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Autorenarbeit früher und heute


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36 Antworten in diesem Thema

#1 Gast_Andreas Brandhorst_*

Gast_Andreas Brandhorst_*
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Geschrieben 08 Juli 2016 - 06:24

Autorenarbeit früher und heute

 

Gestern bei der Arbeit an meinem neuen Roman, der im Herbst 2017 bei Piper erscheinen wird (und über den ich derzeit nur verraten darf, dass es ein Belletristik-Roman ist, der auch für SF-Fans interessant sein dürfte) habe ich am bisher geschriebenen Text zahlreiche kleine und größere Veränderungen vorgenommen. Ein Name musste geändert werden, kein Problem: Suchen und Ersetzen, fertig. Hier einige Sätze löschen oder verändern, dort einige einfügen? Auch kein Problem. Es entstehen keine Lücken, denn der spätere Text rückt wie durch Magie auf. Oder es entstehen Lücken gerade groß genug, um einige zusätzliche Sätze aufzunehmen - der gesamte nachfolgende Text macht Platz dafür. Und wenn es etwas mehr sein darf: Wenige Tastendrücke genügen, um ganze Absätze oder gar Kapitel zu verschieben. Der Text als weiche Knetmasse, der man jederzeit neue Form geben kann, ganz einfach und bequem.

 

Moderne Textverarbeitungsprogramme sind eine wunderbare Sache für Autoren. Sie nehmen uns viel Arbeit ab und geben uns Werkzeuge in die Hand, mit denen wir eine weitaus bessere Kontrolle über den Text haben, als es bei der Verwendung von elektrischen oder gar mechanischen Schreibmaschinen jemals der Fall war. Die meisten von Ihnen werden Sie gar nicht mehr kennen, aber ich habe vor 40 Jahren meine ersten Romane mit diesen analogen Monstern geschrieben. Damals musste jeder Tippfehler mühsam per Hand korrigiert werden, was immer wieder Zeit kostete und den Schreibfluss unterbrach. Bei den Luxusmodellen unter den Schreibmaschinen gab es »automatische« Korrekturmöglichkeiten, was bedeutet: Entdeckte man einen Fehler sofort, genügte ein Druck auf die Korrekturtaste, um den falschen schwarzen Buchstaben mit einem weißen zu überdecken, und weg war er, der Fehler. Allerdings nur auf dem Original. Im Durchschlag, angefertigt mit Kohlepapier, existierte er nach wie vor, und bei vielen Tippfehlern wurde die Kopie schnell unleserlich. Änderungen von Sätzen? Man nahm Korrekturflüssigkeit wie Tipp-ex, überpinselte die zu streichenden Stellen mit weißer Farbe, wartete ab, bis sie trocken war, spannte das Blatt in die Schreibmaschine, wobei man die richtige Zeile genau treffen musste, und schrieb neu. Natürlich blieben Lücken, weil der neue Text nie genauso lang war wie der alte, und manchmal, wenn er länger war, schrieb man an den Rand der Seite. Größere Textänderungen? Kapitelumstellungen? Man griff zu Schere und Kleber, schnitt Sätze und Absätze aus und klebte sie in der richtigen Reihenfolge zusammen. Man wusste nicht mehr, ob der Protagonist in einer früheren Szene den Gegenstand genommen hatte, den er jetzt brauchte? Tja, in dem Fall blieb einem nichts anderes übrig, als Dutzende oder gar Hunderte von Seiten Text noch einmal zu lesen, bis man Gewissheit erlangte, denn so etwas wie eine Wortsuche vor und zurück gab es damals nicht.

 

Von Recherche ganz zu schweigen. In den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts musste man Bibliotheken aufsuchen bzw. Fachbücher kaufen, wenn ein Roman bestimmte Hintergrundinformationen brauchte, die man nicht zur Hand hatte. Heute »googelt« man entsprechende Suchbegriffe und wird schnell fündig - die größte Bibliothek der Welt ist nur einen Tastendruck entfernt.

 

Das ist gelebte Science Fiction, oder Magie, wenn Ihnen Fantasy lieber ist.


Bearbeitet von TheFallenAngel, 08 Juli 2016 - 06:58.
Thema nach Autorenwerkstatt verschoben /TFA


#2 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 08 Juli 2016 - 06:41

(Am Rande: Ich war bisher davon ausgegangen, dass die SF insgesamt zur Belletristik gehört. Vielleicht hat mich aber auch nur die Klassifizierung bei der dnb in die Irre geleitet.) :happy:   Ich habe meine ersten Romane* auch auf der mechanischen Schreibmaschine meiner Eltern getippt. Immerhin gab es Tipp-Ex-Korrekturpapier, das man zwischen Farbband und Papierbogen halten konnte. Dann noch einmal tippen - zack - der falsche Buchstabe ist weg, und man konnte sofort drübertippen. *Nicht zur Veröffentlichung bestimmt oder geeignet, nur für mich selbst. Spaßig war das nicht. Ich habe von Hand vorgeschrieben und erst die "Endfassung" abgetippt.

