstellung der SeeChange Kamera hatte ich nach der Aufzählung gegen was die Kamera alles sicher ist, darauf gewartet, dass Bailey sagt und sie hängt an einem "Luft-Anker" oder einem "Quanten-Raum-Zeit-Nagel".aber nein, die unglaubliche Kamera steht auf einem Pfahl. Erschreckenderweise ist mir an mehreren Stellen richtig mulmig zumute gewesen. Überall wo Mae daraufhin gewiesen würde, dass sie doch bitte etwas kommunikativer sein soll und andere sich gekränkt fühlen, wenn sie sich nicht mitteilt. Da fällt mir gleich die Stelle mit den zwei Leuten von der Personalabteilung (Josiah und noch wem) ein, irgendwie gruselig. Am Ende sind alle so sehr damit beschäftigt ihr Profil zu aktualisieren, dass niemand wirklich mehr mit dem Boot raus fährt um einfach nur Boot zu fahren sondern damit, wieder was Neues gepostet werden kann. Schöne, neue Welt. Insgesamt betrachtet, ist das Buch für mich nicht sehr spannend. Erst auf den letzten 100 Seiten wird es etwas spannender aber sonst ... na ja. Es gibt keinen wirklichen Spannungsbogen. Trotzdem finde ich das Buch recht unterhaltsam.

#19 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 11 September 2014 - 07:44


Und jetzt Apple mit der Uhr, die chic Daten misst,

Wir sind auf dem Weg Eingefügtes Bild

Viele Frowns
Tobias


Da hatte der Postillon einen netten Kommentar.

http://www.der-posti...heilt.html#more

#20 Susanne11

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Geschrieben 11 September 2014 - 07:57

Ich bin mit meiner englischen Ausgabe jetzt fertig.

Heißt Mae's Freundin, die die ihr (Mae) den Job verschafft hat, in der deutschen Ausgabe Ellen? Bei mir ist es Annie. Warum wird wohl so eine Kleinigkeit geändert?


Sie heißt in der deutschen Ausgabe auch Annie.

Alles nur noch gehorsame Menschen ohne Individualität. Das eigentlich gruselige ist, dass sie das alles freiwillig machen.

In diesem Zusammenhang fällt mir ein alter Film von John Carpenter ein: "Sie leben". Die Botschaften dort lauten "Arbeite", "Kaufe", "Gehorche", "Schlaf weiter".

Susanne

#21 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 11 September 2014 - 10:49

Ich habe leider das (engl.) Buch erst vorgestern bekommen. Da jetzt das 1. Monatsdrittel erreicht ist und oben schon Besprechungen des ganzen Buchs stehen, werde ich leider keine Posts lesen bis ich ganz durch bin - außer jemand ist so nett und teilt mir mit, dass sie/er ähnlich weit ist wie ich. (Sorry.)

Ich bin - leider gibt es keine Kapitelnummern oder so - in meiner Ausgabe (von Penguin, mit dem kreisrunden Loch im Cover) erst auf Seite 30 angekommen. Die Prosa ist Ok, obwohl manchmal semantisch etwas holprig - da ist z.B. die Rede von "der" Ecke des Campus, also ob er nur EINE Ecke hätte, wie ein Baseballfeld. Die große zu schluckende Kröte war bisher diese Sache mit TruYou - also fast absolute Abschaffung des Datenschutzes, gekoppelt mit dem Sog einer beliebten Website.

Ansonsten erinnert mich vieles an der Circle-Firma an Google, u.a. dass der "Hirn"-Geek-Gründer einen osteuropäisch-klingenden Nachnamen hat.

P.S.: Mit der Feuerwehrrutsche ist ein relativ offensichtlicher Ort für einen temporeichen Action-Höhepunkt hingelegt worden... Eingefügtes Bild

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 11 September 2014 - 10:50.

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#22 Trurl

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Geschrieben 11 September 2014 - 11:22

Die Prosa ist Ok, obwohl manchmal semantisch etwas holprig

Schön zu wissen, dass dies auch im Original nicht besser ist. Ich finde den Roman sprachlich auch etwas uneben, solide ja, aber nicht gerade "literarisch". Kein Vergleich mit David Mitchell, um nur ein Beispiel eines Schriftstellers zu nennen, der mir sprachlich sehr gut gefällt.


