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Perry Rhodan & Co(ra) - Trivialliteratur als Sehnsuchtsort


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26 Antworten in diesem Thema

#1 Tiff

Tiff

    Laionaut

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Geschrieben 03 Juli 2015 - 15:17

http://www.swr.de/sw...v7vz/index.html

 

Da haben wir eine schöne 45-minütige Diskussion zwischen dem Literaturwissenschaftler Prof. Gert Ueding, der Direktorin Marketing und Vertrieb Cora Verlag Katrin Jenner und "Unser Mann im Internet" KNF.

 

Kompliment an KNF für seine Diskussionsbeiträge. Zur Korrektur: Verena Themsen ist keine Diplomingenieurin, sondern Diplomphysikerin.

 

Handke und Walser als Schwafler, mag ja sein, aber Böll als sprachlich versierter Autor? Bölls beste Leistungen waren seine Kurzgeschichten, besonders die frühen, die Romane sind handwerklich eher mäßig geschrieben.

 

Das Perryversum als Sehnsuchtsort dürfte in der Tat ziemlich einzigartig sein, denn der Textkorpus, wie KNF es nennt, umfasst 160.000 Seiten, man braucht Jahre, um das alles zu lesen. PR NEO wurde mit keinem Wort erwähnt, dafür aber die Atlan-Serie.

 

KNFs Thesen finde ich auch sehr interessant, z.B. dass PR nicht mit anderen Heftserien (oder überhaupt mit Serien) verglichen wird, sondern mit Stephen King. Ist Monti deshalb zu PR gekommen, um King Konkurrenz zu machen?

 

Ich denke, es ist für die Zukunft von PR eine entscheidende Frage, wie sich PR zu dem verhält, was die Leute, die sich potenziell für PR interessieren könnten, sonst noch so lesen.

 

Davon, dass PR Trivialliteratur ist, sollte man wegkommen. Interessant fand ich, was die Cora-Vertreterin sagte, dass in Deutschland vieles nicht möglich ist, z.B. ein Liebesroman, der in Mittelerde spielt. Liebesromane im Perryversum werden von KNF auch als unmöglich angesehen. Interessant auch, dass man für Cora kaum gute deutsche Autoren findet. Die Deutschen - Autoren und Leser(innen) - sind wohl sehr speziell. ;)


Bearbeitet von Tiff, 03 Juli 2015 - 15:33.


#2 September68

September68

    Giganaut

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Geschrieben 03 Juli 2015 - 15:47

Davon, dass PR Trivialliteratur ist, sollte man wegkommen.

Ich finde, man sollte die Kirche im Dorf lassen, was die Begrifflichkeiten angeht. Auch »Perry Rhodan« ist unterm Strich "nur" Unterhaltung und sollte nicht so furchtbar ernst genommen werden.

"Die Größe eines Landes bemisst sich nicht daran, wie es mit den Mächtigen umgeht. Die Größe eines Landes bemisst sich daran, wie es mit den Machtlosen umgeht."

Jorge Ramos


#3 Klaus N. Frick

Klaus N. Frick

    Giganaut

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Geschrieben 03 Juli 2015 - 17:05

Ich finde, man sollte die Kirche im Dorf lassen, was die Begrifflichkeiten angeht. Auch »Perry Rhodan« ist unterm Strich "nur" Unterhaltung und sollte nicht so furchtbar ernst genommen werden.

 

Selbstverständlich ist PERRY RHODAN "nur" Unterhaltungsliteratur. Das sieht aber von den Machern niemand anders. Und natürlich gibt es viele Dinge, die ernster genommen werden müssen: die eigene Gesundheit, die Familie, die Freunde und so weiter ...



#4 Tiff

Tiff

    Laionaut

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Geschrieben 03 Juli 2015 - 18:03

Ich finde, man sollte die Kirche im Dorf lassen, was die Begrifflichkeiten angeht. Auch »Perry Rhodan« ist unterm Strich "nur" Unterhaltung und sollte nicht so furchtbar ernst genommen werden.

 

Es geht nicht darum, PR furchtbar ernst zu nehmen, sondern darum, dass es überhaupt erst mal als gleichberechtigt wahrgenommen wird. Es wird oft immer noch darauf herumgeritten, dass PR in Heftromanform erscheint, und so getan, als ob das Taschenbuchformat ein Qualitätsmerkmal für den Inhalt wäre. Viele Leute, auch hier im SFN müssten langsam mal kapieren, dass PR hier und da ein spürbar höheres Niveau hat als etliche SF-Taschenbücher.


