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Literaturkritik - das große Schweigen?


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147 Antworten in diesem Thema

#31 Diboo

Diboo

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Geschrieben 22 März 2016 - 13:27

Mit Betonung auf "wurde". Übrigens sieht es in Sachen "Rückmeldung der Fans" bei Romanen nur unwesentlich besser aus: Ich habe für meine drei Romane bisher exakt eine(1) "Fan-Zuschrift" erhalten. Kollegen wie Uwe jetzt mal nicht mitgezählt.

 

Ich bekomme dauernd Teddybären und Damenschlüpfer zugeschickt. Ich bin mit der Gesamtsituation zufrieden.


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#32 Naut

Naut

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Geschrieben 22 März 2016 - 13:32

Ich bekomme dauernd Teddybären und Damenschlüpfer zugeschickt. Ich bin mit der Gesamtsituation zufrieden.

Die würde ich sowieso nie auftragen. Die Bären.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#33 Uwe Post

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Geschrieben 22 März 2016 - 14:29

 

 

[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]Das wäre ja auch kein Problem, wenn die Nische selbst nicht so verdammt klein wäre.[/color]

Eben. Die deutsche SF selbst ist schon eine Nische. Da sind KGs die Nische in der Nische. Zu klein, um darin mit Teddybären um sich zu werfen, ohne sich ordentlich die Nase anzuhauen.

 

Aber wie Naut richtig sagt, ist es bei Romanen auch nicht anders. Wie bereits oben jemand sagte, sind hier viele Autoren unterwegs. Da wird dann eher über den Spannungsbogen oder Figurenzeichnung geredet als über den Inhalt (im futurologischen Sinn).

 

Eine wohltuende Ausnahme sind die Lesezirkel. Das sollte ruhig auch mal hervorgehoben werden.


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#34 lapismont

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Geschrieben 22 März 2016 - 16:34

Aber wie Naut richtig sagt, ist es bei Romanen auch nicht anders. Wie bereits oben jemand sagte, sind hier viele Autoren unterwegs. Da wird dann eher über den Spannungsbogen oder Figurenzeichnung geredet als über den Inhalt (im futurologischen Sinn).

Was oft einfach am Mangel von irgendetwas diskussionswürdigem liegt. Das werfe ich ja D9E vor.


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#35 Naut

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Geschrieben 22 März 2016 - 17:32

Lapi, das ist Unsinn, sorry. Das mag Dein persönlicher Grund sein, trifft aber wohl kaum in der Gesamtheit zu. Jeder Lokalkrimi von der Stange - verfasst von literarischen Spätzündern, die kaum ihrer Muttersprache mächtig sind - bekommt mehr Presse als jedes SF-Werk deutscher Sprache. Der Grund ist schlicht, dass niemand, der SF noch liest, viel darüber reden möchte.

Bearbeitet von Naut, 22 März 2016 - 17:33.

Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#36 lapismont

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Geschrieben 22 März 2016 - 19:12

Lapi, das ist Unsinn, sorry. Das mag Dein persönlicher Grund sein, trifft aber wohl kaum in der Gesamtheit zu. Jeder Lokalkrimi von der Stange - verfasst von literarischen Spätzündern, die kaum ihrer Muttersprache mächtig sind - bekommt mehr Presse als jedes SF-Werk deutscher Sprache. Der Grund ist schlicht, dass niemand, der SF noch liest, viel darüber reden möchte.

eben weil es da kaum etwas zu reden gibt

 

Wenn du Unterhaltungsromane schreibst, gibt es halt nur Hinweise, ob du gut unterhalten hast oder nicht. Wad willst Du denn diskutieren? Welche interessanten Themen werden denn erörtert? 


Bearbeitet von lapismont, 22 März 2016 - 19:15.

