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Facharbeit


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25 Antworten in diesem Thema

#1 Slave

Slave

    Bambinaut

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Geschrieben 07 März 2004 - 12:39

Morgen!ehm ich schreibe in deutsch meine Facharbeit und mein thema ist Unterschiede zwischen trivialer und nicht-trivialer Science-Fiction Literatur anhand den Beispielen Solaris von Lem und nem Star Wars Roman (das wohl beste Beispiel für triviale sci-fi)....jetzt wollt ich euch fragen, ob ihr net noch en paar unterschiede wisst, oder mir ein paar links geben könnt....
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#2 Ronni

Ronni

    Kürbisnaut

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Geschrieben 07 März 2004 - 13:16

jetzt wollt ich euch fragen, ob ihr net noch en paar unterschiede wisst, oder mir ein paar links geben könnt....

womit wir erst mal bei der Frage wären, was denn eigentlich "Trivial" ist. Bei den Star Wars-Romanen gibt es übrigens gewaltige Unterschiede mit der ganzen Spannweite zwischen "absoluter Bockmist" bis zu "anspruchsvoller Unterhaltung".

Gruß Ronni
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#3 MartinHoyer

MartinHoyer

    Temponaut

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Geschrieben 07 März 2004 - 13:37

Wie Ronni schon andeutet, hast Du Dich mit Deinem Thema auf recht dünnes Eis begeben. Ich möchte es einmal so sagen: Wenn Du Deine Beispiele in einen Raum mit passionierten SF-Freunden wirfst und dann für ein paar Stunden spazieren gehst, wirst Du nach Deiner Rückkehr die Leute immer noch hitzig debattierend vorfinden. Wenn Du den Fehler machst, nach Deinem Einwurf nicht spazieren zu gehen, hätten Dir in der Zeit so Einige erklärt, daß Star Wars keine triviale SF sein kann, weil es gar keine SF ist; der Nächste hätte Dich darüber aufgeklärt, daß die Begriffe "Sci-Fi" und "SF" unterschiedlich konnotiert sind ... Kurz, Du hättest einen Haufen Dinge erfahren, nach denen Du nie fragen würdest und immer noch keine verläßlichen Informationen erhalten. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png Generell ist es so, daß es unzählige Subgattungen von SF gibt, die sich häufig überschneiden, ganz zu schweigen von den Vertretern, die sich jeder klaren Einordnung entziehen. Insgesamt könnte man natürlich festhalten, daß SF, die in TV-/Roman-Serien oder in Romandzyklen erscheint, tendenziell trivialer ist als Einzelwerke. Je nachdem, wo für Dich Trivialität anfängt, gibt es dann mehr oder weniger viele Ausnahmen oder es kippt sogar das ganze Hilfsgerüst.
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#4 Slave

Slave

    Bambinaut

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Geschrieben 07 März 2004 - 14:20

naja mein eigentliches thema ist eher die handlungsmerkmale bei begegnung mit fremder spezies in den beiden romanen...das thema um den unterschied zwischen trivialer und nicht-trivialer sci-fi ist natürlich viel zu grossflächig, deswegen hab ich den etwas eingegrenzt, und konzentriere mich auf die charaktere und auf die Handlungsmuster...wollte eigentlich nur mal wissen, was man denn da so schreiben könnte....leider bietet mir das i-net nich allzu viele informationen, deswegen hab ich hier mal nachgefragt....
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#5 MartinHoyer

MartinHoyer

    Temponaut

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Geschrieben 07 März 2004 - 21:10

Nun ja, der Knackpunkt ist, daß es bei Star Wars im Grunde keine "fremden" Spezies gibt. Man kennt dort seine Pappenheimer, die in der Regel äußerlich verfremdete Spiegelbilder einzelner menschlicher Charakterzüge und ganzer Kulturformen sind. In dieser Form finde man auch bei Star Trek, obwohl es hier durchaus zu Kontakten mit fremden Spezies kommt - die dann allerdings in der Regel auch nicht wirklich fremdartig, sondern sehr menschenähnlich sind. In "Solaris" ist die außerirdische Lebensform so fremdartig, daß sie sich dem menschlichen Verständnis entzieht; was auch umgekehrt der Fall zu sein scheint.Ganz unverbindlich würde ich behaupten wollen, daß sich Trivialität in dieser Hinsicht darin äußert, daß fremde Spezies sehr prosaisch als Zerrbild des Menschen dargestellt werden, das dann als reine Staffage, als Kanonenfutter oder als Beispiel für menschliches Fehlverhalten dient. Gerade in der letzten Kategorie ist allerdings Vorsicht geboten, da dann zwar die Darstellung trivial ist, aber die dahinter stehende Aussageabsicht sehr viel tiefer angelegt sein kann.Geht das ungefähr in die Richtung, für die Du weitere Anhaltspunkte brauchst? - Ich glaube nämlich, daß es noch etwas Unklarheit herrscht, wie genau die Besucher dieses Forums Dir eigentlich weiterhelfen können.
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#6 Slave

