Zum Inhalt wechseln


Foto

PR 2437 - Die immaterielle Stadt


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1 Tiff

Tiff

    Laionaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 2.511 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 11 Januar 2015 - 14:17

Das Titelbild von Igor Posavec gefällt mir sehr gut. Es zeigt einen SKARABÄUS im Anflug auf eine immaterielle Stadt, deren Farbe jedoch zweifelhaft ist. Perlweiß stelle ich mir anders vor.

 

Als Innenillustration gibt es eine Karte von Katarakt, und Bully erkundet die verbotene Zone des vergleichsweise unwirtlichen Stardustplaneten Katarakt, in der sich fünf immaterielle Städte befinden, insbesondere die Perlweiß-Stadt. Darin sieht es aus wie in einer Zahnarztklinik, nur die Zahnärzte fehlen. (Aber dafür gibt es auf der LKS eine Kurzgeschichte "Perry beim Zahnarzt" von Marc A. Herren. ;))

 

Mit dabei ist Mutant Marc London, dessen Fähigkeiten sehr variabel sind, aber letztlich nur einem einzigen Zweck dienen: Er muss mit seinen unerklärlichen Fähigkeiten einen Schalter bedienen, den Rückreiseknopf drücken, damit Bully mit seinem Drei-Mann-Team wieder zurückkommt. Währenddessen hat Adams im Solsystem die Führung übernommen. Adams sieht vor allem die wirtschaftlichen Herausforderungen, die ein Exodus der Bevölkerung ins Stardustsystem mit sich bringt. Der durch Terrania wandernde Bote Lotho wird zum Medienereignis. Vor dem STARDUST-Memorial hält er eine Pressekonferenz ab. Adams ist entsetzt darüber. Aber mit welchem Recht kann er den Terranern das ESsche Teletrans-Angebot vorenthalten? Adams reagiert schnell und stellt fünf Presse-Raumschiffe für die Erkundung des Stardustsystems in Aussicht. Dass die Expokraten durch Lotho Karaete nichts Wesentliches verraten, muss man wohl hinnehmen. Ein Felide, den Bully in der Perlweißstadt trifft, hingegen ist relativ auskunftfreudig und verrät, dass die Stadt von Wesen erbaut wurde, die länger als die Sonne leben, was natürlich an ES erinnert, wobei der Mythos ES, der mit diesen Worten im Wega-System seinen Anfang nahm, längst mutwillig von den Expokraten zerstört wurde.

 

Außerdem berichtet der Felide von 321 Orten der Schleife, an die die Städte durch "Zeiten, Galaxien und Dimensionen" reisen, und dass die Stadt sich ihre Besucher bzw. Bewohner erwählt. Der Haken ist, wer die Stadt wieder verlassen will, darf nie wieder zurückkehren, und selbstverständlich ist die Stadt mittlerweile weitergereist, so dass Bully nun in der Patsche sitzt. Doch der Felide weiß Rat, es gibt eine Zeitzentrale, von der aus die Stadt gesteuert wird. Diese felidische Auskunftsfreudigkeit ist ja ganz nett, aber wieder einmal mussten sich unsere Terraner selbst nicht viel erarbeiten. Während ihnen einerseits Informationen hartnäckig vorenthalten werden, sprudeln sie ihnen an anderer Stelle umso heftiger einfach zu. Immer gerade so, wie es den Expokraten gefällt. Als Leser wird man ziemlich derb mit der Nase darauf gestoßen, dass der Informationsfluss von nichts anderem als von expokratischer Willkür gesteuert wird. Zwischenspiel "Die drei von der Tankstelle". Ein Globist musste nach seinem dritten Herzinfarkt an der Organbank zwanzig Minuten warten. Zwanzig Minuten! Das Stardustsystem braucht Bewohner, und die drei von der Tankstelle überlegen, ob sie nicht auswandern sollen. Denn das Solsystem ist ja nicht sicher. Leider bleibt es bei diesem Zwischenspiel. Wie damals so üblich ist der Roman der zweite Teil eines Viererblocks, also darf man sowieso nicht viel erwarten. Das Beste von UAs Roman ist die Charakterisierung von Bully und Adams als polternde, stänkernde Verantwortungsträger, die sich an der Unergründlichkeit der Superintelligenz und ihres Boten Lotho Karaete abarbeiten. Passend dazu gibt es einen Kommentar von RC mit dem Titel "Ein unmoralisches Angebot?"


Bearbeitet von Tiff, 11 Januar 2015 - 14:30.



Besucher die dieses Thema lesen: 0

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0