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Nicht-SF-Romane


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21 Antworten in diesem Thema

#1 Jakob

Jakob

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Geschrieben 21 Februar 2004 - 15:52

Neulich gabs eine ganze interessante diskussion über Neal Stephensons Cryptonomicon, der kein SF-Roman ist (In: Fragen und Antworten, Neal Stephensons Qicksilver). Dort habe ich behauptet, dass der Roman trotzdem ziemlich nah an der SF ist, weil er sich in fiktionaler Weise mit Technikentwicklung befasst.
Nun hbae ich mich gefragt, welche Bedeutung die Frage der Verwandtschaft "normaler Belletristik" zur SF für SF-Leser hat. Um die ganze frage zu konkretisieren, möchte ich das gern konkret unterfüttern und ein paar "soziologische" Fragen in die runde werfen:

1. Welche Nicht-SF-Romane habt ihr in letzter Zeit gelesen, die euch aus irgendeinem Grund erwähnenswert erscheinen? Worum ging es in dem Buch?
2. Warum habt ihr dieses Buch gelesen, insbesondere: Hatte das "Warum" etwas damit zu tun, dass ihr sonst SF lest?
3. Enthielt der Roman Elemente, die ihr ansonsten mit spezifischen SF-Leseerfahrungen in Verbindung bringt?

Das ganze ist nur so zum Spaß und ein bisschen rumgesponnen. Also, ich mache mal den Anfang:

1. Jeffrey Eugenides, Middlesex. Die Semi-autobiographisch erzählte Geschichte von Cal(lie) Stephanides, die/der bis zu ihrem vierzehnten Lebensjahr als Mädchen aufwächst und sich dann als genetisch "männlich" entpuppt. Nebenbei eine typische "American Novel" - es geht um Fluchterfahrung, Immigration, Transformation der Lebensweise, wirtschaftlichen Erfolg und Niederlage.
2. Gelesen habe ich das Buch aus expliziten Interesse am Thema "Geschlechterverwirring", und wiel ein Freund behauptet hat, es sei der Beweis dafür, dass dieses Thema endgültig im gesellschaftlichen Mainstream angekommen sei.
3. Das "SF-Gefühl" beschlich mich anhand zweier Hauptaspekte: Zuerst einmal wird in dem Roman ausgiebig die Frage des Wechselverhältnisses "Natur" und "Gesellschaftliche Formierung" thematisiert, was natürlich mal wieder auf die klassische Frage hinausläuft, ob es eine klar bestimmbare Natur hinter dieser Formierung gibt. Das ist für mich jedenfalls auch eine klassische Frage der SF. Zum zweiten endet der Roman recht ironisch poiniert auf der Frage, ob die geschlechtlich nicht eindeutig bestimmbaren möglicherweise die "Coming Race" sind. ist das schon "soziale Utopie", und ist das SF-nah?

Würde mich interessieren, ob wer anders den Roman gelesen hat und irgendwas mit meinen SF-vergleichen anfangen kann. Natürlich ist klar, dass man auf die Art in jedem Roman SF-Verwandtes finden kann. Aber ich würde mich gerade dafür interessieren, was das SF-Verwandte ist, dass man in nahezu jedem Roman finden kann. Das würde einen ja vielleicht näher an die Beantwortung der Frage bringen, wieviele solcher SF-Elemente gegeben sein müssen, damit wir etwas als SF empfinden.
"If the ideology you read is invisible to you, it usually means that it’s your ideology, by and large."

R. Scott Bakker

"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama

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#2 eRDe7

eRDe7

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Geschrieben 21 Februar 2004 - 17:37

Hallo Jakob.

Aber ich würde mich gerade dafür interessieren, was das SF-Verwandte ist, dass man in nahezu jedem Roman finden kann. Das würde einen ja vielleicht näher an die Beantwortung der Frage bringen, wieviele solcher SF-Elemente gegeben sein müssen, damit wir etwas als SF empfinden.

Ich bin mir nicht sicher, ob uns das wirklich der Antwort näher bringt. Zu allererst finde ich die Prämisse falsch, die Du setzt, denn es klingt, als seien wir in erster Linie SF-Leser. Ich kann ja nur für mich sprechen, aber ich bin in erster Linie Leser. Die Genrezugehörigkeit spielt für mich erst einmal keine Rolle. Mich interessieren bestimmte Autoren oder Themen oder Ideen. Um mal ein Beispiel zu nehmen: Bei ELEMENTARTEILCHEN von Houellebecq interessierte mich kaum die Nähe zur SF (die Anlehnung an Brave New World etc.), sondern der Spiegel, der der jetztigen Gesellschaft vorgehalten wurde - oder spezieller, den ich mir selber vorhalten konnte... Man kann sicher in vielen Romanen Verwandtschaft zur SF finden, aber deshalb lese ich sie nicht. Eher andersherum: Ich lese Dick, weil mich seine Ideen und Themen interessieren (Was ist real? Was ist ein Mensch? Wie finde ich "Erlösung"?). Es sind eher die allgemeingültigen Themen, denen man verschiedene Gewänder anziehen kann. Wie Lem es mal sinngemäß über Dick ausdrückte: Es sind menschliche Dramen in futuristischem Gewand. Man kann auch Shakespeare in Jeans spielen. Mag ich die SF-typischen Gewänder lieber als andere? Nein, würde ich nicht sagen. Aber sie lassen sich auf bestimmte Themengebiete besser anwenden. Mich interessieren auf unterschiedlicher Ebene vor allem Autoren, die Wärme rüberbringen können - und die Verwirrtheit der Individuen in einer an sich "feindlichen" (unmenschlichen) Umwelt, aber auch Autoren, die eben den Irrsinn des Daseins darstellen... Besser kann ich es nicht beschreiben. Das kann völlig unterschiedliche Auswüchse haben. Von eher freundlichen Betrachtungen wie die von Bradbury (siehe vor allem LÖWENZAHNWEIN) über Cortázar und vielleicht Kjaerstad bis zu Calvino (den ich gerade lese)... Bis zu eher neutralen Betrachtern, vielleicht Borges und Pynchon... Bis zu den bösen Betrachtern wie Houellebecq, Pessoa... usw. usf. Ich glaube nicht, dass das jetzt allzu viel geholfen hat, aber mehr kann ich wohl auch nicht dazu sagen. Obwohl ich es noch einmal umdrehen könnte: Was hat mir an Miévilles PERDIDO STREET STATION so gefallen? Die erwähnte "Wärme" kommt vor: Wesen agieren und erscheinen real. Emotionen fließen nur so dahin. Die "verbotene" Liebe des Protagonisten mit der "Käfer"dame, etc. Die grandiosen Bilder, die Miéville entwarf... Dann die Struktur des Textes (so haben sich an einigen Stellen die philosophischen Gedanken der Figuren meiner Meinung nach in dem Aufbau des Textes widergespiegelt - oder in den Beschreibungen der Stadt...) Dann die Intelligenz des Autors, die durchscheint. Ich würde sagen, DAS ist das, was dieses Buch so grandios macht. Aber das macht es nicht zur SF, Fantasy oder sonst was. Die gleichen Dinge könnte ich zum Beispiel über DER VERFÜHRER von Jan Kjaerstad sagen - und die machen dieses Buch noch größer als das von Miéville, aber bei Kjaerstad wird man kaum von phantastischer Literatur sprechen, wurde dieser Roman auch von Gott geschrieben - und scheinen hinter der Struktur auch ab und an seltsame Verknüpfungen zu Ereignissen untereinander durch, manchmal gar akausal. Ähm, ja. Grüße, Ralph