Slave

    Bambinaut

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Geschrieben 07 März 2004 - 21:59

hm das is gut, darauf bin ich noch gar nicht gekommen....kennst du dich in star wars aus? als gegenpart zu solaris wollt ich die "schwarze flotte"-trilogie nehmen, fand ich sehr passend......naja also die trivialität in den star wars romanen äußert sich auch ja stark in den grundzügen und verhaltensmustern der charaktere, da wollt ich auf jeden fall ansetzen.....zB han solo ist ja der typische held, der glatt aus einem western roman stammen könnte.....und im bezug zu "fremder spezies", wollt ich eben schreiben, wie die menschen auf deren erscheinen reagieren, zb bei star wars wird der gegner auf die übliche weise bekämpft, man verliert die erste schlacht, danach erringt man einen grossen sieg.....mit dem thema möcht ich die star wars romane nicht schlechtmachen, aber für triviale literatur fand ich sie geeignet....ich frag mich nur, wie ich zu dem thema mindestens 8 seiten schreiben soll....hat denn keiner irgendwelche links zu dem thema?
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#7 Rusch

Rusch

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Geschrieben 08 März 2004 - 09:12

Morgen! ehm ich schreibe in deutsch meine Facharbeit und mein thema ist Unterschiede zwischen trivialer und nicht-trivialer Science-Fiction Literatur anhand den Beispielen Solaris von Lem und nem Star Wars Roman (das wohl beste Beispiel für triviale sci-fi).... jetzt wollt ich euch fragen, ob ihr net noch en paar unterschiede wisst, oder mir ein paar links geben könnt....

Hm, ich denke als Gegenpart wäre wohl Perry Rhodan geeigneter. Dann könnst Du auch noch mehr Unterschiede herausarbeiten (Heftroman, wöchentliche Erscheinungsweise, verschiedene Autoren, etc).

#8 Ronni

Ronni

    Kürbisnaut

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Geschrieben 08 März 2004 - 09:41

Hm, ich denke als Gegenpart wäre wohl Perry Rhodan geeigneter. Dann könnst Du auch noch mehr Unterschiede herausarbeiten (Heftroman, wöchentliche Erscheinungsweise, verschiedene Autoren, etc).

recht hat Rutsch, zumal es über Perry Rhodan gute Sekundär-Literatur gibt, hier vor allem zu empfehlen die Arbeit von Rainer Stache: Perry Rhodan - Überlegungen zum Wandel einer Heftromanserie, in der es gerade um die Literaturwissenschaftliche Analyse von "Trivial-Literatur" geht.

Gruß Ronni
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#9 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 08 März 2004 - 09:42

ich frag mich nur, wie ich zu dem thema mindestens 8 seiten schreiben soll....

Willkommen im Forum, Slave!

Nun, wie du siehst, sind die Meinungen über deine Ansichten und Fragen schon sehr unterschiedlich ausgefallen - wenn man sich das überlegt, gibt es ausreichend Stoff für 8 Seiten. Vielleicht ist dir auch aufgefallen, dass jeder etwas anderes versteht unter dem Wort "Trivial".

Ich gebe dir den folgenden Tipp, als Ansatzpunkt.

Mache eine Definition von "Trivialliteratur".
Was verstehst du darunter, wenn dieses Wort fällt?

Und was ist das Gegenteil von Trivialliteratur? Wieder eine Definition.

Jetzt folgt eine Spezifizierung. Was ist trivial bei SF? Was ist bei SF nicht trivial ?

Erst nach dieser Theorie fängst du mit Beispielen aus der (SF-)Literatur an.
Was du machst, ist die Bücher mit den eigentlichen Erwartungen und mit sich selbst zu vergleichen.

Wie passt Buch A zu deinen aufgestellten Definitionen? Inwiefern weicht Buch B von den Definitionen ab?
Dann vergleichst du Buch A mit Buch B.
Und zum Schluss beschreibst du wie die Bücher trotz oder wegen Trivialität gut oder schlecht ankommen.

#10 Slave

Slave

    Bambinaut

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Geschrieben 08 März 2004 - 20:45

Hm, ich denke als Gegenpart wäre wohl Perry Rhodan geeigneter. Dann könnst Du auch noch mehr Unterschiede herausarbeiten (Heftroman, wöchentliche Erscheinungsweise, verschiedene Autoren, etc).

recht hat Rutsch, zumal es über Perry Rhodan gute Sekundär-Literatur gibt, hier vor allem zu empfehlen die Arbeit von Rainer Stache: Perry Rhodan - Überlegungen zum Wandel einer Heftromanserie, in der es gerade um die Literaturwissenschaftliche Analyse von "Trivial-Literatur" geht.

Gruß Ronni

perry rhodan hatte ich auch schon überlegt, aber im SW universum kenn ich mich etwas besser aus....

thx rockmysoul, das sind schon mal sehr brauchbare ansätze, auf sowas in der art hatte ich gehofft....
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#11 Joe Chip

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Geschrieben 08 März 2004 - 23:54

hi slave welcome on board - ich bin nicht sicher ob heftserien wie perry rhodan - oder star trek und star wars sooo trivial sind wie man behauptet meines ermessens nach wird dieses wort hier (und sicher auch anders wo) ohnehin falsch angewandt rock

Was verstehst du darunter, wenn dieses Wort fällt?

genau darauf kommt es an - es wird sowieso von allen individuell ausgelegt ob etwas trivial ist oder nicht ist relativ der mieseste + dümmste und somit absolut triviale film kann zum "geheimtipp" werden und wird als in kunstwerk in die filmgeschichte eingehen.......... .........und gleichzeitig kann man mehrmals das rassenproblem südafrikas (ein beispiel) verfilmen was schlussendlich auch zu einer trivialität führt so mit würde ich auch sagen dass rocks beitrag den nagel auf den kopf trifft und du so eine hervoragende arbeit abliefern kannst ;) lg joe :D
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#12 Rusch