Bearbeitet von Tiff, 03 Juli 2015 - 19:15.


#5 September68

September68

    Giganaut

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Geschrieben 03 Juli 2015 - 18:25

Selbstverständlich ist PERRY RHODAN "nur" Unterhaltungsliteratur. Das sieht aber von den Machern niemand anders. Und natürlich gibt es viele Dinge, die ernster genommen werden müssen: die eigene Gesundheit, die Familie, die Freunde und so weiter ...

Für mich ist »Perry Rhodan« über viele Jahre und weite Strecken beste Unterhaltungsliteratur gewesen, aber ernst genommen habe ich die Lektüre nie. Wo wäre denn da der Spaß an der Sache geblieben ...  ;)


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#6 September68

September68

    Giganaut

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Geschrieben 03 Juli 2015 - 18:42

Es geht nicht darum, PR furchtbar ernst zu nehmen, sondern darum, dass es überhaupt erst mal als gleichberechtigt wahrgenommen wird. Es wird oft immer noch darauf herumgeritten, dass PR in Heftromanform erscheint, und so getan, als ob das Taschenbuchformat ein Qualitätsmerkmal für den Inhalt wäre. Viele Leute, auch hier im SFN müssten langsam mal kapieren, dass PR hier und da ein spürbar höheres Niveau als etliche SF-Taschenbücher.

Entweder ein Roman hat die Qualitäten, mich zu unterhalten, oder eben nicht. Ich mache das nicht von seiner Erscheinungsform abhängig. Habe ich nie getan. Ich denke, das geht den meisten Leseratten so - hoffe es zumindest.

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#7 TheFallenAngel

TheFallenAngel

    Temponaut

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Geschrieben 03 Juli 2015 - 19:01

 Viele Leute, auch hier im SFN müssten langsam mal kapieren, dass PR hier und da ein spürbar höheres Niveau als etliche SF-Taschenbücher.

 

diese sichtweise hast du, wie viele deiner ansichten, exklusiv :rofl1:

aber fühl dich ruhig weiter wohl in deiner parallelwelt :coool:



#8 Gen. Bully

Gen. Bully

    Perrynaut

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Geschrieben 03 Juli 2015 - 19:05

Nö, Tiff hat schon recht. Und daß schreibe ich ohne rosarote Fanbrille auf.
"Es gibt 5 Arten der Lüge: die gewöhnliche Lüge, den Wetterbericht, die Statistik, die diplomatische Note und das amtliche Kommuniqué" George Bernhard Shaw
"Bazinga!"

#9 Tiff

Tiff

    Laionaut

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Geschrieben 03 Juli 2015 - 19:29

diese sichtweise hast du, wie viele deiner ansichten, exklusiv :rofl1:

aber fühl dich ruhig weiter wohl in deiner parallelwelt :coool:

 

Ein sehr netter, fundierter Kommentar, wirklich, orthographisch und ikonographisch sehr ausgefeilt. Dein Lieblingsbuch "Snow Crash" und Deine Beiträge dazu haben ja auch sehr viel Anklang und Beifall gefunden.

 

Ich fühle mich in meiner Parallelwelt tatsächlich sehr wohl.



#10 deval

deval

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Geschrieben 03 Juli 2015 - 21:52

Viele Leute, auch hier im SFN müssten langsam mal kapieren, dass PR hier und da ein spürbar höheres Niveau hat als etliche SF-Taschenbücher.

 

Im Prinzip stimme ich dir ja zu, es gibt wirklich beeindruckende Romane innerhalb des PR Kosmos.

Aber, sagt das jetzt etwas über die Qualität der PR Hefte / Bücher aus oder doch eher etwas über die Qualität der "anderweitigen" SF?

 

Im Vergleich zum 25 kmh schnellen Elektroauto ist der 60 PS Polo eine wahre Rennmaschine. Nur wenn ich selber einen Porsche fahre,

sind die beiden dennoch einfach nur lahme Krücken.


"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

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#11 Tiff

Tiff

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Geschrieben 04 Juli 2015 - 06:02

Im Prinzip stimme ich dir ja zu, es gibt wirklich beeindruckende Romane innerhalb des PR Kosmos.