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#3 Jakob

Jakob

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Geschrieben 21 Februar 2004 - 17:54

Ich glaube, meine Frage ist einfach auf einer anderen Ebene angesiedelt. Natürlich ist das, was Bücher für uns gut oder bedeutend macht, nicht die Genrezuordnung. In dem sinne bin ich dann auch kein SF-Leser.Andererseits wird so viel und auch so viel gutes gedruckt, dass man unmöglich einfach unvoreingenommen an das ganze Feld der Belletristik herangehen kann und sich die Sachen, die ienem Zusagen, rausgreifen. Man braucht irgendeinen "Pfad", der die Menge, sei es auch relativ willkürlich eingrenzt. In diesem Sinne bin ich SF-Leser, weil die SF mein "Pfad" ist. In der Buchhandlung gehe ich in die SF-Ecke. Viele meiner Leseexkursionen in andere Bereiche haben irgendetwas damit zu tun, dass ich sonst SF-lese. Und wenn ich aus anderen Gründen nicht-SF lese, dann fallen mir eben trotzdem die Momente auf, bei denen ich mich frage: "Gäbe das nicht auch ein tolles SF-Thema ab?"Ich will also gar nichts über die ganz große Frage "Was macht ein gutes Buch aus?" wissen, sondern über die kleine Frage "Wie bewegen wir uns durch unsere Leswelten und welche Rolle spielt das Genre SF dabei?"
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#4 eRDe7

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Geschrieben 21 Februar 2004 - 19:41

Hallo Jakob.Ich glaube zu verstehen, was Du meinst, aber irgendwie funktioniert das bei mir so nicht.Ich glaube, ich komme zu Büchern durch "Zusammenhänge" - und dadurch, dass ich ein Buch sehe (was mir leichter fällt, da ich in einer Buchhandlung arbeite).Mit Zusammenhängen meine ich das: Als ich so um die 20 herum meine große Borges-Phase hatte, da sind mir die ganze Zeit Autoren über den Weg gelaufen (oder ich habe sie deswegen bemerkt), die etwas mit Borges zu tun hatten.Zu Borges bin ich gekommen, weil Steven King ihn gelobt hat. Zu King bin ich gekommen, weil Hohlbein ihn gelobt hat. Zu Hohlbein bin ich gekommen (inzwischen bin ich so im Alter von 15, 16, 17), weil ich zu der Zeit alle Horror-Heftserien gelesen habe, die mir in die Ginger kamen...Zu den Heftserien bin ich durch meinen großen Cousin gekommen, den ich cool fand und der die Serien ebenfalls las.Ich habe gerade meine Bücherrechnung vom letzten Monat vor mir liegen.Darauf stehen 3 SF-Bücher, wobei die eigentlich keine SF sind: DIE NARBE und ein Band mit Erzählungen von Ballard (Kriegsfieber) und 12. Juli von Dithfurth.2 Horrorromane, 2 Bücher über Relegionen, 2 Bücher über Literatur, einen Klassiker (Romane und Erzählungen von T. Gautier), einen experimentellen Roman von Perec und 3 sogenannte Mainstreamromane von Eliade, Rushdie und Will Self.Möchte ich nun mal zur Verwandtschaft mit der SF kommen: Ich mag die Möglichkeit der SF zu Philosophieren - und auch mal seltsamere Gedankengänge durchzuspielen. Alle die genannten Bücher/Autoren haben direkt oder indirekt etwas mit Phantastischer Literatur zu tun. Sei es nun, dass sie Sachen geschrieben haben, die hier reinfallen oder dass sie einen gewissen Umgang mit Idee und Philosophie hegen, der in der angewandten Metaphorik oder Allegorik ihrer Werke phantastikähnliche Zustände erreicht.? War das verständlich?Du rennst also sofort in einer Buchhandlung zur SF-Ecke? Hm. Ich kann nicht beurteilen, ob ich das auch tun würde, da ich ja seit Jahren die Vorschauen durchackere und da bereits alles sehe. Aber andererseits ist bei bestimmten Verlagen in den Prospekten der SF-Teil der interessantere.Aber Bastei und meistens auch Heyne haben mir häufig nichts anderes zu bieten.Ralph

