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"Wem gehört der Mond?" in der SF


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17 Antworten in diesem Thema

#1 Ulrich

Ulrich

    Temponaut

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Geschrieben 12 Februar 2016 - 21:00

Hallo,

 

ich plane für diesen November einen Vortrag zum Weltraumrecht mit Bezügen zur Science Fiction. Es geht dabei um die Eigentumsrechte am Mond bzw. in der SF um Unabhängigkeitsbestrebungen. Deshalb suche ich Kurzgeschichten und Romane, die sich mit diesem Thema befassen.

 

Es gibt z,B,

The Man Who Sold the Moon von Robert A. Heinlein

 

Außerdem Unabhängigkeitsbestrebungen, wie in

Robert A. Heinlein: The Moon is a Harsh Mistress (Revolte auf Luna)

Allan Steele: Lunar Descent (Mondhunde)

 

Ebenso das neutrale Las Lunas in der Mark-Brandis-Serie

 

Als Bild gibt es den Perry-Rhodan-Band 1000, wo Rhodan eine Flagge aufstellt.


Bearbeitet von Ulrich, 12 Februar 2016 - 21:06.


#2 Sandburg

Sandburg

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Geschrieben 12 Februar 2016 - 21:58

Mark Whatney fördert eine ziemlich deutliche Rechtelage zutage in seinem Tagebuch "Der Marsianer" - bzw Andy Weir als Autor ;) Demnach gilt im Raum per definitionem das Seerecht - es lohnt sich, seiner Argumentation zu folgen (ich glaube, das wird schon in den ersten Kapiteln abgehandelt) - inwiefern das suffiziente Überlegungen sind, hab ich nicht überprüft.


witzbold

  • • (Buch) gerade am lesen:Banks - Wasserstoffsonate

#3 derbenutzer

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Geschrieben 12 Februar 2016 - 22:48

Ganz aktuell zu diesem Thema bietet sich der neue Roman Ian McDonalds an: Luna: New Moon

 

Der Mond ist de facto unter 5 Clans aufgeteilt, die weitgehend das Sagen haben. Diese agieren unter einer übergeordneten Behörde (Lunar Development Corporation, kurz LDC), die gleichsam Rechte für alles verteilen darf. Nicht schwer zu erraten: Einige wollen diese Institution los werden und alles unter einander ausmachen. Intrigen und Fehden sind an der Tagesordnung. Das Leben am Mond ist brutal hart, selbst die Atemluft muss bezahlt werden.

 

Im Kern wird ein feudales System beschrieben. Folgendes sagt eigentlich recht griffig, was im Roman so abgeht:

 

Before critics called the novel "Game of Thrones in space", McDonald himself dubbed it "Game of Domes" and "Dallas in space".

 

 

(aus dem Wikipedia-Beitrag zum Roman)

 

Es ist eine Fortsetzung geplant, außerdem noch eine TV-Produktion.

 

LG

 

Jakob


Austriae Est Imperare Orbi Universo


#4 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 13 Februar 2016 - 21:23

Wie wäre es hiermit? Ist aber eher humorvolle SF: http://www.phantasti...es-mr-fisk.html
Jahresrückblick 2023
http://defms.blogspo...blick-2023.html

#5 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 13 Februar 2016 - 21:49

Nat Schachner

Der Weltraumanwalt

 

Cyril Judd

Außenstation Mars

 

Arthur C. Clarke

Nur eine Frage des Wohnortes

Erdlicht

 

H. Beam Piper

Der kleine Fuzzy

 

Joseph Green

Meine Freunde die Aliens

 

Lee Killough

Vernunftbegabte Spezies (Sentience)

in

Werner Fuchs (Hrsg.)

Grotte des tanzenden Wildes

Wie in Der kleine Fuzzy und Meine Freunde die Aliens wird erbittert darum gestritten, ob es sich bei neuentdeckten Wesen eines fremden Planeten "nur" um Tiere(und damit die Rohstoffe des Planeten ausgebeutet werden können) oder um Vernunftbegabte(denen damit der Planet gehört und dieser folglich unangetastet bleiben muß) handelt.

 

Jerry Pournelle

Mars. ich hasse dich!

