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Diskussionsrunde Kurzgeschichte


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12 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 16 März 2017 - 13:46

Ich dachte, hier in der Autorenecke könnte man mal schön und hoffentlich sachlich ein paar Aspekte zur Kurzgeschichte diskutieren.

 

Mir ist schon klar, es gibt verschiedene Meinungen darüber was eine gute Geschichte ausmacht. Der eine erwartet einen anspruchsvollen Stil, der andere eine lebhafte Handlung, wieder anderen sind ja die Charaktere das wichtigste, in der SF sollen es ja die Ideen sein.

 

Veröffentlichen ist jetzt heutzutage kein Problem. Jeder kann Veröffentlichen was er will, da die diversen Programme wie Book on Demand und E-Books die Sache relativ einfach machen und im Fall von Amazon (kdp und Create Space) geht das sogar zum Nulltarif und wenn das Werk jemand kauft,  verdient man sogar etwas.

 

Demnach benötigt man nicht zwingend eine Veröffentlichungsmöglichkeit wie z.B. in einer Anthologie, da man es ja auch selbstständig veröffentlichen kann, im Zweifel sogar als reine Online Veröffentlichung.

Meist sind die unbekannteren Anthologien auch nicht unbedingt Referenzbringer. Weder deuten sie in einer Vita darauf hin, dass der Autor besonders gut ist, noch erschließt man sich damit nennenswert Leser.

 

Warum werden also all diese Anthologien veröffentlicht? Oder besser umgekehrt gefragt, warum veröffentlicht ein Autor dort?

Ich lese gerade ein paar Geschichten für meine Reihe Zwielicht Classic. Dort werden Geschichten des Genre "Horror und Unheimliche Phantastik" (samt kleinerer Ausflüge in die SF) wieder veröffentlicht. Man denkt, die schon veröffentlichten Geschichten haben ein Mindestniveau, unabhängig von der in den ersten Sätzen beschriebenen subjektiven Einschätzung des Leser (in diesem Fall dann des Herausgebers).

 

Ehrlich, ich frage mich ernsthaft, wozu werden manche Bücher veröffentlicht? Da werden Geschichten abgedruckt, die oft genug wirklich nicht lesenswert sind, einfach, weil da so viele Schwachstellen vorhanden sind, das der Leser sich quält. Für viele der Geschichten tut es einem dann Leid, weil man mit relativ einfachen Mitteln die Geschichten auf ein akzeptables Niveau heben kann und viele Autoren dazu auch bereit sind (habe ich z.B. per Lektorat bei der ein oder anderen Geschichte gemacht, obwohl es eigentlich eine reine Nachdruckreihe ist).

 

Daher die Frage an die Runde: Ist es nicht kontraproduktiv schon inflationär Anthologien zu veröffentlichen mit Geschichten die oft bestenfalls noch unfertig sind oder wird diese Veröffentlichung zur Motivation gebraucht?

Und wie wichtig ist es euch, dass ein Herausgeber die Geschichten kritisch prüft und sie im Zweifel besser ablehnt?

Und wie motiviert ihr euch danach für eine Überarbeitung oder reicht ihr die Geschichte eher an anderer Stelle wieder ein weil ihr der Expertise des Herausgebers misstraut?

Und habt ihr damit schon gute Erfahrungen gemacht indem eine Geschichte sehr gut ankam, die woanders abgelehnt wurde?

Immerhin ist ja bei allem objektiven Blick die subjektive Einschätzung immer noch ein großer Anteil bei der Entscheidung, wie man eine Geschichte bewertet, wenn es dem Entscheider (Herausgeber, Verleger, Kritiker, Leser) auch nicht immer bewusst ist.

 


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#2 Nina

Nina

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Geschrieben 16 März 2017 - 17:30

Das ist ein interessantes Thema. Vor allem erfahre ich es als Autorin von Kurzgeschichten so: Ich bin in Deutschland und Österreich. "Wow du schreibst? Cool! - Ach so, NUR Kurzgeschichten ah ja."

Mir hat eine Frau (ich hab sie nicht erkannt, vielleicht eine Facebook-Freundin?) mal auf einer Con gesagt: "Cool, dass ich dich mal treffen. Na ja, ich schreib ja nur Kurzgeschichten." - und auf meine Antwort hin: "Was??? Du auch? Aber dich kennen doch alle, wie geht das denn ohne Roman?"