Aber, sagt das jetzt etwas über die Qualität der PR Hefte / Bücher aus oder doch eher etwas über die Qualität der "anderweitigen" SF?

 

Es sagt einfach nur aus, dass man aus der äußeren Erscheinungsform nicht auf den Inhalt schließen kann und sollte. PR-Heftchen müssen nicht schlechter sein als die SF-Taschenbücher der üblichen Verlage und bekannten Autoren. Am liebsten sind mir Leute, die über PR-Heftchen lästern, dann aber irgendeinen Schund in Taschenbuchform lesen.



#12 MoiN

MoiN

    Galaktonaut

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Geschrieben 04 Juli 2015 - 10:05

Es gibt tatsächlich etliche Romane innerhalb der Serie, die für sich genommen durchaus ein hohes literarisches Niveau bekunden. Allerdings ist auch das natürlich, wie so vieles im Literarturbetrieb, durchaus auch eine Frage des persönlichen Geschmacks.

 

Manche Romane berühren den Leser, manche halt nicht, ganz unabhängig, ob "Perry Rhodan" drauf steht oder nicht. :)


πάντα ῥεῖ

 

Büchermarkt ...druckfrisch...dlr lit  ...Verena ... Dana ...swrwi ...brwi ..   .A I N


#13 deval

deval

    Skeptiker

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Geschrieben 04 Juli 2015 - 10:17

Wobei ich jetzt nicht sagen würde, dass das Niveau der PR Heftchen durchgängig hoch ist.

Aber, die Masse macht es wohl, denn bei rund 2815 Heften ist ja klar das irgendwann mal wahre Perlen geschrieben werden.

 

Außerdem tue ich mich generell schwer wenn ich im Zusammenhang mit SF von höherwertiger, minderwertiger oder trivialer Literatur

lese. Im Endeffekt kommt es einfach nur auf den persönlichen Geschmack an, wie MoiN richtig bemerkt.

 

Durch viele Bücher der hochgepriesenen Literaturnobelpreisträger musste ich mich einfach nur durchkämpfen da sie mir in der Regel

am Allerwertesten vorbeigingen. Mein Vorhaben, jedes Jahr mindestens einen mit einem Literaturnobelpreis versehen Roman zu lesen,

habe ich dann auch nach rund 8 Büchern aufgegeben. Aber Versuch macht klug, wie es so schön heißt.


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#14 September68

September68

    Giganaut

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Geschrieben 04 Juli 2015 - 13:53

Durch viele Bücher der hochgepriesenen Literaturnobelpreisträger musste ich mich einfach nur durchkämpfen da sie mir in der Regel am Allerwertesten vorbeigingen.

Wahrscheinlich führt ein zu hoher und schneller Konsum von trivialer Literatur zu solchen Aussagen. Meine Empfehlung: Mehr Bewegung an der frischen Luft, weniger Fast-Food-Lesestoff, dafür mehr literaturballaststoffreiche Lektüre, gezielt und in nicht zu großen Mengen - wegen der geistigen Verdauung.  :happy:


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#15 Puh

Puh

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Geschrieben 05 Juli 2015 - 14:18

Das war eigentlich eine recht schöne Diskussion, bei der, betrachtetet man sie vorurteilsfrei, sich alle Beteiligten wacker geschlagen haben und unter Umständen mehr über sich ausgesagt haben, als sie wollten.

Klar ist, hoffe ich zumindest, dass Literaturlesen immer auch eine Form von Flucht ist. Genau deshalb - Habermas hat da irgendwo in seiner schwachen Habilitation hingewiesen, - wurde das Lesen als solches im 18. Jahrhundert als gefährlich betrachtet. Schnabels Insel Felsenburg wurde als durchaus verwerflich betrachtet. Diese Verdammung wurde bei dem Fernsehen als solches dann auch eingeführt, dann bei den privaten Fernsehsendern, dann beim Internet. Ist wohl ein Generationsproblem.

Klar ist aber auch, das Literatur dann auch wiederum der Aufklärung diente, wie das Fernsehen dann auch (das mag sogar für den einen oder anderen privaten Sender gelten), vom Internet ganz zu schweigen.