 

Alexis A. Gilliland

Neuanfang auf Rosinante

Unabhängigkeit für Rosinante

Machtkampf auf Rosinante

 

Charles Sheffield

Space Suits


Bearbeitet von Jorge, 13 Februar 2016 - 23:46.


#6 derbenutzer

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Geschrieben 13 Februar 2016 - 22:30

Natürlich passt Heinleins The Man Who Sold the Moon ebenso hierher. Im Roman kommt auch diese alte Rechtsregel (optimistisch ausgelegt) vor:

 

"Cuius est solum, eius est usque ad coelum et ad inferos."

 

Salopp übersetzt: Der Himmel über meinem Grundstück gehört (auch) mir.

 

[Edit]: Sorry, hab glatt "verdrängt", dass das Werk von Dir genannt wurde ... :confused:


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#7 AnonymusAsca

AnonymusAsca

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Geschrieben 13 Februar 2016 - 23:17

Der Mond gehört dem Mann im Mond. Wem denn sonst?

 

Bzw. Neal Armstrong :D


Bearbeitet von AnonymusAsca, 13 Februar 2016 - 23:18.


#8 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 14 Februar 2016 - 01:23

Als Bild gibt es den Perry-Rhodan-Band 1000, wo Rhodan eine Flagge aufstellt.

 

In Warren Ellis / Chris Weston Ministry of Space "weht" anno 1957 der Union-Jack, bei Duval / Buchet / Pecau Russen auf dem Mond! 1969 Hammer & Sichel auf dem Erdtrabanten.


Bearbeitet von Jorge, 14 Februar 2016 - 01:40.


#9 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 14 Februar 2016 - 18:47

Hallo Ulrich,

 

mal etwas Eigenwerbung :happy:

 

http://www.scifinet....trongs-schritt/

 

Um Recht geht es nicht, sondern um Willkür. Und Gier, die diese Willkür zulässt.

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
  • • (Buch) gerade am lesen:Ich lese zu schnell, um das hier aktuell zu halten.
  • • (Film) gerade gesehen: Im Westen nichts Neues

#10 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 16 Februar 2016 - 16:26

Duval / Buchet / Pecau Russen auf dem Mond! 1969 Hammer & Sichel auf dem Erdtrabanten.

 

Und hier die rote Fahne der Volksrepublik China:

 

Chris Berman

Red Moon


Bearbeitet von Jorge, 16 Februar 2016 - 16:27.


#11 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 16 Februar 2016 - 16:34

Robert Reed

The Apollo Man



#12 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 16 Februar 2016 - 17:09

Weltraumrecht

 

Eigentumsrecht

 

Faustrecht :lol:

 



#13 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 16 Februar 2016 - 17:13

In der Zeit des kalten Krieges kursierte ein Witz. Der Sicherheitsberater im Weißen Haus meldet dem amerikanischen Präsidenten, dass die Russen auf dem Mond gelandet und gerade dabei seien, ihn rot anzumalen. Sehr gut, antwortet der Präsident. Schickt unsere Jungs mit weißer Farbe hoch. Mit weißer Farbe, Mister President? Ja, lasst sie einfach mit weißer Farbe Coca Cola auf den Mond schreiben. Die Botschaft war einfach und jeder hat sie verstanden. Erstens, weil das rot-weiße Logo von Coca Cola schon damals überall bekannt war. Zweitens, weil Coca Cola weltweit präsent war - außer im Osten. Aber das ließe sich ja ändern.

 

Roter Mond mit weißer Aufschrift


Bearbeitet von Ulrich, 16 Februar 2016 - 17:14.


#14 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 16 Februar 2016 - 17:24

Roter Mond mit weißer Aufschrift

 

Arthur C. Clarke

Der Reklametrick



#15 derbenutzer

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Geschrieben 17 Februar 2016 - 02:04

Wetten würde ich mich nicht trauen, aber es könnte durchaus sein, dass dieser Reklame-Gag/Witz mit Coke-Schriftzug ursprünglich von Heinlein (1949!) stammt.

 

In The Man Who Sold the Moon besucht Harriman -- die Hauptfigur des Romans -- den CEO der "Moka-Coka Company". Er gibt vor, dass die Konkurrenz "6+" :lol: das Logo ihrer Marke mit achtzehn Raketen auf die Mondoberfläche aufbringen möchte. Natürlich will er nur Panik erzeugen und für sein Projekt schnorren, was ihm aber gelingt.