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Geschrieben 09 März 2004 - 09:10

Der Begriff Trivialliteratur muss nicht so negativ sein, wie er manchmal klingt. Ich will PR nicht durch den Dreck ziehen und verstehe was die Leuten daran finden. Bei 9 von 10 der Deutschen SF Fans ist Perry Rhodan das, was sie hauptsächlich lesen. Das ist schon gewaltig. Dennoch ist PR definitiv Trivialliteratur. Wenn nicht PR, was dann? Ich finde Trivialliteratur, wie bereits gesagt, nicht schlecht. Alles was Menschen zum lesen bringt ist gut. Sogar die Bild Zeitung (wenn auch knapp an der Grenze).

#13 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 10 März 2004 - 16:23

Es gab eine Zeit, da war Literatur allein deshalb trivial, weil sie nicht geistlich war. Schon damals hat es sicher nicht jeder als Abwertung verstanden, und nicht zuletzt zeigt es auch, daß solche Kategorien einem Wandel unterworfen sind."Triviale SF" würde ich dann sinngemäß als "einfach gestrickte SF" verstehen, worunter dann solche Vertreter fallen, die mindestens noch gerade so als SF erkennbar sind, aber weder durch komplexe Hintergründe noch durch stilistische Meisterschaft auffallen. Beispiele wie Perry Rhodan, Star Wars und Star Trek hätten sich demzufolge als Gesamtwerk durch ihre inzwischen hochkomplexen Konstellationen von Zeiten, Orten, Ereignissen, Charakteren und sonstigen inhaltlichen Details aus der Trivialität erhoben, selbst wenn sie - am einzelnen Vertreter betrachtet - inhaltlich dünn und handwerklich unterdurchschnittlich erscheinen.

Bearbeitet von MartinHoyer, 13 März 2004 - 10:08.

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#14 Rusch

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Geschrieben 10 März 2004 - 16:53

Hehe, ich denke man könnt schon die halbe Facharbeit allein damit füllen, festzulegen, was trivial in der SF ist.

#15 Slave

Slave

    Bambinaut

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Geschrieben 19 März 2004 - 18:10

so, hab sie fertig, nette 10 seiten.danke nommer euch allen
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#16 Ronni

Ronni

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Geschrieben 19 März 2004 - 18:43

so, hab sie fertig, nette 10 seiten.

dann zeig' doch mal ...
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#17 Skydiver

Skydiver

    Schwebonaut

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Geschrieben 19 März 2004 - 21:48

so, hab sie fertig, nette 10 seiten.

dann zeig' doch mal ...

Ja genau, lass uns teilhaben an deinem Werk !

--------------------------------------------------------
It's all fun and game until someone loses an eye

  • • (Buch) gerade am lesen:Robert B Parker

#18 Slave

Slave

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Geschrieben 19 März 2004 - 23:57

ne ich trau mich nich, sie hierein zu posten :huh: wer sie lesen will, kann sich bei mir melden
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#19 Markus

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Geschrieben 20 März 2004 - 20:04

Mach schon... :huh:. Es beisst auch keiner ;).
Ad Astra !
SHINING

#20 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 20 März 2004 - 20:19

Mach schon... :huh:. Es beisst auch keiner ;).

Also, ich weis nicht - wenn man dein Avatar betrachtet.... Aber Slave, wir schützen dich - und interessieren würde es mich auch.

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

Blog zur Sekundärliteratur: http://sebesta-seklit.net/

Online-Bibliothek zur Sekundärliteratur: http://www.librarything.de/catalog/t.sebesta

Facebook-Gruppe: https://www.facebook...tik.ge/members/


#21 Slave

Slave

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Geschrieben 21 März 2004 - 12:54