Und bei Cons im Ausland: "Wow cool, du schreibst Kurzgeschichten! Wow, geil, toll, super gibt es was auf ... Englisch oder so?"

 

Es hat halt die Kurzgeschichte hier einen schweren Start.

Könnte vielleicht auch damit zusammenhängen, dass Bezahlung im Voraus eher unüblich ist. Da wählt man als erfahrener Autor nicht so sehr nach dem besten Angebot aus, sondern halt ob man den kennt, ob der mal auf Cons ist etc. Als unerfahrener Autor nimmt man, was man kriegen kann. Was man besser nicht tut, denn im Normalfall kann man eine Geschichte einmal veröffentlichen und dann nie wieder. (Zwielicht classic, das alten Geschichten, die ohnehin durch die Bank nur in 200er Auflage erschienen sind, einen zweiten Anlauf gewährt, ist da eine löbliche Ausnahme.)

 

Mit Ablehnungen und Annahmen:

Ich werde natürlich nach wie vor abgelehnt. Da ich aber echt wie eine Schildkröte schreibe, sind die Texte normal schon relativ gut "fertig". Mir ist es übrigens lieber, es lehnt mich wer ab, als dass wer Änderungen bis hin zum kompletten Austauschen von Charakteren will. Da kommt man halt nicht zusammen, fertig.

 

Als Mitherausgeberin von Anthologien schaue ich aber selbst auch auf den Arbeitsaufwand beim Lektorat. Ab einem gewissen Level geht es trotz "netter Idee" nicht mehr und ich glaube auch nicht, dass man Autoren einen Gefallen tut, wenn man gemeinsam Satz für Satz umschreibt.

 

Na ja, zum Thema Selbstveröffentlichen: Also ich bin froh, wenn der Verleger/Herausgeber da einiges macht. Umgekehrt erkläre ich auch den Leuten: Nein, ich bin da nur drin. Es ist nicht meine Aufgabe, Rezensionsexemplare zu versenden, Exemplare für Gewinnspiele und gemeinnützige Projekte zu spenden. (Ich müsste die ja selbst kaufen, klar, mit Rabatt, aber sogar wenn der 40% ist - bisher das höchste, was ich bekommen habe, normal eher weniger.) Werbung ist halt nur beschränkt meine Aufgabe und Investitionen in Werbung eben nicht. Weil ich nicht selbstverlege. Das muss ich sehr oft in PMs in Foren und auf Facebook erklären, dass da eben ein Unterschied ist. Das verstehen viele nicht, weil die meinen oft, jede Werbung ist gut. - Ja, ist sie, aber wenn ich eine von 20 Autoren bin, was soll ich dann ein Buch ankaufen, um es rezensieren zu lassen? Wer weiß, ob meine Geschichte überhaupt auch nur erwähnt wird? (Und dass die Verlage praktisch immer in Deutschland sind, ebenso wie Rezensenten, Blogger und Co. und ich in Österreich mit horrenden Posttarifen ohne ermäßigte Büchersendungen, macht es erst recht nicht attraktiv. Also wenn ich einem Deutschen eines "meiner" Bücher senden will, am günstigsten ist es, auf den Autorenrabatt des Verlags zu pfeifen und eine Geschenksendung via Amazon zu veranlassen.

 

Und zu dem Veröffentlichen: Also ich war mal echt beleidigt, als ich ein Vorwort gelesen habe. Da hat man sich praktisch für die Qualität der Geschichten entschuldigt, weil das ja Neulinge sind. Woher weiß man das? - Es gab keinen Fragebogen dazu. Vor allem, wenn man ca. zwei Jahre dafür braucht (da hätte man übrigens zwischendurch mal mailen können - aber es gab auch keine Empfangsbestätigung), kann sich wer ja weiterentwickeln ...?

Also da fände ich geschickter, man meint es nicht so gut und lehnt halt Geschichten auch ab und steht dafür für die Qualität.



#3 fancy

fancy

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Geschrieben 16 März 2017 - 17:41

Ha, mal wieder ein Haufen interessanter Fragen, mein Lieber! Und ich kann dich verstehen, auch wenn ich mich selbst zu der von dir kritisierten Fraktion zählen lassen muss.