Von dieser Doppelfunktion, Flucht- und Aufklärungsmöglichkeit zugleich zu sein, hat sich nie ein Medium lösen können. Daraus resultiert dann eben auch die Spannung, die jeder Literatur (und jedem anderen Medium) inhärend ist. Von daher natürlich auch der sogenannten Trivialliteratur, bei der die Fluchttendenzen zwangsläufig über den Aufklärungstendenzen liegen müssen. Obwohl man aus den Wahlverwandtschaften einen verdammt guten Liebesroman schmieden könnte. Die Grenzen sind halt fließend.

Schwierig wird es für mich, wenn die Dame von Cora (Katrin Jenner) die Brontè Sister bemüht, weil die erst einmal über ein Sprachniveau verfügten, dass keine der heutigen Lohnschreiberinnen  erreicht und weil es zwischen Jahn Eyre (ausgesprochen gut komponiert) und Wuthering Heights (schlechter komponiert aber voller nur mühsam gebändigter Wut) schon gewisse Unterschiede gibt.

Das dann ausgerechnet Handke für KNF ein Schwaffler ist, findet ich interessant. Ich halte den Mann (Handke, nicht, das da Missverständnisse auftreten) ja schlicht und ergreifend einfach nur für einen Idioten, muss ihm aber immerhin zu Gute halten, dass sein dümmlichen Texte wenigstens kurz sind. Bei Walser ist das nicht immer so ganz klar; bei Böll wird man aber wohl festhalten müssen, dass seine Romane, so gut seine Kurzgeschichten auch waren, ähnlich schlecht sind, wie die Walser oder Handke Ergüsse - und zum Überdruss auch noch ziemlich lang. Das könnte allerdings das Vorbild für den derzeitigen Zyklus gewesen sein.


Bearbeitet von Puh, 05 Juli 2015 - 14:21.


#16 Tiff

Tiff

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Geschrieben 05 Juli 2015 - 17:36

Von dieser Doppelfunktion, Flucht- und Aufklärungsmöglichkeit zugleich zu sein, hat sich nie ein Medium lösen können. Daraus resultiert dann eben auch die Spannung, die jeder Literatur (und jedem anderen Medium) inhärend ist. Von daher natürlich auch der sogenannten Trivialliteratur, bei der die Fluchttendenzen zwangsläufig über den Aufklärungstendenzen liegen müssen.

 

Das sind interessante Gedanken, aber die aktuelle Erstauflage bietet für mich keine Unterhaltung bzw. Fluchtmöglichkeit mehr. Die Realität der Gegenwart ist nicht halb so deprimierend und trostlos wie die Perry Rhodan Serie unter Montillons und Vandemaans Expokratie. Der Spaß beim Lesen, den ich mal hatte, ist vollkommen weg, und je länger Monti und Vandi am Ruder bleiben, um so mehr verbaut sich mir eine Rückkehr zur Erstauflage.

 

Im Interview hat KNF es ja auch schön auf den Punkt gebracht: Während eine Cora-Leserin damit rechnen darf, dass am Ende des Romans(!) ein Happy End wartet, gibt es so etwas bei Perry Rhodan allenfalls in Ansätzen frühestens nach 100 Bänden, und wenn man es genau betrachtet, überhaupt nie. Perry Rhodan ist ja quasi ein Endlosroman, es geht immer weiter, und wenn es mal nach 100 Bänden einen kleinen Lichtblick gibt, kommt gleich der nächste Sturz in den Abgrund. Da hilft eigentlich nur noch ganz mit dem Lesen aufhören.

 

Mit aktueller Gegenwartsliteratur oder Urban Fantasy ist man besser beraten. Verglichen mit Perry Rhodan bietet selbst die Realität mehr Anlass zu Optimismus und Zuversicht.


Bearbeitet von Tiff, 05 Juli 2015 - 17:37.


#17 Kritikaster

Kritikaster

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Geschrieben 05 Juli 2015 - 18:41

 

Im Interview hat KNF es ja auch schön auf den Punkt gebracht: Während eine Cora-Leserin damit rechnen darf, dass am Ende des Romans(!) ein Happy End wartet, gibt es so etwas bei Perry Rhodan allenfalls in Ansätzen frühestens nach 100 Bänden, und wenn man es genau betrachtet, überhaupt nie.