Einleitung Denkt man heutzutage an den Begriff der Science-Fiction, so verbindet man damit sofort triviale Geschichten über Raumschiffe, Kriege um Planeten und Systeme, Abenteuer und Helden. Häufig werden diese Geschichten in riesigen Epen erzählt, man trifft meist auf die gleichen Charaktere, Handlungsschemata, sowie Schauplätze. Werke dieser Art werden vor allem in Deutschland jedoch nicht als salonfähig angesehen und als banale Literatur beschrieben. Dabei ordnet man den Begriff „Science-Fiction“ jedoch gewöhnlich in drei Kategorien ein: a) „die Himmelfahrts- und Heldenliteratur“, :) „Wissenschaftsliteratur und Utopien“, sowie c) „die Vorhersage technischer Weiterentwicklungen und die Wissenschaftsverständnisförderung“. Wobei man bei Punkt a) wiederum bei der trivialen Science-Fiction Literatur angelangt wäre. Punkt http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png und c) jedoch fallen eindeutig in den Bereich der Hochliteratur, meist Zukunftsvisionen mit sowohl wissenschaftlich, als auch technisch äusserst fundiertem Wissen. Dies beweist, dass die Science-Fiction Literatur keineswegs einer homogenen Gattung unterteilt ist, sie verzweigt sich in mehrere Genres und Subgenres. Die beiden nun behandelten Textbeispiele könnten unterschiedlicher nicht sein. Zum einen handelt es sich um Stanislaw Lems „Solaris“, einem Hard-Science-Fiction-Roman, der in den letzten 35 Jahren zum Meilenstein in diesem Genre avanciert ist. Lems Meisterwerk ist sicherlich den wissenschaftlichen und technischen Werken zuzuordnen und damit ein passendes Beispiel für die hochliterarische Gattung. Als Gegensatz hierzu dient die „Schwarze Flotte“-Trilogie von Michael P. Kube-McDowell aus dem weltberühmten „Star Wars“-Universum mit dem Hauptaugenmerk auf den ersten Band der Trilogie: „Vor dem Sturm“. Die beiden anderen Teile der Trilogie werden nur kurz in die Bearbeitung mit einbezogen. Mit diesen beiden Büchern als Beispiele versuche ich in der folgenden Arbeit den Unterschied zwischen trivialer und nicht-trivialer, bzw. Hoch-literarischer Science-Fiction-Literatur bei der Begegnung mit fremder Spezies zu erläutern. Michael P. Kube-McDowell - Vor dem Sturm Kurzbiografie von Michael P. Kube-McDowell Michael P. Kube-McDowell, ein Pseudonym für Michael Paul McDowell, wurde am 29. August 1954 in Philadelphia, USA geboren. Mit 25 verfasst Kube-McDowell zum ersten Mal Kurzgeschichten und Artikel in renommierten Magazinen, wie etwa im „Analog“ oder im „Asimov†™s“. Später schreibt er einige mehr oder weniger erfolgreiche Fantasy- und Science-Fiction Romane, die berühmtesten von ihm sind „Emprise“ und „The Quiet Pools“. Im März 1996 gelingt ihm mit „Vor dem Sturm“ der grosse Durchbruch und der Titel landet auf Platz eins in der „New York Times“ Bestsellerliste. Auch die folgenden Romane aus der „Schwarze Flotte“-Trilogie „Aufmarsch der Yevethaner“ und „Entscheidung bei Koornacht“ erfreuen sich grosser Beliebtheit und tauchen in zahlreichen Bestsellerlisten auf. Ausserhalb der Science-Fiction hat er mehr als fünfhundert Artikel über Themen von „wissenschaftlichen Kreationismus“ bis hin zum Weltraumprogramm der Vereinigten Staaten veröffentlicht. Heutzutage lebt Kube-McDowell mit seiner zweiten Frau und zwei Kindern in Lansing, Michigan. Inhaltsangabe von „Vor dem Sturm“ Die Neue Republik, erst seit 12 Jahren vorherrschend in der Galaxis, versucht nun, nachdem das Imperium in einem jahrelangen Krieg besiegt worden ist und nun in mehreren Teilen im Universum verstreut ist, eine Zeit des Friedens in die Galaxis einkehren zu lassen. Dank einer großen Anzahl an Jedi-Rittern, den Friedenswächtern der Republik und einer sehr offenen Politik mit den Versuchen, weitere Systeme und Welten zum Eintritt in die Neue Republik mobilisieren zu können, wächst auch das Vertrauen in der Bevölkerung. Leia Organa Solo, die Präsidentin der Neuen Republik, „beginnt Verhandlungen mit Nil Spaar, dem Vizekönig der Yevethaner“ , einem humanoiden Volk mit langen bunten Halskrausen, das jahrelang vom Imperium unterdrückt wurde. Das Volk der Yevethaner, sesshaft im Koornacht-Cluster, einem weitesgehend unerkundeten Abschnitt am äußeren Rand der Galaxis, hat ohne Wissen der Neuen Republik vor sieben Jahren eine imperiale Schlachtflotte mit vierundvierzig Grosskampfschiffen gekapert und wappnet sich nun zum Krieg. Nil Spaar kann seine Absichten auch dann noch vor Leia Organa Solo vertuschen, als die Yevethaner mit dieser Flotte unbewaffnete, benachbarte Planeten angreifen, die Bevölkerung unterjochen und den Planeten konolisieren. Als sein Treiben jedoch auffliegt, „schiebt Nil Spaar die Schuld für die Eroberungen der Führung der Neuen Republik zu“ . Den folgenden Unruhen im Senat kann Leia nicht Herr werden und spielt nun mit dem Gedanken, von ihrem Posten zurückzutreten. Ihr Bruder, Luke Skywalker, oberster Jedi-Meister und Betreiber der Jedi-Akademie, steckt zur Zeit in einer tiefen Depressionsphase und versucht sich als Eremit. Doch wird er von einer ihm Fremden aufgesucht, die ihm Hinweise auf die Bleibe seiner längst verschollenen Mutter bietet. Zusammen mit ihr macht er sich auf die Suche und bereist später den Koornacht-Cluster. Leia Organa Solos Mann, Han Solo, ein in die Jahre gekommene Held der Revolution gegen das Imperium, wird indes von Leia beauftragt, die neugegründete fünfte Flotte gegen die Yevethaner zu führen. Solo, mit dieser Situation ziemlich unzufrieden, muss nun wieder einmal sein Können beweisen und sich als Retter des Universums zeigen. Inhaltsangabe der folgenden Teile der Trilogie Band 2 - Aufmarsch der Yevethaner Die Neue Republik befindet sich wieder einmal im