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#37 Naut

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Geschrieben 22 März 2016 - 21:42

Wir reden hier ja nicht von D9E, sondern von der SF im Ganzen. Uwe hat da schon die richtigen Beispiele genannt: Gibt es (außer von Dir) überhaupt eine ausführliche Kritik zu "space rocks"? Oder eine weitergehende Wahrnehmung von "Tiefraumphasen"? Das ist alles nah genug an eisigem Schweigen. Ist schon so: Für Kurzgeschichten bekommt man nix, nicht mal Fanpost. Für Romane gibt es immerhin Geld.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#38 lapismont

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Geschrieben 22 März 2016 - 23:16

Space Rocks hab ich nicht gelesen, nicht mal gekauft. Auch niemand der meine amazon-Wunschliste kennt.

Was übrigens Elfenwerk ist.

 

Was willst Du für eine weitergehende Wahrnehmung von Tiefraumphasen? Schreib weiter Kurzgeschichten, Niklas?  :blink:

 

Echt mal, die Antho hatte mehr gute Geschichte und weniger Flops als der Roman-Jahrgang. Wenn ich mir angucke, was allein dieses Jahr außerhalb des Fandoms an SF-Stoffen erscheint, kann ich gleich dreimal Depressionsvorsorgekurse buchen, weil meine ganzen schreibenden Lieblinge nicht einmal ansatzweise etwas ähnlich brisantes rausrotzen.


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#39 Diboo

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Geschrieben 23 März 2016 - 05:50

Brisanz wird maßlos überschätzt.

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#40 Ernst Wurdack

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Geschrieben 23 März 2016 - 07:16

Unter unseren Mitgliedern hier gäbe es gleich mehrere, die die Kompetenz haben, eine Edition zu gestalten. Verleger habe ich auch schon unter uns geortet. Will niemand den "deutschen Strahan" machen?

  Mal abgesehen davon, dass ein regelmäßiges Best of ... den anderen Anthologien noch mehr das Wasser abgraben würde, weil viele dann eben nur noch auf die besten Geschichten warten, bestünde auch das Problem, an Rechte zu kommen, so lange die Anthologien, in denen die Texte ursprünglich erschienen sind,  noch lieferbar sind (Print oder Ebook).  

Das bedeutet geringe Verkaufszahlen und ist z.B. der Grund dafür, dass der Wurdack-Verlag keine Anthologien mehr macht, und das, obwohl die recht hoch gelobt wurden.

 

 

Wenn man mit viel Fleiß und Mühe eine Edition herausgegeben hat, bringen beständig niedrige Verkaufszahlen irgendwann Frust bei Autoren sowie Verlegern und vor allem bei Herausgebern. Die Honorare, die für die Autoren dabei herausspringen, sind in der Tat lächerlich. Dies tut mir in meinem Verlegerherz echt weh.  

Der Hebben hat seine Novelle zwischen zwei eigene Buchdeckel gepackt, um mehr Aufmerksamkeit zu erhalten als wenn sie z.B. in NOVA erschienen wäre. Hat übrigens funktioniert!

  Collections eines Autors oder Novellen(sammlungen) sind etwas erfolgreicher als Anthologien. Aber sie sprechen eher die Fans und Sammler an. Frank ist da auf einem recht guten Weg, aber er ist ein Sonderfall.



#41 Naut

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Geschrieben 23 März 2016 - 07:55

Was willst Du für eine weitergehende Wahrnehmung von Tiefraumphasen? Schreib weiter Kurzgeschichten, Niklas?  :blink:

Ralf, es ist doch eigentlich sehr simpel: Es gibt von "Tiefraumphasen" vielleicht 5-6 Rezensionen, davon wird meine Geschichte (oder auch eine Handvoll anderer Geschichten) gerade einmal in zweien mit mehr als einem Satz besprochen, nämlich in Deiner und in der von Alfred. Und "Tiefraumphasen" wurde noch relativ gut aufgenommen. Wie ein Roman ankommt, kann ich dagegen am Ende des Halbjahrs auf meinem Konto sehen. Es geht ja nur darum, überhaupt etwas zurückzubekommen. Ich habe jahrelang im Schnitt eine KG pro Monat veröffentlicht, alle in Fanzines & Anthos. Rückblickend ist das größtenteils Arbeit für den Mülleimer. Okay, hat Spaß gemacht, aber hätte ich in der Zeit eine eigene Space-Opera geschrieben (würde vom Umfang her hinkommen), wer weiß, wo die dann in den Amazon-Charts stünde. Frag Dich mal, warum z.B. Thorsten Küper die ganze Zeit in Second Life (oder wie das jetzt heißt) herumhängt: Weil er da Leute trifft, die auch zu schätzen wissen, was er schreibt. Und Thorsten hat ja vom Fandom noch relativ viel Liebe bekommen, so verglichen mit Dritter-Reihe-Krepeln wie mir. Aber es reicht eben nicht. Oder denk an eine Sammlung wie "Nichts Böses" von Jakob Schmidt. Das Ding ist ein Meisterwerk, und es wird fast ignoriert! Wofür soll man sich die ganze Arbeit dann noch machen? Ich schreibe nur noch dann KGs, wenn ich muss. Also fast nie mehr.
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#42 Sierra