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#5 Ronni

Ronni

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Geschrieben 22 Februar 2004 - 00:51

Rund die Hälfte der von mir gelesenen Belletristik dürfte der SF zuzurechnen sein, wobei ich darüber hinaus relativ viele Fach- und Sachbücher lese, neben der Computerei hauptsächlich zu meinem Lieblingsthema, der Technik-Geschichte.
Das letzte nicht-SF-Buch war Die Gordum-Verschwörung von Bernd Flessner, ein netter kleiner Krimi, der in Emden und Umgebung spielt und einen ganz leichten Hauch Mysterie enthält. Das nächste Buch das kommt ist Drei Mann in einem Boot von Jerome (dreimal dürft Ihr raten, warum :P ).
Das nicht-SF-Buch, das mich bisher am meisten beeindruckt hat war Shogun von James Clavell, wobei hier die Begegnung eine "Alien" mit einer fremden Kultur mindestens so exotisch ist, wie in einem SF-Roman.

Gruß Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

epilog.de

#6 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 22 Februar 2004 - 22:43

hi roni

Drei Mann in einem Boot von Jerome (dreimal dürft Ihr raten, warum

ich hab das buch gelesen errate es aber nicht es wurde schon einmal darüber gesprochen lg joe ;)
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#7 Ronni

Ronni

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Geschrieben 22 Februar 2004 - 23:31

errate es aber nicht

dann schau mal hier
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#8 Joe Chip

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Geschrieben 23 Februar 2004 - 21:48

@ronni

mille grazie - hoffentlich bist du nicht enttäuscht

--------------

also wenn ich eine buchhandlung betrete gehe ich überhaupt nicht gleich in die SF abteilung

es kugeln nur star wars romane dort herum und dann stapeln sich noch palettenweise herr der ringe pakete

ich seh´mir alles an

lese in irgend ein buch rein - wenn es sich gut lesen läßt und der klappentext passt kann es sein dass ich es kaufe - kommt aber selten vor - bin aktuellem über leider sehr voreingenommen

zum SFie wurde ich erst in diesem forum ;)

nicht SF welche ich im letzten jahr gelesen habe war

DER FÄNGER IM ROGGEN - weil ich natürlich schon mal davon hörte und interessiert war
GOTTES WERK UND TEUFELS BEITRAG - weil es eine gute bekannte empfohlen hat
FRÃœHSTÃœCK FÃœR HELDEN - wurde mir von christian (webmaster PKD.de) empfohlen falls ich mal was anderes ausser dick lesen will

nebst anderen nicht SF romanen war ich mit diesen dreien sehr zufrieden und kann sie nur weiter empfehlen

dürfte ich irgendwas empfehlen das mit SF nichts zu tau hat dann tue ich das jetzt

max frisch/mein name sei gantenbein
george orwell/die wonne der aspitdistra
graham greene/die kraft und die herrlichkeit

friedrich dürrenmatt/justiz

---------

ich lese ebenfalls dicks romane nicht unbedingt weil es SF ist - sondern weil mir die geschichten welche PKD ausgesponnen hat gefallen

ebenso sehe ich 1984 - ein meisterwerk der literatur - nicht als SF - weil es nicht gut ist derartigen stoff durch irgend eine schublade in welche man ihn steckt auszugrenzen

wäre 1984 schon immer der SF zugeordnet - hätte der roman nicht diese grosse leserschaft gefunden

ich hoffe dass ich jetzt nicht eine neue diskussion lostrette

lg joe ;)
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#9 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 24 Februar 2004 - 22:02

1. Welche Nicht-SF-Romane habt ihr in letzter Zeit gelesen, die euch aus irgendeinem Grund erwähnenswert erscheinen? Worum ging es in dem Buch?
2. Warum habt ihr dieses Buch gelesen, insbesondere: Hatte das "Warum" etwas damit zu tun, dass ihr sonst SF lest?
3. Enthielt der Roman Elemente, die ihr ansonsten mit spezifischen SF-Leseerfahrungen in Verbindung bringt?

In letzter Zeit, also so in Monaten gerechnet...

Disgrace (von Coetzee) zu-

    [*]erst, weil der mich am meisten beeindruckt hat. Er handelt von einem etwas abgetakelten Professor aus Kapstadt dem das Leben nach und nach entgleist, und der eine Zeit lang versucht bei seiner Tochter auf dem Lande zu leben.

    [*]2. Hab den Roman gelesen weil Coetzee Südafrikaner ist und den Nobelpreis gewann, und ich diesen Roman von ihm noch nicht kannte. Hatte nichts mit meinem SF-Tick zu tun.

    [*]3. Keine SF-Elemente, aber einige sehr originelle Ideen (u.a. darüber wie man eine Oper schreibt ohne viel von Musik zu verstehen). Einziger "utopischer" Gedanke, der vor kam: Es gibt weiße Südafrikaner, die bleiben in Südafrika und lassen sich von (einigen wenigen) Schwarzen schlecht behandeln, um "für immer" zu büßen...
    [/list]July's People (von Gordimer)

      [*]1. Gordimer schrieb diesen Roman als es in den Achtzigern knapp an einem Krieg der Schwarzen gegen die Weißen in Südafrika vorbeischrammte. Eine mittelst. weiße Familie sucht in dieser negativen fiktiven Entwicklung Zuflucht im ländlichen Dorf ihres "Gartenjungen", der sich July nennt, und lernt das Leben von einer ganz anderen Seite kennen. Die Leute im Dorf sind allerdings nicht alle einverstanden...

      [*]2. Hab den Roman gelesen um Gordimer's Stil mit Coetzee's vergleichen zu können, und weil ich den Roman von ihr auch noch nicht kannte. Wieder keine SF-Motivation.

