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Autorenarbeit früher und heute


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36 Antworten in diesem Thema

#31 Pogopuschel

Pogopuschel

    Temponaut

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Geschrieben 09 August 2016 - 14:07

Klingt nach einem typischen Transferproblem. Normalerweise taucht das bei mir nicht auf, aber mindestens einmal hatte ich das auch schon. Damals lag es an überschüssigen Zeilenumbrüchen in der Kopfzeile, als die rausgelöscht waren, war alles paletti.

 

Werde ich mir mal genauer ansehen. Danke.



#32 Nina

Nina

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Geschrieben 14 August 2016 - 16:20

Teils lässt sich manches aber nicht mal von einer Wordversion in die andere übertragen. Ein Beispiel, dass ich schon oft hatte, war, dass die automatische Silbentrennung plötzlich "harte" Trennstriche erzeugt hat. Das wissen viele Autoren halt nicht (kann ich ihnen nicht verübeln, damit rechnet man ja auch nicht), aber man muss das dann beim Lektorieren händisch rauslöschen.

 

Die Standards für Dateiformate ändern sich auch. Ich wurde früher ganz fuchtig, wenn wer .odt gesendet hat. Ich konnte das nicht öffnen. Inzwischen geht das auch mit Word auf. Auf. Bei Kommentierfunktionen zum Lektorieren gab es neulich noch mal Probleme. Versionen, die docx erzeugen und standardmäßig lesen können, sind inzwischen gefühlsmäßig so weit verbreitet, dass es kaum noch Probleme gibt. Umgekehrt habe ich gedacht, dass ich allen alles als .rtf schicke, weil das ÜBERALL geht. Mir hat aber mal ein Chefredakteur geschrieben, dass er .rtf nicht lesen kann.

 

Was ich echt irre fand, dass mal bei einer Ausschreibung vor wenigen Jahren noch Works gesendet wurde. Das Team saß ratlos davor. Und die Frage war, lehnen wir das ab, weil es nicht in der Ausschreibung stand (wir haben die erwünschten Dateiformate angeführt) oder schreibt man dem noch mal zwecks Neusenden. Ich habe die Datei dann geknackt, die war zwar etwas verkorkst (also einzelne Buchstaben durch Kästchen in der Größe der Buchstaben ersetzt - wie heißt das eigentlich "auf gescheit"?), aber es war eindeutig, dass auch die Längenbeschränkung durch ein Vielfaches überschritten war.  

 

Man sieht aber schon: Es ist heute nicht alles besser. Es ist halt anders. Und würde man einen Autor von früher an einen Computer setzen (ohne langsames Umlernen, was ja viele gemacht haben) oder umgekehrt, wäre das Ergebnis wahrscheinlich echt schlimm.

 

Von der Rechtschreibreform gar nicht zu sprechen. Jetzt finde ich, geht es wieder, aber ich hatte das Problem, dass sich auf einen Schlag sehr viel geändert hat und dann auch schrittweise wieder zurückgenommen wurde. Ich schreibe inzwischen interessanterweise am Computer in möglichst der neuesten Version. Mit Abweichungen von der Norm, auch wenn ich gar keinen Fehler mache. (Fehler mache ich natürlich auch genug.) Weil es oft mehrere Versionen gibt. Und durch die neue Regelung bezüglich "scharfem S" ist es als Österreicherin halt oft schwer, der Duden-Empfehlung zu entsprechen, weil bei uns werden manche Wörter anders ausgesprochen. Beispielsweise "Geschoss". Wir dehnen das "O" in die Länge und dadurch wird "Geschoß" draus. Das ist auch richtig und darf so geschrieben werden. Man findet das auch so in den Wörterbüchern, als richtige Variante. Aber deutsche Lektoren empfinden das als Rechtschreibfehler.

 

Ich verstehe überhaupt nicht, warum man das "scharfe S" nicht gleich abgeschafft hat. Das hätte einiges erleichtert - und zwar wirklich, die Rechtschreibreform hat das ja nur behauptet und die Verwirrung ist größer denn je. Mir haben schon mehrmals Leute erklärt, ich müsste doch "Strasse" und nicht "Straße" schreiben. Wegen der Rechtschreibreform. Öhm, nein? Vorher nicht und nachher auch nicht.

Es hat sich doch ohnehin in so vielen Fällen geändert, dass man sich nicht mehr auf Gewohnheit und Tradition berufen kann. Und die Schweizer kommen auch dann, wenn sie auf Deutsch schreiben, super ohne aus. Mit internationalen Tastaturen hat man auch so seine Probleme. (Wenn ich da ein E-Mail schreibe, ich suche mir das bestimmt nicht in den Sonderzeichen.)

 

Das sind auch Probleme, von denen die ansonsten mit Schreibmaschine und Blaupause armen Autoren keine Ahnung hatten.