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Geschrieben 23 März 2016 - 08:47

Es geht ja nur darum, überhaupt etwas zurückzubekommen. Ich habe jahrelang im Schnitt eine KG pro Monat veröffentlicht, alle in Fanzines & Anthos. Rückblickend ist das größtenteils Arbeit für den Mülleimer. Okay, hat Spaß gemacht, aber hätte ich in der Zeit eine eigene Space-Opera geschrieben (würde vom Umfang her hinkommen), wer weiß, wo die dann in den Amazon-Charts stünde. 

 

Nachfrage jenseits des  finanziellen Aspekts u. Feedback-Aspekts: Würdest du also im Rückblick auch sagen, dass dir das Schreiben von Kurzgeschichten  keinerlei "poetologischen Mehrwert" - bspw. im Sinne etwa vom Herumexperimentieren mit Motiven, Formen etc. -  für das Verfassen von Romanen gebracht hat? Waren die KGs also wirklich für nichts gut?


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#43 Naut

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Geschrieben 23 März 2016 - 09:05

Nachfrage jenseits des  finanziellen Aspekts u. Feedback-Aspekts: Würdest du also im Rückblick auch sagen, dass dir das Schreiben von Kurzgeschichten  keinerlei "poetologischen Mehrwert" - bspw. im Sinne etwa vom Herumexperimentieren mit Motiven, Formen etc. -  für das Verfassen von Romanen gebracht hat? Waren die KGs also wirklich für nichts gut?

Nein, das ist eine andere Geschichte: Ich habe ja schon gesagt, dass es "Spaß" gemacht hat. Was ich damit meine, ist, dass wir (Frank, Uwe, ein paar andere & ich) damals gemeinsam auf Kurzgeschichten.de das ganze Handwerk gelernt haben, indem wir es uns gegenseitig beigebracht haben und dabei viel experimentiert haben. Allein das war damals schon Belohnung genug. Ralf wird Ähnliches auf Leselupe erlebt haben. (Aber diese Zeiten sind vorbei, denn diese Plattformen existieren zwar noch, aber funktionieren jetzt anders.) Hat mir das etwas für die Romane gebracht? Weiß ich nicht. Ich hätte sicher nicht mit dem Schreiben eines Romans angefangen, dazu war mir die Hürde zu hoch. Es wird behauptet, dass wir (speziell ich, aber auch Uwe) auch in Romanen "zu kurz" schreiben. Ob das stimmt und inwiefern das zusammenhängt, vermag ich nicht zu sagen.
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#44 Sierra

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    Giganaut

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Geschrieben 23 März 2016 - 09:19

Nein, das ist eine andere Geschichte: Ich habe ja schon gesagt, dass es "Spaß" gemacht hat. Was ich damit meine, ist, dass wir (Frank, Uwe, ein paar andere & ich) damals gemeinsam auf Kurzgeschichten.de das ganze Handwerk gelernt haben, indem wir es uns gegenseitig beigebracht haben und dabei viel experimentiert haben. Allein das war damals schon Belohnung genug. 

 

Sehr nachvollziehbar! (Ich kenne eine Autorengruppe - die Mitglieder sind teilweise jenseits der 70 - , die das offline seit Jahren so betreibt, weil es - du sagst es ja auch - "Spaß" macht. Ein Aspekt, den ich im Zusammenhang mit KGs recht hoch bewerten würde.) 