      [*]3. Erstaunlicherweise ist dies eine soziale Utopie (oder eher Dystopie) so wie ich sie in keinem anderen Buch von ihr kenne! Sehr interessant dies (als Weißer) zu lesen/durchzudenken. Der Beherrschte wird zum Herrschenden, mit allen positiven/negativen Aspekten die da zu Tage treten. Das Ende bleibt offen. Letztendlich ist es nur eine sehr gute, lebendige Reihe von Szenen, ohne "Moral" am Ende... Klasse!
      [/list]Life of Pi (von Martel)

        [*]1. Eine indische Familie entscheidet sich nach Kanada auszuwandern, auf einem Frachtschiff das Zootiere, aus dem Zoo den die Familie betreute, transportiert. Das Schiff geht unter, aber der junge Sohn und ein bengalischer Tiger und (anfangs) einige andere Tiere retten sich auf ein Boot. Ein unglaublicher Ãœberlebenstrip beginnt.

        [*]2. Alle schwärmten von dem Buch also las ich es. Die Grundprämisse hatte ich schon vor Beginn mitbekommen. (Der Autor legt einen gut rein weil er dann doch erst über 100 Seiten Hintergrund bringt!) Man wird hineingerissen, und will es einfach nicht glauben, muss es aber, und dabei wird es immer surrealer. Am Ende gibt es dann noch einen tollen Hammer! Ok, die Prämisse war SF-haft in ihrer Unglaublichkeit (was muss ein SF-Leser immer tun? "suspend disbelief!"). Ich mag skurrilen Realismus.

        [*]3. Das ganze ist, trotz relativ einfachen Plots, der ausgetüfteltste Abenteuerroman, den ich kenne, mit schier unglaublichen Elementen (alles Halluzination? nein!). Surrealismus-Curry kräftig hineingerührt! Also definitiv SF-nah. (Lafferty hätte den Roman gemocht...) Manchmal denke ich wer als "Mainstreamer" so einen Roman gewagt hat zu lesen, kann auch ruhig mal angesprochen werden ob sie/er gute SF probieren will; es ist also ein "Litmustest"-Buch für SF (ähnlich wie Der dressierte Mann ein Litmustest für Sexismus ist... ;) )
        [/list]Z.Zt. lese ich American Gods und frage mich dauernd ob das SF ist? Jedenfalls wird mir inzwischen immer klarer, dass ich Neil Gaiman nicht so sehr als Buchautor mag...

        Fazit: Die Romane die ich lese haben eher zufällig was mit SF zu tun. Originalität scheint ein gemeinsamer Nenner bei den meisten zu sein. Spannung scheint auch etwas leichter zu bauen zu sein wenn es etwas surreal zugeht. Ich tendiere außerdem wohl dazu gewissen LieblingsautorInnen treu zu bleiben, als dass ich mich breit einlese in ein gewisses Genre (in the hope of finding satisfaction ;) ).

        @Jakob:

        Frage, ob die geschlechtlich nicht eindeutig bestimmbaren möglicherweise die "Coming Race" sind. ist das schon "soziale Utopie", und ist das SF-nah?

        Ach so, das Ziel unserer sexuellen Entklemmung. Hm. Ich finde die Zwitter-Thematik taucht ja immer wieder auf, schon seit Jahrzehnten (z.B. auch stark im 80er Comic-Zyklus John Difool). Ich find das lesenswert und utopisch reizvoll, aber ich habe das Gefühl dass Eugenides (ohne ihn gelesen zu haben) das Thema anders angeht als dort. Und für mich ist (in meinen Kurzbesprechungen oben auch) "soziale Utopie" und SF eh nur ein gradueller Unterschied (Letzteres hat oft nur ein paar andere Accessoires) - beide sind doch Varianten des "was wäre wenn".

        Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 24 Februar 2004 - 22:40.

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#10 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 29 März 2004 - 10:57

Hallo yippie,

Z.Zt. lese ich American Gods und frage mich dauernd ob das SF ist? Jedenfalls wird mir inzwischen immer klarer, dass ich Neil Gaiman nicht so sehr als Buchautor mag...

AMERICAN GOD mochte ich auch nicht besonders, aber die anderen Bücher von Neil Gaiman sind wirklich gut! Gib ihm ruhig noch eine Chance. Sullivan

#11 yiyippeeyippeeyay

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    Interstellargestein

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Geschrieben 29 März 2004 - 14:27

die anderen Bücher von Neil Gaiman sind wirklich gut! Gib ihm ruhig noch eine Chance.

Ok.

Ich fand Neverwhere (dt. Niemalsland) nicht schlecht (auch in der TV-Fassung), aber bei Good Omens (dt. Ein gutes Omen), das er mit Pratchett geschrieben hat, fand ich's schon etwas langatmig und ein bisschen zu sehr "road movie"-haft (d.h. kein eigentlicher Plot, nur die Beschreibung einer abenteurlichen Reise). Was ja ganz gut funktionieren kann, aber m.E. bei letzterem Titel und American Gods eher nicht. (Douglas Adams hat z.B. "nordische Götter auf Erden" in den Dirk-Gently-Büchern glaubhafter hingekriegt.)

Mehr von Gaiman in Buchform habe ich noch nicht gelesen.

Gaiman ist ja auch als Comic-Autor zu empfehlen. Vielleicht sollte er eher in Richtung Drehbuchautor, was ich mir als verwandt zum Comictexten vorstelle, weitermachen?

Um nochmal die Kurve zum Thema zu bekommen: Garp ist für mich eines der "road movie"-Bücher.