 

Gerade in der SF wichtig: Die Schreibweise selbst erfundener Begriffe. Ist sie durchgängig, auch über die ganze Serie hinweg? Dafür gibt es Helfer, die Unterschiede aufdecken und mit einem Klick durchgängig korrigieren können.

 

Und wenn all die tollen Werkzeuge immer noch nicht alles können? Dann programmiere ich mir meine Funktionen selbst. Das ist nicht mal mehr Fiction! :)


Bearbeitet von Valerie J. Long, 08 Juli 2016 - 06:41.


#3 FrankW

FrankW

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Geschrieben 08 Juli 2016 - 10:52

Diese 'Abenteuer' kenne ich nur noch vom Hören und Sagen. Bei meinen ersten (halbwegs) ernsthaften längeren Texten habe ich schon einen PC benutzt. Wenn ich aber daran denke, wie oft ich nachträglich etwas ändere, Sätze umstelle oder auch nur die Formulierung verbessere, will ich mir das mit einer Schreibmaschine lieber gar nicht erst vorstellen.

#4 Gast_Andreas Brandhorst_*

Gast_Andreas Brandhorst_*
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Geschrieben 08 Juli 2016 - 11:37

Diese 'Abenteuer' kenne ich nur noch vom Hören und Sagen. Bei meinen ersten (halbwegs) ernsthaften längeren Texten habe ich schon einen PC benutzt. Wenn ich aber daran denke, wie oft ich nachträglich etwas ändere, Sätze umstelle oder auch nur die Formulierung verbessere, will ich mir das mit einer Schreibmaschine lieber gar nicht erst vorstellen.

 

Es war gewissermaßen die Autoren-Steinzeit. Viele Romane waren damals, vor 40 Jahren, ein ganzes Stück kürzer (erinnert sich noch jemand an die Heyne-Ausgaben für, glaube ich, 3,80 DM, jawohl, Mark, kein Euro?), einfach deshalb, weil es bei längeren Texten extrem schwierig wurde, die Übersicht zu behalten. Heute kann man sich Kapitelübersichten und dergleichen einblenden lassen. Allein die Wortsuche ist Gold wert!

 

Beste Grüße

Andreas



#5 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 08 Juli 2016 - 11:47

... (erinnert sich noch jemand an die Heyne-Ausgaben für, glaube ich, 3,80 DM, jawohl, Mark, kein Euro?), ...

  Ja, davon habe ich etliche im Regal stehen. Oder Goldmann mit drei Punkten (entsprechend drei Mark).  

(...) Bei meinen ersten (halbwegs) ernsthaften längeren Texten habe ich schon einen PC benutzt. (...)

 

"Ernsthaft längere Texte" waren Studien-, Diplom- und Doktorarbeit. Zuletzt auf einem Atari ST mit StarOffice - ich konnte sogar schon Grafiken einbinden!


Bearbeitet von Valerie J. Long, 08 Juli 2016 - 11:51.
Zweite Antwort


#6 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 08 Juli 2016 - 16:52

John Brunner hat den Schreibmaschinentyp, mit dem er Morgenwelt verfasste, namentlich im Anhang erwähnt.



#7 derbenutzer

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Geschrieben 08 Juli 2016 - 18:30

John Brunner hat den Schreibmaschinentyp, mit dem er Morgenwelt verfasste, namentlich im Anhang erwähnt.

Tatsächlich. Und sogar noch andere Details. :)


Austriae Est Imperare Orbi Universo


#8 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 10 Juli 2016 - 11:38

Heyne-Ausgaben für, glaube ich, 3,80 DM, jawohl, Mark, kein Euro?)

 

Kleine Parade...

Angehängte Datei  Heyne380-29.jpg   28,95K   2 Mal heruntergeladen



#9 Naut

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Geschrieben 10 Juli 2016 - 12:30

Kleine Parade...

Eingefügtes BildHeyne380-29.jpg

Ich fühl mich ... alt.


Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#10 karla

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Geschrieben 10 Juli 2016 - 12:41

Diese 'Abenteuer' kenne ich nur noch vom Hören und Sagen. Bei meinen ersten (halbwegs) ernsthaften längeren Texten habe ich schon einen PC benutzt. Wenn ich aber daran denke, wie oft ich nachträglich etwas ändere, Sätze umstelle oder auch nur die Formulierung verbessere, will ich mir das mit einer Schreibmaschine lieber gar nicht erst vorstellen.