#33 simifilm

simifilm

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Geschrieben 14 August 2016 - 21:55

Die Standards für Dateiformate ändern sich auch. Ich wurde früher ganz fuchtig, wenn wer .odt gesendet hat. Ich konnte das nicht öffnen. Inzwischen geht das auch mit Word auf. Auf. Bei Kommentierfunktionen zum Lektorieren gab es neulich noch mal Probleme. Versionen, die docx erzeugen und standardmäßig lesen können, sind inzwischen gefühlsmäßig so weit verbreitet, dass es kaum noch Probleme gibt. Umgekehrt habe ich gedacht, dass ich allen alles als .rtf schicke, weil das ÜBERALL geht. Mir hat aber mal ein Chefredakteur geschrieben, dass er .rtf nicht lesen kann.

Mit Horrorgeschichten zum Datei-Handling von Word könnte ich ganze Bücher füllen. Zwar muss man fairerweise sagen, dass mit dem Wchsel von .doc, das am Ende total vermurkst war, zu .docx einiges besser geworden ist, Probleme gibt es aber nach wie vor (zu) viele. Kürzlich musste ich einen Text - ca. 30 Seiten, einen Haufen Anmerkungen, in Word erzeugt - bearbeiten. Jeder Versuch, ihn in Word zu öffnen, führte zu einem Absturz. LibreOffice erwies sich als Rettung: Ich öffnete das File dort, ging alle Änderungen durch und exportierte es dann wieder als .docx - nun konnte es auch Word ohne Abstürze öffnen.


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#34 Zeitreisender

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Geschrieben 14 August 2016 - 23:20

LibreOffice erwies sich als Rettung:

 

Ich hatte eine lange Zeit auch LibreOffice genutzt, bin aber zu OpenOffice gewechselt. LibreOffice hatte manchmal die Gewohnheit gehabt, nichts mehr anklicken zu können. Ich musste das Programm dann immer wieder neustarten. Kein vernünftiger Mensch (im privaten Bereich) benutzt noch das M$ Office.

 

Ich arbeite seit Jahren mit LibreOffice unter Linux, und wenn der Roman (oder die Übersetzung) fertig ist, wird ein virtueller Computer mit Windows und Office 2003 gestartet und dort die Datei mit dem ODF-Plugin ins Word-Format konvertiert.

 

OpenOffice kann .doc speichern. LibreOffice kann sogar .docx speichern.



#35 simifilm

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Geschrieben 14 August 2016 - 23:30

Ich hatte eine lange Zeit auch LibreOffice genutzt, bin aber zu OpenOffice gewechselt. LibreOffice hatte manchmal die Gewohnheit gehabt, nichts mehr anklicken zu können. Ich musste das Programm dann immer wieder neustarten. Kein vernünftiger Mensch (im privaten Bereich) benutzt noch das M$ Office.

 

Ich habe LibreOffice zwar installiert, nutze es aber so gut wie nie. in diesem Fall erwies es sich als Rettung, ich finde die GUI aber eine ziemliche Zumutung. Meine kürzeren Texte entstehen alle auf Mellel, einer kleinen, sehr durchdachten und extrem zuverlässigen Mac-only Textverarbeitung. Wenn die Texte dann mit Kommentaren zurückkommen, führt leider kein Weg an MS Office vorbei, aber die Hauptarbeit ist dann ohnehin meist schon geschehen. Für meine Buchprojekte nutze ich ausschliesslich LaTeX; für komplexe wissenschaftliche Zitationen gibt es nichts Besseres.

 

Vor ein paar Monaten war ich Hauptverantwortlicher eines Textes, an dem rund ein Dutzend Leute mitgearbeitet haben. Nach einigen Versuchen mit Word und Dropbox, die zu den üblichen Problemen mit unzähligen Versionen des gleichen Dokuments führten, haben wir zu Google Docs gewechselt, das sich als erstaunlich gut erwiesen hat. Der Funktionsumfang ist klein, aber das war bei diesem Text - einem Projektantrag - kein Problem. Dafür war diese Lösung extrem stabil, wenn mehrere Leute gleichzeitig am Text gearbeitet haben. Wir hatten Situationen, an denen drei bis vier Leute gleichzeitig zu Werke waren, und Google Docs kam nie aus dem Tritt. Mit Word wäre etwas Vergleichbares nicht möglich gewesen. Der einzige echte Nachteil war, dass es für Docs keine Zotero-Integration gibt, was in diesem Fall sehr hilfreich gewesen wäre.


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#36 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 15 August 2016 - 06:49

Wenn wir schon dabei sind, noch ein paar Möglichkeiten, ein Manuskript zu verhunzen:

- Es gab in einer älteren Word-Version einen Bug, der Leerzeichen am Ende einer Zeile, aber mitten im Absatz, verschluckt hat, wenn man Dokumente ausgetauscht hat. Es ist verdammt mühsam, alle diese notwendigen Worttrennungen wieder einzufügen.

- wer eine EMail-Anhang-Word-Datei einmal mit Google docs anschaut, braucht sie anschließend gar nicht mehr herunterzuladen. Die ist korrupt.



#37 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 12 September 2016 - 17:45

Mitte der 80er war beim SFWA gerade die Diskussion über diese neumodschen Word Processors losgetreten worden. Ich hab' die alten "Forum"-Ausgaben von Ronald M. Hahn gekauft, es ist echt amüsant. Da kommt ihr alle nicht mit... schließlich sind nur handgeschriebene, bestenfalls getippte Romane echte Science Fiction. *rotfl*




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