/KB

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Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

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#12 Jakob

Jakob

    Temponaut

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Geschrieben 29 März 2004 - 14:53

Uups, ich hab gar nicht so richtig gemerkt, dass dieses Thema weitergeht! Vielen Dank, dass sich doch noch ein paar für mein Anliegen erwärmen konnten. Mindestens sind dabei schon mal ein paar Lesetipps für mich rausgesprungen. Jetzt werd ich mir die Ergebnisse erst mal durch den Kopf gehen lassen, vielleicht kann ich euch dann ja mit ner neuen, fundierteren These zum bezug SF-und-alles-andere aufwarten.
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#13 monoDNA

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Geschrieben 06 Juli 2004 - 21:53

hallo,
auch noch mal meinen senf dazugeb:

die non-SF Bücher die mir gefallen haben:

patrick süsskind - das parfüm
martin suter - die dunkle seite des mondes und ein perfekter freund
bram stocker - dracula
und dann noch thomas harris stephen king etc etc
grad am schmöckern:
dan simmons - die hyperion gesänge
ANDYMON IM LESEZIRKEL
fertig gelesen:
dan brown - illuminati
isaac asimov - das ende der ewigkeit

#14 Motörfisch

Motörfisch

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Geschrieben 10 Juli 2004 - 12:03

Die Idee einer „Lese-Kausalkette“ finde ich toll. Mal sehen ob ich das hinbekomme.Als Kind las ich, man soll es nicht glauben, Kinderbücher und Comics. Z.B. Donald Duck, Asterix und Obelix, Lucky Luke und dann zunehmend solche mit SF-Einschlag, wie z.B. Superman, Batman, Captain Future, Mark DeVille (Gibt†™s den noch? Habe ich den richtig geschrieben?) etc. Zu den Büchern gehörte unter anderem „Erik und Roderik“ (Handelt von zwei verfeindeten Rittern, zwischen denen sich im Laufe der Handlung eine Freundschaft entwickelt. Ich habe dieses Buch geliebt.), Märchen und Sagen und die Bücher meiner großen Schwester („Hanni und Nanni“ etc.).Mit 11/12 Jahren entwickelte ich dann Interesse an der Geschichte. Vielleicht deswegen, weil mir zunehmend ins Bewusstsein kam, dass Ritter nicht nur in Sagen und Märchen vorkommen. Ich liebte historische Landkarten, also solche, die das Römische Reich, das Reich Alexander des Großen usw. abbildeten und stellte mir vor, ich wäre Alexander oder Cäsar und würde fremde Länder erobern. Auch mochte ich Bücher, wo Kampfflugzeuge oder Kriegsschiffe abgebildet waren.Ich glaube mein erstes SF-Buch war „Zwischen den Planeten“ von Heinlein. („Angefixt“ wurde ich sicherlich durch die Serien, die damals im Fernsehen liefen. Raumschiff Enterprise oder Mondbasis Alpha 1.) Damit begann ich Science Fiction zu lesen. Dann kam eine kurze „Horrorzwischenphase“ mit Stephen King, aber auch Peter Straub oder Thomas Harris. Nach dieser ging es weiter mit Isaac Asimovs „Die Rettung des Imperiums“. An „Bedenke Phlebas“ erinnere ich mich noch. Auch an Charles Sheffield. Mit zusätzlichem SF-Wissen ausgestattet begann ich dann auch mit dem „Wüstenplaneten“-Zyklus. Einiges andere schloss sich an.Dann kam eine Art „qualitativer Sprung“ (mit 15?). Literatur, aber vor allem Musik dienten mir als Distinktionsinstrument. Ihr versteht, ein pubertierender Jugendlicher auf der Suche nach einer Identität... Thomas Bernhard! Ausgerechnet! Deprimierter Jugendlicher, deprimierende Literatur. Von da ging es weiter, wie könnte es anders sein, zu Arthur Schopenhauer (Martin Huber hat eine interessante Studie geschrieben über das Verhältnis Bernhard - Schopenhauer. Titel „Thomas Bernhards philosophisches Lachprogramm. Zur Schopenhauer-Aufnahme im Werk Thomas Bernhards.“) Natürlich nahm ich als Jugendlicher alles für bare Münze. Man kann sagen, ich war ein sog. „Bernhardiner“. Daneben noch, witzigerweise, Camus und Sartre. Nichts gegen Camus oder Sartre, aber es passt irgendwie ins Bild. Tja. Und dann? Ein eher eklektischer Zugang. Das erschwert die Rekonstruktion meiner Lesegeschichte. Deswegen höre ich hier auch auf. :lookaround:

Bearbeitet von Motörfisch, 10 Juli 2004 - 16:53.

MfG, Motörfisch

#15 deval

deval

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Geschrieben 10 Juli 2004 - 15:35

wenn ich die anzahl meiner bücher prozentual betrachte, stelle ich fest, das mein lieblingsgenre doch die sf ist. es werden so in etwa 60 - 70 % sein.ab und an tauche ich in eine phase, in der ich ganz gerne die "sogenannten klassiker" lese. sei es -der alte mann und das meer-, -nichts neues im westen-, - ben hur- oder -doktor schiwago-. weitere werden folgen.aber auch erfahrungsberichte finde ich sehr interessant. der bastei lübbe verlag hat eine reihe davon im programm. menschen berichten, wie sie mit schicksalsschlägen fertig geworden sind, mit krankheit oder verlust. das letzte buch aus dieser reihe das ich mir gekauft habe war -neun strahlen hat die sonne- von gertraud sander. erzält wird die geschichte eines kleinen mädchens, welches an einer seltenen krankheit leidet und im alten von acht jahren stirbt. die mutter hatte über die letzten jahre ein tagebuch geführt.eine weitere vorliebe von mir sind biographien. die letzte sehr interessante war von lea rabin -ich gehe weiter auf seinem weg-.nun ja, den rest meiner nicht sf lesezeit vertrödel ich mit mainstream. john grisham, tom clancy oder eric l. harry.

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

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#16 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 10 Juli 2004 - 17:44

Die Idee einer „Lese-Kausalkette“ finde ich toll. Mal sehen ob ich das hinbekomme.

Als Kind las ich, man soll es nicht glauben, Kinderbücher und Comics.