Insgesamt betrachtet, ist das Buch für mich nicht sehr spannend. Erst auf den letzten 100 Seiten wird es etwas spannender aber sonst ... na ja. Es gibt keinen wirklichen Spannungsbogen. Trotzdem finde ich das Buch recht unterhaltsam.

Stimmt. Richtig spannend wird es nie. Mir fehlen zwar noch 100 Seiten bis zum Ende, aber ich glaube nicht, dass die Spannungskurve noch entscheidend angehoben wird. Obwohl ich glaube, dass es gar nicht Eggers Absicht gewesen ist, aus dem Thema einen spannenden Thriller zu produzieren. Er wollte wohl vielmehr am Beispiel Maes zeigen, wie leistungsbereite und idealistisch eingestellte Menschen sich von scheinbar positiven Ideen verführen lassen und ihr rationales Denken dabei ausschalten. Wobei man sagen muss, dass Mae dafür, dass sie angeblich eine intelligente Frau ist, mir etwas zu blauäugig, um nicht zu sagen doof, erscheint, um wirklich glaubwürdig zu sein. Genauso wie der ganze Rest des Circle.

Ich erhoffe mir für den Abschluss des Romans eigentlich nur, dass Mae endlich aus ihrem Traum aufwacht und kapiert, dass sie vom Circle und ihren Chefs nach Strich und Faden manipuliert wurde. Inzwischen nervt ihre Begriffsstutzigkeit. Ich finde auch, dass der Siegeszug des Circle, die allgemeine Akzeptanz der Transparenzideologie in der Gesellschaft, die ja wie eine Epidemie um sich greift, etwas zu glatt und widerstandlos verläuft. Dass der Widerstand im Circle auch unter den Führungskräften so gering ausfällt, kann man noch begründen. Der Circle ist ja fast so etwas wie eine Sekte, die versucht ihre Mitarbeiter mit ihren All-Inklusiv-Angeboten auch als Personen komplett zu vereinnahmen. Aber es verwundert, dass auch außerhalb des Circle wenig Widerstand gegen die Transparenz-Ideen des Circle aufkommt, die ja massiv in die Persönlichkeitsrechte des Einzelnen eingreifen, wie das verfassungsmäßig gewährte Recht auf die Unversehrtheit der Privatsphäre. Man hört zwar auch von einigen warnenden Stimmen, in der Politik und der übrigen Bevölkerung, aber die sind in der Minderheit und werden als selbstsüchtige Querulanten diffamiert, die den großen positiven Nutzen nicht sehen wollen. Das scheint dann doch etwas optimistisch gedacht.


es gibt wiederholt Szenen, die mich an stalinistische Schauprozesse erinnern. O ja, ich habe gefehlt, sagen die Angeklagten, bereuen zutiefst und geloben, bessere Menschen zu werden - und ab mit ihnen nach Sibirien oder vors Erschießungskommando. Auch Mae bereut viel und oft, gesteht ihre Verfehlungen und - nix Sibirien - lebt immer transparenter. Wenn man Menschen so weit hat, dass sie nicht nur freiwillig gestehen, sondern auch ihr Verhalten ändern, wow.

Alles nur noch gehorsame Menschen ohne Individualität. Das eigentlich gruselige ist, dass sie das alles freiwillig machen.

Die wahre Kontrolle besteht in der Selbstkontrolle. Und wenn das alles auch noch freiwillig geschieht und die Öffentlichkeit dabei zusieht, dann braucht es auch keine geheimen Überwacher mehr, keine Stasi oder NSA. Dann ist die Kontrolle total.