 

Ich glaube, genau deswegen hat man früher anders und viel langsamer geschrieben, mehr darauf geachtet, dass Handlungsführung und Formulierungen beim ersten Mal sitzen. Mit dem PC kann man bequem schieben und experimentieren, bis es passt. Der ganze Prozess des Entwerfens findet direkt im Manuskript statt. Ich glaube, das hat die Arbeitsprozesse nicht nur vereinfacht, sondern auch wesentlich verändert. Und weil man über alles einen viel besseren überblick hat, ist es vielleicht nicht nur leichter, längere Romane zu schreiben, sondern die Erzählstrukturen können auch komplexer werden. Obwohl der erstev PC, den wir hatten, auch sehr abenteuerlich war. Der Bildschirm war kaputt. Also haben wir blind getippt und dann einfach ausgedruckt. Da hätten wir von einer Schreibmaschine mehr gehabt. :D



#11 Nina

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Geschrieben 10 Juli 2016 - 18:20

Umgekehrt sind sicher auch die Ansprüche gestiegen, wie ein Manuskript auszusehen hat. Wie bereits erwähnt, die Länge. Wie perfekt die Normseite zu sitzen hat, dass man das überhaupt kennen muss usw. Oder die Zahl der Tippfehler - die war sicher früher eine ganz andere. Und nein, es fängt jeder mal bei Null an. Dadurch wird doch auch der Einstieg erschwert. Und ob es wirklich so zeitsparend ist, die Überarbeitung am Bildschirm zu machen oder von Hand eine Rohfassung zu schreiben und dann noch mal runterzutippen, wo einem wirklich sehr viel mehr auffällt, zumal man wirklich gezwungen ist, alles noch mal niederzuschreiben - ich weiß nicht so recht.

Es gibt auch andere Sachen, wie z.B, einen Briefumschlag mit einer Schreibmaschine zu beschriften (auch das gehört sicher manchmal auch heute noch zum Autorsein dazu) als mit dem Computer. Und die genormten Klebeetiketten sind auch schweineteuer und kleben mitunter nach ein paar Jahren Lagerung nicht mehr. (Genauso die praktischen selbstklebenden Umschläge - denen merkt man die "Überlagerung" deutlich an.)

Ich bin momentan wieder etwas geschädigt, weil ich nach Jahren wieder mal bei so hochdotierten Schreibwettbewerben mitgemacht habe. Da ist man echt beschäftigt, allein die Formalia zu erfüllen. Wie formatieren, wie oft ausdrucken, Lichtbildausweis kopieren, Codewort und Auflösung in extra Umschlag und blah. Was sicherlich gänzlich neu ist, dass man es ausgedruckt will, aber bitteschön mit Datenträger dabei. Also sozusagen das Beste aus der alten und der neuen Welt, bequem auf Papier schmökern, aber wenn es zu einem Abdruck kommen sollte, will man natürlich direkt übernehmen. 



#12 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 10 Juli 2016 - 18:54

Ich denke, das MS-Format ist nicht mehr so kritisch - man liefert ja eine Datei ab, da kommt es auf Seitenränder nicht an, die stellt sich der Verlag mit ein paar Befehlen ein. Wörter zählen kann jedes Textverarbeitungsprogramm, das ist auch kein Thema mehr.

Zur Länge: Ja, in manchen Genres sind dicke Schinken gefragt - anderswo kostet ein Buch dagegen immer $4.99, egal ob mit 30.000 oder 70.000 Worten. Rate mal, was dem Verlag lieber ist (der den Lektor bezahlen muss).

 

Ansprüche bestehen sicher bei Tippfehlern. Wer nicht mal die Word-Autokorrektur nutzen kann (oder den Duden Korrektor), macht sich keine Freunde. Es bleiben aber genug Gelegenheiten, korrekte Wörter falsch einzusetzen...

 

Bei Schreibwettbewerben mag das anders sein, aber da frage ich mich dann auch, worauf es den Veranstaltern ankommt.

Einmal "Speichern unter - nur Text", und man hat die Einheitlichkeit.

 

(Mag sein, dass meine Zusammenarbeit mit einem kanadischen Verleger, hauptsächlich per Mail, da nicht ganz typisch ist - aber das ist unsere moderne Zeit.)


Bearbeitet von Valerie J. Long, 10 Juli 2016 - 18:56.


