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EXODUS 32


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21 Antworten in diesem Thema

#1 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 26 März 2015 - 12:54

Gibt noch keinen Thread hier. Zur neuen EXODUS-Ausgabe. Ändere ich doch gleich mal.

 

Keine Sorge: Nicht, weil ich auf meine eigene Story darin verweisen möchte. Die werdet ihr schon finden. Wie, wird sich zeigen. Sie enthält sowas wie Thesen. Und Besen.

 

Mein Highlight in EXODUS 32 ist "Time-Out". Launiger Erzählstil, coole Ideen. Sicher nicht jedermanns Sache, aber ich mag sowas. Gerne mehr davon!

 


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#2 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 26 März 2015 - 21:07

Ich hab erst die ersten 2 gelesen. Waren aber schon mal nicht schlecht.



#3 Uwe Post

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    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 16 April 2015 - 13:00

Die erste Geschichte erhebt Redundanz zur Kunstform. Da ist es nur folgerichtig, dass die Handlung ausschließlich darin besteht, dass der Protagonist sich vervielfältigt, und auf eine Auflösung verzichtet.


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#4 September68

September68

    Giganaut

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Geschrieben 16 April 2015 - 19:13

Die erste Geschichte - "Huhn oder Ei" - nach 12 (oder 15) Absätzen enerviert abgebrochen. Turtschi hat hier so einen Plauderstil, ich dachte im ersten Augenblick, ich lese einen Artikel.


Bearbeitet von September68, 16 April 2015 - 19:14.

"Die Größe eines Landes bemisst sich nicht daran, wie es mit den Mächtigen umgeht. Die Größe eines Landes bemisst sich daran, wie es mit den Machtlosen umgeht."

Jorge Ramos


#5 September68

September68

    Giganaut

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Geschrieben 20 April 2015 - 16:14

Manfred Horchs "Io ruft" ist die 4. Story des Verfassers insgesamt und die erste "professionelle", soll wohl heißen gedruckte (?). So in den Personalia festgehalten. "Io ruft" holpert und juckelt so vor sich hin, ist an manchen Stellen unfreiwillig komisch, besonders dann, wenn es eigentlich recht gruselig zugehen soll. Lovecraft zitiert man halt nicht so im Vorbeigehen, stabiles Ego hin oder her ...  

 

Aber auch: Horch versteht es, eine Story zu konzipieren. Für einen blutigen Anfänger hält sich der Autor wacker in der Spur, der Spannungsbogen steht, und das enttäuschende Ende fällt hier jetzt nicht so sehr ins Gewicht. Ich habe schon langweiligere Geschichten von versierteren Autoren gelesen. Der Stil ist neutral-sauber und an einigen Stellen von erfrischender technischer Trockenheit, was die teilweise faden Inhalte wohltuend abrundet (dito die misslungenen Lovecraft-Zitate).

 

Unterm Strich: eine der besseren Anfängergeschichten. Horch hat Potenzial! Sollte aber die Finger von Lovecraft lassen.   ;)

 

 


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#6 Amtranik

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Geschrieben 21 April 2015 - 07:43

Wie mögen die mißlungen Lovecraft Zitate auf Leute wirken die Lovecraft nie gelesen haben... das frag ich mich jetzt die ganze Zeit. Denn ich hab ihn nie gelesen.

Alles in allem hat mir Io ruft aber ganz gut gefallen.



#7 September68

September68

    Giganaut

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Geschrieben 21 April 2015 - 17:04

Wie mögen die mißlungen Lovecraft Zitate auf Leute wirken die Lovecraft nie gelesen haben... 

[font="'times new roman', times, serif;"]»Ich beugte mich über den Rand, und bevor ich zurückzuckte und mich übergab, bis nur noch Galle kam, sah ich ein dunkles Loch, schwärzer und unheilvoller noch als ich mir die tiefsten, unheimlichsten Wälder  in einer mondlosen und wolkenverhangenen Nacht vorstellte. (...) Der Grund, warum ich mich übergab, war nicht etwa der Anblick des lichtlosen Loches, sondern der abartige, gottlose Gestank, der aus ihm drang. Der Gestank nach tausend faulen Eiern duftete im Vergleich dazu wie ein lieblicher Hauch von Minze, Myrrhe und Salbei.«[/font]

 

[font="arial, helvetica, sans-serif;"][font="'times new roman', times, serif;"]»Zwei oder drei schleimige, purpurne Tentakel klatschten mit einem Geräusch auf das Mauerwerk, das wie das Schlagen der finalen Glocken zum Jüngsten Gericht in meinem Kopf widerhallte. Die Augen dieser Kreatur blickten mich mit einer Intensität und Boshaftigkeit an, dass nicht nur das Blut in meinen Adern gefror, ich hatte auch das Gefühl, dass mir die Gedärme bei lebendigem Leib herausgerissen würden.« [/font][/font]

 

Zwei herausgepickte Beispiele. Auch ohne Lovecraft-Kenne hätt's für ein Schmunzeln gereicht.  :happy:

Aber nit bös gemeint!! 