 

Meine ersten Veröffentlichungen sorgten dafür, dass ich weiter schreib. Wenn alle nur gesagt hätten: Schrott! hätte ich es wahrscheinlich wieder aufgegeben.

Also ja, ich brauchte diese Veröffentlichungen zur Motivation.

Jeder Künstler, egal ob Autor, Maler oder Fotograf entwickelt sich im Laufe der Jahre.

Das gilt auch für Verleger.

Es gibt Verlage, die ziehen sich mit Anthologien neue Kunden heran, denen sie die Bücher gegen Bezahlung veröffentlichen.

Es gibt Verleger, denen ist es schnurz, ob in einem Buch verschiedene Sorten Anführungszeichen erscheinen. Beiden kannst du davon ausgehen, dass sie sich zwar engagieren, aber dieses Engagement sich in Grenzen hält. (Eine dieser Verlegerinnen schickte an ihre Autoren mal eine Rundmail, in der sie sich beklagte, dass ihre Arbeit von den Autoren, die keine Autorenexemplare bestellten, nicht wertgeschätzt würde.)

 

Als Herausgeberin überlege ich momentan ernsthaft, beim nächsten Mal einen Passus aufzunehmen, indem ich Geschichten nur unter Vorbehalt annehme und sie immer noch ablehnen kann, wenn der Autor sich weigert, sie zu verbessern.

Ich wünschte mir, dass alle gründlich überarbeiten. Allerdings kannst du selbst dann nicht erwarten, dass alle auf einem Niveau arbeiten. Das ist einfach nicht der Fall. (Seltsamerweise verlange aber gerade die Verlage, die sich nicht gerade durch das gründlichste Lektorat auszeichnen, für ihre Dienstleistung Geld. Bei den Romanen, die sie über Anthologien angeboten bekommen.)

 

Die meisten Ablehnungen bekommst du ohne Begründung und dann kann es immer sein, dass du einfach den persönlichen Geschmack nicht getroffen hast. Daher habe ich schon Geschichten, die abgelehnt wurden, woanders eingereicht. aber meistens lag es dann doch an der Story.

 

Bei mir ist es meistens so, dass die Verleger und/oder Herausgeber sich einig sind. Wenn einer sagt, die Story ist gut, dann empfinden die anderen das meistens auch so. (Wie bei der Story, die im letzten Zwielicht Classic Heft von mir enthalten war.)

Allerdings muss ich schon sagen, dass es nicht einfach ist, dich zu überzeugen. ;-)

 

Liebe Grüße

 

fancy


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#4 Nina

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Geschrieben 16 März 2017 - 19:22

 

Es gibt Verlage, die ziehen sich mit Anthologien neue Kunden heran, denen sie die Bücher gegen Bezahlung veröffentlichen.

Das ist leider auch so. Und als Autor kann man auch informiert sein - dass man nichts zahlt, okay, das kann man schnell zur Regel machen. Aber es gibt halt so Mischsysteme, die oft nicht gleich sichtbar sind.

 

 

Als Herausgeberin überlege ich momentan ernsthaft, beim nächsten Mal einen Passus aufzunehmen, indem ich Geschichten nur unter Vorbehalt annehme und sie immer noch ablehnen kann, wenn der Autor sich weigert, sie zu verbessern.

 

 

So was ist in Verlagsverträgen nicht unüblich. Falls Du es aber nur formlos ausgemacht hast, ganz ehrlich: Will so wer klagen? Angepisst bei Facebook posten kann wer so oder so. Und Recht haben oder auch nicht. Weil bei mir war das Lektorat meistens entweder wirklich eine tolle Verbesserung (bis hin zu: "Was bitte habe ich da geschrieben? Der Absatz ist ja echt Schrott!"), oft musste ein Kompromiss her oder manchmal ging die Überarbeitung auch nicht. Wenn wer die Protagonistin nicht mag oder so, dann funktioniert die Geschichte halt bei dem nicht, aber auf das komplette Umschreiben (also wenn man eine Hauptperson austauscht, ist es nicht mehr die Geschichte und dass es dann mit anderer Person tatsächlich besser gefällt, das ist auch fraglich), da lass ich mich dann nicht ein.