Die Realität der Gegenwart ist nicht halb so deprimierend und trostlos wie die Perry Rhodan Serie unter Montillons und Vandemaans Expokratie. Der Spaß beim Lesen, den ich mal hatte, ist vollkommen weg,

So betrachtet, hast du wohl recht. Die Tötungen von Mirona, Abruse, KOLTOROC, QIN SHI und so weiter als Höhepunkte der Rhodanschen Happy Endings zu betrachten wirkt irgendwie schräg. Dass PR per se nicht auf Happy End angelegt ist, leuchtet mir also momentan erst mal ein.

Aber was hat das mit Vandi und Monti zu tun? Warum war die Serie für dich vorher weniger deprimierend? Das Muster war doch immer gleich: Zielerreichung nach heftigen Mühen und Opfern. Über die Menge an Mühen kann man streiten, über die Notwendigkeit der Opfer und über die Frage, ob nicht auch mal positive Ziele angestrebt werden könnten statt immer nur Abwendung negativer Ereignisse. Aber sonst? Was haben dir da die beiden Expos speziell getan?



#18 Klaus N. Frick

Klaus N. Frick

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Geschrieben 06 Juli 2015 - 11:29

Das dann ausgerechnet Handke für KNF ein Schwaffler ist, findet ich interessant. Ich halte den Mann (Handke, nicht, das da Missverständnisse auftreten) ja schlicht und ergreifend einfach nur für einen Idioten, muss ihm aber immerhin zu Gute halten, dass sein dümmlichen Texte wenigstens kurz sind. Bei Walser ist das nicht immer so ganz klar; bei Böll wird man aber wohl festhalten müssen, dass seine Romane, so gut seine Kurzgeschichten auch waren, ähnlich schlecht sind, wie die Walser oder Handke Ergüsse - und zum Überdruss auch noch ziemlich lang. Das könnte allerdings das Vorbild für den derzeitigen Zyklus gewesen sein.

Handke habe ich mehr - aus der Hüfte geschossen - als Beispiel gesehen. Ich finde, der Mann hat tolle Gedichte geschrieben (ich habe daheim einen Hanke-Gedichtsband, den ich super finde), auch frühe Romane sind brillant; in den vergangenen zwanzig Jahre hat mich aber schlichtweg nichts mehr interessiert, was er geschrieben hat. Ich meine: Da schreibt ein Schriftsteller einen 500-Seiten-Roman über einen Schriftsteller, dem nichts einfällt - da muss ich keine Zeile lesen, oder?

 

Wenn's um anspruchsvolle SF ginge, würde ich dann doch eher für Ian Banks plädieren, der im übrigens sehr unterhaltsame Geschichten zu erzählen wusste ...


Bearbeitet von Klaus N. Frick, 06 Juli 2015 - 11:30.


#19 Tiff

Tiff

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Geschrieben 06 Juli 2015 - 20:37

in den vergangenen zwanzig Jahre hat mich aber schlichtweg nichts mehr interessiert, was er geschrieben hat. Ich meine: Da schreibt ein Schriftsteller einen 500-Seiten-Roman über einen Schriftsteller, dem nichts einfällt - da muss ich keine Zeile lesen, oder?

 

Mein Fall ist das auch nicht.

 

Wenn's um anspruchsvolle SF ginge, würde ich dann doch eher für Ian Banks plädieren, der im übrigens sehr unterhaltsame Geschichten zu erzählen wusste ...

 

Ja, Banks liegt sicher nicht jedem, aber ist sicher auch nicht falsch, Banks als Beispiel anzuführen. Übrigens heißt er Iain Banks, nicht Ian. Aber ich würde doch lieber deutschsprachige Autoren oder SF-Autoren mit den PR-Autoren vergleichen, wobei Banks natürlich zunächst für einen Vergleich ideal ist. Man vergleiche Banks Kulturuniversum als Sehnsuchtsort oder Zufluchtsort mit dem Perryversum.



#20 Kokomiko

Kokomiko

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Geschrieben 07 Juli 2015 - 10:10

Banks ist einfach genial. Er baut auch immer wieder überraschende Gimmicks ein. Gerade habe ich "Sphären" ausgelesen. Da kommt eine KI-Drohne vor, die sich als Dildo tarnt! Und es ist nicht immer ein "Happy-End". Die BU-Agentin opfert sich am Schluß selbst, um eine Bedrohung zu eliminieren. Das Thema KI ist mir bei PR etwas inkonsequent gehandhabt. Zwischen Positroniken, die einfach gekapert werden können und Gebilden wie dem "Kind, das immer nach dem Befinden fragt" in der RAS TSCHUBAI fehlt mir der "Mittelbau". Da ist das Kulturuniversum konsequenter und facettenreicher.