#13 Bernard

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Geschrieben 27 Juli 2016 - 09:43

Gerade weil das Formatieren heute so einfach ist und man die Informationen dazu so leicht bekommt, betrachte ich es als Höflichkeit, wenn der Autor diese Formalia beachtet. Ich habe vor ein paar Monaten ein Conbuch zusammengestellt, also eine nichtkommerzielle Publikation. Mir ging es gehörig auf die Nerven, dass die Hälfte der Leute (!) es nicht hingekriegt haben, ihre Dateien als rtf, pap oder doc einzureichen. Klar, ich habe auf meinem Rechner einen ganzen Zoo von Textverarbeitungsprogrammen, irgendeines wird sich finden, mit dem ich den Text öffnen und dann in einem Format speichern kann, in dem ich es weiterverarbeiten kann. Ich habe das auch getan - aber wieso musste ich das machen? Und wieso kamen dann die Dateien im Lektorats-Austausch teilweise wieder in dem Format, mit dem ich diesen Zirkus durchführen muss? Obwohl ich auch in den entsprechenden Mails mit den Änderungsvorschlägen auf die Formatvorgabe hingewiesen habe? - Bevor jemand fragt: Ja, jeder der Einsender hatte technisch die Möglichkeit, eines der angegebenen Formate zu erzeugen. Es war ihnen aber zu aufwendig, auf "Speichern unter" statt auf "Speichern" zu klicken.

Da habe ich den Eindruck, dass die Damen und Herren Autoren mich für den Deppen vom Dienst halten.

Ist das ein unüberwindbares Hindernis? - Nein.

Macht mir das Spaß? - Ebenfalls nein.

Ist das professionelle Autorenarbeit? - Bestimmt nicht.

 

Gleiches gilt für die Normseitenformatierung. Das SF- und Fantasylektorat eines Großverlags bekommt locker 100 unverlangte Einsendungen pro Woche. Klar kann man dort auch noch Zeit damit vermplempern, die Sachen auf Normseiten zu ziehen, damit man sie vernünftig (= im gewohnten, vergleichbaren Format) lesen kann. Wenn man das tut, muss man eben ein paar mehr Einsendungen ungelesen zurückschicken, weil der Tag auch für Lektoren nur 24 Stunden hat. Oder man schickt gleich diejenigen zurück, die mit ihrer Einsendung von vornherein signalisieren, dass sie die Leute im Verlag für (im Vergleich zum Autor) unterprivilegierte Hilfsarbeiter halten. Ich finde es durchaus rational, sich von vornherein von diesen zu trennen, denn die Zusammenarbeit droht, anstrengend zu werden.

 

Beim Conbuch hatte ich auch Leute dabei, die einfach keine Ahnung hatten. Das ist für mich okay, wenn ich erkenne, dass sie sich Mühe geben, wenn man ihnen etwas erklärt. Vielleicht sitzt dann auch im zweiten oder dritten Anlauf noch nicht alles, aber ein deutlicher Fortschritt ist zu erkennen.

Aber Faulheit zu meinen Lasten kann ich nur schwer akzeptieren, zumal, wenn ich kein "Schmerzensgeld" bekomme.


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#14 Selma die Sterbliche

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Geschrieben 27 Juli 2016 - 16:23

Du hast seinerzeit wirklich tolle Arbeit geleistet. Ich hoffe, ich war ein besserer "Kunde"...


Nieder mit den Gleichmachern. Sie wollen uns durch Langeweile mürbe kriegen. Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 


#15 FrankW

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Geschrieben 27 Juli 2016 - 21:58

Gleiches gilt für die Normseitenformatierung. Das SF- und Fantasylektorat eines Großverlags bekommt locker 100 unverlangte Einsendungen pro Woche. Klar kann man dort auch noch Zeit damit vermplempern, die Sachen auf Normseiten zu ziehen, damit man sie vernünftig (= im gewohnten, vergleichbaren Format) lesen kann. Wenn man das tut, muss man eben ein paar mehr Einsendungen ungelesen zurückschicken, weil der Tag auch für Lektoren nur 24 Stunden hat.

 

[font="verdana, geneva, sans-serif;"]Hältst du es für einen Lektor wirklich für so unzumutbar, einen Text mit einer anderen Seiteneinstellung zu lesen? Jeder durchschnittliche Leser kommt doch auch damit zurecht, dass fast jedes Buch, das er kauft und liest, andere Seitengrößen, Schriftgrößen, Zeilenzahlen (, ...) hat. Was du da beschreibst, würde ich eher als Sturheit altgedienter Lektoren auffassen, die die Texte nur deshalb so haben wollen, "weil es schon immer so richtig war".[/font]


Bearbeitet von FrankW, 27 Juli 2016 - 22:01.