Ich lese sie noch heute, sogar "laut" hier im Board... :)

Das mit der "Kausalkette" war glaub ich von Jakob nicht ganz so tiefgrabend gemeint - aber es macht Spaß, stimmt. Ich versuche gerade das erste Nicht-SF-Buch das ich gelesen habe in Erinnerung zu bringen. Es ist irgendwie schon zu lange her. Ich weiß dass ich die "5 Freunde"-Serie von Blyton verschlang - die Bücher habe ich noch heute; besonders interessant fand ich immer Georg darin, das Mädchen das ein Junge sein wollte. Recht fortschrittlich für damalige Zeiten!

Auch verschlang ich Bücher über Heldensagen und (haupts. griechische) Mythologie; bei einem kapierte ich leider erst viel später dass es (ein Buch über "deutsche Helden") offensichtlich eins war, das von der Titel- und Bild-Gestaltung früher Jugendliche für den Nationalsozialismus begeistern sollte - übel wenn man nachträglich nicht weiß, welche Teile einer Geschichte die man mochte zur Manipulation verfremdet wurden...

Kriegs-Comics (in meiner engl.-sprachigen Schule sehr beliebt) - KriegsROMANE habe ich glaub ich bisher nur wenige gelesen - fand ich dagegen immer ziemlich furchtbar. Beschreibungen/Bilder von Kriegsmaschinerie (Panzer, Schiffe, usw.) auch, mit einer Ausnahme: Kriegsflugzeuge (besonders die Spitfire) fand ich anmutig. Wie "un-p.c." man doch damals war (seufz)...

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 10 Juli 2004 - 17:49.

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#17 cekay

cekay

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Geschrieben 29 September 2004 - 22:10

Um mal wieder zum Thema zu kommen... :unsure:1. Welche Nicht-SF-Romane habt ihr in letzter Zeit gelesen, die euch aus irgendeinem Grund erwähnenswert erscheinen? Worum ging es in dem Buch?Das wären beispielsweise "Die Monde von Mirrodin" von Will McDermott, ein Fantasyroman zum Sammelkartenspiel Magic, der für seine Art ziemlich gut ist und eine interessante Welt präsentiert.Dann "Wilde Reise durch die Nacht" von Walter Moers, erdacht nach einer Zusammenstellung von Bildern des französischen Illustrators Gustave Dorré. Sehr schön und interessant geschrieben.Sowie "Der weiße Rabe" vom polnischen Glanzautor Andrzej Stasiuk der hierzulande besonders durch sein Buch "Hinter Dukla" bekannt wurde. In meinem jedenfalls geht es um eine Gruppe von Großstatdmenschen aus der Boomtown Warschau die einen Trip nach Südost-Polen (Galizien) machen und wo sich in der unberührten Natur ihr Ausflug zu einem fast surrealen Drama entwickelt. 2. Warum habt ihr dieses Buch gelesen, insbesondere: Hatte das "Warum" etwas damit zu tun, dass ihr sonst SF lest?Die Auswahl der Bücher ist bei mir je nach Laune. Das erste habe ich gelesen, weil ich gerne Magic spiele und der Dino Verlag nun erstmals wieder Bücher zum Spiel gebracht hat. Das zweite fand ich in einem Wühltisch und da es drei Euro gekostet hat nahm ich es einfach mit. Das dritte las ich weil mir der Autor auf einer Seite zur Frankfurter Buchmesse empfohlen wurde. :o3. Enthielt der Roman Elemente, die ihr ansonsten mit spezifischen SF-Leseerfahrungen in Verbindung bringt?Schwer zu sagen, teilweise wohl schon. ;)

#18 molosovsky

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Geschrieben 29 Oktober 2006 - 23:24

Neues Steinchen von mir für diesen Thread, Dank yippies Link hierher-
Nach Jakobs drei-Fragen-Folie:

1. »JPod« und »All Families Are Psychotic« (= AFAP), beide von Douglas Coupland. In AFAP geht es um ein Familientreffen in Florida, weil die jüngste Tochter sich zu ihrem ersten Flug ins All aufmacht. In JPod ist die Hauptfigur Mitarbeiter in einer großen IT-Spiele-Firma. Coupland hat mit »Microserfes« schon vor Jahren mal den Microsoft-Campus als Vorbild für einen Mileu-Roman genommen; bei JPod wars Electronic Arts. — Beide Romane lesen sich schnell weg. Es ist viel los, von anrührend, nachdenklich und melancholisch-tragisch bis haarsträubend aberwitzig und am Rande auch leicht magisch-phantastisch. — Erwähnenswert: weil beide Bücher Höllenspaß bereiten.
2. Hab die Bücher gelesen, weil ich seit »Generation X« von keinem Coupland-Buch enttäuscht wurde; auch wenn manche davon sich schon sehr voneinander unterscheiden. — Da Coupland immer wieder auf jetztige Dinge der avantgardistischen Mensch-Technik-Beziehung zu sprechen kommt, zeichnet all seine Bücher ein mehr oder minder starker Hauch an SF-Atmo aus. Bisher hat er erst mit »Girlfiend In A Coma« ein echtes Postapokalypse-Ding gedreht mit Geistern wenigen Ãœberlebenden usw. Und der Geist eines Mädels das ein Schulmassaker überlebt hat, gibt die erste Erzählerin in »Hey Nostradamus«.
3. JPod: wenn Geeks als Aliens durchgehen, dann eindeutig ja. Zudem gibts ein Hin- und Her zwischen Zivilisation (Kalifornien, also in etwa Aldebaran) und Wildem Osten (China, also eher Tatooine), und einen an den Avatar-Globus aus »Snow Crash« angelehnten Info-Globus, sowie einen Kampf der kreativen Subversion der Mitarbeiter gegen ihre Chefs. — In AFAP gehts um u.a. um Aids (Seuchengeschichte = schon vom Entdecker- und Reisebericht in die SF überkommene Thematik). Ich trau mich fast sagen, Coupland schreibt zu einem Gutteil Non-SF-Soaps für SF-Infizierte.