Krieg, diesmal gegen das eher unbekannte Volk der Yevethaner. Nil Spaar hat den Senat mit seinen Intrigen soweit gebracht, dass ein „Misstrauensantrag gegen die Präsidentin, Leia Organa Solo, gestellt wird“ . Dieser wird zwar von ihr abgewehrt, doch muss sie weiterhin um den Erhalt der Neuen Republik kämpfen. Die Yevethaner verüben derweil regelrechte Massaker auf eroberten Planeten. Mit ihrer riesigen Flotte planen sie die Vernichtung jeglicher anderer Lebensformen in der Galaxis. Die Neue Republik hofft nun, dass Han Solo, als Kommandeur der fünften Flotte, der Armada der Yevethaner entgegentreten kann. Doch just in diesem Moment wird Han Solo von Nil Spaar persönlich entführt und gerät in die Gewalt der Yevethaner. Band 3 - Entscheidung bei Koornacht Die Yevethaner haben auf ihren Feldzug gegen die Neue Republik bereits mehrere Planeten angegriffen und die Bevölkerung versklavt. Die fünfte Flotte, wieder mit Han Solo als Kommandeur, da dieser von seinem Freund Chewbacca befreit wurde, rüstet sich zur entscheidenden Schlacht gegen die Yevethaner auf deren Heimatplaneten N†™zoth. Dank Luke Skywalker, der aufgrund seiner Kräfte eine Illusion von mehreren Schlachtschiffen erzeugt, gelingt es der Neuen Republik, die Yevethaner vernichtend zu schlagen und Nil Spaar zu töten. Der Frieden in der Galaxie ist widerhergestellt. Stanislaw Lem - Solaris Kurzbiografie von Stanislaw Lem „Stanislaw Lem wurde am 12. September 1921 in Lwów (Lemberg), Polen als Sohn eines Physikers geboren“ . Von 1939 bis 1941 studierte er Medizin an der Universität Lwów und von 1941 bis 1944 studierte er Philosophie, Wissenschaftstheorie und Kybernetik in Krakau. „Während der deutschen Besatzung arbeitete er als Schweisser und Automechaniker und war Mitglied im Widerstand gegen die Deutschen. 1946 zog Lem nach Krakau, wo er auch heut noch lebt“ . Nach Beendigung seiner Studien und dem Erwerb des Doktortitels der Medizin, begann er zu schreiben, zunächst Gedichte und Novellen, später Romane. Lems erste Science-Fiction Romane sind deutlich sozialistisch geprägt, jedoch änderte sich dies mit den 1957 erschienenen „Die Sterntagebücher des Ijon Tichy“ und dem 1959 erschienenen „Eden“ in denen er sich mehr mit der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Themen beschäftigte. Diese Bücher ebneten für ihn auch den internationalen Erfolg, der sich mit dem 1961 veröffentlichten Weltbestseller „Solaris“ verstärkte. Übersetzt wurden Lems Bücher in „mehr als 30 Sprachen und über 10 Millionen Mal“ verkauft. Inhaltsangabe von „Solaris“ Der Raumfahrer und Psychologe Kris Kelvin wird von der Erde zu dem Planeten Solaris geschickt. Dieser Planet ist fast vollständig von einem Ozean bedeckt, der Anzeichen von Leben und Intelligenz birgt. Als Kelvin auf der Raumstation landet, empfängt ihn keiner der drei dort stationierten Wissenschaftler. Er dringt in die Raumstation ein, findet diese jedoch stark verwüstet vor. Er begegnet dem Kybernetiker Snaut, der ihm vom Tod des Psychologen Gibarian erzählt, und gleichzeitig vor sogenannten „Gästen“ warnt. Durch Snaut und Sartorius, dem dritten Mitglied, erfährt Kelvin, dass der Ozean, aufgrund einem lange Zeit zurückliegenden Röntgenexperiment mit den Gedächtnismustern der Forscher, anscheinend die Gedanken im Unterbewusstsein der Wissenschaftler materialisiert und sie als völlig identische Kopien in die Station schickt. Diese Geschöpfe weisen eine deutlich ausgeprägtere Widerstandskraft und Regeneration auf und tauchen selbst nach ihrer Zerstörung wieder auf. Kelvin bekommt Besuch von seiner ehemaligen Geliebten Harey, die er vor zwanzig Jahren verlies, worauf diese Selbstmord beging. Im weiteren Verlauf gewöhnt sich Kelvin immer mehr an ihre Anwesenheit, wird nun mit seinem eigenen Ich konfrontiert und entwickelt Schuldgefühle gegenüber Harey. Er akzeptiert Harey an seiner Seite und verliebt sich sogar in sie. Gegen Ende des Romans gelingt es Sartorius nach mehreren vergeblichen Versuchen mit harten Röntgenstrahlen durch Annihilation mit Hilfe eines Destabilisator die „Gäste“ an ihrer Wiederkehr zu hindern. Analyse - Handlungsmerkmale bei der Begegnung fremder Spezies Stanislaw Lem und Michael P. Kube-McDowell gehen diese Frage grundverschieden an. In Solaris gibt es drei unterschiedliche und differenzierte Charaktere, die in Kontakt mit der fremden Spezies, sowohl dem Ozean, als auch mit den vom Ozean erzeugten Gästen, den Kopien der Gedanken der Charaktere, in Kontakt geraten. Der Planet Solaris selber ist fast vollständig von jenem Ozean bedeckt und kann aufgrund seiner Eigenschaften und Fähigkeiten als intelligent und lebendig bezeichnet werden. Wie man annimmt, ist Solaris der einzige Planet solcher Art und besitzt aufgrund der zwei Sonnen „eine unbeständige Umlaufbahn“. Seine Einzigartigkeit zeigt sich vor allem auch in der Erzeugung sogenannter „Mimoiden“, „Symmetriaden“ und „Assymetriaden“ , Gebilde, die die Solaristiker weder begreifen können, noch können sie sie mit Worten aus dem Sprachgebrauch des Menschen beschreiben. Der Mensch ist unfähig mit dem Ozean zu kommunizieren, zu grundverschieden sind diese beiden Lebensformen. Statt dass er sich damit versuchen würde, Städte und ähnliches zu erschaffen, oder versuchen würde, den Raum zu überwinden, „befasst er sich mit tausendfältiger Umformung“ . Dies kann der Mensch nicht begreifen und geht auch dieser Konfrontation hilflos entgegen, er versucht, mit Hilfe von „Vorrichtungen und Produkten“ den Ozean zu erforschen, gewinnt aber nur für kurze Zeit das Interesse des Ozeans. Generell geht der Ozean jeder körperlicher Berührung aus dem Wege, so beschreibt auch Kelvin gegen Ende des Buches seinen Versuch, Kontakt aufzunehmen, folgendermassen: „Ich glitt noch tiefer und streckte die Hand der nächsten Welle entgegen. Da wiederholte sie getreu das Phänomen, dass die Menschen vor fast einem Jahrhundert zum ersten Mal erlebt hatten: sie zauderte, wich zurück, umfloss meine Hand, doch ohne sie zu berühren, so dass zwischen der Oberfläche des Handschuhs und dem Inneren der Mulde [...] eine feine Luftschicht verblieb.