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#45 My.

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Geschrieben 23 März 2016 - 09:30

Vielleicht liegt die so gut wie nicht existente Literaturkritik in Bezug auf SF auch an der filmischen Ãœbermacht.

 

Im Gegensatz zu den erwähnten Lokalkrimis - die es im Print wie im Film zuhauf gibt - stellt sich vielleicht dem "Geiz ist geil"-Bürger (- mit Geiz auch in Bezug auf die Investition in mentale Leistungserbringung) einfach nur die Frage, warum er seine Fantasie bei der Lektüre eines SF-Prints anstrengen sollte, um sich das Setting vorzustellen, wenn er das Ganze in einem SF-Film mit hochaufwendiger Tricktechnik mundgerecht gefastfoodet bekommt. Bei den Krimis ist das anders, bisweilen sogar genau andersherum: Was Mordmethoden angeht, kann ich im Print viele Dinge viel besser beschreiben, als sie im Film zu zeigen.

 

Hätte ich recht, würde daraus folgen, dass sich eine SF-Literaturkritik sowieso nicht lohnt, weil die faule Landsau die SF eh nicht lesen will, sondern lieber auf den Film dazu wartet -- oder gleich verzichtet.

 

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#46 ThK

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Geschrieben 23 März 2016 - 09:57

Das Fandom hat mir Liebe gegeben? Das hast du mit meiner Frau verwechselt, aber die ist nicht aus dem SF-Fandom :bighlaugh:

Was SL betrifft: Meine eigenen Sachen bringe ich da zwar auch gern auf die Bühne, aber ich mache dann doch wesentlich mehr für andere Schreiber. Und ja, die freuen sich über Publikum. Ich denke übrigens, wir knacken in den nächsten Monaten die 120 Schriftsteller Marke. Und selbstverständlich verweise ich hier auf unser BB E-Book Event ab dem 8.April: http://kueperpunk201...event-2016.html

Kurzgeschichten sind natürlich auch dabei, aber vor allem Romane.

Und was das rumhängen in SecondLife angeht: Gerade letztes Jahr war ich bei so vielen tollen RL-Lesungen dabei. Ne, von Rumhängen in SL kann da keine Rede sein.



#47 Uwe Post

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    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 23 März 2016 - 10:41

 

 

[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]Würdest du also im Rückblick auch sagen, dass dir das Schreiben von Kurzgeschichten  keinerlei "poetologischen Mehrwert" - bspw. im Sinne etwa vom Herumexperimentieren mit Motiven, Formen etc. -  für das Verfassen von Romanen gebracht hat? [/color]

Ich persönlich kann das nur bestätigen. Mehr noch: Mein Werdegang als ursprünglicher KG-Autor hat meine Romane stark geprägt. Insbesondere, was die Dichte angeht. Ich würde nie einen epischen 1000-Seiten-Ziegelstein verfassen. Insofern sind beinahe alle KG, die ich seinerzeit geschrieben habe, von erheblichem Wert. Aber die persönliche Entwicklung führte dann - wie bei Naut - zu den Romanen, auf Kosten der KG. Vielleicht fehlt bei den KG-Autoren ein bisschen der Nachwuchs. Selbst "neue" Autoren, die es erstmals in Anthologien oder Magazine schaffen, sind meinem Gefühl nach selten unter 40. Dabei wäre ich extrem gespannt darauf, was die junge Generation zu erzählen hat. Inklusive der Diskussionen.

 

Offen gesagt scheint es mir die Ausnahme zu sein, dass Autoren KG als Experimentierfeld auffassen. Schaut man sich z.B. das letzte EXODUS an, findet man wenig Mut zum Experiment. Mir fällt da eigentlich nur die Story von Boris Koch ein. Der Rest erzählt mehr oder weniger seine Geschichte. Was nicht negativ gemeint ist. Aber um eine komplexe Diskussion unter den Lesern auszulösen, muss man vielleicht etwas mehr polarisieren. Das haben wir im GOLEM ja immer versucht. Ich denke da an die Story von dem Pädophilen, der seine Lust an entsprechend geformten Androiden auslebt (geschrieben in Ich-Perspektive!). Das wirft ethische Fragen auf. Das kann man wirklich nur von sehr wenigen Geschichten behaupten.