Umgekehrt kenne ich auch Autoren, die mir so Sachen geschrieben haben, dass sie mir nicht glauben, dass man das so schreibt. (Wörterbuch? Nachschauen? Allgemeine Rechtschreibregeln?) Und Kampf bis zum letzten Komma.

 

Ich kenne beide Seiten und es gibt da viele Extreme.

Ich an Deiner Stelle würde es formlos in einem Mail an die angenommenen Autoren erwähnen, dass sie beim Lektorat mitarbeiten und auf die Vorschläge zur Überarbeitung reagieren müssen. Wenn Du wirklich wen rausschmeißen musst, es wird aller Wahrscheinlichkeit nicht über den Rechtsweg laufen. Dafür sind die Streitsummen zu gering. Also mach es so, dass die Autoren das wissen, dass es passieren kann, aber verzettle Dich nicht.

 

Ãœbrigens muss ich sagen, am angenehmsten fand ich bisher, wenn wer die Geschichte gleich überarbeitet. Ich lese durch und wenn mich nichts stört, dann segne ich das ab. Falls ja, dann diskutiere ich halt. - Umgekehrt hatte ich oft gefühlsmäßig Kommentare in der Länge eines halben Romans, um dann nach langem Ãœberlegen drauf zu kommen, dass ich wohl diesen einen Nebensatz weglassen soll.

Ich hätte es manchmal ganz gerne, wenn der "Erziehungsfaktor" und das "aber ich lass dem Autor alle Freiheiten, aber ..." mal ein bisschen hintenangestellt würde. Ich brauch nicht für jedes verschobenes Komma eine halbseitige Erklärung, warum oder wieso.


Bearbeitet von Nina, 16 März 2017 - 23:20.


#5 Frank Lauenroth

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Geschrieben 17 März 2017 - 09:01

MKI hatte im letzten SF-Jahr sich kritisch zu dem 'inflationären' Auftreten un- oder zumindest schlecht lektorierter Kurzgeschichten-Anthos geäußert.

Unter anderem hatte er auch eine meiner Stories mit einem kritischen Kommentar bedacht.

Zu Recht - denn statt eines von mir erhofften und erwarteten Lektorats wurde meine Story kommentarlos durchgewunken und gedruckt.

Glücklicherweise habe ich eine Haus- und Hof-Lektorin, der ich alles vorlege, bevor ich etwas wohin auch immer rausschicke.

Aber so wie meine Sicht eine eingeschränkte ist, ist auch das Vor-Lektorat dieser Kollegin nur eine Meinung und ich würde mir ein Lektorat als Standard wünschen.

Als positives Beispiel kann ich hier den Verlag für Moderne Phantastik anführen, wo wirklich eine/r (oder mehrere) Lektoren auf die Geschichten losgelassen werden.

In dem Ping-Pong-Spiel über 2 bis 3 deutlich verbesserte Story-Versionen wurden mir zudem alternative Formulierungen angeboten und nicht einfach ein 'Das muss weg' oder 'Das kannste so nicht schreiben'.

Hier wird einem professionellem Anspruch gefolgt, der, wie ich finde, sich auch in der Qualität des Endprodukts widerspiegelt.

Ich persönlich bin für jede kritische Stimme dankbar und sehe es als Ehre an, wenn sich jemand die Zeit nimmt, meine Texte kritisch zu beleuchten und mir so die Chance gibt, besser zu werden.

Grundsätzlich werde ich (nach obig genannter Erfahrung) meine Auswahl der Verlage, an die ich meine Texte schicke, feiner filtern.

Der 'Erziehungsfaktor' ist eine Tür, die in beide Richtungen schwingt. ;)  


Bearbeitet von Frank Lauenroth, 17 März 2017 - 09:02.

† In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#6 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 17 März 2017 - 10:04

Es gibt vermutlich deutlich mehr Kurzgeschichten-Autoren als -Leser.

