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Literaturkritik


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11 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 17 Juni 2015 - 13:05

Ein intereressanter Artikel über Literaturkritik findet sich hier:

http://www.fachjourn...raturkritik.pdf



#2 Waffeleisen

Waffeleisen

    Pyronaut

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Geschrieben 17 Juni 2015 - 13:25

interessant, aber auch ohne neue Erkenntnisse: Das Fazit der Journalistin ist das, was wir auch schon gelegentlich diskutiert haben: Eine Rezension ist subjektiv.


Was nicht in mein Regal passt: Booklooker

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#3 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 17 Juni 2015 - 13:33

Ein intereressanter Artikel über Literaturkritik findet sich hier: http://www.fachjourn...raturkritik.pdf

Insgesamt durchaus Zustimmung (was aber nicht sonderlich erstaunlich ist, da in dem Artikel nichts rasend Originelles oder Umstürzendes drin steht), den Vorschlag der Anonymisierung halte ich aber für ziemlich praxisfern. Einerseits weiss ich nicht, wie man das praktisch bewerkstelligen soll. Soll man den Büronachbarn bitten, jeweils Umschlag und Deckblatt abzutrennen? Zum anderen dürfte das bei bekannteren Autoren ohnehin für die Katz sein. Ich traue einem erfahrenen Kritiker zu, dass er Handke, Walser oder Grass auch ohne Titelblatt erkennt.

Bearbeitet von simifilm, 17 Juni 2015 - 13:34.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

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Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#4 lapismont

lapismont

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Geschrieben 17 Juni 2015 - 13:41

Was ich spannend finde beim Reden über Literaturkritik ist auch die Orientierung auf das Lesepublikum.

 

Gerade bei Besprechungen von SF findet man im Feuilleton meist eine komplett andere Sichtweise als in Fach-Besprechungen. Gerade heute erst war in der Berliner eine Rezension zu Planet Magnon, die komplett losgelöst von Genre-Themen über den Roman sprach. Und trotzdem eine Behauptung zum Stand der deutschen SF aufmachte.


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#5 Nina

Nina

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Geschrieben 22 Juni 2015 - 20:40

Ich finde es auch digital praxisfern, zu anonymisieren. Kenne ich ja von Schreibwettbewerben: Ich meine, weiß denn keiner, dass der Computer beispielsweise in Word den Namen, den man bei Registrierung angegeben hat, mitspeichert? Da geht das Jurymitglied auf "Eigenschaften", was ja selbst für einen Techniktrottel wie mich (und ich bin dazu noch ne Frau *lol*) keine große Sache ist und da steht ein Name. Und meistens weiß man Bescheid oder kann zumindest Rückschlüsse auf den Urheber ziehen. 

 

Zum Thema objektiv: Wenn es das gäbe, würde es ja reichen, wenn pro Buch eine Kritik erscheinen würde und die von Fachmann oder Fachfrau. Aber will ich den als Leser so gerne das Fachliche wissen? - Ich würde sagen: Nein. Mein Bruder hat mich beispielsweise gefragt, ob das Buch, das ich lese, gut ist und ob er das auch lesen soll. Und meinte darauf: "Nein, es ist nicht gut." - "Und warum liest du dann schon lange darin?" - "Weil es spannend ist." - Er: "Also ist es doch gut!" - Ich: "Nein, es ist total blöd und unrealistisch und ich nehm dem Autor die Charaktere nicht ab und stellenweise ist das so was von peinlich ... aber ich mag es trotzdem irgendwie. Natürlich nur zum Spaß, ich bin ja in Urlaub ..."

Tja, aber solche Bücher werden gelesen - und zuvor gerne gekauft ...

 

War eigentlich irgendwo die Rede der Zeichenbeschränkung für Rezensenten? Ich habe es entweder nicht erwähnt gesehen oder überlesen.

Im Online-Fanbereich ist es oft so, dass "je mehr, umso besser" bei Buchbesprechungen gilt. (Meiner Erfahrung nach.) Sobald es kommerziell wird, sieht es aber anders an. Blogbeitrag? - Bitte ziemlich genau 300 Wörter. Mehr packen unsere Leser nicht, und das bitte mit reißerischen Zwischenüberschriften garnieren, damit die nicht so ne lange Wurst an Text in einem Stück lesen müssen. Printausgabe? - Also wenn das in das Kästchen auf der Rezensionsseite soll, bitte 1.000-2.000 Zeichen. Und kein Witz, 200.000 ist das Maximum, also schlägt jemand wie ich dann meistens bei 1.500-1.800 Zeichen auf, um in einem sinnvollen Limit zu bleiben. 

 

Also wir sind da in einer ganz anderen Sparte der Literaturkritik. Und nein, ich möchte das auch wertfrei sehen. Es ist halt für ein unterschiedliches Publikum, man kann es so machen, oder man kann es anders machen. Je nachdem, wie man seine Leser einschätzt. Aber man kann es nicht miteinander vergleichen. Wie die meisten Dinge im Leben sind auch Rezensionen zweckgebunden. Es ist ein Unterschied, ob ich einem Gamer in seinem Fachmagazin oder ner Oma in der Regionalzeitung ein Buch vorstelle, oder ob ich das versierten Leuten des jeweiligen Genres ... ja, vielleicht nicht mal vorstelle, sondern vielmehr in Erinnerung rufe, dass es das gibt. 



