Interessant. Gerade bei "Alien" geht es mir genau andersherum: den habe ich immer als glasklaren Horrorfilm angesehen.
Im Kern geht es um ein Wesen mit mörderischen Absichten, das - auf begrenztem Terrain, von dem es kein Entkommen gibt - nach und nach die dort eingesperrten Menschen dezimiert -> ein ganz klassisches Horror-Setting.
Ob die Gefahr nun von einem wilden Tier, einem irren Serienkiller, einem Zombie oder einem Alien ausgeht, ist dabei doch eher zweitrangig und bildet lediglich die Kulisse. In diesem Fall ist die Kulisse eben der Weltraum bzw. ein Raumschiff.
Ich damals einen reinen SF-Film gesehen - gab es seinerzeit (1979) ein geileres Raumschiff als die Nostromo? Die Detailfreude im Design, die Rahmenhandlung und die Auslegung der Charaktere haben mich schwer begeistert. Dagegen wirkte die Enterprise wie ein gerupftes Suppenhuhn mit Magersucht, von lauter Kens und Barbies bevölkert, und Star Wars verstaubte fortan auf dem Dachbodenregal der selten gesehenen Videokassetten (Urmel aus dem Eis und Räuber Hotzenplotz und so). Horror ... jaaa, okay. Aber Sigourney Weaver im Slip fand ich dann doch irgendwie aufregender.
Betreff der Kulisse würde ich sagen, im Fall von »Alien« handelt es sich eindeutig - wer mag daran zweifeln? - um SF. Alles an diesem Film ist SF. Auch die Bedrohung, denn diese geht ja vom titelgebenden Alien aus. Die Art und Weise, wie die Besatzung gemeuchelt wird, selbst die hat eindeutige SF-Bezüge. Die Tatsache des Meuchelns an sich ist auch nicht sonderlich spektakulär, aber es kommt halt immer auf die Show an, dass wussten bereits die alten Römer. Na gut, dann ist eben das Meucheln an sich in diesem Fall das Horror-Szenario.