“ Die Berührungen des Ozeans zum Menschen zeigen sich nicht in körperlicher, sondern in geistlicher Art. Denn sobald sich die Wissenschaftler in der Raumstation schlafen legen, materialisiert der Ozean Klone aus den tiefsten Gedanken des Menschen. Diese „Gäste“ entstehen sozusagen aus den markantesten Blöcken des Unterbewusstsein, die in den meisten Fällen von negativer Natur sind. Als erster Mensch bekam der Forscher Berton einen Klon zu sehen, als er mit einem Hubschrauber auf der Suche nach seinem Kollegen Ferchner war, der bei einem Unfall in den Ozean gefallen war. Berton sah einen vier Meter grossen Säugling, wobei es sich anscheinend um eine Materialisierung der Gedanken Ferchners handelte. Berton erlitt durch diese Begegnung einen Nervenschock und auf der Erde glaubte man seinen Schilderungen nicht. Als Kris Kelvin auf Solaris landet und die Forschungsstation betritt, sind Snaut und Sartorius, Kelvins Kollegen, schon längst mit den „Gästen“ vertraut. Der vierte Forscher Gibarian, gleichzeitig mit Snaut und Sartorius auf Solaris angekommen, konnte die ständige Anwesenheit seines persönlichen „Gastes“ und die damit verbundenen Strapazen nicht länger ertragen und beging Selbstmord. Auf die drei verbliebenen Charaktere konzentriert sich die Handlung und es wird deutlich, dass jeder von ihnen anders mit dieser Konfrontation seiner eigenen Gedanken umgeht. Sartorius, der von einem zwergwüchsigem Wesen Besuch bekommen hat, verhält sich einem typischen Wissenschaftler gemäß, denn mit etwas, dass nicht wissenschaftlich belegen zu ist, kann er nicht umgehen und verbarrikadiert sich in dem Laboratorium. Er versucht weiter seinen Pflichten nachzugehen, verhält sich offiziell und wünscht sich nur eine Vernichtung des Unerklärlichen. Snaut hingegen hat sich völlig mit dieser Situation abgefunden und versucht diesem auch nicht entgegenzuwirken. Über Kris Kelvin und die Beziehung zu seinem „Gast“, seine verstorbene Ex-Geliebte, erfährt der Leser am Meisten. Am folgenden Morgen nach Kelvins Ankunft auf Solaris erfolgt die erste Begegnung der Beiden. Zuerst hält Kelvin Harey für einen Traum, doch nach einiger Zeit dämmert ihm, dass er vor seinen Augen seinen persönlichen „Gast“ stehen sieht. Die „Gäste“ sind, vom Ozean erstellt, exakte Kopien der Erinnerungen im Unterbewusstsein an diese Person. „Subjektiv“ betrachtet, handelt es sich um „Menschen“, die in höherem Maße widerstandsfähiger sind und schneller regenerieren können. Selbst nach ihrer Vernichtung erscheinen sie unermüdlich wieder und „beginnen sich von Neuem“ wie aus „den Vorstellungen von ihnen, diesen Aufzeichnungen im Gedächtnis, zu verhalten“. Sonderbar ist auch ihr Aufbau, zwar gleicht sich dieser mit dem des Menschen, doch sind hier „Eiweisse, Zellen, Zellkerne nur Maske“, der Aufbau der Kopien basiert stattdessen auf einem „Neutrino-Gefüge“. Neutrinos sind ultramolekulare Teilchen, welche der Mensch nicht besitzt. Deshalb gelingt auch gegen Ende des Buches die vollständige Vernichtung der „Gäste“, da es Sartorius schafft, mit Hilfe eines „Annihilators“ die Neutrinos zu destabilisieren. Kris Kelvins Beziehung zu seinem „Gast“ hebt sich von Snauts und Sartorius Verhältnis zu ihren „Gästen“ deutlich ab. Zustande kommt dies vor allem aus der Tatsache, dass es sich bei Kelvins „Gast“ um seine frühere Geliebte handelt, für deren Tod er sich verantwortlich fühlt. Zu Anfang der Begegnung ist Kelvin abgeneigt hinsichtlich seines „Gastes“, doch ändert sich dies, je länger er mit Harey zusammen ist. Er gewöhnt sich an „diese unvermeidliche Gegenwart“ und ihre Beziehung erreicht solche Ausmaße, dass er sogar mehr für sie empfindet als er eigentlich möchte. Bei Harey verläuft dieser Prozess ähnlich. Sie ist gezwungen in Kelvins Nähe zu bleiben, weiss aber nicht, warum und kann mit ihrer Existenz nichts anfangen. Auch weiss sie nicht, weshalb sie überhaupt in der Station ist und wie sie hierher gekommen ist. Hat sie zu Beginn der Geschichte noch wenig Menschliches an sich, sondern ist nur ein „Phantom“ mit einem „ungeordneten Gemisch von Erinnerungen und Bildern“, „vermenschlicht“ und „verselbstständigt“ sie sich mit der Zeit. Gerade diese Eigenschaften machen es Kelvin so schwer, sich von ihr zu trennen. Er sieht sie nur noch als die echte Harey, die er vor Jahren kannte und fühlt sich ihrer schuldig. Harey erfährt schliesslich, was sie eigentlich ist, dass sie kein „Mensch“ ist, sondern ein „Instrument“ des Ozeans. In dieser Existenz möchte sie nicht leben und versucht sich umzubringen. Kelvin rettet sie zwar, doch bleibt er im weiteren Verlauf untätig, da er nichts an dieser Situation verändern möchte. Er verliert seine wahre Identität, sowie jeglichen Bezug zur Realität. So ist es regelrecht vorprogrammiert, dass nicht Kelvin, sondern Harey die Initiative ergreift und aufgrund der Annihilation für immer verschwindet. An Kelvin wird deutlich, dass der Mensch bei Stanislaw Lem unfähig ist, auf ein Wesen zu reagieren, dass weder menschlich, noch menschenähnlich ist. Er versucht zwar das Geschehen um ihn herum zu begreifen, doch sein Wissen und Verstehen ist stark begrenzt. Der Ozean ist der Beweis dafür, dass der Mensch einer Sache, die er wissenschaftlich nicht erklären kann, vollkommen hilflos gegenübersteht. Wie sich Kelvin überlegt, als er den Ozean betrachtet: „Nach einiger Zeit werden wir aufhören, uns zu schämen und abzusondern. Können wir die Gäste nicht loswerden, so werden wir uns an sie gewöhnen und mit ihnen leben, und wenn ihr Schöpfer die Spielregeln abändert, werden wir uns auch den neuen anpassen, wenn wir auch eine Zeitlang zappeln und strampeln werden, [...] aber am Ende wird auch dieser künftige Zustand sich einpendeln.