#16 Bernard

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Geschrieben 28 Juli 2016 - 03:27

[font="verdana, geneva, sans-serif;"]Hältst du es für einen Lektor wirklich für so unzumutbar, einen Text mit einer anderen Seiteneinstellung zu lesen?[/font]

Ja, absolut, und zwar, weil es nicht um den einzelnen Text geht. Es geht um ein paar Dutzend Texte pro Woche und die Frage, ob einer dabei ist, den man ankaufen möchte. Dabei ist ein Kriterium, ein Gefühl für das Tempo des Texts zu bekommen. Habe ich mich durch die zwanzig Seiten Leseprobe "gearbeitet" oder sind sie "durchgerauscht"? Doch Moment - was heißt hier zwanzig Seiten? Von der einen Leseprobe ist zwar kaum etwas hängen geblieben - aber da war ja auch Arial 14 pt, und der Text davor hatte Times 10 pt ... Und wie ist der Text strukriert? Kommt ein Absatz alle fünf Seiten oder stehen fünf Absätze auf einer Seite? Da kann man schon rein optisch sagen, ob der Autor auf temporeiches Stakkato setzt oder auf einen elegischen Stil. Klar, das kann man alles selbst umformatieren oder ausrechnen, aber das ist Zusatzaufwand, der eben dazu führt, dass man ein paar andere Sendungen eben ungeöffnet zurückschickt.

Der andere Faktor ist die bloße Unverschämtheit, jemandem eine Aufgabe aufzudrücken, die eigentlich die eigene ist. Das ist, wie wenn ich ein Manuskript auf zerknittertem und von Kaffeeflecken entstelltem Papier einschicke. Es ist lesbar, okay. Aber ernstgenommen fühlt sich ein Lektor nicht. Der Autor signalisiert: "Ihr Leute im Verlag - gebt euch gefälligst Mühe, ich bin ein Genie!" - Und vermutlich werden sie sich Mühe geben, nämlich mit dem Absageschreiben. Das kommt dann auf einem sauberen, ungeknitterten Blatt Papier ...


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#17 Valerie J. Long

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Geschrieben 28 Juli 2016 - 09:24

Mein Verleger stellt eine Dokumentvorlage zur Verfügung. Nutzt man diese, ist man schon sehr weit auf der sicheren Seite.

 

Dann kommen die Techniker und werfen uns Knüppel zwischen die Beine. Jeder Nutzer des Marktführers hat seine eigene Normal.dot, und wehe, wenn die nicht zueinander passen. Wehe, wenn jemand schon mit Version 10 oder gar 365 arbeitet - "Speichern unter" tut nur so, als würde es ein kompatibles Format schreiben. Ein einziger Edit-Vorgang kann ein Spezifikationsdokument bis zur Unleserlichkeit vernichten, und was für technische Dokumente gilt, kann leider auch Belletristik betreffen.

 

Einige meiner Mitautoren haben Mac statt Windoof-PC. Was nun? Wie behelfen sich Linux-User, die mit OpenOffice arbeiten?

Ich habe großes Verständnis für den Wunsch, möglichst vergleichbare Einreichungen zu bekommen. Standardschriften und -schriftgrößen sind zumutbare Vorgaben und für einen Autor, der weiß, was "Absatzformatvorlagen" sind, überhaupt kein Problem. Auch "Speichern unter" und ein Format wie RTF sind kein Hexenwerk.

Wenn die Sorgfalt aber erkennbar ist, dann darf man bei geringfügigen, verbleibenden Abweichungen auch mal ein Auge zudrücken.



#18 fancy

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Geschrieben 28 Juli 2016 - 09:51

Open Office kann .doc, .docx-Formate erzeugen und rtf ebenfalls.

 

Im Prinzip sehe ich es wie Bernard, die Bedingungen, die von vielen Verlagen verlangt werden, einfach zu ignorieren halte ich auch für eine Unverschämtheit. Wenn ich für Anthologien ausschreibe, übernehme ich die wichtigsten Punkte in den Ausschreibungstext und ich muss immer wieder feststellen, dass sie trotzdem nicht berücksichtigt werden. Gut, für mich, die ich längst nicht so viele Texte bekomme, wie ein Lektor im Großverlag, ist das kein Hinderungsgrund eine gute Story dennoch zu lesen und anzunehmen, aber nerven tut es mich doch.

Einen Text, der mir als PDF zugesandt wurde, habe ich erst bearbeitet, als er in einem anderen Format nachgereicht wurde.

Was mich aber noch mehr nervt, sind die Autoren, bei denen du dir Mühe mit dem Lektorat gemacht hast, die dir dann antworten:

Du hast den Text nicht verstanden und die bemängelten Adverbien und Adjektive sind mein ganz eigener persönlicher Stil, daher will ich den Großteil davon behalten ...

 

Da musst du erst mal schlucken.


Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach!
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
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#19 Selma die Sterbliche

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Geschrieben 28 Juli 2016 - 10:24

fancy: Diesen Leuten kann mensch dann nur die Maus wegnehmen und sie mindestens zwanzig Jahre lang auf Bücherdiät setzen (nur lesen, nix schreiben). Hat mir auch "sehr gehilft".


Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 28 Juli 2016 - 10:25.

Nieder mit den Gleichmachern. Sie wollen uns durch Langeweile mürbe kriegen. Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 


#20 Valerie J. Long

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Geschrieben 28 Juli 2016 - 12:09

Open Office kann .doc, .docx-Formate erzeugen und rtf ebenfalls.

Im Prinzip ja. Weiterbearbeiten möchte ich so etwas aber nicht. Beim (Rück-) Umwandeln geht regelmäßig etwas verloren. Microsoft will nämlich nicht, dass jeder Wettbewerber Word-Docs schreiben kann.

Ich meide diese Krücke, wo ich kann. Wenn es nicht anders geht - Inhalte einfügen, nur Text.  

Im Prinzip sehe ich es wie Bernard, die Bedingungen, die von vielen Verlagen verlangt werden, einfach zu ignorieren halte ich auch für eine Unverschämtheit.

Dem stimme ich uneingeschränkt zu. Ignorieren geht gar nicht.  

Einen Text, der mir als PDF zugesandt wurde, habe ich erst bearbeitet, als er in einem anderen Format nachgereicht wurde.

Als PDF?! :blink:

Okay, diese Leute haben es nicht besser verdient. Kinoverbot, neue Filme gibt's nur noch als Sequenz von Szenenbildern - per PDF. :devil:  

Was mich aber noch mehr nervt, sind die Autoren, bei denen du dir Mühe mit dem Lektorat gemacht hast, die dir dann antworten: Du hast den Text nicht verstanden und die bemängelten Adverbien und Adjektive sind mein ganz eigener persönlicher Stil, daher will ich den Großteil davon behalten ... Da musst du erst mal schlucken.

Autsch. Ich schlucke.

 

"Du hast den Text nicht verstanden" ist disqualifizierend. So was kann ein Autor für sich denken - aber daran schließt sich direkt die Frage an: Wieso hat der Autor es nicht geschafft, seinen Text für Dritte verständlich zu machen? Und wer das nicht will, braucht auch nicht zu veröffentlichen.

 

Beim "persönlichen Stil" kann der Streit beginnen. Auf der einen Seite steht die Lehrbuch-Fraktion, die behauptet, so und nicht anders darf man schreiben. Auf der anderen Seite stehen die erfolgreichen Experimente - Chatlog-Stil, angehängte 'bolos, etc - die mit den Konventionen nicht nur spielen, sondern sie durchbrechen.

Wendet sich der Lektor mit Grausen ab, stimmt da etwas nicht. Denn wenn der "Stil" homogen und schlüssig rüberkommt und zur Art der Geschichte passt, dann ist das Gesamtbild auch im Lektorat erkennnbar. Dann freut sich der Lektor, mal etwas Anderes geboten zu bekommen, und versucht, dieses Gesamtbild weiter abzurunden.

 



#21 fancy

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Geschrieben 28 Juli 2016 - 14:54

@Selma: Ich saß ja am längeren Hebel und da es ein jüngerer Mann war, der darauf hofft, entdeckt zu werden, habe ich ihm sogar ganz sachlich nett geantwortet und ihm geraten zukünftigen Lektoren und oder Verlegern, nie, nie wieder zu sagen, sie seien zu blöde, seinen Text zu kapieren. Ich empfahl ihm, seinen Text in gegebener Situation lieber zu erklären.

 

@Valerie: Kannst du mir bitte mal verraten, was an Word besser ist, als an Open oder Libre Office? Wenn sich die freie Software, die meiner Erkenntnis nach mindestens ebenso gut ist, weiter durchsetzen würde, hätten wir viel weniger Probleme. 

(Du hast recht, wenn es hin und her geht, womöglich noch mit aufgezeichneten Änderungen, wird es unübersichtlich und es gesehen seltsame Dinge.)

 

Die PDF ist zum Glück nur einmal vorgekommen und das weil wohl viele Agenturen welche haben wollen.

 

"Du hast den Text nicht verstanden" ist disqualifizierend. So was kann ein Autor für sich denken - aber daran schließt sich direkt die Frage an: Wieso hat der Autor es nicht geschafft, seinen Text für Dritte verständlich zu machen? Und wer das nicht will, braucht auch nicht zu veröffentlichen.

 

 

Er riet mir sogar, mich ganz in Ruhe noch einmal hinzusetzen und den Text noch mal von vorne zu lesen. :mad:

Naja, es hätte ja auch sein können, ich steh auf dem Schlauch, aber andere Personen, denen ich den Text anonymisiert zu lesen gab, verstanden ihn so wenig wie ich. Und den angedeuteten Zusammenhang fand auch keiner.