#6 lapismont

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Geschrieben 02 Juli 2015 - 11:26

Habe gerade einen sehr treffenden Blogbeitrag von Thomas Brasch gelesen:

Der Club der elitären Schöngeister

 

Zwar geht er explizit auf das Feuilleton ein, welches den Großteil der SF-Produktion gar nicht wahrnimmt, aber zwei Dinge fand ich sehr bezeichnend.

 

So vergleicht er beim Thema Preise die Werbe- und die Literaturbranche:

 

Beiden gemein ist schon mal die unüberschaubare Anzahl an internen Auszeichnungen und Preisverleihung verbunden mit entsprechenden geschlossenen Branchenevents, auf denen sich immer wieder nur die kleine Elite der Branchenvertreter finden, um sich selbst auf ihrem Kleinmarkt der Eitelkeiten zu feiern und dabei überwiegend Arbeiten zu prämieren, die weder wirtschaftlich oder gesellschaftspolitisch relevant sind noch auf ein breites Publikumsinteresse stoßen [†¦]

 

Das könnte ich direkt auch für den DSFP und den KLP schreiben.

 

Zum Thema Literaturkritik notiert er zudem etwas sehr Wahres:

 

Anspruchsvolle Literatur mag uns Club-Mitgliedern Denkanstöße geben, inspirieren und zur selbstkritischen Reflexion anregen. Wir mögen glauben, dass sie uns erhebt, empathischer macht oder insgesamt zu einem besseren Menschen. Doch wir alle, die wir dies für uns in Anspruch nehmen, müssen uns eingestehen, dass dies unser individueller Glaube, unsere Liebhaberei ist. 

 

:D


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#7 Ender

Ender

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Geschrieben 02 Juli 2015 - 15:33

"...um sich selbst auf ihrem Kleinmarkt der Eitelkeiten zu feiern und dabei überwiegend Arbeiten zu prämieren, die weder wirtschaftlich oder gesellschaftspolitisch relevant sind noch auf ein breites Publikumsinteresse stoßen" Das könnte ich direkt auch für den DSFP und den KLP schreiben.

Wobei das genau so auch noch auf viele weitere Branchen zutreffen dürfte. Da fällt mir z.B. spontan der Deutsche Filmpreis ein. Man feiert sich halt gerne selbst und findet sich besonders intellektuell oder elitär, wenn man Werke auszeichnet, die niemand sonst kennt... Dagegen sind DSFP und KLP doch noch sehr publikums- bzw. realitätsnah, wie ich finde.

#8 simifilm

simifilm

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Geschrieben 02 Juli 2015 - 15:58

Wobei das genau so auch noch auf viele weitere Branchen zutreffen dürfte. Da fällt mir z.B. spontan der Deutsche Filmpreis ein. Man feiert sich halt gerne selbst und findet sich besonders intellektuell oder elitär, wenn man Werke auszeichnet, die niemand sonst kennt... Dagegen sind DSFP und KLP doch noch sehr publikums- bzw. realitätsnah, wie ich finde.

 

Yep. Es wäre zu fragen, für welchen Preis ausser vielleicht dem Nobelpreis und den Oscars diese Charakterisierung nicht zutrifft.


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#9 Nina

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Geschrieben 05 Juli 2015 - 16:11

Was ich mir allerdings von den deutschen SF-Preisen wünschen würde, wäre, dass jemand, der in der Verantwortung steht, englischsprachige Medien darüber informiert. Ich weiß, dass praktisch jeder nominierter Autor sich das erhofft, dass so ein Preisgewinn dazu führt, dass ihn wer im Ausland beachtet, aber niemand verständigt ausländische Medien. Und nein - es geht nicht nur um Engländer und Amerikaner. Auch Leute aus anderen Ländern lesen wenn schon aus nicht innländischer Quelle, im Normalfall am ehesten auf Englisch. 



#10 Diboo

Diboo

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Geschrieben 05 Juli 2015 - 16:15

Was ich mir allerdings von den deutschen SF-Preisen wünschen würde, wäre, dass jemand, der in der Verantwortung steht, englischsprachige Medien darüber informiert. Ich weiß, dass praktisch jeder nominierter Autor sich das erhofft, dass so ein Preisgewinn dazu führt, dass ihn wer im Ausland beachtet, aber niemand verständigt ausländische Medien. Und nein - es geht nicht nur um Engländer und Amerikaner. Auch Leute aus anderen Ländern lesen wenn schon aus nicht innländischer Quelle, im Normalfall am ehesten auf Englisch. 

 

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"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
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#11 Mammut

Mammut

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Geschrieben 05 Juli 2015 - 16:24

Was ich mir allerdings von den deutschen SF-Preisen wünschen würde, wäre, dass jemand, der in der Verantwortung steht, englischsprachige Medien darüber informiert. Ich weiß, dass praktisch jeder nominierter Autor sich das erhofft, dass so ein Preisgewinn dazu führt, dass ihn wer im Ausland beachtet, aber niemand verständigt ausländische Medien. Und nein - es geht nicht nur um Engländer und Amerikaner. Auch Leute aus anderen Ländern lesen wenn schon aus nicht innländischer Quelle, im Normalfall am ehesten auf Englisch.

Meinst du die interessieren sich dafür? Das Interesse in deutschsprachigen Raum ist ja schon übersichtlich. Warum sollten sich Amerikaner oder Russen für einen deutschen Genrepreis interessieren?

#12 ThK

ThK

    Temponaut

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Geschrieben 05 Juli 2015 - 16:44

Es ist schon so, dass die Nominierungslisten auch auf internationalen Websites auftauchen. Aber zu erwarten, dass sich jemand aus dem nicht deutschsprachigen Raum dafür interessiert, wäre dann doch sehr blauäugig. 




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