Bearbeitet von Kokomiko, 07 Juli 2015 - 10:11.


#21 Puh

Puh

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Geschrieben 07 Juli 2015 - 15:10

@Tiff

@Kritikaster

 

Dass das endgültige Happyend dann wohl das Ende dieser Geschichte wäre, ist doch wohl klar: Perry tritt sein Erbe an und Tucholsky behält recht. Nach dem Happyend wird abgeblend. weil niemand das folgende Grauen sehen will. 

Das wäre dann aber unter Umständen eine sehr interessante Geschichte für sich - Perry als Herrscher des Universums, der überhaupt erst einmal in diese Rolle wachsen muss... Will vermutlich niemand lesen, denn das konnte ziemlich enttäuschend werden. 

Von daher, keine Frage, kann es ein endgültiges Happyend nur mit dem Ende der Serie geben. 

Dass der Leser aber trotzdem seine Fluchten möchte, dafür ist deine Aussage, Tiff, allerdings ein sehr schönes Beispiel, wenn auch nur eines unter vielen. Während des gesamten vorherigen (Teil-)Zykluses und jetzt auch schon wieder gab es Forderung von Lesern, dass da verdammt noch mal endlich ein Erfolg vorkommen müsse. Merke: dauerhafte Niederlagen der Helden sind nicht erwünscht. Dass etliche Leser also Fluchtleser sind, um sie mal so zu nennen, dürfte damit klar sein.

Dass die Autoren diesen Lesern (und Käufern )- und somit u,U. auch sich selbst - keinen Gefallen tun, wenn sie dystopische Elemente dauerhaft in den Vordergrund rücken, auch wenn diese vielleicht interessanter zu schreiben sind oder einfach nur dem entsprechen, was so unter Zeitgeist verstanden wird, dürfte damit dann wohl auch klar sein. 

Klar machen muss man sich aber auch, dass dieser Wunsch nach Erfolgen, die Fluchten ermöglichen, ganz spezielle Anforderungen an ein Zykluskonzept stellt, es muss da dann nämlich einen Gegner geben, gegen den nur mühsam Erfolge errungen werden können. Leichte Erfolge wären ja nichts wert. Ein solcher Gegner muss also quasi übermächtig sein. Genau dieses Konzept ist aus der Serie ja übrigens altbekannt und oft genug kritisiert worden. weil so besonders glaubwürdig - sagen die Aufklärungsleser - ist es nicht. Zur recht übrigens.

Was bleibt ansonsten?

Gefordert werden ja immer wieder Explorergeschichten. Ich befürchte nur, dass eine Vielzahl von kleinen Herausforderungen nicht die ausreichende Fluchttiefe ermöglichten. Geht also schon mal gar. 

Zu guter Letzt fällt mir nur noch ein Weg ein: Das zu lösende Problem wird langsam aufgebaut und hinter jedem Erfolg steckt eine größere Herausforderung. Das war ja so in etwa der Aufbau von MDI und ZEITPOLIZEI. Mir scheint das der geschickteste Aufbau zu sein, ich befürchte nur, allzu oft wird man den auch nicht bemühen können. Hinzu kommt, dass die Leser (und die Autoren) durch die modernen Filme verdorben sind. Es muss immer erst einmal mit einem Knalleffekt beginnen, um die Aufmerksamkeit zu gewinnen. Fangen wir am besten mit eine Weltuntergang an. Das muss dann aber entweder dazu führten, dass man eine lange Folge von dystopischen Geschichten hat oder zu einer auch nicht unbedingt glaubwürdigen Reduktion des Gegners. 

 



#22 ShockWaveRider

ShockWaveRider

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Geschrieben 08 Juli 2015 - 15:44

Vielen Dank für den Hinweis, Tiff!

Leider konnte ich gestern abend die Sendung nicht bis zum Ende hören.

Aber es ließ sich schon recht gut an.

 

Gruß

Ralf

 

PS: Meine Mutter liest regelmäßig 'Julia' und 'Romana'. Meine schlimmsten Befürchtungen reichen offenbar nicht aus, um die Katastrophe in vollem Umfang zu erfassen. 


Bearbeitet von ShockWaveRider, 08 Juli 2015 - 15:47.