 

Beim "persönlichen Stil" kann der Streit beginnen. Auf der einen Seite steht die Lehrbuch-Fraktion, die behauptet, so und nicht anders darf man schreiben. Auf der anderen Seite stehen die erfolgreichen Experimente - Chatlog-Stil, angehängte 'bolos, etc - die mit den Konventionen nicht nur spielen, sondern sie durchbrechen.

Wendet sich der Lektor mit Grausen ab, stimmt da etwas nicht. Denn wenn der "Stil" homogen und schlüssig rüberkommt und zur Art der Geschichte passt, dann ist das Gesamtbild auch im Lektorat erkennnbar. Dann freut sich der Lektor, mal etwas Anderes geboten zu bekommen, und versucht, dieses Gesamtbild weiter abzurunden.

 

 

Stimmt vollkommen. Ich bin Experimenten gegenüber immer offen. (Mache ich selbst gerne mal.)

Wenn aber der vermeintlich persönliche Stil sofort als Anfängerfehler zu erkennen ist, lasse ich nicht mir mir verhandeln.

Die komplette Story verlief in etwa so:  

 

Langsam, sich im Bett räkelnd, war der müde Held aufgewacht. Er richtete sich verschlafen auf, um seufzend auf die alte Schlafzimmeruhr zu blicken, die ihm gemeinerweise zeigte, dass er verschlafen hatte.

 

Wenn es wenigstens eine Satire gewesen wäre ... Aber er meinte das vollkommen ernst.

 

Ansonsten gefällt es mir sehr gut, wenn ich Geschichten von Autoren bekomme, die einen ganz eigenen Stil haben, aber die beschweren sich nie, wenn du ihnen Vorschläge machst. Die danken dir und freuen sich.

 

Allerdings habe ich heute in einem anderen Forum Beispiele dafür gesehen, wie eine Lektorin versucht, den eigenen, guten Stil einer jungen Autorin glattzubüglen. Das ist ganz genauso schlimm.

 


Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach!
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#22 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 28 Juli 2016 - 17:34

@Valerie: Kannst du mir bitte mal verraten, was an Word besser ist, als an Open oder Libre Office? Wenn sich die freie Software, die meiner Erkenntnis nach mindestens ebenso gut ist, weiter durchsetzen würde, hätten wir viel weniger Probleme.  (Du hast recht, wenn es hin und her geht, womöglich noch mit aufgezeichneten Änderungen, wird es unübersichtlich und es gesehen seltsame Dinge.)

Ganz einfach: Word gibt es überall.

Meine Cheflektorin hat es, meine Lektorin hat es, meine Korrektorin hat es. Also habe ich es auch.

Man kann damit besser arbeiten als mit Notepad (das ist das Spielzeug, das harte Absatzmarken einfügt, wenn man "Zeilenumbruch" einschaltet und dann speichert).

 

Sobald ich den Prozess selbst in der Hand habe (bei meinen deutschen Titeln), arbeite ich mit StarOffice. Das kann Kerning, Guillemets und vieles mehr.

Per "Speichern unter" geht ein Doc zum Korrektorat, die Änderungen übernehme ich Stück für Stück manuell zurück. Und so weiter.

 

Ach ja - die Makrosprache bei Word ist etwas besser. Das wiederum ist für die Erstellung der E-Buch-Vorlage nützlich.



#23 Bernard

Bernard

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Geschrieben 29 Juli 2016 - 03:48

Ganz einfach: Word gibt es überall.

So ist es: Word ist der Branchenstandard, und zwar .doc, nicht .docx. Selten auch .rtf, wenn der Verlag Angst vor Makrovieren hat.

Ich habe lange mit LibreOffice gearbeitet, und das geht zum eigentlichen Schreiben auch gut, aber im Lektorat staunt man über die Sonderzeichen, die plötzlich an den Ankerpunkten für Kommentare hängen. Außerdem nahm man in der Version, die ich hatte (5, glaube ich), nur ser granulare Änderungen an - ein einzelnes Wort, mal ein Halbsatz, mal nur einen Buchstaben. Die Logik, einen kontinulierlichen Änderungsbereich als einen Block zu behandeln, der im Ganzen angenommen oder verworfen wird, geht LibreOffice gegen den Strich, das kriegt man nur mit regelmäßiger Fingerverrenkung auf der Tastatur hin.

Inzwischen benutze ich Papyrus bis zur Abgabe und steige dann für die Zusammenarbeit mit dem Verlag auf Word um (die Arbeit mit Kommentaren und vor allem mit Änderungsmarkierungen ist in Papyrus indiskutabel). Dafür reicht auch eine ältere Version, ich habe meine Lizenz für 30 Euro gekauft.