 

Ich schlage hiermit konkret vor, nach Erscheinen von NOVA 24 einen Lesezirkel zu veranstalten, mit dem Augenmerk darauf, die Geschichten inhaltlich intensiv zu diskutieren. So sie das denn hergeben. Stellen wir fest, dass sie das nicht tun, haben wir auch was gelernt.


Bearbeitet von Uwe Post, 23 März 2016 - 10:44.

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#48 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 23 März 2016 - 11:35

 

Ich schlage hiermit konkret vor, nach Erscheinen von NOVA 24 einen Lesezirkel zu veranstalten, mit dem Augenmerk darauf, die Geschichten inhaltlich intensiv zu diskutieren. So sie das denn hergeben. Stellen wir fest, dass sie das nicht tun, haben wir auch was gelernt.

 

Genau: Nicht jammern. Machen!

Uwes Vorschlag findet meine Unterstützung (und das unabhängig davon, dass ich auch als Autor in der Nummer mit drin hänge :aliensmile: ).


† In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#49 frankh

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Geschrieben 23 März 2016 - 13:49

Lapi, das ist Unsinn, sorry. Das mag Dein persönlicher Grund sein, trifft aber wohl kaum in der Gesamtheit zu. Jeder Lokalkrimi von der Stange - verfasst von literarischen Spätzündern, die kaum ihrer Muttersprache mächtig sind - bekommt mehr Presse als jedes SF-Werk deutscher Sprache. Der Grund ist schlicht, dass niemand, der SF noch liest, viel darüber reden möchte.

Das kann ich so unterschreiben, denn jenseits von Josefson bei standard.at und vielleicht noch dem Heimatblatt des Autors werden SF-Romane (sofern nicht von auf anderem Wege bekannt gewordenen Autoren) von den Medien ignoriert. Kurzgeschichten natürlich erst recht, aber das kann man der Presse kaum verübeln. Dennoch finde ich es richtig und hilfreich, sich als Autor zunächst an Kurzgeschichten zu versuchen. Auch wenn es beinahe kein Leser-Echo gibt. Das läßt aber auch bei Romanen straff nach. Selbst die Empfänger von nach Absprache versandten Rezensionsexemplaren melden sich in 50% der Fälle nie wieder. Man muß als Autor schon sehr in das Schreiben von Genre-Texten vernarrt sein, um nicht aufzugeben.

 

Ein Wort noch zu den fehlenden Kritiken. Ich schreibe eigentlich nur Rezensionen zu Werken deutscher Autoren, wenn ich deren Texte rückhaltlos empfehlen kann (also selten). Würde ich meine Meinung auch bei weniger gelungenen Texten offen äußern, würde mir sofort unterstellt, ich wolle einen Mitbewerber niedermachen. Folglich halte ich mich zurück. Vermutlich geht das auch anderen Autoren so.


Bearbeitet von frankh, 23 März 2016 - 13:51.


#50 derbenutzer

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Geschrieben 23 März 2016 - 14:03

[...] Ich schlage hiermit konkret vor, nach Erscheinen von NOVA 24 einen Lesezirkel zu veranstalten, mit dem Augenmerk darauf, die Geschichten inhaltlich intensiv zu diskutieren. So sie das denn hergeben. Stellen wir fest, dass sie das nicht tun, haben wir auch was gelernt.

 

 

(Uwe Post)

 

Das ist sicher eine gute Idee.