Das perfide am System des Circle ist ja eigentlich, dass alles vorgeblich im Namen der Freiheit und Demokratie und zum allgemeinen Wohl des Menschen geschieht. Alles was der Circle entwickelt, produziert und auf den Markt wirft, soll das "Leben" vereinfachen. Aber es soll auch die Menschen leistungsfähiger und damit funktionsfähiger machen. Und das bereits von Kind auf. In dem der Circle Geräte entwickelt, die die Körperfunktionen überwachen und optimieren. Damit geht es den Forschungsprogrammen des Circle im Grunde nur um Leistungssteigerung, Effizienzsteigerung und nicht zuletzt um Kosteneinsparung. Damit hat der Circle scheinbar alle rationalen Argumente auf seiner Seite um sein großes Ziel der Transparenz zu verwirklichen.

Doch was bleibt von der Freiheit noch übrig, wenn das Öffentlich machen von allem dazu führt, dass man am Ende sich nichts mehr zu tun getraut. Zum Beispiel etwas leicht Verrücktes. Aus Angst, dass das eventuell falsch ist oder von dem man glaubt, dass es nicht allgemein akzeptiert wird. Wenn dann eine Lappalie, wie das heimliche Ausleihen eines Kajaks in der Nacht, schon als Schwerverbrechen gebrandmarkt wird. Wenn jeder nur noch darauf achtet nicht anzuecken. Wenn aus selbstbewussten Individuen am Ende angepasste Duckmäuser werden, die nur noch das tun was von ihnen erwartet wird. Nicht nur im Arbeitsleben, sondern auch im (dann nicht mehr vorhandenen) Privaten.


LG Trurl
»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
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#23 Trace

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Geschrieben 11 September 2014 - 20:20

...
Ich finde auch, dass der Siegeszug des Circle, die allgemeine Akzeptanz der Transparenzideologie in der Gesellschaft, die ja wie eine Epidemie um sich greift, etwas zu glatt und widerstandlos verläuft. Dass der Widerstand im Circle auch unter den Führungskräften so gering ausfällt, kann man noch begründen. Der Circle ist ja fast so etwas wie eine Sekte, die versucht ihre Mitarbeiter mit ihren All-Inklusiv-Angeboten auch als Personen komplett zu vereinnahmen. Aber es verwundert, dass auch außerhalb des Circle wenig Widerstand gegen die Transparenz-Ideen des Circle aufkommt, die ja massiv in die Persönlichkeitsrechte des Einzelnen eingreifen, wie das verfassungsmäßig gewährte Recht auf die Unversehrtheit der Privatsphäre. Man hört zwar auch von einigen warnenden Stimmen, in der Politik und der übrigen Bevölkerung, aber die sind in der Minderheit und werden als selbstsüchtige Querulanten diffamiert, die den großen positiven Nutzen nicht sehen wollen. Das scheint dann doch etwas optimistisch gedacht.
...

LG Trurl


Das ist ja das Perfide an einem System, wie diesem. Einem System wie es ja auch schon von Huxley beschrieben wurde.
Das Böse ist leicht zu erkennen, wenn es als laute, schwarze Horde durch die Straßen zieht, Häuser anzündet, Menschen tötet und Bücher verbrennt. Aber wenn ein gut angezogener Geschäftsmann in einem großen glänzenden Wagen vorfährt. Dabei Geschenke für die ganze Familie mitbringt und sagt er möchte doch nur das Beste für alle und man müsse nur HIER unterschreiben, und dann wird alles gut. Dann wird es schon schwerer zu erkennen, wo die Gefahren lauern.

Ein Widerstand im Sinne einer lauten Revolte würde, von einem System wie hier im Buch, sofort vereinnahmt werden, als großes Event der Demokratie und und .. Es würde darüber geblogt und gezingt werden, es würde eigene Identifikationssticker geben und Gruppen die sich Treffen um ihren Widerstand zu bündeln, es würde eine "ganze Industrie" entstehen. Am Ende würde aber auch dieser Widerstand vom System aufgesogen werden und selbst ein Mittel der Unterdrückung oder Kontrolle.