Grüße
Alex / molosovsky

Bearbeitet von molosovsky, 29 Oktober 2006 - 23:28.

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

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#19 Black Cat

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Geschrieben 30 Oktober 2006 - 05:54

1. Nicht-SF-Romane:E.T.A. Hoffmann - Lebensansichten des Katers MurrIm Prinzip könnte ich hier auch den Goldenen Topf und den Sandmann aufführen, aber ich bleibe mal beim Kater Murr, obwohl die Begründung mehr oder weniger auch auf die anderen übertragbar ist.Kater Murr ist größtenteils als eine Art Biographie aus der Sicht einer hochintelligenten, dichterisch begabten Katze geschrieben (der Rest ist in gewisser Weise Vorgeschichte, es geht dabei hauptsächlich um den Besitzer des Tieres), also aus der Perspektive einer nichtmenschlichen Kreatur. Das Fremde ist eines der Themen der SF, die sich immer wiederholen. Eigentlich auch ein Kernthema, weil gerade SF (und Fantasy auch, aber nicht in gleichem Maße) die Möglichkeit bietet, bestimmte menschliche Eigenschaften auf Fremde (Aliens) zu projizieren und damit den Lesern deutlicher vor Augen zu führen.Okay, ich hoffe, das war einigermaßen verständlich.2. Das Warum und die Zusammenhänge:Romantik rulz! :whistling: Ich lese alles. Immer auf der Suche nach Ideen für mein eigenes SF-Projekt und Futter für das Schwarze Loch in meinem Gehirn (Wußtet ihr z.B., daß es Klopapier mit dummen Sprüchen drauf gibt? :aliensmile: ).3. SF-Elemente:Siehe Antwort auf Frage 1.Gruß,Black Cat
Honni soit, qui mal y pense.

#20 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 30 Oktober 2006 - 23:06

1. Welche Nicht-SF-Romane habt ihr in letzter Zeit gelesen, die euch aus irgendeinem Grund erwähnenswert erscheinen? Worum ging es in dem Buch?
2. Warum habt ihr dieses Buch gelesen, insbesondere: Hatte das "Warum" etwas damit zu tun, dass ihr sonst SF lest?
3. Enthielt der Roman Elemente, die ihr ansonsten mit spezifischen SF-Leseerfahrungen in Verbindung bringt?

Die Fragen noch mal als Vorlage...

Paretsky: Indemnity Only (dt. Schadenersatz)

    [*] 1. Paretskys allererstes V.I.-Warshawski-Buch musste ich unbedingt mal lesen, nachdem ich schon einige spätere Fälle der taffen Chicagoer Detektivin genossen hatte. Es geht um das Abkassieren von korrupten Gewerkschaften und Banken bei Berufsunfallzahlungen an Arbeiter, die es gar nicht mehr gibt. Weswegen einige Beteiligte bzw. deren Verwandte dran glauben müssen. V.I. wird über die reiche Tochter eines Betroffenen aus Mitleid mit hinein gezogen und beisst sich dann fest. Und das ein Stoff aus den frühen Achtzigern!
    [*] 2. Uups, schon beantwortet. Nee, nix SF. Beweggründe: Taffe Frauen, und schlampige DetektivInnen.
    [*] 3. Nö. Außer dass V.I. ähnlich einigen moderneren SF-Heldinnen agiert - und trotz Blessuren immer überlebt, und am Ende den längeren Atem hat.
    [/list]Blyton: 5 Freunde auf neuen Abenteuern (orig. 5 go adventuring again)

      [*] 1. Die 5-Freunde-Serie war in England und anderswo sehr erfolgreich. Dies ist das 2. Buch der Serie, und ich hab's beim Aufräumen wieder gefunden. 3 Geschwister, ihre halsstarrige Cousine und deren Hund entdecken Geheimnisse in alten Schlössern und Häusern, auf Urlaub, woimmer - und lösen sie.
      [*] 2. Ich hab die Bücher als Teenie geliebt. Besonders die tollen Picknickkörbe die die ein oder andere Mutter den fünfen immer packte... Nix SF.
      [*] 3. Na ja, zählt dass die Cousine Georgina heißt, aber lieber ein Junge sein wollte und nur auf "Georg" antwortet? Geschrieben Anfang der 40er? Das war zumindest recht mutig! Angeblich ist diese Figur zu einem Teil autobiografisch.
      [/list]London & Fish: The Assassination Bureau Ltd.

        [*] 1. Ein Büro im viktorianischen London übernimmt Ermordungen gegen Bezahlung weniger mordfähigerer Kunden, allerdings nur wenn der Firmenchef den Mord für angebracht hält. Schräge Moral. (Ich hab allerdings gerade erst angefangen...)
        [*] 2. Die Prämisse und der tolle Filmplakat-Buchdeckel (Verfilmung mit Diana Rigg & Curd Jürgens!). Und natürlich Jack Londons Schreibe! :D SF-ähnlich? Also, es erscheint schon etwas hanebüchen - kann es so etwas gegeben haben im zivilisiertesten aller Länder, what?
        [*] 3. Berichte ich wenn ich dazu komme.
        [/list]Macht Spaß, der Thread! :devil:

        Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 30 Oktober 2006 - 23:13.

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Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#21 hape42

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Geschrieben 31 Oktober 2006 - 09:00

1. Welche Nicht-SF-Romane habt ihr in letzter Zeit gelesen, die euch aus irgendeinem Grund erwähnenswert erscheinen? Worum ging es in dem Buch?
2. Warum habt ihr dieses Buch gelesen, insbesondere: Hatte das "Warum" etwas damit zu tun, dass ihr sonst SF lest?
3. Enthielt der Roman Elemente, die ihr ansonsten mit spezifischen SF-Leseerfahrungen in Verbindung bringt?