 

Wir sind mitten in einer Abwärtsspirale: Da es heutzutage so einfach ist, Kurzgeschichten zu veröffentlichen (vor allem, wenn man auf ein lästiges Lektorat verzichtet), wird jeder Durchschnittstext veröffentlicht; die ohnehin wenigen Leser sind davon nur mäßig begeistert und werden noch weniger. Die wenigen wirklich guten Texte sind im Mittelmaßmeer schwer zu finden. Dabei hilft es nicht unbedingt, wenn auch die einschlägigen Preise Durchschnittstexte nominieren oder gar auszeichnen und solche außen vor lassen, die Erzähltiefe oder gar eine Meta-Ebene oder sowas wie sprachliche Mittel oder eine Aussage aufweisen, was, ja, man glaubt es kaum, sogar oder gerade in der SF denk- und machbar ist.

 

Wenn man sich Anthologien aus früheren Zeiten anschaut, gewinnt man den Eindruck, dass die darin vertretenen Autoren sich eine ganze Menge Gedanken gemacht haben, und sich bemüht haben, eine wirklich einmalige Geschichte zu Papier zu bringen, die den Leser ins Staunen versetzt (bewusst das Risiko eingehend, nicht jedem Leser zu gefallen). Heute kommen Geschichten oft mit winzigen, kopierten oder sogar komplett ohne Ideen aus.

 

Ein Trauerspiel - an dem wir hier nichts ändern werden.


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#7 HMP †

HMP †

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Geschrieben 17 März 2017 - 10:28

Es gibt vermutlich deutlich mehr Kurzgeschichten-Autoren als -Leser.

 

Wir sind mitten in einer Abwärtsspirale: Da es heutzutage so einfach ist, Kurzgeschichten zu veröffentlichen (vor allem, wenn man auf ein lästiges Lektorat verzichtet), wird jeder Durchschnittstext veröffentlicht; die ohnehin wenigen Leser sind davon nur mäßig begeistert und werden noch weniger. Die wenigen wirklich guten Texte sind im Mittelmaßmeer schwer zu finden. Dabei hilft es nicht unbedingt, wenn auch die einschlägigen Preise Durchschnittstexte nominieren oder gar auszeichnen und solche außen vor lassen, die Erzähltiefe oder gar eine Meta-Ebene oder sowas wie sprachliche Mittel oder eine Aussage aufweisen, was, ja, man glaubt es kaum, sogar oder gerade in der SF denk- und machbar ist.

 

Wenn man sich Anthologien aus früheren Zeiten anschaut, gewinnt man den Eindruck, dass die darin vertretenen Autoren sich eine ganze Menge Gedanken gemacht haben, und sich bemüht haben, eine wirklich einmalige Geschichte zu Papier zu bringen, die den Leser ins Staunen versetzt (bewusst das Risiko eingehend, nicht jedem Leser zu gefallen). Heute kommen Geschichten oft mit winzigen, kopierten oder sogar komplett ohne Ideen aus.

 

Ein Trauerspiel - an dem wir hier nichts ändern werden.

 

Darin mag sicherlich ein Teil Wahrheit liegen. Was aber nicht heißen muss, dass diese AutorInnen Kurzgeschichten-Verfasser sind.

 

Kurzgeschichten zu schreiben ist etwas, was man können muss. Ich kann es nicht. Und versuche es daher erst gar nicht. Gut, ich gestehe ich kann als Leser auch mit Kurzgeschichten nicht so viel anfangen, als Autor lasse ich es lieber ganz sein. Mammut hat mir sehr deutlich - und zu Recht, auch wenn ich ihn damit manchmal aufziehe - angeraten, es sein zu lassen.

 

Dass so viele meinen, wie Du schreibst, sie könnten einfach mal einen Text verfassen und veröffentlichen und dies dann als Kurzgeschichte ausgeben, liegt möglicherweise auch daran, dass sie Kurzgeschichte mit kurzer Geschichte verwechseln. In meinen Augen ist da ein himmelweiter Unterschied. Aber für lange Texte - oder Romane - sind sie entweder zu faul, zu ungeduldig, zu hastig. Dann kommt eben eine Kurzgeschichte (oder das, was sie dafür halten) heraus.