“ Snaut erläutert die Kommunikationssuche des Menschen auch in einer Unterhaltung mit Kelvin in der Mitte des Buches: „Wir wollen gar nicht den Kosmos erobern, [...] Menschen suchen wir, niemanden sonst. Wir brauchen keine anderen Welten. Wir brauchen Spiegel. Mit anderen Welten wissen wir nichts anzufangen.“ Hiermit zeigt sich, dass der Ozean als fremde Spezies so fremdartig ist, dass er sich dem menschlichen Verständnis vollkommen entzieht. In Michael P. Kube-McDowells Roman „Vor dem Sturm“ wird das Thema der Begegnung mit fremder Spezieskomplett komplett anders behandelt. Dies liegt vor allem daran, dass hier der Mensch die Spezies begreifen und ihr Handeln nachvollziehen kann. Denn obwohl die Yevethaner humanoid sind, handeln sie dem Menschen ähnlich. Die Staatspräsidentin Leia Organa Solo verhandelt am Anfang der Geschichte mit Nil Spaar um einen Beitritt der Yevethaner in die Neue Republik. Von Leia allzu freundlich aufgenommen, wird Nil Spaar jedoch von den meisten Mitgliedern der Regierung kritisch beäugt, da man so gut wie nichts über die Yevethaner und ihre Herkunft weiss. Und nach dem Scheitern der Verhandlungen werden auch die wahren Ziele der Yevethaner deutlich, nämlich eine vollständige Vernichtung aller anderen Spezies in der Galaxis. Leia Organa Solo erkennt nun das falsche Spiel von Nil Spaar und lässt die Truppen der Neuen Republik vorrücken. Hier zeigen sich deutlich die Handlungsmuster der Menschen bei Michael P. Kube-McDowell. Der Mensch sieht sich in seiner Existenz bedrängt und bläst darauf sofort zum Angriff gegen den Feind. Dies kann er nur, da er, anders als in Lems „Solaris“ die Spezies begreifen kann, ihre Handlungen verstehen und diese sogar mit seinen eigenen Verhaltensweisen vergleichen kann. Dadurch, dass der Feind stark eindimensional und simpel dargestellt ist, fallen die Handlungsmuster der Menschen entsprechend simpel aus. Ein weiterer Beweis für die Trivialität dieses Romans ist die Tatsache, dass die fremde Spezies vernichtend geschlagen wird und der Mensch schon bald mit einer neuen Spezies konfrontiert wird, die er dann sicherlich auch mit ähnlichen Mitteln bekämpfen werden wird. Michael P. Kube-McDowell hätte seinen Roman ein Stück seiner Trivialität nehmen können, hätte er die fremde Spezies als Beweis für menschliches Fehlverhalten hingestellt. Doch hat man es hier mit einer Spezies zu tun, die lediglich ein verfremdetes Spiegelbild von menschlichen Charakterzügen ist. Damit behält der Roman die traditionell trivialen Züge und auch seinen Unterhaltungscharakter. Ein weiterer Hinweis auf die Trivialität des Romans sind die Hauptcharaktere selber und ihre Handlungen. Zum einen Han Solo, der direkt aus einem Western-Roman stammen könnte. Er ist der typische Charakter, der immer unversehrt aus brenzligen Situationen kommt, zuerst handelt, dann denkt und immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hat. Er ist stets zum Angriff bereit und gerät auch meistens in Auseinandersetzungen. Der wohl treffendste Satz im ganzen Buch kommt von ihm selber kurz vor dem Angriff auf die Yevethaner: „Und ich habe noch niemals einer dunklen Ecke den Rücken zugewandt, wenn ich wusste, dass jemand hinter mir her ist. Also, welcher Knopf?“ Seine Frau Leia Organa Solo dagegen scheint das komplette Gegenteil ihres Mannes zu sein. Kühl und überlegt in ihren Handlungen, muss sie jedoch Job und Kindererziehung/Familie unter einen Hut bringen. Ihre Figur wird sehr klischeehaft dargestellt und könnte damit glatt aus einem Frauen-Roman stammen. Auch ihr Bruder Luke Skywalker entspricht dem Sinnbild eines Helden. Er steht im krassen Gegensatz zu Han Solo, besticht durch überlegte Handlungen und grenzenlosem Wissen. Im dritten Teil der Trilogie ist es Skywalker, der die fremde Spezies mit Hilfe seiner Jedi-Fähigkeiten fast im Alleingang besiegt und damit wieder einmal das Universum vor der drohenden Vernichtung rettet. Bei Stanislaw Lem hingegen haben wir es mit stark differenzierten Charakteren zu tun, die im Gegensatz zu den „Star Wars“-Charakteren nicht in die klischeehaften Muster von trivialen Romanen passen. Kelvin, Snaut und Sartorius werden nur skizziert, allesamt machen sie eine Wandlung durch und am Ende bleiben viele Fragen um ihre Person unbeantwortet. Ein weiterer Beweis für die Trivialität von „Vor dem Sturm“ und die Nicht-Trivialität von „Solaris“ Nachwort Generell kann man sagen, dass sich die Übergänge zwischen nicht-trivialer und trivialer Science-Fiction Literatur überschneiden. Jedoch sind die Grenzen bei der Begegnung mit fremder Spezies klar gesteckt. Bei Michael P. Kube-McDowell trifft man auf eine feindliche Spezies, die den Menschen vernichten will. Man antwortet sofort mit Waffengewalt und besiegt die Aliens. Stanislaw Lem behandelt dieses Thema anders, bei ihm stehen intellektuelle Gedankenspiele im Vordergrund, etwa, wie geht der Mensch mit Schuldfragen oder der Kommunikation mit dem eigenen Ich um. Dies lässt „Solaris“ eher in die Welt der Hochliteratur einordnen und unterscheidet sich damit grundlegend von den klischeehaften Weltraummärchen à la „Star Wars“.
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#22 Ronni