Daniel Kehlmann: Die Vermessung der Welt

    [*] Daniel Kehlmann beschreibt mit viel hintergründigem Humor das Leben des Naturforschers Humboldt und des Zahlen-Universalgenies Gauß - so, wie es hätte sein können.
    [*] Ich habe es mehrfach empfohlen bekommen
    [*] Gekonnt vermischt er Fakten und Fiktion zu einem lehrreichen und höchst unterhaltsamen Buch.
    [/list]Patricia Highsmith: Der talentierte Mr. Ripley

      [*] Hier wird beängstigend aufgezeigt, wie einfach es sein kann, zu Lügen und zu Betrügen. Eine andere Identität anzunehmen und mit fremden Geld erfolgreich zu Leben. Außergewöhnlich an diesem Buch ist, dass die Geschichte aus der Sicht des Betrügers mt all seinen Ängsten geschildert wird. Ganz nebenbei ist es ein spannender Thri.ller
      [*] Warum hab ichs gelesen? Ich fand den Film unterhaltsam und spannend. Hab das Buch auf dem Flohmarkt gesehen und gekauft.
      [*] Hat aus meiner Sicht nix mit SF gemein.
      [/list]Friedrich Dürrenmatt: Der Richter und sein Henker

        [*] Ich zitiere ein wenig aus Amazon...
        Die Hauptthematik von 'Der Richter und sein Henker' findet man unter anderem bei Dashiell Hammett, Rex Stout, Raymond Chandler und Georges Simenon.
        Grundthema: der Kampf zweier Parteien, deren eine ein einzelner Detektiv ist. Die gute Partei - Inspektor Bärlach - ist todkrank, und es bleibt ihm nicht mehr viel Zeit, den Verbrecher Gastmann zu überführen

        Wie lässt dieses Buch nun insgesamt beschreiben?
        Kurios, episch, faszinierend, witzig, genial.
        Befasst man sich mit der Tiefe dieses Buches so bleibt man als Leser schließlich ernsthaft verblüfft und erstaunt zurück.

        [*] Warum? Zufall: Ich habs mit dem obigen Roman zusammen gekauft...
        [*]Hat aus meiner Sicht nix mit SF gemein.
        [/list]

Schöne Worte sind oft nicht wahr, wahre Worte sind oft nicht schön
(Japanisches Sprichwort)


meine Buchdatenbank
Eingefügtes Bild Mein Blog ist umgezogen!! Eingefügtes Bild


#22 mindblasted

mindblasted

    Cybernaut

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Geschrieben 25 November 2006 - 23:39

1. Welche Nicht-SF-Romane habt ihr in letzter Zeit gelesen, die euch aus irgendeinem Grund erwähnenswert erscheinen? Worum ging es in dem Buch? 2. Warum habt ihr dieses Buch gelesen, insbesondere: Hatte das "Warum" etwas damit zu tun, dass ihr sonst SF lest? 3. Enthielt der Roman Elemente, die ihr ansonsten mit spezifischen SF-Leseerfahrungen in Verbindung bringt?

1. Ricardo Pinto: Die Ausgestossenen A.G. Grauwacke: Autonome in Bewegung William Gibson: Mustererkennung Ne Menge Comics (Frank Miller: 300/ Sin City // Marjane Satrapi: Persepolis // Kazui Kamimura: Lady Snowblood, Enki Bilal zählt hier wohl nicht, weil SF) 2. Weil der Vorgänger subjektiv der beste Fantasy-Roman war den ich bisher in der Hand hatte...tja Fantasy und SF spielen wohl beide nicht in der guten, alten Realität. Interesse an nem mir eher verschlossenen Themengebiet, weils im Laden lag und ich am Tag drauf in nem Artikel gelesen hatte es sollte indiziert werden (jaja, Reiz des Verbotenen ;) ). Mmmh, womöglich die reale Suche nach einer anderen Welt während es im SF um die fiktive geht kA. Weils in deutscher Übersetzugn in der Bib lag und mein Englisch nicht sooo toll ist das ich bei meinem Exemplar dachter alles kapiert zu haben. Brauch ich wohl nix zu zu sagen. Wollte verschiedene Stile kennenlernen, also eher grafisches Interesse. Verbindungen zur SF also abslut zweitrangig. 3. Spass, Spannung ,Abenteuer...abgedrehte Welten Eher nicht...obwohls interessant wär einen vergleichbaren SF Roman zu haben :D Naja der Stil verändert sich nicht so dermaßen. Sogar die Protagonistin heißt hier Case (äh Cayce)... Vor allem bei Miller...sehr verkürzte Weltsichten der Protagonisten bzw. des Autors. Das gilt auch noch bei Lady Snowblood, Persepolis dagegen ist die Sicht auf die islamische Revolution im Iran aus den kindlichen Augen der Autorin. Das hat schon ordentlich Niveau. Findet mensch in SF- Romanen aber ja auch hin und wieder ;). Wär ja auch deprimierend wenn nicht, immerhin hab ich in derselben Zeit mindestens das doppelte davon konsumiert.
"Es gibt eine größere Dunkelheit als die, die wir bekämpfen ... Viel schwerwiegender als der Tod der körperlichen Materie ist der Tod der Hoffnung, der Tod der Träume, und vor dieser Gefahr dürfen wir niemals kapitulieren. Die Zukunft ist überall um uns herum. In der Phase des Übergangs wartet sie darauf, in der Phase der Erleuchtung neu geboren zu werden. Niemand weiß, wie die Zukunft aussieht und wohin sie uns führen wird. Nur eines wissen wir. Sie wird stets unter Schmerzen geboren."
  • • (Buch) gerade am lesen:Walter Jon Williams-Hardwired
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  • • (Film) als nächstes geplant: Ghost in the shell SAC


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