 

Manche meiner Bekannten, Freunde, Verwandten, Kollegen ... meinen auch, wenn ich mal wieder stöhne, dass ich an einem Roman arbeite und die Deadline droht, ich solle doch Kurzgeschichten schreiben, das gehe schneller, einfacher als so ein langer Text. Ich frage dann gerne zurück: "Kannst Du fliegen?" - "Nein, natürlich nicht!" - "Siehst Du, und ich kann keine Kurzgeschichten schreiben. Beides muss man nämlich können."

Einem Nicht-Schreiber verzeihe ich den Irrtum noch, dass Kurzgeschichten etwas "einfaches" sind. Einem Autor oder einer Autorin, die das meint, verzeihe ich das eher nicht.


Universal Columnist

Es gibt immer etwas, wozu es etwas zu sagen gibt. Immer!
  • • (Buch) gerade am lesen:Momentan wenig Zeit, sollte aber mal wieder ...

#8 Mammut

Mammut

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Geschrieben 17 März 2017 - 11:30

Holger, der Einwand mit kurzer Geschichte und Kurzgeschichte, den finde ich gut. Ich glaube sogar, man kann das noch weiter unterteilen.

Es gibt ja die Novelle, die kein Roman ist, und entsprechend auch etwas andere Anforderungen hat. Und es gibt extrem kurze Geschichten, an die man auch vollkommen andere Anforderungen stellen müsste/sollte/könnte als an eine Kurzgeschichte.

Aber zurück zu dem Unterschied kurze Geschichte vs. Kurzgeschichte. Ich bin mir nicht sicher ob der so klar auf der Hand liegt (dir wahrscheinlich schon). Was ist eigentlich eine Kurzgeschichte und worin unterscheidet sie sich außer der Länge zu einem Roman (einer kurzen Geschichte)?

 

Wenn ich mir die Kurzgeschichtennominierungen anschaue, sind längere "Kurzgeschichten" (die manchmal Novellen sind, manchmal längere kurze Geschichten sind) auf jeden Fall im Vorteil. Mir scheint, dass die ursprüngliche verdichtete Kurzgeschichte überhaupt nicht mehr angesagt ist, sondern eher die kurze Erzählung, wenn ich den Begriff mal verwenden kann. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass wir uns nicht unbedingt in einer experimentellen Zeit befinden. Und wenn die Leute gar nichts "Außergewöhnliches" wollen und bei solchen Geschichten auch eher das Salz in der Suppe suchen als das "Außergewöhnliche" herauszuheben, ist das ebenfalls eine Spirale wie Uwe sie beschrieben hat.


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#9 Mammut

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Geschrieben 17 März 2017 - 12:10

@Frank: Die Erfahrung habe ich auch schon gemacht und den Filter justiert. Ich hatte aber auch noch ganz andere Fälle. Man weiß ja nie wie das Buch nachher aussieht, das weiß nur der Herausgeber. Und wenn die eigene Geschichte die einzige (oder einer der wenigen) ist die nicht ins Buch passt, ist man auch nicht erfreut. Ich meine, wenn sich in einem Buch vierzehn Weltraumgeschichten befinden und du mit einer Cyperpunkklamotte vertreten bist, ist das dem Herausgeber anzulasten und so was kannst du als Autor ja nie vermeiden.


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#10 Uwe Hermann

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Geschrieben 17 März 2017 - 13:17

[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]Es gibt vermutlich deutlich mehr Kurzgeschichten-Autoren als -Leser.[/color]

 

Das denke ich auch. Deswegen kauft auch kaum jemand Anthologien. Außer den Autoren, deren Geschichten abgedruckt sind. ;-)

 

Ich schreibe ja auch nur Kurzgeschichten (auch wenn ich mit Versuchsreihe 13 jetzt eine Ausnahme gemacht habe). Meistens kann  ich mich nicht so lange für ein Thema begeistern, dass daraus ein Roman wird. Dann lieber ein paar Wochen lang an einer Geschichte arbeiten und dann eine neue anfangen. Außerdem habe ich ständig so viele Idee im Kopf, die zu Papier gebracht werden wollen. Uwe kann euch sein Leid klagen. Mein Text für Biom Alpha weicht beim Schreiben immer mehr vom Exposé ab, weil ich immer neue Ideen reinbringen möchte. ;-)

 

Vieles von dem, was Nina schreibt, sehe ich übrigens genauso. 