 

Eingefügtes Bild

I

NOVA Science Fiction Magazin 24

 

Ausgabe 24 des preisgekrönten SF Magazins Uwe Post "Asgard-Fluktuationen" Frank Lauenroth "In Dubio Pro Roboto" Sven Klöpping "Elektrozombies in Berlin!" Sami Salamé "Kiss'n'Kill" Christian Endres "Fahrenheit 2451" Marcus Hammerschmitt "Vor dem Fest" Marc Spaeni "32 Minuten über Blainsburg" Tobias Reckermann "Saphirblau" Norbert Stöbe "Honeypot" Olaf Kemmler "Ich erinnere mich an meinen Tod" Fabian Tomaschek "Das letzte Gefecht der Atacama" Gheorghe Sasarman "Die Quadratur des Kreises" (Gaststory) Außerdem ein Artikel von Frederic Brake über Science-Fiction-Kurzfilme und mehrere Nachrufe auf den kürzlich verstorbenen Wolfgang Jeschke.

 

(Beschreibungstext lt. buecher.de. Hervorhebungen durch mich)


Austriae Est Imperare Orbi Universo


#51 Naut

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Geschrieben 23 März 2016 - 14:18

Ein Wort noch zu den fehlenden Kritiken. Ich schreibe eigentlich nur Rezensionen zu Werken deutscher Autoren, wenn ich deren Texte rückhaltlos empfehlen kann (also selten). Würde ich meine Meinung auch bei weniger gelungenen Texten offen äußern, würde mir sofort unterstellt, ich wolle einen Mitbewerber niedermachen. Folglich halte ich mich zurück. Vermutlich geht das auch anderen Autoren so.

Ja. So bizarr der Vorwurf auch ist, er wird ab und an geäußert, speziell von neuen Autoren.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#52 Diboo

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Geschrieben 23 März 2016 - 15:48

Ja. So bizarr der Vorwurf auch ist, er wird ab und an geäußert, speziell von neuen Autoren.

 

Und man kann es noch so sehr abstreiten, es wird einem nicht geglaubt.

Daher erkläre ich auf Nachfrage nur noch pauschal, dass ich die gesamte deutsche SF für scheiße halte, nur meine nicht. Das glaubt man mir dann aus irgendeinem Grunde.


"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
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#53 My.

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Geschrieben 23 März 2016 - 15:56

von den Medien ignoriert. Kurzgeschichten natürlich erst recht, aber das kann man der Presse kaum verübeln.

 

Und wieso sollte ich "der Presse" etwas kaum verübeln? Diesem ignoranten, hochnäsigen und letztlich oft genug sich als ungebildet outenden Verein von Schlammschippern, die oft genug nicht mal die deutsche Sprache beherrschen, ohne sie zu versauen? Wenn das die Maxime in den Reihen der deutschen SF-Autoren sein soll, dann müsst ihr euch freilich nicht wundern, ignoriert zu werden. Sagt den Dummen dieser Welt nur, dass ihre Dummheit die neue Intelligenz ist. Ich bin sicher, dass DAS auch der allerletzte Depp kapiert.

 

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#54 simifilm

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Geschrieben 23 März 2016 - 16:27

Und wieso sollte ich "der Presse" etwas kaum verübeln? Diesem ignoranten, hochnäsigen und letztlich oft genug sich als ungebildet outenden Verein von Schlammschippern, die oft genug nicht mal die deutsche Sprache beherrschen, ohne sie zu versauen? Wenn das die Maxime in den Reihen der deutschen SF-Autoren sein soll, dann müsst ihr euch freilich nicht wundern, ignoriert zu werden. Sagt den Dummen dieser Welt nur, dass ihre Dummheit die neue Intelligenz ist. Ich bin sicher, dass DAS auch der allerletzte Depp kapiert.

 

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Mal abgesehen davon, dass ich nicht glaube, dass dieser Schwall von pauschalisierenden Beleidigungen in irgendeiner Weise konstruktiv wirkt - weder bei Autoren noch bei potenziellen Rezensenten -, ist es nun mal so, dass man als (Kultur-)Journalist diversen Zwängen unterliegt. Platz für Rezensionen ist knapp, und wenn man etwas besprechen möchte, das nicht ohnehin in aller Mund ist, muss man dafür kämpfen. Und wenn es sich um ein Nischenprodukt handelt - was SF-Kurzgeschichten nun mal sind -, ist es umso schwieriger.