Für diese Art von System gibt es nur Widerstandsmöglichkeiten, welche, aus meiner Sicht, im westlichen Weltverständnis eher nicht auftauchen oder als Widerstandsmöglichkeiten wahrgenommen werden. Eine ist wie im Buch die Flucht in ein "Wildreservat". Ich schreibe mit Absicht "Wildreservat" da dies ja auch eine der alternativen Gesellschaftsformen ist, die in "Schöne neue Welt" als das Andere oder ein möglicher Fluchtpunkt beschrieben werden. Eine andere Möglichkeit ist für mich, dass was Melville's Bartleby macht, ein einfaches aber bestimmtes "Ich möchte lieber nicht."
Das Wichtigste dabei ist aber gerade bei all diesen Handlungen nicht Werbung dafür zu machen, sondern es einfach zu machen und nicht ständig und allen, mehr oder weniger ungefragt, zu sagen oder zu schreiben was man da gerade macht.
Dies sind eher passive Möglichkeiten.

Eine aktive die mir da noch in den Sinn kommt, wäre das absichtliche Programmieren von Ausfällen und Fehler in die Algorithmen. Wenn jeder ein paar Sekunden warten müsste bis seine Nachricht abgeschickt wird und diese Zeit auch noch zunimmt mit jeder Nachricht die man versendet, dann würde das System zumindest gebremst. Damit es nicht gleich auffällt, kann man ja einen Algorithmus entwerfen, damit immer nur einen Teil der Nutzer betroffen ist und dies in einer recht willkürlichen Art, dann fällt es dem Unternehmen schwer die Fehler zu beheben und man würde einfach annehmen, das die Nutzer unfähig sind. Aber dafür braucht man Hilfe von Innen.

Aber absichtlich Fehler einbauen, um damit gewünschte, möglicherweise angenehmere, Sozialverhaltensweisen zu erzeugen, ist eine Form von Utopie.

#24 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 13 September 2014 - 20:43

Hallo zusammen, meine Frau liest den Roman auch. Und sie wünscht sich wie Trurl ein Happy End - ein Erwachen Maes. Ich nicht ;-) Zum Widerstand. Es sind einfach zu wenige, die nicht im Circle sind. Wie kann sich da Widerstand formieren. Und mit dem Transparenz-Gedöns in der Politik, tja, ist die Politik ausgeschaltet. Das ist doch ein alter Traum - transparente Politik. Nix Hinterzimmer. Nix Geheimabsprachen. Keine vermeintlich schmutzigen Deals. Wer derlei heute bieten würde, der hätte keinen Widerstand zu befürchten. Denn der würde ja nur wollen, was "man" will. Meine Frau meinte übrigens zu einem sehr frühen Zeitpunkt, dass sie mit Social Media nun noch weniger zu tun haben möchte, als zuvor. Auch wenn im Circle vieles überzeichnet ist (die Zahl der Bildschirme an Maes Arbeitsplatz, muhahaha), es fußt auf Wirklichkeit. Auf dem, was jetzt noch als harmlos empfunden wird. Und da bin ich wieder bei Mae. Als sie anfängt beim Circle, ist alles vergleichsweise harmlos. Und jeder der folgenden Schritte hin zur "Transparenz" ist nur ein kleiner ... Aber wie heißt es doch so schön: Veränderung fängt mit dem ersten Schritt an. Und nicht mit zu gehen, ist schwer. Denn mit einem mal ist man nicht mehr Teil der Gesellschaft. Da stürmen ein paar nach vorn, erheben ein Geschrei, wie toll es dort sei. Und die anderen (die Mehrheit), glaubt folgen zu müssen. Dazu fällt mir als Beispiel ein, dass ich nicht nur in einem Forum gelesen habe, dass die, die sich ebooks verweigern, dem Fortschritt im Wege stünden. Und dass die Autoren, die nicht bloggen, die keine Homepage haben, keine Chance auf dem Markt haben. Wie alt ist das ebook? Wie alt das www? Warten wir also mal ab, wie lange es dauern wird, bis das Teilsein an Communitys wie der Circle völlig normal ist. Und die wenigen, die sich - a la Mercer - verweigern, ge... Nö, ich verrate es nicht. Viele Grüße Tobias
"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#25 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 14 September 2014 - 08:22

Ich bin jetzt genau ein Drittel durch - in meiner Penguin-Ausgabe auf S. 164, als Mae zur Zirkusaufführung aufschließt.