 

[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]Wenn man sich Anthologien aus früheren Zeiten anschaut, gewinnt man den Eindruck, dass die darin vertretenen Autoren sich eine ganze Menge Gedanken gemacht haben, und sich bemüht haben, eine wirklich einmalige Geschichte zu Papier zu bringen, die den Leser ins Staunen versetzt (bewusst das Risiko eingehend, nicht jedem Leser zu gefallen). Heute kommen Geschichten oft mit winzigen, kopierten oder sogar komplett ohne Ideen aus.[/color]

 

Das ist leider so. Allerdings trifft das auch auf manche Romane zu. 


Bearbeitet von Uwe Hermann, 17 März 2017 - 13:18.


#11 Uwe Post

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Geschrieben 17 März 2017 - 14:36

Ich würde "kurze Erzählungen" nicht per se verurteilen. Natürlich verlangt die "klassische" Kurzgeschichte gewisse Elemente, aber mal ehrlich: Wir leben im Jahr 2017, und eine Literaturform darf sich ja wohl auch weiterentwickeln. Letztlich beurteilen ohnehin die Leser einen Text - und auch dass die Lesegewohnheiten sich verändern, kann man weder abstreiten noch ändern.


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#12 fancy

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Geschrieben 17 März 2017 - 14:48

Noch mal zum Thema, Novelle, Kurzgeschichte, kurze Geschichte.

Ich habe gerade Erzählungen von Hawthorne gelesen, wo im Nachwort zugegeben wird, dass man sich  auf die Bezeichnung 'Erzählungen', geeinigt hat, weil sie es weder als ursprünglich deutsche 'Novelle' noch als ursprünglich amerikanische 'Kurzgeschichte' bezeichnen wollten.

Die Zuordnung zum einen oder anderen ist wohl selbst für Fachleute nicht so einfach.

 

Kann es sein, dass die Kurzgeschichte gerade wieder beliebter wird? Booksnaks und andere Anbieter, die Storys to go anbieten, könnten das vermuten lassen.

 

@Nina: Keine Bange, ich werde mich nicht verzetteln und habe eh festgestellt, dass erfahrene Autoren in der Regel immer dankbar und kooperativ sind. Nur die Anfänger meinen, sie müssten um Füllworte, Hilfsverben und Adjektive feilschen.

 


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#13 Nina

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Geschrieben 20 März 2017 - 16:19

Wenn man sich Anthologien aus früheren Zeiten anschaut, gewinnt man den Eindruck, dass die darin vertretenen Autoren sich eine ganze Menge Gedanken gemacht haben, und sich bemüht haben, eine wirklich einmalige Geschichte zu Papier zu bringen, die den Leser ins Staunen versetzt (bewusst das Risiko eingehend, nicht jedem Leser zu gefallen). Heute kommen Geschichten oft mit winzigen, kopierten oder sogar komplett ohne Ideen aus.

 

Wieder mal die Jammerei, dass früher alles besser war. Ich kann es nicht mehr hören und gebe auch der Einstellung die Hauptschuld dafür, dass sich Neulinge so schwer mit der SF-Szene arrangieren. Es ist ja der erste Eindruck, der zählt und wenn man da das Gefühl hat, in so einer Gruppe den engstirnigen Opa, der meint, man müsste ja am Gymnasium nichts mehr lernen, seit es den Taschenrechner gibt, dutzendfach wiederfindet, ist das für viele auch das letzte Mal.

 

Im Endeffekt haben Anthologien Fanzines eben weitgehend abgelöst. Man kann eben leichter Bücher über eine Online-Druckerei machen lassen oder sich gar nur auf ein E-Book beschränken als früher. Natürlich wird das Angebot auch genutzt. Man muss sich kein Ehrenabzeichen dafür verdienen. (Manche machen Fanzines aber auch wieder neu bewusst, weil sie es wieder wollen, auch die günstigen Preise fürs Endprodukt - auf die moderne Technik verzichtet man aber trotzdem nicht, man macht halt eine einfachere Aufmachung, auch, um den Endpreis so niedrig zu halten, dass man wem im Gegensatz zu einem TB das noch wem so auf die Schnelle ohne Anlass schenken kann,)

 