 

Für Autoren bedeutet das, dass man, wenn man nicht schon einen Namen hat, Medienarbeit leisten muss, um zu seinen Presseberichten zu kommen. Und das ist eine sehr mühsame und undankbare Arbeit (ich kenne das aus dem Filmbereich hautnah, und Literatur dürfte noch drei Stufen schwieriger sein).


Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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  • • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
  • • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
  • • (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
  • • (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!

#55 frankh

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Geschrieben 23 März 2016 - 17:07

Und wieso sollte ich "der Presse" etwas kaum verübeln? Diesem ignoranten, hochnäsigen und letztlich oft genug sich als ungebildet outenden Verein von Schlammschippern, die oft genug nicht mal die deutsche Sprache beherrschen, ohne sie zu versauen? Wenn das die Maxime in den Reihen der deutschen SF-Autoren sein soll, dann müsst ihr euch freilich nicht wundern, ignoriert zu werden. Sagt den Dummen dieser Welt nur, dass ihre Dummheit die neue Intelligenz ist. Ich bin sicher, dass DAS auch der allerletzte Depp kapiert.

 

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Ich weiß ehrlich gesagt nicht, weshalb Du Dich derart echauffierst. Wenn die Medien schon 98% aller SF-Roman-Neuerscheinungen ignorieren, dann ist wohl kaum zu erwarten, daß sie sich plötzlich für SF-Kurzgeschichten interessieren, die im übrigen auch von 90% der SF-Leserschaft verschmäht werden. Im übrigen werden auch Mainstream-Kurzgeschichten nur in den seltensten Fällen besprochen. Etwas Realitätssinn sollten man sich schon bewahren. Natürlich kann man sich wünschen, es wäre anders, aber erwarten kann man es nicht. 



#56 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 23 März 2016 - 17:15

Ok, so etwas...

die faule Landsau

... macht klar, dass es hier Boardler gibt, die meinen, sie seien wirklich nur noch unter sich - Autoren/Verleger - hier. Bzw. mal wieder den "Mann" abgeben müssen im Forum... :qdevil:

 

Ihr seid euch schon bewusst, dass hier doch noch Leute mit lesen, die nie eine KG oder eine Novella oder einen Roman veröffentlicht haben? Und die, nach Konsum mehrerer Posts oben, die sich über die untreue, sich-nicht-meldende und nun auch noch "faule" Leserschaft äußern, sich 2 Mal überlegen werden, je wieder irgendwas Kommentierendes hier über Werke der Anwesenden zu posten?

 

Wenn ihr schon meint, so etwas hier ablassen zu müssen, schlage ich euch ein Zimmer in der "Private Lounge" vor - sprecht mit einem Globalmoderator eurer Wahl.

 

Ts. q:p


/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#57 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 23 März 2016 - 17:21

Wen meinstn Du mit "ihr". Außer .my haben sich doch alle sehr moderat geäußert.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#58 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 23 März 2016 - 17:23

c't wiederum wird freilich kaum von SF-Fans gelesen

Doch! Ich zumindest habe seit den 90ern des letzten Jahrhunderts sogar einem Abonnement. Aber ich lese nun mal keine Kursgeschichten.  

Der Grund ist schlicht, dass niemand, der SF noch liest, viel darüber reden möchte.

Zum Diskutieren gehören immer mindestens zwei, und da dummerweise die Wenigsten die Kunst des Diskutierens überhaupt beherrschen, artet es regelmäßig im Streit aus - und wer tut sich das schon gerne freiwillig an? Ich selbst gebe zu, dass ich immer seltener Lust darauf verspüre. Und mit Autoren ist es nun mal wie mit Vegetariern. Auch mit denen kann man schlussendlich nur dann ernsthaft diskutieren, wenn sie gerade eine Wurstfabrik geerbt haben.  

eben weil es da kaum etwas zu reden gibt

Hier ist es aber eher so, dass man schlicht inzwischen den Standpunkt des Anderen längst kennt. Warum also wieder etwas aufwärmen, was schon beim ersten Mal nicht sonderlich wohlschmeckend war? Es ist ja nicht so, dass die Standpunkte im Alter besser werden, noch die Art, wie man sie vertritt. Fakt ist doch, dass viele ihr Standpunkt längst für eine bequeme Liegewiese halten und dementsprechend reagieren sie auch...  :devil:  

Vielleicht liegt die so gut wie nicht existente Literaturkritik in Bezug auf SF auch an der filmischen Ãœbermacht.