Inzwischen kann ich dem Prosastil Einiges abgewinnen. Mich nervt der Yuppiespeak der kalifornischen Figuren - z.B. gerne immer wieder mal ein Satz der mit "So" beginnt Eingefügtes Bild - aber vielleicht wollte Eggers ja gerade den Eindruck von Yuppietum verstärken.

Seit meinem letzten Post oben gab es nun 2 weitere Kröten zu schlucken - beide machen die Protagonistin stark befremdlicher in meiner Wahrnehmung - und die erste ist die allergrößte bisher:
  • Die Lolli-Kameras - zum Einen (kleineren) frage ich mich wie die genug Strom entwickeln um ständig ihr Bild an einen Satelliten zu funken (zw. heute und der Circle-Zukunft muss also jemand eine Wahnsinns-Akku-Technik entwickelt haben!), zum Anderen (größeren!) wie es sein kann, dass alle im Publikum der Vorführung von Bailey das als positiv sehen. Was ist, wenn Menschen NICHT jede Minute von ihren Freunden/Bekannten/Nachbarn überwacht werden wollen? Nun kann man argumentieren, dass das Publikum ja lauter ausgeprägte "Circler" sind, aber das wirft auch ein anderes Licht auf Maes Motivation, Teil davon zu werden, als nur die Verbesserung ihrer Joblage.
  • Die "LuvLuv"-Vorstellung (heißt dieses Verabredungs-Hintergrund-Zusammensuch-App im Dt. auch so?) - als Mae einfach als Subjekt von ihrem "love interest" Francis öffentlich hergenommen wird, durchläuft sie eine (leider kleine) Phase der Empörung. Man kann also spekulieren, dass sie dort ein restliches Konzept von Privatsphäre anzapft. Das sie aber auch gleich wieder in Frage stellt, weil die benutzten Infos ja eh alle "online" verfügbar wären - m.a.W. wer bei TruYou (des Circles Facebook-Äquivalent) Mitglied ist, hat eine Pflicht (?) all seinen Kram der ganzen Welt zur Verfügung zu stellen. Damit wäre (schon seit Jahren im Buch) die fortschreitende Reduzierung des Datenschutzes eigentlich schon längst da.
Jedenfalls wird Mae als liebenswerte Protagonistin (insbes. auch nach den 3 Krötenschluckphasen) im Roman dargestellt, stellt aber NIE diese Dinge wirklich sachlich in Frage. Das wird auch nirgendwo negativ kommentiert, außer evtl. ganz kurz tangenziell von ihrem wohlbeleibten (ergo "ekligen!") Ex-Freund.

Damit scheint mir Eggers eine Zielgruppe im Auge zu haben, zu der ich - evtl. sogar viele dt. LeserInnen - nicht gehöre: Sind es hippe US-Teenies & -Yuppies? Wenn diese bis hierhin im Schnitt gelesen und Sympathie mit Mae entwickelt haben, bin ich doch etwas erstaunt, wie wenig Fantasie solche Leute dazu haben, wie absolute Durchleuchtung aller Bürger missbraucht werden kann. Dass man damit schnurstracks auf dem Weg ist zu einem faschistischen Polizeistaat.

Insofern finde ich auch den Vergleich mit 1984 unpassend, weil in Letzterem alles viel nachvollziehbarer war. (Ok, 1984 beschäftigt sich im Vergleich kaum damit, wie es zu der im Buch aktuellen Lage kam. Aber Orwell schrieb es ja als Warnung gegen totalitäre Systeme, die zu der Zeit v.a. von den Arbeiterklassen als Rache gegen extreme Ausbeutung durch die herrschende Elite vorgezogen wurden.)

Spoiler


Ich muss allerdings zugeben, dass ich "gehakt" bin, den Roman weiterzulesen. Nun, da auch gezeigt wurde, wie "lieb" der Circle sein kann. (Maes Vater und so...)