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ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
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#23 Kokomiko

Kokomiko

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Geschrieben 09 Juli 2015 - 11:00

Stellen wir uns doch einmal die Frage warum "Trivialliteratur" einfach nicht die Ansprüche erfüllen kann, die Buch- oder Taschenbuchwerke oft, aber durchaus nicht immer, erfüllen. Heftserien wie PR werden wöchentlich, also unter durchaus extremen Termindruck, gefertigt. Dabei ist nicht nur ein Autor verantwortlich für das Werk, sondern es arbeitet eine Gruppe von Autoren unter der Leitung von Expokraten. Und das noch unter der "Aufsicht" eines Chefredakteurs. Hinzu kommen Testleser, Lektoren...

 

In dieser Konstellation und unter dem Termindruck kann es einfach nicht sein, dass alle Rädchen storytechnisch perfekt ineinandergreifen. Hier hat es der Autor eines in sich geschlossenen Romans deutlich einfacher. Zudem bestimmt er selbst seine "Milestones". Dass dabei auch die schreibtechnischen Qualitäten unterschiedlich sind ist ebenfalls unvermeidlich. Insofern gilt speziell einer Serie wie Perry Rhodan aller Respekt und hebt sie deutlich von der in aller Regel in einem Roman abgeschlossenen Handlung wie "Cora & Co" ab.

 

Dass trotzdem Leser mit Kritik nicht sparen und keine Entschuldigungen gelten lassen, ist ein Zeichen für die starke Bindung an das Produkt. Und das muss der Verlag dann halt aushalten. Dies ist eine Seite der Medaille, die auf der anderen Seite eine teilweise lebenslange Bindung ans Produkt zeigt.



#24 MoiN

MoiN

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Geschrieben 10 Februar 2018 - 15:15

Perry Rhodan in Berlin -  Unser Mann im Schwall

 

Zitat:

 

"Es ist trivial, festzustellen, dass Trivial-Literatur trivial ist. Darum musste eine Berliner Tagung unbedingt feststellen, dass Perry Rhodan ein "modales Fenster" in unbekannte Welten aufstößt, an deren ontologischer "Tiefe" aber kein Zweifel besteht."

 

"Am Kiosk lockt das bunte Heft mit einem Titel von kantischer Wucht ("Souverän der Vernunft") und der Unterzeile: "Krieg gegen das legendäre Reich der Güte - Die Journee steckt im Chaos fest". Ein neoliberaler Traktat über den deutschen Reformstau? Nein, wir halten Band 2185 der Perry-Rhodan-Reihe in Händen, der "größten Weltraumserie", wie der Titel noch vermerkt.

Die Handlung in diesem Heft spielt etwas überraschend im Jahr 155081 vor Christus.  [...] Im Verlauf intergalaktischer Querelen bleiben 98 Millionen Außerirdische auf der Strecke - es steht ja auch das Überleben der Menschheit auf dem Spiel. Kein Stoff, der einen kalt lassen sollte, aber bald bleibt die Lektüre im Technik-Kauderwelsch (Stasiskonservierung, KNK-Modus) und in matten Weltweisheiten stecken."

 

QUELLE:  sueddeutsche.de


Bearbeitet von MoiN, 10 Februar 2018 - 15:16.

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#25 Kritikaster

Kritikaster

    Typonaut

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Geschrieben 10 Februar 2018 - 15:56

Perry Rhodan in Berlin -  Unser Mann im Schwall

 

Zitat:

 

"Es ist trivial, festzustellen, dass Trivial-Literatur trivial ist. Darum musste eine Berliner Tagung unbedingt feststellen, dass Perry Rhodan ein "modales Fenster" in unbekannte Welten aufstößt, an deren ontologischer "Tiefe" aber kein Zweifel besteht."

 

"Am Kiosk lockt das bunte Heft mit einem Titel von kantischer Wucht ("Souverän der Vernunft") und der Unterzeile: "Krieg gegen das legendäre Reich der Güte - Die Journee steckt im Chaos fest". Ein neoliberaler Traktat über den deutschen Reformstau? Nein, wir halten Band 2185 der Perry-Rhodan-Reihe in Händen, der "größten Weltraumserie", wie der Titel noch vermerkt.