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#8 September68

September68

    Giganaut

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Geschrieben 21 April 2015 - 17:42

»Dero neuwwe Farb des Keunigs oder Sie nahmen unns Spra! Bericht eines Überlebenden«, Frank Neugebauer: Grimmelshausen meets Science Fiction. Cool. Natürlich konnte G. nicht anders, er sprach und schrieb, wie er es eben tat, als Kind seiner Zeit, und so legte er Melchior Sternfels von Fuchshaim die Worte zur Beschreibung seiner Abenteuer entsprechend in den Mund. Eine Weile in diesem 17. Jahrh.-Modus verharren, und es färbt ab ... Allerdings hat Neugebauer einige schöne Wortneuschöpfungen am Start, und die an die Versform angelehnte Ausführung erscheint mir als die einzig passende. Und ähnlich wie der Simplicissimus, der ja die Greueltaten des 30jährigen Krieges mit Gänsehaut erzeugender Naivität zu schildern weiß, berichtet hier der "Ausgewählte" in eindringlicher Form von ungeheuerlichen Dingen ...

 

... Neugebauer halt - genial,wie immer.   :thumb:


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#9 September68

September68

    Giganaut

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Geschrieben 23 April 2015 - 19:09

Wow!!! Das war meine erste Reaktion auf die Illustration von Seite 37. Dann die dazu gehörige Story von Victor Boden - »Die Sumpfmonster« - gelesen. Abgesehen vom eher schlichten Titel mein bisheriger Favorit, inhaltlich und über weite Teile in der Ausführung. Wie bei jedem ungeübten Autor, findet man auch hier die eine oder andere Unebenheit, so wie diese hier beispielsweise: [font="'times new roman', times, serif;"]»Der Gasriese, der immer noch an der gleichen Stelle festsaß, warf einen langen Schatten vor meine Füße, dem ich folgte.« [/font]

 

[font="'times new roman', times, serif;"][font="arial, helvetica, sans-serif;"]Ist mir in diesem Fall aber vollkommen piepegal, denn die Story an sich hat etwas, worauf ich total abfahre: Atmosphäre. Und hier ergänzt die Illustration (die ich mir am liebsten in Postergröße in meine Schreibstube hängen würde) nicht nur auf wunderbare Weise die Story, es scheint fast so, als sei die Story nachträglich zum Motiv geschrieben worden. Also: Story sehr gut, Illu obergeil! [/font][/font]

 

[font="'times new roman', times, serif;"][font="arial, helvetica, sans-serif;"] :thumb:[/font][/font][font="arial, helvetica, sans-serif;"] [/font]

 

[font="'times new roman', times, serif;"][font="arial, helvetica, sans-serif;"] [/font][/font]

 

 


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#10 September68

September68

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Geschrieben 24 April 2015 - 18:57

Mein Lieblingsautor in Sachen Humor ist Umberto Eco. »Der Name der Rose« dürfte allseits bekannt sein. Dieser Roman hat großartige humorige Momente. Dann noch »Wie man mit einem Lachs verreist und andere nützliche Ratschläge«, hieraus exemplarisch »Wie man einen Pornofilm erkennt«. Also, bei Eco (aktuell auch in »Die Insel des vorigen Tages«) schlägt mein Humor-Tracker voll aus. Spurenelemente dieser Art von Humor habe ich  - ohne Scheiß! - auch bei Ernst Jünger ausgemacht. Hat er noch mehr Geschichten wie »Polnischer Karpfen« verfasst? Keine Ahnung, aber lasst es mich wissen, wenn ja. Okay. So bin ich also gestrickt. Und deshalb konnte ich mit »Träumen Putzroboter von elektrischen Besen?« von Uwe Post (natürlich) nichts anfangen. Die Story ist sehr gefällig geschrieben, stilistisch astrein und so, aber sie hat mir nicht das kleinste Schmunzeln entlockt. Auch, weil ich das Gefühl habe, etwas inhaltlich sehr Ähnliches bereits (irgendwo) gelesen zu haben (evtl. ebenfalls von Post?). Allemal blöd, wenn man während des Lesens von solchen Gedanken abgelenkt wird bzw. darüber nachdenkt, was man denn tatsächlich lustig findet in der Literatur. 