P.S.: Dass der Roman in einer gewaltigen Dystopie ausarten wird, ist m.E. durch diese 2 Endsätze eines Abschnitts von Egger schon früh angedeutet worden (bei mir unten auf S. 30)...

And it was natural that it was so, Mae thought. Who else but utopians could make utopia?


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 14 September 2014 - 08:53.

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Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#26 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 14 September 2014 - 20:44

Einige Seiten über die Mitte des Buches hinaus bin ich nun eher genervt. Die Protagonistin wird immer mehr zur Karikatur.

Außerdem veräppelt Eggers m.E. die LeserInnen. Diese Sache mit dem "Zählen" der Sandkörner in der Sahara... Gibt es etwas Unüberprüfbareres? Wieso hebt das Ergebnis das Renommee des Circles? Ich fände es im echten Leben lächerlich, wenn z.B. Google sowas hinaus posaunt.

Und: PolitikerInnen, die Jahre lang ihr ganzes Leben aufnehmen, vom Aufstehen bis zum Zubettgehen, sind auch kaum fassbar. Was gäbe es da für Möglichkeiten, diese Person nachträglich über den Tisch zu ziehen mit irgendwelchen unbedachten Äußerungen des Alltags oder Geräuschen (z.B. auf dem WC)... Ein Nickerchen mitten am Tag wäre katastrophal. Das soll dann die clipsüchtige Welt da draußen auch alles immer mit Respekt behandeln? Warum machen sich die ge"clear"ten* Würdentrager im Buchplot damit nicht innerhalb weniger Wochen lächerlich?

Es scheint mir inzwischen wahrscheinlich, dass das Buch eigentlich eine Satire ist. Eggers rettet sich nach simuliertem ernsten Anfang in die Witzebene, damit er seine Zielgruppe nicht zu sehr verprellt. ("Der Autor kann ja nicht mich meinen - das ist ja Satire.")

Wer nimmt schon - außerhalb Deutschland - Datenschutz ernst?

(* Eggersscher Seitenhieb auf Scientology?)

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 14 September 2014 - 20:47.

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#27 Susanne11

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Geschrieben 15 September 2014 - 11:04

Wie schon geschrieben habe ich bis Seite 331 gelesen und dann keine Lust mehr gehabt. Die Handlung finde ich langweilig, es gibt keinen Spannungsbogen und die endlosen Beschreibungen über den Circle sind viel zu lang und ausführlich. Was völlig fehlt sind phantastische Elemente. Die Personen wirken flach und undifferenziert. Die Charaktere wirken wie Abziehbilder von Menschen, ohne Tiefe und Detaillierung. Ein guter Schriftsteller könnte auch sehr oberflächliche Menschen besser darstellen und mit mehr Leben erfüllen Der Stil von Eggers ist belanglos und glatt, ohne individuelles Erkennungszeichen, ohne Eleganz, ohne Originalität, ohne Individualität. Dieser Stil eignet sich vielleicht für Sachtexte, aber für Literatur halte ich das nicht. Parallel dazu habe ich „Die Stadt der träumenden Bücher“ von Walter Moers als Hörbuch - gelesen von Dirk Bach gehört. Bereits zum 3. Mal. Gegen dieses Meisterwerk der Phantastik fällt Der Circle natürlich noch mehr ab. Ein Zitat aus selbigem Buch passt hier gut. Auf Seite 352 sagt Phistomefel Smeik zum Schattenkönig. „Das Problem ist: Um Geld zu verdienen – viel Geld! –, brauchen wir keine grandiose, makellose Literatur. Was wir brauchen ist Mittelmaß. Ramsch, Schrott, Massenware. Mehr und immer mehr. Immer dickere, nichtssagendere Bücher. Was zählt ist das verkaufte Papier. Und nicht die Worte, die darauf stehen.“

Bearbeitet von Susanne11, 15 September 2014 - 11:06.