Ronni

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Geschrieben 21 März 2004 - 13:05

@Slavedanke für den Text, den ich mit Interesse gelesen habe.Gruß Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

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#23 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 21 März 2004 - 17:47

@Slave danke für den Text, den ich mit Interesse gelesen habe. Gruß Ronni

Dem schließe ich mich an. Was mich aber noch interessierren würde: War die Themenwahl frei und wie wurde deine Arbeit angenommen? Gabe einfach Zensur und Schluß oder wurde dazu auch diskutiert, wenn ja wie waren die Meinungen?

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

Blog zur Sekundärliteratur: http://sebesta-seklit.net/

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#24 Slave

Slave

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Geschrieben 26 März 2004 - 18:26

naja zensur bekomm ich erst in 3 wochen...themenwahl war teils frei, teils vorgegeben, dh. ich wählte das thema science fiction, rest hat der lehrer vorgegeben.....
Eternal grinning,
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#25 Ronni

Ronni

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Geschrieben 26 März 2004 - 18:41

naja zensur bekomm ich erst in 3 wochen... themenwahl war teils frei, teils vorgegeben, dh. ich wählte das thema science fiction, rest hat der lehrer vorgegeben.....

... dem bei Science Fiction gleich "Trivial" eingefallen ist? Gruß Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

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#26 Skydiver

Skydiver

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Geschrieben 27 März 2004 - 00:10

naja zensur bekomm ich erst in 3 wochen... themenwahl war teils frei, teils vorgegeben, dh. ich wählte das thema science fiction, rest hat der lehrer vorgegeben.....

... dem bei Science Fiction gleich "Trivial" eingefallen ist? Gruß Ronni

das ist doch keine überraschung. <_< deshalb fällt mir bei lehrkörper sofort leerkörper ein :rolleyes:

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