Bearbeitet von September68, 24 April 2015 - 19:01.

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#11 September68

September68

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Geschrieben 25 April 2015 - 09:17

Victor Bodens Story ist immer noch mein Favorit, nachdem das Mag mittig aufgeschlagen - nach der Lektüre von Uwe Hermanns »Mensch²« - neben mir liegt. Hermanns Story verströmt einen leichten Staubgeruch, jedenfalls für mich. Sie ist gut geschrieben, gar keine Frage, stilistisch ebenso astrein wie die seines Vornamensvetters, vielleicht mit einem Schuss zu viel "blauhaarige Schönheit". Alldieweil hatte ich die Tendenz, den Großteil der Story zu überfliegen, weil mir die meisten Komponenten alles andere als neu waren - hübsch verpackt, trotzdem langweilig. Aber: Jemandem, der vorwiegend SF liest und technikaffin ist, wird auch die xxxte Variation der Mensch-Maschine-Thematik willkommen sein, und warum auch nicht. Besser gesagt: Immer weiter so! Das Thema ist nicht ganz unwichtig, aller literarischer Überspitzungen zum Trotz. Und hin und wieder springt ja auch eine gute Story dabei heraus.

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#12 Uwe Post

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Geschrieben 25 April 2015 - 09:46

Die Cthulu-auf-Io-Story ist Frage und Antwort. "Was passiert, wenn man den Cthulu-Mythos in den Jupiter-Orbit verlegt?", hat der Autor gefragt, und die Antwort geliefert. Aber keinerlei Erkenntnis. Bis auf diese vielleicht: Kombiniert man zwei sehr alte Topoi - Cthulu und kosmische Expedition - kommt nicht unbedingt etwas Neues heraus. Warum nicht? Weil es an Synergie fehlt. Nur durch Synergie wird aus einer Vereinigung mehr als die Summe seiner Teile.

 

Bei den "Sumpfmonstern", an sich kreativ fabuliert, fehlte mir eine Auflösung. Vielleicht ist das so eine Geschichte, die keine braucht. Vielleicht brauchte der Autor keine.  Ich schon. Vielleicht mein Problem.

 

@September: Mal abseits von unterschiedlicher Humorwahrnehmung, über die zu diskutieren Zeitverschwendung wäre: Natürlich hast Du so eine ähnliche Geschichte wie meine schon gelesen. Humanoide Roboter sind alles andere als neu. Neu ist hier nur die Betrachtung zum Thema "Fehler". Die Geschichte entstand übrigens nach längeren Interviews von zwei Medien-Studentinnen mit mir. Wir redeten sehr viel über Roboter, und kamen unter anderem auf den (für mich in dem Moment interessanten) Punkt, dass Roboter zwingend fehlerbehaftet sind, weil es ihre Schöpfer auch sind (oder kennt jemand von euch eine fehlerfreie Software mit Komplexität oberhalb von Notepad?). Der Unterschied ist nur: Baut ein fehlerbehafteter Mensch einen Fehler in, sagen wir, ein Haus ein (weil er Maurer ist), ist nur dieses Haus fehlerhaft. Schlimm, wenn es deshalb einstürzt, aber eine begrenzte Katastrophe. Baut ein fehlerbehafteter Mensch einen Fehler in eine Software ein (weil er Programmierer ist), so ist jeder Roboter mit diesem Fehler behaftet, der mit dieser Software ausgestattet ist, also mehr als einer. Denkt an den Heartbleed-Bug: Ein oder zwei echt miese Zeilen Programmcode und auf der ganzen Welt sind hunderte Millionen personenbezogener Datensätze kompromittiert.

Darum geht es eigentlich in meiner Geschichte.

 

Und um Besen.


Bearbeitet von Uwe Post, 25 April 2015 - 09:47.

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#13 September68

September68

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Geschrieben 25 April 2015 - 11:35

Kombiniert man zwei sehr alte Topoi - Cthulu und kosmische Expedition - kommt nicht unbedingt etwas Neues heraus. Warum nicht? Weil es an Synergie fehlt. Nur durch Synergie wird aus einer Vereinigung mehr als die Summe seiner Teile.

Mein Protagonist wäre ein Restaurantkritiker gewesen, der Ort ein piekfeines chinesisches Restaurant, ein Geheimtipp unter den Reichen und Mächtigen sozusagen, irgendwo in Shanghai, und ich hätte einen mitternächtlichen Abstecher in die Restaurantküche gewagt und den einen oder anderen Topfdeckel gelüftet ... Synergie, ganz recht. Fantasie ...?  