Meines Wissens gibt es immer noch mehr Bücher- als Filmneuerscheinungen. Aber das Filmen auch hier längst überrepräsentiert sind, hängt wohl damit zusammen, dass man nichts anderes als die Synopsis, ein paar Trailer und dann noch die Erwähnung, um wie viel länger die Blu-ray wird, um einen brauchbaren Thread zu bekommen. Bei Büchern ist das jedoch weit aufwendiger.


Bearbeitet von Ming der Grausame, 23 März 2016 - 17:29.

„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

Buck Rogers

#The World from the nefarious Ming the Merciless
  • • (Buch) gerade am lesen:Ian McDonald - Chaga oder das Ufer der Evolution
  • • (Buch) als nächstes geplant:Ian McDonald - Narrenopfer
  • • (Buch) Neuerwerbung: Annie Jacobsen - 72 Minuten bis zur Vernichtung: Atomkrieg – ein Szenario
  • • (Film) gerade gesehen: These Final Hours
  • • (Film) als nächstes geplant: The Trouble with Being Born
  • • (Film) Neuerwerbung: The Lost King

#59 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

    Nautilia sempervirens

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Geschrieben 23 März 2016 - 17:56

Ein noch nicht genannter Grund für ausbleibende Besprechungen könnte darin bestehen, dass der Rezensent nicht selten einen auf's Maul kriegt. Der Kritiker wird als Aggressor wahrgenommen und rennt in die aufgerichteten Lanzen der Verteidigungsstellung - selbst wenn die nur eine wacklige Ruine bewacht. Ich für meinen Teil kann auf eine stumpfe Lanze im Bauch gut verzichten, deshalb halte ich mich u.a. aus diesem Grunde in letzter Zeit meistens geschlossen.

 

Ist mir zum Glück noch nicht passiert. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass so etwas durchaus einschneidend wirkt. Ich selbst war, was Kritik betrifft, immer der dankbare Typ... Was nix taugt, muss überarbeitet werden, das war immer mein Motto. Selbsthypnose wird schließlich stark überbewertet,. Allerdings weiß ich sehr gut, wie es in Schreibwerkstätten so läuft - zum abgewöhnen. Trotzdem habe ich aus dieser Zeit (30 Jahre her) noch zwei gute Freundinnen behalten. Beide sind allerdings selbst nicht mehr kreativ.


Nieder mit den Gleichmachern. Sie wollen uns durch Langeweile mürbe kriegen. Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 


#60 fancy

fancy

    Temponaut

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Geschrieben 23 März 2016 - 18:03

 

 

Zum Diskutieren gehören immer mindestens zwei, und da dummerweise die Wenigsten die Kunst des Diskutierens überhaupt beherrschen, artet es regelmäßig im Streit aus - und wer tut sich das schon gerne freiwillig an? Ich selbst gebe zu, dass ich immer seltener Lust darauf verspüre. Und mit Autoren ist es nun mal wie mit Vegetariern. Auch mit denen kann man schlussendlich nur dann ernsthaft diskutieren, wenn sie gerade eine Wurstfabrik geerbt haben.

 

Das ist ein Gerücht! Nicht zuletzt wegen dieser Diskussion habe ich mich heute lang und breit mit einer Kollegin ausgetauscht, die der Verlegerin ihre offene und ehrliche Meinung zu allen Geschichten einer Anthologie mitgeteilt hat. Wir streiten nicht, obwohl wir nicht immer einer Meinung sind. Wenn man einfach akzeptiert, dass die Geschmäcker verschieden sind, geht das ganz gut. (Auch ohne Wurstfabrik!)


Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach!
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

www.mluniverse.wordpress.com
www.mlpaints.blogspot.com


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