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#24 Pogopuschel

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Geschrieben 29 Juli 2016 - 10:01

Inzwischen benutze ich Papyrus bis zur Abgabe und steige dann für die Zusammenarbeit mit dem Verlag auf Word um (die Arbeit mit Kommentaren und vor allem mit Änderungsmarkierungen ist in Papyrus indiskutabel). Dafür reicht auch eine ältere Version, ich habe meine Lizenz für 30 Euro gekauft.

 

Mach ich bei meinem Übersetzungen auch so. Etwaige Kommentare, die ich schon in der ersten Fassung mache, notiere ich mir in Papyrus in Fußnoten und verschiebe sie dann am Ende in der Worddatei in Kommentare um, da die Papyruskommentare beim öffnen mit Word direkt im Text landen.

 

@Bernard Speicherst du das Manuskript dann am Ende einfach als Word.doc oder kopierst du den kompletten Text in eine offene Worddatei?


Bearbeitet von Pogopuschel, 29 Juli 2016 - 10:03.


#25 Bernard

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Geschrieben 29 Juli 2016 - 10:08

@Bernard Speicherst du das Manuskript dann am Ende einfach als Word.doc oder kopierst du den kompletten Text in eine offene Worddatei?

Ich speichere als Word. Wobei Papyrus nicht im engen Sinne im .doc-Format speichert, obwohl diese Dateiendung verwendet wird, sondern als .rtf - das gab aber noch nie Probleme. Die Papyrus-spezifischen Dinge wie Klemmbretnotizen gehen dabei natürlich verloren.


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#26 Pogopuschel

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Geschrieben 29 Juli 2016 - 10:39

Mach ich auch so. Wenn man den Text rüberkopiert, geht alles was kursiv formatiert wurde verloren (zumindest in meiner Wordversion)



#27 Gast_Andreas Brandhorst_*

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Geschrieben 29 Juli 2016 - 11:15

Ich arbeite seit Jahren mit LibreOffice unter Linux, und wenn der Roman (oder die Übersetzung) fertig ist, wird ein virtueller Computer mit Windows und Office 2003 gestartet und dort die Datei mit dem ODF-Plugin ins Word-Format konvertiert. Und es stimmt: Verlage wie Heyne oder Piper erwarten Dateien im *.doc-Format. Man schicke etwas anderes, wenn man sich dort unbeliebt machen will. :-) Korrekte Formatierung ist nicht optional, sondern Teil eines korrekten, ordentlichen Manuskripts.

 

Beste Grüße

Andreas



#28 Pogopuschel

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Geschrieben 09 August 2016 - 13:27

Ich speichere als Word. Wobei Papyrus nicht im engen Sinne im .doc-Format speichert, obwohl diese Dateiendung verwendet wird, sondern als .rtf - das gab aber noch nie Probleme. Die Papyrus-spezifischen Dinge wie Klemmbretnotizen gehen dabei natürlich verloren.

 

Wenn ich den mit Papyrus erstellten Text als Worddatei (egal ob .doc oder .docx) speichere, werden aus den 30 Zeilen pro Seite plötzlich 32, wenn ich das Dokument dann mit Word 2010 öffne. Habe es auch noch nicht so formatiert bekommen, dass daraus wieder 30 Zeilen werden, ohne dass die Zahl der Zeichen unter 60 geht.



#29 Bernard

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Geschrieben 09 August 2016 - 13:37

Wenn ich den mit Papyrus erstellten Text als Worddatei (egal ob .doc oder .docx) speichere, werden aus den 30 Zeilen pro Seite plötzlich 32, wenn ich das Dokument dann mit Word 2010 öffne. Habe es auch noch nicht so formatiert bekommen, dass daraus wieder 30 Zeilen werden, ohne dass die Zahl der Zeichen unter 60 geht.

Klingt nach einem typischen Transferproblem. Normalerweise taucht das bei mir nicht auf, aber mindestens einmal hatte ich das auch schon. Damals lag es an überschüssigen Zeilenumbrüchen in der Kopfzeile, als die rausgelöscht waren, war alles paletti.


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#30 simifilm

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Geschrieben 09 August 2016 - 13:49

Wenn ich den mit Papyrus erstellten Text als Worddatei (egal ob .doc oder .docx) speichere, werden aus den 30 Zeilen pro Seite plötzlich 32, wenn ich das Dokument dann mit Word 2010 öffne. Habe es auch noch nicht so formatiert bekommen, dass daraus wieder 30 Zeilen werden, ohne dass die Zahl der Zeichen unter 60 geht.

 

It's not a bug, it's a feature. Word ist das Übel schlechthin (wird nur noch von Excel über- resp. unterboten).


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Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

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