Bei den "Sumpfmonstern", an sich kreativ fabuliert, fehlte mir eine Auflösung. Vielleicht ist das so eine Geschichte, die keine braucht. Vielleicht brauchte der Autor keine.  Ich schon. Vielleicht mein Problem.

Es gibt hier keine befriedigende Auflösung, wenn man sich das Schicksal des Gestrandeten vor Augen führt. Das kann man durchaus so akzeptieren, muss man aber nicht. Andererseits wirkt die Story in ihrer Gesamtheit wie eine Momentaufnahme mit beinahe kapitelhaftem Charakter. Jedenfalls könnte der Autor hier problemlos das lose Ende aufnehmen und weiter fabulieren. Hat sich jedoch entschlossen, dass dem Leser zu überlassen.  

@September: Mal abseits von unterschiedlicher Humorwahrnehmung, über die zu diskutieren Zeitverschwendung wäre: Natürlich hast Du so eine ähnliche Geschichte wie meine schon gelesen. Humanoide Roboter sind alles andere als neu. Neu ist hier nur die Betrachtung zum Thema "Fehler". (...) Ein oder zwei echt miese Zeilen Programmcode und auf der ganzen Welt sind hunderte Millionen personenbezogener Datensätze kompromittiert.

Humorwahrnehmung: Hieraus resultiert zumindest auf die jeweilige Person bezogen ein Erkenntnisgewinn und hilft bei der Einschätzung des Gegenübers. Kaum ein Thema erscheint mir hierzu so geeignet, wie der Humor. Zeitverschwendung wäre es, über die unterschiedlichen Humorwahrnehmungen an sich zu diskutieren, ohne zuvor genau definierte Bezüge, schon klar. Du meinst, dass fehlerhaft konstruierte Roboter mit daraus resultierenden gravierend negativen globalen (human-gesellschaftlichen) Auswirkungen ihrer Handlungen eine neue Betrachtungsweise der Thematik darstellen?

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Jorge Ramos


#14 September68

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Geschrieben 25 April 2015 - 13:53

Sehr gelungene Galerie einiger Werke von Alexander Preuss! Mein Favorit ist »Destiny« auf S.61 Die vorgestellten Bilder des Künstlers sind allesamt ziemlich dunkel gehalten, was in Verbindung mit dem fragilen, teilweise baufällig wirkenden technischen Ambiente eine fast durchgehend postapokalyptische Stimmung erzeugt. Die dargestellten Menschen wirken etwas verloren in den Stahlhöhlen und ruinenhaften Gebäudekomplexen. Die spacigen Motive gefallen mir einen Tick besser. :thumb:

 

(Spitzenreiter ist für mich aber immer noch Bodens Artwork auf S.37)


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Jorge Ramos


#15 September68

September68

    Giganaut

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Geschrieben 25 April 2015 - 21:15

»Koloss im Orbit« von Jacqueline Montemurri: weiß ich nichts mit anzufangen. Wirkt stellenweise wie ein Relikt aus den1980ern. Der verarbeitete Stoff hätte locker auch für eine Novelle ausgereicht. Mindestens. Das Problem ist also (u.a.), dass die Story so eine Art superkomprimierten Roman darstellt. Einen verplauderten Schwerpunkt bildet die Ausformung der Zentralcharaktere, was in dieser Länge und Breite nun wirklich nicht nötig gewesen wäre. Daneben verblasst sogar der (sowieso marginal abgehandelte) Koloss in der Erdumlaufbahn, von dem der Leser nur erahnen kann, dass er irgendwie riesig ist, was man aus der Umschreibung "gewaltiger stählerner Kasten" ableiten könnte. Der Kasten selbst, bzw. was er darstellt und was sich darin befindet, ist jedoch die eigentliche Enttäuschung. Spätestens im Zuge der im letzten Erzähldrittel aufdämmernden Erkenntnis um die SF-technisch ziemlich banalen Zusammenhänge habe ich mich geistig ausgeklinkt.


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Jorge Ramos


#16 September68

September68

    Giganaut

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Geschrieben 26 April 2015 - 07:34

Wäre ich Comiczeichner, ich hätte nach der Lektüre von »Ein Leben lang« auf der Stelle zum Bleistift gegriffen. Die zugehörige Illustration von Oliver Engelhard ist sehr gut, keine Frage, aber ich habe da einen anderen Künstler im Kopf, der die Atmosphäre der Story auf ziemlich grandiose Weise eingefangen hätte: Moebius. Als Comiczeichner hätte ich mich der Moebiusschen Bilderflut in meinem Kopf nicht erwehren können. Alles an dieser Story ruft: Moebius. Seltsam, erstaunlich, erfreulich.

