Zum Inhalt wechseln


Foto
- - - - -

Pierce Brown - Red Rising Trilogie


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Eine Antwort in diesem Thema

#1 Dyrnberg

Dyrnberg

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 742 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 28 Februar 2017 - 13:21

Das Buch ist ein Bestseller. Der Film scheint nur eine Frage der Zeit. Warum also nicht auch einen eigenen Thread.

 

Teil 1: Red Rising.

Teil 2: Im Haus der Feinde

Teil 3: Tag der Entscheidung

 

Zum Inhalt des ersten Teils (spoilerfrei): Der junge Darrow lebt in einer Welt, in der die Menschheit die Erde verlassen und die Planeten erobert hat. Bei der Besiedlung des Mars kommt ihm und seinem Volk, den Roten, eine wichtige Aufgabe zu: Sie schuften in den Minen, um eines Tages die Oberfläche des Mars bewohnbar zu machen. Doch dann erkennt er eines Tages, dass alles ganz anders ist.

 

Ab hier können minimale Spoiler in meinem Post auftauchen - nichts wichtiges. In den Verlinkungen können echte Spoiler sein.

 

Die FAZ war begeistert: KLICK: "Pierce Brown hat ein großartiges Science-Fiction-Epos geschrieben. Vergleiche zu „Star Wars“ und „Antigone“ drängen sich auf. Und nicht nur das."

 

Der Buchwurm war auch irgendwie angetan: KLICK. Amtranik weniger: KLICK.

 

Meine Einschätzung: Vergleiche zu "Tribute von Panem" drängen sich von der Story her ganz offensichtlich auf. Ganz allgemein ist die Story nicht unbedingt höchst innovativ. Was von vielen geschätzt wird, ist der raue Ton der Erzählung. Flüche und Gewalt dominieren. Die Sprache ist simpel, aber eindringlich. Kurze Sätze, aber nicht kindlich und naiv.

 

Ich kann die Begeisterung zwar irgendwie nachempfinden, aber doch nicht ganz teilen. Die Story ist konstruiert. Ich mag diese Dystopien, die uns von einfachen Kasten und Klassen erzählen, die Herrschenden oben, die Sklaven unten, dazwischen zig Kasten mit klaren Rollen, nicht. Die wahre Ungerechtigkeit, die wahre Grausamkeit scheint mir dort daheim, wo Ungerichtigkeit zwar existiert, aber eben nicht so greifbar wird, als hätte sich ein zweijähriges Kind ein Gesellschaftssystem ausgedacht.

 

Um nicht zu spoilern, bleibe ich allgemein, wenn ich verärgert festhalte: Wenn die Rebellen Zugriff auf die Fernsehbilder haben... warum zur Hölle zeigen sie dann nicht die Wahrheit? Der Gedanke kommt zwar auch den Akteuren, seine Widerlegung ist aber hanebüchen.

 

Auch seltsam, dass Darrow aus den Minen kommt, aber danach jede kulturelle Nuance versteht. Klar, er hatte einen Crashkurs, aber dennoch. Romeo und Julia? Kennt er. Alles kennt er, wovon die Reichen erzählen.

 

Außerdem: Hätte ich gewusst, dass 90% des ersten Teils aus diesem "Spiel" besteht, das eher an Mittelalter als an SciFi erinnert, hätte ich wohl nicht gekauft.

 

Und das Ärgerlichste: Auch wenn der Autor sich bemüht... deses "Spiel" ist und bleibt ein Fremdkörper in der geschilderten Kultur. Es passt einfach nicht.

 

---

 

Alles in allem: Gutes Setting, auch die Sprache (kurz und simpel) stört mich persönlich nicht. Der Roman findet seinen eigenen Tonfall. Aber so richtig gefesselt hat er mich nicht. Bei dieser Art von "Hunger Games"-Spielen habe ich stets den Eindruck, ein Jugendbuch in Händen zu halten: Verwirrte Teenager werden aufeinander losgelassen.

 

Das muss nicht schlecht sein, und Brown macht es meines Erachtens besser als die Tribute-Autorin. Aber es berührt mich nicht. Ich habe nicht den Eindruck, echte Literatur vor mir zu haben. Eher ein Drehbuch für einen Film.

 

Eure Eindrücke? Meisterwerk oder unterer Durchschnitt?


Bearbeitet von Dyrnberg, 28 Februar 2017 - 13:35.


#2 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 9.451 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Harzheim/Eifel

Geschrieben 28 Februar 2017 - 16:58

Ich glaube was mich am meisten geärgert/gelangweilt hat ist, das der Roman eigentlich keine SF ist. Er spielt zwar auf dem Mars aber davon merkt man eigentlich nicht wirklich was weil er eigentlich jegliche Hard-SF,Technik etc vermissen läßt. Es könnte auch ein Fantasyroman sein der irgendwo spielt. Und dann noch alles in 3 dicken aufgeblähten Romanen. Da hatte ich keine Luste mehr dazu. Was mich allerdings sehr gewundert hat, ist die Popularität und das Lob. Aber andererseits habe ich da schon auch bei ganz anderen Werken eine total andere Meinung gehabt. Man nehme nur den Rekord prämierten Anne Leckie Stoff der mir bis heute noch wie ne Mogelpackung vorkommt.

Vielleicht ist es manchmal einfach wichtiger zur richtigen Zeit die richtige Verpackung gewählt zu haben als diese dann tatsächlich mit gehaltvollem Inhalt zu versehn.




Besucher die dieses Thema lesen: 0

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0