 

Unmittelbar danach besucht er einen Zeitungs-Tycoon -- fanatischer Antikommunist und Ex-Offizier-- und erzählt ihm, dass die Roten etwas Schlimmes planen könnten: "... painting a hammer and sickle on the face of the Moon ..." (ganz am Ende des Kapitels 5) Der nimmt ihm die Geschichte auch ab ...

 

Die Clarke-Geschichte ist einige Jahre (1956) jünger. In der ist zum Leuchten angeregtes Natrium für den  "... greatest advertising coup in history ..." zuständig.

So, und ich hol mir jetzt was zu trinken ... :cheers:

 

LG

 

Jakob


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#16 Ben B. Black

Ben B. Black

    Cybernaut

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Geschrieben 19 Februar 2016 - 16:12

Hier noch eine VÖ aus dem Jahr 2012 in Novellenform, in der es ganz explizit um Besitzansprüche bzgl. des Mondes geht: "Mondpräsidentin" von Dirk Röse (http://www.textlustv...ook.php?id=tz03)



#17 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 20 März 2016 - 21:06

Faustrecht :lol:

 

Banditen auf dem Mond



#18 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 25 Juni 2016 - 00:09

Robert Sheckley

Ein Irrtum der Regierung / Utopia mit kleinen Fehlern / Spitzel-Geschichte (Citizen in Space)

Der Protagonist dieser Geschichte will den Begrenzungen der Erde entfliehen...ein schwieriges Unterfangen:

 

"Wohin wollen Sie?", fragte er mich.

"In den Weltraum."

"Das habe ich verstanden. Aber wohin dort?"

"Das weiß ich noch nicht. Einfach in den Weltraum. In den weiten, freien Weltraum."

Der Angestellte seufzte gequält. "Sie müssen sich schon genauer festlegen, wenn Sie eine Bescheinigung wünschen. Haben Sie vor, sich auf einem Planeten im amerikanischen Weltraum niederzulassen? Oder wollen Sie in den britischen Weltraum auswandern? In den holländischen vielleicht? Oder in den französischen?"

"Ich habe gar nicht gewusst, dass der Weltraum jemandem gehört."

"Dann sind Sie nicht auf der Höhe der Zeit", erklärte er mit überlegenem Lächeln. "Die Vereinigten Staaten haben den gesamten Weltraum zwischen den Koordinaten 2XA und D2B bis auf ein kleines, verhältnismäßig unwichtiges Segment, das Mexiko gehört, in Besitz genommen. Die Sowjetunion besitzt die Koordinaten 3DB bis LO2 - eine trostlose Gegend, kann ich Ihnen sagen. Und dann gibt es noch den belgischen Besitz, den nigerianischen Besitz ..."

Ich hob die Hand. "Und wo ist der freie Weltraum?"

"Den gibt es nicht."

"Ãœberhaupt nirgends? Wo enden denn die Grenzen?"

"In der Unendlichkeit."

Einen Augenblick lang war ich wie betäubt. Ich hatte die Möglichkeit, dass jeder Quadratzentimeter des unendlichen Weltraums schon vergeben sein könnte, nicht einmal im Traum ins Auge gefasst. Aber es stimmte natürlich - jemandem musste der Weltraum ja schließlich gehören.(S.128 - 129)

 

Später stellt sich allerdings heraus, das es mit der von ihm ausgesuchten Region des Alls eine besondere Bewandtnis hat:

 

"Eine Überprüfung hat ergeben, dass dieser Raumsektor nicht den Vereinigten Staaten gehört."

"Welchem Land gehört er denn?" erkundigte ich mich.

"Beruhigen Sie sich", sagte Mavis. "Versuchen Sie, das Ganze zu verstehen. Dieser ganze Sektor wurde bei der internationalen Vermessung übersehen und kein Land kann jetzt Anspruch darauf erheben. Als erster Siedler auf diesem Planeten gehört er Ihnen, Bill, und die Umgebung inklusive mehrerer Millionen Kilometer dazu."(S.139)

aus

Robert Sheckley

Der widerspenstige Planet

2009 Wilhelm Heyne Verlag




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