Die Handlung in diesem Heft spielt etwas überraschend im Jahr 155081 vor Christus.  [...] Im Verlauf intergalaktischer Querelen bleiben 98 Millionen Außerirdische auf der Strecke - es steht ja auch das Überleben der Menschheit auf dem Spiel. Kein Stoff, der einen kalt lassen sollte, aber bald bleibt die Lektüre im Technik-Kauderwelsch (Stasiskonservierung, KNK-Modus) und in matten Weltweisheiten stecken."

 

QUELLE:  sueddeutsche.de

Ach du Liter Pott. Aus welcher Ausgabe ist das denn?

Und warum glaubt der Verfasser so augenscheinlich, dass seine intellektuelle Schwergewichtigkeit bisher nicht genügend gewürdigt wurde? Und warum sollte sich das nach diesem - im übrigen vermutlich sachlich völlig richtigen - Text ändern?



#26 Alphacentauri

Alphacentauri

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Geschrieben 10 Februar 2018 - 21:01

Na, zumindest vergleicht die Süddeutsche Perry Rhodan endlich mal nicht mit Hitler sondern bezeichnet ihn als "Kennedy im All". Das ist doch schon mal was.

#27 quanat

quanat

    Giganaut

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Geschrieben 23 Mrz 2018 - 11:02

Perry Rhodan in Berlin -  Unser Mann im Schwall

 

Zitat:

 

[ .... ] aber bald bleibt die Lektüre im Technik-Kauderwelsch (Stasiskonservierung, KNK-Modus) und in matten Weltweisheiten stecken."

 

QUELLE:  sueddeutsche.de

 

Interessante Textzusammenfassung von Ralf Berhorst vom 11.5.2010 in der Süddeutsche Zeitung, ohne jede Einseitigkeit. Das war vermutlich eine spannende Tagung.

 

Interessant auch, weil es natürlich für SF-Leser in der Regel bequemer ist sich über Stasiskonservierung oder den KNK-Modus mit kleinen Kreis an Pseudotechnik Interessierter auszutauschen oder im Internet darüber zu informieren, anstatt über angeblich ...

 

 [ .... ] intellektuelle Schwergewichtigkeit  [ .... ]

 

wie neoliberale Traktate oder ontologische Tiefe (beide Begriffe sind dem Text von Berhorst entnommen)

 

[ .... ] es arbeitet eine Gruppe von Autoren unter der Leitung von Expokraten. Und das noch unter der "Aufsicht" eines Chefredakteurs. Hinzu kommen Testleser, Lektoren...

 

In dieser Konstellation und unter dem Termindruck kann es einfach nicht sein, dass alle Rädchen storytechnisch perfekt ineinandergreifen. [ .... ]

 

 

Dazu Zitat aus dem o.g. Text: "Als industriell gefertigte Massenware - das Lektorat pro Heft dauert manchmal nur vier Stunden - [ .... ]"

 

[ .... ] Dass trotzdem Leser mit Kritik nicht sparen und keine Entschuldigungen gelten lassen, ist ein Zeichen für die starke Bindung an das Produkt. Und das muss der Verlag dann halt aushalten. Dies ist eine Seite der Medaille, die auf der anderen Seite eine teilweise lebenslange Bindung ans Produkt zeigt.

 

Auch dazu weiss Ralf Berhorst Rat (Zitat aus o.g. Text):

 

"Dabei ist "PR" ein Musterfall der guten alten Rezeptionsästhetik. Die Leser bestimmen mit ihren Reaktionen den Fortgang der Handlung. Der Käufer ist der eigentliche Autorgott des rhodanischen Imperiums."

 

Das solche Texte dem treuen (und vermutlich durch die Serialität: süchtigen) PR-Leser nicht schmecken ist verständlich, denn der geliebte Gegenstand will verteidigt werden. Das ist wie mit der Psychologie der Aktienanleger, die sich trotz fallender Kurse ihres Papieres auch im Verlust nicht von der Aktie trennen, weil sie sich sonst einen Fehlkauf eingestehen würden. Vielleicht wird ja noch alles besser? Zur Not geht er eben eine "lebenslange Bindung" (@Kokomiko) ein. Doch ist der Text auch hier versöhnlich:

 

"So stereotyp die Serie in ihrer wohl unvermeidlichen Gattungskonformität sein mag, die Kritiker sind ihr an Klischeefreudigkeit mindestens ebenbürtig. [ .... ] Das Paralleluniversum des "terranischen Residenten" ist eben ein Fall für unverbesserliche Liebhaber."




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