#28 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 15 September 2014 - 12:46

Zwei Drittel durch: Dass Mae "durchsichtig" wird war eine vorhersehbare Entwicklung. Dieses Interview mit Bailey - und das öffentliche danach - waren schon interessant-gruselig. Aber wieder ist sie nur der Empfänger dieser Infos - es regt sich kaum Widerstand. Es wird angedeutet, dass Klos & Badezimmer irgendwie Ausnahmen sind bei der "Durchsichtigkeit" aber Genaueres weiß man als Leser nicht. Diesen idiotischen Chat mit Nanci fand ich bezeichnend, einerseits für Eggers' "message", wenn er mal weniger satirisch drauf ist, andererseits für die Unwahrscheinlichkeit der Zahlen, wenn Mae gut drauf ist mit ihrem Getwitter und Ge"like"e. Denn bei der geringsten Interaktion sind solche Geschwindigkeiten nicht mehr zu halten. @Susanne: Mae ist nicht völlig ohne Charaktereigenschaften. Man kann ja anhand Dialogen ein Stück deduzieren, und dann gibt es ja die ausführlich beschriebeneren Ausflüge nach Hause und im Kajak. Aber ich finde sie wirr, und leider ziemlich dümmlich. Wohl auch eine "Anti-Heldin"...

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#29 derbenutzer

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Geschrieben 15 September 2014 - 19:43

Der Circle liest sich wie Chic Lit eines versierten Autors in Pseudo-Dystopie-Tarnung: Ich dachte anfänglich, es sei da Ironie dabei, allerdings jetzt nicht mehr ...

Figurenzeichnung ist für mich nicht wahrnehmbar. Ab der Schilderung der absolut widerspruchsfreien Reaktion Maes nach Brandons Aufforderung, alle Inhalte ihres (privaten!) Laptops ins Firmennetzwerk zu kopieren, habe ich die Lektüre abgebrochen und -- frei nach Brandons Anregung zur Entsorgung Maes Rechners -- das Buch in Richtung Altpapier entsorgt.

Dort ist es trefflich aufgehoben und liefert Rohstoff für Papier, das man für Zwecke aller Arten verwenden kann. Von der Nutzung für Körperhygiene bis hin zur Hochliteratur.

Der Menschen Leben ist zu kurz für das Lesen missratener Bücher.Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild

(Edit): A Hologram for the King ist wirklich gut. Schreiben kann der Autor ...

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#30 Trace

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    Cyberpunk-o-Naut

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Geschrieben 16 September 2014 - 22:07

Seite 331 - ich stelle das Lesen ein, weil ich total gelangweilt bin. Dave Eggers ist nicht vom Orm durchströmt und das Leben ist zu kurz um langweilige Bücher zu lesen.

Der Circle liest sich wie Chic Lit eines versierten Autors in Pseudo-Dystopie-Tarnung: Ich dachte anfänglich, es sei da Ironie dabei, allerdings jetzt nicht mehr ...

Figurenzeichnung ist für mich nicht wahrnehmbar. Ab der Schilderung der absolut widerspruchsfreien Reaktion Maes nach Brandons Aufforderung, alle Inhalte ihres (privaten!) Laptops ins Firmennetzwerk zu kopieren, habe ich die Lektüre abgebrochen und -- frei nach Brandons Anregung zur Entsorgung Maes Rechners -- das Buch in Richtung Altpapier entsorgt.

Dort ist es trefflich aufgehoben und liefert Rohstoff für Papier, das man für Zwecke aller Arten verwenden kann. Von der Nutzung für Körperhygiene bis hin zur Hochliteratur.

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(Edit): A Hologram for the King ist wirklich gut. Schreiben kann der Autor ...


Hach, wie ich diese abgeklärte Haltung bewundere. Zu Erkennen wenn es Schrott ist ... mmh.

Aber nun wieder etwas mehr zum Buch. Mich hatte bei deinem ersten Post mich auch schon ein wenig über die Anmerkung mit der Ironie gewundert. Auf mich wirkt das Buch nicht ironisch.

Interessant finde ich auch, wie weit die Ergebnisse unserer Abstimmung von all den positiven Bewertungen, auf dem Cover und auf den ersten Seiten meiner Ausgabe, entfernt sind.



Auch mit einem oder mehreren dieser Stichwörter versehen: Dave Eggers, Der Circle, Lesezirkel, Neuerscheinung

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