Während Victor Boden Stimmungen durch Dunkelheit, Dämmer und Melancholie erzeugt, nutzt Ulf Fildebrandt das ungetrübte Sonnenlicht, lässt die Handlung auf und in einem Bergsee abrollen und stattet die Protagonisten mit einer geradezu mediterranen Gelassenheit aus - nicht grundlos, wie sich gegen Ende der Geschichte herausstellt.

Da ich kein Comiczeichner bin, muss ich die Moebius-artigen Bilder allein mit Hilfe der Fantasie erzeugen. Was mir aber nicht schwer fällt, aus genannten Gründen. Da macht es mir auch nichts aus, dass der Inhalt doch um einige Meter hinter Bodens Sumpfmonstern abfällt.

 

So eine (harmlos-)nette Story. So schöne Bilder im Kopf!

 

  :respect:   :thumb:


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#17 September68

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    Giganaut

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Geschrieben 26 April 2015 - 19:25

Der Vollständigkeit halber möchte ich erwähnen, dass ich »Time-Out« heute zumindest angelesen habe. Nehme morgen einen neuen Anlauf. Zeichnet sich aber bereits ab, dass ich diese Story für mich eher ins Mittelfeld sortieren werde. 

 

Victor Boden bleibt in dieser Ausgabe also mein Favorit, dichtauf gefolgt von Ulf Fildebrandt. In Sachen Illustration Boden ebenfalls vorn, weitere Treppchenplätze für Lothar Bauer (S.94) u. Michael Vogt (S.12/13): Ich mag den »Old School Fanzine Style« einfach lieber, als digitale Hightech-Grafiken. 

 

So. Aus und durch. Diese Ausgabe hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen.   :thumb:

 

 


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#18 valgard

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Geschrieben 27 April 2015 - 03:15

Der Vollständigkeit halber möchte ich erwähnen, dass ich »Time-Out« heute zumindest angelesen habe. Nehme morgen einen neuen Anlauf. Zeichnet sich aber bereits ab, dass ich diese Story für mich eher ins Mittelfeld sortieren werde. 

 

Victor Boden bleibt in dieser Ausgabe also mein Favorit, dichtauf gefolgt von Ulf Fildebrandt. In Sachen Illustration Boden ebenfalls vorn, weitere Treppchenplätze für Lothar Bauer (S.94) u. Michael Vogt (S.12/13): Ich mag den »Old School Fanzine Style« einfach lieber, als digitale Hightech-Grafiken. 

 

So. Aus und durch. Diese Ausgabe hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen.   :thumb:

Ich fand es nur schade das meine illus nicht größer abgedruckt wurden.

 

lothar


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#19 September68

September68

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Geschrieben 30 April 2015 - 16:35

Ich fand es nur schade das meine illus nicht größer abgedruckt wurden.

Ich hätte Deiner Bar-Szene eine ganze Seite gewidmet, in Querformat.

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#20 Jacqueline

Jacqueline

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Geschrieben 27 August 2015 - 06:51

Koloss im Orbit ... Wirkt stellenweise wie ein Relikt aus den1980ern.

 

Aber klar doch. Wieso wohl sonst ein Cyborg namens Verhoeven?  :bighlaugh:

 

Der verarbeitete Stoff hätte locker auch für eine Novelle ausgereicht. Mindestens. 

 

 

Danke. Ich denke drüber nach. 

 

Aber spätestens im letzten Drittel deiner Kritik habe ich mich geistig ausgeklinkt.  :devil:


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#21 September68

September68

    Giganaut

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Geschrieben 27 August 2015 - 16:46

Aber spätestens im letzten Drittel deiner Kritik habe ich mich geistig ausgeklinkt.  :devil:

Was mich nicht davon abhalten wird, zukünftige Montemurri-Geschichten zu lesen und zu kritisieren, wenn mir danach ist.   ;)

 

 

 

 


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#22 Jacqueline

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Geschrieben 27 August 2015 - 17:48

Was mich nicht davon abhalten wird, zukünftige Montemurri-Geschichten zu lesen und zu kritisieren, wenn mir danach ist.   ;)

 

Na, das will ich doch stark hoffen. Dafür sind die Geschichten doch schließlich da. :)


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