Was sich allerdings verändert hat, ist, dass es von "Freunderlwirtschaft" mehr zum "Internet-Battle" wurde. Beides hat Vor- und Nachteile. Wenn man um in ein Fanzine zu kommen, einem inneren Kreis angehören muss, ist das natürlich auch nicht optimal. Umgekehrt haben sich sehr viele Gleichgesinnte zusammengefunden und das Ergebnis war dann oft nicht so schlecht. Es haben auch viele Autoren, die später Kult wurden, eben so angefangen. Und auch heute sind oft Anthologien, bei denen der Herausgeber Leute, die er kennt, anspricht, mitunter besser. Dafür gibt es manchmal ganz schlimme Ausreißer zwischendurch. Bei öffentlichen Ausschreibungen ist halt alles anonymer und es kommt auch so viel, dass man bald den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Und man muss nehmen, was kommt, der Background des Autors wird meist nicht berücksichtigt, teils findet sogar eine Auswahl statt, die eher ein schlechtes Ergebnis vermuten lässt. (Wie Autoren bis zum Alter von ..., also Menschen mit wenig Erfahrung.)

 

Ich schlage übrigens allen vor, Bücher von Verlagen, die heute groß sind, besonders die Anthologien, zu lesen. Und zwar bewusst in der heutigen Zeit zu lesen und am besten nicht nur die Aushängeschilder. Man kann nämlich feststellen, dass die Standards auch nicht so hoch waren. Da durfte man auch nicht die Tippfehler zählen. - Aber sogar beim Mainstream-Zeug: Also ich lese ab und an einen alten Star Trek-Roman. Die älteren sind teils so voller Tippfehler und mit Stilblüten versehen, dann werden noch durch die Bank Scott(y) und Spock verwechselt, dass sich heutzutage viele Kleinverleger dafür schämen müssten. (Und dass es besser geht, zeigt heute Cross Cult, auch kein Verlagsriese.)

 

Letztendlich setzt sich manches eben durch und manches nicht. Bei den älteren Sachen haben die Leser vor uns eine gewisse Vorauswahl für uns spätere Leser gemacht, die dann dann meist in einer späteren Auflage oder auf besondere Empfehlung hin lesen. Oder es damals gelesen haben, nicht viel anderes kannten - die Bücher, die pro Haushalt angeschafft werden konnten, waren ja auch meist sehr viel niedriger als heute, da war auch die Wahrnehmung anders. Da ist es auch nicht so aufgefallen, wenn Autoren ähnliche Themen verarbeitet haben. Und je weiter wir eine Tradition in der SF haben, desto mehr stoßen wir auch an die Grenzen von noch nie davor dagewesenen Ideen, die nicht so absurd sind, dass sie kaum ein Mensch lesen will.

 

 

Noch mal zum Thema, Novelle, Kurzgeschichte, kurze Geschichte.

Ich habe gerade Erzählungen von Hawthorne gelesen, wo im Nachwort zugegeben wird, dass man sich  auf die Bezeichnung 'Erzählungen', geeinigt hat, weil sie es weder als ursprünglich deutsche 'Novelle' noch als ursprünglich amerikanische 'Kurzgeschichte' bezeichnen wollten.

 

 

Ich glaube, dass es im deutschsprachigen Raum gerade die Tradition der klassischen Kurzgeschichte gar nicht so gibt. Da wurden immer schon Regeln verletzt, gerade das, dass man sich auf kurze Zeiträume - möglichst wenige Stunden - in der Erzählweise beschränken sollte. - Man kann mit gewissen Stilmitteln wie z.B. Rückblenden natürlich dann doch relativ viel erzählen. Aber so Sachen wie "ein paar Tage später", "drei Wochen später" etc. wie es gerne beim Erzählen gemacht wird in kontinuierlicher Reihenfolge, das ist beliebt, aber kein Stilmittel der Kurzgeschichte.

 

Bei amerikanischen Awards wo es Kategorien wie "Short Story", "Novelette" und "Novella" gibt, zählt aber am Ende dann doch auch die Länge. Weil es ist viel zu ausufernd, bei jeder möglichen Nominierungen eine komplette Stilanalyse zu machen. Es soll an und für sich ja nur sicher gestellt werden, dass man nicht komplett Äpfel mit Birnen vergleicht.




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